Lesestoff fürs Wochenende: Kopf hoch und Vertrauen in die Führung?
Geschönte Meldeketten in der Bundeswehr, je weiter oben desto mehr Meldungen auf Grün, keine Auftragstaktik erwünscht, innere Führung in der Krise? Was auch hier in den Kommentaren immer wieder anklingt, hat die Kollegin Julia Weigelt sehr lesenswert aufgeschrieben:
heißt denn auch ihr Text in der November-Ausgabe von loyal, dem Magazin des Reservistenverbandes. Unbedingte Leseempfehlung.
(Und der Hinweis, dass es ein Zeichen auch von Pluralität und Meinungsfreiheit in den Streitkräften ist, dass dieser Text in der Zeitschrift des Reservistenverbands erscheint – der ja im Wesentlichen aus dem Verteidigungshaushalt finanziert wird. Das wird auch hoffentlich so bleiben.)
(Archivbild Juli 2014: Soldat*innen des Sanitätsdienstes beim feierlichen Gelöbnis am 20. Juli 2014 vor dem Verteidigungsministerium in Berlin – Sebastian Wilke/Bundeswehr)
Derzeit herrscht eine Absicherungsmentalität bei vielen Vorgesetzten, die selbst nicht mehr das Gefühl haben, genug Vertrauen ihrer übergeordneten Führung zu genießen. Strittige Fragen und Entscheidungen werden, statt mutig getroffen zu werden, lieber nach oben weitergereicht oder an andere Stellen abgegeben. Durch dieses Vorgehen hat niemand einen Fehler begangen, und niemand muss sich für getroffenen Entscheidungen selbst verantworten – die eigene Karriere ist gesichert. Vorbilder für junge Soldaten bilden sich so leider nicht heraus. Wenn niemand sich mehr traut, den Mund aufzumachen, seine eigene Meinung zu vertreten, mutige Entscheidungen zu fällen und auch Fehler zu begehen, ist die Innere Führung als Konzept und Leitbild am Ende. Diese bürokratische Mentalität wird leider von ganz oben gefördert und gelebt. Das Mikromanagement des BMVg wird wieder deutlicher. Bis auf die kleinste Ebene wird erneut durchregiert und entschieden. Damit nimmt man den Vorgesetzten jede Luft zum Atmen und schafft ein Klima der Angst und blinden Bürokratie.
Zentrum Innere Führung in Koblenz = vielfältigen Aufgaben und Leistungen: von Führungskräftecoaching über Schulungen für Gleichstellungsbeauftragte bis hin zum Monitoring der Inneren sozialen Lage der Bundeswehr.
Ich erlaube mir die Frage hier einzuwerfen: tatsächlich Taktgeber und Innovator? Oder doch eher Verwaltungsbehörde?
Wie wird der tatsächliche Mehrwert des Zentrums beziffert?
@Thomas Melber :“Wenn sich der Soldat und Vorgesetzte so verhält wie es der Dienstherr mit Fug und recht erwartet passiert doch nichts.“.
Aber wo sind da die Grenzen?
Was ist denn die „Erwartung“?
Ist Sex vor der Ehe erlaubt, Scheidung, Abtreibung?
Wenn ich konservativ bin, habe ich hier andere Erwartungen als Links liberal denkende.
Und es führt leider dazu, dass man sagt und macht, was der Vorgesetzte hören und sehen will.
Ich habe gehört, daß viele Soldatinnen und Soldaten ihre Internet-Präsenz (nein, nicht nur Dating) gelöscht haben.
Daher gibt es für mich nur Recht und Gesetz.
Was hat das Heer selbst getan, damit es 2022 nicht blank da steht? Dazu spricht der Inspekteur Heer recht wenig.
Forderungen stellen, das allein genügt nicht.
Muß ein Inspekteur nicht regelmäßig Rechenschaft für sein Tun ablegen? Bei der politischen Leitung, bis hin zum Bundeskanzler? Wie oft viel da das Wort blank. Was passierte dann?
Einige behaupten hier, dass die Führungsspitzen etwas ändern wollen, nehmen sie regelrecht in Schutz. Warum eigentlich?
Der Alltag der Truppe besteht zu oft aus: unzufrieden, unmotiviert, schlecht ausgerüstet. Zu wenig Personal, zu viele Aufgaben. Wieder eine neue Struktur (Zielbild) im Anflug. Die Soldaten der sind erneut tief verunsichert, die Stimmung in der Truppe ist wieder gedrückt. Zum Beispiel wenn Panzer zu Jägern werden.
Erst Russlands aggressives Verhalten mit dem Einmarsch in der Ukraine scheint vielen vor Augen geführt zu haben, dass es vielleicht eine gute Idee wäre, sich mehr um die Bundeswehr zu kümmern. Ernsthaft? Aufgewacht?
Was wurde also seit 2014 tatsächlich getan?
„Menschen geben immer den Umständen die Schuld an ihrer Situation. Ich glaube nicht an Umstände. Die Menschen, die es in dieser Welt zu etwas bringen, sind die, die aufstehen und nach den richtigen Umständen suchen. Und, falls sie sie nicht finden, selbst herstellen.“ – George Bernard Shaw
Nur Selbstbetrüger sagen: Schuld sind immer die anderen.
Der GI: „Ich versuche, so häufig wie möglich bei der Truppe zu sein. Gerne auch unangekündigt …“ Stimmt, doch was passiert dann? (übrigens sein Besuch in Niger, aber Mali links liegengelassen?)
Doch nicht etwa nur: Tolle Truppe, super Stimmung und viel Spaß.
@ Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) 06.11.2022 um 16:26 Uhr
Guter Hinweis. Das hat sich dieser General aber kein gutes Zeugnis ausgestellt. Ein zum Teil offener Rundumschlag gegen die Journalistin (Innere Führung nicht verstanden) bis zur Kritik an anonymen Äußerungen von Soldaten.
Die Spitze ist jedoch: „Insofern ist der Titel der Zeitschrift Loyal weder zutreffend noch im Übrigen loyal, wenn man das bewährte Führungsprinzip der Bundeswehr in einer offiziellen Zeitschrift des Verbands der Reservisten der Bundeswehr derart kritisiert.“
Das ist höflich gesagt, unschön von diesem General. Seine Ministerin wird es jedoch mit Freude lesen, auch den Hinweis, dass sie ja so sehr für Offenheit steht. Siehe dazu ihre Reaktionen zur Mitflugangelegenheit. Oder auch die Besetzung von Spitzendienstposten (3 Sterneebene) mit ihren SPD Gefolgsleuten. Die widersprechen bestimmt nicht so sehr. Schauen wir doch mal, wer jetzt auffällig den Artikel niedermacht bzw. die Medien gar verantwortlich. Da kann man doch vom Kuchen der Förderung noch etwas abbekommen.
Der Artikel trifft mMn den Nagen auf den Kopf – Gendergerechtigkeit hin oder her. Das Schlimme daran.: Auch in der zivilen Beamten- bzw. Verwaltungswelt sieht es ganz genauso aus. Die Begrifflichkeiten mögen andere sein, das Problem ist das selbe. Das Ja-Sagertum hat immense Ausmaße angenommen, und viele richtungsweisende Entscheidungen sind – Entschuldigung – hirnverbrannt, weil selbst konstruktive Kritik als Majestätsbeleidugung aufgefasst würde und damit unterbleibt. Wenn wir in diesen Belangen nicht ganz schnell die Kurve bekommen, dann können wir uns den Status als führende Wirtschaftsnation ganz schnell abschminken.
