US-Regierung billigt Verkauf von F-35-Kampfjets an Deutschland
Die Bundeswehr kann, wie geplant, 35 Kampfjets des US-Typs F-35 kaufen. Die US-Regierung billigte den Verkauf von 35 Maschinen, Munition und Zubehör im geschätzten Wert von 8,4 Milliarden US-Dollar. Die F-35 soll den betagten Tornado der Luftwaffe vor allem in der Rolle als Atombombenträger in der so genannten nuklearen Teilhabe ablösen.
Die Billigung des Verkaufs als Regierungsgeschäft, ein so genannter Foreign Military Sale (FMS), gab die zuständige Defense Security Cooperation Agency am (heutigen) Donnerstag bekannt:
The State Department has made a determination approving a possible Foreign Military Sale to the Government of Germany of F-35 Aircraft, Munitions, and related equipment for an estimated cost of $8.4 billion. The Defense Security Cooperation Agency delivered the required certification notifying Congress of this possible sale today.
The Government of Germany has requested to buy thirty-five (35) F-35 Joint Strike Fighter Conventional Take Off and Landing (CTOL) aircraft; thirty-seven (37) Pratt & Whitney F135-PW-100 engines (35 installed, 2 spares); one hundred five (105) AIM-120C-8 Advanced Medium Range Air-to-Air Missiles (AMRAAM); four (4) AIM-120C-8 AMRAAM Guidance Sections; seventy-five (75) AGM-158B/B2 Joint Air-to-Surface Standoff Missiles-Extended Range (JASSM-ER); two (2) AGM-158 Inert JASSMs with Test Instrumentation Kits (TIK); two (2) AGM-158 JASSM Separation Test Vehicles (STV); three hundred fortyfour (344) GBU-53 Small Diameter Bombs (SDB-II); three (3) GBU-53 SDB-II Guided Test Vehicles (GTV); eight (8) GBU-53 SDB-II Captive Carry Reliability Trainers (CCRT); one hundred sixty-two (162) BLU-109 2000LB Hardened Penetrator Bombs for GBU-31; two hundred sixty four (264) MK-82 500LB General Purpose (GP) Bombs for GBU-54; six (6) MK-82 Inert Filled GP Bombs; thirty (30) BLU-109 Inert 2000LB Hardened Penetrator Bombs; one hundred eighty (180) KMU-557 Joint Direct-Attack Munition (JDAM) Tail Kits for GBU-31; two hundred forty-six (246) KMU-572 JDAM Tail Kits for GBU-54; seventy-five (75) AIM-9X Block II+ Tactical Sidewinder Missiles; thirty (30) AIM-9X Block II Sidewinder Captive Air Training Missiles (CATM); fifteen (15) Tactical AIM-9X Block II+ Sidewinder Guidance Control Units; and five (5) AIM-9X Block II Sidewinder CATM Guidance Units. Also included are AIM-120 control sections, propulsion sections, telemetry systems, warheads, and containers; AIM-120 CATMs; AIM-9 Active Optical Target Detectors and containers; FMU-139 joint programmable fuzes; DSU-38 Laser-Illuminated Target Detectors for GBU-54; AN/PYQ-10 Simple Key Loaders; Common Munitions Built-in-Test Reprogramming Equipment (CMBRE) and ADU-891/E Adapter Group Computer Test Sets; KGV-135A embedded secure communications devices; Cartridge Actuated Devices/Propellant Actuated Devices (CAD/PAD); impulse cartridges, chaff, and flares; Full Mission Simulators and system trainers; training missiles and components; electronic warfare systems and Reprogramming Lab support; logistics management and support systems; threat detection, tracking, and targeting systems; Contractor Logistics Support (CLS); classified software and software development, delivery and integration support; transportation, ferry, and refueling support; weapons containers; aircraft and munitions support and support equipment; integration and test support and equipment; aircraft engine component improvement program (CIP) support; secure communications, precision navigation, and cryptographic systems and equipment; Identification Friend or Foe (IFF) equipment; spare and repair parts, consumables, and accessories, and repair and return support; minor modifications, maintenance, and maintenance support; personnel training and training equipment; classified and unclassified publications and technical documents; warranties; and U.S. Government and engineering, technical, and logistics support services, studies and surveys, as well as other related elements of logistical and program support. The estimated total cost is $8.4 billion.
