Ukraine/Russland/NATO – der Sammler am 5. Januar 2022
Zum andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine der Sammler am 5. Januar 2022:
• Deutschland und die USA haben, in Abkehr von ihrer bisherigen Haltung, die Lieferung von Schützenpanzern an die Ukraine angekündigt. Mehr dazu im gesonderten Eintrag.
Die Bundesregierung aktualisierte am (heutigen) Donnerstag – wenn auch unter dem Datum des gestrigen 4. Januar – die Liste ihrer militärischen Unterstützungsleistungen für die Ukraine. Neu hinzugekommen:
Gelieferte militärische Unterstützungsleistungen:
20 Raketenwerfer 70mm auf Pick-up trucks mit Raketen*
15 Bergepanzer 2* (zuvor: 13)
13 Schwerlastsattelzüge M1070 Oshkosh* (zuvor: 12)
7 ferngesteuerte Kettenfahrzeuge für Unterstützungsaufgaben*
143 Pick-up* (zuvor: 80)
216 Stromerzeuger (zuvor: 195)
35 LKW 8×8 mit Wechselladesystem (zuvor: 18)
148 Feldheizgeräte* (zuvor: 116)
26 Aufklärungsdrohnen* (zuvor: 18)
36 Krankenkraftwagen* (zuvor: 35)
85 Grenzschutzfahrzeuge* (zuvor 78)
36.400 Wolldecken
12 Schwerlastsattelzüge*
55 Drohnenabwehrsensoren und -jammer* (zuvor: 28)
30 Drohnendetektionssensoren*
Militärische Unterstützungsleistungen in Vorbereitung/Durchführung:
114 Aufklärungsdrohnen* (zuvor: 22)
* Es handelt sich um eine aus Mitteln der Ertüchtigungsinitiative finanzierte Lieferungen der Industrie.
Da auf dieser Liste erneut Grenzschutzfahrzeuge auftauchen und schon mehrfach die Frage aufkam, was darunter zu verstehen sei: das hat sich inzwischen geklärt. Zwar hatte das Bundeskanzleramt, Referat 123, noch am 1. Dezember vergangenen Jahres eine Aussage dazu nach dem Informationsfreiheitsgesetz abgelehnt: Einer Erläuterung stünden die Versagungsgründe „Schutz internationaler Beziehungen“ sowie „Schutz der Belange der inneren, äußeren und Öffentlichen Sicherheit“ entgegen.
Zwei Wochen später antwortete das Verteidigungsministerium auf die gleiche Frage, und die Antwort ist in der Bundestagsdrucksache 20/4970 nachzulesen:
Abgeordneter Roderich Kiesewetter (CDU/CSU):
Um was für Fahrzeugtypen handelt es sich bei den Grenzschutzfahrzeugen, die auf der Website der Bundesregierung als militärische Unterstützungsleistung für die Ukraine aufgelistet werden?
Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin Siemtje Möller vom 14. Dezember 2022:
Bei den Grenzschutzfahrzeugen handelt es sich um entmilitarisierte gebrauchte Fahrzeuge der Typen Iveco VM90 Torpedo 4×4, Iveco ACL 90 sowie Renault TRM 2000 4×4.
Vielleicht war dem Kanzleramt die exakte Benennung der gebrauchten Lastwagen nicht bekannt oder peinlich.
• Der russische Präsident Wladimir Putin kündigte für das russisch-orthodoxe Weihnachtsfest eine 36-stündige Feuerpause an – offensichtlich aber nur für die Front am Boden in der Ukraine:
Upon consideration of the address from His Holiness Patriarch Kirill, I instruct the Defence Minister of the Russian Federation to introduce a ceasefire along the entire line of contact in Ukraine from 12.00 on January 6, 2023 to 24.00 on January 7, 2023.
As a large number of Orthodox Christians reside in the area of hostilities, we call on the Ukrainian side to declare a ceasefire to allow them to attend church services on Christmas Eve as well as on Christmas Day.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wies das in seiner regelmäßigen Videoansprache als Vorwand für ein weiteres Vorrücken russischer Streitkräfte zurück:
Those who continued the terror against our country and sent all those people of yours to the slaughter, rejecting our offers to stop the Russian aggression, certainly do not value life and definitely do not seek peace.
Now they want to use Christmas as a cover to at least briefly stop the advance of our guys in Donbas and bring equipment, ammunition and mobilized men closer to our positions. What will this bring? Just another increase in the death toll.
