Heute abend: (Fast) drei Stunden Jung&Naiv
Wer sich fragt, warum ich am (heutigen) Dienstagabend nicht die jüngsten Entwicklungen bei Sondervermögen und Schuldenbremse und Verteidigungshaushalt oder Selenskijs neueste Einlassungen zum Trump-Deal hier aufgegriffen habe: War heftig beschäftigt, mit fast drei Stunden (!) Jung&Naiv.
Wer’s anschauen mag:
Nachdem ich genau zu diesem Podcast weiter unten bei
„Die Entwicklung der USA“
einen Kommentar gepostet hatte hier nochmal grosses Lob an den Hausherrn, speziell über seine Gedanken zur nuklearen Abschreckung die jetzt sehr zweifelhaft erscheint.
Mit Folgen für die möglichen Gedankengänge in Regierungen europäischer Länder.
Stichwort: „Brauchen wir jetzt doch selbst einen eigenen Atomknopf ?“, speziell auch zu Deutschland mit seiner grossen Urananreicherungsanlage in NRW.
Ehrlich gesagt will man da sehr ungern drüber nachdenken…
Wenn man nicht rechtzeitig über nukleare Abschreckung nachgedacht hat, muss man das jetzt eben nachholen. Merz scheint das verstanden zu haben.
Man sollte auch die Risiken nuklearer Aufrüstung ausserhalb Europas mitdenken. In einer Welt, in der eine Atommacht sich Territorien einfach aneignen kann und die nuklearen Schutzversprechen der USA nicht mehr glaubwürdig sind werden sich viele Nationen eigenen Nuklearwaffen zulegen wollen, mit allen Risiken in Bezug auf Proliferation.
Warum sollte man vor diesem Hintergrund noch Angst vor einem Zerfall der Russischen Föderation haben?
Drei Stunden Gespräch mit dem Hausherren?
Da weiß ich, was ich mir heute Abend anhöre. Bin schon sehr gespannt.
@Apollo 11 sagt:
04.03.2025 um 23:48 Uhr
[…]Stichwort: „Brauchen wir jetzt doch selbst einen eigenen Atomknopf ?“, speziell auch zu Deutschland mit seiner grossen Urananreicherungsanlage in NRW.
Ehrlich gesagt will man da sehr ungern drüber nachdenken…[…]
Ich denke, dass geht den meisten von uns so. Nichts desto trotz werden wir nicht um diese Überlegungen herum kommen und müssen am Ende die Entscheidung finden, die für uns am besten, bzw. am wenigsten schädlich ist.
Das nennt man dann wohl Realpolitik. Wir leben in wirklich interessanten Zeiten…
Auch wenn Trump diese Nacht nicht das Ende der NATO verkündet hat, ist doch de facto die NATO Mitgliedschaft der USA unter Trump beendet. Nukleare Teilhabe sowieso. Ich wüsste nicht wie man Trump dazu bewegen könnte, höchsten vielleicht noch durch Zahlung von einem zweistelligen Milliardenbetrag für ihn persönlich auf ein Offshore Konto seiner Wahl.
Ich wäre mittlerweile klar für eine europäische/deutsche Atombombe als leider wohl nötige Ergänzung zur konventionellen Abschreckung.
Klar wäre mir eine atomwaffenfreie Welt viel lieber, aber ist eben kein Wünsch dir war. Kim hat ja jetzt mit Verweis auf Trumps Verhalten deutlich gemacht, dass es sein legitimes Recht ist, Atomwaffen zu haben und blöderweise kann man ihm nichtmal wirklich widersprechen. Ob die Mullahs dank Trumps „Verhandlungsgeschick“ und Vermittlung Russlands auf Atomwaffen verzichten werden? äh nein!
Ich bin mir auch nicht wirklich sicher, ob es doch so kompliziert wäre, wir brauchen keine Interkontinentalraketen, um einen Großteil der russischen Bevölkerung zu erreichen. Moskau, Sankt Petersburg, Woronesch, Jaroslaw, Kasan, Toljatti, Saratov, Wolgograd, Rostov, Krasnodar und Nischni Nowgorod sollten jedem russischen Anführer genug „wert sein“ den Scheiß mit den Atomwaffen sein zu lassen. Atomar bestückbare Mittelstreckenraketen (und eventuell MFK) reichen dafür völlig aus.
