Bundeswehr stellt Division für den Heimatschutz auf (hakt aber noch ein bisschen)
Die Bundeswehr hat eine Division für den so genannten Heimatschutz und damit ihren vierten Großverband dieser Art aufgestellt. In Zukunft sollen bis zu rund 6.000 Männer und Frauen, überwiegend Reservisten, im Krisen- oder Kriegsfall für den Schutz gefährdeter Einrichtungen wie kritischer Infrastruktur in Deutschland zuständig sein.
Die Division wurde am (heutigen) Freitag in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin auf- und zugleich dem Heer unterstellt. Ob diese Heimatschutzverbände, derzeit in noch fünf und demnächst sechs Regimentern organisiert, bereits dem Heer gehören, wird auf den Webseiten der Bundeswehr mal so und mal so dargestellt – Klarheit gibt es vermutlich erst ab April, wenn auch ein sechstes Regiment in Dienst gestellt wird (schon die Zahl der bereits aufgestellten Kompanien ist nicht zweifelsfrei herauszufinden).
Unabhängig von den noch unklaren Fragen (siehe dazu mehr unten) soll sich mit dem Heimatschutz vor allem was in der Gesellschaft bewegen: Er besteht aus Reservisten, die bislang freiwillig, zum Teil auch ohne früher Soldat gewesen zu sein und als nachträglich ausgebildete Ungediente, zum Schutz im Inland bereitstehen wenn nötig. Das hob auch der frühere Bundespräsident Joachim Gauck hervor, Gastredner beim Aufstellungsappell der Division:
Die formale Aufstellung vollzog der stellvertretende Generalinspekteur Andreas Hoppe (Generalinspekteur Carsten Breuer wurde im Bundestags-Verteidigungsausschuss gebraucht), und er übergab auch die neue Division aus dem bisherigen Bereich des Territorialen (und demnächst Operativen) Führungskommandos an das Heer. Heeresinspekteur Alfons Mais wiederum übergab dann die Division an den Kommandeur Generalmajor Andreas Henne.
So weit alles klar. Aber (und ich weiß, dass es hier einige brennend interessiert): Die neue Division hat zwar einen Kommandeur. Aber noch kein genehmigtes Divisionswappen. Und, das hat gerade unter Reservisten in den vergangenen Monaten hohe Wellen geschlagen, noch kein einheitliches Barett. Dabei war und ist der neue Kommandeur doch bereits seit mehr als einem Monat damit auf Wikipedia zu sehen…
Vielleicht deshalb wurden Journalisten nach dem Appell auch gar nicht zum anschließenden Empfang eingeladen. Hätte ja sein können, dass all diese Fragen zur Sprache kommen.
(Alle Lichtbilder vom Verfasser, mit Ausnahme des Fotos von Henne mit dem neuen Barett: Mimey27, Generalmajor Andreas Henne, CC BY-SA 4.0)
Und ich dachte immer, dass sich das Barett nach der Truppengattung richtet.
Ich hoffe, dass die Organisation der Territorialverteidigung noch verändert wird. Eine Division, um Operationen im gesamten Bundesgebiet zu führen, erscheint merkwürdig und mehr als Sammler für Regimenter.
@MGF
Die Idee mit dem einheitlichen Barett gab es bereits – zumindest ansatzweise – im Stab der damaligen JgBrig 37. Stieß aber nicht auf ungeteilte Zustimmung…
Werden die Heimatschutzverbände im NATO Bündnisfall aktiviert wenn z. B. ein Angriff im Baltikum erfolgt oder erst wenn Gefahr besteht dass deutsches Territorium angegriffen wird?
In beiden Fällen würden dann z. B. Flughäfen, Kraftwerke und ähnliches vom Heimatschutz gesichert? Diese Infrastruktur wäre dann vermutlich Zielobjekt feindlicher Spezialverbände analog des KSK oder Luftlande-/Fallschirmjägerdivisionen – es stünden also mutmaßlich gut ausgebildete, beübte und erfahrene Spezialverbände gegen, böse gesagt, Wochenendsoldaten. Wie wird damit in der Planung und Vorbereitung der Heimatschutzregimenter umgegangen?
In LOYAL wird berichtet, daß es eine eigenständige Truppengattung „Heimatschutz“ geben soll. Ich hätte mir gewünscht, daß man dennoch das Jägerbarett übernommen hätte. Gibt es auch neue Litzen ?
Zur Division: demnächst sechs Regimenter mit deutlichem Personalfehl, ohne Ausstattung und über ganz Deutschland verteilt. Wer organisiert denn die Ausbildung und In-Übung-Haltung, insb. am Wochenende ?