Everyone in the world knows how the Kremlin uses respites at war to continue the war with renewed vigor. But to end the war faster, that is not what is needed at all. What is needed is the citizens of Russia who will find the courage to free themselves of their shameful fear of one man in the Kremlin, at least for 36 hours, at least at Christmas time.
• Das britische Intel Update:
On 27 December 2022, Oleksiyy Danilov, secretary of Ukraine’s National Security and Defence Council, reported that Russia had relocated long range aviation (LRA) Tu-95MS BEAR heavy bombers and Tu-22M3 BACKFIRE medium bombers to Russia’s far east.
On 5 and 26 December 2022, the LRA’s Engels air base was struck and several aircraft damaged. Russia has highly likely responded to the incidents by conducting a general dispersal of LRA aircraft, especially to airfields further away from Ukraine.
The LRA will still be able to fire air launched cruise missiles into Ukraine because the weapons have a 5000km range, in addition to the flight range of the bombers.
However, operating from dispersal locations will add additional maintenance stress and will further deplete the limited flying hours available on these aging aircraft.
• Das Morgenbriefing des ukrainischen Generalstabs (keine englische Fassung veröffentlicht):
Operative Informationen vom 06.00 05.01.2023 über die russische Invasion
Der dreihundertsechzehnte Tag der russischen Großinvasion hat begonnen.
Im Laufe des vergangenen Tages führten die russischen Besatzer 3 Raketenangriffe, 13 Luftangriffe und 68 Angriffe mit Mehrfachraketenwerfern durch, insbesondere auf die zivile Infrastruktur der Städte Bakhmut, Kostiantynivka und Kurakhove in der Region Donezk, Nikopol in der Region Dnipropetrowsk und Cherson. Unter der Zivilbevölkerung gibt es Verletzte, Schwerverletzte und Tote.
Die Gefahr feindlicher Luft- und Raketenangriffe bleibt auf dem gesamten Gebiet der Ukraine bestehen.
Der Feind konzentriert seine Bemühungen weiterhin auf die Durchführung einer Offensive im Sektor Bakhmut. In den Sektoren Awdijiwka und Kupjansk gab es nach der Offensive keine Erfolge. In den Sektoren Nowopawliwka, Saporischschja und Cherson führen die von Russland unterstützten Kämpfer weiterhin eine aktive Verteidigung durch und beschießen die Stellungen unserer Truppen und zivile Objekte entlang der Kontaktlinie.
Im Laufe des vergangenen Tages wehrten die Einheiten der Verteidigungskräfte die Angriffe der Besetzer in den Gebieten Stelmachiwka und Ploschanka in der Region Luhansk sowie Bilohoriwka, Soledar, Krasna Hora, Wjimka, Pidhorodne, Bakhmut, Kurdjumiwka, Majorsk, Pivnichne, Vodyane, Krasnohoriwka, Vesele, Maryinka und Pobeda in der Region Donezk ab.
In den Sektoren Volyn, Polissia, Siversky und Slobozhansky wurden keine Anzeichen für die Bildung von feindlichen Angriffsgruppen festgestellt.
In den Richtungen Siversky und Slobozhansky wurden die Gebiete Kamianska Sloboda im Gebiet Tschernihiw, Kustyne, Mayske und Pavlivka im Gebiet Sumy sowie Krasnoye, Staritsa, Ohirtseve, Gatyshche, Vovchansk, Ustynivka und Figolivka im Gebiet Kharkiv mit Panzern, Mörsern und Artillerie beschossen.
In den Richtungen Kupyansk und Lyman gerieten Gebiete von 20 Siedlungen unter Beschuss. Dazu gehören Iwaniwka, Kupjansk, Dworitschna, Wilschana, Kysliwka, Kotlariwka und Krokhmalne in der Region Charkiw sowie Makiwka, Ploschanka und Dibrowa in der Region Luhansk.
In den Richtungen Bakhmut und Avdiivka wurden Gebiete von mehr als 40 Siedlungen beschossen. Dabei handelt es sich insbesondere um Werchnekamianske, Bilohorivka, Bakhmut, Bila Hora, Diliyivka, Avdiivka, Nevelske, Krasnohorivka, Maryinka und Novomykhailivka in der Region Donetsk.
Im Sektor Nowopawliwka wurde feindlicher Beschuss in der Nähe von Zolota Niva, Vuhledar, Mykilski Dachi und Prechistiwka im Gebiet Donezk registriert.
