Fürs Archiv: Nächster Schritt für deutsche Brigade in Litauen (m. Korrekturen)
Für die Aufstellung der geplanten deutschen Brigade in Litauen ist der nächste Schritt erfolgt: In der litauischen Hauptstadt Vilnius traf das Vorkommando für den Aufstellungsstab der künftigen Panzerbrigade 45* ein, begleitet von Heeresinspekteur Alfons Mais.
Das 21-köpfige Aufstellungskommando wird geführt von Oberst André Hastenrath, dem stellvertretenden Kommandeur der der Panzerbrigade 21 Lipperland, der bereits Erfahrung in Litauen hat: Im August 2022 war er Kontingentführer des deutschen Kontingents und damit auch des Forward Command Element der für das baltische Land vorgesehenen Brigade* – damals allerdings noch unter der Voraussetzung, dass ein Großteil der Brigade in Deutschland stationiert bleibt und nur bei Bedarf oder für Übungen nach Litauen verlegt.
Das neue Kommando wurde vom neuen litauischen Verteidigungsminister Laurynas Kasčiūnas in Empfang genommen. Von der Webseite des litauischen Ministeriums:
„Das deutsche Engagement für eine ständige Brigade in Litauen ist eine historische Entscheidung sowohl für Litauen als auch für Deutschland. Wir sind Deutschland für diese Entscheidung dankbar. Ich kann Ihnen versichern, dass die Schaffung der richtigen Bedingungen sowohl für die militärische Infrastruktur als auch für die zivilen Dienste eine Priorität für unsere Regierung und mein Hauptziel als Minister für nationale Verteidigung ist. Ich möchte betonen, dass wir mit der Ankunft der ersten Brigade-Soldaten nicht nur ein neues Kapitel in der Zusammenarbeit zwischen Litauen und Deutschland aufschlagen, sondern auch eine noch tiefere Seite der Partnerschaft zwischen Litauen und Deutschland“, sagte Verteidigungsminister Laurynas Kasčiūnas, als er die Soldaten begrüßte.
„Heute, weniger als vier Monate nach der Unterzeichnung des Stationierungsplans zwischen Litauen und Deutschland, ist das erste Führungsteam der 45. mechanisierten Brigade Litauen in unserem Land eingetroffen. Für uns bedeutet dies eine noch wirksamere Abschreckung und Sicherheit und ist ein Beispiel für außergewöhnliche Führungsstärke und Engagement, wenn wir tatsächlich sehen können, dass die kollektive Verteidigung und Einheit der NATO funktioniert“, sagte General Valdemaras Rupšys, Befehlshaber der litauischen Streitkräfte.
(Übersetzt mit DeepL.com)
In Berlin hatte zuvor Verteidigungsminister Boris Pistorius die Soldaten am Flughafen verabschiedet. Der Mitschnitt der knappen Zeremonie zum Nachhören:
*Die Korrekturen:
– es heißt natürlich Panzerbrigade 45 und nicht Brigade 45, pardon.
– Hastenrath hat nicht das FCE geführt, worauf mich ein Leser hinweist, sondern das deutsche Kontingent, und hey, das Durcheinander von Kommandeur eFP, FCE und jeweilig dem deutschen Kontingentführer, wobei die Personen teilweise identisch sind, könnte auch mal jemand entwirren.
(Foto: Der litauische Verteidigungsminister Laurynas Kasčiūnas, l., empfängt am Flughafen Vilnius das Vorkommando der deutschen Brigade in Litauen mit Heeresinspekteur Generalleutnant Alfons Mais – K. Kavolėlis/Verteidigungsministerium Litauen)
Militärisch handelt es sich im Wesentlichen um eine politischen Geste. Ob sie etwas bewirken kann, wird sich zeigen. Eine Brigade ist nur wirksam, wenn das Umfeld stimmt. Das erfordert weitere Großverbände an der Nordostflanke ansonsten wird diese deutsche Brigade keine ausreichende Überlebensdauer und die gewünschte Abschreckungswirkung haben. Diese Großverbände sind nicht in Sicht. Ein Stolperdraht, mehr nicht. Die Lücken, die in Deutschland durch die Brigade in Litauen entstehen, reihen sich ein in die bereits vorhandenen Lücken. Die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands wird weiter reduziert. Nach einer sinnvollen Strategie sieht das nicht aus. Wer sich freut, ist Herr Putin.
Brigade 45 hört sich auf so vielen verschiedenen Ebenen immer noch falsch an :rolleyes:
Oder man ist evtl. einfach brutal ehrlich und bezieht sich auch auf den inneren Zustand des Heeres, welcher, zumindest was die Mat-/MunAbdeckung „vorne“ betrifft, stark an 1945 erinnert… Das wäre auch eine Art von Humor,
/SCNR
[Ich hab‘ doch schon korrigiert, dass es Panzerbrigade 45 heißt. T.W.]
Vom Stationierungsland zu einem Land das Truppen für die Sicherheit eines anderen Landes entsendet. Ein historischer Schritt.
Aus eigener Erfahrung von 1997 bis 2001 als Angehöriger eines HQ Baltap Soldaten in Dänemark weiß ich, das ist nicht unbedingt leicht für die Angehörigen. Das muss mit Angeboten flankiert werden, Jobs, und Heimreisemöglichkeiten. Finanziell ist es sicherlich sehr attraktiv.
Plan B für den Einsatzfall wird man wohl auch benötigen.
Es wird die PzBrig 45 sein – ich bin auf die Gliederung gespannt, DP für den Stab wurden ja bereits ausgeschrieben, man müßte jünger sein 🙄
gut… es geht voran…
Personal soll sich mittlerweile ja auch melden…
ABER…
was ist mit dem Material???
Aktuell muss man das komplette Heer kannibalisieren um die Litauen Brigade angemessen auszustatten!!
so weit ich das Überblicke müssten Minimum weitere:
50 Leo2A8
50 Puma
24 PZH2000
und viele Unterstützungsfahrzeuge (Transport, Pionier, usw)
bestellt werden….
nur um die Lücken zu füllen!
hierfür sind aber keine Mittel hinterlegt…
und hierfür sind keine 25 Mio € Vorlagen in Sicht.
Optionen/Rahmenverträge für o.g. Gerät gibt es größtenteils!
außerdem kostet der Betrieb der Brigade in Litauen wohl zusätzlich ca 30 Mio € pro Monat.
Das Geld ist im Haushalt auch noch nicht hinterlegt!
