USA beobachten serbischen Truppenaufmarsch an der Grenze zum Kosovo
Vor dem Hintergrund gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen der Polizei des Kosovo und vermutlich von Serbien unterstützten Militanten im Norden des Landes lässt das aufhorchen: Die USA sprechen öffentlich von einem besorgniserregenden serbischen Militäraufmarsch an der Grenze zum Kosovo. Großbritannien unterstellte ein der NATO als Eingreiftruppe zugesagtes Bataillon dem Kommando der Kosovo Forces (KFOR).
Die Aussagen zu dem serbischen Aufmarsch kamen am (heutigen) Freitag vom Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby:
The United States is monitoring a troubling Serbian military deployment along the border of Kosovo that is destabilizing the area, the White House said on Friday and called for the forces to be withdrawn.
White House national security spokesperson John Kirby told reporters that Kosovo’s peacekeeping force is going to be increasing its presence of NATO forces in northern Kosovo as a result of the tensions. (…)
Kirby called „a large Serbian military deployment along the Kosovo border“ a destabilizing development and called on Serbia to withdraw those forces and contribute to lowering tensions.
Bei dem Aufmarsch soll es sich nach Kirbys Worten um Panzer, Artillerie sowie Infanterieeinheiten handeln.
Der Nordatlantikrat, das politische Entscheidungsgremium der NATO, hatte bereits am (gestrigen) Donnerstag zusätzliche Soldaten für die Kosovo-Truppe genehmigt. Konkret handelt es sich um ein britisches Bataillon, das als Operational Readiness Force (ORF) der Allianz für den Balkan in Bereitschaft steht. Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums wurde das Kommando über diese Eingreiftruppe der Führung von KFOR übertragen.
US-Außenminister Antony Blinken hatte bereits vor Kirbys öffentlichen Äußerungen wegen der Lage im Kosovo mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic telefoniert, wie sein Ministerium mitteilte:
Secretary of State Antony J. Blinken spoke today with Serbian President Aleksandar Vucic. Secretary Blinken and President Vucic discussed the importance of taking immediate measures to de-escalate tensions with Kosovo in the wake of the September 24 violence and death of a Kosovo Police Sergeant. The Secretary underscored that those responsible for the attacks who are now in Serbia must be held accountable. The Secretary voiced his support for the actions of KFOR and EULEX in responding to this event, noting that incidents like those near the Banjska Monastery present unacceptable challenges to KFOR and the international community, and welcomed KFOR’s increased presence and the North Atlantic Council’s decision to authorize additional forces. The Secretary reiterated Serbia must accompany immediate de-escalation with full implementation of its commitments under the normalization agreement within the EU-facilitated Dialogue.
(ggf. weiter nach Entwicklung)
Die USA beobachten den Unruheherd, den sie selber geschaffen haben. Auf ihr drängen musste der Kosovo unbedingt unabhängig werden, um Serbien als Russlands Verbündeten zu schwächen. Dabei hat man das Minderheitenverhältnis nur umgekehrt, genauso wie die damit einhergehenden Probleme. Das bleibt auch die nächsten 50 Jahre so.
Einen Augenblick lang habe ich überlegt, ob Serbien für Putin eine zweite Front aufmacht, um die NATO zu beschäftigen. Aber so bekloppt kann keiner sein, oder vielleicht doch…? Riskiert Vucic dafür seine Beitrittsperspektive in die EU?
Ein Aufmarsch der serbischen Armee schwächt die NATO und EU, denn nicht alle NATO UND EU-Staaten sind sich einig, ob der Kosovo nun ein Staat ist oder nicht. Diese Staaten werden keinen Krieg mit Serbien provozieren wollen und ganz sicher nicht NATO Art. 5 deswegen ausrufen. Die immer schrilleren Töne aus der bosnischen Teilrepublik Srpska zielen auch in diese Richtung, obwohl ich da finde, dass es auch berechtigte Kritik am umstrittenen hohen Repräsentanten Schmidt gibt. Aber das ist ein anderes Thema…
Im Grunde sind beides mehr oder minder direkte Unterstützungsmaßnahmen für Russland. Ich will nur erinnern, dass Serbien gerade modern HQ-22 Flugabwehrsysteme aus China bezogen hat. Warum wohl?
