NATO überprüfte libyschen Tanker Cartagena in Rebellenhand

Die Verwirrung um den libyschen Öltanker Cartagena, der im Mittelmeer offensichtlich von libyschen Rebellen in ihre Gewalt gebracht wurde, scheint sich ein bisschen zu klären.

Nachdem in ersten Berichten davon die Rede war, die Rebellen hätten das Schiff mit Unterstützung westlicher Streitkräfte gekapert, liest sich das jetzt anders – nachdem sich die NATO einen Überblick über ihre eigenen Aktionen verschafft hat…

Nach dem jüngsten Bericht von Reuters überprüften NATO-Einheiten, die das Waffenembargo gegen Libyen überwachen, den Tanker quasi routinemäßig: A NATO official said NATO forces enforcing an arms embargo on Libya had hailed the ship in the Mediterranean and had cleared it to proceed. Danach sei dem Schiff die Fahrt nach Bengasi gestattet worden.

Mit anderen Worten: Die Cartagena, offensichtlich libysches Regierungseigentum (oder vielleicht doch Eigentum der Familie Gaddafi?) gelangte wie auch immer vor Malta in die Hand der Rebellen, und die NATO hat es zur Überprüfung geboardet. Möglicherweise erklärt sich dadurch die Meldung, westliche Streitkräfte hätten die Rebellen dabei unterstützt. Obwohl die Details nach wie vor unklar sind.

Nachtrag: Die Zusammenfassung von Reuters – genügend Fragen bleiben offen. (Danke für den Leserhinweis.)

Nachtrag2: Es gibt inzwischen eine Zusammenfassung von AFP (deren englischen Text ich jetzt mal suche, weil mein Französisch doch ein bisschen dünn ist). Einen Absatz daraus verstehe ich auch in der französischen Originalfassung – und jetzt ist die NATO wieder im Spiel:

Un officier rebelle, qui assure avoir participé à l’opération et s’exprimant sous couvert de l’anonymat, a affirmé que le bateau avait été intercepté il y a deux jours „au large de Tripoli“, grâce „à l’aide de l’Otan“.“Nous avons eu des informations sur ce bateau avec l’aide de l’Otan. Nous l’avons rejoint puis arraisonné avec un autre navire, le Nour“, a expliqué cet officier./blockquote>