Zur Dokumentation: Die Bildungsministerin und der Zivilschutz an Schulen
Gerne am Wochenende wird aus einem Satz, den ein/e Politiker*in in einem Interview sagt, eine beherrschende Schlagzeile. Heute: Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Da vermutlich nicht alle das zugrunde liegende Interview im Wortlaut gelesen haben, hier die Passage zur Dokumentation.
In dem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, am (heutigen) Samstag veröffentlicht, geht die FDP-Politikerin auf den Umgang der Schulen mit der aktuellen sicherheitspolitischen Situation ein. Die Gesellschaft müsse sich mehr als bisher auf Krisen vorbereiten, von der Pandemie bis zum Krieg, und dazu gehöre auch ein Bewusstsein für die Rolle der Bundeswehr und des Zivilschutzes: Das Bildungssystem muss die jungen Menschen auf das Leben vorbereiten. Dazu gehört auch, die Bedrohungen der Freiheit zu kennen und mit den Gefahren umgehen zu können. Das muss kein eigenes Schulfach sein. Aber es muss Lerninhalt sein.
Die konkrete Aussage zu entsprechenden Übungen an Schulen sieht dann so aus:
Frage: Wie wichtig sind Zivilschutzübungen für Schülerinnen und Schüler?
Stark-Watzinger: In anderen Ländern – ich habe einige Jahre in Großbritannien gelebt – geht man viel natürlicher mit dem Thema um. Dort gehören Übungen für den Katastrophenfall an Schulen zum Alltag. Davon können wir lernen.
(Foto: Stark-Watzinger bei der Übergabe des Gutachtens 2024 der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI). in Berlin am 28.02.2024 – Janine Schmitz/photothek.de)
Das erinnert etwas an das Interview der SZ mit dem britischen Außenminister David Cameron. Auf die Journalistenfrage nach dem Ringtausch hat er mit seiner Antwort Offenheit für die Idee signalisiert. In der weiteren Berichterstattung klang das dann aber immer weniger reaktiv und offen, sondern vielmehr wie ein proaktiver zielgerichteter Vorschlag.
https://www.sueddeutsche.de/projekte/geschenk/einloesen?token=37451ba4-296d-4003-a062-dfc6a9fa9347
Die gab es früher (TM) auch im Westen durchaus, mein Gymnasium – zeitlich deutlich nach dem WK 2 errichtet – hatte sogar einen Luftschutzraum, dabei war das „auf dem Dorf“ und weit weg von einer möglichen Front.
Zivilschutz hat m.E. objektiv mehr Inhalt von Katastrophenvorsorge als von Zivilschutz im engeren Sinn (= Kriegsvorsorge für Nichtkombattanten). Dabei ist es in DEU bereits schwer vermittelbar, lediglich die Krisenvorsorge des BBK ernst zu nehmen.
Was es in den 80ern z.B. mal so gab….
Es gab das LS-Warn- und Alarmnetz mit flächendeckendem Sirennetz. Dazu gehörten auch drahtgebundene, batteriegestützte Durchsageeinrichtungen zu Behörden und wichtigen Firmen. Betriebssteuerung von den Warnämtern.
Es gab verbunkerte Hilfskrankenhäuser. Ausweichquartiere nicht nur für Bundes- und Landesregierungen, sondern auch für kommunale Behörden. Sämtliche Neubauten von Bundespost gelb und grau hatten einen Bunker drunter. Der graue Bereich hatte einen Fernmeldenotdienst mit Depots im Westen, im V-Fall zur Unterstützung der Bw. War bis auf Y-Kfz-Kennzeichen alles durchgeplant. Natürlich gabs auch Bunker für die Bevölkerung z.T. als Mehrzweckbäude Parkhäuser, U-Bahnhöfe. Es gab auch mal Luftschutzbereitschaften, die waren ähnlich der Feuerwehr ausgerüstet.
Das Meiste davon gibts nicht mehr und fehlt heute für den Zivilschutz.