Bisher haben das die LKdo mit viel Eigeninitiative und hoher Motivation gemacht, ob sich das Heer hierzu bereit findet ?
Schön, dass Sie da waren. Hoffe es geht Ihnen nach Ihrem Sturz gut.
Ein Großteil der gesehenen Reservisten kommen aus der Ausbildung von Ungedienten und sind als Ausbildende damit betraut. 🙃🙂
[Danke – ging offensichtlich glimpflich ab mit leichter Prellung. (Zur Info: bin gestolpert beim Fotografieren und lang hingeschlagen.) T.W.]
Ein Anfang ist gemacht. Nach der Wiedereinführung der Wehrpflicht muss man dann die Regimenter zu Brigaden weiter entwickeln und sollte dann am Ende bei drei Divisions Kommandos landen die einen Heimatschutzkorps unterstellt wird… Zielgröße sollte 60.000 – 80.000 Soldaten sein.
Und ja alle in Heeresuniform… Marine und Luftwaffe sollten für ihre Stützpunkte eigene nicht Aktive Sicherungsverbände aufstellen.
So wie in Hostomel? Da haben ein paar Wochenendsoldaten den Sturm auf Kyiv abgewürgt. Ein paar Jungs mit Quads haben später dabei geholfen, die nachfolgende Kolonne auseinanderzunehmen. Wieder andere waren entscheidend an der Sprengung wichtiger Dämme beteiligt …
Beispiele wie diese gab/gibt es viele. Eine gute Grundbefähigung ist definitiv hilfreich, um im Fall der Fälle Mut, Kreativität und Improvisationskünste zielführend einzusetzen.
Mal ein wenig böse gefragt, die Division mit 6000 Dienstposten kommt woher? Weil irgendwer gewürfelt hat oder weil man nachgerechnet hat was die Division leisten können soll und dafür an Personal benötigt?
@Ungedienter, das Problem „Freizeitsoldaten“ gegen Spezialkräfte dürfte deutlich entspannter ausgehen in der Praxis. Spezialkräfte gibt es auch nicht unbegrenzt für wird man eher auf die wenigen Hochwertziele ansetzen deren Schutz man auch entsprechend gestalten kann. Für den Schutz der Brücken über Oder und Elbe oder die Kraftwerke gegen den engagierten Fahrer der einfach für’n Fuffi den Transporter an Stelle x abstellt dürfte auch der Heimatschutz reichen.
@Ungedienter ja genau das habe ich mich auch gefragt. Das sind ja schon sehr anspruchsvolle Aufgaben, für die man richtig ausgebildet und im Training sein muss und auch viele verschiedene Fähigkeiten braucht. Ich frage mich ob die Heimatschutzregimenter mit den ganzen Reservisten nicht komplementiert werden sollten von Jägern, Logistikern, Pionieren (wenn mal ne Brücke kaputt ist), vielleicht sogar EW und Heeresflugabwehr, und dann auch zu Brigaden zusammen gefasst werden könnten. Das Vorhandensein dieser Kräfte vorausgesetzt.
Wirklich Schade, daß noch soviel unklar ist. Denn normalerweise erfährt man das neue Wappen eines Verbandes beim Aufstellungsappel, daß dort ein Schildträger mit dem Wappen aufgebaut ist.
Denn es interessiert mich sehr, ob die BW mal wieder ein neues Wappen konstruiert(wie meist) oder mal so intelligent wäre, ein altes Divisionswappen des Heeres wiederzubeleben. Die Division sitzt in Berlin, es würde sich also anbieten, daß Wappen(Märkischer Adler) der 14. Panzergrenadierdivision zu übernehmen. Aber auch einige anderen Divisionswappen sahen sehr gut aus.
Wenn der Kommandeur schon ein neues Barett hat, dann ist zu vermuten, daß alle Soldaten das gleiche Barett erhalten.
Auf der Wikipedia Seite zur Heimatschutzdivision stehen Teilweise Kompanien, die aufgestellt werden sollen, aber ob sie dies schon geschehen ist oder nicht, diese Info fehlt auch dort. Weiter wird dort dargestellt, daß die armen Baden-Württembergischen Heimatschutzkompanien unter Bayerisches Kommando des 1. Heimatschutzregiments kommen sollen. Ähnlich sollen die Heimatschutzkompanien aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland sollen dem Heimatschutzregiment 2 NRW zugeschlagen werden. Aber wie sicher diese Infos sind ist unklar, Denn auf der BW HP habe ich derartiges bis jetzt nicht finden können. Nur verstehe ich nicht, warum die BW nicht einfach ein 7 Heimatschutzregiment im Südwesten aufstellt und diesem die Kompanien aus BW, RP & dem Saarland unterstellt.