In dem Paket ist, das zeigt die lange Liste, weit mehr enthalten als nur die Flugzeuge selbst. Was an Munition nicht genannt wird, sind allerdings die B-61-Atombomben, die unter US-Kontrolleauf dem Fliegerhorst in Büchel in der Eifel lagern und nach Zustimmung der Bundesregierung von deutschen Piloten mit eben diesen deutschen Maschinen ins Ziel gebracht werden sollen.
The proposed sale will improve Germany’s capability to meet current and future threats by providing a suitable replacement for Germany’s retiring Tornado aircraft fleet in support of NATO’s nuclear sharing mission, the centerpiece for deterrence in Europe.
heißt es in der Mitteilung. Der genannte Paketpreis von 8,4 Milliarden US-Dollar ist noch nicht das letzte Wort, die Summe wird von Detailverhandlungen abhängen.
Ein Zeitrahmen wird in dieser Bekanntmachung nicht genannt. Die Bundesregierung hatte sich im März entschieden, die mehr als 35 Jahre alte Tornado-Flotte zum Teil durch die F-35 abzulösen. Zuvor hatte vor allem die Luftwaffe das US-Modell F/A-18 favorisiert, unter anderem, weil ein Derivat dieses Flugzeugs, Growler genannt, den Wunsch der Bundeswehr nach moderner elektronischer Kampfführung erfüllt hätte.
Die 35 neuen US-Jets werden die derzeit noch rund 93 Tornado nur in der Rolle als Bomber und Atomwaffenträger ablösen. Die Aufgaben der Aufklärung und der elektronischen Kampfführung soll eine neue Version des Eurofighters übernehmen. Die Entscheidung über die Tornado-Nachfolger hätte schon vor mehreren Jahren getroffen werden sollen; die frühere Koalition aus Union und SPD hatte sich jedoch nicht auf eine Beschaffung verständigen können.
Fürs Archiv die Mitteilung als Sicherungskopie:
20220729_DSCA_F-35_Germany
(Archivbild: Capt. Andrew “Dojo” Olson, F-35 Demonstration Team pilot and commander performs a high-speed pass in an F-35A Lightning II during the Arctic Lightning Airshow July 13, 2019, at Eielson Air Force Base, Alaska. During the aerial maneuver, the jet reaches speeds of up to 750 miles per hour – U.S. Air Force photo by Senior Airman Alexander Cook)
@Der Realist sagt:
29.07.2022 um 22:46 Uhr
Ich lese immer noch nichts von Offset-Geschäften.
Ist unsere Regierung zu gutmütig?
-Naja, wenn ich landesweit im TV und vor dem Bundestag erkläre das ich die F-35 kaufen werde, dazu ein gewisser Zeitdruck herrscht. Dann waren Offsetgeschäfte wohl kein Thema bei den Kaufverhandlungen.
Und 240 Millionen US$ Systempreis inklusive Bewaffnung und Ersatzteile ist nicht zu teuer.
Endlich Mal eine Beschaffung bei der man einfach das bestellt was man haben will und nicht darauf achtet noch Wirtschafthilfe damit zu finanzieren.
[Ich stelle jetzt nicht die Frage, ob manche Leser zu faul sind… und kopiere aus der verlinkten Bekanntmachung mal diesen Absatz hier rein:
The principal contractors will be Lockheed Martin Aeronautics Company, Fort Worth, TX; Pratt & Whitney Military Engines, East Hartford, CT; The Boeing Company, St. Charles, MO; and Raytheon Missiles and Defense, Tucson, AZ. The purchaser typically requests offsets. Any offset agreement will be defined in negotiations between the purchaser and the contractor.
T.W.]
@Schaddedanz
Ich nehme an, JASSM-ER wird gekauft, weil Taurus für F-35 erst langwierig zu zertifizieren wäre.
Wie simpel der Einbau eines Nuklearsprengsatzes in eine random Abstandswaffe wirklich ist (Zündmechanismus? Codeeingabe für scharfen Einsatz) sei einmal dahingestellt, damit kenne ich mich nicht aus. Ich bezweifle allerdings, dass das ohne Probleme möglich ist.
Klar wäre aber, dass es strategisch ein ziemlicher Unterschied ist, eine nukleare Freifallbombe oder eine de-facto Mittelstreckenrakete im Programm zu haben, die noch dazu im operativen Einsatz von der konventionell bestückten Waffe nicht unterschieden werden kann. Eine solche Idee hätte mit Sicherheit eine Reaktion der Gegenseite zur Folge.
