Ukraine/Russland/NATO – Sammler 5. März 2022
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine geht unvermindert weiter. Wichtigste Nachricht am (heutigen) Samstag ist bislang die Einrichtung eines humanitären Korridors zur zivilen Evakuierung der Städte Mariupol and Volnovakha, verbunden mit einer zeitweisen Feuerpause. Der Sammler am 5. März 2022:
• Die Feuerpause und die humanitären Korridore wurden unter anderem vom ukrainischen Präsidentenberater Michail Podoljak bestätigt:
In Mariupol and Volnovakha, humanitarian evacuation corridors are being prepared for opening, columns are being formed from those who are subject to evacuation. The parties temporarily ceased fire in the area of the corridors…
Die BBC zitiert dazu den stellvertretenden Bürgermeister von Mariupol, Serhiy Orlov:
„The agreement was set up just a few hours ago, it was announced, and we confirmed the ceasefire started at 9am local time.
„We immediately started our procedure to try and get people out. We have arranged 50 buses and we think 5 – 6,000 people can get out by bus to Zaporizhzhia.
„People can also leave by private car we believe. We think in total 7 – 9,000 people can escape by bus and by private car, if the ceasefire holds.“There are no trains running because railroad infrastructure was destroyed by Russian troops.
… allerdings dann kurz danach auch mit dem Hinweis, dass die Feuerpause nicht zu halten scheint:
„The Russians are continuing to bomb us and use artillery. It is crazy,“ Mariupol deputy mayor Serhiy Orlov told the BBC.
„There is no ceasefire in Mariupol and there is no ceasefire all along the route. Our civilians are ready to escape but they cannot escape under shelling.“
• Das ukrainische Außenministerium veröffentlichte am Samstagmorgen erneut eine Übersicht über die Verluste der russischen Streitkräfte in diesem Krieg. Ob die Zahlen zutreffen, lässt sich weiterhin nicht überprüfen:
• Die Debatte über die Durchsetzung einer Flugverbotszone über der Ukraine (die die NATO am Vortag abgelehnt hatte) geht weiter. Allerdings, das machte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksii Reznikov am Samstagmorgen deutlich, geht es aus Sicht des Landes nicht nur darum, russische Kampfjets und Hubschrauber am Boden zu halten – sondern um deutlich mehr: Die Einrichtung einer Anti-Access/Area Denial (A2/AD)-Zone.
A2/AD for🇺🇦-is YOUR safety!The bombing of children&women-this isn’t an argument for YOU.Then remember 1986.The Chernobyl ☢️cloud touched even eastern🇺🇸.It will not be possible to observe ☢️ catastrophe at the Zaporizhzhya NPP, where 6 power units,from afar https://t.co/cfcawPagoR
— Oleksii Reznikov (@oleksiireznikov) March 5, 2022
Was sich hinter dem Kürzel A2/AD verbirgt, ist z.B. in der englischen Wikipedia knapp erklärt:
An area denial weapon or anti-access/area denial (A2/AD) weapon system is a defensive device or strategy used to prevent an adversary from occupying or traversing an area of land, sea or air. The specific method used does not have to be totally effective in preventing passage (and sometimes is not) as long as it is sufficient to severely restrict, slow down, or endanger the opponent.
Oder, anders gesagt: Das ist die Forderung nach einem Eingreifen der NATO nicht nur zur Unterbindung von Flügen, sondern zum generellen Vorgehen gegen die russischen Streitkräfte.
• Das britische Update zur Lage:
• Wo ist die russische Luftwaffe? Eine interessante Einschätzung des britischen Royal United Services Institute:
Is the Russian Air Force Actually Incapable of Complex Air Operations?
• Der russische Präsident Wladimir Putin hat Sanktionen fast einer Kriegserklärung gleichgesetzt und warnte, eine Flugverbotszone bedeute eine Beteiligung am Krieg, meldet Reuters:
President Vladimir Putin said on Saturday that Western sanctions on Russia were akin to a declaration of war and warned that any attempt to impose a no-fly zone in Ukraine would be tantamount to entering the conflict. …
„These sanctions that are being imposed are akin to a declaration of war but thank God it has not come to that,“ Putin said, speaking to a group of women flight attendants at an Aeroflot training centre near Moscow.
He said any attempt by another power to impose a no-fly zone in Ukraine would be considered by Russia to be a step into the military conflict.
(Die Webseite des Kreml ist, wie auch die des russischen Verteidigungsministeriums, seit Tagen unverändert aus Deutschland nicht erreichbar; deshalb ist es praktisch unmöglich, die entsprechenden Texte direkt zu dokumentieren)
• Das britische Außenministerium rief in einer am Samstag verschärften Reisewarnung britische Staatsbürger auf, Russland möglichst zu verlassen:
The Foreign, Commonwealth & Development Office (FCDO) advises against all travel to the whole of Russia due to the lack of available flight options to return to the UK, and the increased volatility in the Russian economy.
If your presence in Russia is not essential, we strongly advise that you consider leaving by remaining commercial routes.
• In einer Videoschalte mit US-Senatoren bat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut um militärische Hilfe – sowohl um eine Flugverbotszone als auch vor allem um Kampfflugzeuge, wie Associated Press berichtet:
Ukrainian President Volodymyr Zelenskyy made a “desperate plea” to U.S. senators on Saturday to send more planes to help the country fight the Russian invasion.
Zelenskyy made the request on a call joined by more than 300 people, including senators, some House lawmakers and aides. …
Zelenskyy told senators he needs planes and drones more than other security tools, according to a senior Senate aide granted anonymity to discuss the private meeting.
• Eine interessante Entwicklung, deren Bedeutung derzeit noch unklar ist: Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett traf als erster westlicher Regierungschef seit Beginn des Krieges mit Putin zusammen. Von Moskau aus, so berichten israelische Medien, flog Bennett nach Berlin weiter – um mit Bundeskanzler Olaf Scholz zu sprechen.
Mehr oder weniger parallel dazu veröffentlichte der Militärkorrespondent des israelischen Senders Channel 10 via Twitter den Hinweis, Israel werde – voraussichtlich in Lviv im Westen – ein Feldhospital in der Ukraine einrichten:
(Weiter nach Entwicklung)
Eine kleine Ergaenzung: die Zahlen ueber russische Verluste (Personell) sind gefallene und verwundete Soldaten,
Mir ist klar warum ein aktives militärisches Eingreifen der NATO nicht erfolgt und bei „Begrenzung“ des russischen Staatsterrors auf das Gebiet der Ukraine nicht erfolgen wird. Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann ist, dass weiterhin Sanktionen zurückgehalten werden (z.B. Bezug beziehen wir noch immer russisches Gas und ich gehe davon aus, dass wir dafür auch zahlen; wenn nicht -> weiter so). Daneben ist es sehr ruhig geworden um sie Rolle des Vasallenstaates Belarus. Das Verhalten diese Drittstaates sollte aus meiner Sicht durchaus einen Einfluss auf die Qualität und Quantität passiver militärischer Ustg. der Nato-Staaten bzw ggf. der NATO als Organisation haben (offiziell kommt die passive mil. Ustg. nach meinen Verständnis derzeit nicht von der NATO sondern von einzelnen Staaten).
