Merkposten: Merz für deutsche Kampfjet-Lieferung an Ukraine
Das ist zunächst nur ein Merkposten: Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat sich dafür ausgesprochen, dass Deutschland wie andere Länder Kampfjets an die Ukraine liefert. Das Land sei auf die Sicherung seines Luftraums angewiesen, sagte Merz in der ARD. Dafür würden etliche Länder auch in Europa Kampfflugzeuge zur Verfügung stellen, wir sollten da als Deutsche nicht zurückstehen.
Die Ausage des CDU-Chefs im ARD-Online-Format Frag selbst vom (heutigen) Sonntag:
Die ganze Folge gibt es als Youtube-Video:
Unklar bleibt, welchen deutschen Beitrag Merz im Auge hat(te). Die Luftwaffe ersetzt zwar in den nächsten Jahren ihre betagten Tornado-Kampfjets, die angesichts des Wartungsaufwands allerdings für die Ukraine weit schwerer einzusetzen wären als das jetzt zur Lieferung anstehende US-Modell F-16 oder die angeblich mögliche Lieferung schwedischer Gripen-Kampfjets.
Vielleicht meint er die EF Tranche 1, die Tornado sind mehr als angeflogen. Das wäre die einzige Option, der UKR Flugzeuge zu geben, ohne der Bw weh zu tun.
Alternativ kann DEU Geld geben für den Kauf von Flugzeugen aus Drittstaaten.
Pio-Fritz sagt:
Aber würde das der Ulraine helfen?
Die EF Tranche 1 brauchen nicht weniger exotische Ersatzteile als die Tornados. Die einzige Chance für die Ukraine wäre die selber zu modernisieren und neue Ersatzteile verfügbar zu machen.
Das Geblubbere wird immer wirrer. Nachdem das mit Taurus nicht zündete nun also Eurofighter oder Tornados in ein paar Jahren loswerden und natürlich jetzt groß ankündigen, um den Dicken groß raushängen zu lassen. Niederlande, Dänemark, Norwegen können das mit dem OK von den USA für die F-16 schon ganz alleine: Die brauchen dafür kein deutsches Händchenhalten oder Einweisung.
Jets sind doch keinen Unimogs oder Wölfe, die man/frau so einfach mal abgibt! Eher ‚was wie Eisberge. Schmale Spitze, die restlichen 95% „unter Wasser“: Logistik, Ausbildung von Piloten und Wartungspersonal, Einsatzführungssysteme und Einbindung in diese, Schutzbauten, Dislozierung.
Es ist ja richtig, dass nachgedacht wird, was sinnvolle Hilfe ist, aber im Zweifel könnte man den Ukrainerin auch anbieten, was man abgeben könnte und es ihnen überlassen zu entscheiden, ob sie es gebrauchen können oder nicht.
Sommerloch. Der Merz hat in Rätseln gesprochen und nun versucht jeder hinein zu interpretieren, was er wohl gemeint haben mag.
Die alten Tornado abzugeben, davon halte ich nichts. Die wären für die Ukraine mehr Belastung als Hilfe. Herrn Merz ernstzunehmen, davon halte ich aber auch nichts. Ich denke mal, das der nur versucht die Ampel vor sich herzutreiben und weiteren Streit zu sähen. Was ja, in der Opposition, sein gutes Recht ist. Ein Kanzler Merz hätte schließlich auch nur dieselben bescheidenen Optionen wie sie Kanzler Scholz hat.
Andererseits könnte es natürlich auch sein, dass unserem ‚Black Rocker‘ Merz so langsam die Düse geht. Die Ukraine steht ja bei Black Rock, Vanguard und anderen bekannten Finandienstleistern, Banken und auch bei der Bundesregierung tief in der Kreide. Bei Kriegsausbruch waren das etwa 139,595 Millarden Dollar. Rund 74 Millarden davon schuldete die Ukraine den genanten privaten Gläubigern. Seit Ausbruch des Krieges hat die Bundesregierung die Ukraine mit rund 25 Millarden Euro unterstützt.
Verliert die Ukraine diesen Krieg und verliert ihre Staatlichkeit, dann können die Gläubiger ihr Geld abschreiben. Aber selbst wenn der Krieg mit den Russen nur mit den aktuellen Gebietsverlusten endet, dann wird die überlebende Rumpf-Ukraine auf lange Sicht unfähig bleiben die aufgehäuften Schulden zu begleichen oder auch nur den Zinsdienst, der aktuell noch aufgehoben ist, zu leisten.
Vielleicht sind die Äusserungen von Herrn Merz dahin gehend zu verstehen, dass er auch die Lieferungen von Eurofightern nicht ausschließt.
@Schlammstapfer
Oder InspLw hat Hr. Merz einen Floh ins Ohr gesetzt damit die Lw dann aus dem EP 60 nachbeschaffen kann:
„Verpflichtungen für Folgejahre für Ersatzbeschaffungen für an die Ukraine abgegebenes militärisches Material werden zu Lasten der bei diesem Titel veranschlagten Verpflichtungsermächtigung begründet.“
„Der Gerhartz is‘ scho a Hund“ wie man dann anerkennend sagen würde.
😎
Es würde mehr Sinn machen wenn wir uns an irgendeinem Ringtausch-Deal oder an einer Finanzierung beteiligen würden, damit die Ukraine mehr F-16 bekommt.
Die Piloten/Mechaniker-Ausbildung dauert einfach sehr lange, und die Ukraine muss jetzt schon gottgleiche Logistik an den Tag legen um alle Systeme mit allen speziellen Ersatzteilen/Munition zu versorgen.