@Mungi:
Der Luftschutzhilfsdienst wurde 1971 in die Feuerwehren, das THW und andere Katastrophenschutzorganisationen eingegliedert. Kein echter Verlust also.
https://de.wikipedia.org/wiki/Luftschutzhilfsdienst
Also Leute,
ehrlich Zivilschutz, Bunkerplätze für die Bevölkerung??? Gab es nie in substantieller Zahl. Tatsächlich existierten im ZS aber viele Einrichtungen und Organisationen die heute fehlen. Auch bei „normalen“ , friedensmässigen Katastrophenszenarien. Angefangen beim bereits erwähnten Fernmeldenotdienst über Hilfskrankenhäuser bis zu den vielen THW-Fachgruppen von Notstrom bis Gas/Wasser und dem ZS-Magirus-LF in jeder zweiten Dorffeuerwehr. Und: dank Wehrpflicht standen da auch die nötigen Zivis dafür bereit!
Mit Schutzplätzen für die Bevölkerung sah es trotz aller Tiefgaragen aber schon immer „mau“ aus. Nicht nur in der BRD, auch zu Zeiten des Herrn mit dem Schnäuzer ist man da im Schnitt über symbolische Zahlen nie hinausgekommen. Meist blieb den Normalos nur der „Luftschutzkeller“.
Und was die Truppe angeht: auch die Luftwaffe hat bis tief in die 1980er gebraucht, um ihre Flugplätze mit „Schutzbauten“ für Wartung, Inst und Staffelgefechtständebsowie den halbrunden Sheltern für die Tornados und F-4 zu härten – und die Plätze mit Roland 8×8 und Mk 20 Zw auch nur ansatzweise zu schützen. Heutzutage stehen viele Eurofighter in besseren Bierzelten in QRA, auch im Auslandseinsatz.
Mein Fazit : Zivil? In der Vergangenheit war in Sachen ZS immer nur Mangelverwaltung angesagt. Zu unser aller Glück hat damals wenigstens die Abschreckung funktioniert!
Hinsichtlich des Zivilschutzes bis zur vormilitärischen Durchdringung der Schulen muss Frau Stark- Watzinger nicht bis nach GB blicken. Es gibt sicherlich noch einige ehemalige Mitarbeiter von Margot Honecker, die wertvolle Hinweise geben können.
Bezüglich Bunker für die Zivilbevölkerung sollte man sich klarmachen, dass man in so einem Bunker maximal 4 Wochen überleben kann. Und dann? Werden die Überlebenden die Toten beneiden? Die Ressourcen für den Bunkerbau sollte man vielleicht für die Friedenssicherung einsetzen.
[Och, Leute. Die Lust an der Polemik hier soll vermutlich die sachliche Debatte ein bisschen befeuern? Dümmlicher geht’s eigentlich kaum. (Nein, Sie brauchen jetzt nicht den Beweis des Gegenteils antreten.) T.W.]
Dieser unausgegorene Aktionismus wird auch fleißig nach unten weitergegeben: Alle 6. Klassen sämtlicher Schularten sollen Katastrophen-/Zivilschutzübungstage durchführen. Abgesehen davon, dass bei komplett fehlender Vorsorge wie Schutzräumen oder Vorratshaltung fraglich sein dürfte, welche Inhalte da vermittelt werden sollen, ist z.B. eine Stadt wie meine Heimtstadt Ulm komplett überfordert, da Feuerwehr und Rettungsdienste gar nicht die erforderlichen Termine darstellen können. Was soll da übrig bleiben als „rette sich, wer kann“?
Naja, ich finde das schon einen recht interessanten Vorstoß, mit dem Thema an die Schulen zu gehen. Als Vater habe ich natürlich auch ein wenig Bedenken, wenn meinen Kindern jetzt irgendwelche Kriegsszenarien vorgestellt werden sollten – da ist besonderes pädagogisches Geschick äußerst notwendig.
Aber grundsätzlich finde ich es schon wichtig. Erinnern wir uns doch (ich bin Jg. 1975), wie wir „ganz natürlich“ mit dem Thema sozialisiert wurden: Ich wohnte grenznah (westlich) der Zonengrenze, BGS und Hubschrauber waren ein täglicher Anblick. Bundeswehrkolonnen sah man auch häufig, Überschallknall gab es täglich, und der wehrübende Vater in Olivgrün war auch ein Anblick, der einen nicht mehr aus den Pantoffeln kippen ließ.
