Von der Leyen eröffnet Debatte über eine größere Bundeswehr
Seit rund 25 Jahren, seit der deutschen Einheit, kannte die Entwicklung der deutschen Streitkräfte nur eine Richtung: Sie mussten kleiner werden. Von rund einer halben Million Mann Stärke allein der westdeutschen Bundeswehr – im Frieden – wurde die Truppe auf inzwischen etwas mehr 180.000 Männer und Frauen verringert: 170.000 Zeit- und Berufssoldaten plus bis zu 12.500 Freiwillig Wehrdienstleistenden, zudem bis zu 2.500 Reservisten, ist die Zielgröße. (Korrektur, hatte zunächst die Zahlen falsch.) Die Größe der Bundeswehr betrug nach Angaben des Verteidigungsministeriums zum 31. Oktober rund 178.800 Soldatinnen und Soldaten, außerdem 80.200 zivile Mitarbeiter.
Am (heutigen) Donnerstag hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, als Randthema ihrer Pressekonferenz zum bevorstehenden Bundeswehreinsatz im Kampf gegen ISIS, diese Tendenz erstmals infrage gestellt. Angesichts der vielen Anforderungen an die Bundeswehr müsse möglicherweise beim Personal nachgesteuert werden, sagte die Ministerin. Im Klartext: Die Bundeswehr soll wieder wachsen.
Die Passage im O-Ton:
Auch wenn es mit der angekündigten Untersuchung noch ein bisschen dauern wird: Die Debatte über den Umfang der deutschen Streitkräfte hat von der Leyen damit eröffnet. Und damit zugleich auch die Debatte über Finanzierung und Ausstattung. Denn wenn schon die Bundeswehr in ihrer derzeitigen Größe nicht das komplette Material hat, das sie braucht, wird eine größere Bundeswehr erst recht mehr Material brauchen. Und damit deutlich mehr Geld.
Von Seiten der CDU erhielt die Ministerin umgehend Unterstützung. Der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Henning Otte:
Angesichts der stetig steigenden Aufgaben für die Bundeswehr ist eine Anhebung des Personalumfangs unumgänglich. Wir müssen einer permanenten Überdehnung unserer Streitkräfte vorbeugen. Wenn wir die Konflikte und deren Auswirkungen von Deutschland und Europa fernhalten wollen, in den Krisenregionen für Stabilität sorgen wollen und unseren wichtigen Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung beitragen wollen, dann besteht die Gefahr der Überlastung unserer Streitkräfte. Mit stärkerer personeller finanzieller und materieller Ausstattung kann die Bundeswehr die ihr übertragenden Aufgaben noch besser bewältigen. So bleibt die Bundeswehr auch in der Zukunft unser Garant für Sicherheit.
Interessante Debatte. Auch zur rechten Zeit? Mal sehen, was zum Beispiel vom Koalitionspartner SPD dazu kommt.
(Nicht untergehen sollte dabei, dass der Bundeswehrverband bereits vor Monaten eine Personalauftstockung gefordert hat – damals allerdings sehr direkt bezogen auf die Unterstützung der Bundeswehr in der Flüchtlingshilfe.)
(Foto: Deutsche Gebirgsjäger bei der Übung Trident Juncture 2015 in Spanien – NATO photo by A.Markus)
Ich würde mir auch sehr gerne Gedanken über dieses Thema machen… aber ich bleibe beim Blick in den Schrank leider hängen… es braucht gar nicht Großgerät und mehrstellige Millionenbeträge.
Meine moderne attraktive Bundeswehr, körperliche Leistungsfähigkeit wird groß geschrieben. Der Sport ist eines Soldaten Pflicht…
bitte warum trägt die Truppe immer noch einen blauen Trainingsanzug aus Zeiten in denen die Bäder grün gefliest und alle Küchengeräte orange waren? Die Geländelaufschuhe haben mittlerweile zig Generationen von Laufschuhen überlebt.
