Kompanie (bisschen später) aufstehn!
Im Zusammenhang mit den regelmäßigen – und nicht besser werdenden – Zahlen zur Personalstärke gibt’s auch hier immer wieder die Debatte: Wie wird der Dienst in der Bundeswehr attraktiver und führt dazu, dass sich mehr Männer und Frauen freiwillig verpflichten? Und, wenn sie erstmal da sind: wie verhindern die Streitkräfte, dass sie noch in der Probezeit gehen und die so genannte Abbrecherquote hochgeht?
Einen Ansatz, der vermutlich nicht unumstritten sein dürfte, hat Generalinspekteur Eberhard Zorn kürzlich öffentlich gemacht. Bei einem Vortrag an der Hermann-Ehlers-Akademie in Kiel am vergangenen Donnerstag verwies er auf das Projekt 0800: Ein Dienstbeginn um acht Uhr morgens, weil der übliche Dienstbeginn um sieben Uhr und der vorangehenden Körperpflege und Frühstück zu einem sehr frühen Aufstehen führt.
Die Aussage des Generals zum Nachhören – um es nicht zu spoilern, überlasse ich es ihm offenzulegen, um welche Truppengattung es sich handelt (und nein, es ist nicht die Truppe im Archivbild oben):
(Bitte auch in den Kommentaren erstmal nicht spoilern!)
Die Debatte über dieses Pilotprojekt wird vermutlich in Teilen recht emotional. Dabei ist es in der Tat eine berechtigte Frage: Warum nicht später anfangen, dafür aber auch später aufhören? Schließlich ist der Dienstschluss um 16.30 Uhr nicht unbedingt wesensbestimmendes Merkmal der Streitkräfte… oder sollte es zumindest nicht sein.
Nun ist späteres Aufstehen sicherlich nicht das einzige oder auch nur wesentliche Mittel, mehr Rekrut*innen auch bei der Truppe zu halten. Dem Generalinspekteur darf man wohl unterstellen, dass ihm das natürlich bewusst ist, und zu einer für Bewerber*innen attraktiven Truppe auch noch ganz andere Dinge gehören.
(Vielen Dank an den Kollegen Frank Behling von den Kieler Nachrichten, durch dessen Bericht über den Vortrag Zorns, Der Befehl zum Ausschlafen, ich auf die Aussage des Generalinspekteurs gestoßen bin, und der mir das Audio zur Verfügung gestellt hat)
(Archivbild August 2020: Grundausbildung im Gebirgsjägerbataillon 232 – Rekrutinnen und Rekruten treten in der Jägerkaserne in Bischofswiesen – Marco Dorow/Bundeswehr)
Die Fallschirmjäger waren schon immer bekannt dafür Zitronen in Limonade umwandeln zu können. Doch dürften die Inspekteure der Sanität, der Marine und eventuell auch der SKB und der Luftwaffe dem Herrn Generalinspekteur Zorn verdeutlichen, daß es Einheiten gibt oder Betriebszustände und Aufgaben, welche Schichtdienst rund um die Uhr erfordern. Da sollte man gelernt haben früh aufstehen zu können;- auch wenn ich selbst ungern tue, Möchte doch z.B. die Kameradin auf der Station eines BwKs nach der Nachtwache gerne um 6 Uhr morgens, auch bei einem Kaffee, mit der Übergabe beginnen.
Sorry, das „es“ fehlte.
Gerade mal geschaut, was laut BE Homepage der Schütze heute verdient: 2.328,82 € das ist heute in weiten Teilen des Landes kein attraktives Angebot mehr, wo man vor sechs aufstehen muss und entweder ne teure Anreise (Auto) hat oder keine Freunde sieht in der Woche.
Sehr gut daß man das Thema mal angeht. Flexiblere Dienstzeiten, weniger Sportanforderungen, mehr Mitbestimmung. Das mag nicht der Katalog sein mit dem man Eisen- und Schlangenfresser rekrutiert. Aber für 80% aller Soldaten unterscheidet sich der Dienst kaum von normaler Arbeit, warum dann nicht auch ähnliche Rahmenbedingungen schaffen?
Ob das militärische Leben des Alltags eine Stunde früher oder später beginnt, ist doch völlig egal. Am Übingsplatz oder besonderen Ausbildungsphasen oder speziellem Dienst wird auch ein Wecken um 3 Uhr keiner in Frage stellen.
Noch ein Satz zu den körperlichen Anforderungen: Ich hätte lieber einen wenig fitten, kurzsichtigen, übergewichtigen, sportbefreiten Kraftfahrer/Versorger/Techniker/ITler in der Truppe, den man nicht notfalls um 3am mit dem Fallschirm über Moskau absetzen kann, als gar keinen.
Wenn ich die Kommentare einiger Foristen hier lese, kann es eine leistungsstarke Truppe nur geben, wenn man bereit ist, früh aufzustehen. Ist das Ihr Ernst…?
Aus eigener beruflicher Erfahrung mit unterschiedlichsten Schichtmodellen und Anfangszeiten, sowie den neuesten Erkenntnissen der Arbeitsmedizin ist es genau umgekehrt.
Je später man morgens in einem bestimmten Zeitfenster aufsteht und anfängt zu arbeiten, desto leistungsfähiger ist der Körper. Schauen Sie sich einmal die Berechnungen von Dienstzeiten von Flugzeugbesatzungen in vielen Ländern an. Je früher die Anfangszeit, desto kürzer die maximale Dienstzeit.
Wenn es jetzt also hilft, über solche Maßnahmen nachzudenken, den Dienst oder die Grundausbildung um eine Stunde nach hinten zu schieben, um mehr Interessenten zu gewinnen, warum nicht?
Später anfangen heißt ja dann auch später am Tag aufhören. Wo wäre also das Problem?
Warum führt man nicht einfach ein, dass man frühestens nach der Grundausbildung bzw frühestens nach drei Monaten Dienstzeit abbrechen kann? Ich denke dann würden viele ihren inneren Schweinehund überwinden jnd feststellen, dass es gar nicht so schlimm ist. Diese Schockabbrüche sind doch das Problem.
Die jetztige Variante birgt langsam die Gefahr, dass wir diejenigen verlieren, die unterfordert sind und sich eine größere Herausforderung gewünscht hätten.
Wenn es erlaubt ist, zum Zeitmanagment in der BW insgesamt. Im BMVg, in Kommandos und Ämtern wird der ein hier angesprochener Gedanke des frühen Dienstbeginns exessiv durchgezogen. Hier wurde gesagt die Stabsobergefreiten kommen gern um 0600, um dann eher zu gehen.
Schauen Sie sich die Schlangen von Autos um 0600 an, im BMVg und den Kommandos und Ämtern. Dann wird sich genauestens um 0600 “eingelockt”. Bei ganz vielen zählt dann die Uhr ab 0600!! Deren Möglichkeiten sind dann vielfältig, von Kaffeetrinken, Büroschatz bis zum ersten Sportblock. Das sind nicht die jungen, fleißigen und engagierten GenstOffz, die ja nur 2-3 Jahre in der Brennkammer BMVg sind und dort brilliant agieren müssen/wollen. Das sind z.B. Stabshauptleute, Oberstabsfeldwebel und Soldaten und Beamte, welche sich gemütlich eingericht haben und “sowieso nichts mehr werden”. Und viele glauben hier nicht, wie gemütlich man sich einrichten kann, ja auch und gerade im BMVg und Bundesoberbehören, Kommandos und Ämtern. Was da nicht alles während der Dienstzeit gemacht wird, DA gehört der Blick hin(!!). Ein paar Beispiel aus dem Nachbarbüros : entweder Rauchen, alles Minuten mit Anmarsch oder die Sportfraktion (vormittag Ausdauer, dann nachmittag Tennis oder BGM (Kochkurs oder Yoga) am Nachmittag….Essenpausen gern vollständig genommen, gern die wirklich gute Truppenverpflegung – wo noch möglich, Kantine ist dann doch zu teuer). Gibt es nicht? Oh doch?
