Zum Mitplotten: Rotes Meer

Die Angriffe der Huthi-Milizen im Jemen auf Handelsschiffe im Roten Meer halten an. Kriegsschiffe der USA und Großbritanniens wehrten in der Nacht zum (heutigen) Mittwoch den bislang größten Angriff mit Drohnen und Raketen ab. Eine Entscheidung über eine deutsche Beteiligung an einem Einsatz zum Schutz der Schiffahrt in der Region ist offensichtlich noch nicht gefallen.

Aus der aktuellen Lagemeldung vom U.S. Central Command (CENTCOM) zum Einsatz von schiffsgebundenen Abwehrsystemen, aber auch Kampfjets gegen die jüngste Angriffswelle:

On Jan. 9, at approximately 9:15 p.m. (Sanaa time), Iranian-backed Houthis launched a complex attack of Iranian designed one-way attack UAVs (OWA UAVs), anti-ship cruise missiles, and an anti-ship ballistic missile from Houthi-controlled areas of Yemen into the Southern Red Sea, towards international shipping lanes where dozens of merchant vessels were transiting.
Eighteen OWA UAVs, two anti-ship cruise missiles, and one anti-ship ballistic missile were shot down by a combined effort of F/A-18s from USS Dwight D. Eisenhower (CVN 69), USS Gravely (DDG 107), USS Laboon (DDG 58), USS Mason (DDG 87), and the United Kingdom’s HMS Diamond (D34). This is the 26th Houthi attack on commercial shipping lanes in the Red Sea since Nov. 19. There were no injuries or damage reported.

Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps äußerte sich ebenfalls:

Die Huthis begründen ihre Angriffe, die nach den bisherigen Meldungen vor allem Containerfrachter, weniger jedoch Tankschiffe betreffen, mit einer Unterstützung der Hamas im Krieg gegen Israel.

Von der Bundesregierung gibt es bislang keine neuen Aussagen zu einer möglichen Beteiligung der Bundeswehr an einer Mission im Roten Meer. Vor einer Woche hatte das AA die deutsche Bereitschaft zur Beteiligung an einer eventuellen europäischen Mission erklärt. Am (gestrigen) Dienstag erklärte das Verteidigungsministerium nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, auch eine Beteiligung an der US-geführten Operation Prosperity Guardian werde geprüft. Da gibt es einen gewissen Unterschied in der Haltung der beiden Ministerien. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes hatte sich vergangene Woche zur Beteiligung an einer Koalition der Willigen, wie es die US-Mission ist, recht zurückhaltend geäußert.

Ergänzung: Vom International Institute for Strategic Studies gibt’s eine Übersicht zum Waffenarsenal der Huthis:

Houthi anti-ship missile systems: getting better all the time

(Foto: Sailors assigned to the Arleigh Burke-class guided-missile destroyer USS Mason (DDG 87) lower a rigged hull inflatable boat during small boat operations in support of Operation Prosperity Guardian (OPG) in the Red Sea, Jan. 4 – U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist 1st Class Chris Krucke)