Bis jetzt 322 Reservisten im Hochwasser-Einsatz
Ihr wolltet es wissen, und ich habe gefragt:
Im Hochwassereinsatz befinden sich derzeit 322 Reservisten. Es lässt sich derzeit nicht absehen, wieviele weitere in den kommenden Tagen aktiviert werden sollen.
teilt mir gerade das Kommando Territoriale Aufgaben mit.
Die vergleichsweise geringe Zahl – 332 von derzeit 12.000 Soldatinnen und Soldaten an den Deichen – könnte vielleicht auch mit den Problemen der Freistellung zu tun haben, die ein Augen geradeaus!-Leser hier bereits beschrieben hat.
Nachtrag: Im Nachhinein fällt mir ein: Ob das mit den wenigen Reservisten auch mit dem Problem des Datentransfers aus den aufgelösten Kreiswehrersatzämtern zu tun hat, die ein anderer Leser hier beschrieben hat?
(Archivbild vom 7. Juni: Soldaten sichern mit Sandsäcken den Deich in der Nähe von Lüderitz an der Saale – Bundeswehr/Andrea Bienert via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)
so schaut es aus.
GebPiBtl 8 hat bei seinem ErgTrT 2 PiBtl 905 (beide Ingolstadt) Mitte letzter Woche alle Bootfahrer anrufen lassen. Leider konnte nur eine Handvoll, bei dem Rest stand der Arbeitgeber dazwischen.
Hier müßte die BW wieder zu altbewährtem zurückkehren und das Ganze unter Zwang setzen. Es hat auch mich betroffen und ich hätte genau das geleistet, was wir in den letzten Jahren gelernt und geübt haben.
und Sie suchen immer noch…………………..
Hier sieht man überdeutlich das Delta zwischen Reservistenverbandsgetrommel und der tatsächlichen Verfügbarkeit und Sinnhaftigkeit eines solchen Heimatschutzkonstrukts ohne stringente Aktivierung und Einforderung.
Sicher sind die BVKs und KVKs voll dabei und das ist wirklich wichtig. Aber das sind meist schon Profis und näher an der Truppe als an den Vereinsmeiern. Und für den Rest haben wir eben noch einiges an Truppe. Die brauchen wir auch.
Zum Verständnis : Was bzw. wen meinen Sie mit Vereinsmeiern ?
Die Zahl ist zu gering, neben den Reservisten, die sich in KVK und BVK gemeldet haben, kommen noch RSU Kompanien und sonstige Reservisten. Am Wochenende waren rund 800 Reservistinnen und Reservisten im Einsatz. Wie viele es heute sind, konnte ich nicht erfahren. Vielleicht fragt mal jemand das Kommando TerrAufg oder den Verband ;-)
Die RSU Kp NIEDERBAYERN und OBERFAHLZ wurden am Mittwoch, den 05.06.2013 gegen 16:00 Uhr alarmiert und gingen am Donnerstag, den 07.06.2013 in den Einsatz.
Sie unterstützen das PzPiBtl 4 Bogen im Raum Deggendorf und lösten u.a. das ArtBtl 132 auf der Autobahn A92 heraus, welches 18 h im Einsatz war.
Ca. 50 Reservisten aus NIEDERBAYERN und OBERFAHLZ waren bis Sonntag, 09.06.2013 im Status RDL.
Ist es nicht viel mehr eine Frage der Anforderung, ob ein ErgTrpT oder auch die RSU anderer Landeskommandos aktiviert werden kann? Doch der politische Part der Bundeswehr wird sich diese Blöße nicht geben, einzugestehen, dass man „jetzt“ schon die Reserve benötigt.
Ein Verband hat da nicht mit zu entscheiden. Der Zeitpunkt um den praktischen Nutzen der RSUs zu demonstrieren, kam schneller als gedacht. Und vor allem schneller als die Bürokratie arbeitet. Freiwillige gäbe es sicher mehr, ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein RSU’ler „Nein“ sagen würde – das Problem liegt hier wo anders. Die rechtlichen und versicherungstechnischen Fragen, sowie die Materialbereitstellung hatte man wohl etwas steifmütterlich behandelt.
@Bernd Heise
Haben sie den Threat gelesen? Bzw die Quelle der Zahl 332?
Also die KVK’s und BVK’s die ich kenne glänzen an der Schnittchen-Front sonst nirgends, wenn überhaupt brauch man EIN solches Konstrukt auf Ebene Bundesland aber nicht auf Bezirk- oder Kreisebene.
