Ukraine/NATO/Russland – der Sammler am 11. März 2022 (Update: US-Briefing)
Zur Entwicklung des Kriegs in der Ukraine (aus Zeitgründen zunächst nur kurz) der Sammler am 11. März 2022:
• Das tägliche britische Intel-Update:
It remains highly unlikely that Russia has successfully achieved the objectives outlined in its pre-invasion plan.
Russian ground forces continue to make limited progress. Logistical issues that have hampered the Russian advance persist, as does strong Ukrainian resistance.
Russia is likely seeking to reset and re-posture its forces for renewed offensive activity in the coming days. This will probably include operations against the capital Kyiv.
• Aus der Nacht nachgetragen: Das sehr umfangreiche Briefing im Pentagon am (gestrigen) Donnerstag (Ortszeit) lohnt ein Nachlesen des Transkripts. Darin geht es auch um den am Donnerstag von Russland erhobenen Vorwurf, in der Ukraine seien Biowaffen entwickelt worden (übrigens, das geht hierzulande ein bisschen unter: auch mit deutscher Hilfe, sagt das russische Verteidigungsministerium).
Das ganze Briefing hier zum Nachlesen (und fürs Archiv hier als Sicherheitskopie 20220310_Pentagon-Briefing_UKR), einige Punkte daraus zur militärischen Lagenentwicklung in der Ukraine:
We assess that northwest of Kyiv, Russian forces have been able to move forward. They’re still basically in the vicinity of the Hostomel Airport, but they have moved closer to Kyiv. Rough estimate is about five kilometers closer, rough estimate. East of Kyiv, we see Russian forces continue to advance their troops. They’re really along sort of two parallel lines there, and we assess that the — the northernmost of those two lines, the closest line is reached about 40 kilometers east of Kyiv.
We now assess the Chernihiv is isolated. On the — the two lines — I said that there’s two lines going to Kyiv from the east, the — the one that’s to the south of the two which kind of emanated out of Sumy. We also assess that some of them may have reached approximately 40 kilometers from — from Kyiv, but it also appears to us that a portion of these forces may be repositioning themselves back towards Sumy. It is not clear how many, it is not clear how fast they are moving back, and it is not clear why they are doing that.
We continue to have reports of internet outages, particularly around Mariupol‘ and Kherson. And as of today, day 15, our count is more than 775 missile launches. Again, all stripes, all different varieties.
…
Question: (omitted). Thank you. I was — on that same topic, I was wondering if you could fill in a little bit more what you’re seeing as far as Russian surface to air missile systems. Can you fill in a little bit more what that picture looks like? Where those systems are being seen? How they’re being used? Thanks.
SENIOR DEFENSE OFFICIAL (1): Yeah, I — I’m not going to layout in a public setting the Russian Order of Battle. I would tell you that in terms of their inventory of surface to air missile launchers and missiles, I mean, they — they have combined more than 90 percent of their — of their systems available for them. And they have them arrayed inside Ukraine and outside Ukraine. They have them arrayed in such a way that, as I said the other day, there’s very little territory of Ukraine that is not covered in some way or in some fashion by Russian surface-to-air missile systems. And they have the vast, vast majority, as I said, more than 90 percent of their capability available to them. I’d rather not get into the whole numbers or where physically they are. But I hope that gives you a bit of a picture.
• Das Morgenbriefing des russischen Verteidigungsministeriums (auch auf Englisch auf der Facebook-Seite eingestellt, die jetzt offensichtlich regelmäßiger bestückt wird):
The grouping of troops of the Donetsk People’s Republic liberated Volnovakha city.
Olginka, Velika-Anadol, and Zeleny Gai settlements were also taken under their control. The advance was up to 6 kilometers.
The units of the People’s Militia of the Donetsk Republic continued to narrow the encirclement in Mariupol. The total advance from the eastern, northern and western directions was up to 800 meters.
Units of the Russian Armed Forces, continuing offensive operations, reached Petrovskoye-Evgenovka-Oktyabrskaya line. The advance was 17 kilometers.
On the morning of March 11, high-precision long-range weapons attacked Ukraine’s military infrastructure.
The military airfields in Lutsk and Ivano-Frankivsk were disabled.
During the day, fighter aircraft and military air defence shot down 3 Ukrainian Mi-24 helicopters, 8 unmanned aerial vehicles, including 5 Bayraktar TB-2.
Operational-tactical and army aviation hit 107 military assets of the Ukrainian armed forces.
Including: 6 command posts and communication centres, 14 ammunition and fuel depots, 11 areas of military equipment concentration.
In total, during the operation, 3,213 objects of the military infrastructure of Ukraine were disabled.
Destroyed: 98 aircraft, 118 unmanned aerial vehicles, 1,041 tanks and other armored combat vehicles, 113 multiple launch rocket systems, 389 field artillery guns and mortars, 843 units of special military vehicles.
• Update: Der russische Sicherheitsrat hielt am Freitag unter Vorsitz von Präsident Wladimir Putin eine Videokonferenz ab. Bislang wurde vom Kreml ein Transkript nur des ersten Teils veröffentlicht, das aber schon hinreichend interessant ist und vor allem aus Aussagen von Putin und Verteidigungsminister Sergej Schoigu besteht. Besondere Bedeutung – und noch offen – ist die Frage, ob Russland eine Verstärkung seiner Truppen an der Westgrenze zur NATO plant:
Shoigu: Herr Präsident!
Alles läuft nach Plan und wir berichten Ihnen jeden Tag der Woche.
Ich möchte drei Themen zur Diskussion stellen und Sie um Ihre Zustimmung bitten.
PUTIN: Bitte.