Von dem o.g. gibt es heute kaum noch was… Und das könnte man ggf. an die heutige Situation angepasst irgendwie vermitteln.
Gerne auch über den reinen Zivilschutz gegen Bedrohungen und Katastrophen hinaus auch in Richtung „Medienschulung“ und „Demokratiebildung“. Und ja, das sollte auch in den Schulen statt finden, denn dort sollte das Grundverständnis für unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben beginnen.
Also mal ein Aufruf, hoffe ist nicht off Topic, engagiert euch in euren Freiwilligen Feuerwehren vor Ort und in deren Jugendarbeit.
Das was man dort 10 bis 16 jährigen in der Jugendarbeit „mitgegeben“ kann prägt oft ein ganzes Leben. Viel mehr als jede Schule zu Leisten im Stande ist!
Quasi Nebenbei werden dort sämtliche Grundlagen für den zivilen Katastrophenschutz vermittelt.
@Oberfeldarzt d.Res.
Sie ergeben sich in Fatalismus – da man eh (kurzfristig) nichts tun kann machen wir gar nichts.
Nun, ein erster und notwendiger Schritt ist überhaupt für „awareness“ bzgl. Krisenvorsorge und ggf. auch für das Ehrenamt (Feuerwehr, Rettungsdienste, THW) zu wecken.
Das Stichwort heißt: gesellschaftliche Resilienz, ganz unabhängig von zur Verfügung stehenden Schutzräumen.
@Grashüpfer
Zustimmung! Zudem: Schulsanitätsdienst – ich habe erst letzte Woche Samstag hierzu einen Vortrag gehört bei dem gesagt wurde, daß selbst die jungen Schüler – so ab 6 J. (oder Vorschule !) – mit großem Interesse und Motivation dabei sind und das „total spannend“ finden.
https://www.jrk-bw.de
https://www.jrk-bw.de/jrk-und-vor-schule/vorschule
Geht es nur mir so, oder ist die Teilnahme von Migranten in Freiwilligen und Jugend-Feuerwehren, bei DRK, DLRG, THW und Johannitern im Verhältnis zum %ualen Bevölkerungsanteil faktisch einfach nicht vorhanden?
Ein unbeackertes Feld der Werbung?
@KPK: Infos unter https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=1HsO-Io0z0tZKoV-tsqFlso7z6a0&ll=51.340685096590384%2C8.32026371949719&z=6
Link vom DFV Integrationsprojekte, in der Hoffnung, er funktioniert.
Ich hab noch ein DDR-Schulbuch „Zivilverteidigung Klasse 9“ aus dem Nachlass meines Onkels, viellicht sollte man das neu auflegen…
Und jetzt mal Spaß beiseite:
am sinnvollsten wäre es wahrscheinlich, wenn man an den Schulen gemeinsame Aktionstage mit FFW, THW, DRK, Maltesern, Johannitern, etc durchführt, bei denen auch ausdrücklich die Möglichkeiten zum eigenen Engagement (und welchen Nutzen man für sich persönlich daraus ziehen kann) in diesen Organisationen beworben werden. Wenn man ehrlich ist, hat das doch kaum ein Jugendlicher auf dem Schirm, wenn nicht zufällig aus dem Familien- oder Freundeskreis jemand dort aktiv ist.
Selbst wenn man damit nur eine(n) von 100 gewinnt, wäre das ein Mehrwert, da sowas auch immer als Multiplikator wirkt.
Ich möchte noch einmal auf den Punkt mit den Jugendoffizieren hinweisen, der weder in dem Augen geradeaus Artikel noch in der bisherigen Diskussion hier berücksichtigt wurde.