Für A2/AD haben sie die SHORAD Systeme bekommen. Punkt. Wenn Ukraine noch über Kampfflugzeuge verfügt wäre es höchstens denkbar, die AWACS-Daten die für ihren Luftraum erfasst und ausgewertet werden, an sie weiterzuleiten. Das die Ukraine aber diesbezüglich nicht mit uns kompatibel ist, denke ich das der militärische Nutzen für sie Null sein wird.
Beide Seiten versuchen uns reinzuziehen: RU durch ‚playing dumb‘ -Aktionen, UKR indem sie diese Aktionen in ihren tatsächlichen Auswirkungen maximal überhöhen.
Beide Kriegsparteien prügeln (bildlich gesprochen) aufeinander ein, schauen währenddessen aber fortwährend zu uns hinüber um zu sehen, ob wir nicht doch endlich bereit sind uns zu engagieren um ihr Leid zu beenden. Das lässt darauf schließen, daß sie unsere Rolle nicht akzeptieren und das zu ihren Gunsten zu manipulieren.
Hier MUSS speziell von der EU dieser Spin aufgegriffen, und klar heraus gestellt werden, das wir beispielsweise die Flüchtlinge in unsere Gesellschaften integrieren werden, die Ukraine Arbeitskräfte verliert. Wir also keinen Schaden davon tragen, wenn sie sich weiter duellieren wollen. Im Gegenteil, ein Wiederaufbau der Ukraine durch die angespannte Weltwirtschaft nicht in dem Maße von der Weltgemeinschaft gestemmt werden kann, wie das in der Vergangenheit der Fall war.
Die NATO sollte den Gedanken der Verteidigunsgemeinschaft=Wertegemeinschaft weiterentwickeln und kommunizieren, das sie eher die Rolle einer Überwachungseinrichtung hat. Das wird vor allem dann wichtig, wenn bestimmten Teilen der Gesellschaft in D die Lunte durchbrennt, beispielsweise weil sie das ‚Leid nicht mehr ertragen‘ ( Emotionalisierung) und dann fordern, NATO solle dem ein Ende bereiten. Das werden u.a. genau jene Bevölkerungsteile sein, die vorher das Militär bei jeder sich bietenden Gelegenheit in Frage gestellt haben.
Ich habe keine militärische Ausbildung. Kann jemand hier die russischen Verluste an Mensch und Material einordnen? Sind die Zahlen realistisch? Was bedeutet das für die russische Fähigkeiten zur Eroberung der Ukraine?
Wunschdenken, Fake?
Russische Marineinfanterie meutert, als ihnen befohlen wird, gegen den ukrainischen Strand anzugreifen, Angriff bei Odessa abgebrochen?
https://www.wnd.com/2022/03/report-russian-marines-mutiny-ordered-attack-ukrainian-beach-assault-canceled/?utm_source=Twitter&utm_medium=PostTopSharingButtons&utm_campaign=websitesharingbuttons
@all
Es kommen jetzt vermehrt Links zu Informationen aus der Ukraine selbst, die hier in die Kommentare geschrieben werden. Die sind, naturgemäß, nicht zu verifizieren. Und die Quellen z.T. auch nicht.
Ich bitte dringend darum, jetzt nicht alles hier reinzukippen, was auf FB, Twitter, VK, Telegram, whatever läuft. Wer da mitplotten will, tut das ohnehin. Hier wäre es schon gut, sich nach Möglichkeit auf gesicherte Quellen, bestätigte Infos etc. zu beschränken.
Die Kommentare hier zu einer weiteren Halde aufzubauen, in der jeder mal stochern kann, bringt keinem was.
@ ant65
Glauben Sie nicht, dass Putin froh über jeden Ukrainer ist, der das Land verlässt? Warum sollte Putin ein Interesse daran haben, dass die Ukraine industriell wieder aufgebaut wird?
Mich erinnert dieser Feldzug leider immer mehr an Hitler´s Größenwahn und seine geplante Ostbesiedlung.
@T.W.
Mit Blick auf das (angeblich) zerstörte Wehrmaterial erkenne ich, warum keine Möglichkeit der Verifikation besteht.
Aber mit Blick auf die RUS Gefallenen, sollten doch zumindest erste Erkenntnisse des ICRC vorliegen oder kooperiert die UKR nicht mit dem ICRC? Oder dauert die Weitergabe noch eine Weile? Oder haben die beiden Seiten das ICRC noch nicht eingeschaltet?
Ich muss zugeben, wir haben ja lange keinen „konventionellen“ Krieg mehr gehabt (bei der sich (bisher) noch beide Seiten weitgehend an das Kriegsvölkerrecht halten), deswegen habe ich keine Ahnung wie lange solche Verfahren dauern.
Aber grundsätzlich sind ja beide Seiten verpflichtet Gefallene zu identifizieren und die Informationen an die Gegenseite (und vor allem die Familien) weiter zugeben. Nun dürfte RUS derzeit noch kein Interesse haben diese Informationen an die Familien gelangen zu lassen, aber die UKR müsste ja dennoch die Informationen bereits sammeln…
Gleichwohl: die Verlustliste hat T. Wiegold hier publiziert. Und die 10.000 Personalverluste sind als „killed“ bezeichnet. Wer kann da die Personalausfälle abschätzen? Würde man da beispielsweise die doppelte Anzahl Verwundeter und 20.000 Gefangene oder Desertierte annehmen und weiter annehmen, dass 135.000 russische Soldaten die Grenze überquert haben, von denen etliche in dem bekannten „Verkehrsstau“ vor Kiew stecken, dann fragt man sich, wer noch an den Fronten und Einschließungsringen kämpft. Die „10.000 killed“ erscheinen mir nicht plausibel.
Je schneller Russland diesen Krieg gewinnt desto besser für alle Seiten.
Wer für Sanktionen wie Verzicht auf russisches Gas ist sollte sich doch einmal Fragen warum die USA nicht auf russisches Öl verzichten wollen. Die USA stellen das noch nicht einmal zur Debatte..
@ Wichtigmann
„Ich habe keine militärische Ausbildung. Kann jemand hier die russischen Verluste an Mensch und Material einordnen? Sind die Zahlen realistisch?“
Nein. Die Verluste des Gegners wurden zeitnah bisher noch in jedem Krieg der Geschichte stark überschätzt. Es sollte mich wundern, wenn das jetzt hier zum ersten Mal nicht so wäre.