Nicht zu vergessen, die nicht wenigen russischen Nuklearreaktoren, darunter auch noch einige sehr empfindliche Reaktoren ohne jedes Containment (wie z.B. die gut brennenden RBMK Reaktoren in Sosnowy Bor bei Sankt Petersburg, Kursk und Smolensk, aber auch der WWER-440 bei Nowoworonesch ist ohne Containment und mit vielen Sicherheitslücken, im übrigen alle locker in ukrainischer Drohnen-Reichweite.) `
Was bleibt von Russland übrig, wenn der europäische Teil verstrahlt ist?
Was mir immer zu wenig in der Diskussion um die Erhöhung der Verteidigungsausgaben vorkommt: Die Besoldung der Soldatinnen und Soldaten, zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Immer geht es nur um Rüstung, Material, Material, Material, Infra… und „Attraktivität“.
Anscheinend ist damit aber nur immer die Produktion seltsamer YouTube-Serien, oder sonstige Werbung für die Truppe gemeint.
Nachwuchsgewinnung geht aber auch über die Brieftasche! Zumal in Mangel-Verwendungen.
Als Stabsoffizier, ja, ich nage nicht am Hungertuch, habe aber weder Pool noch fahre ich viermal im Jahr in Urlaub, frage ich mich immer, wie ein Feldwebeldienstgrad als Alleinverdiener eine Familie durchbringen soll. Und DAS ist für mich als Soldat der Maßstab: Falls man im Einsatz ist, sollte die Partnerin/der Partner, so vorhanden, sich ohne finanzielle Not um die Familie, so vorhanden, kümmern können – in Vollzeit. aus meiner Sicht sind wir finanziell so zu stellen, dass dies möglich ist. Ja, „unzeitgemäße Denke“, aber der Ingenieur bei VW und die Bürosachbearbeiterin bei Thyssen muss eben auch nicht in den Einsatz!
Zudem ist mit der Zunahme der Wichtigkeit von Landesverteidigung und der Drehscheibe Deutschland, eine dauerhaft Beschäftigung mit diesen Themen gegeben, das kann ich auch aus dem dienstlichen Alltag ganz klar so bestätigen. Zudem die Aufgabe Ausbildung der UKR Streitkräfte, sei es nun auf deutschem Boden, wie aktuell, oder perspektivisch nach einem evtl. Friedensschluss in der Ukraine oder in Polen.
Durch die Zeitenwende ist also nun quasi immer Einsatz, mindestens im Denken, Planen und Handeln. Und es war immer unpassend, uns analog zu Beamtinnen und Beamten zu besolden – aber nun erst recht!
Ein Vergleich sei erlaubt, mit einer professionellen Armee (darf ich denke ich so sagen, ich war dort 3 Jahre embedded): Ein amerikanischer Kamerad mit meinem Dienstgrad und meinen Dienstjahren verdient: Das Doppelte brutto! Und da hört es mit den Goodies ja nicht auf, das ist nur die Grundlage.
Ja, der muss in den Einsatz, wenn er befohlen wird, und nicht nur 4 oder 6 Monate, sondern 12 oder 15 oder gar 18. (Und er bekommt keinen Auslandsverwendungszuschlag, dafür ist sein gesamtes Einkommen in dieser Zeit aber steuerfrei, das kommt fast auf´s selbe raus, wie ein AVZ…). Ja, das ist hart, für ihn und die Familie. aber dafür ist man SOLDAT geworden! Unser „Möchten sie vielleicht… ach, eher nicht… ja dann…“-System ist zutiefst unangemessen und unprofessionell! Schluss mit dem Stückwerk und Kontingent-Puzzle, wir werden künftig absehbar komplette Brigaden nach XY schicken müssen – mit Mann/Frau und Maus und Material! da ist nichts mehr mit „Oh, das passt gerade nicht in unsere Labensplanung…“!
Besoldet uns wie Profis – und fordert uns wie Profis! Wir können sehr sehr viel – wenn man uns lässt und uns den entsprechenden Vorlauf gibt! Wenn ich weiß, dass Einsatz kein Wünschdirwas ist und ggf. länger dauert, plane ich meine Leben auch so. Dann bin ich eben erst Recht kein Gymnasiallehrer vergleichbarer „Wehrbeamter“!
Die paar Milliarden, um uns anständig zu besolden – und dann entsprechend zu fordern – sollten drin sein. Peanuts! Und wenn der kleine Gefreite auf einmal mit 3000 netto nach Hause geht, spricht sich das rum! Attraktivität, ganz platt im Geldbeutel!
Die Diskussion darüber hat meiner Meinung nach ein eigenes Topic verdient. Aber nun mal hier eingestreut bei der ewig selben Rüstungs-Diskussion.