Meine, in ihre Bestandteile aufgelöste Monteurkombination habe ich vor kurzem getauscht. Gegen eine NEUE Kombination aus dem Jahre 1987. Bein vorsichtiger Trageweise wird sie vermutlich ein halbes Jahr halten. Der Reißverschluß 5-6 Wochen.
Sorry, aber es ist vollkommen richtig, die Bestandskunden sind zu versorgen, bevor auch nur über einen einzigen neuen Dienstposten nachgedacht wird. Das Geld ist da, aber der Wille nicht.
Von den „richtigen“ Problemen im Bereich EF traue ich mich gar nicht zu reden.
@Georg, SER, Woody:
Die Ausnahmen im Bündnisfall sind natürlich wieder eine typische BMVg-Ausrede. Aber wen muss man denn noch beruhigen?
Das BMVg hat innerhalb eines Jahres keine effektiven Änderungen herbeigeführt und kann auch nicht glaubhaft aufzeigen, dass dies 2017 entscheidend besser wird.
Mediale oder politische Beunruhigung? Fehlanzeige.
Die Ministerin und der GI kommen eigentlich stets mit den gleichen Ausreden durch. Nun hat man eben noch ein realitätsfernes Argument hinzugefügt.
Es fängt ja schon damit an, dass die Inspekteure der TSK hierzu etneut vortragen. Der GI hat die Verantwortung für die Einsatzbereitschaft und die Planung.
Er hat dies zu verantworten.
Interessante Aussagen des Wehrbeauftragten zu Einsatzbereitschaft u. Kooperation mit der Wirtschaft:
„Deutschlandradio Kultur: Herr Bartels, sprechen wir mal über die Kapazitäten der Bundeswehr. Denn gerade dieser Tage kamen erschreckende Zahlen ans Licht, dass eben von den Tornados, von denen wir jetzt sechs auch nach Syrien schicken, nur 44 Prozent einsatzbereit sind. Von den ganzen Kampfjets und auch von den Transportmaschinen, den Transall, ist etwa nur jede zweite flugbereit.
Zielgröße der Bundeswehr ist 70 Prozent. Wo hakt es? Ist da in der Vergangenheit wirklich Schindluder getrieben worden?
Hans-Peter Bartels: Na, die Zahlen sind ja noch schlechter.
Deutschlandradio Kultur: Hubschrauber nur 25 Prozent.
Hans-Peter Bartels: Ja, da hat man noch die Quote so berechnet, also auf den Verfügungsbestand, also das, was gerade nicht in der Wartung ist, und davon dann 44 Prozent. Während bei den Tornados haben wir 90. Davon sind 30 einsatzfähig. Das ist ein Drittel.
Also, nicht hinnehmbar die Klarstandsrate bei den Hauptwaffensystemen, insbesondere den fliegenden Hauptwaffensystemen, Flugzeuge und Hubschrauber. Das hat zum Teil zu tun damit, dass es sich um altes Gerät handelt. Die Transall ist einfach alt und abgeflogen. Sie hätte ersetzt sein sollen, Stand heute, durch den modernen Militärtransporter A400M, viel größer, viel leistungsfähiger, aber noch nicht da. Da hat’s Verzögerungen gegeben, die jetzt sich niederschlagen in einem Engpass beim Lufttransport.
Das Gleiche für neue Hubschrauber: NH90 ist noch nicht voll einsatzfähig. Der Kampfhubschrauber Tiger ist noch nicht voll einsatzfähig, noch nicht versorgungsreif, also mit Ersatzteilen versorgt. Das sind Probleme, die auf Versäumnisse der Vergangenheit hinweisen. Es hat Entscheidungen gegeben, keine Ersatzteile mehr zu bevorraten, nicht nur für die alten Waffensysteme, sondern für andere auch nicht, also nur just in time zu bestellen. Aber just in time heißt, man wartet zwei Jahre darauf.
