Trotz angespannter Materiallage: Bundeswehr liefert vier weitere Panzerhaubitzen an die Ukraine
Deutschland wird der Ukraine vier weitere Geschütze vom Typ Panzerhaubitze 2000 zur Verfügung stellen. Damit erhöht sich die Zahl dieser Waffensysteme, die aus den Beständen der Bundeswehr kommen, von bislang zehn auf 14.
Die Mitteilung des Verteidigungsministeriums vom (heutigen) Montag:
Die Bundeswehr wird der Ukraine trotz der angespannten eigenen Materiallage weitere vier Artilleriegeschütze Panzerhaubitze 2000 ergänzt um ein weiteres Munitionspaket zur Verfügung stellen.
Die Lieferung wird nach Gesprächen mit der Industrie über den vorgezogenen Zulauf überholter Geschütze aus der Instandsetzung des Heers möglich und unverzüglich in die Wege geleitet.
Verteidigungsministerin Lambrecht:
„Die von Deutschland und den Niederlanden gelieferten Panzerhaubitzen 2000 haben sich im Gefecht mehr als bewährt. Die Ukraine ist voll des Lobes für das System und hat den Wunsch nach weiteren Haubitzen geäußert. Um die Ukraine in ihrem mutigen Kampf gegen den brutalen russischen Angriff weiter zu unterstützen, wird Deutschland diesem Wunsch nachkommen und nun vier weitere dieser Panzerhaubitzen zur Verfügung stellen. Sie kommen direkt aus der Instandsetzung, die gemeinsam mit der Industrie deutlich beschleunigt werden konnte. Damit steigt die Zahl dieser von Deutschland gelieferten Hochleistungsgeschütze auf 14.“
Deutschland hat gemeinsam mit den niederländischen Streitkräften bereits zahlreiche Geschütze dieses Typs an die Ukraine geliefert, mit der neuen Lieferung steigt die Zahl auf 22, davon 14 aus der Bundesrepublik.
Die Bundeswehr hatte erstmals im Mai Panzerhaubitzen für die Ukraine zur Verfügung gestellt; zunächst sieben Stück. Gemeinsam mit den Niederlanden, die fünf dieser Geschütze beisteuerten, wurden ukrainische Soldaten an der Artillerieschule in Idar-Oberstein an diesen Waffen ausgebildet.
Zusammen mit den Haubitzen im NATO-Standardkaliber 155mm wurden bereits mehr als 10.000 Schuss Munition ebenfalls aus Bundeswehrbeständenvon Deutschland geliefert. Darüber hinaus sagte die Bundesregierung weitere knapp 1.600 Schuss als Industrielieferung zu, außerdem 255 Geschosse so genannte Vulcano-Präzisionsmunition, die bislang bei der Bundeswehr noch nicht eingeführt ist.
Ergänzung: In den vergangenen Wochen hatte es wiederholt Berichte gegeben, die Beanspruchung der deutschen Panzerhaubitzen durch die hohe Zahl der Schüsse sei enorm und führe zu Ausfällen. Dieses Problem scheint allerdings nicht auf die deutschen Geschütze beschränkt, wie die Webseite DefenseOne zu Erfahrungen des US-Militärs mit den an den Ukraine gelieferten Haubitzen M777 berichtet:
Some of the needs are new even to the U.S. specialists. The Ukranians have been using long-range fires like howitzers much more heavily than the United States has used such weapons in decades.
“The wear and tear on these guns is something that we just weren’t ready for because of the rates that [the Ukranians] are firing these rounds. Their dependency on that field artillery system is what’s keeping them in this fight,” said the colonel. “When they’re firing them in this way, you’re seeing trends, you’re seeing common faults. They haven’t been tested in this manner…because they’re just, these are not [firing] numbers that the product or the program managers even use to stress us.”
