Merkposten Mali: Abzug russischer Söldner – in die Ukraine?

Zum besseren Wiederfinden und fürs Archiv: Angeblich zieht Russland die Söldner der – privaten aber Kreml-nahen – Gruppe Wagner aus Mali ab, um sie in der Ukraine einzusetzen. Diese bislang nicht bestätigte Information stammt aus einer Quelle, die sonst mit Mali wenig zu tun hat: den Lagebriefings des ukrainischen Generalstabs.

Aus der Lageübersicht am (heutigen) Montagabend:

Against the background of significant losses on the territory of Ukraine, the russian military and political leadership is looking for ways to replenish the occupying forces at the expense of private military companies. Despite significant image and political losses in the international arena, a decision was made to withdraw the contingent of private military campaigns from the Republic of Mali. In addition, russian military mercenaries are trying to create an aviation component that can be used in Ukraine. However, the efficiency and training of pilots who use different modifications of the Mi-8 does not allow them to perform their assigned tasks. In addition, the motivation of the flight crew is negatively affected by significantly reduced, compared to Syria, payments.

(Eine Sicherungskopie davon gibt’s hier.)

In Meldungen und Berichten aus Mali ist das bisher kein Thema, eine Bestätigung steht also insofern noch aus.

Die Auswirkungen dieser russischen Entscheidung könnten bedeutsam sein – in den vergangenen Monaten, nein Jahren war die Übergangsregierung in Mali immer mehr auf Konfrontationskurs zum Westen gegangen und hatte nicht nur die französischen Streitkräfte faktisch rausgeworfen. Auch das Verhältnis zu anderen westlichen Staaten ist problematisch, und wie es mit der UN-Mission MINUSMA in dem westafrikanischen Land weitergeht, ist ebenfalls nicht ganz klar.

Auf der anderen Seite sind die malischen Streitkräfte auf ausländische Unterstützung angewiesen, um das Vorgehen wieder erstarkter islamistischer Gruppierungen zu stoppen oder zumindest zu bremsen. Da hatte die Regierung in Bamako zunehmend auf Russland und damit auch auf die Gruppe Wagner gesetzt.