Schoigu: Wir erhalten eine große Zahl von Bewerbungen von Freiwilligen aus verschiedenen Ländern, die in die Volksrepubliken Luhansk und Donezk kommen wollen, um sich an einer Befreiungsbewegung zu beteiligen. Die größte Zahl kommt aus dem Nahen Osten: bereits über 16 Tausend Anträge. Und hier sind wir natürlich der Meinung, dass es richtig ist, auf diese Anfragen positiv zu reagieren, umso mehr, als diese Anfragen nicht auf Geld, sondern auf einen echten Wunsch dieser Menschen zurückzuführen sind. Wir kennen viele von ihnen, sie haben im Kampf gegen ISIS in der schwierigsten Zeit, in den letzten zehn Jahren, geholfen. Das ist der erste Punkt.
Zweitens. Herr Präsident, vor dem Hintergrund der völlig unkontrollierten Lieferung von Waffen, von Waffen aller Art an die Ukraine von allen Seiten – meiner Meinung nach zählt dort niemand mehr, an wen, wohin und wie viel verteilt wird – das ist heute mehrfach angesprochen worden, haben wir einen Vorschlag: Um die LNR- und DVR-Milizen kampfbereiter zu machen, sollten sie Flugabwehrgeräte erhalten, insbesondere MANPADs und Panzerabwehrraketensysteme. Außerdem, Wladimir Wladimirowitsch, haben wir eine große Anzahl von Waffen, ukrainischen Waffen, angehäuft: Dazu gehören Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und alle Arten von Kleinwaffen, eine ganze Menge, Artillerie. Darüber hinaus gibt es viele Javelin- und Stinger-Systeme. Außerdem wird vorgeschlagen, dass diese Mittel den Milizen der Republiken Luhansk und Donezk zur Verfügung gestellt werden sollten, damit sie ihre Republiken wirksamer verteidigen können.
Und schließlich ist die dritte, Wladimir Wladimirowitsch, eine ernstere Angelegenheit, für die ich um Ihre Zustimmung bitte. Der Generalstab hat alle Maßnahmen geprüft, die der Westen zur Verstärkung seiner Streitkräfte an unseren westlichen Grenzen ergreift. Jeden Tag kommen mehr und mehr Truppen an und werden stationiert, und dies geschieht vor dem Hintergrund, dass in diesem Fall absolut keine Bedrohung für sie besteht. Wir haben jedoch den Eindruck, dass sie diese Situation ausnutzen wollen, um unser Grenzgebiet auf dieser Seite mit möglichst vielen Kräften und Mitteln zu sättigen und es, wie es scheint, auf lange Zeit zu konsolidieren.
Vor diesem Hintergrund entwickelt der Generalstab einen Plan zur Verstärkung unserer westlichen Grenzen, zu denen natürlich auch diese neuen, modernen Komplexe gehören, und verlegt Kampfeinheiten dorthin, um unsere westlichen Grenzen zu schützen, und hat diesen Plan bereits abgeschlossen.
Wir bitten um Ihre Anweisungen und darum, Ihnen unsere Vorschläge entweder auf der nächsten Tagung des Sicherheitsrates oder in anderer Form zur Genehmigung vorzulegen.
Ich danke Ihnen.
PUTIN: In Ordnung. Ich danke Ihnen vielmals.
Was das Sammeln von Söldnern aus der ganzen Welt und ihre Entsendung in die Ukraine betrifft, so sehen wir, dass die westlichen Sponsoren der Ukraine, des ukrainischen Regimes, dies ganz offen tun und alle Normen des Völkerrechts missachten. Wenn Sie also sehen, dass es Menschen gibt, die freiwillig und vor allem nicht gegen Geld kommen wollen, um den Menschen im Donbass zu helfen, dann sollten wir ihnen auf halbem Weg entgegenkommen und ihnen helfen, in das Kriegsgebiet zu ziehen. Das ist der erste Punkt.
Zweitens. Was die Lieferung von Waffen, vor allem aus westlicher Produktion, betrifft, die in die Hände der russischen Armee gelangt sind, so unterstütze ich natürlich die Möglichkeit, sie an die militärischen Einheiten der Volksrepubliken Luhansk und Donezk weiterzugeben. Bitte tun Sie dies. Wenn hier auf meiner Ebene irgendwelche Entscheidungen getroffen werden müssen – bitte, ich bin bereit.
Und die dritte Frage, die Verstärkung der westlichen Grenzen der Russischen Föderation im Zusammenhang mit den Maßnahmen, die die NATO-Länder in dieser Richtung ergreifen, sozusagen als Antwort auf ihr Handeln, muss gesondert betrachtet werden. Ich bitte Sie, einen separaten Bericht zu erstellen und mir darüber zu berichten. Auf der Grundlage der Ergebnisse der Diskussion werden wir in naher Zukunft eine Entscheidung treffen.
(Übersetzt mit DeepL.com)
• Update: Am Freitagnachmittag meldeten ukrainische Behörden, russische Flugzeuge hätten als angebliche Kampfjets der Ukraine einen Ort in Belarus angegriffen – um diesen Angriff der Ukraine anzulasten und Belarus zum Kriegseintritt zu bewegen. Bestätigt ist da bisher nichts, die Angaben aus der Ukraine:
URGENTLY
At 2.30 pm The State Border Guard Service received information that Russian aircrafts took off from the DUBROVYTSYA airfield (Belarus), entered the territory of Ukraine, turned around over HORODYCHI and TUMENI villages, after which they striked the settlement of KOPANI
Kopani is Belarus.
Now the 9th Border Unit is watching the occupation of this settlement by the enemy!
This is a PROVOCATION!
The goal is to involve the Armed Forces of the Republic of Belarus in the war with Ukraine!