[Ich finde es löblich, wie sich hier manche den Kopf über die US-Atomwaffen zerbrechen, würde aber einfach dazu raten, die Überlegungen, welche US-Nuklearwaffen im Rahmen der nuklearen Teilhabe am besten zur Verfügung gestellt werden sollten, direkt an die US-Streitkräfte zu schicken. Hier geht das doch unter. T.W.]
Nach dem Debakel mit dem Starfighter, gab es ein Beschluss, dass die Bundeswehr keine einstahlige Jet mehr beschaffen oder bauen wird.
Was ist aus diesem Beschluss geworden?
@Jürgen Mathes
Ich glaube, daß für die Entscheidung eher wenig rationale Gründe vorlagen; die F-35 ist eben für einige sexy, und bestimmte Personen wollten sie einfach haben („auch haben wollen“).
Zudem: nachdem einige Partnernationen das Modell betreiben (werden) ist man bzgl. der Beschaffungsentscheidung auf der sicheren Seite.
Weiß jemand, wie die Zahl 35 eigentlich zustande gekommen ist? Ein Geschwader zu 2×16, plus drei Stück Umlaufreserve?
@ Mathes
Alte Kamellen, die Starfighter-Geschichte. Oder VW-Käfer mit Tesla-Vergleich. Heutige Maschinen, F-16, Gripen, stürzen nicht mehr so häufig ab. Oder haben Sie sich kürzlich eine Wiese gekauft, in der Hoffnung, bald dort einen Jet Ihr eigen nennen zu können?
@ Wolfsmond
Unsere Situation unterscheidet sich nicht von der Finnlands, der Schweiz oder auch Griechenland.
@ T.W. Danke, das hatte ich übersehen.
Die F-35 ist in der Lage, passiv ohne Ausstrahlung verräterischer Signale, ein Profil des Gefechtsfeldes mit einem Vorbeiflug für alle eigenen Kräfte zu erstellen. Bei der RAF gehen die Daten dann künftig an die Tyhpoon, deren neue Radargeräte ECRS Mk 2 starke Eloka Funktionen haben, z.B. für einen Breitbandstörangriff. Diese Möglichkeiten bietet das ECRS Mk 1 der Deutschen Eurofighter leider nicht.
“ Ich finde es löblich, wie sich hier manche den Kopf über die US-Atomwaffen zerbrechen, würde aber einfach dazu raten, die Überlegungen, welche US-Nuklearwaffen im Rahmen der nuklearen Teilhabe am besten zur Verfügung gestellt werden sollten, direkt an die US-Streitkräfte zu schicken.”
Und zumal die JASSM mit einem konventionellen Gefechtskopf bestückt ist.
In die F-35 wird die B61-12 integriert (2024), also kein Unterschied zu Tornado.
@muck 35 Lfz sind Planungsstandard für ein Geschwader der Luftwaffe. Bei den EF soll es 5 Geschwader je 35 Lfz (Gesamt: 175) plus 5 Lfz für die WTD61 geben.
@Gudrun
Der Tornado ist für die B61-3 zertifiziert.
Bisher wurde seitens der Lw nicht von fünf Eurofighter-Geschwader kommuniziert. In Jagel macht man sich schon Sorgen.
Auch hier im Block wurden die waffenlieferung an die Ukraine gross gefordert , über die folgen sind sich manche nicht ganz im Klaren . Falls z. B. Ein Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM den Russen in die Hände fällt könnte so manchen das Lachen vergehen . Mit diesem ist die f-35 ohne Probleme zu orten . Das wurde von diehl schon 2021 öffentlich bekannt gegeben . Desweiteren kann mir mal jemand erklären wie das mit der f 35 und NT funktionieren soll ? Bei der Reichweite kommen sie nicht mal bis Warschau und im V-Fall werden sie keinen Tanker über feindgebiet bekommen . Und das wissen auch die Russen .
@LLFm
Dabei wurde, meines Wissens nach, ein Passivradar erprobt. Somit sollte ein „normales“ IRIS-T SLM nicht in der Lage sein, eine F-35 zu Orten. Abgesehen davon, müssen die Russen das erstmal in die Hände bekommen.
Ich denke übrigens, dass man für Jagel entweder ein Geschw. EF oder ein Geschw. F-35 anschafft. Damit hätte man dann die Tornados fast 1:1 ersetzt. Welcher Jet es wird, wird wohl von der EF ECR Entwicklung /FCAS/F-35-Integration abhängen.
Verfügt die WTD61 eigentlich über eigene EFs?