Nur um ein oder zwei Regimenter einzusparen würde ich nicht gegen den regionalen Gedanken verstoßen und Badische Truppen den „Bayern“ zuschlagen, wo deren 1. Heimatschutzregiment doch schon das Größte ist.
Das ist klasse. Ich selbst wollte mich auch als Ungedienter zum „Wochenendsoldat“ ausbilden lassen, um diese sinnvollen Tätigkeiten zu unterstützen. Leider ausgemustert worden. In meinen Augen gibt es da auch in der Gesellschaft noch ungehobene Potenziale, für Leute, die sich gerne engagieren wollen. Leider wird auch das mäßig beworben.
Holla hier werden Probleme diskutiert. Barrettfarben, Barettabzeichen, die Frage ob alte Divisionsabzeichen oder „neukonstruierte“ verwendet werden und ob sich die 6000 Mann gegen die ach so erfolgreichen Speznas erwehren können.
Können wir einmal froh und dankbar sein, dass es zwar in kleinen, aber immerhin den richtigen Schritten in die richtige Richtung geht? Ne, können wir nicht…
Bisher sind die aktuellen Heimatschutzkompanien nur leicht bewaffnet, wie die Sicherungsbataillone. Dies entspricht in keinster Weise den früheren Heimatschutzbrigaden, welche auch über Panzerbataillone, Jägerbataillone und Feldartillerie verfügt haben. Nebst Instandsetzung, ABC Truppen und Pionieren.
Es wäre sicherlich sinnvoll in diese Richtung zu gehen, daß die Heimatschutzkräfte auch die Kampfkraft bekommen, um feindliche Luftlandekräfte zerschlagen zu können. Artillerie haben wir sowieso zu wenig, ebenso wie Pioniere. Und warum soll es keine Panzerverbände geben, die nur der Heimatverteidigung dienen, wie früher, und nicht in den Auslandseinsatz müssen.
Nette Absichtserklärung, aber wie sieht das mit dem Material aus?
Gibt es spezielle Aufträge (zugewiesene Objekte), Gefechtsstände, Schanzgeräte (außer Klappspaten), Sperrmaterial, Fahrzeuge, Waffen gegen Bedrohungen aus der Luft (Drohnenabwehr), Funkgeräte, etc, etc ???
Hört sich mir zu vielseitig an, bei der Anzahl. Also, wenn z.B. in Gebiet Überflutung, kein Strom und Cholera, und dazu französischer Konvoi durchfahren möchte, was ist denn da Prio?
Also, meiner Ansicht nach macht eher Sinn, bei Berufsfeuerwehr mobile Kapazität zu schaffen (mit auch gleich Zelten und weiterem zur Hand), mit schon vielen Themen, wo es keine Waffe braucht, aber Leute, welche z.B. Wunden versorgen können.
@Closius
Der Unterstellungswechsel der HSchKp’n unter die Rgt ist verfügt, es gibt auch schon die neuen (fortlaufenden) Kp-Nummern.
Zum Thema: „Weshalb hat BW kein eigenes (BW) Rgt sag‘ ich ‚mal nix 😎 aber ein „Südwest-Regiment“ wäre schon schick.
@Flo
Die 6.000 DP ergeben sich aus der Anzahl der aufzustellenden Kp’n. Im übrigen geht die Planung von einem deutlich höheren Bedarf aus, aber ob dieser erfüllt werden wird ?
Wer Zugang zum Intranet und somit zur IS Org hat kann ja die Aufgaben der HSchDiv nachlesen.
@ Thomas Melber Meine Erfahrung mit meinem Landeskommando ist eine andere. Es gibt bzw. gab da doch teiweise recht große Unterschiede bei den Landeskommandos. Das hat sich erst in der letzten Zeit gebessert. Lange Zeit galt: Hauptsache IGF! Ich hoffe, das bessert sich beim Heer.
Es gab auch schon Übungen, wo Spezialkräfte auf motivierte Reservisten getroffen sind. Das gab ein böses Erwachen.
@Closius
Nachtrag: wo soll das schwere Material herkommen ? Umdas bedienen zu können muß man sich auch regelmäßig in Übung halten können.
Die Aufträge der HSchKr im Klaten Krieg war eben tatsächlich auch „Dienst an der Kontaktlinie“, das ist heute eben anders: Wach- und Sicherungsaufgaben, Host Nation Support, ggf. Unterstützung ziviler Kräfte bei der Gefahrenabwehr und -bewältigung. Mit feindlichen LL Kr brauchen wir eher nicht zu rechnen, Bandenbekämpfung ggf. eher.