Da freut sich keiner über “verordneten” Dienstbeginn 0800.
Das Auftreten von General Zorn ist wie immer als GI. Vermeintlich witzig, kumpelhaft und volksnah. Als Stratege, als General mit Weitsicht und militärpolitischer Kenntnis absolute Fehlanzeige. Als Fallschirmjäger hat er auch nie gedient, sondern als Kommandeuer einer LLBrig und der DSK. Da war er beliebt, hat aber wenig gerissen, außer einer Beleibtheit bei Vorgesetzten. Er war ja immer so witzig und nett.
Daher kann man ihm auch heute noch solche Experimente (von Fallschirmjägern!) einreden. Na, ihm konnte man ja sowieso so manches einreden!
Ganz ehrlich, ist er nicht mitverantwortlich für den Zustand dieser Bundeswehr?
Witzig ist das alles nicht.
Okay, ich habe das Vortragsfragment gehört und mit großer Aufmerksamkeit das Lachen im Raum verfolgt. Ich habe die bisher aufgelaufenen Kommentare gelesen. Schlauer bin ich immer noch nicht. Was bedeutet Attraktivität? Muss die Bundeswehr „attraktiver“ werden im Sinn eines familienfreundlichen Beamten-Start-ups, das eine hippe Lounge mit super entspannten Arbeitszeiten und maximaler persönlicher Sicherheit verbindet? Natürlich nicht. Dazu später mehr.
Für mich ist diese 0800-Frage erst einmal eine praktische Frage: Spricht etwas aus praktischer Sicht dagegen? Ich habe mal gehört, dass Handwerker immer so früh anfangen, weil sie Luft haben wollen, wenn mal ein größeres Problem auftaucht. Weiß nicht ob das stimmt, aber es klingt erstmal nachvollziehbar. Gibt es einen militärischen Grund um 7 anzufangen, oder geht es hier um das Selbstbild bzw. das Einüben von Pflicht, Härte und Disziplin (und ist der Dienstbeginn wirklich das beste Mittel dafür), oder geht es, wie @Gunnar Wieland schreibt, darum, möglichst früh Schluss machen zu können, was natürlich sehr für Härte und Disziplin spricht?
Auch in den hoch gelobten USA gibt es Reformen bei der Ausbildung. Der Average Infantryman Chris Cappy machte in seinem Youtube-Kanal darauf aufmerksam, dass der superharte Drill einst auch dazu eingeführt wurde, in der Vietnam-Ära Widerstand bei den (Zwangs-)Rekruten möglichst früh zu brechen. Das ändert sich gerade. im Marine Corps wird heute nicht mehr systematisch gedemütigt. Und auch dort regen sich Leute auf, dass die Armee zu „woke“ wird.
Was ist am Soldatenberuf attraktiv? Ich kann hier nur mutmaßen, aber gerade für junge Leute spielt ideelle Motivation eine wichtige Rolle. Anerkennung, Respekt. Deshalb gehen junge Menschen mit Migrationshintergrund zur Polizei. Wenn natürlich die Bundeswehr keinerlei Respekt genießt, ist das ein Problem. Ich hoffe das ändert sich auch gerade. Wir werden jetzt keine Fremdenlegion bekommen (auf EU-Ebene könnte das aber eine Idee sein, tausche Dienst für die EU gegen EU-Bürgerschaft nach 4 Jahren…), aber in die Richtung zu denken, dass die Armee Wege zu Respekt, Wege in die Mitte der Gesellschaft eröffnet, könnte ein Ansatz sein. Man bedenke auch, dass die Bundeswehr immer mehr Spezialisten braucht (IT etc.). Wie wird Dienst für diese Leute ideell (!) attraktiv? Wie sieht Respekt und Anerkennung hier aus?
Aber: Sich herauszufordern, körperlich, mental, das kann auch ein Motivator sein, und da sollte man vielleicht nicht zu zurückhaltend sein. Andere vermarkten das richtig https://youtu.be/J4zdgKK8_-E. Hier spielen Männlichkeitsbilder eine Rolle, und auch die ändern sich. Wieder so eine Herausforderung. Aber ich denke, in den Zeiten, in denen wir leben, kann diese Rolle des Kämpfers und Beschützers (Beschützerin? Auch hier sind die USA weiter), auch attraktiv sein, wenn wir uns denn damit anfreunden wollen. Alle Bundeswehr-Videos gehen mehr in Richtung „wir sind super coole Dudes mit fitten Sprüchen und haben lustige Technik“. Da muss man vielleicht langsam mal ein Post-Nazi-Selbstbild und Außenbild des Kämpfers entwerfen, womöglich sogar das H-Wort in den Mund nehmen. Und nein, vielleicht sollte man nicht Jung & Matt damit beauftragen, sondern es ehrlich versuchen. Vielleicht ist Pistorius der Mann dafür. So wie ich das verstehe, bedeutet der Soldatenberuf Aufopferung. Das ist eine Sonderrolle in der Gesellschaft, und ich verstehe alle, die Sachen wie die Arbeitszeitverordnung für die Bundeswehr kippen wollen. Macht wahrscheinlich Sinn. Haben andere EU-Armeen das? Ich vermute nicht. So eine Restriktion konfligiert mit dem Sebstbild des Soldatenberufs und ist ein praktisches Hindernis für Effektivität. Womit wir zu Projekt 0800 kommen. Ist das Selbstbild des Bundeswehr-Soldaten bestimmt durch den Dienstbeginn um 0700? Was wenn der Feind um 6 kommt? Oder um 00:30? Sorry für das Sticheln, aber ich will verstehen, warum erwachsene Männer sich an sowas hochziehen. Und wo steht, dass das notwendige Wachstum von Fitness und Disziplin von künstlich-bürokratisch reduzierten Schlafzeiten kommen muss? Welche Tätigkeiten müssen um 7 erfolgen, die nicht um 8 erfolgen können?
Und dann natürlich all die anderen Sachen. Gut ausgestattete Kasernen, Essen, persönliche Ausrüstung, Ausrüstung generell, weniger Bürokratie, vorhersehbare Wege zu Eigen- und Führungsverantwortung, ständiges Lernen wichtiger und neuer Kompetenzen, das sind nun wirklich Faktoren, die offensichtlicher nicht sein können.
Mich würde mal ein Vergleich der Nachwuchsgewinnung von Polizei und Feuerwehr einerseits und Bundeswehr andererseits interessieren. Sind die Probleme wirklich gleich? Macht hier vielleicht jemand etwas besser?
ist jetzt schon länger her, trotzdem: In meiner AGA haben wir uns den Wecker selber gestellt, und zwar vor dem offiziellen Wecken. Der frühere Dienstschluss war uns auch Recht, der eine ging heim zu seiner Freundin, der andere machte Sport oder der andere ging ins Mannschaftsheim. Mit einer Stunde später hätten wir auch leben können, es war kein Wunschkonzert sondern Wehrpflicht (1992).
