Bundeswehr stellt Division für den Heimatschutz auf (hakt aber noch ein bisschen)

Die Bundeswehr hat eine Division für den so genannten Heimatschutz und damit ihren vierten Großverband dieser Art aufgestellt. In Zukunft sollen bis zu rund 6.000 Männer und Frauen, überwiegend Reservisten, im Krisen- oder Kriegsfall für den Schutz gefährdeter Einrichtungen wie kritischer Infrastruktur in Deutschland zuständig sein.

Die Division wurde am (heutigen) Freitag in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin auf- und zugleich dem Heer unterstellt. Ob diese Heimatschutzverbände, derzeit in noch fünf und demnächst sechs Regimentern organisiert, bereits dem Heer gehören, wird auf den Webseiten der Bundeswehr mal so und mal so dargestellt – Klarheit gibt es vermutlich erst ab April, wenn auch ein sechstes Regiment in Dienst gestellt wird (schon die Zahl der bereits aufgestellten Kompanien ist nicht zweifelsfrei herauszufinden).

Unabhängig von den noch unklaren Fragen (siehe dazu mehr unten) soll sich mit dem Heimatschutz vor allem was in der Gesellschaft bewegen: Er besteht aus Reservisten, die bislang freiwillig, zum Teil auch ohne früher Soldat gewesen zu sein und als nachträglich ausgebildete Ungediente, zum Schutz im Inland bereitstehen wenn nötig. Das hob auch der frühere Bundespräsident Joachim Gauck hervor, Gastredner beim Aufstellungsappell der Division:

HeimatSchDiv_Gauck-14mar2025     

 

Die formale Aufstellung vollzog der stellvertretende Generalinspekteur Andreas Hoppe (Generalinspekteur Carsten Breuer wurde im Bundestags-Verteidigungsausschuss gebraucht), und er übergab auch die neue Division aus dem bisherigen Bereich des Territorialen (und demnächst Operativen) Führungskommandos an das Heer. Heeresinspekteur Alfons Mais wiederum übergab dann die Division an den Kommandeur Generalmajor Andreas Henne.

So weit alles klar. Aber (und ich weiß, dass es hier einige brennend interessiert): Die neue Division hat zwar einen Kommandeur. Aber noch kein genehmigtes Divisionswappen. Und, das hat gerade unter Reservisten in den vergangenen Monaten hohe Wellen geschlagen, noch kein einheitliches Barett. Dabei war und ist der neue Kommandeur doch bereits seit mehr als einem Monat damit auf Wikipedia zu sehen…

Vielleicht deshalb wurden Journalisten nach dem Appell auch gar nicht zum anschließenden Empfang eingeladen. Hätte ja sein können, dass all diese Fragen zur Sprache kommen.

(Alle Lichtbilder vom Verfasser, mit Ausnahme des Fotos von Henne mit dem neuen Barett: Mimey27, Generalmajor Andreas Henne, CC BY-SA 4.0)