(Archivbild Mai 2022: Panzerhaubitze2000 der Bundeswehr bei der NATO-Battlegroup in Litauen)
Ja…diese Geschütze und die Munition dazu werden sehr hilfreich sein…
Aber…
man liefert wieder eine hochwert Ressource aus Bundeswehrbeständen deren Ersatz dringend nötig, aber noch nicht beauftragt ist…
gleiches gilt für die Munition…
ich wäre ja entspannt wenn die Bundeswehr selbst schon Nachschub bestellt hätte…der in 1-2-3 Jahren zuläuft… aber das hat man eben nicht!!!!
wo wir wieder bei dem Punkt sind, wieso nicht Systeme geliefert werden die bei der Industrie eh nur rumstehen!?
Lieber Leopard1, Marder, weitere Gepard (Industrie hat noch 20?!)
Leider geht es nicht darum der Ukraine zu helfen. Sondern Scholz und die SPD wollen um jeden Preis keine Marder oder Leoparden liefern. Da die ganzen Schwindelgeschichten, weswegen man keine Panzer liefern können kurze Beine haben, müssen jetzt Mars II und Panzerhaubitzen geliefert werden, um von der Nichtlieferung der Marder abzulenken
So sehr ich das prinzipiell begrüße, wir müssen dringend nachbestellen, sowohl Munition, als auch die Haubitzen.
Im Verteidigungsauschuss für diese Woche mal wieder nur eine 25-Mio. Vorlage für Raketen. 18 Radhaubitzen für die Ukraine werden genehmigt. Unsere neuen Artilleriebataillone sind scheinbar immer noch nicht ausgeplant.
Das kann doch im einfachen Dreisatz nicht so schwer sein. Drei Artilleriebataillone für die mittleren Kräfte mit Minimum 2 Rohr-Artillerie-Batterien 3 x 2 x 8 = 48 + 12 Reserve für Schulen und Umlauf = 60 RCH 155 auf Boxer für die Bundeswehr. 3 neue Panzer-Artillerie-Bataillone gleiche Berechnung = 48 + 14 Ausgleich für die Lieferung an die Ukraine = 62 PH 2000. Für die Herres-Flugabwehr 1 Batterie Skyranger auf Boxer je Bataillon mach bei 9 Bataillionen 72 Stück + 18 für Schulen und Reserve = 90
Wenn man sich unsicher ist ob man in den nächsten 5 Jahren alles zahlen/umsetzen kann fetsbestellung für 2/3 der Bedarfe und Option für den Rest (sinnvoller Weise + 10 % Reserve)
@Closius
Ja, ich befürchte, dass das so ist. Gut ist die Lieferung trotzdem.
Frage: Weiß jemand, wieviele Haubitzen nun noch einsatzfähig sind, ob sie repariert werden, ob es ausschließlich um Verschleiß geht oder auch um Feindeinwirkung?
Heute hat sogar Frau Baerbock die Geschichte vom unmöglichen „Alleingang“ vorgetragen. Da würde mich interessieren: Was wenn ein paar Leo-Nutzernationen zusammen vor die Presse treten und sagen: „Okay, wir machen das. Wir kaufen Ersatzteile und Munition von der Industrie für uns selbst und geben je eine Handvoll Leos mit Zubehör an die Ukraine, wäre schön wenn Deutschland mitmacht“. Dann wäre die „Alleingang“-Geschichte so gundlegend zerschossen, dass nicht mal Scholz sie aufrecht erhalten könnte.
Immer wieder schön zu sehen, wie die „höchste Priorität“ auf Landes- und Bündnisverteidigung ad absurdum geführt wird. Dann sind ja die erweiterten Bundeswehrbestände endgültig freigegeben, oder? (Rethorische Frage. Aber die vollführten Verrenkungen würden so manchen Yoga-Trainer stolz machen. Und am Ende plumpst man unglamourös zur Seite weg und wird eh Panzer liefern …).
Im Kern bleibt es bei der deutschen Salami-Taktik von Tag 1: Jedes bisschen Gerät wird dem Land unter Schmerzen abgetrotzt. Die Initiative liegt dabei augenscheinlich und kommunikativ sowieso nicht bei Deutschland, weshalb selbst die Wertschätzung für solche Opfer überschaubar bleibt.