Was ist daran verwerflich? Militärisches Personal ist doch nicht besser, oder härter, wenn es um 0700 Uhr auf der Matte steht statt um 0800 Uhr. Wenn der Auftrag es erfordert, schafft man es sicherlich auch früher aus den Federn. Die Bundeswehr wird nicht moderner und besser wenn man ständig an alten Zöpfen, a’la früher war alles besser, festhält.
Typisch GI.
Hier hat sich General Zorn mal wieder in dem Thema Personalstärke in eine falsche Richtung verrannt und das BMVg sucht jetzt haarsträubende Begründungen.
An den meisten Kommentaren der Foristen ist ein Fünkchen Wahrheit dran.
Jedoch glaube ich, dass die wahren Gründe zu niedrige monetäre Anreize sind und auch die ausgesetzte Wehrpflicht.
Ich will hier nicht wieder die Diskussion aufmachen, aber man sollte dennoch mit ins Kalkül miteinbeziehen, dass zu Zeiten der Wehrpflicht bis zu 40% des militärischen Nachwuchses aus deren Bereich kam.
Der GI verneint das kategorisch.
Sorry, falsche Beratung durch das BMVg.
„Sein Verbesserungsvorschlag: Kampfstiefel mit Klettverschluss. Weil viele Rekruten wohl das erste Mal Schuhe mit Schnürriemen haben und diese selber binden müss(t)en. Wenn sie es denn könn(t)en.“
Das beschreibt die Misere eigentlich umfassend.
Ich finde den Gedanken nicht schlecht aber aus interner Sicht ist es einfach dumm. Ihr solltet lieber nachdenken die Woche attraktiever zu gestalten, z.b. von Mo – Do, 5 Std länger machen und dafür diesen Sinnlosen Freitag streichen damit der soldat der 400km von Zuhause entfernt wohnt auch ein ausreichendes Wochenende genießen kann und nicht nur kurz vorbeischaut und wieder in den Zug steigt denn Auto Fahren rentiert sich ja schon garnicht mehr. Wenn ihr noch mehr Verweichlichung in die Truppe bringt könnt ihr gleich vergessen es eine Armee zu nennen.
Mittlerweile solltet ihr euch auch mehr sorgen machen um Abgänger machen, denn wir haben so gut wie keine OSG mehr da alle abgehen und keiner verlängert weil es keinen Spaß mehr macht zu dienen aber das liegt auch zu sehr großen Teilen am Standort.
Ich entschuldige mich für die Rechtschreibung.
Wie ich bereits schrieb, die Anfangszeit des Dienstes ist nicht das große Problem.
Viel wichtiger ist doch, daß ich meine derzeitige Verwendung als Soldat gerne und mit einem gewissen Stolz er- und ausfülle.
Aber das funktioniert eben nicht, wenn man zum Dienst kommt, es an Verbrauchsmaterial fehlt wie immer und mein Großgerät langfristig nicht verfügbar ist. Dann fängt man an, sich zu fragen, ob man überhaupt gebraucht wird. Und das ist der erste Schritt zur inneren Kündigung.
Das ist doch das größte zu lösende Problem, die Dysfunktionalität der Bw. Alles andere ruckelt sich dann schon zurecht, wenn man dieses mal beheben würde. Aber das bringt das BMVg mit allen seinen nachgeordneten Ämtern und Kommandos nicht hin. Ein Haufen überbezahlter nutzloser Totalversager.
Erster Gedanke – es ist Karneval, das ist aus eine Büttenrede?
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Kein spezifiches Bundeswehrproblem, sondern die gesamte Gesellschaft gleichermaßen betreffend!
Denn das “ System ist blank“. Wir suchen überall und nicht nur Personal.
Lehrer und Erzieher, Kranken- und Altenpfleger, MINT-Studenten, Bahn, öffentl. Dienst und Handwerker sowieso …letztegenannte versuchen es u.a. mit der 4 Tage-Woche und vielem mehr!
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Was wir brauchen ist die „Zeitenwende“ in unseren Köpfen – wir müssen wieder „aufstehen“ – alle, egal wann.
Die (staatliche+stattliche) Vollversorgung von vor der Geburt bis über den Tod hinaus ist nicht mehr umsetzbar.
Da mögen die Milliarden (€) oder Zuwanderung helfen, werden aber nirgends reichen!
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Was sich über die Jahrzehnte verändert hat wird nicht von „Heut´ auf Morgen“ zu ändern sein.
Aber beginnen müssen wir jetzt damit!
Darf ich mal fragen wie heute ne AGA aussieht?
Ich fand vieles da unnötig, richtig sinnvolles habe ich da nicht gelernt außer putzen, sich niedermachen lassen und stundenlang dumm rumstehen.
Dabei wecken um 5:45 bis oft nach 23 Uhr.
Der sinnlose Scheiß war einfach nur abstoßend.
Klar war man zwischendurch auf Übungsplatz, Formaldienst, Schießplatz, aber vieles war sinnlose Erniedrigung. sowas wie weil 1 seine Hsndschuhe vergessen hat müssen jetzt alle ihre Hsndschihe bei -10^C ausziehen.
Muss man beim Militär echt noch das akkurat Falten von T-Shirts lernen oder das linientreue Bett machen?
Warum eigentlich ein festgelegter Dienstbeginn? Warum nicht nach dienstlichen Belangen Gleitzeit? Wenn der Chef alle um 7 da haben will ist dass dann so. Und wenn jeder am Tag nur seine Arbeit zu erledigen hat ohne Termine, dann kann er zwischen 7-9 Uhr anfangen und seinen Job machen. Wobei ich nach dem was ich selbst so höre und sonst hier so lese manchmal dran zweifle ob jeder überhaupt Aufgaben hat. Jeder der Einblicke in den Staatsdienst hat/hatte kennt das Problem.
monetär finde ich die BW sehr gut ausgestattet. Bitte nicht vergessen, was viele wirklich leisten und was Beamtentum, freie Heilsvorsorge usw. doch für Vorteile bietet.
Lediglich, diejenigen die wirklich den Kopf hinhalten und nicht wie ein zb Vad eine Bürokarriere machen sollten deutlich mehr kriegen. Macht man für Leute in BwK doch auch.
Ich finde es gut, dass nun endlich mal angesprochen wird, wie in der Bundeswehr mit ZEIT umgegangen wird. Ob AGA oder Truppenausbildung, ob BMVg oder Amt. In der Bundeswehr wird nicht nur Geld oft sinnlos verblasen, sondern auch Zeit.
Ungenutzt und auch oft sogar zum eigenen Vorteil ausgenutzt (!!). Oft am Rande des Skandals. Vorgesetzte wissen das und schauen weg, oft aus Unkenntnis der möglichen Sanktionen aber auch weil man sich nicht traut.
Das alles sollte General Zorn wissen, so oft wie er bei der Truppe ist. Doch wie schon geschrieben, er ist der gute Onkel, welcher zwar gut ankommt aber am Ende des Tages mit solchen Initiativen am Rande der Lächerlichkeit agiert.
Ein guter, ehrlicher Umgang mit Zeit hat viele Vorteile, nur in der Bundeswehr nicht. „Meine Zeit, deine Zeit, keine Zeit!“ – Überlegungen, Anregungen und Ideen gibt es viele, doch nur in ppt Präsentationen für Ahnungslose.