General Bodemann auf link @ Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) 06.11.2022 um 16:26 Uhr
Zitat:
„…..Es gibt schon etliche, die Kritik geäußert haben. Insgesamt vermutlich zu wenig. Kritik offen heißt für mich im Übrigen nicht in der Öffentlichkeit oder in den Medien, sondern offen gegenüber den Vorgesetzten bis zur politischen Leitung. Da halte ich es wie beim Fußball. So etwas gehört in die Kabine, nicht in die Öffentlichkeit. Wir sind ja auch zur Loyalität verpflichtet!“
Die Bundeswehr befindet sich erneut in einem tiefgreifenden Umbruch: Größe, Struktur, Aufgabenspektrum und Selbstverständnis ändern sich erneut, zum Teil grundlegend.
Kritik daran nur hinter verschlossenen Türen?
Ach das sind wir schon angekommen. Jetzt das wahre Gesicht der Generalität: „Das gehört nicht in die Öffentlichkeit“
Das wollen die mal unter sich aus machen, oder?
Eben nicht, erinern wir uns, wieviel Skandale aufgedeckt wurden, weil es Kritik in der Öffenlichkeit gab und gibt. Ja, auch mit Hilfe der Medien.
In der Bodemannschen Kabine hätten wir meist gar nichts geändert.
Herr General Bodemann sollte um sein Ablösung bitten. So jemand ist Kommandeur des Zentrums Innere Führung? Was für ein Demokratieverständnis.
@ Nurso
Volle Zustimmung.
Der Fall OTL Biefang ist viel brisanter als man glaubt. Das Datinggesuch ist für meinen Geschmack unpassend und selbst das gesamte Auftreten ist für mich eher verstörend. Entscheidend sind aber nicht mein Geschmack oder meine Moralvorstellungen. Im demokratischen Rechtsstaat hat es klare und eindeutige Regeln zu geben.
Demnächst stört sich ein Vorgesetzter an einer Ménage-à-trois und greift durch.
Die alltägliche Doppelmoral in der Bundeswehr ist einfach zum…..! Das ist das zentrale Problem. Anspruch und Wirklichkeit.
Warum ist die Bundeswehr nicht genau so „konsequent“ bei der Durchsetzung zur Erreichung der Mindeststandards im Bereich KLF/IGF?
@KlausHammerstock
„Wir sind ja auch zur Loyalität verpflichtet!“
Das hört sich beinahe an wie : „Treue um Treue“ 😎
„In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht.“ Kurt Tucholsky
Der Fisch fängt vom Kopf zu stinken an und er stinkt schon lange auch an der Schwanzflosse. Was also tun, wenn alle Teile der Green Machine nur noch im Absicherungsmodus agieren? Na den Druck erhöhen und ihnen die Sicherheit nehmen, bis sie wieder funktionieren. Sch… auf Kästchenkunde, erst einmal die **** und *** Fraktion fristlos ohne Bezüge ins ALG1 entlassen und geeignete Nachfolger einsetzen.
Keine Sorge liebe „Führer“, die politische und militärische Führungskaste ist so voll von Hemmnissen, dass Niemand solch radikale Ideen auch nur ansatzweise umsetzen wird. Wieso soll es auch auch anders als in den ganzen anderen Konzernen/Behörden (sic! nix mit Streitmacht) sein?
Gute Nacht Deutschland, der OSG macht dann mal das Licht aus.
@ Peter Vaelena sagt:06.11.2022 um 17:03 Uhr:
Volle Zustimmung, so ist es … Sie haben das, was die meisten anderen hier aus manchmal speziellen Blickwinkeln bewertet haben, grundsätzlich und leicht lesbar zusammengefasst.
Leider sind wir weder Taktgeber noch Innovator – sondern eine Verwaltungsbehörde (im negativen Sinne), die nur wegen des Einsatzes unten noch leidlich funktioniert und nur deshalb noch existiert, weil sie zur öffentlichen Hand gehört.
Wir produzieren leider keine Sicherheit.
Zu viele Häuptlinge, zu wenige Indianer, zu viele Stäbe, zu wenig Truppe: der übergroße Wasserkopf ist das Problem. Die Bw ist zu einem „i.G.“- Karriereapparat degeneriert, und hat eine fragwürdige (Unternehmens-)Kultur entwickelt, Stichwort „Fehlerkultur“. Die Situation erscheint mir mit Blick auf Demographie und Attraktivität sowie das miserable Verhältnis Input-Outcome ernst. Und ich freue mich daher über die jetzt angestoßene, notwendige Debatte, und bin dem Magazin „loyal“ dankbar dafür!
Jedoch fürchte ich, dass das BMVg wie immer reagieren wird – und mit einer Arbeitsgruppe unter Leitung B6+ (oder Kdr ZInFü) das Problem mit ministeriellem „Sprech“ unmittelbar kleinreden und damit real vergrößern wird. Das Problem anzuerkennen, würde bedeuten, dass man Verantwortung übernimmt. Und das sehe ich nicht. Das wird sich keiner trauen.
Zu einer ehrlichen, vollständigen Debatte gehört allerdings auch die Frage, wie man mit den zivilen Mitarbeitenden umgeht. Wie ist denn dort die Führungskultur? Und weil wir gerade dabei sind: was die Revision im Vorschriftenwesen ergeben?
@ Florian Staude
Geht es nicht eine Nummer kleiner?
Frau Biefang hat einen Verweis erhalten – einen Verweis, die niedrigste Form der einfachen Disziplinarmaßnahmen.
Das Disziplinarrecht soll den Soldaten an seine Dienstpflichten (!) erinnern, sofern er sie schuldhaft (dazu reicht auch schon die Fahrlässigkeit aus) verletzt hat.
Der zuständige Vorgesetzte hat nach pflichtgemäßen Ermessen (!) entschieden – rechtmäßig entschieden. Dies wurde wiederholt infrage- und festgestellt und DAS ist Rechtsstaatlichkeit in Reinkultur. Ein Urteil muss rechtmäßig zustande kommen, ansonsten ist es IMMER subjektiv, im Disziplinar- wie im Strafrecht. Was Richter A noch als „Jungenstreich“ einstuft, reicht bei Richter B schon für den Jugendknast.
So ist das halt – was auch immer Sie sich unter Rechtsstaatlichkeit vorstellen, das wird es so – hoffentlich – niemals geben.
Bundeswehr als Garant einer freiheitlichen Demokratie. Doch Deutschland ist nicht „abwehrbereit“. Bundeswehr ist vermutlich die ineffizienteste Nato-Armee. Der Rückbau der Kernkompetenz Verteidigung ist ein Verstoß gegen unser GG.
Es geht also einzig und allein um die Frage, ob und wie die deutschen Streitkräfte die ihnen zugeteilten Aufgaben wieder erfüllen können.
Jetzt muss sich die Bundeswehr zügig auf die Kernkompetenz konzentrieren: Die Kriegstauglichkeit.