Unabhängig davon das hier jede helfende Hand gebraucht wird, stellt sich mir langfristig die Frage zum Sinn und Zweck einer RSU.
Hochwassereinsatz?
Kann ich beim THW mit richtiger Ausrüstung und besserer Ausbildung auch besser machen.
Heimatschutz?
Ohne eigene Ausrüstung und kaum Ausbildung ein Witz.
Hiwi-Dienstleistung (Zelte aufbauen, Parkplatzwächter spielen) fürs Landeskommando weil keine Wehrpflichtigen vorhanden sind?
Da kann ich jeden Arbeitgeber verstehen der „Nein“ sagt.
Das ganze Konzept ist unausgegoren und wird nicht lange überleben.
Grundsätzlich finde ich das Engagement aller vor Ort im Einsatz stehenden Kräfte würdigenswert!
Wichtig ist die Nachbereitung des Einsatzes. Zuletzt sagte man dem Präsidenten des ResVbd er solle erstmal seine Hausaufgaben machen, bevor er über Veteranen und mehr nachdenkt. Die Reservisten machen sicherlich einen guten Job, doch gibt es noch viel zu viele Probleme um Freistellung, Ausbildung etc.. Da sollte der VRdBw angreifen. Ist aber auch egal, denn es läuft ja doch irgendwie.
Es heißt RSU, damit die Hilfe in einer Region schnell zur Verfügung steht. Hierzu sollten die bürokratischen Hürden aus der Welt geschafft werden, damit dies auch passieren kann. Das Konzept ist sicherlich mit der heißen Nadel gestrickt und leidet unter dem Ruf, welcher den Reservisten anhaftet. Vielleicht liegt dieser Ruf aber auch darin begründet, dass es manch einem unbekannt ist, dass diese Reservisten neben den 10 Dienstleistungstagen (was diese Umbenennung soll, habe ich auch nicht verstanden) noch 30 DVag-Tage an Übung und Ausbildung ableisten. Sie haben einen Erfahrungsschatz aus ihrem zivilen Leben und sind hoch motiviert.
Die Materialfrage muss aber wirklich geklärt werden – es kann nicht sein, dass die BW verkleinert wird und den RSU keine Fzg und anderes Material zur Verfügung gestellt werden kann. Hier ist an der Ernsthaftigkeit des Willens der BW zu zweifeln. In Anbetracht der vielen Projekte, welche entweder unzufrieden stellend gelöst oder gleich gegen die Wand gefahren worden sind, habe ich kein allzu gutes Gefühl – aber man sollte sich auch vor Augen halten, das dies ein wirklich neues Konstrukt ist.
Der VdRBw ist das wesentliche Problem im Reservistenwesen da dieser sein Klientel bedienen muß um nicht noch weiter zu schrumpfen und dabei wird sich am schwächste Mitglied ausgerichtet und die Lobbyarbeit und somit die Reservistenarbeit danach ausgerichtet.
Die Reservistenarbeit hat sich an der Truppe und den Einsätzen auszurichten und nicht daran einen Haufen Mitglieder zu bespaßen.
In meinen Augen gehört der VdRBw von seinen Aufgaben entbunden und das frei werdende Geld aus dem Einzelplan 14 sollte für die beorderten Reservisten verwendet werden, von mir aus auch jedem Landeskommando ein Heimatschutzbataillon mir richtigen Aufgaben, Ausrüstung und Ausbildung.
Der VdRBw kann als selbstfinanzierter Veteranenverein weitermachen!
@Zweifler
Da die Bundeswehr im Inland bei der Katastrophenhilfe keine Führungsfunktion hat, sondern ausschließlich die zivile Führung und die Verantwortlichen Rettungskräfte unterstützt, sind die Schnittstellen auf Kreis-,Bezirks- und Landesebene vorgegeben. Ob wir das gut finden oder nicht, die Welt dreht sich da nicht um uns. Klar ist die Bw nicht glücklich, wenn Thüringen keine Kreisreform macht und man mit 24 BVK/KVK mehr Reservisten einsetzen muss, als in Sachsen und Brandenburg zusammen.