Ein wichtiger, guter und richtiger Schritt im Rahmen der unvermeidlichen Zeitenwende.
Ich sehe überhaupt keine relevanten Probleme.
Die nächsten 2 Jahre ist für Baumaßnahmen vor Ort vorgesehen.
2027, also in etwa 3 Jahren, soll das Rollmaterial folgen.
Also in diesem Zeitfenster von 3 Jahren sollte das Material und die notwendige Ausrüstung für die Brigade locker beschafft und durchfinanziert werden können.
Ein guter und nachvollziehbarer Schritt. Ich hoffe, dass Schaffungen der Infrastruktur vor Ort und die Verlegung von Material und Soldaten gut abgestimmt und damit möglichst geräuschlos erfolgt.
Wieso heißt es nun auch hier PzBrig 45?
Es ist doch die PzBrig 42 (siehe auch dem im Link angehängten letzten Inspekteurbrief 2023):
https://www.bundeswehr.de/de/organisation/heer/aktuelles/-wir-brauchen-strategische-geduld-und-flexibilitaet–5721632
[Wurde mit Tagesbefehl des Inspekteurs vom 1. März geändert. T.W.]
Ausweislich der Fernsehberichterstattung haben sich bisher nur ca. 30 Prozent Freiwillige für die ca. 5.000 DP gemeldet. Es bleibt abzuwarten, ob die Brigade wirklich einsatzfähig wird.
Bereits 2017 startete die Nato mit der Verlegung von Kräften an die Nato-Ostflanke, um die Verteidigung der östlichen Mitgliedstaaten des Bündnisse zu gewährleisten. Seit 2022 hat Deutschland bei der Nato-Mission in Litauen die Führung inne. Eine solche Kräftestationierung in Litauen ist richtig. Das Vorab.
Das wieder einmal medial völlig überhöhte Vorhaben „Brigade Litauen“ gilt als persönliches Prestigeprojekt von Pistorius. Ein überteuertes Prestigeprojekt noch immer ohne finanzielle Hinterlegung. Wir erinnern uns, bei einem Besuch in Vilnius unterzeichnete Pistorius, nach vorheriger Planung und Verkündung ohne Absprache mit dem Heer, dann Pläne für sein künftiges Vorhaben und bezeichnete diesen Schritt als „historischen Moment“, der für beide Länder einen „Meilenstein“ markiere. In einem Brandbrief forderte InspH, dass die Kosten für die Brigade „in Gänze haushaltsseitig“ abgebildet werden müssen.“ Das ist noch nicht erfolgt. Nichts, Zero. Doch das Prestigeprojekt darf nicht scheitern, eher nicht aus operativ – taktischen, gar strategischen Erwägungen, sondern primär weil es der Leuchtturm von Pistorius ist. Denn das Prestigeprojekt soll nun auf fast wundersame Weise gelingen – während die bekannten Probleme, aktuell Strukturprobleme der Bundeswehr, ungelöst bleiben. Also, in wackligen Haushaltszeiten ein ungelöstess Prestigeprojekt der Brigade Litauen. Lösungen? Alles für sein Prestigeprojekt der Brigade Litauen. Alles auf Kosten der ganzen Bundeswehr, insbesondere des Heeres.
Pistorius gehört eben zu denen zu denen, die ihr Ego lautstark vor sich hertragen. Mit manchen Vorteilen aber eben auch wachsenden Nachteilen. Immer mehr wird sichtbar, Pistorius, mit eigener Agenda, immer mehr dominierendem Ego und eigener, im Hause BMVg und dem MFR umstritten werdender Gangart. Jedoch seine Ergebnisse sind beachtlich dünn. Seine mediale Maske fällt. Jeder Egotrip endet früher oder später in der Sackgasse – meist zu spät.
Es ist höchste Zeit, dass der Minister Stimmungen aber auch die tatsächliche Lage und insbesondere die Warnungen aus der Bundeswehr ernst nimmt. Einige Meinungen: Der Minister ist noch beliebt aber zunehmende Ego-Trips nerven gewaltig. Als Minister nichts wirkllich auf die Kette bekommen. Uvm.
@ Obibiber:
Quantitativ bin ich bei Ihnen, aber aktuell weiß ja niemand, was materiell werden soll.
MGCS wird weiter verfolgt und diese Systeme muss auch jemand abnehmen. Wenn wir weitere Leo 2 A8 kaufen, dann wird die Luft für den MGCS noch dünner, denn die aktuell gekauften Panzer werden frühestens 2055 ersetzt werden.
Ob der FUCHS eher ein FUCHS2 wird oder doch ein Patria, ist noch nicht raus (ich persönlich tippe auf den Patria) und bei Artillerie- und Pionierplanung ist es auch noch recht dürftig. Weitere M3? Neue SKORPIONE (Konzept, nicht Gerät).
Was jetzt PzH2000 werden soll und was doch RCH155 werden soll („schwere Brigade“ hin oder her), ist ja auch nur so halb ausgekaspert.
Wo man die ganzen Verbände am Ende parken will, in welchen Kasernen…, ist ja auch noch Gegenstand des üblichen Hauen und Stechens, wenn es um Infrastruktur geht.
Nebenbei: Die CH51 sind bestellt – die Hangars und Wartungshallen noch nicht.
In dem Zusammenhang (@TW: es ist Neugierde, kein Derailing): Was machen eigentlich die ganzen Depots?
Sind die vorhandenen schon entrümpelt (Stichwort: Überlagerte Altmunition) und die neuen (alten) wieder verwendungsfähig?
Es standen andere weniger aufwendige Lösungen im Raum. Diese hätten klug aber ohne Vollstationierung alle Forderungen erfüllt. Bekanntermaßen ist die Stationierung ein eher politisches Signal. Die Vollstationierung hat alle überrascht, im BMVg selbst die meisten Abtltr, im Heer war es zunächst nur als Gerücht bekannt, in den anderen TSK und milOrgBer war die Lage noch dünner. In der NATO war man ebenfalls überrascht, man hatte dort sogar Einwände bezüglich der Gesamtverteidung.
Es ist nun ein unnötiges Prestigeprojekt geworden – und so richtig teuer. Aber Mrd Verschwendungen scheinen in der BW einfach hingenommen zu werden. Immer wieder und auch hier. Verschwendung wäre ein anderes Thema, doch ich vermute, wir werden zur Brigade Litauen in nächster Zeit viel zu unnötigen Ausgaben lesen. (Von überzogenen Ausgaben zur Persoanlwerbung und – bindung, über Infra bis hin zu den dortigen mangelnden Übungsmöglichkeiten)
Ja. Man versucht es nun als sinnvolle Entscheidung zu drehen. Man kann sicher einige gute Aspekte finden. Doch mit Blick auf die gesamte BW, den Haushalt aber auch die strategische Kommunikation ist das alles ausgesprochen unschön und eigentlich auch unnötig.