Kämpfen als soldatische Kernkompetenz und Alleinstellungsmerkmal. Verfassungsauftrag Verteidigung als Kernkompetenz. Daran sind alle zu messen. Ballast abwerfen ist angesagt. Auch und gerade bei dem aufgeblasenem Konzept der Inneren Führung. Mit was sich unter dem Banner der Inneren Führung so beschäftigt wird, wozu es offenbar immer wieder hochdotierete Dienstposten gibt.
Das ursprüngliche Konzept der Inneren Führung steht nicht im Widerspruch zu den Kernaufgaben der Streitkräfte stehe, sondern ist vielmehr eine der notwendigen Voraussetzungen für diese. Kämpfen können und kämpfen wollen. Nur darum geht es.
Dampfplauderer, insbesondere die an der Spitze, sollten wir nicht mehr halten. Wer nicht einsatzbereite Streitkräfte abliefert, erfüllt seine Dienstpflichten nicht. Auf Wiedersehen.
@Florian Staudte
„Nach 25 Jahren Bundeswehr kann ich nur feststellen, so desolat, so lauwarm, so schwach in Geist und Führung war die Bundeswehr noch nie.“
Danke! Ein ähnliches Erlebnis wie Sie es rund ums Thema Petition beschreiben, hatte ich auch. Sofern tatsächlich handfeste Probleme unumwindbar ehrlich aufgezeigt werden, stottert nicht nur der Disziplinarapparat bis zum geräuschlosen Absterben der problematischen Angelegenheit im Nirgendwo, sondern schlägt versuchsweise noch nach dem Beschwerdeführer aus.
Der Bundeswehr fehlt einfach die Kreativität sich aus sich selbst heraus sinnvoll zu verändern.
Es fehlt einfach der Anschluss an den Zeitgeist einer Gesellschaft, die diesen kreativen Wandel immer wieder vorlebt, sich sozusagen beständig wandelt, verändert und neu kreiert.
Stattdessen werden z.T. schlafmützig altbackene Ideale „vorgelebt“, oft hält man den eigenen Ansprüchen selbst kaum oder gar nicht stand, ruht sich aus, auf Lorbeeren aus „alten Zeiten“ für die es praktischerweise kaum noch „aktiven“ Zeugen gibt.
Der Laden ist unreformierbar geworden.
Nun ja, auch wenn es m.E. ein guter und sachlicher Artikel ist, triggert er fast natürlich die Befindlichkeiten vieler Soldat*innen. Aber hey, ich bin nicht der Einzige der die Truppe gern mit Einhornbildern oder dem Thema „Gender/Diversity“ auf Betriebstemperatur bringt …
Neben meiner akademischen Beschäftigung bin ich im Hauptberuf politischer Bildner mit Schwerpunkt politische Bildung mit der Bundeswehr (also politische Bildung gemäß Weisungslage in Verbindung mit den bpb-Vorgaben (Standards der Bundeszentrale für politische Bildung, einer nichtrechtsfähigen Bundesanstalt (nachgeordnete Behörde) im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern). Ich habe ca. 50+ Veranstaltungen pro Jahr mit Einheiten/Ämtern/Kommandobehörden etc. der Bundeswehr vor Ort in der Kaserne/ in Tagungshäusern (also extern)/ auf Seminarfahrten oder online. Und ja, ich kann vieles was in dem Text in der loyal steht völlig unterschreiben und auch die Causa Biefang symbolisiert vieles, was schon in Zeiten bedingter Wehrfähigkeit scheinbar wichtiger ist als das Kerngeschäft (der SPIEGEL-Artikel von letzter Woche ist übrigens ähnlich gelagert).
Ich kann aber auch verstehen, dass viele Soldat*innen unzufrieden sind (wenn man Mangel verwaltet, dann ist das einfach nicht unbedingt erfüllend) oder sich unverstanden fühlen (Führungsversagen gibt es schon eine Menge, aber mit Exceltabellen glättet man viel und da sieht es auch anders aus).
Um es für heute etwas kürzer zu halten … vielleicht wäre es auch im Geschäftsbereich des BMVg mal sinnvoll einfach zu liefern und das zu machen was man kann, anstelle sich immer weit aus dem Fenster zu lehnen und Geld für etwas zu vernichten, was man nicht kann …
Der erste Kommentar von @Akki war einfach nur passend. Taktisch wilde Ritte sind vielleicht für den Einzelnen (noch ist es ein old Boys Club) nützlich, die Masse aber muss im Zweifel den Schwachfug ausbaden. Aber warum sollte es in der Bundeswehr anders sein als in der Politik und in großen Organisationen? Am Ende machen Menschen die Fehler, nicht die Umstände.
Aus meiner Observer-Perspektive sehe ich es wie @Klab.
Von ganz oben werden an NATO Fähigkeiten gemeldet, die überhaupt nicht da sind. Es ist eine Solidarität ohne Substanz (es sind ausdrücklich nicht die „boots on the ground“ angesprochen!) . Trotzdem gibt es den wohl aus Stolz resultierenden Anspruch schöne Zahlen auf dem Papier zu präsentieren und „mit am Tisch zu sitzen“ und wohlklingende Ansagen zu machen.
Ich finde es nicht überraschend, dass sich so ein Mindset nach Jahrzehnten durch alle Ebenen gefressen hat. Schließlich wurde von ganz oben immer vorgelebt: ein gutes Bild abgeben und für den Fall das es drauf ankommt, noch bessere Ausreden haben – die Drecksarbeit erledigen andere. Demensprechend scheint sich das ganze System Bundeswehr auf die antizipierten Risiken eingestellt zu haben: „schlechtes Bild abgeben“ (hohes Risiko, darf nicht passieren) vs. „SNAFU“ (geringes Risiko, passiert uns eh nicht) + dort wo es unvermeidbar ist arrangieren sich die Betroffenen irgendwie, wie immer, so wie es Soldaten machen.
Leider ändern sich die Zeiten gerade, man könnte glatt von einer „Zeitenwende“ sprechen!
Wie man so ein System nach Jahrzehnten untrainiert bekommt? Ich würde sagen Konfrontation mit den Folgen der Realitätsverweigerung auf allen Führungsebenen, aber das will ich dann auch keinem deutschen Soldaten oder den Deutschen generell wünschen :-(
Unsicher was man jetzt machen kann, vielleicht mehr von den spontanen herausfordernden Manövern wie es die Marine gerade hinlegt. Die wird aber ohnehin die geringste Möglichkeit zum Realitätsverlust haben. Etwas Risiko muss sein, damit man von von der mittleren Ebene bis oben ins Schwitzen kommt und sich das „Schönreden“ das nächste mal besser überlegt, wenn daraus reale, harte Konsequenzen folgen können. Bei der Marine ist es u.a. die Natur, beim Heer könnte es die geographische Nähe zu gewissen Kriegsgebieten sein, wo man sich dann mal für längere Zeit aufhält (Einladung kann man bestimmt organisieren bzw. gibt es in Litauen). Schon klar das dann da nicht alles „grün“ ist, aber das muss oben auch mal richtig gefühlt werden anstatt wieder mit einer Ausrede (Stab wird verlegt) anzukommen.
Es ist schon sehr befremdlich und völlig unverständlich dieses permanente Politikbashing in zahlreichen Kommentaren. Auch für Staatsbürger in Uniform ist tatsächlich ein MdB ( Bundestagsabgeordneter ) für jeden der Kritiker erreichbar und ansprechbar, ja sogar eine Mitarbeit in politischen Gremien ist möglich.