@Jan-Peter Brodersen:
„Je schneller Russland diesen Krieg gewinnt desto besser für alle Seiten.“
Das gilt nicht für die Seite der Ukraine, sonst würde sie nicht so vehement gegen die russischen Streitkräfte ankämpfen. Auch für die Seite des Westen wäre das aus geopolitischer Sicht ziemlich schlecht.
„die USA nicht auf russisches Öl verzichten“
Ohne SWIFT scheint mir das ziemlich schwierig zu sein. Wenn ihr Argument stimmte, dann wären die USA keinesfalls das Böse, als das der Kremlherrscher die USA laufend in seiner Agitation hinstellt, sondern eher ein heimlicher „Verbündeter“.
Die Verlustliste sieht eher wie wünsch die was aus.
Schließlich steht die RU Armee vor Kiew und nicht Ukr Armee vor Moskau.
Laut russ Angaben (Feindsender, topwar.ru und auch nicht aus unabhängigen Quellen verifizierbar) sollen fast das gesamte OK der nördlichen ostukrainischen Armee einem Enthauptungsschlag mit Lenkwaffen erlegen sein.
Der Oberkommandierende der südliche ostukrainische Heeresgruppe (ein Generalleutnant Sopol) soll nach selbigen Quellen von Asov Nationalgardisten nach Meinungsstreitigkeiten erschossen worden sein. Darauf soll das Ukr Militär (also die reguläre Armee) das HQ der Asov Brigade massiv mit Artillerie beschossen haben.
Kann auch so eine Räuberpistole wie die Verluste der Russen, von Seiten der Ukraine gemeldet, sein.
Was nun stimmt werden wir in den nächsten Tagen sehen.
Einfach daran, wie schnell sich die Fronten verschieben und welche Städte nun von den Russen kassiert oder nicht kassiert werden.
Vermutlich liegt die Wahrheit, wie so oft, irgendwo dazwischen.
Auf Kremlin.RU wird nichts wichtiges stehen außer das Putin die westlichen Sanktionen im Geiste eines Animus Belligerandi sieht und als Kriegserklärung zur Kenntnis genommen hat und die Einrichtung A2/AD als direkte Einmischung in den Konflikt betrachtet (Atomkrieg).
Würde die oberste Diplomatin der Republik bitte Stellung beziehen, mal ganz ohne Empörungsrethorik?
Ansonsten erklären zunehmend Putinexperten ohne jede Kenntnis der Geostrategie für verrückt. (Vgl ZDF) Bis auf US Generäle bei CNN und dem Team Sicherheitshalber zzgl. Herr Weber hier zu Lande hat man den Eindruck, eine angetrunkene Fangemeinde des Amateurfußballs würden ein Footballspiel kommentieren.
Feindpresse wurde abgeschaltet, meine Spende geht an den Tor-Browser.
Kuchen! /SCNR
@Wichtigmann
Damit hier nicht alle OSINT reingekippt werden: Die (wohl?) beste Informationsquelle für Verluste ist das englischsprachige Blog „Oryx“ und der zugehörige Twitter-Kanal. Das ist sehr seriöses Mil-Blogging.
Auf dem Blog wird eine Liste geführt mit bildlich bestätigten Verlusten von Fahrzeugen auf beiden Seiten. Die Liste wird ständig aktualisiert und hat einen Rückstand von maximal einigen Stunden. Es ist nur eingetragen, was eindeutig zugeordnet werden kann.
Die Liste gibt jedenfalls einen Überblick über die Verluste. Auf Seiten der Ukraine dürfte es eine deutlich größere Dunkelziffer geben, weil diese Verluste eher selten bildlich festgehalten werden und online verbreitet sind.
Aktuell sind dort 675 Russische Fahrzeuge (vom Jeep bis zum Transprtflugzeug) als Verlust (zerstört, zurückgelassen usw.) gemeldet. Damit kann sich jeder selbst eine Vorstellung machen, wie hoch die Personalverluste auf Russischer Seite sein müssen, insbesondere wenn Desertation miteinbezogen wird.
Insbesondere heute war ein (extremer) Anstieg an Verlusten von Russischen Luftfahrzeugen zu beobachten. Stand jetzt ist es mit verifizierbaren (!) Verlusten von 5 Flugzeuge, 4 Hubschraubern und einer Drohne ein schwarzer Tag für die Russische Luftwaffe.
@Skeptiker: Das wäre in der OSINT irgendwo aufgeploppt. Kann man beruhigt unter Propaganda verbuchen.
Abgrenzung:
Fakten -> Narrative ( überdehnte interessensorientierte Darstellung Faktenlage) -> Propaganda (~40% Lügen und 60% Narrativ)
Tatsächlich schlägt sich UKR als wäre „1 SE Gott, Dritter“ auch geliefert worden.
Wichtigmann
„Ich habe keine militärische Ausbildung. Kann jemand hier die russischen Verluste an Mensch und Material einordnen? Sind die Zahlen realistisch?“
Vergessen Sie diese Verlustzahlen, Wichtigmann. Kein Mensch vermag zu sagen, wie hoch die Verluste auf beiden Seiten wirklich sind. Dafür ist es noch viel zu früh. Nicht umsonst sagte der olle Bismarck (der Herrgott hab ihn selig) mal „Es wird nie so viel gelogen, wie vor Wahlen, nach einer Jagd und während eines Krieges“.
@Jan-Peter Brodersen sagt: 05.03.2022 um 15:05 Uhr
„Je schneller Russland diesen Krieg gewinnt desto besser für alle Seiten.“
Wie bitte? Ehrlich gesagt sehe ich niemanden, der durch einen schnellen RUS Sieg profitiert außer Putin.
Die UKR offensichtlich nicht. RUS als Gemeinschaft/Gesellschaft mEn auch nicht, denn durch einen schnellen und eindeutigen Sieg würde die aktuellen Machtstrukturen nur noch weiter gefestigt werden.
POL und das Baltikum sichtlich auch nicht. Damit auch indirekt die EU und die NATO nicht.
Und die Freiheit und Demokratie als Ideal schon gleich dreimal nicht.
@Skeptiker sagt: 05.03.2022 um 16:53 Uhr
„Vermutlich liegt die Wahrheit, wie so oft, irgendwo dazwischen.“
Bei den UKR Meldungen dürften Sie Recht haben, aber ganz falsch oder überwiegend falsch vermute ich diese nicht, weil über kurz oder lang ja durch die Social Media und Kriegsberichterstatter allzu dreiste Lügen rauskommen würden.
Bei den RUS Meldungen hingegen glaube ich es ehrlich gesagt nicht. Die dürften überwiegend erlogen sein. Die RUS Propaganda der letzten Tage hat selten auch nur ein Körnchen Wahrheit aufgewiesen…
@Jan-Peter Brodersen sagt:05.03.2022 um 15:05 Uhr
„Je schneller Russland diesen Krieg gewinnt desto besser für alle Seiten.“
Ja klar. Damit Moldau, Baltikum und Polen als nächstes dran sind. Hauptsache, Sie müssen Ihre Komfortzone nicht verlassen.