@Trevor Faith
Vollausstattung der Reserve hat als Ziel das Jahr 2025, wobei für mich noch offen ist, was denn die Ausstattung genau sein soll – pers. Ausstattung inkl. Handwaffe / ABC Schutzausstattung, klar, aber darüber hinaus ? Eigenbeweglichkeit, Führungsmittel, usw. usf. ?
Bzgl. Zuweisung von möglichen Aufträgen wird sich das DivKdo in Zusammenarbeit mit dem OpFüKdo unter Berücksichtigung des OPLAN DEU schon etwas einfallen lassen, bei EX QUDARIGA 2024 wurde ja schon (vor-) geübt.
@Myself
„Vollausstattung der Reserve hat als Ziel das Jahr 2025“ – kleiner Scherz, natürlich: 2035 😇
Warum macht man aus den Regimentern jetzt eine Division? Vermutlich um einen Stab entsprechend befüllen zu können.
Die Reservisten hatten vorher keinen Anspruch auf materielle Aussta6dafür haben sie jetzt aber noch einen neuen Stab.
Haben wir denn noch genug alte G3s, damit die Soldaten wenigstens überhaupt eine Waffe haben?
Man möge mir meinen Sarkasmus verzeihen, aber das hat etwas vom letzten Aufgebot.
Doch Ben, können wir. Greife das mal auf. Sehr gut das nun der Rahmen gesetzt wird. Das ist aller Anfang um noch vorhandene Infrastruktur zu identifizieren, die mit relativ überschaubarem Aufwand wieder zur Truppenunterkunft hergerichtet werden kann. Ich denke hier über Kompaniestärken, verteilt in Deutschland die auch den Kern zum Aufwuchs bilden können, inkl einem Zug der unsere neuen Wehrdienstleistenden ausbilden kann.
Wir müssen dringend handeln. Ab dem 3. Quartal 2025 oder spätestens ab Q1/2026 müssen die ersten 2000 bis 4000 neuen Soldaten eingezogen werden. Freiwillige aus den Regionen, wo diese Kompanien stationiert sind, mit denen man Richtung Battalion Stärke aufwächst.
Ausrüstungspakete müssen jetzt definiert werden und ergänzende Beschaffungen umgehend eingeleitet werden.
Es braucht jetzt mutige Entscheidungen und Umsetzung auf allen Ebenen
Bitte jetzt nicht 20 Leute im Aufstellungsstab 3 Wochen mit Farbfindung und Abzeichenerstellung beschäftigen!
Meine Frage war aus persönlichem Interesse motiviert, da ich vom Alter und vor allem Status (siehe Spitzname) zur Rekruten-Zielgruppe für den Heimatschutz gehöre. Den Ausbau der Reserve halte ich ebenfalls für einen Schritt in die richtige Richtung.
„Dienst an der Kontaktlinie“ wäre in einem längerfristigen Konflikt nicht unwahrscheinlich? Entweder weil die Kontaktlinie rapide Richtung Westen wandert oder im besseren Fall nur langsam aber sicher – bei den dabei zu erwartenden personellen Verlusten würden diese bestimmt auch durch Heimatschutz-Personal aufgefüllt?
Thomas Melber sagt: 14.03.2025 um 20:25 Uhr
„Bzgl. Zuweisung von möglichen Aufträgen wird sich das DivKdo in Zusammenarbeit mit dem OpFüKdo unter Berücksichtigung des OPLAN DEU schon etwas einfallen lassen, bei EX QUDARIGA 2024 wurde ja schon (vor-) geübt.“
Wir sich schon was einfallen lassen, ist ziemlich dürftig.
Erst kommt der Auftrag – dann wird daraus der Umfang, die Ausrüstung und die Übungsverfahren der Truppe abgeleitet.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß das alles noch sehr unausgegoren ist. In meinem Wörterbuch nennt man das hektischen Aktionismus.
Bezüglich Material sollte man aus meiner, zugegeben vielleicht bescheidenen Sicht, auf all das Material zurückgreifen, welches jetzt im Feldheer dem sogenannten Nutzungsdauerende zugeht, also zum Beispiel Fuchs, Marder, Fennek, Wiesel etc.! Sind alles jahrelang genutzte Systeme, an denen viele Reservisten bereits ausgebildet sind. Dies wäre sicherlich eine relativ kostengünstige Lösung, bevor man sich wieder mit kostspieligen und lange dauernden Neubeschafungennen beschäftiget. Auch relativ günstig zu beschaffende ungepanzerte LKW sollten dabei als Truppen- und Materialtransporter ins Auge gefasst werden.