• Update: Aus dem täglichen Briefing des Pentagon, Infos von der Stars&Stripes-Kollegin Caitlin Doornbos:
Senior defense official: „Northwest of Kyiv, [Russia hasn’t] moved any closer than where they were yesterday. The advanced elements we assess are still about 15 kilometers (9ish miles) from city center.“
„But [Russia’s] moved rear elements up and closer to the advance elements [headed for Kyiv,] so they’re still trying to make some progress there.“
Russia is „closing in on“ Kharkiv, but have not taken control. „We’re seeing more reports of internet outage there. It seems to be part of the playbook, when you encircle a town, you start shutting off the communication so that people can’t communicate outside it.“
Russia is „push[ing] down south from Donetsk towards Mariupol under increasing pressure. We’re assessing isolated, it’s getting pushed from from the north out of Donetsk as well as … that line along the coastline up the Sea of Azov.“
However, „Mariupol is being defended. [Ukraine is] fighting back and continue to see heavy bombardment there as the Russians try to increase their pressure.“
Russia has „not taken Mykolaiv, [but it’s] increasing pressure … The Ukrainians are continuing to defend the city and the Russians are just outside the city, mostly to the northeast, so not a lot of change there from yesterday, but it continues to be heavily fought over.“
The 40-mile Russian convoy that’s been stuck miles away from Kyiv for more nearly two weeks is *still* stuck, though some vehicles have moved off the roads and into tree lines, per the official.
„They’re not going anywhere. It’s not like they’re off-roading their way to Kyiv, but we believe they’ve moved off into treelines to try to better disguise the vehicles because the Ukrainians continue to try to find ways to attack vehicles.“
Day 16 update: Russia has launched nearly 810 missiles since the start of the war. Almost half have been fired from inside Ukraine, the other half from Russia and Belarus. Six came from the Black Sea. – Senior defense official
Russia didn’t properly plan & execute logistics and sustainment of an expeditionary force.
„This is an operation that they never did before, not since World War II. We’re talking about a massive large scale largely ground operation supported by air, so it’s combined arms.“
Russia’s not done a „joint operation in a conventional way against another nation-state [since the Soviets in WWII.] I think what you’re seeing is poor planning running up against actual execution … this is not a military that has great expeditionary experience or capability.“
„Yes, [Russia’s] float some forces into Syria that prop up Assad and yes, they’ve flown some folks, mostly special operators and contractors, into Libya. And yes, they moved against the Donbas in 2014 and against Georgia in 2008, but nothing on this scale.“
Also: „For all [Russia’s] advanced capabilities, & they have resource their military to a fairly well they have bought sophisticated systems, it doesn’t appear … that they have developed the proper operational concepts to use these modern capabilities. Jointness is suffering.“
There’s another shipment of U.S. security assistance on its way to Europe in the next 24 hours. „We’re going to continue to flow resources to Ukraine, as fast and as much as we can .. It’s not just us, other nations are also providing … resources to Ukraine“ bilaterally.
If Ukraine needs „stuff we don’t have but we know they need because they’re trained on it and they’re equipped for it and they are ready to receive it, we’re working with other allies and partners who might have inventory that could be useful to them.“
On Polish jets: „we’re not vetoing another nation who might want to send aircraft to Ukraine — that is a sovereign decision that another nation can make. What we didn’t want to entertain was the idea that they would get transferred to us, for us to send.“
„It’s not clear to us that additional fixed-wing aircraft are actually going to be a contributing factor in helping Ukraine mount the defense that they’ve been mounting so effectively. They have 56 available to them now fully operational, and then only flying 5-10 a day.“
„That’s not a criticism, given the [surface-to-air] coverage that the Russians have over the country … I think we all understand that [Ukraine is] being careful in marshaling their fixed wing inventory.“
„But it’s [unclear] to us how additional fixed wing aircraft is going to have somehow solve all this problem. What [Ukraine] needs are surface-to-air missile systems [&] MANPAD, they need anti-armor and they need drones because that’s what they’re using with great effect.“
(Weiter nach Entwicklung)
@TW
Wie ist den die Agentur Meldung einzuschätzen, das Putin 8 Generäle der Angriffstruppen gefeuert und ersetzt hat sowie die Spitze der Auslandsabteilung des FSB unter Hausarrest gestellt hat? Im laufenden Gefecht von außen ein nicht vertrautes Team im Gefecht zu übernehmen; ob das die Effektivität steigert; ich bezweifle es.
@ Koffer und AlterHG, 11.03.2022:
„liest hier immer wieder, … daß die Ukraine möglichst schnell kapitulieren sollte…“
schwarz/weiß, schade
hier im Blog schrieb Niemand von undifferenziertem Aufgeben der Ukraine.
Irgendwann können die eigenen Verluste zu hoch werden, und dann legt man lieber eine Denkpause ein, als blind das letzte eigene Kind zu opfern.
Das hat Nichts mit Vaterlandsverrat zu tun sondern ist ein Teil des Überlebenstriebes.
Es kommt nach: „wer nicht kämpft hat schon verloren“
Noch können die Ukrainer kämpfen und einige echte Strategen sehen schon einen Streifen Hoffnung am Horizont. Gut so.
Leider sollen die Russen noch ein paar Pfeile im Köcher haben, so u.A. heute Ex-General Bühler im Interview. Das bedeutet wohl eine Vervielfachung der zivilen Toten.
Wie lange hat die Nato eigentlich damals Jugoslawien bombardiert?
Wir reden hier nicht über Azov, Aidar oder Banderas Erben. Wir reden hier auch nicht über den Verrat an Afghanistan oder die Biden Family (Hunters lustige Zeiten in Kiew). Evtl. sollten wir darüber reden, wie wir mit aktuellen Realitäten perspektivisch umgehen (müßen). Nach der Konferenz in Antalya ist doch eines offensichtlich, das kommunikative Dauerfeuer der Zelenskyy Administration gerät ins Stocken. Vermutlich gibt es zum Themenkomplex evtl. mehr Intel als den dominierenden Narrativ aus Washington ? Warum sollte sich die ganze Welt hijacken lassen aufgrund der persönlichen Interessen/Profite einiger weisser schäbiger „Hustler“ ?
[Hm, klar, aber wir reden schon auch über die Kriegsverbrechen, Angriffe auf zivile Ziele und so, oder finden Sie, wie Ihre Aussage nahelegt, dass wir doch mehr das russische Narrativ beachten sollten? Glückwunsch zu ihrem allerersten Kommentar auf diesem Blog übrigens. T.W.]
An c,Schneider ;
Danke für den Link. Denkt an die Schildkröte !
@ werner 69 & Zivi a.D.
