Merkposten: Rotes Meer
Bislang ist es nur ein Merkposten: Als mittelbare Folge des Krieges zwischen Israel und der Hamas greifen die Huthi-Rebellen im Roten Meer zunehmend Handelsschiffe an – mit dem erklärten Ziel, Unterstützer Israels unter Druck zu setzen. Am (heutigen) Freitag war auch ein Containerschiff der deutschen Reederei Hapag-Lloyd betroffen.
Der Beschuss des Containerschiffs Al Jasrah nahe dem Bab el Mandeb, der Meerenge am Übergang vom Roten Meer zum Golf von Aden, blieb so weit bekannt ohne schwer wiegende Folgen. Andere Handelsschiffe hatte es in den vergangenen Tagen folgenreicher getroffen. Was sich aber auswirken könnte: Als Folge der Angriffe setzten die großen Reedereien Maerks und eben auch Hapag-Lloyd den Transit ihrer Frachtschiffe durch das Rote Meer vorerst aus – und damit auch die Passage durch den Suez-Kanal, eine der für den Handelsverkehr wichtigsten Wasserstraßen der Welt.
Aus der Meldung der Wirtschaftsagentur Bloomberg:
Two of the world’s largest container shipping lines said on Friday that they were pausing transits through the Red Sea after their vessels were attacked. Two oil tanker companies have now said they are insisting on a clause in charters that will allow them to send their ships around Africa if they deem the waters off Yemen unsafe. (…)
A.P. Moller-Maersk A/S, the world’s second-largest owner of container ships, said in a statement on Friday that it has instructed its vessels heading for the southern entrance of the Red Sea to pause their voyages. Its vessel Maersk Gibraltar was attacked.
Shortly after Maersk’s announcement, Germany’s Hapag-Lloyd AG announced a halt until Monday, “then will decide for the period after.”
Die Angriffe auf den Schiffsverkehr auf einer der Hauptadern der internationalen Wirtschaft sind für die Bundesregierung ein Thema, mit dem sie offensichtlich bislang zurückhaltend umgehen will. Mehr als die Aussage, dass eine Anfrage der USA nach deutscher Unterstützung geprüft werde, war nicht zu erfahren. Der Wortlaut dazu in der Bundespressekonferenz mit den Aussagen der stellvertretenden Regierungssprecherin Christiane Hoffmann, Kathrin Deschauer vom Auswärtigen Amt und Oberst Arne Collatz vom Verteidigungsministerium:
Frage: Es ist ja in den vergangenen Stunden im Roten Meer offenbar ein einer deutschen Reederei gehörendes Containerschiff mit einer Drohne angegriffen worden. Deswegen würde mich interessieren, ob das Auswärtige Amt, das BMVg oder auch die Regierungssprecherin eine Einordnung dazu abzugeben haben und ob die Bundesregierung bereit ist, sich an der von den USA geplanten maritimen Koalition zur Absicherung der Handelsschifffahrt in diesem Seegebiet zu beteiligen.
Deschauer: Ich kann vielleicht ganz kurz etwas zu dem Vorfall sagen. Wir kennen ebenfalls die ersten Pressemeldungen über den Angriff auf die „Al Jasrah“; so heißt dieses Schiff. Eigene Erkenntnisse, die ich jetzt hier mit Ihnen teilen könnte, habe ich nicht oder liegen mir nicht vor. Insgesamt aber kann ich sagen, dass die Bundesregierung den Angriff auf dieses Schiff genauso wie die ja beinahe täglich erfolgenden, jüngsten Angriffe auf zivile Handelsschiffe im Roten Meer und in der Meerenge Bab al-Mandab verurteilt. Sie sind völlig inakzeptabel, und sie stellen einen massiven Eingriff in die Sicherheit internationalen Seeschifffahrt dar. Das gilt auch für das Schiff „Galaxy Leader“, das weiterhin entführt ist und dessen Besatzung unverzüglich und unversehrt freizulassen ist.
Collatz: Vielleicht kann ich das insofern ergänzen, als ich bestätigen kann, dass vor einigen Tagen seitens der USA eine Anfrage an die Deutsche Marine gestellt wurde, ob sie in der Lage sei, im Roten Meer zu unterstützen, ohne dass das konkret mit Forderungen hinterlegt war. Diese Anfrage wird derzeit geprüft und sicherlich mit allen notwendigen verantwortlichen Stellen auch in der Region besprochen.
Zusatzfrage: Mich würde nur interessieren, ob die Bundesregierung unter Umständen auch bereit wäre, einen Einsatz in Erwägung zu ziehen, der eine Mandatierung durch den Bundestag erfordert.
Hoffmann: Ich kann dazu im Grunde nicht mehr als der Kollege aus dem Verteidigungsministerium sagen. Die Anfrage unserer Partner in Washington wird derzeit geprüft.
Vielleicht spielt bei dieser Prüfung ja auch eine Rolle, dass Deutschland schon seit Jahren Teil einer internationalen, US-geführten Marinepräsenz in der Region ist – zumindest virtuell. Die Combined Maritime Forces, nach eigenen Angaben die weltweit größte multinationale Partnerschaft von Seestreitkräften, listet auch die Bundesrepublik als eines ihrer 39 Mitglieder auf. Ziel dieser Koalition:
The Combined Maritime Forces (CMF) is a multinational maritime partnership, which exists to uphold the Rules-Based International Order (RBIO) by countering illicit non-state actors on the high seas and promoting security, stability, and prosperity across approximately 3.2 million square miles of international waters, which encompass some of the world’s most important shipping lanes.
Die deutsche Beteiligung ist derzeit eher als politische Unterstützung zu verstehen. Aber da ist abzuwarten, ob das so bleibt. Der Bund Deutscher Reeder jedenfalls hat schon die Forderung nach einem Einsatz der Deutschen Marine erhoben.
(Grafik: Übersicht der Combined Maritime Forces – Quelle CMF)
Welche Schiffe der Marine kommen denn da in Frage, falls es so weit kommt?
Die 123er haben nur recht rudimentäre AAW Fähigkeiten, die 124er wären ihrem Beschaffungszweck nach ja die Spezialisten dafür. Den 125ern sagt die Presse nach, sie könnten keine anderen Schiffe gegen Luftbedrohung sichern (was ich technisch nicht nachvollziehen kann, bin aber kein AWler).
Mal angenommen die Frequenz der Angriffe bleibt gleich, und wir haben eine 124er dort, dann ist jeder RAM Starter nach 2 Tagen leer. Zumindest sagt das mein zynisches Alter Ego.
Die lange Logistikkette für im Roten Meer am laufenden Band verschossene FKs (auch wenns nur RAMs sind), ist sicher nicht trivial und endet doch ziemlich schnell an einem leeren Depot befürchte ich.
Sorry, aber hat der Reederverband schon in Panama und Liberia nachgefragt? Die meisten seiner Schiffe sind ja eher nicht im deutschen Schiffsregister registriert; die Al Jasrah bspw. in Liberia.
Nur mal so fürs Protokoll.