Hauptsache ist, dass da was in diese Richtung passiert und begeisterte Reservisten nicht ihre eigenen ehemals militärischen Fahrzeuge mit zu Übungen bringen müssen.
@Thomas Melber:
„Bandenbekämpfung“ (ist ein Fachterminus) werden die hoffentlich nicht durchführen [ siehe https://en.m.wikipedia.org/wiki/Bandenbek%C3%A4mpfung ]. Und zum Stichwort „Wochenendsoldat“: jeder „aktive“ Soldat, der im Kriegsfall für die Front frei wird ist wertvoll und beispielsweise die Bedienung von FPV Drohnen kann man zB auch an ein paar Wochenenden ausreichend erlernen und auch hier Leute mit hochwertausbildung entlasten.
@Trevor Faith
Ich meinte die genaue Ausplanung, z.B. der zu überwachenden / zu sichernden Objekte mit entsprechendem Kräfteansatz.
Die grundsätzlichen Aufgaben der HSchKr sind ja bereits definiert, und vielleicht gibt es hierzu auch eine spezifische Regelung, da jetzt wohl eigene Truppengattung.
@T.W.
„Ob diese Heimatschutzverbände, derzeit in noch fünf und demnächst sechs Regimentern organisiert, bereits dem Heer gehören, wird auf den Webseiten der Bundeswehr mal so und mal so dargestellt – Klarheit gibt es vermutlich erst ab April, wenn auch ein sechstes Regiment in Dienst gestellt wird (schon die Zahl der bereits aufgestellten Kompanien ist nicht zweifelsfrei herauszufinden).“
Formal wird dies für alle Regimenter und Kompanien m.W.v. 01.04.2025 vollzogen.
Welche noch eigenständigen Kompanien in welches Regiment eingegliedert werden, ebenfalls zum 01.04.2025, ist ebenfalls bereits entschieden.
Die LKdo’s sind ab dem 01.04.2025 nicht mehr zuständig und werden höchstens nur noch unterstützen, falls es beim Übergang im Einzelnen etwas holprig verlaufen wird… 😉
Ab 01.04.2025 ist somit das Heer vollumfänglich für alle Heimatschutzkräfte verantwortlich.
@AB
Nun, irgendwer muß es machen, die BPol wird andere Aufgaben haben und das Feldheer ist jwd. Ggf. machen das die HSchKr mit Ustg von FSchJg. Manche HSchKp’n haben da schon ihren Anspruch 😎
@Eckster6
Gerade für die Überwachung von Räumen bieten sich (Billig-) preiswerte Drohnen an, ich hoffe, daß diese in ausreichender Zahl und überhaupt den HSchKr organisch zugeteilt werden.
Zitat: „… Bezüglich Material sollte man aus meiner, zugegeben vielleicht bescheidenen Sicht, auf all das Material zurückgreifen, welches jetzt im Feldheer dem sogenannten Nutzungsdauerende zugeht, …“
Das war ja schon während des Kalten Krieges so. Material, welches im Feldheer durch neues Gerät ersetzt wurde ging ins Territorialheer. So hatten z.B. die HSchBrig noch lange den Kampfpanzer M48A2 im Bestand.
Nachtrag: ich bin gespannt ob es auch „zivile“ Ausbildungsinhalte für den HSch geben wird, z.B. in Zusammenarbeit mit dem THW. Sicher wird es eine detaillierte Ausbildungsvorschrift u.a. geben bzw. diese überarbeitet werden schließlich soll der HSch eine eigene Truppengattung werden.
In FRA gibt es die (stehenden) USIIC-Einheiten, eine Mischung aus Militär und Zivilschutz (gehören zum Pionierwesen, quasi ein bewaffnetes THW), in Spanien gibt es, soweit ich weiß, Vergleichbares. Die Angehörigen sind Sapeur-Sauveteurs („Retter“) im Gegensatz zur Feuerwehr, die Sapeur-Pompiers. Gut, unser HSch ist da von den Aufgaben her stark sicherungslastig, aber Grundkenntnisse im Zivilschutz sind – da Ustg Aufgabe im Grundbetrieb ist – sicher hilfreich.
https://www.defense.gouv.fr/terre/nos-unites/niveau-divisionnaire/commandement-terre-territoire-national/formations-militaires-securite-civile
Die ganze Idee eines einfachen Heimatschutzes, bei dem (fast) jeder mitmachen darf, ist so gut, das ich, obwohl mir der Ansatz schon lange bekannt ist, immer noch daran zweifele, das es wirklich wahr ist, oder ob ich mir das Ganze nur einbilde. Es passt einfach so gar nicht zur deutschen Wehrbürokratie, bzw. es kann doch nicht sein, das man pragmatisch ist und einfach mal so was macht. Irgendwie warte ich die ganze Zeit darauf, das jemand das wegen Bedenken absagt, oder aber beginnt, die üblichen wehrbürokratischen Hürden hochzuziehen,
Und was genau führt die Division? Die dezentral über ganz Deutschland verteilten und regional eingesetzten Regimenter brauchen keine Führung durch eine Division. Das ist doch nur, damit man für einen Haufen Stabsoffiziere und einen General sinnlose Dienstposten rechtfertigen kann.