„Rico sagt:
05.02.2023 um 1:54 Uhr
Gerade mal geschaut, was laut BE Homepage der Schütze heute verdient: 2.328,82 € das ist heute in weiten Teilen des Landes kein attraktives Angebot mehr, wo man vor sechs aufstehen muss und entweder ne teure Anreise (Auto) hat oder keine Freunde sieht in der Woche.“
Richtig. Der ungelernte Gefreite ohne Schulabschluss verdient 2.045,48 € Netto.
Damit befindet man sich so ziemlich genau in der Mitte der Gesellschaft. 50% verdienen mehr, 50% verdienen weniger.
Diese Mär von den Soldaten die zu wenig verdienen ist sowas von ermüdend…
Ein GI, der sich auf diesem Niveau bewegt, sollte durch den neuen Minister mal hinterfragt werden.
@ ThoDan Ich bin nicht ganz sicher, ob ich Sie richtig verstanden habe, aber ja, ich war über 18. Ich war der am Lautstärkeregler und bin als Zugdienst eine halbe Stunde eher aufgestanden und nach meinen Soldaten ins Bett gegangen. Und ich wiederhole mich: In meiner Lehre bin ich um 4Uhr30 aufgestanden und um 5Uhr30 lief das Band in meinem Werk an. Da war ich unter 18. Ich hatte eine 42,75 Stunden-Woche. Montags wurde länger gearbeitet, damit wir in der Woche früher Schluss hatten. Und zur Berufsschule ging es eine Stunde mit der Bahn. Davon träumen mache Schulkinder heute, die eine Ewigkeit im Bus sitzen. Eine realistische Darstellung der Herausforderungen bei der Nachwuchswerbung, die der Soldatenberuf mit sich bringt, könnte das Abbrecher-Problem vielleicht etwas verringern. Dann gibt es nicht so ein böses Erwachen.
@ Hohenstaufen Ihr Vorschlag mit dem Studium erinnert mich an die DDR. Wenn man da studieren wollte, waren drei Jahre Wehrdienst sehr hilfreich. Da gab es nämlich auch Personalprobleme. Wobei die DDR da irgendwann auch teilweise von weggekommen ist, weil die Ausbildung in Mangelberufen dann wichtiger wurde. Da gab es auch für einige verkürzten Wehrdienst. Die Politik ist jetzt gefordert. Die sollte endlich mal der Hauptaufgabe des Staates mehr Priorität einräumen. Sonst können wir bei der Einkleidung gleich weiße Taschentücher ausgeben.
Ich bin niemand, der sagt, früher war alles besser und haben wir ja noch nie gemacht. Man kann ja Sachen ausprobieren. Was dieses Land aber braucht, sind einsatzfähige, einsatzwillige und belastbare Soldaten und keine uniformierten Gehaltsempfänger. Leider tendiert es dahin. Irgendwann ist mal Schluss mit lustig. Aber wir haben wesentlich wichtigere Probleme als das frühe Aufstehen. Die sollten mal angepackt werden.
“ Herr Müller, Sie sind, seit Sie bei uns arbeiten, schon mehrmals zu spät gekommen. Das ist inakzeptabel. Sie waren doch lange beim Bund. was hat denn da der Spieß gesagt, wenn Sie zu spät gekommen sind?“ „Guten Morgen, Herr Hauptmann!“
Am Ende des Tages ist es wahrscheinlich egal, ob der Dienst in der Grundausbildung um 07:00 Uhr oder um 08:00 Uhr beginnt. Man darf nicht vergessen, dass die wöchentliche Arbeitszeit 41 Stunden beträgt.
Es wird jedoch mit dem Vorschlag ein fatales Zeichen gesetzt. In der Grundausbildung soll man auch mal aus der Komfortzone kommen.
In der Ukraine findet der Alarmposten auch nur von 08:00 Uhr bis 09:00 Uhr statt. Dann NATO-Pause. Dann lebenskundlicher Unterricht.
Das Ansehen der Bundeswehr wird m.E. auch und gerade durch solche Vorschläge beschädigt.
Diese Diskussion zeigt in bizarrer Weise, warum die BW nicht kriegstüchtig ist. Die „da oben“ wissen nicht, wovon sie reden, wahrscheinlich nicht einmal warum sie von etwas reden. Wecken, Zeit – alles möglicherweise richtig. Doch sind das die Zukunftsaufgaben, denen sich ein GenInsp widmen sollte? Was glauben wir, wenn unsere MN Partner dies lesen, nicht zu vergessen unsere Gegner? Führung. Leitung im besten Sinne deutscher Militärs wo ist sie hin? Krieg vor unserer Haustür, dann so etwas? GenInsp sollte ein klares Ziel formulieren und sich nicht um Wecken kümmern. Es ist intellektuell Fehl am Platz. Wenn er es selber nicht merkt, sagt ihm das keiner?
@ Musikus
In fast allen Bereichen gibt es zu wenig potentielle Arbeitskräfte. Das kommt durch unsere schleichend aussterbende Gesellschaft.
Aktuell haben 2 Erwachsene in Deutschland rechnerisch nur 1,53 Kinder. Man bräuchte aber 2,01 Kindern, um die Gesamtbevölkerung nicht schrumpfen zu lassen.
Darum wird dieses Problem der Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt (Bundeswehr gegen freie Wirtschaft) noch deutlich ansteigen.
Nach langjähriger stiller Leserschaft bringt dieses anscheinend hochemotionale Thema nun auch mich dazu, einen Kommentar zu verfassen.
Die Anregung des GI erachte ich als sinnvoll und unterstützenswert, um neuen Bewerbern den Einstieg in die Arbeitswelt Bundeswehr zu erleichtern. Er führt ja bereits an, dass der spätere Dienstbeginn nicht die Regel sein wird und es zu Anpassungen i.R. der Ausbildung kommen soll. Grundausbildung wohlgemerkt. Also eine Phase in der die Bundeswehr sich im (pardon) Kampf um neue Bewerber mit anderen Akteuren des Arbeitsmarkts besonders durchsetzen muss. Zudem eine Phase, die (zumindest planerisch) wohlstrukturiert ist und die wenigen äußeren Zwängen unterliegt (im Sinne von Integration mit anderen Dienststellen). Warum nun ausgerechnet dort ein angepasster Dienstbeginn nicht möglich sein soll, erschließt sich mir nicht.
Das sich dies im späteren Dienstalltag nicht halten lässt, muss allen mit Berufserfahrung klar sein, denn vornehmlich wird (auf taktischer Ebene) ja dann begonnen, wenn es notwendig ist. Vorgänge greifen ineinander und bauen logisch aufeinander auf, so dass der erste operationell notwendige Auftrag letztlich den frühesten (sinnvollen) Dienst-, bzw. Tagesbeginn bestimmt. Schichtmodelle und externe Zwänge (und dazu zählt auch Tageslicht) werden zum großen Teile den Dienstalltag zeitlich bestimmen. Wo das nicht der Fall ist, kann flexibel gearbeitet werden.
Einen sinnvollen Umgang mit der Ressource Zeit unter dem gleichzeitigem Bewusstsein dienstlicher Notwendigkeiten zu vermitteln scheint mir wesentlich wichtiger, als starren und in meinen Augen durchaus veralteten Modellen (z.B. unnötig frühem Dienstbeginn oder Präsenzbüros) nachzutrauern.
@Dominik, so wie ich das verstehe geht es um den Dienstbeginn in der Grundausbildung. Wenn man da um 8:30 abfahren will auf die Schießbahn wird das nix mit jeder kommt wie er will zwischen 7 und 9.