Die Al Jasrah fährt unter der Flagge von Liberia, nach 20sek Google-Such bei Marine-traffic gefunden, das darf ruhig erwähnt werden.
Deswiteren ist Liberia nicht Teil der Combined Maritime Forces, 1,5min suche auf dem Link.
Daher sei dem Bund Deutscher Reeder frei raus und glasklar gesagt:
„Dies ist ein bilateraler Streit zwischen dem Jemen und Liberia der die BRD garnichts angeht und man sich bezüglich dem Einsatz von Kriegsschiffen an die Flaggenländer ihrer Schiffe zu wenden hat.“
Bedauerlich wie offenkundig man profanste Finessen von Seerecht und Völkerrecht ausspart, aber mit sowas brauch man sich als imperialistische Kolonialmacht schließlich nicht rum schlage.
Zum einen ist es richtig das hier die internationale Gemeinschaft für Sicherheit der Schifffahrtswege sorgt. Da sind aber eigentlich ehr die Europäischen Staaten und weniger die USA gefordert. Da viel Ladung die durch den Suez Kanal kommt primär von und nach Europa kommt.
Wenn der Verband Deutscher Reeder (VDR) jetzt jetzt nach Schutz schreit ist das etwas scheinheilig. Da deutsche Reedereien überwiegend nicht die deutsche Flagge an ihren Schiffen führen. Sollen sie doch die Marinen von Liberia, Panama oder Antigua & Babuda um Schutz bitten.
Wen es interessiert der VDR veröffentlicht auf seiner eigenen Webseite genauestens wie viele deutsche auf den Schiffen ihrer Mitgliedsunternehmen arbeiten und wie viele Schiffe die deutsche Flagge führen…
https://www.reederverband.de/de/daten-und-fakten-zur-seeschifffahrt-deutschland
Die Anfrage wird an alle Teilnehmer der CMF gegangen sein.
Was unternehmen denn die Regionalmächte, um diese Angriffe zu unterbinden? Gerade Ägypten hat da vitale Interressen, es fehlen massiv Einnahmen, wenn der Suez-Kanal nicht als Passage benutzt wird. Oder Saudi-Arabien, die in den Konflikt involviert sind.
„[…] als ich bestätigen kann, dass vor einigen Tagen seitens der USA eine Anfrage an die Deutsche Marine gestellt wurde […]“
„seitens“ + Passiv sagt für mich einiges über die innere Haltung meines Gegenübers aus. Ich wäre für solche Formulierungen von meinem früheren Boss gegrillt worden — zu Recht.
Aber immerhin bemerkenswert, dass die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika eine Anfrage an eine Teilstreitkraft der Bundesrepublik Deutschland stellt.
Prüfen heißt in diesem Fall wohl die verfügbaren 123er und 124er durchzählen. Was anderes mit halbwegs brauchbaren Fla-Fähigkeiten gibt’s nicht.
Oder man bietet einen Versorger an. Man muss ja nicht gleich offensiv sein.
Ich kann mich entsinnen, daß ein Bundespräsident (Horst Köhler) aus dem Amt geschasst wurde, weil er genau diese Thematik ansprach.
Ich gebe mal das Zitat wieder, das ich meine: „Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, …“
Warum muß bei uns immer erst das Kind in den Brunnen fallen, bevor nachgedacht wird?
Die Frage ist… wie könnte eine sinnvolle Beteiligung Deutschlands hier aussehen…
letztendlich kommen aufgrund der Lage vor Ort nur Einheiten in Frage die bzgl AAW mindestens mit ESSM (eingeschränkter Verbandsschutz) ausgestattet sind…
also nur F123 (wenn diese überhaupt schon ESSM erhalten haben) und F124
K130 oder F125 können nur Eigenschutz mit RAM… das bringt zum Schutz von anderen Einheiten recht wenig…
bei den in Frage kommenden Einheiten schaut es so aus dass die F123 ein größeres MLU erhalten… wenn man noch Ausbildung und sonstige Instandsetzung berücksichtigt ist hier maximal ein Schiff verfügbar, welches aber mit Sicherheit in anderen Einsätzen schon zugesagt ist.
Gleiches gilt für die F124!
hier man man theoretisch 3 Schiffe, eins davon hat gerade ein neues MK41 VLS bekommen, dass aber noch nicht einsatzbereit ist… bleiben 2 Schiffe…
eins davon im Einsatz, eins Instandsetzung oder Ausbildung …
die F124 werden wegen Russland aber auch in der Ostsee oder im Mittelmeer benötigt…
kurz zusammengefasst… man kann eigentlich keine sinnvollen Einheiten schicken…
und man hat bei der Marine ein massives Problem bzgl verfügbarer Einheiten…
Die K130 und F125 welche neu sind und in größeren Mengen verfügbar…haben leider keine ausreichenden AAW Fähigkeiten!
für die Zukunft der Flotte halte ich es für extrem wichtig dass sowohl von F126 als auch von F127 mindestens jeweils 6 Einheiten beschafft werden!!
Die Probleme im AAW Bereich werden somit aber erst Mitte der 2030er behoben sein….
als Zwischenlösung könnte man noch Alternative Upgrade Möglichkeiten für die F125 untersuchen
Variante A: Adaptable Deck Launcher ADL mit ESSM… diese können auf die vorhandenen Container Stellflächen, oder anstatt Harpoon gestellt werden… ein Launcher hat 4 Zellen vergleichbar mit MK41… ESSM Block2 wäre machbar…fehlt noch die sonstige Integration in die F125 Systeme und Radar?
Variante B: auf die vorhandenen Containerstellflächen packt man 2 Iris-T SLM Launcher und stellt ein Radar mit an Board…quasi Iris-T SLM Naval… da wird der Platz an Board aber nicht reichen…
Zumindest dafür haben wir ja mit der F-125 Klasse das passende Gerät im Inventar.
ich denke, dass die Forderung der Reeder auf offene Ohren stößt.
Ein Trauerspiel, dass man sich hier erst bewegt, nachdem die USA „angefragt“ haben.
Als ehemaliger Marineoffizier hätte ich erwartet, das längst eine deutsche, flugabwehrfähige Fregatte im Einsatzgebiet bzw. mindestens auf dem Transit dort hin wäre. Aber offensichtlich stehen wir bei den Seestreitkräften noch „blanker“ da, als das Heer. Und die gesamte Admiralität schaut widerstandslos dabei zu.
Was ist (trotz angeblicher „Zeitenwende“) nur für ein Trümmerhaufen aus dieser Deutschen Marine geworden?
@Schaddedanz u.a.
Die Querweise auf Flaggenstöcke (Liberia, Panama) ziehen nicht.
Die durch Quods- Berater des IRN unterstützten und instruierten Houthi verletzen internationales (See-) recht. In voller Absicht, aus einem klaren strategischen Kalkül heraus. So hat es T.W. auch festgehalten, – „ gegen die Unterstützer ISR“.
Mehr Aufforderung zum Konflikt geht doch gar nicht.
Daher ist es eine delikate politische Frage, ob man und ggf. wie darauf reagiert. Nichtstun verschiebt die Eskalationsformen des IRN und dessen Proxies stets weiter an Europa heran.