@LLFm
„Des Weiteren kann mir mal jemand erklären wie das mit der F-35 und NT funktionieren soll ? Bei der Reichweite kommen sie nicht mal bis Warschau und im V-Fall werden sie keinen Tanker über Feindgebiet bekommen“ (In Teilen automatische Änderung durch Rechtschreibprüfung)
Ich empfehle Ihnen sich zuerst sich mit NT im Grundsatz auseinanderzusetzen.
Dann stellt sich die Frage „kann F-35A NT“ nicht. Es sollte offensichtlich sein, dass sie es zumindest so gut kann wie jetzige NT-Plattformen z.B. Tornado oder F-16.
Köln – Warschau sind knapp 1000 km. Ich hoffe wir fangen jetzt nicht an drüber zu diskutieren ob eine F-35A 1000 km ohne Luftbetankung schafft. Zugegeben Reichweite eines Kampflugzeugs ist immer relativ und Situationsabhängig aber gibt es bei Ihnen daran wirklich Zweifel? (Das wäre zum Verzweifeln)
„Verfügt die WTD61 eigentlich über eigene EFs?“
Gesundes Halbwissen:
Die WTD 61 verfügt derzeit über einen Eurofighter: IPA 3 (Tranche 1 Flugzeug)
IPA = Instrumented Production Aircraft (Instrumentiertes Flugzeug mit extra Sensorik und Aufzeichnungsmöglichkeiten um zum Beispiel die Waffenintegration durchzuführen)
Deutschland verfügt zusätzlich noch über IPA 7 und IPA 8, die aber dauerhaft an die Industrie abgestellt sind. Airbus besitzt keine eigenen Eurofighter, um Testflüge durchzuführen, sondern die vier Firmen der Core-Nation bekommen diese Flugzeuge (IPA) von den vier Core-Nationen UK DE IT SP geliehen.
Die deutschen IPA sind an der 98+XX Kennung zu erkennen: 98+03, 98+07, 98+08. Die EF der Luftwaffe starten bei 30+XX. Die drei deutschen IPA sind anders als die Luftwaffen EF mit dem Passive Infrared Airborne Track Equipment (PIRATE) ausgestattet, da sie im viernationalen Testprogramm verwendet werden.
Die WTD61 „gehört“ dem BAAINBw (Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr) und ist nicht Teil der Luftwaffe.
Zukünftig soll die Luftwaffe eine eigene umfangreiche Erprobungskapazität im Rahmen eines nationalen Test- und Entwicklungszentrum (NaTE) erhalten. Grundlage hierfür sind die über das QUADRIGA-Programm beschafften vier Erprobungsluftfahrzeuge (1 IPA, 3 ISPA). Wobei die IPA wahrscheinlich an die WTD 61 geht und die drei ISPA durch NaTE betrieben werden.
ISPA = Instrumented Series Production Aircraft
Ich will die Party ja nicht crashen was hier so einige Stationierungsideen angeht, aber die Lw hat derzeit bzgl. EF ECR entschieden, dass diese in den vorhandenen EF-Geschwadern aufgehen werden und die 35 F-35 nach Büchel gehen. Jagel wird nach Wegfall Tornado reiner RPA-Platz, zusätzlich mit den Global 6000 für Pegasus.
@ LookHere
Hier hatte jemand die Reichweite mit 900 km angegeben , beim Tornado liegt diese bei ca 1500 km . Die Geschwindigkeit der f35 wird mit 1,6 mach angegeben , diese liegt beim Tornado bei 2,2 mach ( natürlich werden das höchstmöglichen Werte seine ) . Das sind schon merkliche Unterschiede. Es wären trotzdem beide Luftfahrzeuge nicht geeignet . Das ganze Prinzip hat noch Sinn gemacht als die brd noch an der Grenze zu einem anderen Machtbereich lag . Also nach der offiziellen Begründung macht es überhaupt keinen Sinn und würde dann auch nicht die Ausgabe dieser hohen Summe rechtfertigen . Deshalb meine Frage .
@ Si vis pacem para bellum
Erprobt wurde es schon seit 2018 Jahren . Das Ganze ist ja nicht neu , die ersten Systeme wurden von der NVA übernommen .
@ LLFm
„Die Geschwindigkeit der f35 wird mit 1,6 mach angegeben , diese liegt beim Tornado bei 2,2 mach ( natürlich werden das höchstmöglichen Werte seine ) . Das sind schon merkliche Unterschiede.“
Darstellen-Bewerten-Folgern. Was ist denn Ihrer Meinung nach die Folgerung aus diesem Unterschied an Höchstgeschwindigkeiten? Welche taktische Relevanz haben diese Höchstgeschwindigkeiten?