Das erfordert allerdings sehr viel Wissen und Engagement bezüglich der Entscheidungsprozesse in einer Demokratie und ach ja natürlich ehe ich es vergesse Überzeugungskraft, Überzeugungswillen und der permanente Kampf um Mehrheiten. Dafür sind allerdings starke Argumente erforderlich und die Erkenntnis, auch einmal ohne Mehrheit dazustehen.
So und nicht anders funktioniert Politik und Politiker. Die Phrase und Worthülse “ die Politik „an sich gibt es also nackt gar nicht, sie muss erst durch jeden Einzelnen mit Inhalt gefüllt werden. Dazu muss man (jeder hier ) natürlich raus aus seiner Komfortzone ( hier, dieses Forum im Kreis weitestgehender Gleichgesinnter und nicht nur hier mosern) sondern tatsächlich in der Öffentlichkeit argumentieren, sich artikulieren . Nur, da höre ich seit Jahren aus berufenem Munde herzlich wenig! Hier dagegen sehr wohl, aber mit welcher Relevanz? Nett, das wir mal wieder gesprochen haben? Ist es das?
Um nicht wie der Hamster im Rad zu laufen oder permanent olle Kamellen wiederzukäuen neue Wege beschreiten mit der Aufgabe: Wie kann i c h etwas zur Verbesserung beitragen?
Oh ja, das ist sehr wohl eine Kern-Führungaufgabe!
Natürlich erfordert das deutlich mehr Einsatz, fördert aber sicher auch deutlich mehr Verständnis für die letzten 30 Jahre, so wie sie abgelaufen sind und zu hoffentlich dann weniger Politikbashing, das in keinster Weise auch nur irgendwie zielführend ist und niemandem nutzt.
Die Politik hat das Primat über die Bw und eine Führung herangezogen, die sich der Politik bedingungslos unterordnet und jede politische Forderung, auch zum Schaden der Truppe, kritiklos umsetzt. Und der Politik war in den letzten Jahrzehnten nicht die Erhaltung oder gar Erhöhung der Kampfkraft wichtig, sondern die Umsetzung und Unterstützung der politischen Agenda der jeweils regierenden Partei.
Da soll bspw. eben zwanghaft der Frauenanteil erhöht werden und ein Verweilen bei 12%, trotz aller Anstrengungen, wird dann als Versagen gewertet. Das die Anstrengungen zur Erhöhung der Frauenquote die Kampfkraft unterhöhlen, spielt da keine Rolle. Es zählt einzig die politische Agenda. Ehrlicherweise müßte man zugeben, daß das Interesse der Frauen am Soldatenberuf eben geringer ist als bei Männern. So wie das für viele andere Berufe übrigens auch zutrifft. Aber das würde ja der Gleichheitsideologie widersprechen und bleibt natürlich unausgesprochen. Stattdessen werden Kraft und Energie, die woanders besser aufgehoben wären, in dieses Projekt gesteckt und Maßnahmen und Ideen der politischen Führung umgesetzt, die bspw. auch zu einer negativen Außenwahrnehmung der Bw führen.
Oder das Beispiel Transsexualität. Hilft es, die Kampfkraft der Bw zu erhöhen, dieses politische Modethema prominent hervorzuheben, bspw. durch ein rosa Einhorn beim Abschiedsapell oder ist das nicht nur ein Dienern vor der politischen Führung und kontraproduktiv ? Jeder, auch der militärisch Uninteressierteste in meinem Bekannten- und Kollegenkreis kennt dieses Bild und keinen hat dies in einem positiven Bild der Bw bestärkt. Ich kenne nur negative Reaktionen. Leider ist eben Diversität ein Modethema und nicht Kampfkraft.
Unter diesen Regierungen wird jedenfalls keine Besserung eintreten, weil die Bw ja ihr Produkt ist und die Generalität nach politischen, und nicht militärischen, Gesichtspunkten ausgesucht wird.
Eskadron sagt: 05.11.2022 um 19:18 Uhr
Koffer sagt: 05.11.2022 um 21:25 Uhr
Vielen Dank für ihre Einordnungen, die ich teile.
Man bekommt den Eindruck, Frau wollte in dem Artikel auf Teufelin komm´ raus alles unterbringen. Auch um der eigenen Sichtbarkeit Willen.
ch habe mich angeregt durch die Hinweise in diesem Faden mit der kritischen Bestandsaufnahme beschäftigt. Es gibt diverse Unterlagen (Text/Folien), welche offen zugänglich sind. (Nicht vs-nfd)
Das Betrückende ist, dass offenbar neue RL/Referenten mit fast deckungsgleichen Worten vorheriger Bestandsaufnahme/Tagungen/xxx/ verwenden. Altes, verstaubtes Reformgeschwätz, der Begriff Reform darf ncht verwendet werden, doch nun mal ehrlich, DAS ist es nun? I
Und dann das Ziel, nun endlich einsatzbereite Streitkräfte. Da hat man allen Gehinschmalz zusammengenommen, um nun darauf zu kommen.
Da steht dann auch, kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.
Wenn man über den bisherigen Weg nichts erreicht hat, setzt man im BMVg nicht auf neues Denken, sondern geht im sturen Ansatz, den alten Weg. Die alten Hasen des BMVg schrieben wohl einfach alte Reden und Vorlagen ab, hübschen sie auf, verändern das Datum und melden den Vorgesetzten, wie fleißig sie waren.
Der GI verkommt zum Besuchsonkel und erzähl auch nur wieder sein geliebtes altes Zeug, mit dem er möglichweise den OSG erreicht aber nicht seinen Auftrag als stratgegischer Denker und milpol Planer erfüllt. Von der Ministerin kaltgestellt, ist er eine völlige Fehlbesetzung. Frau Ministerin hat ja schon genügend SPD Korsett eingebaut, klassisches Beispiel BMVG AbtLtr yyy. Man soll ja hier nicht persönlich werden.
Ich empfehle: Der Emporkömmling von Hugo Salus.
Hm, einige Dampfplauderer sind mit ihrer Vorgestern-Ideologie (Stichwort „Gleichheitsideologie“, „politische Modethemen“ etc.) schon schwer erträglich. Nicht alles war früher besser, nur weil die Gummistiefel aus Holz waren. Und die monatlichen Zahlen zur Personalstärke zeigen schon, dass solche Ideologien als richtungsweisend für die Streitkräfte wahrgenommen werden. Mit dem entsprechenden Ergebnis.
Natürlich ist der Andersdenkende ein „Dampfplauderer“. Das vereinfacht alles enorm und ist viel einfacher, als eine Auseinandersetzung. Auch das ist die Ursache einiger unserer Probleme.
„Und die monatlichen Zahlen zur Personalstärke zeigen schon, dass solche Ideologien als richtungsweisend für die Streitkräfte wahrgenommen werden. Mit dem entsprechenden Ergebnis.“
Schön, daß Sie die Ursache so genau kennen und einordnen können. Natürlich kann es nicht andersrum sein.
Nur weil heute einiges schlecht ist, war früher nicht alles besser. Und das die Gummistiefel aus Holz waren, kann ich mich nicht erinnern, auch nicht, das gesagt zu haben. Aber Kritik kann man mit solch holzschnittartigen Argumenten natürlich einfach abbügeln. Aber auf diesem Niveau mag ich mich einfach nicht unterhalten. Dafür ist mir meine Zeit zu kostbar und das Ergebnis solcher Niveaulosigkeit spüren wir ja heute.