Das iranische Ziel ist die Vernichtung ISR, und ein Weg dorthin führt über die „Einigkeit der muslimischen Welt“, die durch (provozierte) Gegenreaktionen gefördert und mobilisiert wird.
Das anti- israelische, nicht- nur- islamische Radikalisierungspotential innerhalb Europas ist gross. Das sollten wir alle in den letzten 9 Wochen gesehen haben. Solange die Massen gg. einen bewährten Feind skandieren und mobil machen, solange ist das Regime in Teheran sicher vor seiner eigenen Bevölkerung.
Es geht also um mehr als nur um Reedereien und Transportkosten. -)
Persönlich wünschte ich mir, man würde jedoch in einer anderen Tonlage mit den Feuerteufeln im IRN sprechen.
Deren Anspruch und Verhalten bringt und brachte bereits viel Unglück in die Region: Das Mullah- Regime muss weg.
Wem das archaisch oder imperialistisch dünkt- so ist die überwiegende Meinung sunnitischer arabischer Staaten. Einige halten das für ausreichend, um mit ISR bessere, vlt. eines Tages normale Beziehungen zu pflegen.
Den hier zahlreich geäußerten Verweisen auf die nicht deutsche Beflaggung kann ich nur zustimmen.. Warum tun deutsche Reedereien das? Um zum Zecke der Gewinnoptimierung die dabei eher störenden deutschen Steuer-, Arbeits(schutz)- und Umweltschutzgesetze zu umgehen. Und jetzt soll der Staat, den sie nicht bezahlen wollen, einspringen? Dreist!
Nach internationalem Seerecht sind die Schiffe Hoheitsgebiet des Staates, unter dessen Flagge sie fahren. Insofern wurden diese Staaten hier angegriffen und sollen entsprechende Maßnahmen gegen den Jemen (als Staat) oder die Huthi (als militant-terroristische Organisation von ungestzlichen Kombattanten) treffen.
Den Reedereien wäre zu empfehlen, sich zunächst selbst um den Schutz ihrer Schiffe zu kümmern.. Es gibt bereits eine Vielzahl erfahrener privater Sicherheitsdienste, die sich auf derartge Schutzaufgabwn spezialisiert haben. Kosten gutes Geld und werden (aus Reedereiensicht leider) nicht vom deitschen Steuerzahler allimentiert, ssondern fallen unter nicht subventionierte Betriebsausgaben..
Und noch eine Frage zur o. a. Zielsetzung der CMF: Was sind die dem „uphold“ zugrunde gelegten „Rules-Based International Orders (RBIO)“? Ist das die Charta der VN (und wenn ja, warum stehen dann dort nicht die entsprechenden Bezüge?) Wenn nicht, wer hat diese (immerhin, da auch die DEUNAV eingebunden ist, wohl einen Einsatz von Streitkräften legitimierenden) RBIO (völkerechtsverbindlich?) aufgestellt und was unterscheidet sie von der Charta der VN? Ich habe hier echt eine Wissenslücke, vielleicht kann mir jemand helfen?
Der Iran bzw. seine Proxies haben ihre Hand an die Kehle des Welthandelns gelegt und sich dazu entschieden, u.a. vitale deutsche Interessen unmittelbar zu bedrohen. Konsequenzen müssen folgen; nicht nur gegen die Huthis, sondern auch gegen den Iran direkt. Hier müssen unmissverständlich Grenzen aufgezeigt werden.
RAM hat nicht die Reichweite von ESSM aber in einer Meeresenge kann ich sowieso kein Schiff schützen, dass 15 km voraus ist. Da ist die Küste teilweise näher. Insofern halte ich K130 mit Stationierung in Dschibuti absolut für einen Mehrwert bei der Begleitung und dem Schutz der Handelsschiffe.
Hilfreich wäre allerdings wenn die RAM Block 2 Auslieferung und Einrüstung vorgezogen werden würde.
@all
Die Debatte nach dem Muster „keine deutsche Flagge, geht uns nix an“ ist zwar irgendwo auf simpler Ebene verständlich, bringt aber an dieser Stelle wenig – und wer das so interessant findet, kann hier die Debatte über die Bekämpfung der Piraterie Anfang des vergangenen Jahrzehnts nachlesen.
Es geht noch nicht mal in erster Linie um die Frage, ob Schiffe deutscher Reedereien (oder von deutschen Pensionsfonds finanziert oder was auch immer) angegriffen werden, sondern die potenziellen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Manche erinnern sich, die andern gugeln mal „Ever Given“.
(hier ganz lustig zum Nachlesen, aber gut erklärt: https://defector.com/big-boat-stuck-a-story)
Was mich immer erstaunt ist die geringe Präsenz der US Navy. Bisher waren es zwei Zerstörer, die da die ganze Arbeit machen mußten, und zwar nacheinander.
Man könnte doch eigentlich erwarten daß bei der größten Bedrohung der internationalen Seeschiffahrt seit dem 1. Golfkrieg in den 80ern da eine ganze Trägerkampfgruppe auftaucht und man praktisch über US-Kriegsschiffe laufen kann….
Und was macht eigentlich die Saudische Marine? Deren Hauptstützpunkt ist in Dschidda am roten Meer und zumindest deren neueste Fregatten sind mit Aster 15 durchaus fähig, Flugabwehr zu leisten.
Wir leben nun mal auch vom ungestörten Warenverkehr über die Meere. Wenn die Bundesmarine die Amerikaner mit Schiffen nicht unterstützen kann bei der Bewahrung der Sicherheit, so könnte unsere und andere Regierungen eventuell Hilfsgelder bereitstellen. Diese Hilfsgelder verwendet für eine schnelle Reaktivierung und partielle Modernisierung z.B. der USS Wisconsin für einen Einsatz gegen relativ küstennahe militärische und terroristische Bedrohungen wären eine klare Botschaft.
@T.Wiegold sagt:
16.12.2023 um 14:50 Uhr
Ich maße mir Mal als deutscher Seemann, der für eine deutsche Reederei, auf einem Schiff unter deutscher Flagge fährt an hier etwas zu erwidern.
Die deutsche Reeder könnten auch unter deutscher Flagge ihre Schiffe betreiben. Die Mehrkosten sind mittlerweile marginal. Lohnnebenkosten haben sie nicht mehr. Auch unter deutscher Flagge muss kein einziger deutscher oder europäischer Seemann an Bord sein und seit 9 Jahren braucht man auch diese deutsche Spezialität des Schiffsmechanikers nicht mehr an Bord fahren.
Die Schiffe sind meist eh im Zweitregister eingetragen und durch die Tonnagesteuer muss ein Reeder noch nicht einmal richtige Steuern auf seine Unternehmensgewinne abführen.
Alles nachzulesen unter…
http://www.deutsche-flagge.de
Sie Regestrieren ihre Schiffe unter Liberia, Panama oder Antigua& Barbuda (die Flaggenverwaltung von A&B sitzt übrigens in Oldenburg) um auch noch den letzten Euro Profit herauszuholen.
Schreien dann aber sofort nach dem Staat den sie sonst Ablehnen wenn es Probleme gibt.