In dem ursprünglichen Artikel des mdr hat die Bundesbildungsministerin ja auch zu einem unverkrampften Verhältnis zur Bundeswehr aufgerufen und in diesem Zusammenhang die Jugendoffiziere ins Spiel gebracht. Als ehemaliger hauptamtlicher Jugendoffizier kann ich das nur begrüßen und alle Schulen und Lehrer dazu aufrufen, das Angebot der Jugendoffiziere anzunehmen, und sich durch die Referenten der Bundeswehr einen aktuellen Unterricht zur Bundeswehr und die sicherheitspolitische Position und Situation der Bundesrepublik geben lassen. Darüber hinaus hoffe ich, dass die dazugehörigen Gewerkschaften und Lehrerverbände, die zum Teil im politischen Spektrum weit links angesiedelt sind, endlich begreifen, dass es einen großen Unterschied zwischen einem Karriereberater und einem Jugendoffizier gibt und wir spätestens seit der Annektion der Krim nicht mehr in dem friedlichen Europa leben, was wir uns alle wünschen. Aber spätestens seit zwei Jahren kann es keine rosarote Brille mehr geben, welche die Realität so einfärbt, dass die aktuelle Bedrohung nicht wahrnehmbar ist.
Ein ehrlicher Blick in die Realität durch einen Referenten der Bundeswehr gegeben muss doch auch im Sinne eines jeden Pädagogen sein, der die Schüler auf das Leben vorbereiten möchte und auf dem Weg ins erwachsene Leben begleitet.
Vielleicht hilft dieser Zeitungsartikel ja auch ein wenig, bei dem einen oder anderen Lehrer, die Vorbehalte abzubauen oder ist ja auch möglicherweise eine kleine Erinnerung an das Angebot der Jugendoffiziere, welches in der aktuellen Zeit sicherlich von den meisten Schülern dankbar angenommen wird.
„Einfach mal vom Schüler her denken.“ :-)
[Dieser Aspekt wurde hier ganz bewusst nicht aufgegriffen, weil sich die Debatte am Thema „Zivilschutzübungen an Schulen“ entzündet hat. Die Jugendoffizier-Geschichte ist eine andere, und wir sollten das bitte nicht vermengen. T.W.]
An die Zivilverteidigungsübungen/Ost habe ich noch gemischte Erinnerungen. Das war alles etwas unheimlich. Meine Frau/West hat noch das Buch „Die atomare Bedrohung“ und ist über die Atomkriegsangst der 80er nicht hinweggekommen. Die zuckt heute noch zusammen, wenn sie einen Tieffliger sieht. Trotz eines ausführlichen Besuches im Steinhoff-Geschwader samt persönlicher Begrüßung durch den Kommodore.
Wenn es hilft, bittesehr. Ich habe allerdings in Anbetracht des heutigen politischen und medialen Klimas die Befürchtung (das ist jetzt ernst gemeint, kein Sarkasmus) (Herr Wiegold, das geht nicht gegen Sie, sondern die Öffis und die Mainstreammedien), daß dann irgendwann die Teilnehmer an Zivilschutzmaßnahmen und jeder, der privat die Empfehlungen zur Vorsorge umsetzt, demnächst dann wieder als „Prepper“ und „Rechtsaußen“ gelabelt wird.
Danke für diese wichtige journalistische Dokumentationsleistung. Und das meine ich vollkommen ernst. Wie einige Kommentare hier in nahezu tragikomischer Weise belegen, wird infolge von Meldungen sehr viel öfter über das geredet, was manch ein Leser sich unter der Schlagzeile gerade so alles vorstellt, und eben nicht über das, was tatsächlich gesagt wurde.
Bei allen Beiträgen hier und auch im Interview der Ministerin fallen zwei wesentliche Faktoren hinten runter: 1. Die Kontrolle, das Sicherstellen der wirklichen Umsetzung. Es gibt in zu vielen Schulen zu viele „konfliktscheue“ Personen in Verantwortung, die schon bei Amok- und BrandschutzÜBUNGEN Angst vor Traumata bekommen. Das ist eine Minderheit, aber in den meisten Bundesländern an den Schaltstellen und mit Claqueuren gesegnet.. 2. Die bereits jetzt offenbare völlige zeitliche Überlastung der Schulen, besonders der Gymnasien. Da werden ständig neue Säue mit wichtigen hippen Themen durch Dorf gejagt, dass für den Kern immer weniger Zeit bleibt. Unterricht wird politisch gewollt zur Nebensache. Wenn der Hausherr einen Querschluss zur Jugendoffizierdebatte erlaubt: Zivilschutz, Bündnisverteidigung, Jugendoffiziere: Alle diese drängenden neuen Themen angesichts der Zeitenwende haben in Schulen nur eine Chance, wenn die Axt an die woken Themen gelegt wird und die Verkürzung der Netto-Unterrichtszeiten nicht weitergeht. So sind diese Forderungen alles Windeier, weil es schlicht niemanden gibt, der die Zeit für die Umsetzung hat. Sogar ein entsprechender Zivilschutz-Beschluss der Kultusministerkonferenz wäre reine Symbolpolitik, weil im Alltag nicht umsetzbar.