Also, diese Art der Materialerhaltung können wir uns nicht leisten. Wir brauchen eine Bundeswehr, die zu 100 Prozent ausgerüstet ist, auch nicht nur zu 70 Prozent, sondern zu 100 Prozent.
Deutschlandradio Kultur: Also, was muss sich konkret ändern?
Hans-Peter Bartels: Ja, wieder Ersatzteile kaufen, vielleicht auch gucken, was man wieder mehr in der Truppe selber machen kann, also die Ideologie des Outcourcings hat sich nicht voll bewährt. Natürlich kann man manches auch in Kooperation mit der Industrie sogar sehr gut machen, also Systemunterstützungsteams gemeinsam mit der Industrie betreiben. Aber die müssen dann flexibel sein. Da kann es nicht sein, dass, wenn was ist an einem Flugzeug, dass sich dann acht Monate hintan anstellt, bis dann mal Zeit ist, es zu reparieren. Also, es muss schon der Faktor Zeit eine Rolle spielen. Es ist keine Frage, die allein nach Kostenkalkulation geht.
Insofern, also, die Bundeswehr hätte vielleicht, wenn man beim Personal, gerade dem zivilen Personal etwas aufstocken würde, glaube ich, gerne wieder die Kapazität, Dinge selber machen zu können, Materialinstandhaltung in höherem Maße selber zu machen – nicht alles, das ist klar. Manches muss in die Industrie, aber man konnte früher mehr. Man sollte vielleicht auch in Zukunft wieder mehr selbst machen können.
Deutschlandradio Kultur: 5,6 Milliarden sind jetzt für zehn Jahre vorgesehen, um eben diese Mängel zu beheben. Reicht das, Herr Bartels?
Hans-Peter Bartels: Nein, überhaupt gar nicht. Nein, nein, das ist eine vorläufige Zahl und es wird später eine Zahl geben, die sicher größer ist.“
http://www.deutschlandradiokultur.de/kriegseinsatz-in-syrien-das-wird-sich-nicht-auf-ein-jahr.990.de.mhtml?dram:article_id=338928
Das BMVg hat offenbar auch den Wehrbeauftragten noch nicht davon überzeugen können, dass es einen glaubwürdigen Plan gibt möglichst bald die Einsatzbereitschaft zu verbessern.
Das viel zitierte Maßnahmenpaket ist zudem eine „vorläufige Zahl“.
Der Wehrbeauftragte fordert dabei eine Anhebung der zivilen Dienstposten – für die Instandhaltung.
Es bleibt spannend.
Das wird interessant.
Wenn ich an meinen Regelbetrieb zurückdenke, dafür hätte auch locker ein 3h Tag gereicht.
Wo ist das Problem?
Die Verordnung über die Arbeitszeit der Soldatinnen und Soldaten (Soldatenarbeitszeitverordnung – SAZV) ist seit 16.11.2015 veröffentlicht und alle Disziplinarvorgesetzten sind informiert.
Dass jeder seinen Dienstbeginn und Dienstende aufschreiben kann, sollte möglich sein.
Ein Berechnungstool ist im Zulauf.
Ja, das kommt alles sehr spät aber das Abendland wird daran kein Schaden nehmen (siehe DZA-Erlaß).
@ FK70
Das ein solches Kdo, wie Sie es beschreiben, nicht weiß, was die Truppe macht wundert nicht.
Vor einiger Zeit und in der Wirtschaft wären Organisationswissenschaftler für eine solche Struktur schon beim Eingangsseminar geflogen.
„Zig“ Ansprechpartner für die verbleibenden 3 Divisionen, „Zig“ verzettelte Zuständigkeiten und in Folge keine echte Verantwortung. Dafür alles schön groß, viele Offiziere, alle wichtig.
Ich wollte mich schon vor zwei Jahren nicht mehr über diesen Unsinn aufregen, da er ohne Berücksichtigung anderer Meiningen einfach durchgestzt wurde.
Offensichtlich nichts besser geworden?