Moin Herr Wiegold,
gibt es fuer „jung & naiv“ auch ein transscript? Muesste mit KI doch easy sein?
Cheers
[Bitte bei Jung&Naiv fragen… T.W.]
@ TW
Herzlichen Dank für das ausführliche und lehrreiche Interview bei „Jung&Naiv“.
An zwei Stellen erwähnten Sie, dass mehr Geld nach RUS geflossen sei, als UKR Hilfe bekommen hat.
Könnten Sie bitte eine Quellenangabe dazu machen? Danke.
[Muss ich noch mal raussuchen – nach meiner Erinnerung in der vergangenen Woche die Auflistung von Unterstützungsleistungen vs. Energieeinkäufe. T.W.]
„Die Welt erklärt“ staring Thomas Wiegold nominated 4 Oscar.
Basiert nukleare Abschreckung auf den Glauben des Gegners daran?
Ein Schreckgespenst für verängstigte Idioten?
Wenn ein konventioneller Angriff auf eine Nuklearmacht keine nukleare Konsequenzen nach sich zieht, wen schrecken dann Atomwaffen noch ab?
Atomschlag, wenn der konventionelle Krieg verloren ist? Als Rache, und ein Ende im Führerbunker?
Ein Nutzen von Atomwaffen könnte sein, das horrende Summen dafür ausgegeben werden, die nicht mehr für konventionelle Rüstung zur Verfügung stehen.
@ Hardthöhe101 sagt: 05.03.2025 um 10:25 Uhr
Ihr Plaedoyer fuer eine angemessene/bessere Bezahlung der Soldaten macht Sinn. Die BW befindet sich im Personalwettkampf mit der Industrie, die ganz anders zahlt.
(Kein persoenliches Interesse, da schon lange Rentner).
Cheers
@Hardthöhe101 sagt:
05.03.2025 um 10:25 Uhr
[…]Ein Vergleich sei erlaubt, mit einer professionellen Armee (darf ich denke ich so sagen, ich war dort 3 Jahre embedded): Ein amerikanischer Kamerad mit meinem Dienstgrad und meinen Dienstjahren verdient: Das Doppelte brutto! Und da hört es mit den Goodies ja nicht auf, das ist nur die Grundlage.
Ja, der muss in den Einsatz, wenn er befohlen wird, und nicht nur 4 oder 6 Monate, sondern 12 oder 15 oder gar 18. (Und er bekommt keinen Auslandsverwendungszuschlag, dafür ist sein gesamtes Einkommen in dieser Zeit aber steuerfrei, das kommt fast auf´s selbe raus, wie ein AVZ…). […]
Prinzipiell: ja
Allerdings gibt es ein paar Dinge die Sie mit berücksichtigen müssen:
1. US Amerikaner müssen für viel mehr Dinge selbst privat vorsorgen
2. Die „Firewalls“: wer bis zu einem bestimmten Alter bestimmte Beförderungen nicht schafft ist raus. Scheidet aus, geht heim – kein Übergangsgeld, keine ZAW, kein BfD sondern Ciao Kakao
3. Fröhliches Umherversetzen. Nicht „mal in den Einsatz“, sondern heute und morgen da. Wenns der Dienstherr dort so will
4. Eigene Mitsprache bei der Karriereplanung: dezente Fehlanzeige
[…]Besoldet uns wie Profis – und fordert uns wie Profis! Wir können sehr sehr viel – wenn man uns lässt und uns den entsprechenden Vorlauf gibt! […]
Der militärische Profi sollte keinen großen Vorlauf brauchen. Fragen Sie die Amerikaner
[…]Wenn ich weiß, dass Einsatz kein Wünschdirwas ist und ggf. länger dauert, plane ich meine Leben auch so.[…]
Ich verstehe den Take, aber das ist der typische deutsche „Planung und Abgesichertheit“-Ansatz. Genau der trifft aber von die, von Ihnen als Vorbild referenzierten, US-Amerikaner überhaupt nicht zu. Und zwar gesamtgesellschaftlich. Dort startet man zehnmal die Karriere neu und ist zwischendurch mal ein paar Jahre Soldat. Das passt aber nicht zum bundesdeutschen Gesellschaftsmodell. Hat es auch noch nie.
Ich bin komplett bei Ihnen: Zeitenwende muss auch beim Personal stattfinden, auch das Verbände geschlossen verlegt werden müssen. Aber am Ende leben wir immer noch in einer Gesellschaft die massiv auf Absicherung, Bausparvertrag, Rentenberechnung und die Tagesschau um 20:00 Uhr setzt.