Vielleicht sollten Sie sich erst einmal die Zeit nehmen und diesen Artikel in Ruhe lesen. Ich kann Ihre Kritik nicht so ganz nachvollziehen. Sie tun ja so, als würde in ihm das Problem (und ich denke es ist ein Problem) verharmlost.
@someone
„Afghanistan verurteilte beim UN-Vollversammlungsbeschluss Russland. “
Afghanistan und Myanmar haben noch ihre (indirekt) vom Volk gewählten Vertreter bei der UN. Die beiden russisch unterstützen Putsche in diesen Ländern haben daran bisher noch nichts geändert. Ohne das weiter untersucht zu haben scheint der russisch unterstützte Putsch in Mali diesbzgl. schon einen Effekt gehabt.
@tornado2018 sagt: 12.03.2022 um 0:08 Uhr
„Wie lange hat die Nato eigentlich damals Jugoslawien bombardiert?“
Kurze Antwort: Gar nicht!
[Ehe das jetzt in eine unsinnige Debatte abgleitet: Es gab Luftangriffe der NATO auf serbische Ziele, es gab dabei auch falsche getroffene Ziele wie die chinesische Botschaft in Belgrad. Ansonsten haben wir das Thema an dieser Stelle damit abgeräumt. T.W.]
Duncan211 sagt: 11.03.2022 um 16:15 Uhr
Danke für diesen hervorragenden Link!
Danke, VG, NG.
Erwin sagt:
12.03.2022 um 0:39 Uhr
“ @ werner 69 & Zivi a.D.
Vielleicht sollten Sie sich erst einmal die Zeit nehmen und diesen Artikel in Ruhe lesen. Ich kann Ihre Kritik nicht so ganz nachvollziehen. Sie tun ja so, als würde in ihm das Problem (und ich denke es ist ein Problem) verharmlost. “
Naja, recht viel mehr als „Herunterspielen“ (geringe Prozentzahlen) und den auch aus der russ. „Argumentation“ wohlbekannten whataboutism kann man da nicht erkennen.
(das Problem beim whataboutism ist ja, dass er den Vorwurf im Grunde anerkennt u. lediglich erwidert: „was ihr dürft, können wir schon lange“, o. ä.)
Generell spottet die Gefahr, die sich aus der Konfrontation einer m. o. w. möglicherweise bereits unzurechnungsfähigen russ. Machtclique mit einem Monomanen an der Spitze einerseits, einer im wesentlichen aus Amateuren (Komödianten, Boxer etc., überforderte Quasipolitiker) bestehenden Riege andererseits ergibt, bereits jetzt jeder Beschreibung.
– dem einen traut man zu, Nuklearwaffen – und sei es als „letzter Ausweg“ im „ehrenvollen Untergang“ – einzusetzen
– die anderen scheuen die Drohung eines Atomkriegs keineswegs (oder tun sie als Blöff ab) und lassen nichts unversucht, die NATO vollends in den Krieg reinzuziehen.
Es ist eine Mentalitätsfrage, klar, auch. Der Osten.
@Rufus sagt: 12.03.2022 um 1:52 Uhr
„Afghanistan und Myanmar haben noch ihre (indirekt) vom Volk gewählten Vertreter bei der UN. Die beiden russisch unterstützen Putsche in diesen Ländern haben daran bisher noch nichts geändert. Ohne das weiter untersucht zu haben scheint der russisch unterstützte Putsch in Mali diesbzgl. schon einen Effekt gehabt.“
Sorry, aber was sind das das für wilde Aussagen?
Wo sind die Belege dafür, dass RUS den Putsch in MLI unterstützt hat? Wann gab es in AFG einen Putsch? Wo ist der Beleg, dass RUS den unterstützt hat? Und wo sind die Belege für die Unterstützung des Putsches in MMR?
Und Diplomaten werden niemals vom Volk gewählt. Auch nicht indirekt. Sie sind höchstens vom Volk indirekt legitimiert. Aber das war es dann auch schon.
@Karsten_70 sagt: 12.03.2022 um 0:07 Uhr
„@ Koffer und AlterHG, 11.03.2022:
„liest hier immer wieder, … daß die Ukraine möglichst schnell kapitulieren sollte…“
schwarz/weiß, schade“
Absolut. Da gibt es auch kein vertun. Wenn ein Volk frei sein will, dann darf es frei sein. Da gibt es kein „och komm, gib doch bitte dem Aggressor nach und opfere Deine Freiheit“. Nein. Freiheit ist das höchste Gut eines Volkes. Ein Volk welches bereit ist dieses bis zum äußersten zu verteidigen hat nicht nur mein Verständnis, sondern meine uneingeschränkte Bewunderung!
Der UKR irgendein anderes Signal zu senden, kommt mir nicht in den Sinn. Noch nicht einmal ein bisschen. Und ich bin ehrlich gesagt erschüttert über Vorschläge die der UKR zum Nachgeben raten.
Darüber hinaus ist der Krieg zwar furchtbar, so wie es jeder Krieg ist!!, aber noch geht er weder besonders lange noch hat er überproportional viele Opfer gefordert wenn man bedenkt, dass es hier für die UKR um alles geht.
@someone: Man sollte sich dennoch die polit-ökonomisch-militärischen Modelle verschiedener Regionen vor Augen halten. Welche Bedeutung haben Weizen, Waffen, Wagner, Touristen, Fossile Energie aus Russland im Rahmen der Modelle. Momentan schauen alle gebannt auf den Newsticker Ukraine, aber welches Bild ergibt sich in 2 Monaten, einem halben Jahr? Was ist der wahrscheinliche Gang der Dinge? Nüchterne Worst- und Best-Case Szenarien.
Daher @Ulenspiegel: Sie dürfen Staaten wie Ägypten (Weizen) und die Türkei (Touristen) und mittelfristig auch weitere Regionen für belanglos erachten. Während sie die Gedankliche Fulda-Gap schließen schaue ich mir die 34 Enthaltungen zur Ukraine-Resolution in der Vollversammlung an. Welches Gewicht haben diese, was fürchtet man dort, was können wir tun?