(Empfehlung Youtube Video: Why are modern jets slower than 1960s?)
Ausserdem darf man max.Reichweite und Höchstgeschwindigkeit nicht miteinander „vermischen“. Das ist wie bei Autos: Die Verbrauchsangaben im Prospekt sind ja auch nicht bei Höchstgeschwindigkei ermittelt.Zu Ihrem vorhergehenden Kommentar: Natürlich fliegt ein Tanker nicht über Feindgebiet. Das ist auch überhaupt nicht die Idee. Wie wäre denn einfach über eigenem Gebiet zu betanken? (Polen, Slowakei etc…)
Abgesehen davon ist NT auch vielmehr ein politisches Statement und Teil nuklearer Abschreckung.
@ Tiefflieger
Also bleibt es dabei, dass 93 Tornado (IDS, Recce und ECR) durch 35 F-35 und 15 EF-2000 ECR ersetzt werden?
Bei dem Kauf des Tarnkappenbombers wird von einem Angebot eines Komplettpakets berichtet !
Aber was bedeutet das für die schon vorhandenen Bomben und Raketen wie zB der IRIS-T oder Meteor ?
Sind Diese nun obsolet ,oder müssen Sie aufwendig zertifiziert und angepasst werden ?
Wenn das so ist ,dann ist es eigentlich ein Schlag gegen europäische Produkte und kostenintensive Anpassungen der vorhandenen und teils neuen GBU – Bomben der Luftwaffe.
@Hans Dampf:
Nach meinem Wissen ist die Antwort auf Ihre Frage zum jetzigen Zeitpunkt: Ja.
Ob es vielleicht Überlegungen gibt hier noch später nachzusteuern, entzieht sich mir. Derzeit ersetzen 35 F-35 die Tornados bei den 33ern, 15 EF ersetzen die ECR Tornados, aber nicht in Jagel sondern in den vorhandenen EF-Geschwadern. Jagel verliert die Jets nach Aus für Tornado.
@Jürgen König:
Iris-T und Meteor werden nach aktuellem Stand auch weiterhin am EF eingesetzt.
Meteor-Integration für UK-F-35 2027 vorgesehen. Ob D sich dranhängt, k.A.
@ Phantom711
Im Falle eines Einsatzes der NT dürfte Russland relativ egal sein, über welchem Gebiet die A330-Tanker kreisen. Sie werden abgeschossen.
Ich sehe die Reichweite der F-35A auch kritisch, weil sie leider nicht durch andere Kampfflugzeuge oder Tank-Drohnen verlängert werden kann, da sie einen Boom benötigen.
Darum ist der Kauf der F-35A für unsere Rollen ohne Betankungssonde der F-35B/C nicht sinnvoll.
Hallo Jürgen König,
Die Italiener wollen die Meteor-Rakete in ihre F-35 integrieren. Obwohl ich nicht weiß, ob diese Fähigkeit auch auf andere F-35 ausgeweitet werden kann/wird, sehe ich keinen Grund, warum dies nicht der Fall sein sollte.
Eine Integration der IRIS-T scheint jedoch (noch) nicht in Frage zu kommen…
Ich bin allerdings sehr erfreut zu sehen, dass Deutschland 344 GBU-53 Small Diameter Bombs (SDB-II), auch bekannt als „Stormbreaker“, bestellt hat. Eine Bombe, die in der Lage ist, ein Ziel bei schlechtem Wetter (Sandsturm, starker Regen, Gewitter…) zu verfolgen und bekämpfen. Das mag trivial klingen, ist aber eine kleine technologische Revolution. An sich ist es also eine sehr gute Nachricht, denn meiner Meinung nach gibt es in Europa keine vergleichbare Bombe…
@Jean-Pierre https://www.flightglobal.com/defence/diehl-defence-bolsters-range-with-addition-of-spice-250-er-weapon/149094.article „Diehl Defence wird seine Zusammenarbeit mit der israelischen Firma Rafael vertiefen und neben der Gleitbombe Spice 250 auch die Luft-Boden-Standwaffe Spice 250 ER in Deutschland fertigen“. 100-150 km. Unter anderem,Waffen intern in Stealth-Konfiguration. https://breakingdefense.com/2019/05/lockheed-adds-some-israeli-spice-to-kinetics-market/ Auch in den USA (LM)
Jean-Pierre sagt:
01.08.2022 um 11:27 Uhr
Ich bin allerdings sehr erfreut zu sehen, dass Deutschland 344 GBU-53 Small Diameter Bombs (SDB-II), auch bekannt als „Stormbreaker“, bestellt hat. Eine Bombe, die in der Lage ist, ein Ziel bei schlechtem Wetter (Sandsturm, starker Regen, Gewitter…) zu verfolgen und bekämpfen. Das mag trivial klingen, ist aber eine kleine technologische Revolution. An sich ist es also eine sehr gute Nachricht, denn meiner Meinung nach gibt es in Europa keine vergleichbare Bombe…
die Brimstone2/3/SPEAR der Briten kann das auch. Diese soll ja auch auf F35 UND Eurofighter intgriert werden… auch bei der Luftwaffe.