Und danach, da wo es geht spricht sicher nix gegen Gleitzeit mit und ohne Kernarbeitszeit. Aber das wird man auch immer im Einzelfall ansehen müssen ob es geht oder nicht.
@Flo:
Das meinte ich mit nach dienstlichen Belangen Gleitzeit. Im BWK kann auch kaum einer Gleitzeit machen…
Ich musste auch schon um 5 Uhr aus dem Haus für Dienstreisen, weil mein Flieger um 6:30 ging.
Und wer das 3 Monate (gab es nicht auch schon immer Sparten mit nur 6 Wochen?) nicht aushält, dass eine menschenwürdige Ausbildung um 7 Uhr beginnt, sollte nicht zum Bund.
@ Dominik
Sorry, aber der letzte Satz zeigt mir doch ganz deutlich, dass die Bundeswehr sich ganz dringend reformieren muss, wenn viele (Ältere) so denken. Das sind doch Denken aus den 1950er Jahren, nicht von heute. Die ganze Gesellschaft denkt heute anders als früher.
Und das ist auch in Ordnung so.
Die Zeiten ändern sich und die Arbeitgeber müssen sich anpassen. Am Ende profitieren sie davon. Denn nur weil Arbeitnehmer oder Soldaten bestimmte Sachen nicht mehr hinnehmen, bedeutet das nicht, dass sie nicht flexibel oder weniger belastbar sind. In der Regel arbeiten sie heute mehr als früher, nur nicht nach starren Zeitmodellen.
Und egal, was in Friedenszeiten in der Bundeswehr an Anfangszeiten umgesetzt wird, hat das doch keine Bedeutung im Verteidigungsfall.
Hat es historisch jemals funktioniert beim Reißen der Leistungslatte diese zu senken, in der Hoffnung anschließend würde alles besser?
Eine satte, selbstgefällige und selbstverliebte Bundeswehr, welches sich mit solchen Themen beschäftigt. Die vermeintliche Notwendigkeit eines solchen Themas lenkt von den entscheidenden Fehlentwicklungen ab. Offenbar zuviel Geld für solchen Luxus. Es wirkt gerade skuril, dass in Zeiten von Krieg in Europa, man sich mit Werf dem Thema Wecken und Dienstbeginn widmet. Selbstgefällig? Ja nicht nur die Bundeswehr als Ganzes, auch Teile der Generalität. Woran werden GI und Abtltr im BMVg gemessen, was müssen diese liefern. Solche Themen? Ernsthaft? Ein GI (!!!!) referiert über Wecken und Dienstbeginn? Herr General Zorn: Der Zweck von GI tauglicher Strategie ist es, Ihrem Team im BMVg und der Bundeswehr eine gemeinsame Vision zu geben und zu erklären, wie Sie diese erreichen wollen. Strategisch führen heisst, für die Bundeswehr eine taugliche Zukunftsperspektive zu entwickeln und Führungskräfte im BMVg wie Unterstellte der BW für diese zu begeistern und zu mobilisieren. Keine Stilblüten in der Art von Büttenreden, bitte! Doch es gibt ein Eindruck vom BMVg, gerade rechtzeitig für einen neuen Minister dort mal gründlich aufzuräumen.
3 Kommentare meiner Tochter (18) zum Thema:
1. Was soll das? In anderen Berufen muß man auch früh aufstehen.
2. Vielleicht sollte man mal das Gehalt auf die Werbeposter drucken.
3. Würde sich eigentlich eine Ausbildung in der Marinetechnikschule lohnen? Väterliche Antwort: Nee, laß mal, die BW ist seit Jahren total abgewirtschaftet. Lerne in einem ordentlichen Betrieb.
Der Realist sagt: 05.02.2023 um 14:29 Uhr
Danke. Ein wirklich schöner Kommentar, der zeigt womit diese Armee die meisten Probleme hat: mit Veränderungen.
Sobald sich, selbst so etwas banales wie der Dienstbeginn der AGA, ändern soll, treten all die in der „Isso-Kultur“ sozialisierten Kritiker auf den Plan und prüfen das Veränderungsmoment mit dem Credo „was wir früher nicht gemacht haben, brauchen wir deshalb heute nicht“ tot. Die Bundeswehr lebt im gestern. Siehe auch SAZV, Digitalisierung und SAP, SAP und Prozessdenken, technische Generationenwechsel beim Material usw.
Allein das hier kolportierte Menschenbild der heutigen Jugend a la „die brauchen Stiefel mit Klettverschluss, weil zu blöd zum Schnürsenkel binden“ spricht zwischen den Zeilen Bände. Der Klettverschluss.. wann hatte der nochmal seine Blüte am Schuh?? 80er, 90er.. Eine Renaissance vergangener Lösungen.
Was für ein Bild hat nur so mancher von einer Armee? Eine Armee ist eben kein gewöhnlicher Arbeitgeber, nicht einmal vergleichbar mit Polizei oder Feuerwehr, weil die Angehörigen zum Teil kaserniert sind, weil die Anforderungen besonders sind eben nicht nur ein Job! Das ist gut und richtig so. Daraus folgt u.a. ein Mindestmaß an Ordnung, Disziplin, Selbständigkeit, Kameradschaft, Erziehung usw.
Sorry, ich weiß sehr das Ordnung und Disziplin in manchen Kreisen Unworte sind, aber ohne funktioniert nunmal ein gedeihliches Zusammenleben in größerer Runde nicht, das ist in zivilen Berufen nicht anders, das fordern auch viele Arbeitgeber wieder ein, das sollte auch die Bw tun, ja eine gewisse Erziehung schadet selbstverständlich auch nicht. Soll es in guten Kitas noch bspw. im morgendlichen Stuhlkreis geben.
Die Personalgewinnung bzw. die Unattraktivität der Bundeswehr ist relativ einfach zu beantworten. Die Bundeswehr ist nahezu völlig aus der Fläche verschwunden. Wer eine ellenlange Reise zu seinem Arbeitgeber sprich Kaserne machen soll, kommt da schon ins Grübeln. Daraus folgt nicht nur das die Bw- Angehörigen ein Spiegelbild der Gesellschaft sein sollten sondern auch aktiver Teil dieser Gesellschaft ortsnah in Vereinen usw. sind, eben nicht 400km von der Kaserne. Das führt im Idealfall zu einer Identifikation und Solidarisierung weiter Bevölkerungsteile mit dann – ja ihren Soldaten, ihren Söhnen und Töchtern. Ein Arbeitgeber in der Nähe ist und bleibt immer attraktiv, zumal dann auch in der Nachbarschaft oder im Bekanntenkreis Interesse für diesen Arbeitgeber geweckt wird.
Ein Weiterso ist nur ein Herumdoktern an sattsam bekannten Symptomen, das in keinster Weise zielführend ist.
Es ist höchste Zeit für eine Wende der besonderen Art.
@ Der Realist
Nichts für ungut, aber die Autosuggestion Ihres Benutzernamens wird von Mal zu Mal absurder.
Die Allgemeine Grundausbildung soll sowohl die Grundlagen des Soldatenberufes vermitteln als auch an die besonderen Härten desselben heranführen.
Natürlich kann man anfangen, die Grundausbildung nach dem Motto „der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler“ zu stricken – dann muss man sich nicht wundern, wenn man die falschen Fische ködert.
Im Übrigen: Wann, wenn nicht in der Grundausbildung soll man den jungen Leuten zeigen, was auf sie zukommt? Das ist gelebte Transparenz – alles andere ist stellen falscher Bilder und unlauter.