@ Thomas
Zitat:
„[Ehe das jetzt in eine unsinnige Debatte abgleitet: Es gab Luftangriffe der NATO auf serbische Ziele, es gab dabei auch falsche getroffene Ziele wie die chinesische Botschaft in Belgrad. Ansonsten haben wir das Thema an dieser Stelle damit abgeräumt. T.W.]“
Nur der Vollständigkeit, die chinesische Botschaft in Belgrad war damals kein falsch getroffenes Ziel, auch wenn die Amerikaner sich bei den Chinesen für den Treffer entschuldigt haben. Wenn allerdings die Chinesen damals in ihrer Botschaft etwas Neues ausprobiert hätten, z.B. GPS-Spoofing, dann hätten die Amerikaner wohl mit einem „Fehlschuss“ reagieren müssen. Bitte fragen Sie mich jetzt nicht nach Beweisen. Die habe ich nicht. Vielleicht wird es ja irgendwann mal in einer Jahreschronik des BND stehen.
Krieg ist Krieg und sollte immer vermieden bzw asap beendet werden. Natürlich sind zivile Opfer immer tragisch und jeder Tote ist einer zuviel. Ich persönlich halte den ukrainischen Narrativ nicht für glaubwürdiger als den russischen, weswegen ich der Meinung bin, es wäre am besten für die ganze Welt diesen Konflikt gemäß realer Bedingungen sofort zu beenden. Die Vorraussetzungen dafür sind ja bekannt, egal was man davon hält, es gilt eine Eskalation zu vermeiden um hinterher alles zivilisiert klären zu können. Was bringt es noch Öl ins Feuer zu kippen ? Was bringt es, immer weiter zu eskalieren bzw. wem bringt es etwas ?
@Ulf sagt: 12.03.2022 um 12:59 Uhr
„Krieg ist Krieg und sollte immer vermieden bzw asap beendet werden. Natürlich sind zivile Opfer immer tragisch und jeder Tote ist einer zuviel. Ich persönlich halte den ukrainischen Narrativ nicht für glaubwürdiger als den russischen, weswegen ich der Meinung bin, es wäre am besten für die ganze Welt diesen Konflikt gemäß realer Bedingungen sofort zu beenden“
Bitte was? Sie halten das UKR Narrativ nicht für „glaubwürdig“?? Hier wurde ein Souveräner statt mit einem Angriffskrieg überzogen und die UKR wehrt sich und das ist kein glaubwürdiges „Narrativ“?
Ich bin sprachlos.
@someone: Man sollte sich dennoch die polit-ökonomisch-militärischen Modelle verschiedener Regionen vor Augen halten. Welche Bedeutung haben Weizen, Waffen, Wagner, Touristen, Fossile Energie aus Russland im Rahmen der Modelle. Momentan schauen alle gebannt auf den Newsticker Ukraine, aber welches Bild ergibt sich in 2 Monaten, einem halben Jahr? Was ist der wahrscheinliche Gang der Dinge? Nüchterne Worst- und Best-Case Szenarien.
Gut, sagen wir, Russland gewinnt, ein Partisanenkrieg gegen die Militärverwaltung, die wahrscheinlich noch disfunktionaler sein wird als das Verwaltungswesen der Bundeswehr. Große Säuberungen, Erschießungen und Deportationen von pro-ukrainischen Elementen. Der Bürgermeister von Meltipol wurde bereits verhaftet, weil er sich weigerte zu kooperieren. Das wird sich in der ganzen Ukraine wiederholen. Die Ukraine wird also in jedem Fall eine sehr geringe Produktion haben. Ähnlich Russland, das mehrere 100.000 Menschen mehr zur Kontrolle und Unterdrückung der ukrainischen und russsischen Bevölkerung aufwenden muss, und unsichere Kantonisten mit Know-How aus wichtigen Positionen entfernen muss. Dazu der Verlust westlicher Expertise. Von Übergangsproblemen bei dieser Verstaatlichung und zentralen Verwaltungssteuerung ganz zu schweigen.
Das sind die internen Probleme, um die Russland auch im besten Fall nicht herumkommen wird.
Wenn man ihr Beispiel von Ägypten nimmt, muss Russland dann also nicht nur relativ mehr seines eigen Ausstoßes aufwenden, um seine Lieferungen aufrecht zu erhalten, sondern muss die weggebrochene Produktion der Ukraine auch noch ersetzen, nur um den status quo ante aufrecht zu erhalten. Wo sollen denn da die Ressourcen herkommen, um da noch außenpolitisch irgendwie handlungsfähig zu sein? Man kann auch den Libanon und Syrien nehmen. Die Hisbollah wird wahrscheinlich nicht sonderlich glücklich sein, dass nun eine weitere Verschärfung der Lebenshaltungskosten stattfindet. Die muss auch besänftigt werden. Diese ganzen destruktiven Machtspielchen, die sich Russland in den letzten Jahren leistete, werden zurückgefahren werden müssen. Diese Gleichung, dass verbrannte Erde Russland nutzt, sehe ich nicht. Es gibt nämlich auch eine Menge Menschen auf der Welt, die auch mit Russland noch eine Rechnung offen haben. Mit Kasachstan knirscht es bereits gewaltig, Lukashenko kann sich wieder mehr ggü. Putin rausnehmen.
Letztendlich fällt dieses ganze Theaterstück, das wir alle in den letzten Jahren aufgeführt haben, nun in sich zusammen:
Alle taten so, als ob Russland eine Sowjetunion in klein sei.
Alle taten so , als ob es immer noch einen Weltmachtgestaltungsfähigkeiten hätte, obwohl es nur noch zu kleinen, destruktiven Abenteuern in der Lage war, solange der Westen wegschaute.
Alle gingen davon aus, als ob die russische Armee die rote Armee wäre, was sie ja offensichtlich nicht ist.
