Bundeswehr fliegt 30 Personen aus Niger aus – Sondergenehmigung des Militärs (Update)

Mit einer Sondergenehmigung der Militärbehörden hat die Bundeswehr 30 Personen aus Niger ausgeflogen. Vom Flughafen der Hauptstadt Niamey hob am Donnerstagnachmittag ein Transportflugzeug vom Typ A400M der Luftwaffe in Richtung Deutschland ab, wie die Bundeswehr mitteilte.

Update: Bei den 30 Passagieren an Bord handelt es sich offensichtlich um Europäer, die das Land verlassen wollten, und ihre Familienangehörigen. Details dazu wurden zunächst nicht bekannt.

Nach dem Militärputsch in dem westafrikanischen Land in der vergangenen Woche hatten die neuen Machthaber den Luftraum und damit den Flughafen der Hauptstadt zunächst komplett gesperrt und am Mittwoch für zivile Flüge in einige Nachbarländer wieder freigegeben. Militärische Flüge müssen aber weiterhin von den zuständigen Behörden genehmigt werden, heißt es in der aktuellen Anweisung für die Luftfahrt (NOTAM), die bis zum morgigen Freitag gilt:

NIAMEY AIRPORT IS OPENED TO INTERNATIONAL FLIGHTS FROM AND OVER THE AIRSPACE OF ALGERIA, BURKINA FASO, LIBYA, MALI AND CHAD.
INTERNATIONAL FLIGHTS DEPARTING FROM NIAMEY TO THESE AIRSPACES FOR LANDING OR OVERFLIGHT ARE ALSO ALLOWED.
HOWEVER, NIAMEY AIRPORT REMAINS CLOSED FOR ALL OTHER INTERNATIONAL FLIGHTS, EXCEPT FOR EXCEPTIONAL CASES NOTIFIED.
MILITARY FLIGHTS ARE ONLY PERMITTED SUBJECT TO THE PRIOR
AUTHORIZATION OF COMPETENT AUTHORITIES.

Der deutsche Militärtransporter war vor dem Staatsstreich in Niamey gelandet und konnte zunächst nicht wieder starten. Auf dem Flughafen betreibt die Bundeswehr einen Stützpunkt mit gut 100 Soldatinnen und Soldaten, der für den Abzug aus der UN-Mission im benachbarten Mali genutzt wird. Vor der Machtübernahme des Militärs in Niger waren vor allem Frachtmaschinen mit militärischem Gerät, die am Bundeswehr-Stationierungsort Gao aus technischen Gründen nicht voll betankt starten können, in Niamey für den Weiterflug nach Europa aufgetankt worden. Außerdem diente der so genannte Hub auch als Zwischenlager für Material beim Abzug. Eine Evakuierung dieses Lufttransportstützpunktes plant die Bundeswehr derzeit nicht.

(wird ggf. ergänzt)