Ihr Kommentar ist an Menschenverachtung und Zynismus nicht zu überbieten.
Gestern Abend habe ich mir mal diesen berühmten Mearsheimer-Vortrag angesehen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt liegt seine Prognose verblüffend exakt im Ziel. Inklusive des Teils „Common narratives/knowledge“.
Wenn – wie oben schon erwähnt – irgendwelche ZDF-Experten den „Verrückten im Kreml“ beschwören, dann haben wir die Objektivität leider auch schon hinter uns gelassen. Ist das Ziel der ÖR denn noch, zu informieren?
Auch die anderen Behauptungen sind durch nichts unterfüttert. „Der Vormarsch läuft nicht so, wie Putin es wünscht“ zum Beispiel.
Mearsheimer jedenfalls hat mMn den tiefschwarzen Scholl-Latour-Orden am Trauerflor verdient. Seine Prognose des dümmstmöglichen Kurses war leider korrekt.
Zu „Is the Russian Air Force Actually Incapable of Complex Air Operations?“
Nun, es wäre eine Erklärung.
Allerdings bin ich nicht sicher, ob der Ausschluss der bereits diskutierten Alternativen, eine gut gesicherte Faktenbasis hat und den Schluss damit tatsächlich so zwingend macht.
Wie sicher ist denn, dass Einheiten und große Mengen Ausrüstung spezifisch durch fehlende Luftabdeckung verloren wurden? Unabhängig von der Zuverlässigkeit der Verlustdokumentation durch im Internet verbreitete Fotos und Videos.
Auch dass der Wechsel bei der anfänglichen Zurückhaltung voll erfolgt ist, ist für mich nicht so gewiss. Insofern weiß ich nicht, ob Artillerie und Raketen nun für die Bombardierung urbaner Umgebungen wie vorausgesetzt in einem großen Ausmaß eingesetzt werden. Von meinem zugegeben eher groben Blick auf die Meldungen zumindestens nicht so konkret festzumachen, es gibt nur sehr viel mehr allgemeine Meldungen über Beschuss in den Städten. An der Geschwindigkeit des Fortschritts scheint sich im Verlauf der Woche auch nicht so viel geändert zu haben.
@Jan-Peter Brodersen sagt:05.03.2022 um 15:05 Uhr
„Je schneller Russland diesen Krieg gewinnt desto besser für alle Seiten.“
So ist es.
Es ist grausam von RU in die Ukraine einzufallen.
Es ist beiderseits zynisch, die Ukraine und die Menschen als Stellvertreterschauplatz zu missbrauchen.
Es ist unwirklich, dass Zelensky täglich verzweifelt gen GlobalWar skaliert, weil ihm sonst nichts bleibt.
Es wird hässlich, wenn nach dem Krieg der Westen Sanktionsumgehung betreibt.
Moldawien trägt die Sanktionen ggü RU nicht mit.
Also ich kann Jan-Peter Brodersen nur dahingehend verstehen, daß er sich dabei auf die Vermeidung von Toten und Verwundeten bezieht.
Was könnte daran menschenverachtend sein?
Gerade vor dem Bild „… bis sechzig“.
@ Jan-Peter Broderson
1. Ein schnelles Ende des Krieges ist sicher das beste für alle Seiten. Aber welches Ende müsste der Krieg nehmen, damit alle Seiten auch damit leben können?
2. Ein Stopp von Ölimporten aus Russland ist in den USA sehr wohl ein Thema. Auch für Präsident Biden ist diese Option „nicht vom Tisch“.
@leie sagt: 05.03.2022 um 19:03 Uhr
„Es ist beiderseits zynisch, die Ukraine und die Menschen als Stellvertreterschauplatz zu missbrauchen.“
Sorry, das Narrativ kaufe ich 0,0. Es ist kein Stellvertreterkrieg. RUS führt einen direkten Krieg mit der UKR. Jeweils mit eigenen, originären Interessen. Die NATO hingegen hat diesen Krieg nicht gewollt und führt ihn auch nicht.
Den Freiheitskampf der UKR als Stellvertreterkrieg zu verunglimpfen könnte aus einem Propaganda-Drehbuch des Kreml stammen…
@Scharlatan sagt: 05.03.2022 um 19:06 Uhr
„Also ich kann Jan-Peter Brodersen nur dahingehend verstehen, daß er sich dabei auf die Vermeidung von Toten und Verwundeten bezieht.“
Und was ist mit der Verteidigung von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten? In der UKR, im Baltikum, in Moldawien, ja vielleicht sogar in Polen?! Was ist mit den Menschenleben, die ein III. WK kostet, wenn Putin ein NATO-Mitgliedsstaat angreift?
Manchmal muss ein Krieg sein um schlimmeres Übel zu verhindern.
Wenn nichts anderes, dann sollten wir das von Neville Chamberlain gelernt haben!
Was wurde erwartet?
Eine entschlossen vorgetragene RUS Offensive, die nach Jahren der taktischen und operativen Vorbereitung in u.a. den ZAPAD Großübungen, EIN (!) klar erkennbares strategisches Ziel und operative Zwischenziele auf dem Weg dahin mit Macht angeht. Die jede UKR Verteidigung mit Luftwaffenvorbereitung und nach artilleristischer Feuerwalze rasch, spätestens jedoch mit 2. Operativer Staffel durchstößt.
Modernstes Gerät, beim Heer T-90 und T-14, MehrfRakWerfer 9A53 Tornado, CRM Iskander, alles in großer Zahl. Eine erfolgreiche Aufklärung und eine eingespielte Logistik.
Auf Luftwaffenseite Abfangjäger MiG-31BM, Su-27SM, Jagdbomber Su-34 und modernisiertes Erdkampfflugzeug Su-25SM, die UKR Lw umfassend am Boden vernichtet.
Was sehen wir?
Nach gut einer Woche Krieg gegen einen an Kampfkraft eindeutig unterlegenen Gegner nirgends entscheidende Durchbruchs- und Umfassungsoperationen. Eine gescheiterte Luftlandung am Airport Kiew mit Truppentransportern, die wegen nicht ausgeschalteter UKR Flugabwehr zum Abdrehen gezwungen wurden. Eine +/- 60 km Marschkolonne, mehr oder minder wegen logistischer Probleme nördlich Kiew gestoppt, die zunehmend in Handstreichen angegangen wird. Unverständliches takt Verhalten von mechTrTl in Ortschaften.
Eine geeinte NATO, gestärkte EU – nach quasi Abrüstung seit den 90ern – und den in einer Ablehnungsfront in Gänze zusammen geschlossenen Westen, gipfelnd in militärischer Nachrüstung ungeahnten Ausmaßes.