Ansonsten sehe ich das auch positiv
Der Realist sagt:
01.08.2022 um 11:05 Uhr
@ Phantom711
Im Falle eines Einsatzes der NT dürfte Russland relativ egal sein, über welchem Gebiet die A330-Tanker kreisen. Sie werden abgeschossen.
Das muss Russland auf 800-1000km Entfernung aber auch erstmal hinbekommen.
Tiefflieger sagt:
01.08.2022 um 9:34 Uhr
@Hans Dampf:
Nach meinem Wissen ist die Antwort auf Ihre Frage zum jetzigen Zeitpunkt: Ja.
Ob es vielleicht Überlegungen gibt hier noch später nachzusteuern, entzieht sich mir. Derzeit ersetzen 35 F-35 die Tornados bei den 33ern, 15 EF ersetzen die ECR Tornados, aber nicht in Jagel sondern in den vorhandenen EF-Geschwadern. Jagel verliert die Jets nach Aus für Tornado.
sehe ich aktuell auch so… es gibt aktuell aber auch keinen Grund zeitnahe von beiden weitere Lose zu ordern.
Man kann jetzt erstmal abwarten wie sich der Zulauf und der Mehrwert der F35 entwickeln. Gleiches gilt für den Eurofighter ECR (wie kommt die Entwicklung voran) oder die Tranche 4 des Eurofighter.
Außerdem wie läuft das FCAS/NGT Programm in den nächsten 5 Jahren weiter.
Je nach Entwicklung kann man dann reagieren.
Der Tornado wird auch noch bis 2030 weiter betrieben…
Außerdem hat man noch Tranche 1 Eurofighter welche auch 5 Jahre überlappend mit Tranche 4 eingesetzt werden könnten.
Spekulation für 2028:
FCAS läuft nicht so gut und verzögert sich weiter (Zulauf Mitte 2045)
Der Zulauf von F35 ist gut gelaufen. Kinderkrankheiten größtenteils abgestellt. Kosten sind im Rahmen geblieben.
Entwicklung Eurofighter ECR läuft auch gut.
+Dann würde ich 20 weitere Eurofighter ECR beschaffen
+Außerdem 15 weitere F35
Es geht voran – das ist die gute Nachricht mit der Bestellung der F-35. Die schlechte: Bestellt werden die Flugzeuge mit den überaus fehleranfälligen Pratt & Whitney F135-PW-100 Triebwerken, zuzüglich zwei Ersatztriebwerken. Selbst die US-Luftwaffe testet ja wegen Unzufriedenheit ein neu entwickeltes Triebwerk, das XA100 von GE Aviation, welches weniger störanfällig, eine größere Reichweite und dabei auch noch weniger Kerosin verbrauchen soll.
Ich lese darüber derzeit nichts Neues, hoffe aber dass dieses Triebwerk sehr rasch zur Serienreife kommt und gegebenenfalls im Rahmen der Beschaffung noch gegen die störanfälligen Pratt & Whitney Triebwerke ausgetauscht werden kann.
@Obibiber
Grundsätzlich sind wir sehr auf der gleichen Linie. Derzeit dauert es aber 6 Jahre zwischen einem Vertragsabschluss für die F-35 und der ersten Auslieferung. Wenn sich da in den nächsten Jahren nicht deutlich etwas ändert, kann 2028 noch nicht die Rede sein von „der Zulauf von F35 ist gut gelaufen“. Der Zulauf wird dann in dem Jahr erst beginnen.
Wenn alles gut läuft, werden wir bis zu dem Zeitpunkt die Hälfte der Quadriga-EF geliefert bekommen haben.