@ Eckster6
Zu prüfen, was man aus der Truppe weiternutzen kann ist definitiv richtig. Ob für Sicherungsaufgaben Mader und Wiesel Mittel der Wahl sind, da bin ich allerdings skeptisch.
Ich sehe hier eher Fahrzeuge, ähnlich der französischen Nationalgarde, die eben auch primär Sicherungsaufgaben im Inland hat. Man nutzt dort Arquus Trapper VT4, eine teilmilitarisierte Version des Ford Everest.
Leicht zu beschaffende, allradangetriebene und im Zweifelsfall in den meisten zivilen Werkstätten instand zusetzende Fahrzeuge, sind hier meiner Meinung nach für Sicherungsaufgaben das Mittel der Wahl. Wenn man den will, könnte man die eben auch schnell beschaffen. Und VW will doch sowieso auf den Rüstungsmarkt.
Im BV-Fall werden wir, neben dem Entsenden eigener Truppen, vor allem Transitland für NATO Verbündete sein. Das Beispiel Ukraine zeigt doch, dass vor allem die dafür kritische Infrastruktur in Form von Brücken und der Elektrizitätsversorgung für die Bahn im Fadenkreutz von Luftangriffen stehen werden. Es wird also ziemlich Banane sein, ob ein Trupp „Feierabendsoldaten“ eine Oderbrücke bewacht oder nicht. Es sei denn, dieser Trupp hat mindestens ein Gepard-Equivalent dabei.
Da dies aber in der aktuellen Beschaffungs-Orgie keine Berücksichtigung zu finden scheint, wäre es zumindest schön, wenn die Heimatschutzregimenter über die Pionierkapazitäten zum Bau von Ersatzbrücken verfügen würden.
Schatten-Armee, – Division, – Regimenter ?
Reserve-Einheiten mit Teilausstattung – Fahrzeuge, Handwaffen und Pioniermittel ? Doktrin für mehrjährige Übungszyklen ? Grundbeorderung ade ?
Ein wenig schaut das aus wie ein „Sandkasten“ für ein DivKdo ohne andere Verwendung.
Machen viele andere NATO-Staaten anders: SWE, FIN, POL, UK …
Wie wird das Urteil des BRHofes in zwei, drei Jahren lauten, wenn alle heutigen Entscheider in Pension sind ?
@Mannerheim
Eine Herausforderung ist auch, daß das DivKdo nicht wirklich „befehlen“ / anweisen kann i.e.S., da die unterstellte Truppe eben aus Freiwilligen besteht ohne Anspruch, durch den Arbeitgeber freigestellt zu werden. Das soll sich ggf. ändern (verpflichtender RD und verpflichtende Freistellung), aber ob das kommt, und wenn ja: bis wann ?
Außer der Handvoll aktive Sdt in den HSchKp’n (1 PAX) und in den AusbStP sowie den Kameraden im RWDV (RgtKdre, KpChefs) gibt es nicht wirklich jemanden, den man verbindlich Aufträge erteilen kann. Im Prinzip ist dies bis auf das DivKdo eine nichtaktive Division, „teilaktiv“ wäre m.A.n. schon zu hoch gegriffen, zudem noch komplett ohne eigene Ausstattung. Und 6.000 PAX sind auch eher eine Brigade, aber das soll ja aufwachsen.
@ Schlammstapfer Wieviel Kapazität hat denn die aktive Truppe in Sachen Brückenbau? In Havelberg gibt es ein Reservebataillon, das so etwas übt. Und sonst so?
@Y-998201
Im Falle des Falles würde wohl das THW aushelfen, es geht ja auch nicht um Überwinden von Gewässern unter Feindeinwirkung. Ggf. kann man den HSchKr ja Brückenbaugerät beigeben oder im THW ausbilden, ansonsten eben als sog. „helfende Hände“ beim THW.
Die Schwierigkeit: das muß mehrmals im Jahr geübt werden, drei Wochen / Jahr (21 Tage +/- insgesamt) kommen da schnell zusammen. Das gilt auch für andere Fähigkeiten.