Schließlich noch eine UKR Zivilgesellschaft, die sich als erstaunlich resilient erweist.
Putins Absichten sind nirgends erfüllt, er erreichte das Gegenteil seiner
vermutlichen strategischen Zielstellung.
Kommt noch was?
@Klaus-Peter Kaikowsky (KPK)
Treffender kann man es nicht zusammenfassen! +1
Was jetzt noch kommt? Das macht mir etwas Angst…
Eine Frage an die Experten in der Runde, die vielleicht besser Karten lesen können als ich und mehr Ahnung haben. Es wird immer wieder davon gesprochen, dass der Vormarsch nicht so erfolgreich verläuft, etc… Das wird in der Regel an dem Konvoi im Norden und der nicht erfolgten Einnahme großer Städte festgemacht.
Was, wenn die Einnahme der Städte gar nicht das Ziel ist? Außer vielleicht Kiew. Langsam aber sicher schiebt sich die russische Armee vorwärts und zwar an zentralen Stellen. Und immerhin ist bisher fast die Fläche Süddeutschlands erobert worden. Wenn der Vormarsch so weitergeht, dann wird der Vortstoß aus dem Süden linksseitig vom Dnjepr nach und nach die verschiedenen Dnjepr-Übergänge besetzt und dann sieht es für die ukr. Truppen in der Ostukraine zappenduster aus. Die können aber gerade nicht weg, weil sie ja um die Kämpfe um die Großstädte gebunden sind. Oder sehe ich das komplett falsch?
@ Jan-Peter Brodersen
Ernsthaft…?
Herzlichen Glückwunsch zum Kommentar der Woche.
Mehr Verachtung kann man der Ukraine und der Demokratie an sich kaum entgegen setzen.
@AlterHG, das ich nicht in jedem Dorf nachgucke ob da noch feindliche Kräfte stehen kann gut gehen. Große Städte muss ich gesichert unter Kontrolle haben bevor ich weiterziehe.
Da sind eher größere Kontingente an Feindkräften zu erwarten und verlaufen dort im Regelfall große Verkehrswege die ich für den eigenen Nachschub nutzen kann. Mache ich das nicht, riskiere ich das mir mein Nachschub zerschossen wird.
Alternativ habe ich genug Kräfte für eine Belagerung und nutze andere Nachschubrouten.
@Koffer
Tut mir leid, ich mußte schon bei der ersten Erwähnung Polens den Kopf schütteln.
Aber ich stimme Ihnen zu. Die Verteidigung von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten sollte uns schon ein paar Menschenleben wert sein, also ukrainische.
Darüber hinaus bin ich auch weiterhin der Meinung, dieser Krieg war nicht unvermeidlich.
Und ja, etwas schlimmeres als einen „seltsamen Krieg“ kann ich mir gerade noch vorstellen.
@ Andreas
“ Ohne SWIFT scheint mir das ziemlich schwierig zu sein. Wenn ihr Argument stimmte, dann wären die USA keinesfalls das Böse, als das der Kremlherrscher die USA laufend in seiner Agitation hinstellt, sondern eher ein heimlicher „Verbündeter“.”
Ich denke, Ihr Vorredner hatte tatsaechlich Recht (siehe Link)?
Falls nicht, bitte ich um Korrektur.
https://www.cnbc.com/amp/2022/03/03/russia-oil-and-gas-analysts-fear-the-west-may-soon-hit-energy-exports.html
Staaten handeln opportunistisch. In letzter Konsequenz geht es um Interessen. Wir sollten von Dämonisierungen in jede Richtung daher absehen, da der Realpolitik und Menschlichkeit am Ende nicht dienlich.
@ Jan-Peter Brodersen 05.03.2022 ,15:05
Ihre Aussage, die mutmassliche Haltung dahinter sind nicht nur falsch im Sinne einer raschen Beendigung, sie sind anmassend für die Ukrainer, den Sie ja anraten in Unterwerfung und Unterdrückung ihre Zukunft zu sehen.
In meinen Augen wissen Sie nichts von der Kraft der Freiheit.
Früher oder später überwindet sie alle Bajonette.
Daher ist der UKR alle Kraft zu wünschen sich die Freiheit bewahren zu können, bevor die Neo- Stalinisten ein ausgesprochen tapferes Volk zu unterjochen.
Wenn ich die heutigen Angaben zu russ. Verlusten ihrer LuSK richtig deute, schaffen sie das auch.
Mit der Hilfe von Staaten, die sich im grössten Freiheitsbündnis der Unterdrückungspolitik des Kreml entgegenstellen.
Bin jetzt auch nicht der Experte, aber es stellt sich einem doch die Frage:
– Wenn Putin als Maximalziel die Kontrolle über die gesamte Ukraine (also rechtsufrige Ukraine, incl. Galizien, bis zur poln. Grenze usw.) in einem rel. leichten Durchmarsch vorgeschwebt haben mag, warum gab und gibt es bis heute keinen Pfeil / aus Belarus / in diese Richtung ? Schon zur Sicherung der Westgrenze des Maximalraums gg. westl. Inkursion ?
– Oder war es vll. so gedacht, erstmal die Dnjepr-Linie einzunehmen incl. Kiew, dann vll. kurzer Waffenstillstand, zur Regruppierung/Auffüllung und West-Vormarsch ?
Einen „leichten Vormarsch“ und eine Verschätzung seitens des Kreml kann man sich nur betr. linksufrige Ukraine vorstellen. O. k. Aber – sollte das Maximalziel von Anfang an vorgelegen haben – dann glaubten die doch realistischerweise nicht, dass die rechtsufrige Ukraine ein leichtes Spiel werden würde. Insofern muß man schon einen Rationalität des Kreml unterstellen.
Übrigens kann man auch mit dem „Narrativ“, das jetzt öfters kommt, die – zumindest einfachen Soldaten – wären des Glaubens gewesen, im Nachbarland (jawohl) lediglich eine kurze Übung durchzuführen, nicht folgen. – Welcher halbwegs bei Trost seiende russ. Militärangehörige hätte denn nach mittlerweile 8 Jahren nicht mitbekommen, dass da nun doch ein Antagonismus bis hin zur Kriegsgefahr RUS vs Ukraine vorliegt ? (vgl. Donbasskonflikt mit tausenden von Toten in all den Jahren). Zumal die Zeichnung der Ukraine als westl. Marionette, Nazis usw. auch nicht erst seit Feb. 2022 in den russ. Medien betrieben wird.
@KPK: die Russen operieren offensichtlich mit angezogener Handbremse. Keine Feuerwalzen, zweite Staffeln, sondern langsames Vorgehen. Die mglw erhoffte Wirkung der ersten Vorstöße blieb aus. Aus dem langsamen Tempo aber konstant Probleme im RUS Militär abzuleiten erinnert mich leider allzu sehr an Erfolgsmeldungen in AFG, wie viele Btl man doch erfolgreich ausgebildet habe. Und die „Militärexperten“ im TV haben sich ja durchweg durch eine tolle Beurteilung der Lage in AFG ausgezeichnet bzw haben immer brav Vollzug gemeldet.