[Oh weh, da ist sie wieder, die Gefahr, dass das Gendersternchen unsere Männer verschwult und pinke Leibchen die Wehrfähigkeit hemmen… oder was soll ich mir unter „wenn die Axt an die woken Themen gelegt wird“ vorstellen? Diese Art der Debatte bitte hier nicht. T.W.]
@TW: Scharfer Widerspruch: Genau darum geht es mir nicht! Ich habe KEINE qualitative Aussage über woke Themen gemacht, sondern in Anbetracht eines nicht ausweitbaren (!) Zeitbudgets im System Schule darauf hingewiesen, dass dann harte und klare politische, d.h. demokratisch legitimierte, Entscheidungen für neue Themen zu fällen sind. Die Torte muss anders aufgeteilt werden. Wenn z.B. seit 2023 im Bundesland XY ein komplettes Schulhalbjahr in 12 mit Rassismus, Kolonialismus, Migration, Vielfalt und Emanzipation laut Lehrplan zu füllen ist, dann muss QUANTITATIV dort „die Axt angelegt werden“, weil viele andere Themen schon auf ein Existenzminimum runter sind. Bündnisverteidigung im Kalten Krieg kommt nicht mehr vor, Reichsgründung und Bismarck ein freiwilliges Thema, in manchen Bundesländern fehlt die Reformation mit Luther. Der Zweite Weltkrieg ist in der Regel der Holocaust – aber ohne irgendwelchen Krieg. Also bitte keine Ideologie hineindeuten, wo keine sind. Es geht um den harten und immerwährenden Ressourcen- und Aufmerksamkeitswettbewerb zwischen Sicherheitspolitik und anderen Politikfeldern bzw. den jeweiligen pressure groups. Und aktuell sehe ich die Bundeswehr nicht in der Lage, zeitnah und kompetent das Momentum in Sachen „kommunikativer Zeitenwende in Schulen“ nutzen zu können.
[Hm. „Also bitte keine Ideologie hineindeuten, wo keine sind.“ – Ihre Formulierung liest sich allerdings deutlich anders. T.W.]
Ich finde, die Felder Zivilschutz und Infos über die Bundeswehr muss man klar an Schulen trennen.
Beides ist zweifellos nötig, aber man sollte klar benennen „Wer steht für Was?“
Übrigens, bei der FF läuft es in immer mehr Städten besser. Zweifelos gibts auch Bereiche mit Pflichtfeuerwehren die nicht aus dem Quark kommen.
Die erfolgreiche Nachwuchsarbeit fängt nicht erst bei der Jugendfeuerwehr an, sondern ein neuerer Trend ist die Einrichtung von Kinderfeuerwehren (6 bis 9 Jahre, die mit Spass und Spiel an die Jugendfeuerwehr herangeführt
werden.
Eine örtliche FF bei uns (Ruhrpott) hat schon eine Warteliste, weil die Nachfrage so boomt.
Mein Bub hat in der Jugendfeuerwehr außer der fachlichen Seite bis zur späteren Truppmannprüfung, auch viele Werte und Sozialkompetenzen gelernt. Das kann man allen Kids nur empfehlen. Ohne Vereinsbeitrag – und die Kleidung gibts obendrauf, wenn die Kommune die Sache richtig fördert.
Es geht schon was in den Stadt und Dorf, wenns die richtigen Leute mal „einstielen“.