Thema Piraterie… aus gutem Grund gibt es keine deutschen Marineeinheiten mehr die Piraten Jagen. Das war eigentlich immer eine Privatwirtschaftliche Aufgabe die Schiffe zu sichern. Durch änderung des Außenwirtschaftsgesetzes ist es auch deutsche Schiffen erlaubt Bewaffnete Sicherheitskräfte einzusetzen… kostet halt Geld.
Sollen sie erstmal ihre Schiffe zurück Flaggen… das geht innerhalb von 24h die Dienststelle Schiffssicherheit der BG Verkehr ist da sehr kooperativ und erledigt den Papierkram flott.
Dann kann man auch nach staatlichem Schutz rufen.
[Natürlich haben Sie da einen Punkt – aber es geht an dieser Stelle längst nicht nur darum, ob deutsche Kriegsschiffe deutsch geflaggte oder von deutschen Reedereien betriebene Schiffe schützen sollen. Das Problem ist ein bisschen umfassender. T.W.]
Wegen der Bekämpfung der Huthi-Rebellen, die jetzt Israel und deutsche Schiffe beschießen, gibt es übrigens ein deutsches Waffenembargo gegen Saudi-Arabien, welches obendrein auch noch unserer Rüstungsindustrie und unserer Zuverlässigkeit als Vertragspartner in internationalen Rüstungsprojekten massiv schadet (Stichwort saudische Eurofighter). Sollte man bei der Gelegenheit vielleicht auch noch mal drüber nachdenken…
….[Natürlich haben Sie da einen Punkt – aber es geht an dieser Stelle längst nicht nur darum, ob deutsche Kriegsschiffe deutsch geflaggte oder von deutschen Reedereien betriebene Schiffe schützen sollen. Das Problem ist ein bisschen umfassender. T.W.]…
Schon klar! Ich schrieb es ja auch in meinem ersten Beitrag… es ist eine Aufgabe der internationalen Staatengemeinschaft die Seewege zu sichern. Das könnten aber auch die Ägypter tun… haben jüngst die 3 von 4 MEKO A-200 Fregatten von TKMS in Bremerhaven übernommen, schließlich sind es ihre Kanalgebühren die ihnen flöten gehen. Oder die Saudis… auch die haben eine nennenswerte Marine und sie führen eh seit einem Jahrzehnt Krieg gegen die Houtis… ich finde es von Seiten des VDR halt nur Kack frech… Jahrzehnte einen großen Bogen um die deutsche Flagge zu machen. Von lohnnebenkosten Befreiung und Tonnagesteuer in extremen Maße zu profitieren und dann als erstes nach der deutschen Marine zu rufen wenn ein Schiff unter Liberia Flagge angegriffen wird. Wenn dann hätte der President des BDI dazu ein Recht… mit Verweis auf die Versorgungssicherheit der BRD. Und als vor einer Woche lediglich Schiffe mit Israel Bezug angegriffen wurden, da hat niemand nach der Marine geschrien… dabei dachte ich immer das die Sicherheit des Staates Israel, deutsche Staatsräson wäre!
evtl. sorgen die Huthi dafür, Dass wir doch Eurofighter am Saudi Arabien liefern können/werden….
Übersicht/Vorfälle
https://twitter.com/MikeSchuler/status/1735766282174374167/photo/1
@MikeSchuler
Here’s a full list of incidents reported so far in the Red Sea, Bab-el-Mandeb and Gulf of Aden since the Galaxy Leader hijacking on November 19. …
Source: Office of Naval Intelligence Worldwide Threat to Shipping report. Map courtesy
@UK_MTO
Bewegung bei DEU Marine?
Bild will aus „Marinekreisen“ erfahren haben, die Hessen könnte Anfang ’24 auslaufen. Ein Sprecher BMVg wollte sich nicht äußern, Strack-Zimmermann zustimmend.
Heute @FirstSeaLord Royal Navy:
„A sixth of the world’s commercial shipping passes through the Bab-al-Mandeb and Red Sea. The RN is committed to upholding the right to free use of the oceans and we do not tolerate indiscriminate threats or attacks against those going about their lawful business on the high seas“. UK hat die HMS Diamond im Roten Meer. Eine Verstärkung der CTF 153 zeichnet sich ab?
Naheliegend sind nachhaltige Angriffe gegen LOC, assembly areas, HQ der Houthi im Yemen, Überlegungen dazu?
Die letzte Meldung des US Central Command dazu:
In the early morning hours of December 16 (Sanna time) the US Arliegh Burke-class guided missile destroyer USS CARNEY (DDG 64), operating in the Red Sea, successfully engaged 14 unmanned aerial systems launched as a drone wave from Houthi-controlled areas of Yemen. The UAS were assessed to be one-way attack drones and were shot down with no damage to ships in the area or reported injuries. Regional Red Sea partners were alerted to the threat.
https://x.com/CENTCOM/status/1736035863849824595?s=20
… und der Hinweis: Wenn ich nicht was übersehen habe, ist auch die Zahl der Schiffe unter US-Flagge, die von der aktuellen Situation betroffen sind, äußerst gering…
Zur Flaggenproblematik: Letztendlich sind es eben die DVD-Player, die unter DEUTSCHEN Weihnachtsbäumen an Heiligabend liegen sollen, die mit diesen Schiffen transportiert werden.
Es geht hier um Warenverkehr, das scheinen einige irgendwie nicht auf dem Radar zu haben.
Mich verwundert – aber vielleicht bin ich da auch einfach nur westlich-arrogant – dass es Rebellenorganisationen u.ä. einfach so gelingt, derart technisch ausgereifte Angriffe auszuführen. Auch das Boarding mittels Mi-8-Hubschrauber zeigt, dass es sich nicht mehr um eine Bedrohung à la „ehemalige Fischer mit kleinem Boot und Ak-47“ handelt, wie man es bei der Pirateriebedrohung gesehen hat.
Sind moderne Anti-Schiff-Waffen inzwischen dermaßen bedienerfreundlich…?
@Fussgaenger sagt:
16.12.2023 um 16:49 Uhr
….Sind moderne Anti-Schiff-Waffen inzwischen dermaßen bedienerfreundlich…?….
Die Huties sind seit einiger Zeit die Regierung des Jemens und von Iran und China mit modernsten Waffen ausgestattet. Die haben alles sogar Ballistische Mittelstreckenraketen und ihnen ist es in der Vergangenheit mehrfach gelungen die Saudische Luftverteidigung zu durchbrechen. Es sind also eigentlich keine „Milizen“ oder Rebellengruppen… sondern die defakto Streitkräfte des Jemens die von Iranischen „Beratern“ an modernsten Waffensystemen ausgebildet wurden.