Dass dabei absolut null über einen entsprechenden Ausgleich für die eigene Truppe bekannt wird, nicht einmal eine popelige Nachbestellung mit Zeithorizont x Jahre, bleibt dabei nur eine traurige Randnotiz.
Das wir weitere Systeme liefern ist absolut richtig und wichtig !
Ich stelle mir bei der neuen Lieferung jedoch drei wesentliche Fragen:
1. Will man nicht in Zukunft mehrere (Pz)Artilleriebataillone neu aufstellen ? Woher das ohnehin wenige Material nehmen, wenn noch nicht mal was nachbestellt wird?
2. Wie will die Bw den ohnehin knappen Vorrat an 155mm Munition samt Zündern und Treibladungen kompensieren ?
3. Warum wehrt man sich so strikt gegen Marder und Leopard 1 Lieferungen, die zwar mit zeitlichem Verzug aber immerhin in gewissen Stückzahlen monatlich Richtung Ukraine rollen könnten ?
@Niklot:
korrekt…
auch wenn ich jeweils eine Batterie mehr erhoffen würde je Battaillon…
aber letztendlich ist es egal ob ich 30% zu viel oder 30% zu wenig bestelle…
grob passt das…und führt dazu dass die Produktion endlich anläuft… bzw Systeme wie die RCH155 und Skyranger30 auf Boxer Basis planbar fertig entwickelt werden.
ich kann in 3-5 Jahren dann immer noch ein paar Fahrzeuge nachbestellen (falls zu wenig bestellt), oder ein paar einlagern oder weiter verkaufen (falls zu viel bestellt)
Es geht um die Planbarkeit für die Industrie!
Materialbevorratung
Personal muss eingestellt werden.
Jetzt bestellen ist günstiger wie in 1-2 Jahren.
Es geht um die Gewissheit für die Bundeswehr dass Nachschub kommt.
Gleiches gilt für die Munition!
Außerdem kann es ja sein dass in den nächsten Monaten weiteres Gerät abgegeben werden „muss“
und dann landet wieder nur EINE 25 Mio Vorlage auf dem Tisch der V-Ausschusses diese Woche :-(
das ist echt wenig!
@HaWa sagt:
19.09.2022 um 17:40 Uhr: Zu 3.
Weil das lt. Bundeskanzler eine „furchtbare Eskalation“ wäre. Dieses Zitat wurde gestern Abend bei Anne Will in der ARD so bestätigt.
Der sogenannte „Außenpolitiker“ Michael Müller (ehem. Regierender Bürgermeister von Berlin) hat in dieser Sendung die Furcht vor Russland nochmals indirekt bestätigt.
Warum dann allerdings einen Tag später bekanntgegeben wird, dass weitere PzH, noch dazu aus Bw-Bestand, geliefert werden? (Steilfeuer ist „gut“, Flachfeuer ist „schlecht“???) Alles sehr kurios…
Aber wie der ebenfalls in der Runde anwesende pensionierte General Ramms zum besten gab, wird man bald auch nicht darum herumkommen, westliche Schützen- und Kampfpanzer zu liefern, nämlich dann wenn das Material aus dem „Ringtausch“ unbrauchbar ist.
Ich glaube, Sie (Reg. Bw ?) überschätzen ihre Chancen, еtwas Großes, welches das Machtgleichgewicht kippen könnte. Die Kriegsbeute, heute… Schwindelig! https://twitter.com/i/status/1571419948009807874 Schöne Woche!
Wieso muss nachbestellt werden – es wurden 185 PUH2000 angeschafft nur ca. 100 werden genutzt.
Bei partieller Umstellung auf Radpanzer HX3 und/oder RCH 155 würden es wohl eher noch weniger …
Wenn die Teile also aus der Instandsetzung kommen – dann dürfte das doch wohl implizit heissen, dass man hier auf die „85“ Stück in Reserve zugreift, oder nicht ?