@Zimdarsen:
Die Verordnung ist jedoch für die Arbeitsebene zu uneindeutig.
Wer stellt Ausnahmetatbestände fest?
Was ist einsatzvorbeitende Ausbildung?
Etc.
@ Zimdarsen:
Die Verordnung ist sicher nicht die Lösung, da für den Spieß noch zu abstrakt. Die Durchführungsbestimmungen sind wohl eher entscheidend und diese wären, so heute ein Kamerad aus dem BMVg, erst vor Tagen zur Prüfung in die Abt R des BMVg gegangen. Sicherlich wird die Truppe weitestgehend ab Januar damit klar kommen, aber dennoch läuft eine professionelle Einführung anders. Handlungssicherheit bis Einführungsbeginn schafft man so zumindest nicht. Egal, erstens kann man nun nichts mehr verändern und zweitens wird es sich schon schütteln.
@ AKamp
Es ist Geschichte, es wurde noch mehr Umsinn durchgesetzt, alles im Namen der Prozesse.
Das von Ihnen beschriebene Kommando wurde mit Blick auf Prozesse des BMVg durchgesetzt, dass da noch Truppe dran hängt, störte und stört nur.
Das es nicht funktioniert, zeigt nun das Vorgehen zur Arbeitszeit.
Was glauben Sie allerdings, was noch alles nicht funktioniert, im Namen des Prozesses.
Ich möchte nochmal zum Kernthema zurück kommen:
Gibt es innerhalb der aktuellen Struktur inkonsistente Personalplanungen?
Gibt es weiterhin ein Fehl an Mannschaften?
Oder gibt es Dank Breite vor Tiefe eher ein Mangel an Experten?
Setzen wir unser Schlüsselpersonal richtig ein (siehe Fregatte zum Schutz der CdG)?
Fragen über Fragen:
http://augengeradeaus.net/2015/12/von-der-leyen-eroeffnet-debatte-ueber-eine-groessere-bundeswehr/comment-page-3/#comment-219696
@ Memoria:
Es gibt kein Fehl am Mannschaften. In dieser Laufbahn hat die Bw sogar über 30 Wiedereinsteller. Die durchschnittliche Verpflichtungszeit liegt aktuell, bspw. im gesamten Heer bei 8,5 Jahren. Es gibt weiterhin ausreichend Anträge auf Weiterverpflichtungen sowie Anträge zum Wechlsel in das Verhältniss eines Berufssoldaten.
Gesamtproblematik bleiben die Verwerfungen innerhalb der Struktur. Man erreicht nicht die Planziele bis 2017 bezüglich des Personalumbaus. Aktuell sind von den 170.000 Zeit und Berufssoldaten lediglich unter 140.000 einsatzbereit auf Dienstposten. Es gibt neben Ausbildung, BFD etc. noch zu viele Überhänge in bestimmten Altersbändern / AVR. Andererseits bestehen in bestimmten Bereichen Eloka, Pflegedienst, FüUstg/IT noch enorme Lücken bei den Fachkräften. Insgesamt ein Armutszeugnis und daher bin ich froh, dass endlich top down eine Untersuchung in Auftrag gegeben wurde und Sts Hoofe sich nun umfassend damit befasst. Warten wir ab zu welchen Schlüssen er im April kommen wird, insbesondere vor dem Hintergrund steigender Anforderungen, der SAZV, der Flüchtlingshilfe etc.
@FK70:
Genau diese allgemeine Sicht deckt sich aber nicht mit den Realitäten in vielen Verbänden. Dort ist der Personalumfang tlw so gering, dass Arbeitsgliederungen eingenommen werden mussten.
Mir wurde der Widerspruch zwischen Sichtweise der Führung und Lage in manchen Verbänden seitens der Personalgewinnung so erklärt:
Nicht jeder Dienstposten in der Soll/Org ist haushalterisch hinterlegt (quasi dyn. Verfügbarkeitsmanagement beim Personal).