Und was hier an der ein oder anderen Stelle gesagt wird, ist leider wahr: für nicht wenige Bereiche in der Bundeswehr unterscheidet sich der Dienst nicht von der Arbeit in einer zivilen Firma. Das darf jedoch kein Argument sein, sondern der Anlass, den Wasserkopf rigoros trockenzulegen – der junge Soldat gehört in die Truppe, nicht in Ämter, Kommandos oder Stäbe.
Das ist die neue Realität, wenn man es mit der Zeitenwende tatsächlich Ernst meinte – und da schließt sich der Kreis zu Ihrem Nutzernamen.
Nun hören wir also, dass dass in der Bundeswehr, speziell in der AGA eine intensive Betrachtung für das moderne Erholungsbedürfnis des überforderten Rekruten die Aufmerksamkeit des GenInsp verdient.
In der Bundeswehr gibt es genügend Hindernisse, die eine effektive Zeitplanung erschweren: hierarchische Strukturen, Fertigstellungstermine, Bürokram, die eigene Persönlichkeit, andere Soldaten und Beamte mit ziemlich egoistischen Eigeninteressen uvm. Zeitmanagement ist also nicht einfach die Planung, wann wer welche Termine wahrnimmt oder den Dienst beginnt, sondern bewusstes und strategisches Handeln. Wissen wir, haben wir im Studium gelernt.
Eisenhower lebte mit einem einfachen Ansatz:
„Ich habe zwei Arten von Problemen, die dringenden und die wichtigen. Das Dringende ist nicht wichtig, und das Wichtige ist niemals dringend.“
Je nach Wesensart und Stimmung mag somit die folgende Einteilung beim Leser Schmunzeln oder Kopfschütteln verursachen. Ein näherer Blick das Thema zeigt allerdings die eugentliche Relevanz des Zitats auf.
„Ich unterscheide vier Arten. Es gibt kluge, fleißige, dumme und faule Offiziere. Meist treffen zwei Eigenschaften zusammen. Die einen sind klug und fleißig, die müssen in den Generalstab. Die nächsten sind dumm und faul; sie machen in jeder Armee 90 Prozent aus und sind für Routineaufgaben geeignet. Wer klug ist und gleichzeitig faul, qualifiziert sich für die höchsten Führungsaufgaben, denn er bringt die geistige Klarheit und die Nervenstärke für schwere Entscheidungen mit. Hüten muss man sich vor dem, der gleichzeitig dumm und fleißig ist; dem darf man keine Verantwortung übertragen, denn er wird immer nur Unheil anrichten.“
Ich bin seit 1996 in der Bundeswehr und mache seit über 20 Jahren Schichtdienst. Eine Frühschicht beginnt bei uns um 5 Uhr in der Früh, was bedeutet, dass ich um halb vier aufstehen muss und um 4 Uhr dann zur Dienststelle fahre.
Sorry … aber über solche Vorschläge von unserem GI kann ich nur lachen (oder besser weinen). Vielleicht sollte man mal endlich aufhören, Streitkräfte mit einer zivilen Firma gleichzusetzen.
Eine attraktivere Bundeswehr, aber wie? 0800 als Dienstbeginn wäre ein Ansatz, Dienststellen-spezifisch beachten! Weniger Sport? Im Ernst??
Insgesamt konkurriert die Bundeswehr mit einem attraktiven Arbeitsumfeld im privaten Sektor. Da kann man aber nicht mit der Idee kommen, dass der „Schütze“ nur ca. 2.300€ brutto bekommt: der Lehrling beim Handwerker bekommt deutlich weniger.
Auch die Schnapsidee vom Kindergarten in der Kaserne hat da nichts gebracht: bei uns in der Kaserne brachten die Mütter meistens ihre Kids zuhause in die Kindergärten.
Das Problem sitzt tiefer, da hat die Politik seit dem Wegfall des Eisernen Vorhangs viel versäumt, tot- gespart, verdrängt. Das dauert jetzt Jahrzehnte
@Der Realist
„In fast allen Bereichen gibt es zu wenig potentielle Arbeitskräfte. Das kommt durch unsere schleichend aussterbende Gesellschaft.
Aktuell haben 2 Erwachsene in Deutschland rechnerisch nur 1,53 Kinder. Man bräuchte aber 2,01 Kindern, um die Gesamtbevölkerung nicht schrumpfen zu lassen.“
DAS MEINEN SIE JETZT ABER NICHT ERNST?
Deutschland hat seit 1972 eine negative Geburtenrate, und seit 1972 hat dies nicht dazu geführt, daß die Bevölkerung dauerhaft schrumpft. Es hat auch nicht dazu geführt, daß die junge Bevölkerung schrumpft.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen/bevoelkerung-altersgruppen-deutschland.html
Der Unterschied zu den 70er Jahren ist: Damals mußte man noch eine Bibliothek aufsuchen, um festzustellen: Diese Behauptungen sind ja völliger Quatsch! Heute kann man das in 5 Minuten feststellen.
Als in Westdeutschland der berühmte Pillenknick begann, hatten BRD+DDR 75 Millionen Einwohner. Heute sind es gut 8 Millionen mehr in Deutschland.
[Äh ja, und als nächstes haben wir dann hier die Debatte über Zuwanderung… bitte nicht. Davon abgesehen: Demographisch läuft D in der Tat in die geburtenschwachen Jahrgänge rein, und das Mehr sind die alten Männer wie ich. Aber diese Diskussion wird bitte nicht hier geführt. T.W.]
@Der Realist: Im Spiegel war vor ein paar Tagen ein netter Aufmacher über den vermeintlichen Arbeitskräftemangel.
Aktuell arbeiten so viele Menschen in Deutschland wie noch nie zuvor, es mangelt also nicht an (Fach-) Kräften, sondern an den einfachen Arbeitskräften die mangels Alternativen bestimme Bedingungen (Gehalt, Arbeitszeiten, Arbeitsstätte) akzeptieren müssen. Heute haben viele Menschen bessere Alternativen und werden sich auf dem Arbeitsmarkt den angenehmsten oder lukrativsten Job aussuchen.
Wenn Angebot und Nachfrage nicht übereinstimmen, dann sollte man keinen Pflichtkauf (=Wehrpflicht) einführen, sondern entweder am Preis oder am Produkt etwas ändern.
Vielleicht ändert sich das aber auch in einigen Jahren wieder. Wenn Züge, Taxis und LKWs zukünftig alleine fahren, um mal nur eine Sparte zu nennen, dann gibt es zumindest wieder viel potentielles, von der KI verdrängtes Fußvolk.
@Uwe sagt: 05.02.2023 um 18:00 Uhr
„Auch die Schnapsidee vom Kindergarten in der Kaserne hat da nichts gebracht: bei uns in der Kaserne brachten die Mütter meistens ihre Kids zuhause in die Kindergärten.“
WOW. Ich musste gerade nochmals auf das Datum des Kommentars schauen um mich zu vergewissern, dass wir wirklich in 2023 sind…
“Roter Milan:
Richtig. Der ungelernte Gefreite ohne Schulabschluss verdient 2.045,48 € Netto.
Damit befindet man sich so ziemlich genau in der Mitte der Gesellschaft. 50% verdienen mehr, 50% verdienen weniger.