Vertrauen ist auch hier verlorengegangen.
Möglicherweise bin ich einsam mit der Bewertung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Mich erinnern Auftritte und Veröffentlichungen an die Arbeit mit Leuten, welche so gar nichts verstehen. Manches wirkt fast niedlich und manches wie in einer Therapiestunde. Wenn das alles also nicht so viel Ressourcen verschlingen würde für ein Vorhaben, welches für die ereichende Zielstellung der LV/BV an der Ostflanke auch anders erreicht hätte werden können.
@ road2hell „Ein überteuertes Prestigeprojekt noch immer ohne finanzielle Hinterlegung“
@ Bow „Quantitativ bin ich bei Ihnen, aber aktuell weiß ja niemand, was materiell werden soll“
Der Beitrag zur Sicherung der NATO – Ostflanke ein „Prestigeprojekt“ ???
Verteidigungspolitische Notwendigkeit und leider auch alternativlos wäre wohl die zutreffende Orientierung. Schönen guten Morgen, wir – die Staatsbürgerinnen und Staatsbürger der EU und der NATO – vom nördlichen Polarkreis bis ins Mittelmeer, befinden uns bereits in einem akuten Konflikt mit Russland, welcher die realpolitischen Parameter und Rahmenbedingungen der nächsten Jahre bestimmen wird. Und hierbei werden wir auch nicht gefragt, ob wir dies wollen – oder nicht.
„Zur finanziellen Hinterlegung“ wird ganz sicher die EU Infrastruktur-Fördermittel bereitstellen und freigeben. Jedenfalls kenne ich bisher niemanden in der EU, der hiergegen einen Einwand erheben würde.
Was den Materialzulauf betrifft, ist dies sicherlich noch nicht in allen Punkten geklärt; indes startet die Bundesregierung offenbar noch in diesem Quartal die Aufrüstung der Bundeswehr mit der Vergabe von Aufträgen im Wert von bis zu 7 Milliarden Euro (so zumindest die Tagespresse) inkl. 900 Rheinmetall-Radpanzer FUCHS.
Die Panzerbrigade 45 heißt so, weil wir aus allen Verbänden noch 45 einsatzbereite Panzer zusammenkratzen konnten.
Im Ernstfall kommt der Entsatz dann in Form der „Armee Wenck 2.0“ mit dem Lastenrad…, nach dem die „Brigade 45“ in einem schnellen Enthauptungsschlag (Marschflugkörper, Drohnen, Iskander, Kalibr) ihr gesamtes Großgerät unter dem lettischen Schleppdach verloren hat, bevor es überhaupt richtig losging.
Flugabwehr ist ja unsexy und die Powerpoint-Flak noch in der Entwicklung.
Es ist atemberaubend und abenteuerlich, wie ein bereits jetzt materiell völlig ausgeblutetes Heer eine vollständige Brigade (sic!) allein durch Abgabe von Gerät stellen – und gleichzeitig noch irgendwelche Aufträge mit „Großverbänden“ erfüllen soll?!
Das Heer war schon vor zwei Jahren blank, jetzt ist es „blitze-blank“.
Irgendwie ging beim Zeitwende-Poker um die 100 Milliarden ja auch irgendwie gar nichts ans Heer.
-> Den Schuh muss sich der Inspekteur des Heers selbst anziehen und um Versertzung in den einstweiligen Ruhestand bitten.
Leider ist der mögliche Schub der „Zeitenwende“ in der Lähmung des Lambrecht-Jahres vollständig versickert.
Inzwischen hat die Bundeswehr mit SPD-Fraktion und Kanzleramt haushaltspolitisch wieder zwei absolute Endgegner.
Die Hoffnung, dass mit Herrn Pistorius Besserung eintreten würde, kann man inzwischen getrost zu den Akten legen. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, das er für das Haifischbecken BMVg + Haushaltspolitik im Bundestag nicht mit ausreichender Hausmacht und ausreichend versiertem Team angetreten ist.
Man kann nur hoffen, dass hinter der „Brigade 45“ ein geheimer Masterplan steht, um irgendwie doch noch etwas Geld für das Heer zu bekommen.
@ SANDRO VALECCHI am 09.04.2024 um 11:34 Uhr
1. „Der Beitrag zur Sicherung der NATO – Ostflanke ein „Prestigeprojekt“ ???“
DIESER Beitrag zur Sicherung der NATO – Ostflanke ein „Prestigeprojekt“ !!! (es ginge anders, es gab glaubwürdige, richtig clevere Pläne der BW und der NATO ohne diesen überzogenen Aufwand. Die gehören nicht hierher, in keinem Fall, weil unter Verschluß)
2. „Schönen guten Morgen….“ So einen hochtrabenden Hinweis lassen wir doch bitte….Oder denken sie, wer Kritik äußert ist sicherheitspolitisch ungebildet?
3. „Zur finanziellen Hinterlegung“ wird ganz sicher die EU Infrastruktur-Fördermittel bereitstellen und freigeben
EU!?? Trotzdem Gute Idee, doch da läuft aktuell gar nichts.
Den Kameraden die jetzt und in Zukunft diesen verantwortungsvollen Dienst leisten wünsche ich viel Soldatenglück und das inkludiert wie immer Gottes Segen. Hurra!
Ich wünsche den Kameraden jedenfalls viel Glück und Erfolg.
Ist diese Stationierung teuer? Sicherlich. Aber als politisches Signal meiner Meinung nach unerlässlich.
Wenn Putin Druck aufs Baltikum macht und unsere Politik sagt: „Also, wir könnten ja eine Brigade ins Baltikum schicken, also lass das bitte…“ Dann lacht er sich 1. kaputt und 2. sind seine „Grünen Männchen“ schneller in Vilnius als die Brigade um Mützenich „Einfrieren!“ rufen kann.
Und an die „Reform-Heuler“: Ja, ja, es war früher alles besser und wird nun noch schlimmer… # sarc off
Ich fordere euch und Sie auf, in Anlehnung an eine bekannte historische Persönlichkeit: Fragt nicht was euer Minister (und euer Land) für euch tun kann, sondern was IHR tun könnt. Also macht doch einfach mal!