Da die Bundesregierung zugesagt hat die Ukraine, wenn nötig, noch Jahre militärisch zu unterstützen, kann man sicher davon ausgehen, dass die deutsche Rüstungsindustrie auf Jahre gebunden sein wird, aber eben nicht um Ausrüstung für die Bundeswehr zu produzieren sondern primär für die Ukraine (siehe 100 Panzerhaubitzen 2000, 18 RCH-155, RGW90, etliche Munitionsarten und und und). Ein schneller Ausbau der Rüstungskapazitäten wird wegen Fachkräftemangel schwer möglich sein. Meine Annahme gilt übrigens auch für den Fall, das der Krieg urplötzlich zu Ende geht oder „eingefroren“ wird.
Auch das Sondervermögen von 100 Mrd € wird überwiegend ins Leere laufen, allein schon wegen der Inflation und des USD Wechselkurseffekts. Lediglich wenige große neue Prestigeobjekte wie F35 oder CH-47 werden realisierbar sein. Die katastrophale Beschaffungsbürokratie tut ihr übriges.
Wenn sich dieser allgemeine Trend fortsetzt und danach sieht es aus, wird die Bundeswehr mit Ausnahme der Marine und wenige Teile der Luftwaffe, in 2-5 Jahren genauso schlecht dastehen wie heute, vielleicht noch schlechter. Das sollte bitte jedem bewusst sein der hier weiter Waffenlieferungen aus Bundeswehrbeständen fordert oder unterstützt. Aber dann bitte sich nicht beklagen in ein paar Jahren…
Wäre ich aktiver Soldat würde ich die Decke hochgehen….
Würde mich nicht wundern wenn es demnächst einen weiteren Ringtausch gibt. Griechenland gibt Marder ab und bekommt Puma.
@PzH2000: vielleicht rechnet man ja damit das sie wieder heim kommen…und bestellt deswegen noch nicht nach.
@ Thorsten
Wir haben keine 185 PzH 2000 mehr im Bestand – ein Teil wurde verkauft, nach Kroatien und Litauen bummelig 40 Stück.
Zuletzt waren es noch rund 120 PzH 2000, die zur Verfügung standen.
Eine Abgabe von 14 Stück macht da mehr als 10% aus…
@roter Milan:
Oder noch besser. Griechenland bekommt PzH2000 für irgendwelche ollen 153mm Feldgeschütze.
Oder noch besser Leo2 1 zu 1 für olle Leo1 ;D
Scholz fallen noch ein paar nebelkerzen ein.
@Felix:
Koalitionszwang at its best. Ich fand man hörte trotzdem gut raus was Frau Baerbock möchte. Wahrscheinlich werden einige Staatschefs mit Leo2 in der Armee mal auf Scholz zukommen hinter den Kulissen.
Meine Polen Idee mit Ami Hilfe find ich immernoch genial.
@Closius
Am Ende des Tages werden so oder so Kampf- und Schützenpanzer bzw. als Kompromiß mindestens Marder-Panzer geliefert, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Der öffentliche Druck wird zu groß sein. Sollte die Ukraine den Krieg verlieren, würde es nämlich heißen Deutschland ist Schuld. Es gibt ja jetzt schon Abgeordnete in diesem Land, die sagen, es werden mehr Menschen sterben, wenn wir keine Kampf-und Schützenpanzer liefern. Allein deshalb wird es zu einer Lieferung kommen.
Ärgerlich ist nur, dass es 7 Monate nach der Zeitenwende noch zu keinen signifikanten Nachbeschaffungen-, -bestellungen gekommen ist. Stattdessen wird immer noch über die künftige Heeresstruktur diskutiert. Das viele der nötigen Maßnahmen Zeit kosten ist völlig klar, aber es sind ja nicht mal positive Ansätze zu erkennen.
Man proklamiert eine Zeitenwende und will die Bundeswehr zu einer der stärksten Armeen Europa’s machen und genau das Gegenteil geschieht. Das schafft sicher kein Vertrauen, nicht in der Bundeswehr und auch nicht in der Bevölkerung.
Ich finde es gut, dass die Personal- und Materiallage weiterhin synchronisiert werden.
Das nicht vorhandene Personal bedient die Waffensysteme im Katalog.