Die ägyptische Marine hat grade in Kiel die dritte von vier MEKO A 200 Fregatten übernommen. Thales Radar. und Kampfmanagement System.. 16 VLS..Zellen. Termingerecht ……
@Fussgaenger sagt: 16.12.2023 um 16:49 Uhr
„Es geht hier um Warenverkehr, das scheinen einige irgendwie nicht auf dem Radar zu haben.“
@T.Wiegold sagt: 16.12.2023 um 16:45 Uhr
„… und der Hinweis: Wenn ich nicht was übersehen habe, ist auch die Zahl der Schiffe unter US-Flagge, die von der aktuellen Situation betroffen sind, äußerst gering…“
Natürlich geht es um Warenverkehr und die Passage durch den Suez-Kanal spart richtig Zeit. Aber hier haben Maersk und Hapag-Lloyd schon reagiert. Dann fährt man eben um Südafrika herum und ist 5-6 Tage länger auf See.
Das Engagement der USA hat auch einen kleinen Beigeschmack. Ob Chinesische See oder Golf, sie pochen gerne auf das internationale Seerecht und haben dieses weder unterzeichnet noch erkennen sie den internationalen Seegerichtshof an. Darüber hinaus haben die USA unter Trump den Saudis jede Menge militärischen heißen Scheiß verkauft, den diese noch nicht haben oder nicht beherrschen, man sieht es an den Kämpfen im Jemen. Da muss man (die USA) doch das Mäntelchen drüber halten, bevor die Unfähigkeit der Saudis allzu offensichtlich wird.
Und Ägypten freut sich, das der „Westen“ mal wieder die Kartoffeln aus dem Feuer holt. Aber ansonsten auf Souveränität pochen. Dann sollen die doch etwas dafür tun.
Manche mögen diese Sicht der Dinge für „simpel“ halten. Ich sehe die Deutsche Marine dort nicht, es gibt Alternativen. Sowohl bei der Route als auch bei den Nationen. Meinetwegen können das auch die Chinesen regeln, die haben mit dem griechischen Hafen Piräus vitale Interessen, das man unbeschadet durch den Suez-Kanal kommt. Aber auch die haben die Eisenbahn bis nach Duisburg als Alternative und offensichtlich kein Interesse.
Ich lande immer wieder an dem Punkt der Regionalmächte. Und die kneifen, und niemand hinterfragt das. Diese Situation ist mit Atalanta und der Piraterie am Horn von Afrika nicht vergleichbar, hier geht es um politische Positionen zu ISR. Untätigkeit ist ein Statement, und das gehört abgestraft. Und zwar nicht dadurch, in dem man den Job übernimmt, sondern in dem man diesen Handelsweg ignoriert und nicht benutzt. Geld kostet das so oder so, aber man muss nicht das Leben der Soldaten unnötig gefährden.
@Hoffnungslos: Von der Stange kaufen kann Deutschland halt nicht. Lieber Laserschwerter, wenn auch in ferner Zukunft.
Und bloß immer Kleinserien mit jeweils komplett anderer Technologie, damit die Instandhaltung eine Herausforderung bleibt.
Achja, und wenn der Haushälter dann meckert, einfach die Herstellung der Versorgungsreife opfern. Ersatzteile sind ja nur ein Problem der Zukunftsmarine.
Falls das bekannt vorkommt: Wir sind groß im Analysieren, aber verdammt klein im Umsetzen.
Vllt. sind die 125er doch gar nicht so schlecht für so eine Mission. Drohnen sollten für die MLGs und RAM Werfer kein Problem sein. Gegen aufgeklärte Abschussstellungen könnte man gut mit dem 127mm Geschütz wirken. Gibt es eine Quelle die qualifiziert beschreibt mit welchen Systemen angegriffen wird? Die Navy berichtet nun von Drohnen, was ja recht realistisch ist. Einen Bericht mit einer ballistischen Rakete habe ich gefunden, aber wenn der Dampfer nicht gerade vor Anker liegt, ist das wohl eher uninteressant. Berichte von „echten“ Antischiffsraketen habe ich noch nicht gefunden.
Nur arbeitet das FüWES der 125er inzwischen auch richtig?
@TW
„[Natürlich haben Sie da einen Punkt – aber es geht an dieser Stelle längst nicht nur darum, ob deutsche Kriegsschiffe deutsch geflaggte oder von deutschen Reedereien betriebene Schiffe schützen sollen. Das Problem ist ein bisschen umfassender. T.W.]“
Doch vom Seerecht her ist es so simpel. Wenn Deutsch geflaggte Frachter von den Houthi (also dem Staat Jemen, wie der seine Staatsbürger unter Kontrolle hält ist nicht unsere Baustelle) stellt die Bundes Marine Geleitzüge für besagte Deutsch geflaggte Frachter zusammen und die Kriegsschiffe begleiten diese, wen es sein muss mit 50m Abstand damit die RAM funktionieren. Mit Combined Martime Forces machen die Mitglieder dies eben für alle Mitgliedsfrachter.
Der Punkt ist das die Bundes Marine besagte Geleitzüge nur für die eigene Beflaggung (Combined Martime Forces Mitglieder) organisiert, also Termine, Konvoigeschwindigkeit und Sammelorte bekannt gibt. Frachter aus Liberia die zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind und die Konvigeschwindigkeit halten können mögen sich dem Verband anschließen, aber das war es auch mit der Betreuung. Für mehr Luxus hat die Liberianische Marine zu sorgen.
Und bei der Piraterie hätte man neben den Geleitzügen auch Deutsche Soldaten mit auf die Deutsch geflaggten Frachter geben können (das können dann sogar 2 Versorger bewerkstelligen). Das war übrigens mal die Geburtsstunde der Marineinfanterie, Schiffe im Enterkampf zu verteidigen.
[Die „Bundesmarine“ ist lange Geschichte, und der Rest ist gedanklich aus ähnlicher Zeit… Konvoibegleitung als Schutz gegen Raketen/Drohnenbeschuss in einer Meerenge, dazu haben hier paar Fachleute bestimmt was zu sagen… So bitte nicht. T.W.]
@Hoffnungslos
Aber ohne schick glänzenden Goldrand oder?
@Küstengang
Die Houthis als Regierung vom Jemen zu bezeichnen, naja….aus Sicht vom Iran und Nordkorea ja…
Piraterie vs. Freedom of Navigation ist das Zauberwort. Willkürliche Angriffe auf die Handelsschiffahrt – wir sprechen hier nicht nur über Beschuß, sondern auch über Enterungen durch inoffizielle bewaffnete Kräfte aka „unlawful combatants“ – sind Piraterie. Die Internationale Seerechtskonvention ist IIRC die von den meisten Staaten überhaupt unterzeichnete und ratifizierte Konvention. Deutschland hat sie auch ratifiziert, Zumindest war das heute morgen noch der Stand. Die Internationale Seerechtskonvention erlaubt es jedem Staat, unverzüglich gegen Piraten vorzugehen, ohne erst noch ein OK von der UNO oder sonst einem Gremium einholen zu müssen.
Letztendlich fällt die Sicherung der Freiheit der Schiffahrt immer wieder auf die USA zurück, weil selbst egnste Verbündete nicht oder nicht mehr über geeignete maritime Kräfte und/oder eine zum Handeln entschlossene politische Führung verfügen. Machen wir uns nichts vor – Wenn die USA nicht die Sicherheit der Schiffahrt vom Roten Meer bis zur Chinasee gewährleisten würden, hätten wir ganz schnell wieder Zustände wie zur Zeit der Barbareskenstaaten. Mit allen Konsequenzen wie jenerzeit. Wem die Barbareskenstaaten und die Barbareskenkriege nichts sagen – die Wikipedia hilft.