Da ich kein Experte für Starrflügler bin, stelle ich lediglich ein paar Ideen ein.
Davon ausgehend, dass F-16, Mirage 2000 und Eurofighter/Tornado, sowie Gripen recht unterschiedlich bei Wartung, Instandhaltung, Flug sind,macht es wenig Sinn, mehrere hochkomplexe Systeme in kleinen Tranchen zu liefern. (bei der Mirage hieß es mal 20Stück).
Falls die Bundeswehr die Möglichkeit hat, bei der F-16 zu unterstützen-in welcher Form auch immer-dann machen.
Zum Beispiel Waffen, Flugbenzin…ob man bei Wartung/Instandsetzung helfen kann, müssen Spezialisten sagen.
Wünschenswert wäre eine Instandhaltung und der Schutz der Flugplätze.
@Schlammstapfer
ich bin mir nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das meiste Geld nicht geliehen sondern tatsächlich geschenkt ist.
Der arme Populist wird natürlich gleich schreien „aber deutsche Straßen, deutsche Rentner, deutsche Schultoiletten,…“
Das ein Land, welches sich einem solch brutalen Angriffskrieg ausgesetzt sieht, das nicht wirklich finanzieren kann ist wohl eigentlich klar, das würde auch für Deutschland gelten. Bitte dann kein „was haben wir mit der Ukraine zu tun? deutsches Geld nur für Deutsche“ OK?
@Singulativ sagt: 14.07.2024 um 21:52 Uhr
„Aber würde das der Ulraine helfen?“
In ca. 5 -10 Jahren schon, erstmal müsste der Ersatz da sein, bevor man die abgeben kann. Merz hat ja nicht gesagt, dass das sofort sein soll. Jetzt gerade würde das keinem helfen, weder UKR noch DEU.
aus den Tornados lässt sich nicht mehr viel rausholen.
Die Eurofighter Tranche 1 wären gut für Luftraumüberwachung… aber benötigen auch Wartung…
sinnvoll wäre ggf ein weiterer Ringtausch.
die letzten 18 Mig29 und 18 SU22 aus Polen in die Ukraine.
die helfen direkt weiter…
dafür 20 x Eurofighter T1 aus DE nach Polen
Polen kauft ggf noch 40-50 weitere neue Eurofighter T5 (aktuell im Wettbewerb mit F15).
Eine Mischung aus jeweils ca. 30-40 F35, Eurofightern, F16 und F50 wären für ie polnische Luftwaffe ganz gut
@Thomas Melber sagt: 15.07.2024 um 8:46 Uhr
„“Oder InspLw hat Hr. Merz einen Floh ins Ohr gesetzt damit die Lw dann aus dem EP 60 nachbeschaffen kann:
[…] „Der Gerhartz is‘ scho a Hund“ wie man dann anerkennend sagen würde.“
+1
Zwei Punkte:
1. Ziel der Kampfflugzeug-Lieferungen sei es „wenigstens die Hoheit über den eigenen Luftraum zurückzugewinnen. Diese Raketenangriffe […] wird man vom Boden aus allein nicht unter Kontrolle bekommen können.“
Die wichtige(re), offensive Rolle von Kampfflugzeugen spricht er nicht an. (Weil er sich nicht traut? Weil er das nicht will? Weil er noch keine Meinung dazu hat?)
2. Da hat er sich schon so sehr mit den Details des Eurofighters auseinandergesetzt und ist trotzdem der Meinung, dass Deutschland liefern sollte? Vielleicht hätte er sich besser mal mehr mit den Technikern am Boden, denn mit den Piloten in der Luft unterhalten…
Man kann halt nicht beides haben: Entweder ist man Fachmann, der einen Eufi-Flug für die weitere Professionalisierung nutzt, oder man ist Laie/Populist, der einfach mal die Lieferung deutscher Kampfflugzeuge fordert.
@obibiber: Was für die polnische Luftwaffe richtig wäre, wissen die Polen sicher am besten.
@K.B.
Zu Punkt 1 gehört aber auch dass dieser die Fähigkeit und Erlaubnis beeinhaltet, russische Flugabwehrraketenstellungen in Russland und russische Flugzeuge in Russland anzugreifen.
Ohne wird das nichts.
@Dominik, die staatlichen Anteile sind entweder geschenkt oder stundbar in der Rückzahlung. Das macht aber nur knapp die Hälfte der gewährten Finanzhilfen aus. Die andere Hälfte sind nichtstaatliche Gläubiger, und die wollen ihr Geld wieder sehen. Ganz sicher. Geht es auf dem Schlachtfeld weiter wie bisher, ist es nur noch eine Frage der Zeit bis es an den Kapitalmärkten knallt, denn wenn Größen wie BlackRock ins straucheln geraten wird es eng. Da werden auch Akteure wie Palantir und ClearView nichts dran ändern, sie treiben die Kosten eher noch in die Höhe.
Es wird in diesem Krieg extrem viel Geld verbrannt für private Firmen, die Leistungen erbringen für welche sie ursprünglich nicht gegründet wurden, oder welche nur indirekt etwas mit dem Gewinnen dieses Krieges zu tun haben.
Die Ukraine steht vor der schwierigen Aufgabe, die Interessen ihrer Gläubiger zu bedienen und gleichzeitig mit überschaubaren Mitteln gegen einen Gegner zu kämpfen der nahezu alles was er für seinen Krieg braucht aus dem eigenen Land beschaffen kann.
Ich weiß nicht wie lange das noch gut geht. Die Planlosigkeit und Verträumtheit der westlichen Akteure war von Anfang an kontraproduktiv. Entweder schnell all in, oder ganz raushalten.