Schlimm ist an dem Artikel nur, dass man ihn offenbar schreiben musste, weil die Kritik „in der Kabine“ anscheinend ohne Resultat verhallt ist.
Innere Führung heißt auch, dass sich die Bundeswehr hinsichtlich ihrer Aufstellung und Strukturen nicht uneingeschränkt hinter verschlossenen Türen mit sich selbst beschäftigen kann, sondern sich dem Einblick und auch der Meinungsvielfalt der Zivilgesellschaft stellen muss.
Jetzt mal abgesehen von IT-Sicherheit und ähnlichem mehr. Aber nicht einmal das funktioniert ja, Stichwort elektronischer Truppenausweis für Reservisten
@ Hans Dampf
Im Rechtsstaat gilt, das beim Vorliegen von Tatbeständen eine Rechtsfolge eintritt.
Hinsichtlich der Rechtsfolge gibt es einen Rahmen, um die Individualität des gesamten Sachverhaltes abbilden zu können.
Nach meiner Bewertung hätte der Disziplinarvorgesetzte gar nicht entscheiden dürfen, da überhaupt kein Dienstvergehen vorliegt.
Ich habe die Kommentare auf linkedin zum obigen Artikel gelesen. Dort äußert sich auch der Kdr ZInFü rege. Tenor: Nicht das Konzept IF ist falsch, der einzelne Mensch verfehlt in der Umsetzung.
Das kann es irgendwie nicht sein. Ich persönlich erlebe das nicht als Fehlumsetzung einzelner Menschen, sondern als Fehlumsetzung in der Masse der Menschen.
Entweder ist das Konzept IF dann nicht umsetzbar oder eine Umsetzung ist nicht gewollt.
Zu kurz kommt mir auch etwas, nähmlich die Folgen mangelhafter Umsetzung: Burnout, Depressionen, Alkoholismus usw.
Ein Blick in den letzten Versorgungsbericht der Bundesregierung zeigt das die Anzahl der dienstunfähig Entlassenen seit Jahren stark steigt. In der Gesamtanzahl zwar auf niedrigem Niveau steigt die Quote als Grund für den Ruhestandeintritt expotentiell (2014: 1.2%, 2017: 2,6, 2018: 5.0 %)
@T.W.
Die ich rief, die Geister, Werd‘ ich nun nicht los.
Miteinander die Zusammenhänge nicht nur erkennen, sondern auch Lösungen aufzeigen, das tut ihr Blog. Viele Fehler, aber manches ist gut. Stimmt sicher. Doch das Gute ist zu wenig.
Daher bitte nicht über Gebühr reglementieren. Eine konstruktive Konfliktkultur ·ist doch die Stärke Ihres Blogs. Dafür danke ich Ihnen!
Wenn einige in der Beurteilung des bisher Geleisteten und Erreichten eine äußerst negative und auch fuer die Zukunft negativ stimmende Bilianz ziehen, verkennen sie doch i.d.R. nicht Reichweite und Umfang der noch vor uns liegenden Aufgaben.
Die Grenze ist allerdings erreicht, wenn rückwärtsgewandtes Denken, Werte und Normen des GG überschreitet.
Manches muss einfach mal (hier) raus, denn im Dienst gelingt es nur unzureichend. Da schließt sich der Kreis zu Ihrer Initiative (Artikel).
Echt, Leute. Wenn ich die Argumentationsweise von einigen hier in ähnlichem Stil beantworte, ist das holzschnittartig und böse und so? Es gibt immer noch die Verwechslung, dass Meinungsfreiheit auch bedeuten müsse, dass einem keiner widersprechen darf. Machen wir hier so nicht.
@ Frank Drebin
Nach meiner Auffassung ist es ausgeschlossen, dass sich die Bundeswehr selbst weiterentwickeln kann. Ich setze noch eine gewisse Hoffnung in den Deutschen Bundestag.
Führen mit Konfliktkompetenz gem. Innerer Führung- können nur wenige in der Bundeswehr. Daher u.a. auch ihr Absturz in Zustand „nicht verteidigungsfähig!.
Argumentieren mit Konfliktkompetenz stzt sich hier fort. Gedanken- und Meinungsfreiheit verkommt bei einigen zur Phrase.
Wider die Überheblichkeit gilt für Generale aber auch einige Blogger.
Sachlich bleiben bedeutet, am Thema orientiert zu handeln und dem anderen gegenüber fair und gerecht zu bleiben. Es schließt aber auch eine Argumentation auf emotionaler Ebene nicht aus.
@Rudi sagt: 07.11.2022 um 8:54 Uhr
Irgendwie sind Sie gedanklich gesellschaftspolitisch in den 70er Jahren hängengeblieben. Der Mann als „Macher“ und die Frau an den Herd. Gilt auch für die sexuelle Orientierung.
Mittlerweile sind wir 50 Jahre weiter, es haben nur nicht alle mitbekommen. Der Frauenanteil in der Bundeswehr ist u.a. auch deshalb nicht höher, weil dort immer noch genügend alte weiße Männer mit der gleichen antiquierten Macho-Denke rumrennen, die Sie hier auch den Tag legen. Das schreckt ab.
@T.W. Sorry für den Gefühlsausbruch, es musste einfach mal raus.
[Ich wäre ganz froh, wenn wir diese Debattenebene jetzt verlassen könnten. T.W.]
@Florian Staudte:
„Nach meiner Bewertung hätte der Disziplinarvorgesetzte gar nicht entscheiden dürfen, da überhaupt kein Dienstvergehen vorliegt.“
Das ist keine rechtsstaatliche Betrachtungsweise:
OTL Biefang unterliegt dem § 17 Abs. 1 SG, ihr Disziplinarvorgesetzter dem § 10 Abs. 1 SG. Dass dem Disziplinarvorgesetzten dabei ein Ermessen zusteht, folgt zwar aus § 35 Abs. 1 WDO. Sogar dann, wenn der Disziplinarvorgesetzte ein Dienstvergehen bejaht hätte, wäre er gemäß § 35 Abs. 3 WDO berechtigt gewesen, von einer Disziplinarmaßnahme abzusehen. Das hat er nicht getan, sondern sein Ermessen dahingehend ausgeübt, das von ihm bejahte Dienstvergehen (nur) mit einem Verweis zu ahnden. Diese Einschätzung mag man teilen oder nicht – aber sowohl das Truppendienstgericht als auch das Bundesverwaltungsgericht haben sie bestätigt. Ob das Bundesverfassungsgericht diese Sichtweise aus verfassungsrechtlicher Sicht bestätigt – abzuwägen wären das Grundrecht der allgemeinen Handlungsfreiheit aus Art. 2 Abs. 1 GG einerseits und der Sonderstatus des Soldaten bzw. der Soldatin aus § 6 Satz 2 SG – bleibt zwar abzuwarten. Aber dem Disziplinarvorgesetzten bzw. sogar derjenigen Person, die den Sachverhalt gemeldet hat, einen Vorwurf zu machen, obwohl ihre Einschätzung nun sogar von der höchstrichterlichen Rechtsprechung bestätigt wurde, ist einfach unangemessen. Dass OTL Biefang den Rechtsweg ausschöpft, ist ihr gutes Recht, Art. 19 Abs. 4 Satz 1 GG, aber sie kann eben auch unterliegen. So funktioniert unser Rechtsstaat!