Erlauben Sie mir einen abschließenden Punkt:
[…]Feldwebeldienstgrad als Alleinverdiener eine Familie durchbringen soll. Und DAS ist für mich als Soldat der Maßstab: Falls man im Einsatz ist, sollte die Partnerin/der Partner, so vorhanden, sich ohne finanzielle Not um die Familie, so vorhanden, kümmern können[…]
Das funktioniert im Kapitalismus nicht (mehr). Es hat auch so nur selten funktioniert. Und es funktioniert auch und grade bei den Amerikanern nicht. Fragen Sie sich doch mal warum auch die Rekrutierungsprobleme haben. Eben weil Enlisted und NCOs extrem schlecht verdienen.
Allen, die gerade mit dem Gedanken von Deutschland als Atommacht spielen seien die Romane von Cixin Liu (insbesondere die Trisolaris-Reihe) empfohlen.
Kerngedanke ist hier die glaubhafte Abschreckung. Jemand muss am Knopf sitzen, der diesen dann auch drückt und nicht bis zuletzt (und darüber hinaus) zaudert.
Die Aliens im Roman haben genau gesteuert und analysiert, wer dort letztendlich am Knopf war und wussten: Es ist ein Zauderer. Also Attacke!
Finden wir jemand passendes, oder bestellen wir gleich einen Franzosen oder Briten für den Abschussknopf dazu?
@Hardthöhe101 sagt: 05.03.2025 um 10:25 Uhr
„Als Stabsoffizier, ja, ich nage nicht am Hungertuch, habe aber weder Pool noch fahre ich viermal im Jahr in Urlaub,…“
Ich als Selbständiger auch nicht, alleine schon aus Zeitgründen. Und jetzt?
Und wieso muss eine Soldatenfamilie einen Alleinverdiener haben? Wo ist der Unterschied zu Alleinerziehenden oder anderen Familien?
Die Bw sind nicht die US-Streitkräfte und werden es auch nie sein. Alleine schon unsere verfassungsrechtlichen Hürden lassen solche Einsätze nicht zu. Und Auslandsbasen in diesem Umfang haben wir auch nicht.
Zudem gibt es in den US-Streitkräften Probleme mit Desertationen, die je nach Konflikt und dessen Intensität mal zu- oder abnehmen. Momentan gibt es dafür bis zu fünf Jahre Haft, unehrenhafte Entlassung und Verlust aller finanziellen Ansprüche inkl. Versorgungsbezüge. Das dann bitte auch einführen und Bewährungsstrafe gleich ausschließen. Wenn das gegeben ist, dann können wir über „professionelle Bezahlung“ reden. Bis dahin denke ich an Sie und zünde Sonntags eine Kerze an.
Kleiner Service:
Man kann die Version auch als reinen Podcast nur hören:
https://jung-naiv.podigee.io/1062-756-militarexperte-thomas-wiegold-uber-das-ende-der-nato-die-neue-weltordnung
Vorteil:
Je nach App schnelleres Abspielen und Überspringen der Sprechpausen = Gleiche Info in kürzerer Zeit
Nachteil:
Man kann den Hausherren nur hören, nicht auch sehen.
[Manche empfinden das vielleicht als Vorteil :-) (SCNR) T.W.]
@Stober Das Problem wird nicht von einer Person oder eine Gruppe gelost warden, akh!.. Wir haben keine Zeit zum Diskutieren. Wenigstens fur einige… Skainet? Schalom aus Israel.
GolfEcho83 sagt: 05.03.2025 um 13:34 Uhr
Pio-Fritz sagt: 05.03.2025 um 13:53 Uhr
Danke!
@ Hardthöhe
Es läuft doch gerade die Besoldungsrunde. Da fällt sicherlich mehr als ein zusätzlicher Groschen für uns alle ab. Ich finde Ihre finanziellen Erwartungen ehrlich gesagt überzogen. Das ist auch nicht der richtige Weg, jetzt nach mehr Besoldung zu rufen. Infra, Mat, Mun – da muss jetzt reingebuttert werden.
Nur mal so zum Nachdenken, wer sich in der Bundeswehr zu gering bezahlt fühlt.
Um netto an den Verdienst eines Hauptmann A12 ranzukommen braucht man als normaler Angestellter schon so 90000 Brutto verheiratet mit Kind. Wollt ihr wissen in welchem Bereich des Einkommens ihr euch da bewegt?
