Großangriff im Roten Meer: 28 Huthi-Drohnen abgeschossen (Update)

Westliche Kriegsschiffe im Roten Meer haben in der Nacht zum Samstag einen erneuten Großangriff der Huthi-Milizen aus dem Jemen auf die Handelsschifffahrt in der Region abgewehrt. Update: Am Abschuss von insgesamt 28 Drohnen waren Schiffe und Flugzeuge der USA, Frankreichs, Dänemarks und Großbritanniens beteiligt.

Der Überblick vom U.S. Central Command am frühen Samstagmorgen:

US and Coalition Defeat Houthi Attack in Red Sea Area
Between 4 a.m. and 6:30 a.m. (Sanaa time), Iranian-backed Houthi terrorists conducted a large-scale uncrewed aerial vehicle (UAV) attack into the Red Sea and Gulf of Aden. CENTCOM and coalition forces identified the one-way attack (OWA) UAVs and determined that they presented an imminent threat to merchant vessels, U.S. Navy, and coalition ships in the region. U.S. Navy vessels and aircraft along with multiple coalition navy ships and aircraft shot down 15 OWA UAVs. These actions are taken to protect freedom of navigation and make international waters safer and more secure.

… und der Nachtrag am frühen Samstagabend (deutscher Zeit):

Following further engagements through the morning, U.S. and Coalition forces downed a total of at least 28 uncrewed aerial vehicles between 4:00 a.m. and 8:20 a.m. (Sanaa time) on Mar. 9. No U.S. or Coalition Navy vessels were damaged in the attack and there were also no reports by commercial ships of damage.

Die Huthi-Milizen hatten die Zahl der bei dem Angriff gestarteten Drohnen mit 37 Drohnen angegeben, wie Reuters berichtet:

The group’s military spokesman Yahya Sarea said in a televised speech on Saturday they targeted the cargo vessel and „a number of U.S. war destroyers at the Red Sea and Gulf of Aden with 37 drones“.

Neben den USA schossen französische, dänische und britische Streitkräfte Drohnen ab – so der Informationsstand am Samstagnachmittag.

Die Mitteilung des französischen Militärs auf X/Twitter:

Am Morgen des 9. März 2024 entdeckte eine Mehrzweckfregatte, die im Rahmen der europäischen Operation ASPIDES im Golf von Aden patrouillierte, vier Kampfdrohnen, die sich im taktischen Flug auf sie zubewegten. Diese Drohnen wurden von der Fregatte und französischen Kampfflugzeugen in Selbstverteidigung zerstört.
Diese defensive Aktion trug direkt zum Schutz des Frachters TRUE CONFIDENCE (unter der Flagge von Barbados) bei, der am 6. März getroffen wurde und gerade abgeschleppt wird, sowie anderer Handelsschiffe, die sich im Transit durch das Gebiet befanden.
(Übersetzt mit DeepL.com)

Interessant dabei ist der Hinweis auf französische Kampfflugzeuge (im Original: chasseurs français) – da Frankreich nicht mit einem Flugzeugträger an der Mission beteiligt ist, dürfte es sich um Maschinen vom französischen Stützpunkt in Djibouti handeln.

Die Dänen meldeten ebenfalls den Abschuss von vier Drohnen:

Iver Huitfeldt schießt vier Drohnen im Roten Meer ab
Die dänische Fregatte Iver Huitfeldt hat am Samstagabend bei einem Einsatz im Roten Meer vier Drohnen abgeschossen, die von feindlichen Kräften der Houthi-Bewegung gestartet worden waren. Sowohl das Schiff als auch die Besatzung sind wohlauf.
Dabei handelte es sich um einen Großangriff von mindestens 15 Drohnen, die auf Schiffe im südlichen Roten Meer gerichtet waren. Sie wurden alle von Kriegsschiffen der Koalition, zu der auch Dänemark gehört, abgeschossen.
Der Kommandant der Iver Huitfeldt, Kommandant Sune Lund, sagte:
„Kurz nach 04.00 Uhr Ortszeit erkannten wir eine Drohne, die auf die Iver Huitfeldt und die umliegenden Schiffe zusteuerte. Nachdem wir uns vergewissert hatten, dass es sich um einen Feind handelte, haben wir sie angegriffen und besiegt. In der nächsten Stunde geschah dies noch drei weitere Male.“
„Ich spüre bei meiner Besatzung einen großen Geist und eine große Erleichterung darüber, dass sie in der Lage war, angesichts einer ernsthaften Bedrohung wie dieser professionell zu handeln, und als Kapitän des Schiffes bin ich sehr stolz auf ihre Bemühungen. Das stimmt mich zuversichtlich für die Zukunft der Aufgabe hier unten.“
Iver Huitfeldt steht in regelmäßigem Kontakt mit mehreren zivilen Schiffen in der Nachbarschaft, die dank der Bemühungen der Koalition vor Drohnenangriffen geschützt werden konnten.
(Übersetzt mit DeepL.com)

Die britische Fregatte Richmond meldete nach Angaben des Verteidigungsministeriums in London zwei Abschüsse:

Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums  handelt es sich um den ersten erfolgreichen Einsatz des Lenkflugkörpers Sea Ceptor. Das von MBDA für Großbritannien entwickelte System kann in einer Reichweite bis zu 25 Kilometern eingesetzt werden. Das Ministerium veröffentlichte dazu ein Video:

Die deutsche Fregatte Hessen, die im Rahmen der EU-Mission ebenfalls in dieser Region im Einsatz ist, war nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr an dieser Aktion nicht beteiligt. Das deutsche Kriegsschiff geleitete zwei Handelsschiffe aus dem Golf von Aden durch das Bab el Mandab ins Rote Meer, schien sich zur Zeit des Großangriffs also möglichweise weiter südlich zu befinden:

(Foto: Sea Ceptor missiles firing from HMS Richmond – LPhot Chris Sellars/MOD UK/Crown Copyright/News / Editorial Licence)