Vorsicht, nur Bloomberg hatte gestern auf Englisch darüber berichtet, alle anderen sind lediglich auf die Meldung aufgesprungen. Das Handelsblatt war da schon vorsichtiger und verwies auf eine noch ausstehende Bestätigung seitens BMVg. Sollte dies tatsächlich so kommen, wäre es mal wieder ein Beweis für den Lobbyismus-Filz aus Lokalpatriotismus und Rüstungsindustrie – Zeitenwende und so…
Solange wir uns unverändert in exorbitanten Rüstungsaufträgen für eigentlich überschaubare Objekte ergehen und verheddern, wird man eine belastbare Vollausstattung (!) niemals im zur Verfügung stehenden Budgetrahmen realisieren können, weswegen auch die PzBrig 45 letztlich egal, weil nicht durchhaltefähig ist. Das scheinen aber unsere Landesfürsten und gewählten -vertreter nicht zu schnallen, weswegen ich da ziemlich resigniert in die Zukunft blicke. „Dann siegt mal schön.“
„DIESER Beitrag zur Sicherung der NATO – Ostflanke ein „Prestigeprojekt“ !!! (es ginge anders, es gab glaubwürdige, richtig clevere Pläne der BW und der NATO ohne diesen überzogenen Aufwand. Die gehören nicht hierher, in keinem Fall, weil unter Verschluß)“
Tja, das muss sich die Sicherheitscommunity dann aber auch selbst zuschreiben. Und zwar auch ausdrücklich das Umfeld der Münchner Sicherheitskonferenz.
Man kann nicht 1 1/2 Jahre eine Shamingkampagne gegen Deutschland (Nordstream, Minsk etc.) fahren, wie Hooligans Leos und Taurus fordern und sich dann wundern, dass es Überreaktionen gibt und rationaler Diskurs schwieriger wird.
[Bisschen geht’s schon in Richtung Pöbelton, oder? Bei Ihnen nicht das erste Mal. Lassen wir bitte. T.W.]
@Thelamon: Sorry, wenn ich Ihrem substanziellen Beitrag tendenziell und inhaltlich widerspreche. Das „lettische Schleppdach“ ist allerdings in Litauen zu verorten.
In den Medien (Welt Titelseite) kursiert die Aussage das für die Brigade, 35 neue Leopard 2 Panzer bestellt werden sollen, aber das Geld dafür fehlt.
@Hr. Wiegold:
Können Sie das bestätigen?
Ggf. Fehlt noch mehr, bzw.. Ist bekannt was noch bestellt werden soll/ muss?
@SANDRO VALECCHI, welche Gelder der EU Infrastruktur sollen da fließen?
Mag ja sein das die Litauer evtl die eine oder andere Maßnahme darüber abrechnen können. Aber das die Bundeswehr ihre Mehrausgaben für Zuschläge für die Soldaten, Fahrtkosten in die Heimat, Munition für Übungen etc darüber finanziert bekommt halte ich für eher unwahrscheinlich
Auf WELT Online (leider Zahlschranke) kommt ein verstörender Artikel – „Wenn Pistorius die Planlos-Brigade schickt“
Fazit: für die Litauen-Brigade werden die durchsetzungsfähigen Verbände des Heeres (ohne DSK und GebJg) quasi leergeräumt, Materialreserven sind keine mehr vorhanden.
Ersatz: grundsätzlich ja bzw. gewünscht, Zulauf: wann / ob aber fraglich.
Aus meiner Sicht ist der Grundsatz „Reserven sind zu bilden“ hier gröblich verletzt. Sollte die Brigade vor Ort zerschlagen werden war es das, dann bleiben nur noch leichte Kräfte. A propos: was ist denn aus den mittleren Kräften geworden und der berühmten dritten Felddivision ?
Merke: RUS steht in fünf bis acht Jahren ante portas und klopft an, so wird zumindest behauptet.
@ Mr Diversity:
„Fragt nicht was euer Minister (und euer Land) für euch tun kann, sondern was IHR tun könnt. Also macht doch einfach mal!“
Ok, mache ich. Die Frage ist nur: Mit welchen Waffen, Munition, Fahrzeugen und Gerät? Wo kann ich das kurzfristig empfangen?
Wenn man die Situation in weiten Teilen der Truppe nicht kennt, dann kommen solche tollen Sprüche wie bei de Maizière.
@SANDRO VALECCHI Zeichne vollumfänglich mit! Primat der Politik gibt Aufträge vor, muss aber dann Mittel gewährleisten. Dies muss noch erfolgen. Bündnispartner LIT liefert im Vollsprint, DEU muss entsprechend noch liefern. Insgesamt aber ein lohnenswerter und angemessener Auftrag. LVBV ist eben nicht Heimatnah, sondern da wo es notwendig ist.
[Bisschen geht’s schon in Richtung Pöbelton, oder? Bei Ihnen nicht das erste Mal. Lassen wir bitte. T.W.]
Mag sein, allerdings wurden seit Februar ’22 schon einige Mythen von Experten etabliert, die es eigentlich besser wissen müssten:
Erdgas ist sowohl für Gasprom als auch für den russischen Staatshaushalt nur ein Rundungsfehler. Der große Devisenbringer ist und bleibt Öl. Minsk war nicht aufoktroyiert, sondern Poroschenko rief in Berlin an, ob man man ihm aus der Patsche helfen könnte, als die ukrainische Armee in Debaltsewe in der Falle saß. Unter diesen Umständen kam natürlich nur ein Formelkompromiss heraus. Dann diese absurde Idee, dass Deutschland Russland hätte abschrecken können, etwas in der Ukraine zu tun. Ist ein schöner Spruch, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das hätte gehen sollen. Auch mit einer 80’er Jahre Bundeswehr hätte Deutschland Putin davon nicht abbringen können.
Dazu kommt noch die Anklage, dass es alle anderen besser gewusst hätten. Kleiner Schönheitsfehler dabei ist, dass sie nicht so handelten. Der Außenhandel osteuropäischer Länder mit Russland war (und ist) ausnahmslos größer als der dtsch.-russ. Austausch. Darunter auch höchst sensible Dinge wie AKWs, die von Rosatom betreut werden.