Serbiens Präsident Vučić denkt wohl, er könne den Neo-Milošević geben, dessen Minister er war.
Es gilt wohl: Wenn Russland zündelt, hält Serbien gerne die Streichhölzer und wenn Russland Feuer legt, dann fängt Serbien auch an zu zündeln.
Serbien ist trationell eng mit Russland verbündet. Wie sehr Russland den Konflikt schürt ist eine z Zt. nicht zu beantwortende Frage. Den Vorteil, den Russland durch einen heißen Konflikt in dieser Region hätte ist, daß die Nato sich nicht mehr alleine auf die Ukraine konzentrieren kann. Auch sollten wir nicht die Augen davor verschließen, dass ein weiterer enger Verbündeter der Iran ist, der sehr viel offene, bzw heiße Konflikte im nahen Osten schüren kann. Da wir auch hier Interessen haben, können wir sehr schnell die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit erreichen, was auch das russische Militär in der Ukraine spürbar entlasten würde.
@Pio-Fritz
Sie haben Ihre eigene Geschichtsschreibung. Hauptsache die bösen USA….Dass die UN die Unabhängigkeit unterstützte? egal böse USA.
https://www.bpb.de/themen/europa/suedosteuropa/326397/kosovo/
(ja ich weiß nur ein Link zu staatlicher Propaganda für Sie)
PS: Ich halte Gebietstausch für sinnvoll, auch wenn das ein schlechtes Signal wäre.
Wie passt das eigentlich zu den Meldungen dass serbische Waffen häufig auf ukrainischer Seite landen? einfach nur Opportunismus/Zwischenhändler?
Jedenfalls sehr beunruhigend.
@Dominik sagt: 30.09.2023 um 14:29 Uhr
Ach ja, Sie haben recht. Ich war dabei, zumindest auf bestimmten höheren Ebenen.
Und Sie haben zufällig mal auf das Datum des Berichtes geschaut? Man schreibt sich die Geschichte so, wie man sie braucht, auch um das Kosovo zum EU-Beitrittskandidaten zu machen.
Bis das, was tatsächlich passiert ist, auf den Tisch kommt, dauert es noch 50 Jahre. Schauen Sie sich den II. Weltkrieg, Indochina oder Vietnam an, überall das Gleiche.
Die Diskussion hatten wir hier schon öfter, der Konflikt und der Einmarsch der NATO war völkerrechtlich nicht sauber, deswegen wird er von RUS auch immer als Beispiel zitiert, der Westen sei auch nicht besser. Und dieser wehrt sich nicht dagegen.
Quellen? Durchwühlen Sie diesen Blog, da haben Sie Quellen, bis es Ihnen zu den Ohren wieder heraus kommt.
Sie können sich gerne auf mich einschießen, weil Ihnen meine Meinung nicht passt. Komisch nur, das die anderen Kommentatoren bisher in meine Richtung tendieren.
@Claus
Der Iran kann eher gar nichts machen. Ein Konflikt mit den Taliban? Who cares… Konflikt mit einem Turk-Volk bringt die stark überlegene Türkei auf den Plan. Konflikt mit dem stark überlegenen und atomar ausgestatteten Pakistan? Konflikt mit irgendwelchen anderen Sunniten? Dann wäre der Burgfrieden mit den Saudis, Ägyptern und UAE dahin (und sogar Israel).
Der Iran ist in einer ähnlichen Lage wie Nordkorea. Dieses ist sogar mit Atomwaffen handlungsfähig. Diese Länder können nur Waffen liefern und sich dadurch militärisch selbst Schwächen.