Diese Mär von den Soldaten die zu wenig verdienen ist sowas von ermüdend…“
Der Lidl um die Ecke hat ein großes Poster hängen, wonach er Aushilfen in Voll- und Teilzeit sucht. 14€/h Einstiegsgehalt, mehr möglich. Damit sind die Zeiten endgültig vorbei, dass die BW zumindest finanziell für einige junge Leute interessant war. Wenn man “draußen” ähnlich verdienen kann als Ungelernter und auch noch gesucht wird, muss die BW schon was Besonderes bieten. Meine AGA hatte das nicht im Angebot, früh Aufstehen zählte damals nicht zu den Pluspunkten, waren Wehrpflichtzeiten.
@AL45
Wenn sie mir die Härten begründen können mit dienstlichen Erfordernissen okay.
Wenn die Härten daher kommen weil irgendjemand in gutem Glauben oder hirnlos irgendwas in eine Vorschrift geschrieben hat , nicht mal diskutabel!
@Ronny
Sagte glaube ich schon Sargon von Akkades UO über ihre Vorfahren als er sie als Rekruten schliff.
Ist seitdem immer schlechter geworden.
Oder mit anderen Worten völlig unfundierte Vorurteile seit 3000 Jahren.
@Ferngärtner
Ist deswegen der Tag nur noch 22 h lang
@SanDino
Das letzte was ich morgens um 06:00 nach 12h Nachtschicht wollte ist ein Kaffee.
oder mit anderen Worten was hat das Thema hier mit Schichtarbeit zu tun
@Der Realist & Felix
Volle Zustimmung
@Werferfehler
Ich musste mich ans späte Aufstehen und frühe Aufhören gewöhnen um 5:45 habe ich angefangen zu arbeiten
Mein Wehrdienst liegt zwischenzeitlich knapp 30 Jahre zurück, und eigentlich war auch ich hier bislang stiller Mitleser. Aber die Büttenrede des GenInsp und Erinnerungen insbesondere an die Grundausbildung traf offenbar einen Nerv, obwohl – geschenkt – wir andere Sorgen haben sollten.
Die Diskussion erinnert im Übrigen an das, was seit Jahren durch meine heutige Arbeitswelt (den Schuldienst) geistert. Letztlich wollen auch dort die meisten, lieber eher als später in die Freizeit, Natürlich sollte hier und da etwas Flexibilität möglich sein, aber in Grundausbildungseinheiten, tiefgrünen oder komplex technischen Organisationsbereichen usw. sehe ich das einfach nicht so recht.
Abgesehen davon: erstens, bereits von manchen gesagt, kann man auch in zivilen Bereichen, in denen die Bezahlung halbwegs stimmt, kaum lange in der Poofe liegen – und zweitens halte ich es mit dem Kabarettisten Georg Schramm als Oberstleutnant Sanftleben und seiner Bemerkung über den Unterschied zwischen Soldaten und (nichts für ungut!) Autoverkäufern.
Zum Thema „Schlaf“:
Viele Streitkräfte machen sich seit Jahren Gedanken über den Schlaf ihrer Soldatinnen und Soldaten. Das ganze geht in zwei Stoßrichtungen:
Im Grundbetrieb leidet ohne ausreichenden Schlaf langfristig die Gesundheit. Folge ist ein Verlust an Leistung und eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten aller Art. Angepasste Dienstzeiten sind hier eine Möglichkeit, dagegen vorzugehen.
Im Gefecht leiden bei Schlafmangel Aufmerksamkeit und Urteilsvermögen. Die Folgen kann sich jeder ausmalen. Irgendwann hilft es nicht mehr, dem MKF neben mir zuzurufen „Reiß‘ dich zusammen“, während das Fahrzeug schon einen Abhang herunterpoltert. Schlafplanung ist hier Führungsaufgabe – alle Vorgesetzten müssen wissen, wie sie ihre Leute einsetzen und auf wen sie besonders achtzugeben haben, wenn die Lage keinen ausreichend Schlaf zulässt. Ebenso braucht es hier die Selbstdisziplin, jede Gelegenheit zu nutzen, auch dem eigenen Körper mal eine Mütze Schlaf zu gönnen – gerade übermüdetes Führungspersonal ist im Leistungsvermögen deutlich herabgesetzt.
Ein Beispiel für die Ergebnisse solcher Gedanken lässt sich etwa hier nachlesen:
https://p3.amedd.army.mil/performance-learning-center/sleep/sleep-tactics-for-sustained-operations
https://p3.amedd.army.mil/performance-learning-center/sleep/fatigue-guide
Zum Thema „Gesundheit“
Auch hier haben sich viele Streitkräfte, etwa die U.S. Army, in den letzten Jahren Gedanken gemacht. Die oben stehenden Links gehören zum Programm „Performance Triad“ und umfasst die Punkte Schlaf, Bewegung und Ernährung.
Ich kenne genügend Soldatinnen und Soldaten aller Dienstgradgruppen, deren Tag auch im Grundbetrieb nach einer (zu) kurzen Nacht ziemlich früh losgeht. Das Frühstück besteht aus dem Klassiker „Kippe, Kaffee“ oder einem Energydrink. Zur Mittagszeit gibt es in der Betreuungseinrichtung einen „Kraftriegel des deutschen Arbeiters“, nachmittags geht es dann auf eine kleine Kasernenrunde und abends stellt man sich nochmal ein, zwei Bier rein. Rinse and repeat für zehn Jahre, und der Körper ist alles mögliche, aber nicht gesund.
Wir haben als Gesellschaft in fast allen Bereichen ein Gesundheitsproblem. Zu wenig Schlaf, zu wenig oder falsche Bewegung, schlechte Ernährung. Kann man mal machen, aber irgendwann gibt der Körper dann auf. Glücklicherweise findet in einigen Bereichen ein langsames Umdenken statt – vom betrieblichen Gesundheitsmangament bis hin zu angepassten Speiseplänen in der Kantine. Spaßigerweise regt sich dagegen immer wieder Widerstand, von „Das ist doch Umerziehung“ bis hin zu „Das hat mir früher auch nicht geschadet!“. Wir haben also noch einen langen Weg vor uns.
Und noch ganz Allgemein:
Einige Kommentare sind betrüben mich zutiefst. Diese kalte Arroganz, diese Verachtung, mit der die eigenen Erfahrungen als in Stein gemeißelter Maßstab aufgewertet wird und auf die jüngere Generation herabgeblickt wird, ist manchmal wirklich erschütternd. Cool, dass es ihr damals alle schon um 01:00 aufgestanden seid, und dass der Zugführer vom Nachbarn sein klein Schwester erzählt hat, seine Rekruten bräuchten Schuhe mit Klettverschluss. Dass euch eure Erfahrungen nicht geschadet haben, wage ich angesichts einiger Aussagen hier zu bezweifeln. Und dass hier nicht mal die Transferleistung gebracht werden kann (oder will?), zwischen einer Maßnahme für den Grundbetrieb und dem Verhalten im Gefecht zu unterscheiden, ist wirklich irritierend.
Meinen Dank an alle, die das Projekt sachlich einordnen oder kritisieren (Ja, das kann man!), ohne eine menschenfeindliche Ader zu zeigen.
„A society that insists its flaws shouldn’t be fixed for future generations because its elders suffered is a society that will no longer make progress and die“ (Unbekannt)
Es wird mir hier immer klarer, dass nicht nur die Führung, sondern auch viele Soldaten eigentlich gar keine moderne Bundeswehr möchten.
Das ist wirklich traurig.
Und spiegelt leider genau das Bild der BW in der Öffentlichkeit wider.
SO wird man kaum die junge Generation begeistern können.