Und dann zu der „Debatte“ über verschiedene Waffensysteme. Man kann nicht auf der einen Seite rücksichtslos mehr Material für die Ukraine fordern, um sich dann umwendend zu beklagen, dass so wenig bei der Truppe ist. Teilweise haben sich einige auch anscheinend so sehr vom Enthusiasmus mitreißen lassen, dass sie jedes Verantwortungsbewusstsein über Bord warfen. Russland hat eine Nukleardoktrin. Diese sieht auch vor, sie eventuell gg. nicht-nukleare Mächte einzusetzen. Die Entscheidung darüber liegt allein beim Kreml und es ist vollkommen irrelevant, was das Völkerrecht dazu sagt. Wie man ja jetzt nachlesen konnte, schrillten in Washington bereits bei der erfolgreichen ukr. Offensive im Herbst ’22 die Alarmglocken. Die konkreten Gegenmaßnahmen liefen darauf hinaus, dass man an China appeliert, Druck auf Russland auszuüben. Man ist dabei letztendlich vom Wohlwollen und der Kooperationsbereitschaft Chinas abhängig.
https://edition.cnn.com/2024/03/09/politics/us-prepared-rigorously-potential-russian-nuclear-strike-ukraine/index.html
Vor diesem Hintergrund den Taurus zum Fetisch zu erheben, finde ich sehr unangemessen.
Mag an den Medien (insbesondere Twitter, wo die erfolgreichsten Tweets mehr oder weniger gute Sprüche sind) liegen, dass nur sehr schlagwortartig und verzerrt argumentiert wird, Dies verzerrt den Diskurs, führt zu Überreaktionen und nur mäßig hilfreicher Symbolpolitik. Und nicht wenige Experten gefielen sich in der Rolle als Anheizer. Na, ja. Ist halt so wie es ist.
Moin,
warum stellt man nicht eine nach 1990 aufgelöste PzBrig neu auf, wo man sich doch verstärkt auf eigene Traditionen besinnen möchte? Etwas im Bezug auf die Hanse würde sich doch angesichts des Stationierungsraumes anbieten.
Bei dem neu aufzustellenden PzArtBtl könnte man die laufende Nummer 175 betrachten, da diese seinerzeit nicht vergeben wurde.
Die Brigade soll laut diesem Artikel (https://defence-network.com/start-der-panzerbrigade-45-in-litauen/) im Kern aus dem Panzergrenadierbataillon 122 und dem Panzerbataillon 203 gebildet werden, von daher werden diese beiden Verbände schon ihre Fahrzeuge und Waffensysteme mitbringen. Ich verstehe deshalb die aktuelle Aufregung hier in den Kommentaren nicht wirklich.
[Ist schon ok, dass Sie hier kommentieren, ohne frühere Berichterstattung hier dazu gelesen zu haben – sonst wäre Ihnen ja aufgefallen, dass die beiden Bataillone hier schon mehrfach genannt wurden. T.W.]
Vier sogenannte Battlegroups sind in in Estland, Lettland, Litauen und Polen stationiert worden. Diese sollen die Ostflanke der Alliierten sichern und die konventionelle Abschreckung gegenüber Russland stärken.
Deutschlands Beitrag zum New Force Model soll die Division 2025 sein.
Eine enhanced Vigilance Activities (eVA)-Brigade soll ja künftig auch eine der Mittleren Kräfte sein.
Viele Vorhaben, ständig angepasst, ständig aktualisiert. In Summe ein völlig ausreichender Beitrag!
Im kommenden Jahr soll nun schrittweise mit der Aufstellung der ständigen deutschen Brigade in Litauen begonnen werden. Während die Kontingente wechselten, soll die Brigade 45 in Litauen bleiben. und die Aufgaben der eFPenhanced Forward Presence- und eVAenhanced Vigilance Activities-Kräfte übernehmen. Als fest außerhalb Deutschlands stationierter Kampfverband soll sie vor allem politisches Signal der Bündnissolidarität sein.
Soweit der Plan. Innerhalb der Bundeswehr hat diese Ankündigung von Boris Pistorius alle überrascht!
Fakt ist, die taktisch überhaupt nicht nitwendige Stationierung reißt gewaltige Löcher in Haushalt; Brigade 45 – Prestigeprojekt ohne Preisschild. Luftbuchungen – mehr nicht! Material kommt aus der ganzen Bundeswehr. Die Wahrheit ist, Diese Löcher können nicht gestopft werden und belasten die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr im höchsten Maße. Personal wurde hier schon angesprochen, auch hier wird zugunsten dieser Brigade alles zusammen gesucht. Von den zusätzlichen Kosten (Werbung, Bindung) gar nicht zu reden.
Übrigens, Was wird nun aus den Mittleren Kräften? Werden dann schwere Kräfte durch mittlere Kräfte verstärkt?
In der Bundeswehr gibt es schlimmen Humor. Brigade 45 wird mit 1945 in Verbindung gebracht. Ganz übel. Doch warum entstand dieses Übel?
Die Wehrbeauftragte des Bundestages, die SPD-Politikerin Eva Högl, im ARD-Morgenmagazin 08.04.24“Natürlich reißt das erst mal ganz gewaltige Löcher, denn die Ausrüstung unserer Soldatinnen und Soldaten, aber auch das große Gerät ist noch nicht vorhanden, das heißt, es wird jetzt alles Richtung Litauen gehen.“
Das alles ist ein unglaublichwer Vorgang! Die Bundeswehr wird ausgekehrt um ein fragwürdiges Projekt zu stärken.
Um komme keiner mit dem Argument dass diese Brigagde sollen die NATO-Ostflanke substantiell verstärken kann.
Der Fähigkeitsgewinn im Osten reißt so viele Lücken an der Heimatfront, dass dies nicht zu rechtfertigen ist.
Die dauerhafte Stationierung kostet zusätzliches Geld. Unglaublich viel Geld sogar. Mehr als sieben Milliarden Euro kann es sein (unterere Grenze) . Das schuldenfinanzierte „Sondervermögen“ ist verbraucht, neues Geld nicht in Sicht.
Ich bleibe dabei: Ein unglaublicher Vorgang!
[Zitat]
Thomas Melber sagt:
09.04.2024 um 20:00 Uhr
Auf WELT Online (leider Zahlschranke) kommt ein verstörender Artikel – „Wenn Pistorius die Planlos-Brigade schickt“
Fazit: für die Litauen-Brigade werden die durchsetzungsfähigen Verbände des Heeres (ohne DSK und GebJg) quasi leergeräumt, Materialreserven sind keine mehr vorhanden.[/Zitat]
Und genau dieser erschreckende Umstand hatte mich zu meiner bitteren Polemik veranlasst.