Die National Guard übt, soweit ich weiß, ein WE im Monat. In wie weit das für den Einzelnen verpflichtend ist ?
@ Thomas Melber und Lobasta: völlige Übereinstimmung meinerseits, Marder, Wiesel etc.. waren nur als Beispiel gemeint. Drohnen, dessen Abwehr und kostengünstige Fahrzeuge wären absolut Wünschenswert.
Noch ein Punkt zur Dislozierung: wäre es eventuell nicht sinnvoller gewesen, den bestehenden Divisionen Heimatscutzbrigsden zuzuordnen?
Andererseits sind aus meiner Sicht die Brigaden des Feldheeres gewissermaßen schon totdesloziert, da sie sich teilweise über mehrere Bundesländer erstrecken. Zuvor hat die Kampfkraft einer Division und der untergeordneten Brigaden ja eigentlich stets die räumliche Nähe der Verbände ausgemacht.
Bei der ganzen Debatte wird übersehen, dass die bisher in den HSchKp dienenden Reservisten auf Basis einer „nur heimatnahen“ Verwendung unterschrieben haben. Diese Kompanien können nicht einfach verlegt werden. Dann kommen noch weniger Leute… Daher gab es ja den Vorschlag, dass aus den bestehenden/ aufwachsenden ca. 50 HSchKp ein freiwilliger Anteil in „bewegliche Heimatschutzverbände“ ausgekalbt wird und der Rest dann in der bisherigen, nahezu ortsfesten, Struktur bleibt. Damit hätte man sich auch in Hinblick auf die personelle Verfügbarkeit ehrlich gemacht. Bsp.: Die Kleinunternehmerin, Mutter und Reservistin kann durchhaltefähig tageweise oder im Schichtdienst Wehrdienst als Wachdienst leisten, wenn das ganze eine halbe Stunde von zuhause entfernt stattfindet. Acht Wochen am Stück Bahngleise zwischen Hamburg und Frankfurt/Oder zu sichern, würde ihr ziviles Leben vermutlich erheblich beschädigen, weil nicht darauf ausgerichtet, wie bei einem aktiven Soldaten. Gleichzeitig müsste bei solchen „beweglichen Verbänden“ die Kfz-Ausstattung im Depot stehen und die zivilen Arbeitgeber kooperieren. Ideales Ziel: Eine beweglich zur Schwerpunktbildung einsetzbare HSchDiv mit drei bis vier Brigaden und daneben die territoriale Objekt- und Raumsicherung, geführt von den ortskundigen und zivil vernetzten Landeskommandos. Die diesen Auftrag in enger Abstimmung mit Polizei u.a. Behörden erfüllen. Ob man aus der Grundbeorderung wirkliche Antrittsstärken generieren kann, ist meiner Meinung nach völlig offen. Denn wer würde im Zweifelsfalle x-SAZ 13 für Übungen von den Feldjägern zum Reservedienst abholen lassen?
Halte ich insgesamt nur für eine der üblichen organisatorischen Rochaden. Weder Fähigkeits- noch Kräftezuwachs. „Jetzt haben wir vier Divisionen“, Aussenwirkung gemischt, tatsächliche Wirkung gering.
„Feierabendsoldaten“ , das klingt schon etwas überheblich. Die meisten davon werden wohl ehemalige Soldaten sein, eben genau das was man früher mal als „Reserve“ bezeichnet hat. Ein Aspekt den wir mal nicht unterschätzen sollte, sie werden in der Bevölkerung wieder die Einsicht und auch Bereitschaft schaffen, dass wir unser Land wieder verteidigen müssen. Das rosa Wolkenkuckkucksheim hat sich in Luft aufgelöst.
Es gilt wieder: Wer für den Krieg bereit ist, hat eine gute Chance nicht in den Krieg zu müssen.
@ Windlicht sagt:
16.03.2025 um 9:40 Uhr
Betr. bewegliche Verbände (und nicht nur da) zeigt NOR wie sowas sinnvoll gemacht wird. Man bildet pro Distrikt eine gemischte Einheit (mit Zg Inf, San, Pi, Fm etc.) beweglicher „Innsatsstyrker“, zu der sich Heimwehrkräfte zu schneller Verfügbarkeit (24h-Bereitschaft) verpflichten. NOR hat so ca 3000 Heimwehrkräfte mobil und schnell verfügbar.
bzgl Feierabend Soldaten.
Mein 10 monatiger Wehrdienst liegt 25 Jahre zurück.
danach 18 Jahre freie Wirtschaft ohne Kontakt zur Bundeswehr.
seit 6 Jahren nun wieder als ziviler Arbeitnehmer bei der Bundeswehr, sehr sehr nah an der Truppe.