In den Sektoren Saporischschja und Cherson wurden über 45 Ortschaften beschossen. Die zivile Infrastruktur von Poltavka, Gulyaypilske, Mala Tokmachka und Stepove in der Region Saporischschja sowie von Kherson, Novosilka, Tyahynka und Sadove in der Region Kherson wurde mit Panzern, Mörsern und Artillerie beschossen.
Die erzwungene Integration der vorübergehend besetzten und besetzten Gebiete in den Rechtsrahmen der Russischen Föderation wird fortgesetzt. So wurde in der Stadt Horlivka in der Region Donezk die Frist für die Ausstellung von russischen Pässen von 30 auf 10 Tage verkürzt. Darüber hinaus stellt die Region Nummernschilder und Führerscheine der Russischen Föderation aus.
Im Laufe des vergangenen Tages hat die Luftwaffe der Streitkräfte 20 Angriffe auf Konzentrationsgebiete des Feindes sowie 5 Angriffe auf die Stellungen seiner Flugabwehrraketensysteme geflogen.
Am Vortag hatten Einheiten der Luftverteidigungskräfte der ukrainischen Streitkräfte in östlicher Richtung ein russisches Kampfflugzeug Su-25, einen Kampfhubschrauber Ka-52 und eine taktische Drohne Orlan-10 zerstört.
Soldaten der Raketentruppen und der Artillerie der Verteidigungsstreitkräfte haben 3 Kontrollpunkte, 4 Konzentrationspunkte für Arbeitskräfte und militärische Ausrüstung sowie 2 Munitionsdepots des Gegners unter Beschuss genommen.
(Übersetzt mit deepl.com)
• Das Briefing des russischen Verteidigungsministeriums:
Russian Defence Ministry report on the progress of the special military operation in Ukraine (5 January 2023)
The Armed Forces of the Russian Federation continue the special military operation.
In Kupyansk direction, artillery attacks launched by Russian forces at the manpower concentration areas from 14th and 95th mechanised brigades of the Armed Forces of Ukraine (AFU) have resulted in the elimination of up to 30 Ukrainian personnel, 1 tank, 2 armoured fighting vehicles, and 3 motor vehicles near Kucherovka, Peschanoye (Kharkov region), and Stelmakhovka (Lugansk People’s Republic).
In Krasniy Liman direction, artillery attacks have resulted in the neutralisation of the units from 95th Airborne Assault Brigade of the AFU near Grigorovka and Serebryanka (Donetsk People’s Republic).
The enemy has lost over 40 Ukrainian personnel, 2 armoured personnel carriers, and 3 pickups.
In Donetsk direction, within the successful offensive operations, Russian forces have neutralised the units from 110th Mechanised Infantry and 79th Airborne Assault brigades of the AFU.
Up to 60 Ukrainian personnel, 4 armoured combat vehicles, and 5 motor vehicles have been eliminated.
In South Donetsk direction, complex shelling at enemy units near Prechistovka (Donetsk People’s Republic) has resulted in the elimination of over 40 Ukrainian personnel, 3 armoured fighting vehicles, and 2 pickups.
Operational and Tactical Aviation, Missile Troops and artillery of the Armed Forces of the Russian Federation have neutralised 57 artillery units of the AFU at their firing positions, manpower and military hardware at 87 areas.
2 AFU ordnance depots have been destroyed near Gulyay Pole (Zaporozhye region), and Krasniy Liman (Donetsk People’s Republic).
Concentrated attack has resulted in the elimination of over 55 extremists from the so-called ‚Battalion named after Sheikh Mansur‘, as well as 6 armoured and motor vehicles.
Within the counterbattery warfare, 1 fighting vehicle for Grad multiple-launch rocket system (MLRS), and 2 launching ramps for Olkha MLRS have been destroyed near Vodyanoye and Ocheretino (Donetsk People’s Republic).
1 2S1 Gvozdika and 2 2S3 Akatsiya self-propelled howitzers have been destroyed near Gulyay Pole, Pavlovka (Zaporozhye region), and Velikaya Novosyolka (Donetsk People’s Republic).
3 D-20 and 2 D-30 howitzers have been destroyed at their firing positions near Belogorovka, Pervomayskoye, and Artyomovsk (Donetsk People’s Republic), Ingulets and Novobereslava (Kherson region).
1 U.S.-manufactured M-777 artillery system has been destroyed near Matrosovka (Nikolayev region).
Moreover, 1 U.S.-manufactured AN/TPQ-37 counterbattery radar has been destroyed near Novosyolovka (Lugansk People’s Republic).