Das Heer liegt mit den bestehenden Einheiten nur bei ca. 60% Ausstattung. Wenn diese jetzt noch weitere Hauptwaffensysteme etc. an die „Brigade 45“ abgeben sollen, existiert ein großer Teil des Heers wirklich nur noch auf dem Papier (und din den Stäben). Es war ja auch schon ohne Brigade 45 nirgendwo eine echte Besserung in Sicht.
Der InspH macht es sich einfach. Auf die Frage ob der Auftrag erfüllt werden kann, sagt er, sicher doch, es gibt keine Alternative. PUNKT
Das ist die Antwort eines Generalstabsoffiziers im Ballon: Wo bin ich? Im Ballon ruft jemand vom Boden. Ein Genstler, denn Antwort war richtig aber nicht zu verwenden.
Dieser Inspekteur hat so viel einstecken müssen, selbst viel vergeigt. Brigade 45 nimmt er jetzt, nach kurzem Aufbäumen auch noch klaglos hin.
Sein Herr – dysfunktional, fetter Stab in Strausberg, riesiges Amt in Köln, Divisionen welche nur zum Teil kriegstüchtig sind, Beschaffungen äußerst mager, alles unterfinanziert, Personallage schlecht – außer unzählige Stabsoffiziere, Hauptleute FD, und Oberstabsfeldwebel auf „Parkplätzen“, reichlich B3+ in Stäben und Ämtern…..aber Brigade 45, machen wir schon.
Führungsversagen, nicht nur im BMVg, auch im Heer.
Es scheint bequem in Strausberg!
So und nun können die zahlreichen Blogger, welche klaglos und immer alles richtig finden, zur Belehrung ansetzen. Z.B. Ob ich nicht wüsste, dass der Russe kommt. (was Strategie und Abschreckung ist, und ja die Ostflanke)
Doch ich weiß es, darum geht es. Ein Heer am Boden und der Russe kommt! Schneller als manche sich einreden wollen. Hybrid ist schon voll im Gange.
Es geht um eine kriegstüchtige Bundeswehr und nicht immer wieder große Worte aber schlechte Planung bis hin zum Prestige vom Minister. Das sich das Parlament das alles gefallen läßt, scheint wohl auch an den Mehrheiten zu liegen. Dazu kommt, auch da mag man es wohl bequem.
@Thomas Melber
Das von Ihnen beschriebene Szenario (unsere deutsche Brigade zerschlagen) sollten wir nicht alleine durch unseren deutschen „Blick durch den Strohhalm“ betrachten. Denn dann hat die Abschreckung der NATO nicht funktioniert und wir haben weit mehr Probleme als diese eine Brigade zu ersetzen.
@Insider
Vielen Dank für Ihren Dienst und Ihren täglichen Einsatz. Meine Aufforderung war eher nicht an die Kameradinnen und Kameraden „in der Schlammzone“ gerichtet sondern vielmehr an die BedenkenträgerInnen in Nadelstreifen oder mit Eichenlaub auf der Schulter. Eben die Menschen, die die Grundlagen für eine glaubwürdige Abschreckung schaffen müssen, indem sie finanzielle Mittel bereitstellen, für eine zeitgerechte und zweckmäßige Ausrüstung sorgen und Prioritäten setzen.
@Mr. Diversity:
Die „grünen Männchen“ müssten dann aber schon schwereres Gerät mitbringen. Sonst ist da ziemlich schnell Schicht im Schacht. Auch das mit der Unterstützung durch die russischsprachigen Minderheiten, die es zu „befreien“ gälte, ist so eine Sache. Die befinden sich auch eher in Estland und Lettland als in Litauen.
Umfragen belegen diesbezüglich durchaus, dass die russische Bevölkerung z.B. in Estland sehr gut weiß, welche Vorteile es mit sich bringt, dass Narwa nicht in Russland liegt, sondern eben in der EU. Einige haben aus pragmatischen Gründen durchaus einen russischen Pass oder bleiben staatenlos (v.a. weil man mit einem estnischen Pass für die Einreise nach Russland ein Visum benötigt!) um günstig über die Grenze einzukaufen, aber mit Ausnahme der älteren, noch sowjetisch sozialisierten Generationen fühlt sich die Mehrheit offenbar auch als russischsprachige Minderheit in Estland durchaus wohl, um sich nicht ohne Not von der russischen Propaganda zum Opfer stilisieren zu lassen und bekennt sich offen und freimütig dazu, eben Einwohner von Estland zu sein, und gibt sich nicht der Opferrolle als unterdrückte Russen hin.
Die Frage ist allerdings, ob das Putin im Zweifel interessiert. Zur Not wird da auch wieder massiv gelogen werden.
Der Mehrwert dieser Brigade ist von Fachleuten äußerst umstritten. Einige Medien greifen dies auf und überhöhen dies aus Unkenntnis. Manch Unbedarfter schreibt vom andern ab. Einzig hier im Blog liest man gelungen Beiträge. Zu den unkundigen Medien: Unsere Bevölkerung denkt dann tatsächlich, dass dies ein guter Schachzug ist und „den Russen abschreckt“. Was für eine Verblendung.
Angesichts der andauernden Diskussionen um den Aufbau der PzBrig 45 „Litauen-Brigade“ blieb eine vergleichbare Anstrengung durch Frankreich an der Südostflanke in Rumänien weitgehend unbeachtet.
In traditioneller Verbundenheit zu Bukarest hat Paris dort zzt die Führung einer Battlegroup mit 1500 Soldaten inne. Absicht ist, diese auf Niveau Großverband aufwachsen zu lassen.
Die Kräfte unterliegen dem Rotationsprinzip, dabei derzeit auch Infanterie der Legion.
Ab (!) ’25 sind 4000 geplant, Entscheidung erst auf NATO Gipfel im Juli. Das Rotationsprinzip dann mit 37 Leclerc-Kampfpanzer und Caesar-Haubitzen „soll“ bestehen bleiben.
https://adz.ro/artikel/artikel/nato-verband-demnaechst-auf-brigadestaerke
(Deutschsprachige rumänische Tageszeitung)
Das schlagkräftige deutsches Panzerbataillon der Brigade 45 erst mal ohne Panzer? Das sagt alles.
@MrDiversity
„Fragt nicht was euer Minister (und euer Land) für euch tun kann, sondern was IHR tun könnt. Also macht doch einfach mal!“
Ich möchte dazu anmerken das selbst die enthusiastischsten Selbstbeschaffer (im V-Fall wird die Ausrüstung requiriert, der Man einberufen, man bekommt das volle Paket frei auf die BW-Fußmatte) vom Deutschen Staat voll umfänglich daran gehindert werden, solange Sie sich als rechtstreue Bürger verhalten wollen.