Gut, Russland hat immer noch Atombomben, aber die hat Nordkorea auch. Auf Atombomben allein lässt sich kein Weltmachtstatus begründen.
@ Stefan H.
Keine Ahnung ob die Meldungen stimmen aber wundern würde es wohl kaum. Angesichts der vielen Berichte über russische Militärfahrzeuge, die mit platten Reifen oder aufgrund anderer Wartungsmängel liegen geblieben sind, würde es mich auch nicht wundern, wenn da noch wesentlich mehr „Köpfe rollen“ werden.
Könnte es sein, dass da einige Kommandeure bei ihren Meldungen zur Einsatzfähigkeit ihrer Fahrzeuge, sagen wir mal, übertrieben optimistisch waren?
Wieso kommt mir das bekannt vor?
Ironie aus.
@ Koffer am 12.03.2022 um 16:12 Uhr zu @Ulf sagt: 12.03.2022 um 12:59 Uhr….
Ich denke, es macht wenig Sinn, sich an @Ulf ‚abzuarbeiten‘. Manch neuer Teilnehmer wirft Argumenationen ein, welche unter verschiedenen Deckmänteln (hier: „es wäre am besten für die ganze Welt diesen Konflikt gemäß realer Bedingungen sofort zu beenden“) im Kern ähnlich der Putin-tragenden Parolen, Konstrukten, Unwahrheiten sind.
Warum tun ‚manche‘ das? Ich kann es nur vermuten. Erst mal (vermeintlich gut getarnt) mit Sch**** werfen, etwas wird schon hängenbleiben. Weiterführender Meinungsstreit ist vermutlich gar nicht gewollt. Aber Zweifel sind gestreut. Hängen soll bleiben: bei der Ukraine, da muss man schon mal ganz genau hinschauen. „es wäre am besten für die ganze Welt diesen Konflikt gemäß realer Bedingungen sofort zu beenden“ – gern auch mit Zugeständnissen an die Russen!
RT und Sputnik hatten einen solchen Stil. Nicht so plump wie russisches Staatsfernsehen und deren Ableger in den sozialen Medien.
Entschuldigung Herr Wiegold, sorry Leute – bei „Nato/Jugoslawien“ ging es mir nicht ums Völkerrecht (völkerrechtswidrig ist ja heutzutage beinahe Standard), sondern um den Zeitraum der Auseinandersetzung. Hier wird spekuliert, wie gut gerüstet die russische Armee und wie widerstandsfähig das ukrainische Militär ist. Laut meiner Tageszeitung (WAZ) stellt die EU noch einmal 500 Mio € als Waffenhilfe aus eigenem Budget zur Verfügung, das klingt nach Finanzierung eines „Stellvertreterkrieges“, als wolle man den Konflikt noch ein wenig in die Länge ziehen. Materiell scheint die Ukraine schon ziemlich „blank“ (apropos blank – wessen Interessen dient eine BW, die das Land nicht verteidigen kann? Meinen sicher nicht. Und am Geld allein kann es nicht gelegen haben). W. Putin gilt in der Welt bislang nicht als Maulheld, wenn er die „Atomkarte zückt“, dann ist er auch bereit sie in letzter Konsequenz auszuspielen, sollte er sich dazu gezwungen sehen. Zumindest sollten wir das in unsere Überlegungen einbeziehen. Ich denke, er hat einen Plan und wir kennen sein Ziel nicht. Natürlich hat die Ukraine das Recht, ihre Freiheit zu verteidigen. Aber „Freiheit“ ist oft nur eine politische Leerformel. Die ukrainische Führung kennt bislang nur EU/Nato-Beitritt oder den Heldentod – das ist ein bisschen dürftig. Die vielen Toten und die 1,5 Millionen Vertriebenen sind schon die „ersten Verlierer des Krieges“ und die Sache hat gerade erst begonnen.
@road2hell
Wenn ich Sie richtig verstehe, ist also alles was „manche“ zum Thema sagen bzw. denken automatisch ein „Putin-tragendes Konstrukt unter einem Deckmantel“, nur weil es sich Ihrem Verständnis entzieht bzw weil es von Ihrer Meinung abweicht ? Interessante Haltung die Sie da an den Tag legen. Ich vertrete tatsächlich den Standpunkt, dass es im Interesse Aller wäre, diesen Konflikt sofort zu beenden, und wenn Zugeständnisse dafür nötig sind, dann ist das eben so. Soll vorkommen wenn man Kompromisse schliessen will. Was ist daran so verwerflich, wenn einem daran liegt Leben zu retten und eine globale Eskalation zu vermeiden ? Ich vorverurteile Sie ja auch nicht weil Sie evtl. der Ansicht sein könnten es wäre besser, wenn noch mehr Menschen sterben und wir evtl. einen Atomkrieg riskieren. Und natürlich muss man ganz genau hinsehen, wenn ein Staat wider besseren Wissens versucht, die Nato in einen bewaffneten Konflikt mit Russland zu involvieren, denn das hätte Konsequenzen die ich mir definitiv nicht wünsche. Für einen konstruktiven weiterführenden Meinungsstreit stehe ich sehr gern zur Verfügung.
@ Koffer
In dem Fall meine ich mit dem Narrativ der UKR z.B. den kontinuierlichen Versuch, die Nato in einen bewaffneten Konflikt mit RUS zu involvieren, obwohl es dort bekannt sein dürfte welche Konsequenzen das hätte. Ich hoffe ich konnte das jetzt präzisieren. Darüber hinaus ist es nach derzeitigem Stand auch unklar, ob z.B. Zivilisten als meschliche Schutzschilde radikaler Truppenteile benutzt werden und wie genau es zu den Verletzungen der Waffenruhe gekommen ist. Oder gibt es hierzu gesicherte Fakten ?