Bzgl. Vucic denken wir alle nun, auf einen Truppenaufmarsch folgt auch Krieg, denn das haben wir ja von der Situation in der Ukraine gelernt. Falsch. Wir haben nicht gelernt Putin’s Entscheidungen vorherzusagen, genausowenig wie Vucic’s. Wenn Vucic schlau ist, wird er nicht wie Putin auf die Meinung der Welt sch…. , sondern er wird Mut unserer (neuen) Angst spielen, und es genau dabei belassen. Aber, ja, wir können seine Gedanken nicht lesen und sollten die Möglichkeit eines Krieges ernst nehmen und dennoch nicht einknicken – so wie es Biden uns letztes Jahr vorgemacht hat. In diesem Fall bitte aber mit militärischer Vorbereitung, schließlich ist Serbien ein kleines Land ohne Atomwaffen. Oder wird Putin seinen Schutzschild ausdehnen?
Entwarnung, nach Telefonat Blinken mit Vucic?
@kos_data
🚨 Serbia begins the withdrawal of military troops from the border with Kosovo.
A military convoy was spotted in southern Serbia, heading from Vranje towards Predejane, 100 kilometers from the nearest border crossining with Kosovo.
This comes after warning by Washington and Brussels about Serbian troop movements along the Kosovo border.
Es soll sich ein größer Militärkonvoi im Süden Serbiens von Vranje in Richtung Niš (zentrales Südserbien) bewegen.
Das regelmäßige serbische Säbelrasseln stützt den Belgrader Wunsch nach EU Mitgliedschaft keineswegs. Andererseits darf Brüssel gern die mögliche Aufnahme grundsätzlich in Frage stellen. Eine Gefahr andauernder Belgrader Hinwendung Richtung Kreml besteht nachhaltig nicht. Moskau kann auf dem Balkan außer Propaganda rein gar nichts anbieten, Brüssel hingegen nahezu alles.
[Wäre schon nett, die Quelle anzugeben. Bislang habe ich jedenfalls außer Aussagen unter Berufung auf RFE nichts weiter gesehen. Kann sich noch ändern, wäre aber sauber, das auch deutlich zu machen. T.W.]
Habe nur @kos_data, der sich auf diesen Link bezieht.
https://t.co/bwIGIvgTbN – albanisch
„Auf ihr drängen musste der Kosovo unbedingt unabhängig werden, um Serbien als Russlands Verbündeten zu schwächen.“
@PioFritz
Na wenn ihre Künste im Formulieren so ausgeprägt sind, können Sie doch bestimmt beweisen, dass die USA den Kosovo zur Unabhängigkeit gedrängt hat.
Unterstützung ist kein Drängen. Die Verantwortlichen im Kosovo sind wohl selbst darauf gekommen und wollten unbedingt unabhängig sein. Die Situation war eh festgefahren, weil Serbien den UN Vorschlag schlicht ablehnte. Die Unterstützung der USA folgte natürlich auch durch die sofortige Anerkennung. Deutschland brauchte immerhin 2 Tage, übliche Deutschlandgeschwindigkeit. Hat Deutschland auch dazu gedrängt?
PS: Wenn man überlegt um welches Themenfeld hier geht bin ich doch gerne ihre Gutmenschenstimme…ich weiß schon warum ich mich gegen die Beamtenkarriere beim „Bund“ entschieden habe.
Ich habe mich schon immer gefragt, wozu wurde Camp Bondsteel gebaut, zur Überwachung der Serben und für Ruhe in Kosovo.
https://www.21tsc.army.mil/Units/Area-Support-Group-Balkans/
@Dominik sagt: 30.09.2023 um 19:54 Uhr
„ich weiß schon warum ich mich gegen die Beamtenkarriere beim „Bund“ entschieden habe.“
Ja, ich auch. Und nun?
Sie sollten von Ihrem hohen Ross runterkommen, wenn Sie mit mir weiter diskutieren wollen. Ansonsten sollten wir uns freundlich ignorieren.
[So, die Herren, soll ich beim Austausch der Mailadressen für weitere Nettigkeiten behilflich sein? T.W.]
Naja, wird wohl Zeit, dass wir demonstrativ Tornado ECR und Eurofighter nach Piacenza verlegen.
