Vor Einsatz im Roten Meer: Pistorius an Bord der ‚Hessen‘ (Nachträge: Frankreich, USA)

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat am (heutigen) Dienstag in der Marinebasis Souda Bay auf Kreta die deutsche Fregatte Hessen vor ihrem geplanten Einsatz in der EU-Mission zum Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer besucht. Dabei wies der Minister auch den Vorwurf zurück, die EU-Mission Aspides, die fast vier Monate nach Beginn der Angriffe von Huthi-Milizen aus dem Jemen startet, komme zu spät.

Zum Nachhören und fürs Archiv das Statement des Ministers auf der Hessen:

Pistorius_Fregatte_Hessern_Souda_20feb2024     

 

(Wenn’s ein bisschen künstlich klingt, hat das einen Grund – ich habe die ganzen Hintergrundgeräusche des Schiffs rausgefiltert)

Nachtrag: In der formal am (gestrigen) Montag von der EU gestarteten Mission sind französische Kriegsschiffe bereits aktiv. In der Nacht zum Dienstag seien zwei Drohnen aus dem Jemen zerstört worden, teilte das französische Verteidigungsministerium mit:

In der Nacht vom 19. auf den 20. Februar erfassten französische Mehrzweckfregatten in ihren jeweiligen Patrouillengebieten im Golf von Aden und im südlichen Roten Meer mehrere Drohnenangriffe aus dem Jemen. Zwei Drohnen wurden gezielt zerstört.
Diese Aktionen tragen zur Sicherheit des Seeverkehrs vom Suezkanal bis zur Straße von Hormus bei und sind Teil der Verteidigung der Freiheit der Schifffahrt, dem Ziel der Operation EUNAVFOR ASPIDES, die von der Europäischen Union am 19. Februar unter griechischem Kommando gestartet wurde.
(Übersetzt mit deepL.com)

Nachtrag 2: Die – inzwischen tägliche – Übersicht des U.S. Central Command (CENTCOM) zu den Vorgängen in dem Seegebiet. Unter anderem wurden nach diesen Angaben allein von Mittwoch 20.00 Uhr bis Donnerstag 00.30 Uhr (Ortszeit Jemen) zehn Drohnen im Roten Meer und im Golf von Aden abgeschossen:

On Feb 19, between 12:30 and 1:50 p.m., two anti-ship ballistic missiles (ASBM) were launched from Houthi-controlled areas of Yemen toward M/V Sea Champion, a Greek-flagged, U.S.-owned grain carrier in the Gulf of Aden. Minor damage and no injuries were reported. The ship continued toward its scheduled destination to deliver grain to Aden, Yemen.
A surface to air missile launcher was located and destroyed by U.S. CENTCOM forces in Houthi-controlled areas of Yemen at approximately 5 p.m.
One additional anti-ship ballistic missile was launched at 6:40 p.m. but did not impact any commercial or coalition ships.
At 7:20 p.m., a one-way attack (OWA) unmanned aerial vehicle (UAV) struck the M/V Navis Fortuna, a Marshall Islands-flagged, U.S.-owned, bulk carrier causing minor damage and no injuries. The ship continued its voyage toward Italy.
At 8:15 p.m., U.S. CENTCOM forces destroyed a OWA UAV in Western Yemen prepared to launch at ships in the Red Sea.
Between 8 p.m. on Feb. 19 and 12:30 a.m. on Feb. 20, U.S. and coalition aircraft and warships shot down 10 OWA UAVs in the Red Sea and Gulf of Aden.
Additionally, at 12:30 a.m., Feb. 20, USS Laboon (DDG 58) identified one anti-ship cruise missile (ASCM) headed in its direction. USS Laboon subsequently shot down the ASCM.

(Foto: Verteidigungsminister Boris Pistorius, l., im Gespräch mit dem Kommandanten der Fregatte Hessen, Fregattenkapitän Volker Kübsch, an Bord des Schiffes in Souda Bay – Nico Theska/Bundeswehr)