Ein Hauptfeldwebel Mitte 20 mit Frau und Kind dürfte locker bei über 3000 netto landen. Für ein ähnliches Netto muss man in der Wirtschaft als Angestellter schon bei rund 60000 Euro Jahresgehalt landen. Auch da verdienen 80% der Menschen in Deutschland weniger.
Ich habe mich gegen das zivile Beamtentum entschieden, u. a. wegen dem Mindset was dort vorherrscht. Eventuell verdiene ich jetzt etwas mehr, auch netto, aber ich weiß, dass ich damit zu den obersten Prozent der Lohnempfänger gehöre, nicht wie einige meiner Ex Beamtenkollegen.
@ Hardthöhe101 Es soll auch Frauen geben, die sich verwirklichen wollen und denen die drei K zu wenig sind. Soll jeder machen, wie er / sie will, aber für mich ist Ihre Ansicht aus der Zeit gefallen. Es gibt ja nicht umsonst jede Menge Pendler.
Kurzer Nachtrag zum Thema „Modifizierung“ der Schuldenbremse durch die noch alte Bundesregierung.
Zitat:
„Für die Verteidigungsausgaben soll die seit 2011 geltende Schuldenbremse ausgesetzt werden – und zwar für alle Ausgaben, die über ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts hinausgehen. Das wären derzeit rund 44 Milliarden Euro.“
Wenn ich das richtig verstanden habe bedeutet das “ unlimited „, also ohne Obergrenze.
Das heisst der Flugzeugträger, die Langstreckenrakete und die Bombe wären jetzt rein finanziell drin ;-)
Na gut, den Flugzeugträger lassen wir mal mangels Überseegebieten.
Aber eine kleine Modifizierung der Ariane 6 ( erster Test für heute geplant ) und die paar hundert Kilo hochangereichertes Uran 235 ( URENCO in NRW mit Ultrazentrifugen im Überfluss ) für die erste „Sondermunition“ wären in „Ingenieurs-Deutschland“ recht schnell entwickelt/produziert.
Ich wage mal die Behauptung das hierfür eine einstellige (!) Milliardensumme initial ausreichen würde. Mit enormer Abschreckungswirkung.
Wird aufgrund internationaler Verträge, der Staats-Reputation und der innenpolitischen Lage selbstverständlich nicht kommen.
Aber in diesen Zeiten zählt alleine der Gedanke…
@TW: Spannende Folge. An einer Stelle möchte ich aber als gelernter und praktizierender Logistiker widersprechen. Ich halte die Sorge vor einer nicht vorhandenen Logistik durch einen möglichen Ausfall der US-Streitkräfte für arg übertrieben.
Alleine in Deutschland gab es lt. Statista Anfang 2025 3,5 Millionen (!) LKW in Deutschland. Nicht jeder ist frontgeeignet, aber einen Mangel an Kapazität um Versorgungsgüter von A nach B zu verlagern, den haben wir definitiv nicht. Weder im normalen Koffer- oder Planenbereich, noch im Containersegment.
Auch im Schwergutbereich sehe ich wenig Engpässe. Die heutigen Schwergut-LKW, Tiefbetten, Kesselbrücke etc, sind erheblich leistungsfähiger als Armee-Standard vor 20, 30 Jahren. Und auch hier: Equipment schnell nachzuproduzieren, ist kein Hexenwerk.
Auf der Lagerseite. jeder kennt sie, die großen Kontaktlogistikanlagen an den Autobahnen. In den letzten 20-30 Jahren ist massiv effiziente Lagerfläche hinzugekommen, gerade was reguläre Verbrauchsgüter angeht. Auch hier mache ich mir wenig Sorgen. Leerstand gibt es immer, ist normaler Teil der Geschäftsprozesse, dass mal Kunden rausgehen und noch keine neuen Schlange stehen.
Den einzigen echten Engpass sehe ich im Bereich strategische Lufttransporte (C-5, C-17), wobei man vorsichtig hinterfragen muss, wie relevant diese Kapazität tatsächlich noch ist, sollten die USA als Lieferland ausfallen.
Was ich für stark überbewertet halte: die Notwendigkeit von viel Bahnkapazität. Sie mag gut sein auf langen Strecken wie ich sie z.B. in Russland habe, im doch eher kompakten Europa aber nicht unbedingt DAS entscheidende Element. Die Strecke Bremerhaven – Lviv sind 1.400 km – mit zwei Mann am Steuer sind das noch nicht einmal 20 Stunden mit den LKW.