Da aber in der Masse der Bundesländer Landräte Hilfskräfte anfordern, hilft nur Beratung auf Bundeslandebene nicht weiter. Selbst wenn in Ihrem Erleben die Beratungsleistung nicht zufriedenstellend war – und ich habe andere Beispiele erlebt -, dann braucht es den Vertreter des BVK/KVK alleine schon um die ganzen Anforderungen aus dem lokalen KatSchutzStab an die Landeskommandos zu übermitteln und diese auch mit Informationen zu füttern, damit man nicht plötzlich von Anforderungen überrascht wird. Alleine die lokale Information wieviele der verfügbaren Kräfte z.B. der Feuerwehr eingesetzt sind, bzw. über welche Durchhaltefähigkeit die noch verfügen, ist jedes verzehrte Schnittchen einer ganzen Dekade wert. Als subsidiäre Kräfte der zweiten Welle benötigen wir einfach mehr Vorwarnzeit, als die originären Hilfeleistungskräfte, die ja auch bereits innerhalb des Kreises mit Personal und Material stationiert sind.
@T.W.
Ich könnte schreien, wenn ich das Bild sehe. das ist im Lödderitzer Forst – einem Biospärenreservat – zwischen Aken und Barby. Im Hintergrund das Pumpenhäuschen – eine bekannte Schwachstelle – in 2002. Auch damals war der Deich zu niedrig und musste aufgestockt werden. Mit dem zusätzlichen Gewicht auf der Deichkrone war er unter Vollast, vollgesogen auch recht instabil und es müssten mehrfach Deichrutsche mit riesigen Sandsackmassen und einiges an Risiko für die eingesetzten Soldaten aufgehalten werden. Das die Elbe aufgrund einer Biegung auch noch auf das Pumpenhäuschen drückt und dieses eine Schwachstelle im Deich darstellt, macht es nicht besser. Aufgrund Biospärenreservat muss man die Sandsäcke bis zum Pumpenhäuschen schon mehrere hundert Meter auf dem Deich transportieren (keine Wege/Infrastruktur), der leider nicht für Fahrzeuglasten ausgelegt ist – nicht gerade nett. Wenn ich den Deich – offensichtlich ohne Verbesserungen – jetzt in 2013 sehe – und viele Kameraden, die da alles geben, um mit Muskelkraft und Sandsäcken Versäumnisse anderer Stellen auszugleichen, dann muss man nicht immer mit dem Finger auf die Bundeswehr zeigen. Auch in 2002 war das Szenario schon aus früheren Hochwassern bekannt….
… von wegen: 322 Reservisten – laut Meldung VdRBw von heute sind es 800!!!
„Im Hochwassereinsatz sind am heutigen Montag 12.000 Soldaten – darunter befinden sich rund 800 Reservisten. Das entspricht mit einem Anteil von 6,7 Prozent in etwa dem Verhältnis wie in den laufenden Auslandseinsätzen der Bundeswehr.“
Wer hat denn wohl da gezählt?
@ Zweifler, @ Stefan H.
Die Kritik von Zweifler wird durch den Kommentar von Stefan H. richtig eingeordnet. Stefan H. hat völlig recht. Bei Zweifler ist der Name Programm, aber ich will konstruktiv sein.
Der VdRBw tut gut daran zu schrumpfen, denn den ganzen Kalte Krieg Ballast braucht er nicht mehr. Und die Verbandsführung hat das knallhart erkannt. Der VdRBw hat völlig neue Aufgaben, die er mit den 3 S Leuten Schießen, Saufen, Schlauchbootfahren nicht schultern kann. So ist es gut, ja, lobenswert, daß der Verband sich komplett neu ausrichtet, jedenfalls hat es seine Basis verstanden. Top ist deshalb der Aufbau der RSU, zu 80 % Verbandsmitglieder und zwar junge!!
Folgerichtig muss jetzt eine Ausstattung, eine echte Infrastruktur für die RSU erfolgen, nur einfach Patenverbände aus der aktiven Truppe zu benennen reicht nicht. Die RSUler brauchen Ausstattung, Fahrzeuge, Gerät, sandstl Betreuung etc etc
Hier sollten wir alle den Verband unterstützen gegen die Lobbyisten der ewig gestrigen u d ewig zweifelnden Fortschrittsverhinderer. Vielleicht können wir den Verband mal einladen, sich hier im Blog oder bei augengeradeaus zu präsentieren und sich der Kritik stellen. Beste Grüße Bernd Heise
@ Bernd Heise,
wenn Sie meinen Beitrag richtig gelesen haben stell ich nicht die Notwendigkeit einer Reserve in Frage sonderen das wirken des Reservistenverbandes weil dieser das Bild wie Sie es beschreiben verursacht hat.
Bei Ihrer Anmerkung zu den Aufgaben stellt sich mir die Frage, hat man dem Verband neue Aufgaben gegeben oder hat sich der Verband neue Aufgaben gesucht?