Die USA sind nicht nur mit dem einen Zerstörer, der USS Carney vor Ort. Die DDGs Thomas Hudner und Mason operieren ebenfalls im Roten Meer. Wegen der Größe des Roten Meeres ist es in Operationsgebiete aufgeteilt, und die USS Carney operiert in dem Areal mit der größten feindlichen Aktivität und hat demzufolge die meisten Operationsmeldungen. Die anderen beiden Schiffe waren bisher aber nicht untätig und haben auch einiges geleistet.
Bei den Sipo-Bloggern über dem Großen teich wird das Thema schon seit einigen Wochen intensiv diskutiert. parallelen zum Tankerkrieg im Persischen Golf sind naheliegend. Einig ist man sich im Mißfallen an der äußerst passiven Haltung der US-Administration, auch wenn man versteht, daß die USA aus guten Gründen nicht einen neuen Krieg in der arabischen Welt beginnen möchte. Es gibt aber eine Menge Optionen über die reine Abwehr der Angriffsmittel hinaus, die die Bedrohung für die Schiffahrt im Roten Meer deutlich reduzieren oder zumindest zeitweise beseitigen könnten. Möglich wäre zum Beispiel, jedem Houti-Piratenführer ein Satelliten-Bild seiner Hütte samt Geo-Koordinaten zukommen zu lassen; die dank der NSA und den militärischen Aufklärungsmitteln bekannten Raketenlager, Hubschrauber und Waffendepots mit gezielten Schlägen zu vernichten (Lenkwaffen und Beschuß mit Marineartillerie würden den Zweck erfüllen); oder Saudi-Arabien grünes Licht und Waffennachschub zu geben, damit die Houti-Piraten gewissermaßen „innerarabisch“ ausgeschaltet werden. Auch erneute Sanktionen oder Blockademaßnahmen gegen ausgewählte iranische Wirtschaftszweige wie deren Erdölindustrie wären denkbar.
Letztendlich sind das aber Optionen, die in den Händen der US-Regierung liegen und auf die die bundesdeutsche Politik keinen Einfluß hat; mit Ausnahme einer Aufhebung der deutschen Rüstungseinschränkungen in Bezug auf Saudi-Arabien. Eine aktive Teilnahme der Bundeswehr am Schutz der Seeschiffahrt im Roten Meer wäre zwar denkbar, aber die Kernfrage wurde bereits von anderen Kommentatoren gestellt: Ja womit denn? Die Auswahl tauglicher UND einsatzbereiter Marineeinheiten – Sachsen- und Brandenburgklasse kommen wohl als einzige sinnvoll in Frage – ist SEHR eingeschränkt. Positiv formuliert. Obendrauf kommen noch die innenpolitischen Probleme der aktuellen deutschen Regierungskoalition und die Haushaltsprobleme, die die Wahrscheinlichkeit einer positiven Beschlußfassung zur Entsendung der deutschen Marine ins Rote Meer noch weiter reduzieren…
Ich meine, vor einigen Jahren auf dem YouTube -Channel der Bundeswehr eine Flugabwehrübung auf einem Schiff der Marine gesehen zu haben, bei der das Boardgeschütz verwendet wurde. Reichweite und Trefferwahrscheinlichkeit – keine Ahnung, wie gut das gegen welche Ziele in welchen Situationen abschneidet. Doch offensichtlich hält die Marine das nicht für abwegig.
Und ich denke, zwei bis drei Geschosse kosten einen Bruchteil der ESSM. Das darf man ja nicht vergessen, denn es ist keine Lösung, auf Billig-Drohnen mit Millionen von Euros zu schießen, und dann noch die Beschaffungszeiten …
[Das war ein Versuch, das Geschütz der Panzerhaubitze2000 auf einem Schiff zu nutzen, Bezeichnung „Monarch“, wurde dann aber nicht weiter verfolgt. T.W.]
Operation „Prosperity Guardian“ gestartet. Anlehnung an TF 153.
Austin wird zu Wochenanfang auf der USS Gerald R. Ford eintreffen, dabei auch (Airforce) General Brown, Chairman der „Joint Chiefs of Staff“.
Es gibt offenbar Ärger zwischen der Maersk-Gruppe und der US-Marine, seit das Unternehmen im September von Tankerverträgen des US-Militärs zurücktrat, obwohl weite Teile der. Tankerflotte U. S. beflaggt sein soll.
(Siehe Link).
https://gcaptain.com/pentagon-to-launch-operation-prosperity-guardian-to-reopen-red-sea-passage/
@ Fabio sagt: 16.12.2023 um 22:31 Uhr
Der Einsatz der 76mm-Bordgeschütze gegen Luftziele ist im Gefechtssystem der Sachsen- und der Brandenburgklasse integriert. Die Reichweite gegen Luftziele wird je nach Quelle mit 5.000 Metern angegeben. Als Flugabwehr-Munition stünden z. B. das PFF (Radarzünder, geformte Explosionswolke aus Wolframkugeln) oder das neuere DART, das lenkbar ist, zur Verfügung. Näherungs/Radarzünder, VT= variable time („variabel einstellbarer Zeitzünder“) genannt, sind übrigens eine amerikanische Entwicklung aus dem 2. WK, die zur Abwehr der Kamikazeflieger notwendig wurde. Die Technologie war damals so ultrageheim, daß man nicht einmal die engsten Verbündeten über ihre Existenz informierte. Daher auch die Tarnbezeichnung VT/Zeitzünder, um die exzellente Effektivität plausibel zu machen. Was die deutsche Marine davon und in welchen Mengen vorhält ist natürlich nicht öffentlich.
Die US Navy verwendet im Roten Meer ebenfalls ihre 5incher zur Bekämpfung der Drohnen und nicht ihre Lenkflugkörper. Ein 5incher hat bei 65° Erhöhung gegen Luftziele eine Reichweite von 7.000 Metern, ausreichend gegen kleine Drohnen, auf die man keinen Lenkflugkörper verschwenden will, auch wenn sie mit ihren 96 VLS-Zellen um ein mehrfaches besser als die deutschen Einheiten ausgestattet sind.
Der Iran verlangt die Einlösung einer Gegenleistung für die militärische Unterstützung mit Waffen und Technik. Ohne diese wären die Houthi von den Saudis besiegt worden.
Vielleicht lernen wir aus dem historischen Fehler ggü. der Hezbollah, das deren Steuerbarkeit durch die Mullahs aus der Angst der Schiitischen Minderheiten herrührt, von den sunnitischen Extremisten „genozidal“ behandelt zu werden. Auch wenn der Vergleich zu den Houthi etwas hinkt, ähnelt sich das Muster.
Mittel- bis Langfristig ergäbe sich ein politischer Hebel, kurzfristig wird man auf A2/AD setzen müssen.