@Mungi sagt: 18.03.2024 um 20:37 Uhr
„Die erfolgreiche Nachwuchsarbeit fängt nicht erst bei der Jugendfeuerwehr an, sondern ein neuerer Trend ist die Einrichtung von Kinderfeuerwehren (6 bis 9 Jahre, die mit Spass und Spiel an die Jugendfeuerwehr herangeführt werden.“
Wieso „neuer Trend“? In Niedersachsen gibt es diese Floriangruppen für Kinder von 6-12 Jahren seit 2000. Alleine bei uns im Landkreis gibt es 23 dieser Gruppen. Schön, das man im Ruhrgebiet auch schon aufgewacht ist. Es lohnt sich. Genug OT.
Allerdings ist Zivilschutz nicht gleich Feuerwehr und Zivilschutz ist auch nicht Brandbekämpfung plus Katastrophenschutz als Nebenaufgabe. da gehört schon mehr dazu. Die freiwilligen Feuerwehren bilden da nur einen, wenn auch wichtigen, Baustein. Im Moment wohl meistens auch den einzigen im jeweiligen Landkreis.
Ich war im Rahmen meines Medizinstudiums 1992 zur Famulatur in Florida, USA.
Arztpraxis, Allgemeinmedizin.
Da hing ein Notfallplan an der Wand im Falle von atomaren „Zwischenfällen“. Nach dem kalten Krieg damals wohl eher Störfall AKW.
Das war so ausgeklügelt dezidiert und hing wirklich in ähnlicher Form in allen relevanten Bereichen bis in die letzte Arztpraxis/Feuerwehr und Polizeiwache das ich mich nach Rückkehr in D gefragt habe was wir denn so haben. Alleine planungsmässig…
Warten wir auch mal den OP-Plan Deutschland ab. Dann wird klarer sein, wer, was, wie und wann macht und wie darauf vorbereitet werden kann. Auf den Ernstfall vorbereiten, ist eine Selbstverständlichkeit Dass hinter der Aussage der Ministerin der Schutz von Kindern und Jugendlichen das Ziel ist, erübrigt (eigentlich) eine Diskussion. Die Gegenfrage könnte lauten: Wie lange wollen wir uns noch wehrlos halten?
@Apollo 11:
Die Amerikaner müssen sich auch immer auf „Florida man“ einstellen. Offenbar sind männliche Personen aus diesem Staat ein Garant für schräge und besonders merkwürdige Kalamitäten.
Scherz beiseite:
Wir hatten sowas tatsächlich wohl mal. Und die Länder zumindest arbeiten gerade daran, dass es so etwas auch in mehr oder minder detaillierter Form wieder gibt. Ob es die gleiche Tiefe und Durchdringung erreicht, wie das von Ihnen angeführte Beispiel, weiß ich natürlich nicht. Wobei auch zu überlegen wäre, wie gut im Ernstfall das amerikanische Beispiel aktuell tatsächlich funktionieren würde. Speziell in Ballungsräumen dürften sich im Nachgang zu Katastrophen in den USA wohl eher die aus Film & Fernsehen bekannten Stauszenarien bilden (https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/PostApocalypticTrafficJam).
Gute Anmerkung.
Zum Thema traffic-jam:
Das könnte in der Tat in Metropolen der 1. Welt zum Problem werden. Bei wirklich allen „Zwischenfällen“ mit Horror-Potential gab es unfassbare Megastaus. Sei es nun der Angriff auf die Ukraine ( Ausfallstrassen Kiew ), die Zwangsevakuierung in Florida der roten Zonen bei Hurrikane-Warnungen ( alles dicht ) oder dem Durchgehen von Fukushima ( totales Chaos ).
Ein Szenario gibt es allerdings das selbst das in den Schatten stellt. Eine nukleare Bodenexplosion mit den heute üblichen TNT Äquivalenten von 100 kt plus X.
Dem Feuerball, der Hitze-, sowie Druckwelle kann zwar keiner entkommen‘ dem Fallout aber evtl. schon… In diesem Fall bringen wahrscheinlich auch Notfallpläne nicht wirklich etwas…