@Klaus-Peter Kaikowsky (KPK)
> Was wurde erwartet? […]
Wegen diesem Szenario wurden eine große Zahl ziviler Opfer und enorme Infrastrukturschäden erwartet. Wenn Kampfmittel, die besonders große Schäden verursachen, zurückgehalten werden, muss diese Erwartung angepasst werden. Mir scheint ein Großteil der Analyse tut sich schwer damit, falls eine Anpassung vorgenommen wird, noch sagen zu können, wie erfolgreiches Vorgehen aussehen müsste. Und dementsprechend beobachtete Probleme in ihrer Auswirkung richtig einzuschätzen.
@AlterHG
> Was, wenn die Einnahme der Städte gar nicht das Ziel ist?
Wenn die Ziele (außerhalb des Donbass), die angegebenen sind, lassen sie sich letztlich auf dem Wege eines Friedensvertrags erreichen. Und meine Vermutung wäre weiter darauf zielt vermutlich ab, was wir hier sehen. Die Russen bleiben in Bereichen, die sich gut versorgen lassen, wo man sich festbeißen kann. Der Hauptfaktor, den wir nicht kennen, ist, wie gut die Verhandlungen für die russische Seite laufen. Viele der Appelle an die Weltgemeinschaft seitens der ukrainischen Regierung machen auf mich jedenfalls den Eindruck, dass man versucht die enorme Anteilnahme in weitere Druckmittel umzusetzen, die ebenfalls auf diese Verhandlungen zielen.
Nun muss man sagen, dass es hier natürlich einen Zeitfaktor gibt. Die Sanktionen arbeiten klar gegen die russische Regierung, andererseits arbeiten die steigenden Flüchtlingszahlen gegen das Interesse der restlichen Europäer den Widerstand der Ukrainer zu fördern. Die wirtschaftlichen Konsequenzen für diverse wichtige Volkswirtschaften könnten sich letztlich in Druck auf die Ukrainer als die bisher als schwächer wahrgenommene Partei umsetzen.
Man mag mich gerne Zyniker oder sogar menschenverachtend nennen. Für mich ist jeder Verlust von Menschenleben und jeder Verletzter einer zuviel.
Ich bin ein kalter, nüchterner Realist. Als ich 1987 in die Bundeswehr eingezogen wurde hatte das Heer noch 2000 Panzer und die Marine 250 Schiffe und Boote. Was ist denn davon übrig?
Die Bundeswehr wurde kaputt gespart.
Wir wissen doch alle, das die Nato in der Ukraine das gleiche Spiel getrieben hat wie das Britische Empire zwischen den Weltkriegen mit Polen.
Wer von den Kriegstreibern will denn den nächsten Krieg, der dann sehr schnell zum atomaren Krieg eskalieren kann verantworten?
Die einzig gangbare Lösung wird am Verhandlungstisch erzielt werden und dann wird man Russland Zugeständnisse machen müssen. Es ist ja nicht so das Russland bei den 2+4 Verhandlungen zugesagt wurde, das die Nato sich nicht nach Osten bewegen wird. Die Nato und der Westen hat sich nicht daran gehalten Puntum.
Die USA führt völkerrechtswidrige Kriege am laufenden Band und die Nato macht da gemeinsame Sache. Das ist nun einmal eine extrem unbequeme Realität. Wer will das hier in diesem Blog denn leugnen (Libyen, Irak, Syrien Bundesrepublik Jugoslawien usw)?
Ich kann nur sagen die USA/Nato hat mit der Ukraine hoch gepokert und Putin hat den Bluff gerochen und will jetzt sehen. Wirtschaftlich gesehen hat Europa schon jetzt verloren.
@Scharlatan
@ Jan Peter Brodersen
Die Ukrainer wissen, dass mit der Niederlage nicht der Beginn eines neuen Friedens sondern der Beginn eines unertäglichen Terrorregimes beginnen wird, welches täglivh Menschen entrechtet, verhaftet, foltert, ermordet vertreibt. Oder halten Sie Menschen wie Kadyrow in Tschetschenien für Heilsbringer? Tschetschenien ist so etwas wie Lodz 1941. Dprt herrschen Mord, Entrechtung, Terror und Ausbeutung in einem Ausmaß, dass jeder Mafia-Pate NEIDISCH wird.
Oder die Morde an jungen männlichen Krimtataren, sobald sie einen oppositionellen Satz sagten. Ein ganzes Volk soll stumm werden.
Nein
Eine Niederlage wird niemals ein Ende des Tötens bringen, weil Putins Herrschaft nur auf Terror, Hass, Zersetzung und Mord beruht.
Und jetzt TROLLT Euch bevor die Sonne aufgeht. Euer ach so schönes Mitgefühl mit dem Leiden der Ukraine stinkt zum Himmel! Wie ist das bei Frauen, die von Triebtätern ermordet werden: „Hätten Sie nur die Beine freiwillig breit gemacht, dann wäre Ihnen auch nichts passiert“
Genau das Gegenteil ist der Fall: Frauen die sich mit Zähnen und Klauen wehren haben viel bessere Chancen.
Bei der Ukraine ist es das selbe, sie wurde hinterrücks überfallen.
Und ihr wollt uns einreden, dass wir alle den Widerstand aufgeben und uns von Putin besser ficken lassen sollen?
RUSSISCHES KRIEGSSCHIFF: „FICK DICH“
Und wer nicht glaubt, das die Ukraine ein Neonazi Problem hat sollte sich folgende Mainstream Veröffentlichungen ansehen.
https://www.amnesty.de/informieren/amnesty-journal/ukraine-regierung-hat-rechtsextreme-nicht-unter-kontrolle
https://www.amnesty.org/en/latest/news/2014/09/ukraine-must-stop-ongoing-abuses-and-war-crimes-pro-ukrainian-volunteer-forces/
https://www.bpb.de/276575/dokumentation-menschenrechtsverletzungen-der-freiwilligenbataillone/
https://www.timesofisrael.com/congress-members-call-out-ukraine-government-for-glorifying-nazis/
https://www.timesofisrael.com/hundreds-in-ukraine-attend-marches-celebrating-nazi-ss-soldiers/
ZDF Panorama
https://www.youtube.com/watch?v=xugyiBkreGE
Nochmal ZDF Panorama
https://www.youtube.com/watch?v=H-FndJuMTnU
ZDF Tagesthemen
https://www.youtube.com/watch?v=skcCs-MrOOg
ZDF Fakt
https://www.youtube.com/watch?v=J2wTWJTKcU4
Wer hier mit der Ukraine krähen will würde ich wohl zu Recht einen Sympathisanten von Neonazis nennen.
