Zum Mitplotten: Tarifeinigung im öffentlichen Dienst

In den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen* haben die Verhandlungskommissionen in der Nacht zum (heutigen) Sonntag ein Ergebnis erreicht. Das betrifft zunächst noch nicht direkt die Soldatinnen und Soldaten – dürfte aber so oder so ähnlich auch für sie in Kraft treten, deshalb zum Mitplotten:

Aus der Mitteilung der Gewerkschaft ver.di zum Verhandlungsergebnis:

Danach erhalten die Beschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 3.000 Euro. Die Auszahlung beginnt mit einem Betrag von 1.240 Euro netto im Juni 2023. In den Monaten Juli 2023 bis einschließlich Februar 2024 gibt es monatliche Zahlungen in Höhe von je 220 Euro netto. Die Einkommen der Beschäftigten steigen ab dem 1. März 2024 tabellenwirksam um einen Sockelbetrag von 200 Euro plus 5,5 Prozent. Studierende, Auszubildende und Praktikantinnen und Praktikanten erhalten im Juni 2023 ein Inflationsausgleichsgeld von 620 Euro sowie in der Zeit von Juli 2023 bis einschließlich Februar 2024 monatlich 110 Euro netto. Die Ausbildungsentgelte werden für sie ab März 2024 um 150 Euro erhöht. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 24 Monate bis zum 31. Dezember 2024.(…)
ver.di fordert jetzt die Übertragung des Tarifergebnisses zeit- und wirkungsgleich auf die Beamtinnen und Beamten.

Wie schon in der Meldung über die Einigung in der Schlichtungskommission vor einer Woche genannt, gilt weiterhin: Die Übertragung auf Beamt*innen und damit auch auf Soldat*innen wird Auswirkungen auf den Verteidigungsetat haben. Die Einzelheiten dieser Übertragung sind noch offen, und wie viel das genau bedeutet, würde ich mir gerne mal von den Fachleuten ausrechnen lassen – die Faustformel, dass ein Prozent Erhöhung den Verteidigungshaushalt 175 Millionen Euro im Jahr kostet, ist auf diese etwas komplizierte Regelung ja nicht so ohne weiteres anwendbar.

*In der Meldung am 15. April hatte ich fälschlich von Tarifverhandlungen für Bund und Länder gesprochen – da hatte ich mich vertan; für die Länder gibt es gesonderte Verhandlungen.