Wie ich bereits erwähnt habe, erwarte ich persönlich eine Nachbestellung für den vollständigen Ersatz der Tornados in ca. 3 Jahren in einem wie auch immer gearteten Mix aus F-35 und EF.
Letztendlich benötigen wir zum Ende der Flotte von 85 Tornados in derselben Größenordnung Kampfflugzeuge EF und F-35, die diese Funktionalität aufweisen. Ob wir dazu eine Flottengröße von 145 + 85 = 230 benötigen oder aufgrund der Mehrzweckfähigkeit der EF und F-35 mit weniger auskommen, wird noch zu definieren sein. Solange wir keine Serienmodelle vom NGF bestellt haben, bin ich ein Verfechter davon, die EF-Flotte konsequent in ihren ECR- und Jagdbomberfunktionalitäten so weiter zu entwickeln, dass das Potential der Flugzelle ausgeschöpft wird. Ein kontinuierliches Upgrade sowie bei Bedarf Nachbestellungen gehören dazu, um die Flotte mindestens in ihrer aktuellen Größe auf den neuesten Stand zu bringen und zu erhalten. Wie gesagt, solange bis wir NGFs in der Serie bestellt haben und das wird wohl in diesem Jahrzehnt nichts mehr!!
85
Hallo Oleg Olkha und obibiber,
Im Gegensatz der GBU-53 verlieren die Spice 250 und die Brimstone2/3/SPEAR bei schlechten Wetter Bedingungen an Treffsicherheit. Der Stormbreaker verursacht gleichzeitig weniger Kollateralschäden bei schlechteren Wetterbedingungen. Der Stormbreaker ist daher eine einzigartige Waffe und bietet einen Mehrwert gegenüber dem Feind. Ein Plus Punkt für die Luftwaffe.
Also in Jagel wird ja nur noch in der 1. Staffel der Tornado im Einsatzbetrieb geflogen. Insgesamt 25 Lfz. Inklusive 5 IDS Trainern….
Die Recce Rolle wird von der Luftwaffe zukünftig durch UAV erfüllt werden.
Die ECR werden damit mehr als 1:1 ersetzt.
Die restlichen Tornado die noch in der Ausbildung betrieben werden fallen dann eh weg. Bleibt die Frage ob man mit den Nachbarn eine gemeinsame Ausbildungseinrichtung betreiben will….
-Danemark
-Polen
-Tchechinen
-Schweiz
-Belgien
-Niederlande
Betreiben ja dann auch F-35, da würde sich ja ein Ausbildungsstandort mit kurzen Wegen zu freien Luftraum über Ost- & Nordsee anbieten…. Jagel hatte ja dann Platz.
@ Phantom711
Selbst wenn ich über Polen oder Slowakei nachtanken könnte würde die Reichweite nicht reichen .
Es gibt für uns keine Möglichkeit die Bomben weit genug in feindgebiet zu verbringen um uns nicht selber zu schaden . Oder wie wollen sie das den Polen oder Ukrainern im Ernstfall erklären wenn das Teil über ihrem Staatsgebiet explodiert . Das wäre mit jedem anderem Luftfahrzeug allerdings das gleiche Problem .
@ LLFm: Ist es u.U. möglich, dass Sie die Rollen „Close Air Support / Gefechtsfeldunterstützung“ als Hauptaufgabe der A-10 mit der Jagdbomberrolle (Jabo) des Tornados / der F-35 verwechseln?
DEU sucht einen Ersatz für den Tornado als Jabo und Träger für die nukleare Teilhabe. Der Tornado hat oder sollte die Rolle der Gefechtsfeldunterstützung niemals wirklich erfüllen (dafür hatte die LW früher einmal den Alpha Jet bzw. die Fiat G-91). Heute wird diese Aufgabe (mehr schlecht wie recht) durch die Heeresflieger mit dem Tiger erfüllt.
Auch die Erfüllung der Jabo – Rolle hat sich im Laufe der Zeit vom tiefen Eindringen unterhalb der Radars zum Verbringen der Bomben zum Abstandsabwurf mit gelenkten Präzisionswafen verändert. … und genau dafür ist die F-35 meines Wissens nach ausgerüstet und vorbereitet.
Wir kaufen die F-35A so, wie von den USA angeboten. Eine eigene deutsche Variante und eigene Entwicklungen wie Waffen, Triebwerk o.ä. sind da nicht möglich, solange diese nicht vom Programm für alle Nutzer entwickelt und eingeführt werden.