@T. Wiegold: Sie werden wohl keinen Anstoß an diesen Mainstream Quellen nehmen oder?
[Ich nehme Anstoß an Ihrer Auswahl, die in bester russischer Propagandamanier belegen soll, dass es ja alles Nazis sind in der Ukraine. Soll ich jetzt zu jedem Link von Ihnen einen stellen von russischen Angriffen auf Zivilisten? Ihre Behauptung „Wer hier mit der Ukraine krähen will würde ich wohl zu Recht einen Sympathisanten von Neonazis nennen“ legt nahe, dass Sie hier schlicht Stimmung machen wollen und natürlich nicht an einer Debatte, gar an Meinung anderer interessiert sind. Also, Troll, Sie sind raus. T.W.]
Betreffend „Putins Absichten sind nirgends erfüllt, er erreichte das Gegenteil seiner vermutlichen strategischen Zielstellung.
Kommt noch was?“ … wir kennen die klaren Ziele nicht. Das ist die große Unbekannte, dass wir von etwas ausgehen und Schlüsse ziehen, die so gar nicht belegbar oder verifizierbar sind.
Das bedeutet hinsichtlich der Armee entweder, dass diese modernisierten Truppen gar nicht (bzw. in ausreichender Stärke) existieren und seit 2011 eine Chimäre höchst erfolgreich diese Kampfstärke vorgegaukelt hat … oder dass man deren Einsatz nicht für nötig gehalten hat (um z.B. keine etwaigen Verluste an die UKR und später die NATO zu erleiden was Technologieeinblicke erlaubt).
Zudem möchte ich nochmal auf den alten Punkt von mir zurückkommen…
De facto wissen wir nicht zu 100% die genaue Zusammenstellung der russischen BTG. Selbst mit den geleakten Listen des WMD ist keine definitive Zuordnung der Einheiten möglich (wenn man Referenzdaten vor Sommer 2020 nimmt). Das ist eine ziemlich gute OpSec … und ja, im Süden läuft es relativ gut. Ob der Plan eines gigantischen Kessels tatsächlich existiert, in welchem dann 40% der ukrainischen Armee eingeschlossen ist und man den Dnister hoch geht, damit Transnistrien erreicht und dann halt Uman, Winniza und Shitomyr bedroht bzw. nimmt … ist ebenfalls ein bekanntes Szenario mit furchtbar langen Flanken und einem logistischen Albtraum. Aber es ist ein Szenario.
@Koffer
„Sorry, das Narrativ kaufe ich 0,0. Es ist kein Stellvertreterkrieg. RUS führt einen direkten Krieg mit der UKR. Jeweils mit eigenen, originären Interessen. Die NATO hingegen hat diesen Krieg nicht gewollt und führt ihn auch nicht.“
Sorry, aber das glauben Sie doch nicht wirklich oder?
Die Waffenlieferungen sind eindeutig eine Einmischung in einen Krieg (bei Sanktionen kann man noch streiten) und damit führt die NATO auch indirekt einen Krieg gegen Russland.
Natürlich nicht ganz offiziell mit eigenen Truppen, aber deshalb ist es auch ein „Stellvertreterkrieg“.
Selbstverständlich führt die Ukraine einen direkten Abwehrkrieg gegen eine Invasion, das bestreitet doch niemand.
Aber so zu tun, als wenn jetzt NUR die Ukraine und Russland komplett unter sich einen Konflikt austragen, stimmt einfach nicht.
Dafür bekommt die Ukraine viel zu viel militärische Hilfe (laut Definition, nicht nach meiner persönlichen Ansicht). Schon Aufklärungsergebnisse sind ja eine direkte Einmischung, aber die Form und Größe dieser Hilfe kann man als Öffentlichkeit schlecht beziffern oder bestätigen.
Das Ziel von NATO und Ukraine ist ja auch das gleiche: Beide wollen nicht, dass Russland erfolgreich die Ukraine einnimmt.
Das ist auch eine Bedingung für einen „Stellvertreterkrieg“ im Gegensatz zum „lachenden Dritten“, der eine Konfliktpartei mit Waffen beliefert, damit die beiden Kriegsparteien sich gegenseitig zermürben.
Nur um das klarzustellen. Ich will keinen heißen Krieg zwischen NATO (BRD) und Russland und bin gegen jede Form eines Einsatzes von NATO Soldaten und Gerät von NATO Boden. Militärische Hilfe in Form von Waffen (nicht jede Waffe und nicht jede Menge) befürworte ich.
Aber so zu tun, als wäre die NATO momentan neutral und nicht involviert ist doch sehr realitätsfern.
Gegenfrage: Dürfte China jetzt Russland mit Militärgerät versorgen? Weil Chinas Partner in Afrika (arme Staaten) demnächst hohe Weizenpreise befürchten müssen und deren Bevölkerung hungern wird und deshalb einen schnellen Ausgang des Krieges (also ein „humanitärer Akt“) und zeitige Bestellung der Felder bevorzugt. Oder wäre das dann ein Stellvertreterkrieg China-NATO?
(vielleicht wollen Sie aber auch nur nicht, dass sich in der Gesellschaft eine Ansicht bildet, wir die NATO wären im Krieg gegen Russland. Diese Ansicht könnte dann Putin eben für sich nutzen und gegen die NATO schießen. dann verstehe ich ihre Einlassungen gut.)
„was ist mit der Verteidigung von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten?“
Die Uiguren, die Guantanamohäftlinge, die Bevölkerung im Jemen und die unterdrückten Minderheiten in der Welt lachen gerade…
@all
Es ist bis heute überhaupt nicht belegt, ob es wirklich Logistikprobleme gibt, die den Konvoi gestoppt haben!
Es kann auch gut möglich sein, ein Kommentar hat dies dargelegt, dass ein schnellerer Sieg der südlichen Kräfte geplant war und nun gewartet wird, bis die Südkräfte vom Süden her Richtung Süden von Kiew vorstoßen und dann mit dem Konvoi im Norden gleichzeitig die Hauptstadt angreifen.
Auch als ein Druckmittel für (geplante) Verhandlungen während der Invasion kommt der Konvoi in Frage.
Aus gegebenem Anlass: Ich bin für ein – sehr – breites Meinungsspektrum hier.
Wer allerdings glaubt, hier einfach Propaganda (interessanterweise: meist im russischen Sinne) abkippen zu können, irrt sich.
Tom Cruise sagt:
05.03.2022 um 21:49 Uhr
“ @all
Es ist bis heute überhaupt nicht belegt, ob es wirklich Logistikprobleme gibt, die den Konvoi gestoppt haben! “
Öh, doch, schon eher Logistikprobleme. / Wohl weniger eine „raffinierte“ Strategie.