Das mit den US-beflaggten Maersk-Tankern ist nur, damit sie Regierungsaufträge der USA bekommen. Die USA reagierten in den 70er auf den Billigflaggenboom mit einem (wie üblich) sehr chauvinisterischer Gesetze, die auf lange Sicht die Folge hatten, dass die US-Reederindustrie den Bach hinunterging und der US-Handelsschiffbau bis auf Küstenschiffahrt zum Erliegen kam. Eines der harmloseren ist eben daß US-Regierungsaufträge unter US-Flagge durchgeführt werden müssen. Maersk hat nur deshalb eine US-Tochter und solche Schiffe, um an Regierungsaufträge zu kommen. Direkte Aufträge fürs Militär müssen oder mußten auch mit Schiffen ausgeführt werden, die in den USA gebaut wurden. Da kam es schonmal vor dass so ein Seelenverkäufer aus den 60ern namens El Faro mit Mann und Maus im Sturm unterging.
@TW
… und der Rest ist gedanklich aus ähnlicher Zeit… Konvoibegleitung als Schutz gegen Raketen/Drohnenbeschuss in einer Meerenge, dazu haben hier paar Fachleute bestimmt was zu sagen… So bitte nicht. T.W.]
Da bin ich neugierig, dann mal raus mit dem zeitgemäßen Vorgehen. Aber immer schön Völkerrechts-, Seerechtskonform bleiben ;)
Vielleicht sollte einfach Joe Biden mal in Riad anrufen und vorschlagen, dass Salman ibn Abd al-Aziz den Huthis den Geldhahn zudreht.
Ergänzung zu T.W. „Die Debatte nach dem Muster „keine deutsche Flagge, geht uns nix an“.
Nach Presseberichten haben auch „die deutsche Hapag-Lloyd“ und auch „die französische CMA-CGM-Gruppe“ entschieden, keine Schiffe mehr durch das rote Meer fahren zu lassen.
Wie wir alle im Zusammenhang mit der Suezkanalblockade gelernt haben sollten, ist die Flagge der Schiffe unerheblich. Die weltweiten Lieferketten funktionieren nur, wenn die Handelsschifffahrt nicht behindert wird. Wenn Schiffe nun gezwungen werden, rund um Afrika zu fahren und deshalb 12 – 14 Tage länger unterwegs sind, verteuert das den Transport und verursacht Störungen in der Logistik jener Unternehmen, deren Produktion vom rechtzeitigen Eintreffen von Vorprodukten und Rohstoffen abhängig ist.
In diesem Zusammenhang wundert mich, dass von den Ägyptern noch so gar nichts zu hören ist. Für den Staatshaushalt von Ägypten sind die Einnahmen aus den Kanalgebühren ein erheblicher Posten. Die Ägypter sollten also ein erhebliches Interesse daran haben, dass die Huthis die Schifffahrt nicht behindern.
Was Ägypten und die Saudis angeht, sollte man auch berücksichtigen, dass die „Straße“ in beiden Ländern (trotz der Tatsache, dass die Saudis mit den Huthis im Krieg sind) eben stark pro Hamas oder zumindest pro palestinenisch ist. Eine Engagement gegen die Huthis, deren erklärtes Ziel ja Schiffe israelischer Eigner sind (auch wenn sie auch andere angreifen) würde als Engagement an der Seite Israels aufgefaßt.
Da verläßt man sich in Kairo wahrscheinlich lieber darauf, dass es die US Navy schon regeln wird als daß man sich Massendemonstrationen wegen der Unterstützung Israelis einfängt.
@Schlammstapfer sagt:
17.12.2023 um 20:17 Uhr
…Wie wir alle im Zusammenhang mit der Suezkanalblockade gelernt haben sollten, ist die Flagge der Schiffe unerheblich. Die weltweiten Lieferketten funktionieren nur, wenn die Handelsschifffahrt nicht behindert wird….
Leicht andere Situation, während der Vollsperrung des Suez Kanals durch den Unfall der Evergiven. Hatten die Reeder einfach gezoggt in der Hoffnung, das der Havariest schnell geborgen werden konnte und die Passage dann wieder frei war. Das es am Ende eine ganze Woche wurde hatten die wenigsten Flottenmanager gedacht. Weshalb einfach unheimlich viel Tonnage auf beiden Seiten festhing und sich dann auch wieder gleichzeitig in Bewegung setzte und gleichzeitig die bestimmungshäfen verstopfte. Es ist bei weitem weniger schlimm wenn zwar Verspätungen eintreten, die aber entzerrt sind und so der Stau in den Häfen ausbleibt.
Wie stellen sich denn einige der Mitdiskutanten eine politische Antwort auf die U S- Anfrage vor? Bevor über die militärische Antwort fabuliert wird, muss ja wohl zuerst politisch entschieden werden. Das setzt bei allen Beteiligten einen gewissen politischen Willen und Führungsstärke voraus! Bevor wir also weiter „blinde Kuh“ spielen, erkennen wir doch besser alle die Realitäten unserer Bundesregierung an und akzeptieren diese, das mindert die Erregung! Sollte bei diesem Prozess tatsächlich etwas Positives zu vermelden sein, muss der Bundestag eine wie auch immer geartete Entscheidung treffen.
Erst dann, aber wirklich erst dann können wir uns vielleicht dem Problem der Sicherheit der Handelswege zuwenden. Auch über das hingehaltene Stöckchen der „ Staatsräson“ bei einem Angriff auf ein israelisches Schiff, springt wer?
@Schlammstapfer sagt: 17.12.2023 um 20:17 Uhr
„Wenn Schiffe nun gezwungen werden, rund um Afrika zu fahren und deshalb 12 – 14 Tage länger unterwegs sind, verteuert das den Transport und verursacht Störungen in der Logistik jener Unternehmen, deren Produktion vom rechtzeitigen Eintreffen von Vorprodukten und Rohstoffen abhängig ist.“
Sie sollten nicht über jedes Stöckchen springen, das die Medien Ihnen hinhalten. Hier ist kritische Nachfrage angebracht. Die 12-14 Tage beziehen sich auf den Zielhafen Piräus von Shanghai aus. Das ist der am weitesten anzunehmende Umweg, der sich daraus ergibt und für uns wirtschaftlich uninteressant. Für uns sind Rotterdam und Hamburg als Häfen interessant. Wer rechnen möchte:
https://www.searates.com/de/services/distances-time/
Und was Lieferketten angeht. Die Unternehmen haben keine Lagerhaltung mehr, da bricht schon Panik aus, wenn der Lkw einen Tag oder ein paar Stunden zu spät kommt. Das kommt davon, wenn man just-in-time sein Lager auf den Transportwegen vorhält um Kosten zu sparen. Da darf dann aber auch nichts passieren.
Das ist selbstverschuldetes Leid und mangelnde Resilienz.
Mehr Popcorn!
Wie immer sind die Probleme und Lösungen vielschichtig – in diesem Fall aber nicht zwingend ein deutsches Problem:
Wie viele Vorschreiber bereits richtig bemerkten, haben viele Reeder ihre Schiffe in Ländern beflaggt, deren Beflaggung billiger und deren Anforderungen an den Schiffseigner geringer sind, als in Europa, den USA, … Dafür ist der Schutz zwar auch nicht gegeben, aber wenn man meint, dass man das vernachlässigen kann, dann ist auch eine Entscheidungen, mit deren Konsequenzen der Reeder leben muss (und die Besatzung natürlich zuerst).