Was mir hier eindeutig fehlt sind AGM HARM anti-radiation-missiles. Der Typhoon wird ja wohl kaum als Strike-Plattform herhalten, da sollte man HARM schon bei der F35 mit beziehen.
Wobei auch denkbar ist, dass man die maximal 2 Jahre bis zur Einführung von HARM-ER abwartet und dann gleich den neueren Flugkörper beschafft. 300km Reichweite ist gegenüber den aktuellen 150km ein deutlicher Fähigkeitsgewinn.
@LLFm sagt:
01.08.2022 um 18:04 Uhr
…Es gibt für uns keine Möglichkeit die Bomben weit genug in feindgebiet zu verbringen um uns nicht selber zu schaden . Oder wie wollen sie das den Polen oder Ukrainern im Ernstfall erklären wenn das Teil über ihrem Staatsgebiet explodiert….
Was sahen denn die NATO Planungen für die Bundesrepublik in den 80’er Jahren vor? Z.b. im Falle einer Landung von starken Feindkräften in Schleswig Holstein, bei überschreiten der Linie Hamburg, Neumünster und einem anzunehmenden Zusammenbruch der Kräfte von LANDJUT sahen die NATO Planungen eine erste Salve von 35 taktischen Gefechtsfeldwaffen vor…. die Eier wären über ganz SH abgeregnet.
Was waren die Planungen der französischen Force de Frappe… wenn der Russe das Rheinufer in Sichtweite gehabt hätte? Dann hätten die Franzosen alles rechts vom Rhein eingeäschert.
Das ist nun einmal die große A-Karte wenn das eigene Staatsgebiet Hauptschauplatz der Kampfhandlungen in einem 3. Weltkrieg ist.
Damals wussten wir, dass wir konventionell abschreckend genug sein müssen um Moskau nicht zu Abenteuern zu verleiten. Nach dem Motto, in 7 Tagen zum Rhein.
Heute wissen die Polen und Balten das sie sich Verteidigung was kosten lassen müssen.
So damit genug O.T. die F-35 wird die B61-12 hoffentlich außer im Shelter im Rahmen einer Techniker Ausbildung nie unter den Flügeln habe.
Also die Kollegen im Pentagon scheinen jetzt nicht doofer zu sein, als die AG Community. Siehe hierzu https://www.airforcemag.com/lockheed-to-retrofit-f-35s-for-suppression-destruction-of-enemy-air-defenses-role/ und https://en.wikipedia.org/wiki/AGM-88_HARM#AGM-88G_AARGM-ER
Wenn US eins kann, ist das eine große Anzahl Waffe an unterschiedliche Flugzeuge anzupassen. Allerdings gilt dort verständlicherweise „buy american“. Die Rafale kauft man i.d.r nunmal auch mit französischen Wirkmitteln.
@ Alexei
Die Beschaffung von AGM-88E2 AARGM für die Luftwaffe wurde schon 2021 „eingeleitet“
http://www.bundeswehr-journal.de/2021/neue-anti-radar-lenkflugkoerper-agm-88e2-fuer-luftwaffe/
https://esut.de/2021/12/meldungen/31300/weitere-lenkflugkoerper-aargm-zur-bekaempfung-von-radaranlagen-fuer-die-bundeswehr/
@ Küstengang01
Was ist das denn für ein Vergleich ? Damals war ab der Grenze zur DDR feindesland , da musste ich die Bombe nur soweit bringen das die Strahlung nicht auf eigenes Gebiet wirkt . Heute haben sie noch mehrere Länder dazwischen und selbst wenn die vom Feind besetzt sind können sie dort die Bomben nicht abwerfen . Frankreich war kein Mitglied der NATO und auch keines anderen Bündnisses , wenn sie also z.b. zur Selbstverteidigung da der Warschauer Pakt schon am rhein stand eine Bombe auf Deutschland geworfen hätten wäre das halt so gewesen . Die NATO hätte ja Frankreich in dem Fall den Krieg erklären können. Britische und französische Nuklearwaffen wurden nicht als Instrumente zum Schutz europäischer NATO-Partner konzipiert. Außerdem steht im atomwaffensperrvertrag nicht das die Weitergabe und auch die Annahme verboten sind . Passt auch nicht wirklich zusammen oder ?
[So, letzte Warnung. Falschen faktenwidrigen Behauptungen, um es mal zurückhaltend auszudrücken, muss ich hier keine Plattform bieten. Findet nicht mehr statt. T.W.]