DroneWatch: Ein Hersteller meldet erfolgreichen Test des Sprengkopfs für Kamikaze-Drohne

Vor dem Hintergrund der anstehenden Entscheidung über die Beschaffung von so genannter Loitering Munition für die Bundeswehr hat einer der Wettbewerber einen positiven Test vermeldet: Der erste Test des Gefechtskopfs für die Kamikaze-Drohne des Unternehmens Stark Defence im Einsatz gegen Panzerstahl sei unter Laborbedingungen erfolgreich verlaufen.

Die Bundeswehr testet derzeit die Einweg-Drohnen der beiden Drohnen-Startups Helsing und Stark Defence sowie des Rüstungsunternehmens Rheinmetall. Eine Beschaffungsentscheidung hatte Verteidigungsminister Boris Pistorius für bald im neuen Jahr angekündigt.

Die Einwegdrohne von Stark mit dem Namen Virtus trägt einen Gefechtskopf der Firma TDW, einer Tochter des Raketenherstellers MBDA. Aus einer Mitteilung der beiden Unternehmen vom vergangenen Freitag, am (heutigen) Montag veröffentlicht:

Mit dem ersten erfolgreichen scharfen Schuss des LION STRIKE 110-Gefechtskopfs (LS110) integriert in die Loitering Munition VIRTUS haben
TDW und STARK einen zentralen Meilenstein erreicht. Damit stellen sie sicher, bis 2027 tausende Systeme mit integriertem Gefechtskopf- und Zündsystem bereitzustellen – ein entscheidender Faktor für die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr. (…) 
Das entwickelte Gefechtskopfsystem basiert auf der neuen TDW-Linie LION STRIKE und wird sowohl als rein panzerbrechende Variante, als auch als Multi-Effekt Variante verfügbar sein. Mit Tandem-Hohlladung, Splittermantel und verschiedenen Gewichtsklassen besteht Spielraum für weitere Leistungssteigerung und die Anpassung an neue Bedrohungen.
Besonders relevant ist die nachgewiesene Wirksamkeit mit einer überdurchschnittlichen Durchschlagsleistung. STARK ergänzt diese Leistungsfähigkeit durch ein skalierbares, modulares Systemdesign. Damit stellen TDW und STARK die notwendige Handlungsfreiheit
auf der taktischen Ebene sicher, um Ziele präzise und lageabhängig bekämpfen zu können.

Was nicht im PR-Text steht, beide Unternehmen aber auf Nachfrage bestätigen: Bei dem Test im Sprengtunnel wurden vom Sprengkopf mehr als 800 mm Panzerstahl durchschlagen.

(Foto: MBDA)