Fighter Aviation of Russian Aerospace Forces has shot down 1 Su-24 airplane of Ukrainian Air Force near Krasnogorovka (Donetsk People’s Republic).
Air defence facilities have shot down 1 Su-25 airplane of Ukrainian Air Force near Pobeda (Donetsk People’s Republic).
In addition, 21 Ukrainian unmanned aerial vehicles have been destroyed near Zmiyevka, Kremennaya, Zolotaryovka, Krivosheyevka (Lugansk People’s Republic), Nikolayevka, Volnovakha, Yevgenovka (Donetsk People’s Republic), Knyaze-Grigorovka, Velikaya Lepetikha (Kherson region), and Melitopol (Zaporozhye region).
5 U.S.-manufactured rockets launched by HIMARS MLRS, and four U.S.-manufactured HARM anti-radiation missiles have been intercepted near Belogorovka (Lugansk People’s Republic), and Gavrilovka (Kherson region).
In total, 359 airplanes and 199 helicopters, 2,834 unmanned aerial vehicles, 399 air defence missile systems, 7,422 tanks and other armoured combat vehicles, 971 fighting vehicles equipped with MLRS, 3,781 field artillery cannons and mortars, as well as 7,937 units of special military equipment have been destroyed during the special military operation.
• Das Abendbriefing des ukrainischen Generalstabs:
The operational update regarding the #russian_invasion on 18.00, on January 5, 2022
The three hundred and sixteenth day (316) of the Russian large-scale invasion continues.
To maintain the offensive potential and replenish losses, the enemy continues to carry out mobilization measures.
During the day, the enemy carried out 8 airstrikes and carried out more than 10 MLRS attacks.
The threat of enemy air and missile strikes on critical infrastructure objects remains throughout the territory of Ukraine.
The main efforts of the russian occupiers are focused on attempts to completely capture the Donetsk oblast within the administrative border. They are conducting offensive operations in the Bakhmut and Lyman directions.
The enemy is unsuccessfully trying to improve the tactical position in the Kupyansk and Avdiivka directions. On Novopavlivskyi, Zaporizhzhia and Kherson – it is being defended.
There are no significant changes on the Volyn, Polissya, Siverskyi and Slobozhanskyi directions. There were no signs of the formation of enemy offensive groups. At the same time, the invaders are shelling the positions of our troops and civilian objects along the entire contact line.
In the direction of Slobozhanskyi, the districts of Starytsa, Ohirtseve, Vovchansk, Ustynivka, and Fiholivka of Kharkiv oblast were damaged by fire.
In the Kupyansk direction, Dvorichna, Vilshana, Kupyansk, Kislivka, Kotlyarivka, Krokhmalne and Berestove in the Kharkiv oblast and Novoselivske and Stelmakhivka in the Luhansk oblast came under the influence of fire.
On the Lyman direction, enemy shelling was recorded in Makiivka, Ploshchanka, Kuzmyne and Dibrove, Luhansk oblast.
In the direction of Bakhmut, the occupiers shelled Spirne, Berestove, Bilohorivka, Vesele, Soledar, Krasna Hora, Bakhmut, Bila Hora, Kurdyumivka, Diliivka, Pivnichne, Mayorsk and New York in Donetsk oblast.
Avdiivka, Nevelske, Maryinka and Novomykhailivka of the Donetsk oblast were damaged by fire in the Avdiivka oblast.
In the direction of Novopavlivsk, the enemy shelled Mykilske, Vuhledar and Prechystivka in Donetsk oblast.
In the Zaporizhzhia direction, the areas of Zelene Pole and Novopil settlements of the Donetsk oblast came under enemy artillery fire; Hulyaipole, Zaliznychne, Charivne, Shcherbaky and Stepove in Zaporizhzhia and Nikopol in the Dnipropetrovsk oblast.
In the Kherson direction, the enemy does not stop terrorizing the civilian population. Civil infrastructure and civilians in Chornobayivka and Kherson were damaged by the artillery shelling.
The military-political leadership of the russian federation is taking measures to prevent the mass departure of men of conscription age abroad before the next wave of mobilization, which is expected in January of this year. A complete ban on crossing the state border for men of conscription age is not excluded.
Forced passporting of the population in the temporarily occupied and occupied territories of Luhansk oblast continues. Thus, banking institutions in the occupied region require passports of the russian federation to issue payment cards.
During the day, the Ukrainian aviation made 15 strikes on enemy concentration areas, as well as 3 strikes on the positions of its anti-aircraft missile systems.
At the same time, our defenders shot down an enemy Su-25 aircraft and a Mi-8 helicopter.