@TW
„Äh ja, und als nächstes haben wir dann hier die Debatte über Zuwanderung… bitte nicht. Davon abgesehen: Demographisch läuft D in der Tat in die geburtenschwachen Jahrgänge rein, und das Mehr sind die alten Männer wie ich. Aber diese Diskussion wird bitte nicht hier geführt.“
Ich verstehe, daß Sie sich derlei nicht antun möchten, aber keine Sorge, über Ukrainer, Russen und Polen führt die deutsche Gesellschaft heutzutage keine Zuwanderungsdebatten mehr. Keine nennenswerten.
Ein Nebeneffekt des Ukrainekriegs ist, daß die deutsche Wohnbevölkerung im letzten Jahr um 1,1 Millionen gewachsen ist.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/01/PD23_026_124.html
Der Ukrainekrieg wird selbstverständlich einen Abdruck in der deutschen Bevölkerung hinterlassen. Von den im letzten Jahr angekommenen Ukrainern wird vermutlich die Hälfte oder zwei Drittel irgendwann zurückkehren. Die jungen Russen, die ihr Land 2022 verlassen haben oder dies noch tun werden, kehren mit großer Sicherheit nicht zurück (sofern keine sensationellen Veränderungen in der Russischen Föderation eintreten). Bisher sind das ca. 900000, mit beträchtlicher Steigerung ist zu rechnen. Die Bundesregierung hat im Gegensatz zu mehreren Nachbarstaaten entschieden, daß die Weigerung, am Ukrainekrieg auf russischer Seite teilzunehmen, ein Asylgrund sein kann. Deshalb rechne ich damit, daß langfristig mindestens ein Viertel dieser noch wachsenden Personengruppe in Deutschland leben wird.
Hallo,
eigentlich wollte ich dazu nix schreiben. Aber:
Bevor ich Soldat wurde habe auch ich in einer Fabrik gearbeitet. Arbeitsbeginn 0600. War kein Problem. Als ich dann Soldat wurde, war in der Kaserne um 0600 die Nacht vorbei. Auch kein Problem, gewöhnt man sich dran. Damit ich nicht falsch verstanden werde, ich hatte und habe kein Problem damit auch mal 0200 in der Kaserne zu sein, um marschkreditkonform irgendwann loszulegen.
Was mir aber damals wie heute keiner schlüssig, logisch und nachvollziehbar erklären konnte, warum bei Routineaufgaben oder gern auch Grundbetrieb um 0700 begonnen werden muss. Heutzutage gibt es ja schon mal Möglichkeiten, auch aufgrund und wegen AZV und so, seine Dienstzeiten zu gestalten. Aber das sind und bleiben individuelle Lösungen.
Und wenn wir mal ganz ehrlich sind, hätte jeder Chef oder auch BtlKdr die Möglichkeit dies so zu regeln. Warum man dann ein „Projekt“ draus machen muss oder der GI sich mit so etwas beschäftigt oder warum man darüber lachen muss, erschließt sich mir nicht. Und der Rekrut in der AGA ist auch um 0800 noch müde. ;-)
Gerade die Diskussion hier und in den Kasernen zeigt doch wieder wie wahr der Spruch ist: “ wer etwas will findet Lösungen und wer nicht findet Ausreden.“
Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich vor Jahren diesen Vorschlag einbrachte, eine Stunde oder auch nur eine halbe später anzufangen. Mein Gott, ich wurde angesehen als hätte ich gerade verkündet ich wäre ein Alien und käme um die Erde zu erobern…
Als hätten wir keine anderen Probleme, einfach machen…
mfG
@ Dirk Wege
Ein schlecht erreichbarer Standort ist sehr wohl ein Kriterium, haben Sie ja selbst festgestellt. Busse fahren -wenn überhaupt- zu absolut bescheidene Zeiten. Schauen Sie sich da gerne im ländlichen Raum um. Einfach mal ein paar Standorte i.V. mit der BahnApp eingeben. Busse der Bundeswehr und Transfer vom Bahnhof zur Kaserne, kenn ich an den Standorten nicht. Kasernen sind halt dort wo sie sind.
Truppenküche ist zwar nicht das Thema, aber ich gehe täglich. Der Preis ist zwar immernoch unschlagbar, aber nach jeder Preiserhöhung wurde die Qualität etwas schlechter. Da ich auch in verschiedenen Bundesländer (Hessen, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt) unterwegs bin, kann ich es auch gut bewerten. Ebenfalls belegt dies die jüngste Abfrage aller Verbände.
Aber nochmal, 0800 ist leider viel zu kurz gedacht! Wenn jedoch der GI darüber referieren kann, dann muss der Rest ja super sein. Aber das ist es eben leider nicht.
Es bleibt also Spannend, wie man in der hohen Führung das Projekt 0800 auswertet und dann umsetzen wird. Ich freue mich bereits auf die Auswirkungen, denn das wird dann die Herausforderung der einzelnen Einheit. Frei nach dem Motto „macht mal, ihr macht das schon, sonst mach ich euch eine“ Oder anders herum „wo ein Wille ist, ist auch ein geht nicht“.
In diesem Sinne.
Mein Wecker klingelt um 0400 Uhr für die Bundeswehr. Dienstbeginn um 0630 bei Nutzung Auto. Bei Nutzung Bahn und Buss deutlichst später.
@Rico:
Bitte nicht Brutto Netto verwechseln.
Die ungelernte Lidl Aushilfe hat bei 14€/40h am Ende ~1600€ Netto gegenüber dem Gefreiten mit ~2000€ Netto.
Und bei Lidl wird dann auch wirklich 40h gearbeitet…
Viele Foristen sind entweder betriebsblind oder sollten wirklich mal in die Dienststellen im Jahr 2023 schauen…
zu ThoDan von 19 Uhr 33 :
Nach meinen Erfahrungen ist die Frühschicht für einen Schluck Kaffee während der Übergabezeit , welcher von der Nachtwache frisch bereitet wurde, recht dankbar, da je nach Arbeitspensum Pausenzeiten nicht immer garantiert sind.
Mir völlig egal, wann aufgestanden wird. Wenn den Kameraden 8:00 Uhr besser passt, dann wird davon die Welt nicht untergehen.
Aus der heizungsnahen Verwendung mit Gleitzeit heraus kann ich allerdings den Kommentaren zustimmen, die sich mit dem Thema „Wie wird die Zeit GENUTZT“ auseinander setzen!
Eine eklatante Zeitvergeudung, insbesondere aus nachweislicher Unfähigkeit oder Bräsigkeit muss endlich mal Konsequenzen haben!
Beispielsweise führen wir für den Nachweis unserer Tätigkeit gegenüber dem übergeordneten Bereich umständliche Kalender. Mit der Einführung der GroupwareBw soll jetzt jede betroffene Abteilung diesen Kalender in das neue System überführen. Das ist ziemlich zeitaufwendig und eigentlich muss es jeweils noch an Personalrat, Datenschützer etc vorbei.
Also die offensichtliche Lösung wäre: Das macht die vorgesetzte Dienststelle für alle (inklusive der Gremien). Dafür gibt es dort den Stab?
Die tatsächliche „Lösung“: Jeder für sich. Zehnfache Zeit, um danach inkompatible Kalender zu bekommen, die dann noch von fünf verschiedenen Gremien beurteilt werden.
Sowas sollte unter Strafe stehen. Dann wäre auch ne 35h-Woche locker drin! Oder Aufstehen um 9:00 Uhr…