@ Dominik Waren Sie mal im Kosovo? Kennen Sie die Verhältnisse vor Ort? Wohin hat denn die Unabhängigkeit des Kosovo geführt? Zum Mafiastaat Kosovo, dessen Bürger den Staat in hellen Scharen verlassen. Dass die UCK durch ihre Angriffe auf Sicherheitskräfte mindestens zur Eskalation beigetragen hat, ist Ihnen bekannt? Man kann es nämlich auch darauf anlegen. Vor allem, wenn man jemanden in der Hinterhand hat.
Man sollte die Geschichte des ehem. Jugoslawiens im Schatten der ethnischen Spannungen und Völkermord lesen. Sicherlich hatte die Abspaltung des Kosovo auch strategische Implikationen, aber es war den Kosovaren schlicht unzumutbar, weiter unter einem völkermordenden Regime zu leben.
Kosovo ist ein Beispiel, dass wenn Völkermord droht, das völkerrechtliche Axiom des „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ dem Axiom „Territoriale Integrität des Staates“ überwiegen kann.
Ich bin etwas irritiert, dass einige so tun, als hätte es die Debatten – und die Entwicklung – der vergangenen 24 Jahre nicht gegeben. Und in einer Weise praktisch die Rückkehr zum Stand der 1990-er Jahre fordern, die ich nicht so ganz nachvollziehen kann. Aber das könnten die Herren vielleicht eher in den passenden Foren debattieren und nicht hier?
@AoR sagt: 01.10.2023 um 12:38 Uhr
„…aber es war den Kosovaren schlicht unzumutbar, weiter unter einem völkermordenden Regime zu leben.“
Unbenommen, niemand hat den Sinn des Einsatzes hier in Frage gestellt. Die politisch Lösung mit der Unabhängigkeit war vielleicht nicht die Beste.
Es gab 3 Möglichkeiten: 1. Autonome Provinz Kosovo innerhalb Serbiens, 2. unabhängiges Kosovo und 3. Angliederung an Albanien. 3. wurde sehr schnell verworfen, 2. war die Präferenz USA und GBR und 1. kam aus der EU als Vorschlag. Letztlich ist 1. insbesondere an der Bockbeinigkeit der Serben gescheitert, wobei die Kosovaren dicht folgten. Also wurde es 2..
Aus wirtschaftlichen, verwaltungstrukturellen und rechtsstaatlichen Gründen wäre 1. sinnvoller gewesen. Bis heute haben noch nicht mal alle EU-Staaten den Kosovo anerkannt. Andere Staaten haben ihre Anerkennung sogar zurück genommen.
[Da muss mir was entgangen sein – welcher Staat hat seine „Anerkennung zurückgenommen“? T.W.]
@T.W.
Hier eine Meldung des ORF aus 2019.
https://volksgruppen.orf.at/slovenci/meldungen/stories/3010748/
Demnach haben insgesamt 15 Stasten die Anerkennung zurückgezogen.
Und hier eine Ausarbeitu g des Bundestags aus diesem Sommer zum gleichen Thema.
https://www.bundestag.de/resource/blob/959762/7a60849ea44b6ac970b0c844369863c4/WD-2-038-23-pdf-data.pdf
[Das Papier der Wissenschaftlichen Dienste haben Sie ganz gelesen?
T.W.]
Meine Güte – wer mal im Kosovo (KFOR) gedient hat, sollte wissen, dass es die Kosovo-Albaner waren, die auf eine Unabhängigkeit von Serbien gedrängt haben. Serbien hatte den Status einer selbstverwalteten Provinz abgeschafft. Und die Unterdrückten waren die Albaner. Offensichtlich haben hier einige Kommentatoren null Ahnung von den Lebensverhältnissen der Kosovo-Albaner vor dem NATO-Eingreifen.
Letzten (Inforadio-) Meldungen zufolge soll Vucic angekündigt haben, die serbischen Truppen wieder abzuziehen. Damit dürfte diese ‚Krise‘ entschärft sein.
Bis zu nächsten Mal.
@T.W.