Das ist eine wirtschaftliche Entscheidung des Eigners – sein Problem, Und dem wird er (hoffentlich) versicherungstechnisch entgegengewirkt haben.
Auch die Befahrung des Suez-Kanals ist nicht zwingend vorgeschrieben.
Die Strecke über Kapstadt dauert ca. 6 Tage länger, als die Strecke über das Horn von Afrika. Es gibt Reedereine, diese Strecke bereits vorziehen.
Kostentechnisch sind es maximal 10% mehr, da die Betreiber des Suezkanals auch ordentlich hinlangen.
Kurz: Während vor nicht mal einem Jahr alle von „Härtung der Lieferketten“ sprachen, ist hier wohl auch nichts passiert.
Ja, sollte ein großer europäischer Reeder deshalb in Schieflage geraten, dann ist es SEIN Verschulden und sollte nicht „gerettet“ werden.
Gleichfalls die Huthi zum „Abschuss frei zu geben“, indem man Saudi Arabien jetzt die Waffen gibt, die es zu diesem Zweck immer wollte, ist moralisch…..schwierig.
Vielmehr sehe ich Ägypten in der Pflicht, seine Vormachtsambitionen durzusetzen. Wofür haben sie denn die ganzen MEKO200er aus deutscher Produktion bekommen? Als Werkzeuge, den Suezkanal offen zu halten.
Gut, dann macht das, denn wenn niemand mehr durch den Kanal fährt, dann gehen in weiten Teilen Ägyptens auch die Lampen aus.
Was wird passieren:
Nix!
Die Huthi hatten ihre 5min Aufmerksamkeit. Sie haben sich „vorbildlich“ genen ISR positioniert; IRN ist glücklich, die Weltpresse hat ihr „Stöckchen“ – bis auf die Schiffsbesatzung sind alle glücklich.
Wenn irgendwelche China-Ware nicht unter dem Weihnachtsbaum liegt, wird das kein Problem sein, aber vielleicht wird der Makler sich dann irgendwann überlegen, doch mal Reeder zu wechseln, wenn die Ware nie geliefert wird, weil Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben, mit derlei Aktionen versuchen ihre Haut zu retten.
Gut, das ist zu utopisch, dass der Markt es wirklich regelt, also wird nur der Spritpreis in die Höhe gehen, die Bundesregierung wird irgendein Schiff in die Gegend beordern, dass auf den Wegen „patroulliert“, auf denen es von nichts irgendwie getroffen werden kann.
Alle werden den Zwischenfall sehr bedauern, traurig gucken, gebetsmühlenartig wiederholen, dass das Existenzrecht Israels Räson ist und auch von den Huthi nicht in Frage gestellt werden darf.
Die Bw lässt irgendein Schiff medienwirksam auslaufen oder umrouten um das auch noch einmal selbstvergewwissernd zu untermauern. Die USA sind froh, sich wieder als „Verteidiger der freien Welt“ gezeigt zu haben (leider ist das wirklich so, denn die anderen könne es ja eh nicht) und dann machen alle so weiter wie immer.
Frohe Weihnachten, happy Chanukka (gehabt zu haben)! – Hauptsache, Premier League am Boxing Day und die Weihnachtsgans ist nicht tranig!
@SanDino:
Sie schreiben:
„Diese Hilfsgelder verwendet für eine schnelle Reaktivierung und partielle Modernisierung z.B. der USS Wisconsin für einen Einsatz gegen relativ küstennahe militärische und terroristische Bedrohungen wären eine klare Botschaft.“
So sehr ich die Vorstellung mag den dortigen Terrorgruppen einen Gruß in Form einer 40,6cm Breitseite zukommen zu lassen, so sehr weiß ich auch das dies nicht passieren wird.
Alle vier Schiffe der Iowa-Klasse sind komplett auf Museumsbetrieb umgerüstet. Keines von ihnen wird jemals wieder in See stechen. Vom technischen Zustand abgesehen gibt es de facto keine Seeleute mehr die Erfahrung mit Schlachtschiffen haben, von den Maschinen über die doch antiquierte Gesamttechnik bis hin zu den Geschützen. Und man müsste mal eben ca. 2000 Leute pro Schiff finden.
Allerdings bringt uns das zu einem wichtigen: sowohl was Flugabwehr als auch den Beschuss von Landzielen angeht benötigen unsere, westlichen Marinen dringen mehr Fähigkeiten. Die US Navy ist noch recht gut aufgestellt. Wir hingegen stehen (komplett) blank da – leider und mal wieder
Ich bin ja mal gespannt, ob die Bundesregierung aufgrund dieser Handlungen die Waffenexportsperre an Saudi Arabien aufhebt. Da stehen ja noch Eurofighter und anderes Equipment in der Pipeline.
@Bow: Stichwort „Seeschifffahrtsversicherung“. Der Staat, der sie ausstellt, der Haftet am Ende und verpflichtet sich so – indirekt – die Schifffahrtswege frei zu halten.
In stabilen Zeiten ein einträgliches Business, in unsicheren Zeiten gerne mal Krieg (A2/AD)
Wer hat die Schiffe mit intuitiv deutscher Herkunft versichert? USA, GB, China?
Wenn man damals an der F124 festgehalten, mehr von denen gebaut und in mehreren Schritten modernisiert…hätte man jetzt eine ausreichende Anzahl von richtigen Kampfschiffen für solche Einsätze…doch es kam alles anders.
Auch Überlegungen, die Fregatten der Klasse F125 umzurüsten, sind Fehl am Platz. Technisch, zeitlich und finanziell nicht möglich. Wie schon viel erwähnt wurde, ein Hai ohne Zähne.
Für einen Einsatz im Roten Meer könnte lediglich die Fregatte HESSEN einspringen, welche von drei insgesamt als einzige Fregatte der Klasse F124
einsatzbereit ist.
Die Besatzung der HESSEN ist zudem nicht gerade erfreut über die Gedanken über solchen Einsatz.
Auch wenn sich dafür in Deutschland vermutlich keine politischen Mehrheiten finden lassen ist die Frage, warum man sich auf Schutz- statt auf Trutzwehr beschränken will?
So wie ich es verstehe stehen die Huthis ja zu ihren Angriffen auf unbewaffnete Handelsschiffe, daher sehe ich erstmal kein Problem darin ihnen auf diplomatischen Wege mitzuteilen, dass die Angriffe binnen 48 Stunden einzustellen sind da sonst jedes militärische Ziele bis zu einem Abstand von 50 km von der Küstenlinie als feindlich und somit legitimes Angriffsziel betrachtet wird…
Wenn die Saudis gleichzeitig ein bisschen den militärischen Druck erhöhen, dürften die Angriffe relativ schnell aufhören.
Die beiden Zahlen können im übrigen beliebig ausgetauscht werden, aber ich denke das Prinzip ist klar.