Auf die Nichtbefüllung von DP geht die Führung bezeichnenderweise nie ein. Man redet aber gerne von Bewerberzahlen.
Das sind aber zwei verschiedene Dinge.
@FK70
Ja, so ist es und es wird Schwierigkeiten geben nur das sehe ich sehr entspannt, denn davon hängt kein Leben ab.
Was die mili Führung aber mit uns bezgl Einsätzen veranstaltet ist da schon eine andere Nummer.
Klarstand Lfz, Durchhaltefähigkeit des Personals auch über das erste Kontingent hinaus, fehlendes UN Mandat, keine Strategie, Verstärkung der Flugabwehr in der Türkei durch die NATO, Neuausrichtung Bw uvm.
Da ist die SAZV nur Zeitvertreib für Grundbetrieb.
Einfach 41h ausplanen und wenn Abweichung nötig sind, dann kurz in die Verordnung schauen und das sollte nicht der Spieß machen, sondern jener welcher Mehrarbeit anordnet.
@Memoria
sie tappen auch gerade in die Fragefalle.
hier die Antworten des BMVg:
– Personallage Grün, großer Überhang von Bewerbern
– Besetzugsgrad von über 90% der DP
– Experten ganau da wo sie gebraucht werden, jedoch Fokus in Zukunft auf Rekrutierung in Mangelbereichen setzen, weil ja große Konkurrenz zur zivilen Wirtschaft
Alles nicht gelogen aber trotzdem riesiger BS…
Es ist vorallem ein Verständnisproblem von Planung, Bedarf und Umsetzung.
Das PSM 185.000 ist ein Modell (Planung) das aussagt welche Personalstärke man in den Streitkräften braucht um die Aufträge gem. LOA zu erfüllen. Dieses Modell rechnet aber mit eben 185.000 Px auf allen DP in entsprechender Schlüsselung der Laufbahnen.
Daraus folgernd sind aber 185.000Px die Realsollstärke der Streitkräfte. Damit ist alles geplant. Kein Inspekteur hat seine Struktur mit nur 70% Material und Personal im Hinterkopf ausgeplant. Jetzt muss man hergehen und an diese Zahl den Maßstab des „wie kommen wir zu 185.000“ anlegen und errechnet so den Personalbedarf insgesamt. (also Sollstärke + Ausbildungsumlauf + BFD Inanspruchnehmende + durchschnittliche Elternzeitreserve + durchschnittliche chronisch Kranke Ausfälle + Fluktuationsreserve bei Nachbesetzung)
das ergibt dann eine Zahl so bei 225.000DP (Bedarf). Und genau diese Anzahl an Stellen müssen haushalterisch hinterlegt sein und besetzt werden (können). Damit kann man dann im Durchschnitt tatsächlich 185.000 Px an Streitkräften vorhalten
Der Aberglaube dem sich derzeit alle hingeben ist, dass durch Ausplanung von AGA DP ja bereits der Ausbildungsbedarf hinterlegt sei und man auftretenden Bedarf „just in time decken kann“ In der Realität (Umsetzung) ist das aber Unsinn und trifft schlichtweg nicht zu. Die Realität sagt bereits seit Jahrzehnten, das im derzeitigen System bereits systembedingt(!) nur max 70% des Personals tatsächlich zur Verfügung stehen. Der größte Teil dieses Fehls (90% davon) sind in Ausbildung gebunden. So hatte das aber nie jemand ausgeplant.
Die durchschnittliche(!) Ausbildungszeit von Soldaten beträgt bis zur vollen Einsatzfähigkeit:
Mannschaften: 1,5 Jahre
UoP: 2 Jahre (ggf plus ZAW)
UmP: 3 Jahre (ggf. plus ZaW)
Offze: 6,5 Jahre (inkl. Studium)
Das sind lediglich die Initialausbildungszeiten nach Diensteintritt und bei weiten nicht die Gesamtzeiten.