Das Herr Kiesewetter im Verhältnis zu seinen Vorgängern eine andere Arbeitsweise an den Tag legt ist offensichtlich und lobenswert. Nur liegt dem Verband eine unzweckmäßige Struktur zugrunde, die Mitgliederzahlen stagnieren weiterhin, die Alterstruktur ist ungünstig, usw.
Dazu kommt das Problem das eine wie Sie es beschreiben „Modernisierung“ einen Großteil der Mitglieder vor den Kopf stoßen wird (siehe Altersstruktur) und diese es entweder verhindern werden oder der Verband noch weitere Mitglieder verliert, mit entsprechenden Auswirkungen.
Aber die Zeit wird es zeigen …
Wenn die Bundeswehr ihre Reservisten mal einbinden würde, wären auch viel mehr Leute im Einsatz.
Aber solange noch zehntausende aktive Soldaten in ihren Stuben abgammeln, scheint es auch nicht so wichtig zu sein.
Wenn ich mich recht entsinne, hat sich besagter Verband hier schon mal zu Wort gemeldet und es endete desaströs. Weil: Alles ist gut und hier hat man keine Ahnung.
Dieses Statement war der letzte Ruck meiner Entscheidung, mich nach der aktiven Dienstzeit inkl. aller Auslandseinsätze auf jeden Fall selbst um meine ResLaufbahn zu kümmern und zwar deutlich OHNE den ResVbd. Wenn ich Abenteuerurlaub will, dann buche ich welchen und wenn ich KatSchutz betreiben soll, dann trete ich von vornherein in einen Verein ein, der das auch wirklich drauf hat. Derer gibt es viele in Deutschland (z.B. Freiwillige Feuerwehr, THW, *setze beliebige Org ein*) und einige davon sind wirklich gut – das Konzept der RSU hingegen ist mehr als fragwürdig und noch dazu halbherzig getragen.
Reserve ist für mich, was in Großbritannien unter der „Territorial Army“ läuft. Und kein THW in flecktarn.
Die RSU-Kompanie Sachsen ist (mit Ausnahme der beorderten Reservisten) bis zum heutigen Tag nicht alamiert oder gar eingesetzt worden! Einige helfen natürlich auf Privatinitistive.
@HG
Verständnisfrage: ist die RSU jetzt alarmiert oder nicht ?
Nicht beorderte Reservisten können afik auch nur im Verteidigungsfall, nach einer Mobilmachung eingesetzt werden.
Die Bundesregierung spricht in diesem youtube-Video von „über 1000 Reservisten“. http://youtu.be/uI1TV2eVuyk
@mwk:
RSU-Kräfte sind beordert, da RSU-Kompanien Bundeswehreinheiten sind. Damit können sie im Kathastrophenfall eingesetzt werden.
Sie haben formal nichts mit dem VdRBw zu tun. Allerdings hat der VdRBw bei seinen Mitgliedern für die RSUKr geworben und Interessenten konnten sich über die Kreisgeschäftsstellen als „Bewerber“ für die RSUKr registrieren lassen. Damit dürfte die Masse der RSUKr gleichzeitig Verbandsmitglieder sein.
„Nicht beorderte Reservisten können afik auch nur im Verteidigungsfall, nach einer Mobilmachung eingesetzt werden.“
Wenn ein nicht beorderter Reservist bei einem aktiven Verband anfragt ob er dort üben kann und dieser Verband ruft den unbeorderten Reservisten ein, brauch ich keinen Verteidigungsfall!
Das von Seiten der Bundeswehr die Rekrutierung für die RSU-Einheiten an den VdRBw übertragen wurde zeigt wieder den wesentlichen Fehler im System, nicht jeder Reservist ist Mitglied im VdRBw und wenn es nur über deren Kanäle läuft bleiben eine Menge Reservisten auf der Strecke.
Da die Bundeswehr ein eigenes System zur Nachwuchsgewinnung hat und z.B. über die FwRes alle Reservisten im Bestand angesprochen werden könnten braucht nur ein Reservist der nicht im VdRBw ist auf Gleichbehandung zu klagen und schon hat das schöne neue RSU-System seinen ersten Skandal.
Das ganze System ist vollkommen undurchdacht und bedarf einer dringenden Reform.