Units of missile troops and artillery of the Defense Forces of Ukraine carried out fire damage to the area where the occupiers‘ manpower and military equipment were concentrated.
Bezüglich der angedachten russischen Feuerpause:
Vielleicht wollte man auch nur etwas Zeit haben, um die Munition unter den Soldaten bzw. die Soldaten über der Munition wegzubringen???
Wer weiß, ob es solche „Planungen“ nicht vielleicht mehrfach gab…
Im Sammler vom 7.12.22 findet der geneigte Leser schon einen Hinweis von mir auf das russische Weihnachtsfest, Putin muß auf Kyrill eine gewisse Rücksicht nehmen, damit stark verkürzt dargestellt, die russische Staatspropaganda auch bei seinem Volk verfängt.
Dagegen verfolgt Herr Selensky wohl eine strengere Trennung von Religion/Kirche und Staatswesen. Dies konnte man in den letzten Wochen auch in Nachrichtentickern verfolgen. Es ging um Durchsuchungen beim ukrainischen Klerus,- eventuell aufgrund alter Verbindungen nicht grundlos. Dennoch stellt sich die Frage, ob der ukrainischen Armee 36 ruhigere Stunden nicht auch gut täten.
Womit ein weiterer kleiner Blick in die Zukunft erlaubt sein sollte : wichtig wird die Zeit nach dem Weihnachtsfest. Beginnen so ab dem 15, 1. 23 erneute Einberufungswellen ?
Und am 19.4.23 beginnen die russischen Ostertage !
In diesem Zeitraum fände ich persönlich es sehr informativ, wenn der Geheimdienst seiner Majestät, auf den BND zähle ich da nicht, etwas zu den aktuellen Produktionszahlen z. B. von Uralsawonagod veröffentlichen würde.
Vom reinen Timing her ist es natürlich eine wunderbare Sache, wie Putins zynische „Weihnachtspause“ von der Meldung über Bradley und Marder düpiert wird. Direkt den Wind aus den Segeln genommen und die Stärke gezeigt, die auch der Zar anerkennen muss.
Ich halte die Moral der Ukrainer nach wie vor für ungebrochen und hoch. Denen jetzt zu sagen, sie sollen ihre Geschütze für 36 Stunden ungenutzt herumstehen lassen wäre moralschädigend, so schätze ich, und natürlich sehr ineffizient (solange Munition und Ziele für Artillerie da sind, muss diese weiterarbeiten). Angriffswellen kann die Ukraine selber timen, und sich dabei Verschnaufpausen geben, ohne dass Putin hier mitreden muss.
Insofern, völlig verständlich, dass Zelensky dies ablehnt.
Ich möchte mich auch nochmal zu der Fahrzeuglieferungsdebatte äußern, weil ja immer wieder im In- und Ausland, und auch hier in den Kommentaren gesagt wird, dass der Westen, oder auch speziell Deutschland hier zu wenig machen würde. Auch wenn ich das selber auch so sehe, so muß man doch die Komplexität des Themas akzeptieren. Neben den vielen schon diskutierten Gründen, ein System zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht zuzusagen, ist mir auch noch ein weiterer Aspekt in den Sinn gekommen. Die Ukraine spricht nicht viel darüber, und das kann auch gewollt sein, um durch ein pessimistischeres Bild Druck aufzubauen, um Lieferungen aus dem Westen zu erlangen. Soweit man das über die Jahre in Wikipedia verfolgen konnte, verfügt die Ukraine über viele Fahrzeuge in vielen Bereichen (inkl. Flugabwehr), die nicht im aktiven Dienst waren zum Zeitpunkt der Invasion. Dafür gibt es natürlich Gründe, wie Ersatzteil- und Personal/Knowhow-Mangel. Ich glaube jedoch fest, dass die Ukraine fieberhaft daran arbeitet, alles was im Krieg nützlich ist, zu aktivieren. Ob sie dabei vom Westen unterstützt werden, keine Ahnung, aber wäre doch wohl höchst wahrscheinlich.
Das würde bedeuten, dass Verluste von Equipment nicht notwendigerweise bedeutet, daß der Ukraine immer weniger zur Verfügung steht, wenn denn nicht Lieferungen aus dem Westen kommen. (Dazu kommen auch Erbeutungen, aber lassen wir das mal unberücksichtigt, da weniger kalkulierbar.)