BAPersBw bestätigt, dass die Bewerberzahlen zurückgehen. KDV-Anträge deutlich gestiegen.
Material fehlt überall. Großgerät steht monatelang in der HIL.
…. und es wird garantiert noch schlimmer.
Wer aktuell zur Bundeswehr geht, der steht ganz offensichtlich auf Selbstkasteiung.
Zur Info, noch recht vage, ein Tweet von einem US-Kollegen mit Infos aus dem Pentagon:
Das wir die Ukraine unterstützen halte ich für notwendig. Wenn unsere Politik und unsere Gesellschaft wirklich aus unserer Vergangenheit gelernt hat, so bedeutet dies doch Länder und Völker auch mit militärischen Mitteln zu unterstützen, die unterdrückt und deren Exixtenz in Frage gestellt werden.
Bei all dieser erforderlichen Unterstützung frage ich mich aber auch, warum unsere Bundeswehr die von ihr dringend benötigte Ausrüstung noch nicht bestellen konnte.
In Anbetracht der ständigen Bedrohungen und Pöpeleien uns gegenüber ist keine Zeit zu verschwenden, oder will unsere Politik die Landesverteidigung durch die Hintertür abschafffen, wir haben ja doch unsere Partner, die uns dann aus der Sch…. holen.
Mir ergeht es bei dem undurchsichtigem Handeln unserer Politik wie unseren Partnern – ich habe auch kein Vertrauen mehr!
Zum Bestand PzH 2000. nach m.W. verfügt das Heer nur noch rund 60 im Bestand. Davon rund 1/3 für die Nato, 1/3 in der HIL und 1/3 f.d. Ausbildung bzw. Übung. Das waren „optimistische Zahlen“, sagte man mir.
Ersatzbeschaffung für die BW: Wie sieht’s denn mit der RCH 155 aus? Wann wird entschieden, wie viele wann angeschafft werden?
Mir stellt sich die Frage, wie sichert man die Pz2K gegen Beschuss oder Verlust in der Ukraine?
Werden Gepard, Shilka und andere Technik verwendet?
@T. Wiegold:
Na, da bröselt doch die „Alleingang“-Fassade so allmählich. Bin gespannt, welchen Strohhalm man nun ergreift, um nicht mal Leo1 und Marder liefern zu müssen.
@Oleg Olkha:
Die von den zurückweichenden Russen erbeuteten Bestände an Munition und Gerät sind natürlich sehr vorteilhaft, ich hoffe nur, dass das so anhält und die ukrainischen Streitkräfte die Depots alsbald dezentralisieren.
„Warum wehrt man sich so strikt gegen Marder und Leopard 1 Lieferungen, die zwar mit zeitlichem Verzug aber immerhin in gewissen Stückzahlen monatlich Richtung Ukraine rollen könnten ?“
Weil es um das Bild geht, denke ich. Die PzH und der MARS Raketenwerfer treten auf dem Schlachtfeld nicht aktiv in Erscheinung sondern wirken aus dem Hintergrund, während ein Leopard oder ein Marder in vorderster Kette eingesetzt werden würden, wo sie dann auf russische Panzer treffen können und im Zweifelsfall zerschossen werden. „Der Panzer“ ist eben immer noch das Symbol des Krieges seit dem Ersten Weltkrieg, danach kommt nichts mehr (Mir ist bewusst, dass MARS, HIMARS und PzH viel wirkungsvoller sind, aber das Bild funktioniert nur mit einem Kampfpanzer)
@Metallkopf:
na ist doch klar. Marder dauert zu lange, weil die ersten 40 Marder an Griechenland gehen. Die restlichen Marder sind dann in der Argumentation zu wenig um Ausbildung und Logistik zu rechtfertigen.
Also wenn man sich international auf Leo2 einigen könnte (auch wenn ich die Legenden über den angeblich wartungsanfälligen M1 und dessen angeblichen Flugtreibstoffbedarf nicht teile), könnte man sich aber auch auf M2 Bradley einigen. Davon sind schlicht viel mehr vorhanden, 25 mm MK mit ordentlicher Munitionsversorgung incl. TOW-Raketen (hat die BW eigentlich noch funktionstüchtige Milan?), normaler Diesel Motor.
