DroneWatch – Nach 20 Jahren: Nachfolgesystem für Aufklärungsdrohne ALADIN

Das Nahbereichs-Drohnensystem ALADIN, bei der Bundeswehr seit 20 Jahren im Einsatz, bekommt einen Nachfolger. Das bayerische Drohnen-Startup Quantum Systems soll in den kommenden Jahren bis zu fast 750 unbemannte Aufklärungssysteme seines Modells Twister liefern. Das in der Ukraine erprobte System wird künftig von allen Teilstreitkräften und nicht mehr nur vom Heer eingesetzt.

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte die Beschaffung bereits Anfang Dezember gebilligt; am (heutigen) Freitag unterzeichneten das Unternehmen und das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) den Vertrag für bis zu 746 Aufklärungsdrohnen, wie Quantum mitteilte:

Mittels Festbeauftragung werden 147 Systeme einschließlich zugehöriger
Serviceleistungen beschafft. Weitere bis zu 600 Systeme sind als Optionen im Rahmenvertrag vorgesehen. Quantum Systems hat zugesichert, mindestens 250 Systeme pro Jahr liefern zu können, mit der Möglichkeit einer weiteren Kapazitätserhöhung bei Bedarf.
ALADIN soll in den Teilstreitkräften Heer, Marine und Luftwaffe eingesetzt werden und stellt eines der Haupt-Aufklärungssysteme der Bundeswehr dar.

(Das klingt so, als würde das hübsche Akronym für abbildende luftgestützte Aufklärungsdrohne im Nächstbereich beibehalten?)

Zum Vergleich: in einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Frage aus dem Parlament wurde im Jahr 2019 die Zahl der vorhandenen ALADIN-Systeme in der Bundeswehr mit 145 angegeben – was die Festbeauftragung von zunächst 147 neuen Systemen erklären dürfte. Da sich die Zeiten – und vor allem die Nutzung von Drohnen – seitdem heftig geändert haben, dürfte eine höhere Ausschöpfung des Rahmenvertrags nur eine Frage der Zeit sein.

Eine technische Übersicht für Twister, pardon, das künftige ALADIN-System gibt es von Quantum Systems hier.

(Archivbild Februar 2010:  Gefechtsübung auf dem Truppenübungsplatz Bergen in der Lüneburger Heide mit der Drohne ALADIN – Sebastian Wilke/Bundeswehr)