Solange das der Fall ist, braucht in Sachen LV/BV keiner von der Bundeswehr auch nur über den äußersten Zaun der Hardthöhe drüber schielen, alles zu 100% Baustelle der BW.
Vom VM befördert, das gibt’s ja auch nicht alle Tage. Alle sind motiviert und leistungsbereit, nur nicht der Kanzler mit seinem linken SPD-Flügel. Die Aufgabe von Michael Roth spricht ja Bände.
Ich glaube das wird nix mit der Brigade.
@ Klaus-PeterKaikowsky (KPK):10.04.2024 um 10:19 Uhr:
„Angesichts der andauernden Diskussionen um den Aufbau der PzBrig 45 „Litauen-Brigade“ blieb eine vergleichbare Anstrengung durch Frankreich an der Südostflanke in Rumänien weitgehend unbeachtet.“
„Die Kräfte unterliegen dem Rotationsprinzip“
Genau, ROTATIONSPRINZIP.
Warum die Deutschen das nicht machen, unklar.
Eine vööig überzogen Aktion, die sich weder die BW, schon gar nicht das Heer leisten können. Alle klugen Alternativen wurden von völlig abgehobenen BMVg in eiiner arroganten Einzelenentscheidung wegggedrückt. Das war schon schlimm genug.
Doch daraus jetzt eine nahezu patriotische Heldentat zu machen, mit nahezu wöchentlicher abgehobener Frontberichterstattung ist schon hart.
Hier fielen die Worte Verschwendung. Das darf man schon sagen, wenn man Aufwand und Nutzen in das Verhältnis setzt. Ehrlichkeit ist gefragt und nicht wegfegen von Kritik mit dem Argument „das wird den Russen abschrecken!“. Dem ist eben genau nicht so.
@Stubenviech: Schön, dass keinerlei Respekt vor nichts mehr zu bestehen scheint. Ihre Sorge ist unbegründet. Das seinerzeitige (Panzer)Artilleriebataillon der PzGrenBrig 17 in Hamburg endete bewusst gewählt auf „7“. Sicher, um dümmlichen Sprüchen den Nährboden zu entziehen…
Die Panzerbrigade 45 braucht noch einen Beinamen. Historisch gesehen würde sich „Memelland“ anbieten. Das hätte sowohl einen historischen als auch einen geografischen Bezug.
Master of the Land sagt am 10.04.2024 um 7:49 Uhr:
“ … Der Fähigkeitsgewinn im Osten reißt so viele Lücken an der Heimatfront, dass dies nicht zu rechtfertigen ist. …“
Werter Master, wo im Bündnisgebiet liegt denn Ihrer Meinung nach die „Heimatfront“ ?
@all
Die teilweise etwas skurrile Debatte über die Benennung der Brigade beende ich jetzt mal.
Der InspH spürt Aufbruchsstimmung in der Truppe und auch die Motivation, etwas Neues zu gestalten.
Das mag sein.
Spürt er auch die massive Kritik am Vorhaben der Pläne für die dauerhafte Stationierung Brigade 45?
Da braucht er nur einmal im Kommado Heer selbst nachfragen.
Im Feldheer ist die Stimmung extrem schlecht. Überwiegend noch schlechte Ausrüstung, viele Aufträge vs wenig ‚Mittel‘, fehlender Rückhalt bei Kritik. Verunsicherung durch strukturelle Reformen. Personalbindung, Personalgewinnung keine Besserung, man kann es seitenweise fortsetzen. Wenn ich fragen könnte, was würde ich gern fragen?
„Herr General Mais, wie angepasst kann man sein? Sich zu verbiegen, ist keine gute Entscheidung, das weiß jeder Offizieranwärter. Herr General Mais, wie führen Sie an der Spitze des Heeres – ohne sich zu verbiegen?“
Hans Schommer am10.04.2024 um 16:03 Uhr
……„Master of the Land sagt am 10.04.2024 um 7:49 Uhr: … Der Fähigkeitsgewinn im Osten reißt so viele Lücken an der Heimatfront, dass dies nicht zu rechtfertigen ist. …“ Werter Master, wo im Bündnisgebiet liegt denn Ihrer Meinung nach die „Heimatfront“ ?“….
Werter Herr Schomer, danke für den Hinweis, in dem wohl nicht Interesse sondern durchaus Sarkasmus mitschwingt.
Sie wissen ja sicher, dass sich Begriff „Heimatfront“ sich kurz nach Beginn des 1.WK ausbreitet und die enge Verbindung von Front und Deutschland bezeichnete Dabei war die ganze Bevölkerung Deutschlands vom Krieg betroffen, so z.B. durch totale Mobilisierung, Propaganda und Ideologisierung oder durch Luftangriffe.
Auf die moderne Zeit übetragen, sehe ich einen Übertrag auf die Bereitstellung von Kräften und Mittel für den Operationsplan Deutschland, die Bereitstellung aller Fähigkeiten Deutschlands für LV/BV im 360 Grad Ansatz, wenn wieder einmal notwenidig für Krisen- und Konfliktverhütung und die Nationale Krisenvorsorge. Der durch mich ursprünglich im übertragenen Sinne verwendete Begriff„Heimatfront“ kann alle militärischen, wirtschaftlichen, zivilem und geistigen Beiträge zur Erfüllung des Verfassungsauftrages unseres GG zur Verteidigung umfassen.
Aktuell lege ich besonderes Augenmerk auf die ökonomische und finanzielle Gewährleistung der LV/BV.
Ich vermute, Herr Schommer, es ging Ihnen nicht um das sachliche Interesse. Doch bitte sehr. Das sollte dann auch reichen.
@Stubenviech, das man keine neue Brigade aufstellt (egal ob nun mit neuem oder altem Namen) ist Recht simpel erklärt.
Dafür hätte man entweder das planerische Stellensoll der Bundeswehr um die eine Brigade erhöhen müssen, oder entsprechend viele Stellen aus den warmen Büros der Ämter und Stäbe in die Kaserne nach Litauen verschieben müssen
Die Effekte, die dies auf die eigenen Fähigkeiten hat, müssen bei der
Ausplanung der eigenen kriegstüchtigen Aufstellung mitberücksichtigt werden.Die Effekte, die die Stionierung der Brigade in Litauen auf alle Fähigkeiten der Bundeswehr hätte, wären bei der Ausplanung der kriegstüchtigen Aufstellung der Bundeswehr mit zu berücksichtigen gewesen.