Um nicht mit dem ukrainischen Material, welches in der Instandsetzung ist, zu konkurrieren, muss das vom Westen gelieferte Material schnell nutzbar sein und nicht in den ersten Tagen Wartung benötigen. Bzw. eine Logistik/Wartungskette muss vom Westen parallel zur ukrainischen Rüstungsindustrie erstellt werden (so wie für die PzH 2000). Das ist für Systeme, die an der Front zum Einsatz kommen natürlich viel komplexer. Vielleicht sind dies ja Dinge die im Hintergrund ablaufen, aber definitiv sind dies Dinge, die die Entscheidungsgeschwindigkeit enorm drosseln.
Angesichts dieser Probleme, wäre es denn nicht eine sanfte Eskalation wenn man Leo 2 liefern würde mit der Auflage, dass diese aktuell nur zum Schutz von Kyjiw eingesetzt werden dürfen? Dadurch würden T-XX und BMPs für die Ost- und Südflanke frei. Und der Westen ist sich doch hoffentlich einig, dass Kyjiw mit allen Mitteln zu verteidigen ist. Denn nach so viel Unterstützung für die Ukraine ist aus meiner Sicht ein point of no return erreicht.
@SanDino (0:23)
Andersherum wird aber auch ein Schuh draus:
Kyrill bzw. die russisch-orthodoxe Kirche braucht mittlerweile den Erfolg des politischen/militärischen Russlands:
„Die Hälfte der Stammgüter der Moskauer orthodoxen Kirche […] befindet sich in der Ukraine. (am 29.12. beim BR unter: „Konfrontationskurs: Konflikt orthodoxer Kirchen in der Ukraine“)
Für die russische Propaganda ist meines Erachtens die Religion nebensächlich. Nicht dass man sich über die Unterstützung nicht freuen würde…
Korrektur ; Uralwagonsawod
Wenn Polen Leo2 liefern will darf Scholz das nicht verhindern. Der außenpolitische Schaden wäre unglaublich groß, weil die PiS eventuell nur darauf spekuliert. Die Staatsmedien machen ja sogar die deutsche Patriot Unterstützung madig, sowohl die für Polen als auch die jetzt für die Ukraine.
Meine Meinung zu polnischen Leo2 habe ich beherrscht geäußert. Am besten ALLE für die Ukraine freisetzen, gerne mit deutschem Steuergeld und amerikanischen M1 für Polen.
Zur Kirche:
Ich finde es abartig, wie ein Kirchenoberhaupt so zum Krieg aufrufen kann, Gutes altes „Gott mit uns“ Gehabe. Das ist keine Glaubensgemeinschaft mehr sondern eine Terrororganisation!
PS: auch der Papst sagt da Dinge, die mich wenn ich Katholik wäre schon austreten lassen hätten.
@Rufus (10:45):
Weitestgehend Zustimmung. Wie das mit lokalen Einsatzbeschränkungdn von Material funktionieren soll verstehe ich nicht nur nicht, sondern das kann nicht klappen.
Warum D bei den Panzern (egal ob Leo 1 oder 2) zurückhaltend ist und im Moment wieder nur mit F und USA „mitschwimmt“, dafür gibt es sus meiner Sicht nur einen Grund (seit Monaten bleibt für mich diese Antwort zu der Frage):
Bei Leos wäre D federführend mit eingebunden: Exportgenehmigung für andere Länder, eigene Lieferungen, Wartung, Logistik,…
Da will man so denke ich nicht bei den „Machern“ dabei sein für die Zeit, wenn das Alles (wann auch immer) vorbei ist. Ich glaube man hofft für diese Zeit wieder/noch auf günstiges Gas aus Russland. Unsere Industrie und Kraftwerke werden es neben grünen (oder „blauen“) Alternativen wohl über Jahre bis Jahrzehnte weiterverwenden können und WOLLEN
Schade eigentlich, schließlich wäre es so einfach gewesen als Macher auf der richtigen Seite zu stehen. Da geschichtliche Gründe kaum dagegenstehen können müssen es wirtschaftliche sein.
Die Mär vom Kriegseintritt NATO oder D ist seit einigen Lieferungen gestorben (falls wieder wer damit anfangen möchte…)
@Dominik
Gleich eine ganze Kirche als Terrororganisation einzustufen halte ich für etwas gewagt !
Das muß aber nicht heißen , das alle Hirten dieser Herde Lichtgestalten sind.
@Dominik vielleicht würden Sie ja mal erläutern, warum denn auch die polnischen Panzer mit deutschem Steuergeld bezahlt werden müssen. Wir haben’s ja, gell?