Die Bundeswehr als Waldbrandhelfer: Hubschrauber in Sachsen, Bergepanzer in Berlin

In den schweren Waldbränden vor allem in Brandenburg und Sachsen ist die Bundeswehr seit Tagen im Dauereinsatz – und jetzt kommt auch noch Berlin hinzu: Ein anhaltender Brand mit Explosionen von Altmunition auf einem Lagerplatz der Berliner Polizei im Grunewald bringt die Berliner Feuerwehr an ihre Grenze.

Zum Brand auf dem Spreng- und Lagerplatz der Polizei eine Übersicht der Meldungen der Berliner Feuerwehr vom (heutigen) Donnerstag:

#Brand am #Kronprinzessinnenweg in #Nikolassee. Aktuell brennt es im Grunewald und es kommt zu Explosionen. Die ersten Einsatzkräfte haben den Brand bestätigt und großzügig nachalarmiert. Die @Berliner_Fw ist mit über 100 Kräften vor Ort.

Update: 15.000 qm Waldfläche brennen. Auch der Sprengplatz Grunewald ist betroffen. Es kommt zu Explosionen. Ein Sperrradius von 1000m wurde festgelegt, die BAB_A_115 ist komplett gesperrt, der angrenzende Bahnverkehr ist komplett eingestellt.

Update: großvolumige Wasserversorgung über lange Wegstrecken und Riegelstellung am Sperrkreis sind aufgebaut. Unterstützung aus der Luft erfolgt durch einen Polizeihubschrauber und einer Drohne. Ein Löschhubschrauber und gepanzerte Fahrzeuge der Bundeswehr wurden angefordert.

All das wäre als Regionalmeldung hier nicht so von Interesse, wenn eben nicht, erneut, die Bundeswehr in dieser Situation den zivilen Feuerwehren und Katastrophenschutzbehörden zur Hilfe eilen müsste: In Brandenburg und Sachsen wurde in den vergangenen Wochen bereits neben den benötigten (Lösch)Hubschraubern schweres Räumgerät der Truppe angefordert, um in mit Munitions-Altlasten verseuchtes Gelände vorzudringen.

In Berlin ist die Lage ähnlich: Der Sperrkreis von 1.000 Metern, den die Feuerwehr angeordnet hat, wurde vor allem wegen der Explosionen von Altmunition und Kampfstoffen auf dem Polizei-Sprengplatz nötig. Und deshalb kommt auch  schweres Gerät zum Einsatz: Nach Angaben eines Reporters des Berliner Tagesspiegels wurde bereits ein Bergepanzer Büffel herantransportiert:

Laut Bundeswehr wird außerdem zur Erkundung der ferngesteuerte Roboter tEODor genutzt.

(Eigentlich habe ich diesen Thread nur aufgemacht, um oben das großartige Bild der Bundeswehr-Fotografin Anne Weinrich hier zeigen zu können:

Der NH-90-Hubschrauber des Heeres, taktisches Kennzeichen 79+15, fliegt mit dem befüllten Löschwasser-Außenlastbehälter (Bambi Bucket) zur Waldbrandbekämpfung in der Sächsischen Schweiz in Bad Schandau am 02.08.2022 – Anne Weinrich/Bundeswehr, hier in groß)