Letztens hatte ich die Gelegenheit eine PzFst 3 zu schießen, und siehe da nix verlernt.
Das ist alles keine Raketenwissenschaft.
Deswegen umso wichtiger das eine Wehrpflicht aufgebaut wird die rudimentär ausbildet. Das ist alles sehr schnell abrufbar im BV.
Frage: wenn ich mich als relativ fitter 41jähriger zur Reserve bzw. zum Heimatschutz melden möchte, wer ist da bei Wohnort München der richtige Ansprechpartner? Die Website war jetzt nicht maximal hilfreich 😅.
@Landmatrose3000: Guter Punkt. NOR und SWE sind da sehr gut drin. In FRA sind mWn bei der Gendarmerie (!) noch Reserveverbände als mobile Schwerpunktkräfte ausgeplant, aber wie gut diese Strukturen gefüllt sind, kann ich aktuell nicht sagen. Zum Thema schnelle Verfügbarkeit: Ob das BMVg die Idee der „Reservistenstipendien“ wieder ausbuddelt, wäre noch zu sehen. 2004 war das mal Thema beim StvGI GenLt H.-H. Dieter, als man bei der post 9/11 Bewachung 2001/2003 der US-Liegenschaften sooo an die Grenzen der Belastbarkeit gekommen war, dass sogar Bootsbesatzungen der Marine in Süddeutschland Wach- und Sicherungsaufgaben übernehmen mussten. Die Idee war, dass die Bundeswehr Reservisten ein Studienstipendium als Gegenleistung für 40 Tage Reservedienst im Jahr zahlt. Im Einsatzfalle dann bis zu in der Summe maximal sechs Monate Dienst in einer Sicherungseinheit, freiweillig mehr – gegen eine gute Prämie. Argumentation: Ein Student, der ein oder zwei Semester wegen eines Einsatzes in einer Notlage verliert und dafür Startkapital in den Beruf bekommt, macht einen guten Deal. Ein junger Berufstätiger würde sich mit allen rechtlichen Mitteln wehren, aus dieser entscheidenden Lebensphase rausgerissen zu werden. Das wäre eine Weiterentwicklung der damals vorhandenen Prämie für Einsatzreservisten gewesen, die es aber nur für Führungs- und Funktionspersonal gab.
@ Thomas Melber sagt:
14.03.2025 um 14:43 Uhr
„Wer organisiert denn die Ausbildung und In-Übung-Haltung, insb. am Wochenende ?
Bisher haben das die LKdo mit viel Eigeninitiative und hoher Motivation gemacht, ob sich das Heer hierzu bereit findet ?“
Woher kommt ihr Zweifel am Deutschen Heer? Welcher Auftrag wurde dort jemals schlampig oder unmotiviert angegangen?…. und was wäre denn eine mögliche Alternative?
Ich plädiere hier für Vertrauen in unser Heer!
[Diese Art von Umgang in der Debatte bitte nicht. T.W.]
@ Marc Mal auf die Seite vom Landeskommando Bayern gehen. Da gibt es extra eine Abteilung für Reservistenangelegenheiten. Die kann sicher weiterhelfen.
@Marc
Oder direkt an das HSchRgt 1 wenden:
HSchRgt1S1@bundeswehr.org
@Y-998201 sagt:
„16.03.2025 um 20:14 Uhr
@ Marc Mal auf die Seite vom Landeskommando Bayern gehen. Da gibt es extra eine Abteilung für Reservistenangelegenheiten. Die kann sicher weiterhelfen.“
Wer zum Heimatschutz will, sollte sich direkt an die S 1 der regionalen Heimatschutzregimenter wenden.
Bayern z.B. HSchRgt 1
Die LKdo’s geben diese Aufgabe vollumfänglich zum 01.04.2025,
inklusive aller Regimenter und Kompanien, an das Heer ab.
Was wird also passieren wenn man sich ab dann an das LKdo wendet ?:
„Wenden Sie sich bitte an das HSchRgt X…“
Ebenso nicht zu vergessen…
Auch die buResArb geben die LKdo’s zum 01.04.2025 vollumfänglich ab.
Diese Aufgabe geht zum SKA und wird von dort zentral in der Fläche gesteuert. Die entsprechenden Dienstposten werden in die SollOrg des SKA integriert.
Die LKdo’s haben somit nur noch mittelbar etwas mit dem Thema Heimatschutz und buResArb zu tun.
Sind dann also nicht mehr die ersten Ansprechpartner… da dann nur auf Heer bzw. SKA verwiesen werden kann.
Bei den LKdo’s verbleiben nur BVK, KVK. ZMZ.