Ein schwieriges Thema. Selbst bei Wikipedia ist man sich nicht einig, wie viele Staaten den Kosovo anerkannt haben. Lt. deutschem Wiki sind es 115, lt. englischem Wiki nur 102.
Und wie Sie zitiert haben, äußern sich die betreffenden Staaten nicht. Und 10 Rücknahmen werden im letzten Satz Ihres Zitats als gesichert angesehen.
Der wissenschaftliche Dienst führt auch aus, daß die Rücknahme einer Anerkennung seiner Meinung nach nicht möglich sei.
@Hans Schommer sagt: 01.10.2023 um 19:59 Uhr
„…dass es die Kosovo-Albaner waren, die auf eine Unabhängigkeit von Serbien gedrängt haben.“
Dafür muss man nicht dort gedient haben .Aber dass dieser Wunsch im Hintergrund verhandelt wurde, ist Ihnen doch auch klar? Und im ersten Schritt war die autonome Provinz die erste Wahl. Lebensumstände hin oder her.
Pio-Fritz sagt am 01.10.2023 um 21:22 Uhr
„… Und im ersten Schritt war die autonome Provinz die erste Wahl. Lebensumstände hin oder her.“
Es hilft bei der Beurteilung der Entwicklung des Kosovo-Konfliktes schon, wenn man vor Ort war und weiß, worüber man schreibt, werter Pio-Fritz.
Wenn Sie als albanischer Junge morgens über die Straße gelaufen sind und einen serbischen Polizisten höflich gegrüßt haben, gab es eine Backpfeife. Und wenn sie bei der nächsten Begegnung den Mund gehalten und nicht gegrüßt haben, gab es auch eine.
Sie sollten sich mal kundig machen – genau über die Lebensverhältnisse der Albaner im Kosovo. Dann revidieren Sie vielleicht Ihre Aussage „Lebensumstände hin oder her“. Ich meine: So eine Einschätzung kann nur von jemandem kommen, der entweder keinerlei Wissen hat oder den das Schicksal der Menschen dort überhaupt nicht interessiert (hat).
Nur meine Meinung.
Dazu fällt mir ein…
https://twitter.com/KubaBielamowicz/status/1668512039369691137
…leider ist er schon tot.
Die Frage ist jedoch, ob sich jemand finden würde, der sich den Serben wieder in den Weg stellt. End of the discussion.
@Hans Schommer sagt: 02.10.2023 um 16:27 Uhr
Und Ihre emotionalen Erlebnisse haben mit Politik genau was zu tun? Hier geht es um die Unabhängigkeit und deren Folgen. Da waren Ihre Erlebnisse auch schon Geschichte.
Wie ich bereits schrieb, die Mission steht völlig außer Frage, aber die politische Lösung 2008 hat alte Probleme durch genau die gleichen alten Probleme mit umgekehrten Vorzeichen ersetzt.
Und die NATO hat immer noch einen Unruheherd im Hinterhof, Beruhigung nicht in Sicht.
Drei Jahre bin ich als OSZE-Beobachter u.a. auch durch Ex-Jugoslawien gereist und habe jede Menge Erlebnisse wie die Ihren gehabt. In der kroatischen Krajina, Bosnien-Herzegowina oder Serbien.
Und musste eines dabei lernen. Politik geht in erster Linie um Macht, dann um Macht und drittens um Einfluß. Die Menschen vor Ort kommen erst danach.
@Pio Fritz
Ihnen ist aber schon klar, dass Ihre 1 erst wenige Jahre vorher von den Serben komplett abgeschafft worden war?
hätten die Serben die Autonomie der Kisovo Albaner nie mit der Brechstange abgeschafft, wäre die Geschichte vielleicht anders ausgegangen.
Und dass die UCK nach Jahren der serbischen Gewalt gegen friedlichen Protest irgendwann auf bewaffneten Widerstand setzte, finde ich jetzt nicht sonderlich verwerflich.
So, noch mal der Hinweis: Es scheint nicht besonders sinnvoll, die Debatten von vor über 20 Jahren hier jetzt wieder so zu führen, als wäre 1999ff. Wäre nett, wenn das jetzt beendet wäre.