Wenn man so überlegt, wem die Amis hunderte M1 und M2 in den letzten 20 Jahren so hinterher geschmissen haben, fragt man sich schon warum die jetzt so knausrig sind.
@Metallkopf
ich hoffe eher, dass das eine Tür ist, die Scholz geöffnet wird, da kann er dann ganz behutsam durchgehen. Interessant wird die Kaliber-Frage. 120 oder 105 oder beide? 105 würde eine große Bandbreite älterer Systeme eröffnen, außerdem Stryker Mobile Gun System. 120 würde auf den Leo 2 rauslaufen, weil der M1 logistisch zu schwierig ist.
Unbestritten ist und bleibt die Tatsache, dass kein westliches Land bisher Kampfpanzer an die Ukraine geliefert hat. Warum wohl nicht? Dafür muss es ja Gründe geben, mit denen kein westliches Land öffentlich hausieren geht…… Mir gefällt, dass Scholz da vorsichtig agiert….. Putin agiert ja irrational, das hat er mehrfach bewiesen. Niemand weiß wie er reagiert, wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlt…… Die Ukraine hat ja wohl etliche Kampfpanzer beim Vormarsch jetzt erbeutet – aber die Zahlen die ich in verschiedenen in- und ausländischen Medien las, schwanken zwischen 50 und 400 intakten russischen Kampfpanzern, die die Ukraine erbeutet habe….. das sind enorm unterschiedliche Zahlen, die da angegeben werden…..Vielleicht weiß der Panzergeneral Dr. Freuding da mehr, der war ja in Kiew……Aber ich teile die Meinung der anderen Foristen: über kurz oder lang liefern wir doch Kampfpanzer……Und wie die anderen Foristen hier schreiben, nervt auch mich, wie lange das mit der Ersatzbeschaffung von PZH 2000 und RCH 155 Radartillerie für die Bundeswehr dauert…… Die müssen in die Pötte kommen!! Frankreich hat längst 18 Cäsar Artilleriegeschütze für die Armée de terre bestellt, als Ersatz für die an die Ukraine gelieferten Geschütze…. Wenn man will, geht es!!
@saarnebel und andere
Blöde Frage, aber: alle gehen hier davon aus, dass RCH155 auf Boxer-Basis für die BW beschafft wird, aber ist das denn so? Ich habe bisher nur gelesen Radartillerie. Und das kann ja vieles sein. Würde es sich hier nicht wirklich anbieten ernsthaft zu vergleichen? CAESAR, Archer, verschiedene Trägerfahrzeuge für den automatischen Turm…
Labacco sagt:
19.09.2022 um 19:21 Uhr
„Wäre ich aktiver Soldat würde ich die Decke hochgehen….“
Aus meiner Sicht wurde die Decke schon vor Jahren erreicht. Nachdem man dann eine Weile unter der Decke klebte, ist man auf den Boden der Tatsachen heruntergefallen und dort resigniert liegengeblieben. Den Rest können Sie den regelmäßigen Diskussionen zur Personal- und Materiallage entnehmen.
Was gegenwärtig passiert mit der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr ist ja nichts Neues, sondern mehr vom Selben, nur unter anderem Namen: Ein 180Grad Unterschied zwischen Ankündigungskommando und Ausführungskommando, hier gut in der Person der Verteidigungsministerin zusammengefasst.
Florian Staudte sagt:
19.09.2022 um 21:37 Uhr
„Wer aktuell zur Bundeswehr geht, der steht ganz offensichtlich auf Selbstkasteiung.“
Ach, auch das verliert irgendwann seinen Reiz denn irgendwann tut es nicht mehr so weh. :)
Zitat:“Some of the needs are new even to the U.S. specialists. The Ukranians have been using long-range fires like howitzers much more heavily than the United States has used such weapons in decades.“
Identifizierte Schwächen kann man beseitigen. In so fern profitieren auch die Waffenhersteller von der intensiven Nutzung ihrer Produkte.