@ stevie sagt: „07.11.2022 um 11:56 Uhr
Führen mit Konfliktkompetenz gem. Innerer Führung- können nur wenige in der Bundeswehr. Daher u.a. auch ihr Absturz in Zustand „nicht verteidigungsfähig!.
Argumentieren mit Konfliktkompetenz stzt sich hier fort. Gedanken- und Meinungsfreiheit verkommt bei einigen zur Phrase.“
Wir sprechen hier aber immer noch vom Militär, oder?
In letzter Instanz entscheidet immer ein Vorgesetzter mit Befehl und Anspruch auf Gehorsam.
Besser ein schlechter Befehl als kein Befehl und unnötiges Zögern.
@ Andreas Maase
Warum ist es kein Dienstvergehen? Weil es objektiv keine Dienstpflichtverletzung gibt. Punkt.
Die Soldatin agierte im höchstpersönlichen Lebensbereich in einer begrenzten Gemeinschaft von „Gesinnungsgenossen“ ohne jeglichen Bezug zum Dienst in der Bundeswehr.
Bitte nicht falsch verstehen: I C H würde mich auch so nicht verhalten.
Im Rahmen der Verfassungsbeschwerde wird das die Begründung des Bundesverfassungsgerichtes werden und es wird dem Gesetzgeber aufgeben, in einem bestimmten Zeitraum für eine Konkretisierung der Bestimmungen im Soldatengesetz zu sorgen.
Ein rechtlich versierter Disziplinarvorgesetzter hätte deshalb eine Entscheidung abgelehnt. (Und „Arsch“ in der Hose gibt es nicht bei Karstadt.)
@Metallkopf : „Schlimm ist an dem Artikel nur, dass man ihn offenbar schreiben musste, weil die Kritik „in der Kabine“ anscheinend ohne Resultat verhallt ist.“
100% Zustimmung!
Und was das ganze noch schlimmer macht, ist ein General, der das ganze am liebsten intern klären möchte.
Dabei hat er wohl ignoriert, dass gerade der korrekte interne Klärungsweg der Reißwolf und der Fall von der Karriereleiter ist.
Da wird wohl alles persönlich genommen, und Narzissmus verstärkt sich.
Leider wird dies von oben her vorgelebt.
Ich Wette mit Ihnen, da nun Corona vorbei ist, liegt es jetzt einzig und allein an der Inflation.
@Rudi sagt: 07.11.2022 um 8:54 Uhr
„Da soll bspw. eben zwanghaft der Frauenanteil erhöht werden und ein Verweilen bei 12%, trotz aller Anstrengungen, wird dann als Versagen gewertet. Das die Anstrengungen zur Erhöhung der Frauenquote die Kampfkraft unterhöhlen, spielt da keine Rolle.“
Wow, über den ersten Teil Ihrer Feststellung könnte man ja noch diskutieren. Aber der zweite ist schon harter Tobak! Der Versuch den Anteils weiblicher Soldaten zu erhöhen, „unterhöhlt“ die Kampfkraft???
Wir als Streitkräfte sin d dem GG und dabei auch dem Artikel 3, Abs. 2 verpflichtet: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“
Außerdem haben wir auch schlicht gar keine andere Wahl. Über 50% der wehrfähigen Bevölkerung (die Frauen) auszuschließen, können wir uns in Zeiten von Vollbeschäftigung und demographischem Wandel einfach nicht mehr leisten.
Ziemlich einfach: Grundgesetzliche Verpflichtung + Eigeninteresse –> Wir brauchen mehr (geeignete) weibliche Soldaten!
Alles andere ist von Vorgestern :(
@T.Wiegold
Ihr Blog ist Klasse und wenn es ihn nicht gäbe, müsste man ihn erfinden.
2 Anekdoten am Rand:
passend zum Artikel und der gelebten Führungskultur in den Streitkräften:
1. „Ich brauche kein Präsidium (gemeint war der Vorstand des Reservistenverbandes) das mir alle halbe Jahre neue Ideen ins Referat spült.“ O-Ton eines zuständigen Referatsleiters.
2. Im Zuge der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung der Reservistenarbeit formuliert das Kompetenzzentrum Reservistenarbeit die Forderung im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: erwartet werden 2 Publikationen im Jahr(!) mit Sicherheitspolitischer Themenstellung…..
Wer sich also an dem Artikel von Frau Dr. Egleder stört, wird bald in der loyal gar keine Kritik mehr lesen müssen, weil die Finanzierung versiegt.
Trennung:
Es wird wohl nicht so kommen, weil der Flurschaden einer solchen Maßnahme wohl (noch) zu groß wäre, aber die (Folter-) instrumente werden schon einmal vorgezeigt.
Merke:
Bürokraten finden Möglichkeiten Kritik zu verarbeiten, ohne dass man etwas an der Situation verbessern oder gar das eigene Verhalten ändern müsste.
Nochmals zur Causa Biefang.
Die Kommentare hier im Faden zeigen mEn sehr deutlich, warum ich den Artikel für mißlungen halte.
Statt sich über die wirkliche wichtigen, grundlegenden Fragen wie
– Wiederbelebung der Auftragstaktik (Prinzip Führen mit Auftrag)
– zeitgemäße Weiterentwicklung der InFü
– echte Fehlerkultur
– Verminderung des Grünmeldens
zu unterhalten, diskutieren nicht wenige ein Urteil mit, seien wir mal ganz ehrlich, reichlich beschränkter Reichweite und Bedeutung.
Das BVerwG hat eine einfach Disziplinarmaßnahme gegen eine sozialpolitische Aktivistin in eigener Angelegenheit gebilligt. War das richtig? Ich denke ja. War es notwendig? Ich denke ja. Wäre die Welt davon untergegangen, wenn das Urteil anders ausgefallen wäre? Ich denke nein.
Die berechtigte oder unberechtigte Empörung über das Urteil (oder umgedreht über das Verhalten von Oberstlt B., je nachdem wo man inhaltlich steht) lenkt von grundlegenden Problemen ab, die unsere Einsatzfähigkeit in Krieg, Einsatz und Frieden gefährdet.
Können wir uns um die zentralen Fragen prioritär kümmern und die wichtigen, aber vielleicht nicht vordringlichen Fragen (wie Sexualidentität), zwar nicht ignorieren, aber vielleicht nicht im Weg stehen lassen?
@ Florian Staudte
Ich bin kein Jurist, kenne mich jedoch von Berufswegen mit der Wehrdiszplinarordnung aus und habe sie selbst angewendet.