@ Ulf sagt am 13.03.2022 um 1:24 Uhr zu @road2hell „Ich vertrete tatsächlich den Standpunkt, dass es im Interesse Aller wäre, diesen Konflikt sofort zu beenden, und wenn Zugeständnisse dafür nötig sind, dann ist das eben so. Soll vorkommen wenn man Kompromisse schliessen will. Was ist daran so verwerflich, wenn einem daran liegt Leben zu retten und eine globale Eskalation zu vermeiden ? Ich vorverurteile Sie ja auch nicht weil Sie evtl. der Ansicht sein könnten es wäre besser, wenn noch mehr Menschen sterben und wir evtl. einen Atomkrieg riskieren. Und natürlich muss man ganz genau hinsehen, wenn ein Staat wider besseren Wissens versucht, die Nato in einen bewaffneten Konflikt mit Russland zu involvieren, denn das hätte Konsequenzen die ich mir definitiv nicht wünsche. Für einen konstruktiven weiterführenden Meinungsstreit stehe ich sehr gern zur Verfügung.“
Ja so ist das dann, ein Staat wird angegriffen. Wenn der Ansatz eines Blitzkrieges mit Präzesionswaffen und Einnahme von Schlüsselinfrastruktur nicht funktioniert, wird massiv und bruatal nachgeschoben.
Streubomben auf Stadte. Bewusste Vertreibung, Erzeugung einer Flüchtlingswelle.
Drohen mit Atomwaffen. Wir kennen das Drehbuch hier,
Dann kommen Leute wie Sie und sprechen von den Opfern, der Gefahr des Atomkrieges und das man jetzt Freiden schließen müsste.
Putin und seine Mafia lacht vor Begeisterung.
Dann bekommt er zwar nicht alles, doch ganz sicher viel. Krieg als Mittel der Politik hat sich dann für ihn gelohnt.
Wie wäre es denn mir einer geteilen Ukraine? Die eine Hälfre unabhängig, die andere Hälfte als Preis für den Frieden für Russland. Putin: „Geht doch!“
Wie wäre es dann doch dies gleich mal als eine Strategie zu formulieren:
Beginne einen Krieg, schaffe viel Leid, dann kommen die Ulfs und reden von Frieden.
So gewinnt man als Aggressor/Kriegsverbrecher immer.
Das nennt man dann Realpolitik. Oder gar Friedenspolitik?
Ich bleibe dabei, solche Gedanken spielen Putin in die Hände. Sie schaffen Fakten und negieren die Opfer und rechtfertigen Krieg als Mittel der Politik. Klingt für mich, als ob so etwas aus Moskau gestreut wird. Wenn man den ganz großen Happen nicht bekommt, dann der indirekte Ansatz.
Codename „ULF“. Streiche „Z“, setze „U“.Das war natürlich nicht und nie persönlich gemeint.
Mit Blick auf die zunehmenden, offenen und versteckten Argumentationen, welche den russischen Aggressoren auffallend in die Hände spielen.
Mir ist klar, nicht jeder Troll ist bezahlt und nicht jeder Kritiker ein Troll.
Doch man merkt allerdings auch hier- das Treiben mancher vermeintlicher Putin-Trolle ist ein wahnsinnig dubioses , schwer zu erfassendes Graufeld, nutzt Pressefreiheit, Persönlichkeitsschutz und unsere verfassungsbestimmten Persönlichkeitsrechte unserer Demokratie bis zur Schmerzgrenze aus.
Wenn man sich aber einmal mit russischen Desinformationskampagnen auseinandergesetzt:
Es ist durchaus alarmierend: Die Bemühungen um prorussische Stimmungsmache sind seit einigen Jahren deutlich intensiviert worden.
Besonders abgesehen hat man es wohl auch auf die Kommentarsektionen der betroffenen Medien. Der Troll-Einsatz in den Kommentaren ist angesichts seiner Raffinesse und seines Umfangs signifikant. Die Rede ist hier von offensichtliche systematischer, weitreichender, cleverer und getarnter Infiltration.
Die Trolle registrieren sich im Blog und posten dann provokative, provokante, z.T. provozierende beziehungsweise auch antiwestliche Statements, zunächst allgemein, dann vermehrt im Zusammenhang mit Russland und dessen Politik, aktuell in Sachen „Kriegsbeendigung“. Man klinkt sich überraschend ein, um dann einen möglichst großen Einfluss auf weitere Nutzerinteraktionen zu erwirken und „Framing“ , also inhaltliche beziehungsweise meinungstechnische Ausrichtung der Diskussion zu betreiben.
Gern wird auch auf vorhandene Stimmungsmache in der Gesellschaft eingegangen. Selbst Bemühungen von Friedensbewegungen werden gekonnt unterwandert. Mancher Wunsch nach Frieden wird ausgenutzt. Man braucht dann eine Weile um hinter dem Friedensengel die wahren Absichten zu erkennen.
Die Aktivitäten der russischen Online-Propagandisten haben schon mehrere Medien gezwungen, Kommentar-Foren auf ihren Websites zu schließen.
Es spricht für T.W. dies zu überwachen und manchen Kommentar auch zuzulassen, oft verschwinden ja manche plötzlich auftauchenen Nutzer auch sehr rasch. Manches enttarnt sich von selbst.
Wer sich angesprochen fühlt, so be it!
@ road2hell
Es ist leider nun mal so, dass die Realität sich nicht an Befindlichkeiten orientiert. Ebenso orientiert sich Diplomatie nicht an Befindlichkeiten sondern muss zunächst einmal Tatsachen akzeptieren, mit diesen arbeiten und auf deren Grundlage versuchen für alle ein akzeptables Resultat zu finden. Tatsache ist nun mal die aktuelle reale Situation. Hier sollte die Priorität demnach auf sofortiger Deeskalation liegen, was nun mal auch beinhaltet Maßnahmen zu treffen die dafür notwendig sind. Sämtliche Fragen und Probleme kann man dann hinterher erörtern. Das kann man nicht, wenn es kein hinterher mehr gibt. Das Sie von Ihrer Meinung abweichende Perspektiven versuchen zu diffamieren ist z.B. eine Realität die ich zu akzeptieren habe, was schade ist, da ich Ihnen ja einen konstruktiven Meinungsaustausch angeboten hatte.