Vgl. hier:
https://twitter.com/TrentTelenko/status/1499894935209795594
Auslandsdiener sagt: „die Russen operieren offensichtlich mit angezogener Handbremse. Keine Feuerwalzen, zweite Staffeln, sondern langsames Vorgehen. Die mglw erhoffte Wirkung der ersten Vorstöße blieb aus. Aus dem langsamen Tempo aber konstant Probleme im RUS Militär abzuleiten….“
1) Man kann wahrscheinlich tatsächlich weniger Probleme ableiten als im Fernsehen und Presse diskutiert werden, es werden allerdings Problem in Fachkreisen diskutiert, die schon sehr relevant sind (siehe RUSI-Beiträge zur enttäuschenden Rolle der russischen Luftwaffe).
2) Die sichtbaren Probleme deuten aber darauf hin, dass auf russischer Seite nicht mit Widerstand gerechnet wurde. Man nimmt mit 200000-300000 Soldaten nicht ein Land mit feindlich gesonnener Bevölkerung von ca. 30-40 Millionen Menschen ein. Man rück auch nicht in engen Korridoren vor, wenn am Ende keine Entfaltung der Kräfte (bei Feindwiderstand) erwartet wird usw.
Es hilft aber den russischen Streitkräften wenig, wenn sie mit unlösbaren Aufgaben konfrontiert sind, die davon herrühren, dass die russische Führung ihrer eigenen Propaganda zum Opfer gefallen ist.
@Paradox77, Eric Hagen, Koffer, KPK: Wir waren uns einig, dass die Welt eine Andere sein wird, wenn Putin die Sanktionen einpreist. Das hat er getan.
CHN hat seine Wachstumsprognosen (GDP) drastisch niedrig angesetzt, obwohl in sehr guter Ausgangslage post-Corona und Interlocutor zu RUS. Mein Verständnis für Makroökonomie macht’s mir mulmig in der Magengrube.
Als Wirtschaftswissenschaftler frage ich mich, was wurde da eingepreist. Wenn ich die Außenministerin richtig verstanden habe, macht man sich Sorgen, dass man weitere volkswirtschaftliche gehen RUS nicht mehr tragen könne. Was hätten wir da noch an Möglichkeiten? Wenn neben dem Energielieferanten auch noch die Werkbank nicht mehr funktionieren würde.
@KPK: Was bleibt? Das Delta bestimmen: RECHT und FREIHEIT des eigenen Volkes tapfer zu verteidigen im Kontrast ein Verbrechen eines Diktators ausführen -> KAMPFMORAL Die Ukrainer wecken das Beste in uns!
Na ist es denn so abwegig mit den Logistikproblemen mit dem Konvoi vor Kiev? Die Fahrzeuge und Panzer ziehen Irre Sprit. Und wenn einige davon zerschossen sind kommt kein Tankwagen mehr durch weil die Strasse dicht ist.
Belarus:
Belarussische Milizen sind offenbar in der Ukraine aktiv.
Sie kämpfen wegen der Invasion der Ukraine gegen die russischen Truppen, aber sie kämpfen auch für die Zukunft ihres eigenen Landes. „Belarus ist derzeit von Russland besetzt“.
Zu befürchten steht, dass BLR Milizen gegen BLR Truppe auf RUS Seite kämpft.
Quelle:
https://nos.nl/artikel/2419976-in-oekraine-vechten-belarussen-voor-een-vrij-belarus-hierna-bevrijden-we-minsk
Reguläre BLR Truppen sollen bisher nicht in UKR eingesetzt sein, da es offenbar zu innerem Widerstand und Desertionen gekommen sein soll.
Finnland:
Putin vertreibt die eigenen Bürger: Die Züge von St. Petersburg nach Helsinki sind überfüllt, die Waggons in die andere Richtung bleiben leer. Viele Männer fürchten, für Putins Krieg gegen die Ukraine eingezogen zu werden. Die finnische Bahn muss ihre Zugverbindung vom russischen St. Petersburg in die Hauptstadt Helsinki ausweiten (Bei t-online)
Die Furcht, nach evtl Ausrufung des Kriegsrechts folgt die Generalmobilmachung und Zwangsrekrutierung Wehrpflichtiger (18 – 27 Jahre).
Nachtrag zu 22:59
Meutereien vielleicht nicht, offenbar aber Desertionen?
@franakviacorka
According to Putin’s plan, Belarus’ troops had to enter Ukraine a week ago. But something went wrong. Some officers resigned, some fled Belarus and contacted us. Conscripts are massively fleeing. Apparently, some generals opposed the participation of Belarus in the war.
Wir sollten Putins Handeln nicht nach westeuropäischen Masstäben verstehen wollen. Putin hat sich über zwanzig Jahre lang Mühe gegeben, damit der Westen ihn versteht. Aus dem biographischen Video, den ich schon einmal erwähnt hatte, gibt es da Zitat, als Anklage seitens Putin an den Westen: Die Politiker hören mir nicht zu, obwohl ich alles bereit gesagt habe.
Putin will die Kiewer Rus. Russland, Belarus, Ukraine – als Zentrum, den Rest der alten Sowjetunion als Drumherum.
Vor zwei Wochen habe ich die kurze Nachricht bei ntv erwähnt, dass Russland in Transnistrien Übungen durchführt. Er nimmt die Moldau später im Vorbeigehen mit. Als Dreingabe.
Für ihn ist es nicht wichtig, warum, weshalb und mit welchen Mitteln er diese Länder erobert. Er will sie. Koste es was es wolle. Für Putin ist der Endzustand das Ziel. Wie er dahin gelangt interessiert ihn nicht. Es ist egal was es kostet und wen er dafür opfern will. Es gibt keine Einpreisung. Das ist Sandkasten im Alter von vier Jahren. Gib mir die Schaufel!
Er will ein Großrussland, dass auf Augenhöhe mit China und den USA den Planeten regiert. Das ist sein Ziel. Europa ist nur nervig und überheblich. Nicht der Rede wert und unwürdig.
Die Opfer haben Russland noch nie interessiert. Das wächst nach. Verbrauchsmaterial. Diese Grausamkeit müssen wir dem russischen Volk vermitteln. Wir können ihn nicht besiegen, nur die Russen können sich von ihm entledigen. Das sollte unser politisches Ziel sein. Möglichst bald.
Wir können @TWs Tweet entnehmen, der Zahal stellt nach Benets Besuch in Moskau ein ROLE2 nach Lviv (jiddisch: Lemberg).
Das stärkt meinen Verdacht, Putin hat kein Interesse an der Westukraine. Das Szenar Transnistrien-Odessa-Mariupol-Donbass-Kharkiw wäre unterfüttert, Dnjepr als Demarkationslinie, Kiev als Ruine.
RUS Verbände stehen 30km vor den Rückwärtigen Artilleriestellungen und Bereitstellungsräumen UKR an der Kontaktlinie am Donbass. Dort wird es eine Vorentscheidung geben.