Der Disziplinarvorgesetzte ist Richter, Staatsanwalt und Anwalt in einer Person. Wenn der Disziplinarvorgesetze, nach pflichtgemäßen Ermittlungen (Vernehmungen des Soldaten und von Zeugen, ggf. Durchsuchung) des Sachverhaltes und ebensolchem Ermessen – zum Beispiel durch Anhörung der Vertrauensperson, sofern ebenjener nicht widersprochen wird – zum Schluss kommt, dass ein Dienstvergehen vorliegt und selbiges disziplinar würdigt, dann ist das erst einmal so. Wenn Ihnen ein Gebührenbescheid der Stadt ins Haus flattert, dann steht da auch im Kleingedruckten, dass Ihnen zwar der Rechtsweg offensteht, sie dies jedoch nicht von der Pflicht entbindet, den Betrag zunächst einmal zu zahlen. Und wie in allen Angelegenheiten des Verwaltungsrechts – im Grunde ist das Disziplinarrecht nichts anderes – steht auch hier der Rechtsweg, also die Möglichkeit der Beschwerde, offen. Insofern genügt das Disziplinarrecht rechtsstaatlichen Ansprüchen.
Natürlich gilt auch hier, dass man nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen darf und der Gesetzgeber hat nicht ohne Grund vorgeschrieben, dass in die Grundrechte eingreifende einfache Disziplinarmaßnahmen (Disziplinararrest) einer richterlichen Bestätigung bedürfen.
Hiervon war Frau Biefang mit einem Verweis meilenweit entfernt – meilenweit, auch wenn Sie, offenbar nicht ohne Erfolg, das Gegenteil suggeriert.
Ihr Verhalten im Nachgang wirkt auf mich als unwürdiges Nachkarten aus gekränkter Eitelkeit, so nach dem Motto „mir doch egal, was die sagen, ich habe trotzdem Recht“.
@ Andreas Maase
Dem kann ich mich nur anschließen – es wird interessant, ob das Bundesverfassungsgericht diese Klage überhaupt annimmt.
@ Koffer
Volle Zustimmung.
Die Causa Biefang sollte kein Schwerpunkt sein, wenngleich ich gesetzgeberischen Handlungsbedarf sehe. Die gesamte Thematik darf auch nicht überhöht werden. Weder positiv noch negativ.
Ich persönlich würde mich viel lieber freuen, irgendetwas Positives oder wirklich Gelungenes über die Bundeswehr zu lesen. Es kommt aber nichts.
@ Hans Dampf
Alles richtig, was Sie schreiben. Ich bin auch kein Volljurist und „nur“ Rechtspfleger.
Soweit ich das Grundgesetz gelesen und verstanden habe, so glaube (nicht wissen) ich, dass die Erfolgsaussichten für Frau OTL Biefang sehr gut sind.
Der aktuelle § 17 SG verstößt mE gegen rechtssystemstische Grundsätze, die im Handbuch der Rechtsförmlichkeit nachzulesen sind.
QUACK –
„Peter Vaelena sagt: – 06.11.2022 um 17:03 Uhr – Derzeit herrscht eine Absicherungsmentalität bei vielen Vorgesetzten,“ – das gab es schon 1985 und lange davor – Freitags wurden Fahrzeuge einsatzklar gemeldet – wissend das sie in der Inst stehen – mit der Hoffnung das die Ersatzteile die nächste Woche kommen – und am Montag wurden sie wieder in die Liste Instandsetzungbedrüftig gemeldet und eingebucht – hauptsache die InstZeit wurde kurz gehalten.
@Florian Staudte:
„Der aktuelle § 17 SG verstößt m. E. gegen rechtssystematische Grundsätze, die im Handbuch der Rechtsförmlichkeit nachzulesen sind.“
Das Handbuch der Rechtsförmlichkeit hat damit überhaupt nichts zu tun.
Bitte ggf. nachlesen auf der Website des Bundesjustizministeriums:
https://www.bmj.de/DE/Themen/RechtssetzungBuerokratieabbau/HDR/HDR_node.html
Sedes materiae sind einzig und allein Art. 2 Abs. 1 GG einerseits und – im Hinblick auf § 17 Abs. 1 SG andererseits – das sog. Sonderstatusverhältnis, dem Soldatinnen und Soldaten gemäß § 6 Satz 2 SG auch heute noch unterliegen. Richtig ist, dass das Bundesverfassungsgericht die frühere Lehre vom besonderen Gewaltverhältnis schon sehr früh durch die Lehre vom Sonderstatus ersetzt hat, nach welcher die Grundrechte auch z. B. für Soldatinnen und Soldaten gelten; st. Rspr. seit BVerfGE 33, S. 1 ff. So steht es übrigens – einfachgesetzlich – auch in § 6 Satz 1 GG. Richtig ist aber arg. Art. 2 Abs. 1 GG „die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz“ auch, dass der Gesetzgeber weiterhin dazu berechtigt ist, die Grundrechte in Beziehungen, die – wie der Soldatenberuf – durch eine besonders starke Pflichtenbindung charakterisiert sind, stärker einzuschränken als im “normalen” Staat-Bürger-Verhältnis; vgl. – immer noch lesenswert – Ronellenfitsch, DÖV 1981, S. 933 ff. Freilich gilt dies nur, soweit die Funktionsfähigkeit der vom Sonderstatus betroffenen Sachbereiche, vorliegend also der Streitkräfte, dies zwingend erfordert. An dieser Stelle wird (wohl) die Verfassungsbeschwerde von OTL Biefang ansetzen. Anders als Sie meinen, ist dies aber kein Selbstläufer, und wie gesagt: Das Handbuch der Rechtsförmlichkeit hat damit nichts zu tun.
[Oh weh, das wird jetzt arg speziell und für den juristischen Laien nicht mehr nachvollziehbar… Bitte nicht. T.W.]
@ Koffer
„…über das Verhalten von Oberstlt B…“
Allein die Tatsache, das der Name Biefang in so ziemlich jedem Ihrer geposteten Kommentare hier auftaucht, sagt mir, dass Sie emotional außerordentlich angefasst sind. ;-)
Frau Biefang hat etwas vollbracht, dass die Bundeswehr nicht schaffen will. Sie hat sich selbst „kritisiert“, ist über ihr angeblich unabänderliches und für sie unerträgliches Dasein (als Mann) hinausgestiegen und hat sich selbst nach ihrem persönlichem Wohlbefinden neu erschaffen und steht trotzdem an Ende in derselben Uniform da. Respekt!
Die Bundeswehr als Organisation scheitert da doch spätestens an der Umsetzung der Ableitungen aus der Selbstkritik.
Vielleicht ist es das, was Sie im Verborgenen emotional anfasst.
„Biefang“ ist da wohl eher der Name für Ihren emotionalen Blitzableiter.
@Koffer:
Halte ihre Punkte ebenfalls für wesentlich.
Mikromanagement und Grünmelden (unzureichende Fehlerkultur) sind die Kernprobleme.
InFü kann da aus meiner Sicht nur tlw helfen. zumal in vielen Diskussion um InFü nicht das damalige Konzept bewertet wird, sondern die allgemeine heutige Führungskultur (s.o.).
Wird sich heraus nun etwa ändern?
Nein.
Solange grünmelden von oben nicht geahndet wird (obwohl es Verstöße gegen SG und WStG sind) bleibt alles gleich.
Zum fortlaufenden Lügen gehören immer zwei: Einer der lügt und einer der es glaubt.
Ja, sauber – können wir das Thema Biefang dann bitte ad acta legen?