@Bernd Heise: Ich gehe im Folgenden mal davon aus, dass Sie Verbandsfunktionär sind, auf welcher Ebene auch immer. Zunächst einmal: Der VdRBw ist ein Interessenverband, eine Lobbyorganisation, die die Interessen ihrer Mitglieder vertritt und nicht uneigennützig handelt. Gleichzeitig führt die Finanzierung aus dem EP14 aber dazu, das eine finanzielle Abhängigkeit besteht, und deshalb substantielle Kritik nie aufkommen wird – was man in der Diskussion zur Aussetzunge der Wehrpflicht ganz gut sehen konnte.
Bernd Heise | 10. Juni 2013 – 21:05
Falls Sie sich auf die Betreuung von Veteranen und PTBS-Geschädigten beziehen – die Masse der einsatzerfahrenen Soldaten ist, wie man an der Altersstruktur des Verbandes erkennen kann, nicht Mitglied im VdRBw. Und die Betreuung von PTBS-Geschädigten sollte man doch dann lieber den Experten überlassen.
Ansonsten sind „militärische“ Wettkämpfe und RegIniRes 3S-5FT-THW-Veranstaltungen par excellence. Die starke Rolle des VdRBw bei der Aufstellung der RSUKp wird ohnehin nur im Import von Vereinsmeierei und Vereinsinteressen resultieren, so wie das auch schon teilweise bei den HschBtl der Fall war.
Die waren hier schon und haben sich als maximal unwissend, arrogant und inkompetent präsentiert :)
Das Problem beginnt schon damit, dass weder Verband noch Bundeswehrführung über den Tellerrand schauen und die Situation in anderen Staaten, z.B. die anglo-amerikanische und die skandinavischen Reservekonzeptionen, analysiert udn damit überhaupt keine Alternative zu bisherigen deutschen Praxis kennt. Im Reservistenverband herrscht(e) imer noch die Meinung vor (und wurde so auch aktiv verbreitet), dass die National Guard schwerpunktmäßig ein bewaffeneter THW wäre.
@zweifler
wir reden hier nicht von einer Übung – natürlich kann ein Reservist bei einer Einheit nachfragen, ob er dort WÜ(Dienstleistungs-)-Tage ableisten kann. Aber wenn er nicht beordert ist, wird niemand auf ihn zugehen und ihn alarmieren. Und das war hier die Frage.
Ich jedenfalls kennen keinen Fall, wo der FwRes in den Unterlagen nach Reservisten geschaut hat und diese, ohne eigenes Zutun, für einen Notfall oder auch nur eine Übung angefragt hat. Dies würde auch keinen Sinn machen, da der Ausbildungsstand gar nicht bekannt wäre.
Was die Verbandszugehörigkeit betrifft, so ist diese nicht notwendig um in der RSU beordert zu werden.
@BotG
„“militärische” Wettkämpfe und RegIniRes 3S-5FT-THW-Veranstaltungen par excellence.“
Sie bezeichnen also Übungen, wie die diversen Gefechtswochenenden, „Sondelfinger Biwak“ oder „Kalter Marsch“ als THW-Veranstaltung ? Interessant.
Nichts gegen das THW – aber das kann ich so nicht sehen.
Bezüglich RSU Niederbayern und Hochwassereinsatz.
Am 8. Juni wäre in Triftern – nicht weit entfernt von den Hochwassergebieten – der Bezirkswettkampf Niederbayern in DVag gewesen. Dieser wurde am Donnerstag, 6.6. abgesagt.
Der Wettkampfkader in dem ich bin besteht aus sehr motivierten, sportlichen, beorderten Kameraden von HG bis Hauptmann – inkl. dem vorgeschlagenen „Wunsch-Chef“ der RSU Niederbayern.
Da wir alle Zeit gehabt hätten am Wochenende, eine Zuziehung bereits in der Tasche hatten haben mehrere Kameraden angefragt ob wir im Hochwasser helfen könnten.
Gleich doppelt kam die Absage, es wird niemand benötigt. Einmal wurden sogar witzige Begründungen wie fehlender Impfschutz erwähnt.
Gestern war ich bei meiner Beorderungseinheit, die sind seit Tagen im Hochwassereinsatz, werden verlängert da keine Ablösung kommt, eine Frage bei der SanStff erbrachte das niemand speziell geimpft wird der in den Hochwassereinsatz geht.
Ich bin seit über 20 Jahren bei der FFW, war letzte Woche 3 Tage über die FFW im Hochwassereinsatz. Wenn man bei der Schadenslage nicht erwünscht ist, dann wird die RSU Niederbayern wohl so unterbesetzt bleiben wie das derzeit noch der Fall ist.