Was die Lieferungen weiterer Panzerhaubitzen und von Kampfpanzern anbetrifft, sehe ich keine unmittelbare Dringlichkeit mehr. Die ukrainischen Streitkräfte haben, im Verlauf der Vertreibung der russischen Armee aus der Nähe von Charkiv, große Mengen an gepanzerten Fahrzeugen, Panzern und Panzerartillerie erbeutet, Im Prinzip handelt es sich um Material, dass sie ukrainische Armee praktisch direkt verwenden kann. Man muss nur die Hoheitsszeichen überpinseln.
Ich sehe da eigentlich eher einen Engpass beim Personal. Die Beutefahrzeuge brauchen schließlich Besatzungen.
@Saarnebel:
Geschenkt. Aber was bedeutet denn das für uns? Ihm möglichst Raum geben, damit seine Soldaten weiter in der besetzten Ukraine ihren Frust an der Zivilbevölkerung auslassen? Ihn gewähren lassen, und warten, bis alle ukrainischen Waisenkinder adoptiert und alle unliebsamen Zivilisten durch die Lager nach Russland „filtriert“ wurden?
Die Antwort auf (vermeintlich) irrationales Handeln dürfte wohl kaum sein, selbst irrational zu handeln. Putin ist für sich selbst und seine Befehle verantwortlich und bleibt es auch. Rational oder nicht.
„Panzergeneral Dr. Freuding“
Der Mann ist Aufklärer vom Seitenscheitel bis zum Sherryglas! Die Bezeichnung „Panzergeneral“ war so eine Erfindung eines militärisch unwissenden Journalisten, da ihn als ehemaligen Kommandeur der PzLehrBrig 9 erkannte.
pi
@all. Mit drängt sich immer mehr der EIndruck auf, dass sich die Abrüstungsbefürworter wie. z.B. Herr Mützenich auf längere Sicht durchsetzen. Abgabe von Waffensystemen für einen „guten ZWeck“ und Verhinderung der Neubeschaffung. „Abrüstung“ at its best. Am Schluss läuft´s auf ein 100000 Mann Herr hinaus. Hatten wir alles schon mal, bereitet mir aber angesichts der vielen Krisen ein gewisses Unbehagen.
@cptcrunch96
Im digitalzeitalter sind wohl eher die HIMARS und TB2-Drohnen DIE Stars des Krieges. Die Kampfpanzer werden ja hauptsächlich nur gefilmt, wie diese gerade zerstört werden. Etwas unfair aber medial interessieren Kampfpanzer doch kaum noch….
@Felix:
Na wenn die Panzer aus Slowenien schonmal die L7 haben, dann die Stryker MGS (eh ausgemustert) dazu und noch Leo1 zusammenkratzen….(stehen eigentlich noch irgendwo M1 mit der 105mm Kanone? das behauptete letztens doch jemand. oder auch noch M60?)
Das Sammelsurium kann dann aber auch nur in zweiter Reihe stehen.
@Felix:
Na was deutsches sollte es schon sein. Gibt ja auch noch Rheinmetall mit dem ganzen auf geschütztem HX3 LKW.
https://www.rheinmetall-defence.com/de/rheinmetall_defence/systems_and_products/vehicle_systems/armoured_wheeled_vehicles/radhaubitze/index.php
Hat vielleicht noch mehr Potential? (und mehr freie Produktionskapazität?)
Vielleicht sollte man sich mal welche zur Truppenerprobung liefern lassen?
Es ist peinlich, dass einfach nichts nachbestellt wird.
Das betrifft die Panzerhaubitze, aber auch die KPz, SPz und überhaupt alles andere.
Auch ein Nachfolgesystem für den Gepard.
Als habe man Angst, bei einer Neubestellung noch stärker unter Druck zu geraten, der UKR zu helfen.
Oh man, die SPD ist rand voll mit Blockierern. Jetzt schickt man wieder homeopathische Dosen PzH, wo Russland gerade 300.000 Reservisten einzieht. Und die eigene Beschaffung kriecht weiter vor sich hin…