[b] @Memoria [/b] : Zustimmung! „Solange grünmelden von oben nicht geahndet wird (obwohl es Verstöße gegen SG und WStG sind) bleibt alles gleich. Zum fortlaufenden Lügen gehören immer zwei: Einer der lügt und einer der es glaubt.“
Genau das habe ich mehrfach erlebt und durfte mir z.B. vor versammeltem GefStd vom Kdr den Anschiß anhören „sie reden sich um Kopf und Brigade“…. bei einem vollständig wahrheitsgemäßen LVU… Klare Erkenntnis: wer nicht mitlügt, der stört….. ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrheit heutige Führung die Kraft für einen Neuanfang hat. Einzelne Generale vielleicht ja.
@Nicolo15 Wie Sie gelesen haben, gibt es Einige, die den genannten Weg (Sie meinen bestimmt insbesondere den Wehrbeauftragten) (mit)gegangen sind. Klingt erstmal gut, ist aber erst dann ansatzweise effektiv, wenn man diese Beschwerdetätigkeit hauptberuflich ausführt. Das Burnoutpotenzial ist aber groß – einen befreundeten Reserveoffizier, dessen Wehrstrafanzeige und Eingaben wir bei seinen 5 Jahren mit Zeugenaussagen und weiteren Eingaben wir flankierend unterstützt haben, hat dieser Weg die Ehe und psychische Gesundheit gekostet. Die Täter wurden nicht bestraft, aber zumindest sind gewisse Zuständigkeiten, unkameradschaftliche Haltungen und Arbeitsverweigerungstendenzen offenkundig geworden. Ein kleines Aggregat der Green Machine ist wieder gangbar, läuft aber momentan nur auf Bremsenreiniger und mit Zwangsbeatmung.
(Trennung)
Kann es den ganzen Bremsern nicht einmal vollumfänglich verdenken – große Teile der Gesellschaft hatten 30 Jahre lang blinden Bullerbüpazifismus, „freundliches Desinteresse“, als Mantra. „Stell dir vor es ist Krieg und Keiner geht hin“ („dann kommt der Krieg zu dir!“ … ein Arbeiterkampflied)
Ohne echten Auftrag und Daseinsberechtigung außer dem Eingreifen in den Jugoslawienkrieg und den Alibibündniseinsätzen nach 2001 war die gewünschte Funktion der Bw näher an einem Berufsvorbereitungsjahr als an einer Streitmacht.
Meiner Erfahrung nach war kritische Haltung, ein Hinterfragen der Befehle, unerwünscht. In meiner aktiven Zeit in einem kampferprobten Bataillon (u.A. OP Halmazag) konnte mir Niemand, kein Mannschafter, kein Dienstgrad und auch kein Offizier, meine Frage nach dem Sinn des ISAF-Einsatzes jenseits von einem undefinierten „Menschen helfen“ erklären. Später war wollte ich im Rahmen der Beorderung in einer Einheit mit Heimatsicherungsauftrag beorderter Reservefeldwebel werden. Das KarrCBw lehnte mich mit Verweis auf meine Weigerung zu Auslandseinsätzen außerhalb des NATO-Bündnisgebietes ab. Mit anderen Worten – man hat im Schwerpunkt nur die Leute zu militärischen Führern gemacht, die nicht unangenehm auffallen und Befehle nicht hinterfragen.
Das Resultat sieht man jetzt, die ganze Chose überrascht mich kaum. Diese Sorte Mensch ist primitiv, man muss sie tagtäglich mit Angst und Schrecken zur Arbeit überreden. Einfach immer wieder Kohorte um Kohorte unserer oberer „Führer“ ins ALG2 entlassen und die nächste Garde ranziehen bis der Druck genug ist, dass die Green Machine wieder anläuft. Selbstverständlich dann nur noch die wahren Leistungsträger zu militärischen Führern machen!
Dass sich hier so viel Debatte um sexuelle Orientierung abregnet irritiert mich offengestanden. Wir haben den 3. Weltkrieg, es zählt nur eins: Kampfkraft! Outing und Einstehen für sich erfordert sicherlich Mut und ist schon mal ein Indiz für einen guten militärischen Führer, mehr aber auch nicht.
Zum Thema Frauen im Militär lehne ich mich aus langjähriger persönlicher Erfahrung in der Infanterie, Milsim Airsoft und Kampfsport an van Creveld an. Hatte AGA mit anfangs 1/3 Frauen im Zug. Am Ende der AGA war das Verhältnis bei 1/4 trotz Vorzugsbehandlung. Das Rekrutenbiwak haben 1/5 der Frauen draußen verbracht (und etwa 4/5 der Männer)… in unseren Kampfzügen war keine einzige Frau. Wollte von den Frauen im AGA-Zug auch nur eine, der Rest wollte in die OHG, Stab, Zahnarztgruppe und so. In der Reserve und Airsoft haben wir nicht zuletzt mangelbedingt aktiv jeden Interessenten (m/w/d) umworben und unterstützt. Für Kampf und Schlamm kriegt man leider fast keine Frauen interessiert, da werden Quoten und Besinnungsaufsätze nichts ändern!
@ Andreas Maase
Sie haben nichts, aber auch überhaupt nichts verstanden. Die gesamten Prosa-Anteile sind alle richtig, aber vollkommen irrelevant.
So lange, wie nicht gesetzlich definiert ist, wann man der außerdienstlichen Wohlverhaltenspflicht noch nachkommt und wann ggf. nicht mehr, so lange kann man niemanden sanktionieren, der weder Straftat noch Ordnungswidrigkeit begeht. Und gerade im Bereich der Sexualmoral gibt es bei 10 Menschen 13 Meinungen, was moralisch, ethisch, religiös, …… angemessen ist und was nicht.
Mein Vorschlag: Zurücklehnen und die Show genießen (Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes).
Jeder „Tiefflieger“ in einer juristischen Fakultät erkennt, dass die gesamte Konstellation in Russland oder Somalia lupenrein wäre, im demokratischen Rechtsstaat im 21. Jahrhundert aber wohl eher nicht.
Oder Sie fangen an, den Stabsfeldwebel XYZ oder den Oberstleutnant i.G. ABC, der mit seiner Ehefrau in einen Swingerclub geht und den geschützten Partnertausch mit anderen Paaren einvernehmlich praktiziert, mit drakonischen Strafen zu belegen, weil er auf entsprechenden Internetseiten ohne jeglichen Bezug zur Bundeswehr nach „Gleichgesinnten“ sucht. So etwas macht man doch nicht.
@Frank Drebin sagt: 07.11.2022 um 18:00 Uhr
„Allein die Tatsache, das der Name Biefang in so ziemlich jedem Ihrer geposteten Kommentare hier auftaucht, sagt mir, dass Sie emotional außerordentlich angefasst sind. ;-)“
Ich denke Sie haben meine Kommentare nicht wirklich gelesen, oder??
Ich kann eine Menge über die Causa Biefang schreiben, aber wenn ich habe mich in meinen Kommentaren hier im Faden mit einer einzigen Ausnahme nicht inhaltlich geäußert, weil ich die Fragestellung für verfehlt halte.
Mein Punkt ist, lassen Sie uns bitte über wichtige Dinge sprechen!
Über die Cause B. können wir uns in einem gesonderten Faden unterhalten, wenn es dafür einen echten Anlass gibt.
Als es den vor Monaten gab, habe ich dazu im passenden Faden inhaltlich Stellung genommen.
Hier, geht es um Kriegstauglichkeit unserer Bundeswehr ingesamt und nicht um juristische Einzel- und Spezialfälle.