Die Differenz in den Zahlen ist auch darin begründet, dass das KdoTA nur Soldaten zählt und Reservisten im freiwilligen Einsatz (Status Zivilist) nicht erfasst.
Tatsächlich haben viele Reservisten in Sachsen und Sachsen -Anhalt, aber auch aus dem ganzen Bundesgebiet ohne Rücksicht auf Statusfragen geholfen.
@mwk
Es mögen keine expliziten THW-Übungen mehr sein, aber mit der tatsächlichen Einsatzrealität haben sie weiß Gott oftmals auch nichts mehr zu tun. Da wird nach alter (SFOR-)Manier tapfer Postenkette und Kampfmittelerkennung geübt oder wenn alle Stricke reißen einfach mal ein (O-)Marsch mit mehr oder weniger sinnbefreiten Stationen veranstaltet. Was bringt das, außer Bespaßung einiger weniger? Inübunghaltung ja wohl kaum, da sind wir uns denke ich einig.
Die Bundesregierung hat das Thema auf Youtube aufgegriffen, laut Videobeschreibung befinden sich über 1000 Reservisten im Einsatz.
http://www.youtube.com/watch?v=uI1TV2eVuyk
@Voodoo
Vor dem Inübunghalten kommt erst das Inübung sein :) Und hierfür ist Ausbildung und Material notwendig, welches zur Verfügung gestellt werden muss.
Die THW-artigen Übungen entstammen wahrscheinlich der Vorstellung eines möglichen Einsatzes – und entsprechen zur Zeit leider auch der Einsatzrealität:
Und so soll auch das Reservekonzept der BW aussehen:
kurzfristig Katastropheneinsatz und kurz-/mittelfristig Sicherungsaufgaben. Es ist also kein Fehler zu wissen, wie ein Sandsackdamm aufgebaut werden muss, damit er auch hebt. Man könnte hierzu auch Pio-Aufgaben sagen ;) Die von mir angesprochenen Dvags und Wettkämpe umfassen aber mehr militärisches Doing
Vielleicht gebe ich ein paar Beispiele:
Feuerkampf auf Gruppen- und Zugebene und Gefechtsschießen in wahrscheinlichen Lagen, Objekt- und Raumsicherung, Alarmposten und Kampfgespräch, Kontrolle von Personen und Fahrzeugen. Dann natürlich die obligatorischen EEH A – Module, Karte-Kompass unf FM-Ausbildung. Es wird von den RSU’lern die Übungswilligkeit und jährlich das DSA,und BFT erwartet.
Die RSUs sind das britische CCRF Konzept verdammt ähnlich…und das hat auch nicht das letzte großes Hochwasser überstanden. CCRF = Civil Contingency Reaction Force, eine auf dem Basis einer TA Bataillon pro Region eingerichtete Bereitschaft die innerhalb 2 Tagen Reserveschützen liefern sollte.
In der Tat brauchte die Zivilverwaltung 700 Reservisten mit Gewehr nicht, sondern Pioniere, Arbeitsfahrzeuge, LKFahrer, Logistiker. Die wurden über die Regionalbrigade ad hoc bereitgestellt. Danach wurden CCRFs eingestellt.
@MWK: Lesen Sie doch genauer ;) Ich hatte geschrieben:
Sie schrieben:
Gefechtsdienstwochenden fallen – sofern richtig ausgestaltet – wohl kaum unter meine Beschreibung und der einzige Wettkampfanteil am Sondelfinger Biwak war in den „späten 2000ern“ die Ausschreibung – sonst war das ja auch eher Gefechtsausbildung, deshalb ja auch die „Wettkampfmannschaften“ in (verstärkter) Gruppenstärke, denn mit der Mannschaftsstärke von 3-5 Soldaten bei den meisten Wettkämpfen ist ohnehin keine realistische Aufgabenbewältigung möglich. Nichtsdestotrotz hatten die Teilnehmer dort – obwohl sie sicherlich der besseren Hälfte der FrwResArb entstammen – immer noch Probleme mit infanteristischen Grundfertigkeiten oder hielten es einfach nicht für nötig. Zum KOMMANDOwettkampf Kalter Marsch kann ich leider nichts sagen, aber auf den Fotos tragen die Teilnehmer keine Trageausstattung und der Artikel spricht von Bogenschießen: http://www.reservistenverband.de/Regional/evewa2.php?d=1369686824&d=1265895653&menu=6002&newsid=18665&&gliederung=1600161000
Alex | 12. Juni 2013 – 18:24
Woran ist denn das Konzept gescheitert?