Also müssten sie 3 Jahre vor Aufnahme BFD eines OFw bereis namentlich seinen Nachfolger kennen… Gelächter im Bezug woe es gerade läuft…. Aber kein Vorwurf an die Leute im BAPersbw die sind nur eifrige Lemminge die in einem miesen System, dass sie selbst nicht durchsteigen, das tun was ihnen dicke Powerpoint und Binder sagen was sie tun sollen…
@Jas:
Danke für die Erläuterungen.
Nach meinem Eindruck hat man sich u.a. durch das Fehlen von Schüler-Stellen vorallem selbst belogen.
Man hat eine Struktur die mit 185.000 zu befüllen ist, aber die notwendigen „Rangierbahnhöfe“ hat man nicht.
Zudem hat man bei den Mannschaften schlichtweg keine Haushaltskarten.
Aber dies wird eben völlig anders dargestellt und aus meiner Sicht von vielen in militärischer Führung und politischer Leitung auch gegelaubt (wir haben kein Nachwuchsproblem).
Will man im Rahmen der von vdL erwähnten Studie hier dran?
Oder wohl eher ab 2019ff. ein paar mehr Stellen für Feldlagerbetrieb, IT, etc?
@Vader:
Bitte mit Humor sehen. :-)
Vielleicht mal ein wenig mehr Sport machen, die alten blau-schwarzen Geländelaufsschuhe (ich meine Adidas) sind schon seit 2005 durch diverse neuere Variationen (z.B. Asics in Schwarz) ersetzt worden.
Dann passt auch der Reißverschluss wieder.
Der Wehrbeauftragte findet in der Debatte zum Jahresbericht 2014 deutliche Worte zur personellen und materiellen Einsatzbereitschaft:
http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2015/wehrberichtsdebatte/397790
Er betont sehr deutlich, dass die Flüchtlingshilfe keine Daueraufgabe werden kann und dass es bei den Verbesserungen im Bereich der Einsatzbereitschaft vorallem an Tempo fehlt.
Nur leider greift diese Vorlagen niemand richtig auf.
Die Bundeskanzlerin beim heutigen Besuch des Kdo SES:
„Ich darf den Soldatinnen und Soldaten jedenfalls sagen, dass sie unseren – und das sage ich für die ganze Bundesregierung – Rückhalt haben und dass wir versuchen werden, da wo es Schwachstellen gibt, diese auch abzustellen.”
Ich hör es wohl, doch allein…
Schwachstellen Konzeption, Struktur, Führung, Personal, Material…
Die nächste Lieferung von MILAN u.a. an die Kurden steht lt. SPON offenbar bevor.
Da geht es so langsam an die Substanz – ein Nachfolgemodell ist für Infanterie und PzGren weiter nicht in Sicht.
Einsatzbereitschaft des Heeres?
Aber mehr Soldaten einfordern…
Memoria | 08. Dezember 2015 – 17:03
So was reales ist nicht Verständlich für Politiker
Was ist mit Spike Geldmangel oder was
Der Wehrbeauftragte Bartels von der SPD hat in einem Interview mit „Die Welt“ gefordert, nachdem der Deckel bei der Zahl der Zivilen Stellen in der BW gefallen ist(war mal 55.000) auch den Deckel bei den Soldatenstellen zu entfernten, weil 185.000 Soldaten nicht ausreichend seien.
Ferner meinte er, daß er bei der Abschaffung der Wehrpflicht ein Reduzierung der BW auf 200.000 Soldaten damals erwartet habe, nicht aber auf 185.000 Soldaten und selbst die Grünen hätten ihre Forderungen nach einer kleineren BW nach unten korrigieren müssen, um nicht von Guttenberg unterboten zu werden.
Dies scheint mir doch interessant zu sein, weil erstmals ein SPD-Politiker eine Vergrößerung der BW fordert und ich denke, wenn so eine Forderung vom Wehrbeauftragten auch kommt, wird die SPD sich einer Vergrößerung nicht unbedingt widersetzen.