Durch schlechtes Planungsverhalten, abgehobene Führung und schlechte Kommunikation ist dies unterblieben.
Nun wird wie immer bei der Bundeswehr, durch zusätzliche Mrd versucht, das Defizit zu beseitigen. Selbstkritik Fehlanzeige. Die ohnehin vorhandene Bedrohung durch das imperiale Russland wird nun wie Kleister über alles gedeckt, z.B. Planunsgfehler.
So kann man das nicht machen. Dazu gehört auch die mediale Begleitung des Vorhabens. Hurrapatriotismus ist eine beschönigendes Wort. Unsere Soldaten und Beamten sind keine Schulklasse im Grundschulalter.
Ei, Ei…
Ein wesentlicher Teil der Stationierung einer BW-Brigade in Litauen wurde hier noch gar nicht angerissen:
Es ist der leise Zweifel an Artikel 5 der NATO.
Zitat Carlo Masala ( Professor an der Münchner BW Uni ):
„Da gibt es zwei Möglichkeiten, starke Einigkeit oder ein Beileidstelegramm“
Im kalten Krieg wurde dieser Artikel nie in Zweifel gezogen. Aber seitdem gibt es neue NATO Mitglieder ohne Ende mit teils spalterischen Gedankengängen. Und heute würde keiner seine Hand ins Feuer legen ob denn ALLE den Artikel 5 aufrufen würden wenn Russland ganz oben im Norden bspw. Narwa im Handstreich einnimmt um die Reaktion zu testen… Und ALLE ist die Voraussetzung von Artikel 5…
Diese Narwa-Option (Estland) verhindert eine BW Brigade in Litauen zwar nicht, sie ist aber auch taktisch recht unbedeutend. Im Gegensatz zum Suwalki-Gap direkt neben dieser Brigade…
Und da kommt dann der zweite Grund zum Tragen:
Wenn die Russen die Suwalkilücke angreifen würden ist Artikel 5 sehr wahrscheinlich, auch ohne das eine BW Panzerbrigade involviert ist.
Das wäre ein echter Krieg.
Und da kommt dann der Abschreckungsgedanke ins Spiel.
Macht die russische Aktion kreml-genehmigungsmässig einfach schwieriger wenn der Artikel 5 durch direkte Involvierung einer BW Einheit sehr wahrscheinlich erscheint…
Das eigentliche Problem heute mit der (konventionellen) Abschreckung ist die Tatsache das es Russland jederzeit möglich ist größere „Manöver“ wie an der Grenze zur Ukraine monatelang aufrechtzuerhalten.
Diese Möglichkeit auf der anderen Seite als Gegenreaktion besteht so leider nicht. Zumindest nicht über mehr als ein halbes Jahr wie 2022 in der Ukraine…
Man sieht ja schon wie schwierig die dauerhafte Aufstellung einer Brigade ist. Das sind gerade einmal 5000 Personen…
Das Problem bei der Austellung einer solchen Einheit in Permanenz sind vor allem die Partnerinnen ( meist Frauen ). Verlust der Arbeitsstelle bei Umzug ohne grosse Aussicht auf adäquaten Ersatz. Je höher der Bildungsabschluss desto komplizierter wird es…
Noch vor zwei Jahren wurde übr. im Sinne des 2 plus 2 Vertrags argumentiert ( u.a. in dem von mir geschätzten Sicherheitspodcast ) das die zugesichert dauerhafte Nichtstationierung von Truppen, ich glaube das Wort „substanziell“ fiel, sich auf maximal Kompanie oder Batallion bezog.
Bei einer Brigade könnte man schon mit einer Verletzung dieses Statuts argumentieren. Veränderte Sicherheitslage hin oder her…
@wardemo01
Warum wir weder Kontingent- noch Rotationslösung anwenden, ist mehrfach thematisiert worden, auch hier im Faden.
Neben den unbestreitbaren Vorteilen in der Gefechtsbereitschaft einer ununterbrochen präsenten Truppe gegenüber 6-monatigem Wechselmodus mit jeweils mindestens zweiwöchiger Nichteinsatzbereitschaft in der Wechselphase in Litauen, gleiches gilt für die Zeit nach der Rückkehr in DEU, ist die POLITISCHE Aussage das wesentliche Bestimmungsmerkmal. Wesentlich nämlich gegenüber Litauen, das Dauerpräsenz wünscht, ebenso Richtung Moskau zur Untermauerung DEU und NATO-Entschlossenheit.
Im Auszug hier der hinweisende Text aus den FAQ/Bw.de zur PzBrig 45.
„Was ist der politische Rahmen des Vorhabens?
Die dauerhafte Stationierung einer Brigade in Litauen ist ein Präzedenzfall in der Geschichte der Bundeswehr. In Einklang mit den Gipfelbeschlüssen der NATO von Madrid und Vilnius trägt die Bundeswehr damit zur Stärkung der Vorneverteidigung bei, denn die Brigade fügt sich als Großverband höchster Einsatzbereitschaft in die Pläne der NATO ein.
Als sichtbarer Ausdruck der Zeitenwende und der deutschen Verpflichtung für die Sicherheit in Mittel- und Osteuropa spiegelt sich darin auch die Verantwortung für die Sicherheit der besonders exponierten Alliierten an der NATO-Ostflanke wider. Das ist ein starkes Signal für die NATO und wird Deutschlands Rolle in Europa gerecht“.
Zu Frankreich und Rotation nach Rumänien noch kurz, nun, Paris ist konventionell noch dürftiger aufgestellt als wir. Das Feldheer hat 2 Div mit 6 Brigaden, unter Einschluss der Légion, deren Einsatzwert als Großverband im Gefecht verbundener Waffen ich anzweifele: sie bildet unverändert „DEN“ FRA Einsatzverband für spezielle und SpezOps infanteristischer Prägung. Also, die Franzosen können aus 5 Brig nicht noch eine herauslösen und dauerhaft in Rumänien stationieren. Nicht zuletzt daher hatte Bukarest in Berlin analog Litauen zur Vollstationierung eines DEU Großverbandes in 2023 vorgefühlt. Einzelheiten im Netz.
DEU ist zur personellen Entlastung von x45 mit den NLD und NOR im Gespräch zur Gestellung von unterstützenden TEinh/Einh/Spezialisten, Details sind mir nicht bekannt.