[Ihr Wording ist … bemerkenswert (wäre was für Linguisten, da fallen bestimmte Muster auf). Maßnahmen zur sofortigen Deeskalation ist auch ein Aufruf an die russische Seite, oder sehen Sie das nicht so? Da sind sie nicht so klar in Ihren Aussagen. T.W.]
@ Ulf sagt 13.03.2022 um 11:39 Uhr zu@ road2hell „Es ist leider nun mal so, dass die Realität sich nicht an Befindlichkeiten orientiert.“
Hatten wir schon 2014 ff:
Warum denn der „böse“ Westen an der Ukraine-Krise schuld war. … EU-Osterweiterung und Förderung der Demokratie – war die Nahrung für ein Feuer, der „arme“ Putin konnte ja eigentlich gar nichts dafür. Für seine „Befindlichkeiten“ musste man dem Putin schon mal was ‚anbieten‘. Halt die Krim und ein die Seperatistengebiete.
Nun also erneut „Befindlichkeiten“?
Dieser Krieg löst nun noch mehr Grauen, noch mehr Unrecht aus, an Schuldigen wie Unschuldigen: Lässt sich das rechtfertigen? Man könnte denken, dass dies Ihre Linie wäre. Doch das ist nur Maskirowka, vermute ich.
Nun also „Befindlichkeiten“ der Ukrainer, weil sie einen Krieg, nun gezielt gegen Zivilisten erleben und sich schlicht und ergreifend verteidigen?
Ein Verteidigungskrieg ist ein Krieg, den ein Land führt, das überfallen wird, um den Angreifer abzuwehren oder zurückzudrängen. Das sind schon mal gar keine Befindlichkeiten.
Ein Verteidigungskrieg gegen den Kriegstreiber Putin.
Der hat schon mal gar keine „Befindlichkeiten“, sondern er führt einen Vernichtungskrieg, also eine perverse Kriegsstrategie,die Ukraine nicht nur anzugreifen und zu erobern, sondern nun auch noch seine Bevölkerung zu ermorden und zu vertreiben.
Ein mörderischer Aggressions- und Vernichtungskrieg gegen die Ukraine. Leid, Sterben und Vernichtung. Nun, für Sie „Befindlichkeit“.
Aus dem Angriffskrieg mache Putin stumpf ein Vernichtungskrieg, der die Ukraine zurück ins russische Imperium bomben soll.
Sie fühlen sich nun diffamiert? Getroffen?
Dadurch kommt es also. „Sämtliche Fragen und Probleme kann man dann hinterher erörtern.“ Aus Ihrer Sicht hat Putin ja dann alles richtig gemacht. Die Opfer werden vergessen, fallen unter „hinterher“
Die Ukrainer, welche Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung verteidigen, können ja nun mal „einstellen“, „sollen sich jetzt mal nicht so haben“, man muß ja dem Putin was anbieten. Sein Angriff auf elementare Werte der Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung soll, wenn es nach Ihnen geht, auch noch belohnt werden? Angreifer-Bonis für wiederholtes Angreifen von Gebieten. 2008, 2014, 2022?
Warum soll der Westen diese Aggressionen belohnen?
Ich vermute, da ist Ihre Maske nun gefallen.
Die Mehrheit der Menschen in der Ukraine wollen selbstbestimmt Teil eines freien und demokratischen Europas sein. Diese Menschen wollen und werden für ihre Freiheit kämpfen. Sie werden sich wehren, auch wenn ihr Land besetzt ist. Der russische Präsident erreicht somit mit seinem brutalem Krieg genau das Gegenteil seiner eigentlichen Intention: Er stärkt das ukrainische Streben nach Unabhängigkeit und Zugehörigkeit zur westlichen Wertegemeinschaft.
Unsere Gedanken sollten in diesen schweren Zeiten bei den Menschen in der Ukraine sein. Sie verdienen unsere vollste Solidarität. Keine Mahnungen zum Aufgeben und sich in russische Sklaverei zu begeben.
Hätten man dem Hitler auch besser halb Europa überlassen sollen, um Opfer zu vermeiden. Hätte er ja dann in Ruhe seine Wannsee Beschlüsse umsetzten können. Nun ist Putin kein Hitler aber doch ein Kriegsverbrecher. Was er tat und tut, geht schon langsam in die Richtung Hitler, Mord, Vernichtung, Vertreibung. Es ist wohl juristisch noch kein Völkermord, aber „Befindlichkeiten“?
Fortschritt erfordert auf beiden Seiten guten Willen, und Russland zeigt keinen, indem es der Ukraine die Waffe an den Kopf hielt und hält. Einzig die Deeskalation Russlands ist eine Voraussetzung für Frieden.
Nicht zu vergessen, dass aggressives Verhalten mit Belohnung regelrecht süchtig macht. Wer ist dann das nächste Opfer Russlands? Moldavien? …?
Ich denke, diese Point to Point Debatte hat sich sicherlich erschöpft. Eine Verständigung sehe ich nicht. Wie gesagt, ich vermute sowieso, Ihr überraschender Auftritt in diesem Blog wird nicht von langer Dauer sei. Doch das ist spekulativ und auch OT.
@ Ulf sagt: 13.03.2022 um 1:35 Uhr
„In dem Fall meine ich mit dem Narrativ der UKR z.B. den kontinuierlichen Versuch, die Nato in einen bewaffneten Konflikt mit RUS zu involvieren, obwohl es dort bekannt sein dürfte welche Konsequenzen das hätte.“
Die NATO hat sich hierzu sehr eindeutig positioniert. Wir werden alle Hilfe leisten, die wir können, aber nicht aktiv in den Krieg als Konfliktpartei eingreifen.
Alles andere was Sie hier verbreiten erscheinen mir eher Nebelkerzen zu sein.
@ T.W.
Selbstverständlich wäre es ein Aufruf an beide Konfliktparteien, auch an Russland adressiert, ist doch aber eigentlich logisch ? Was für Muster meinen Sie, ich versuche so objektiv und unemotional und unaufgeregt wie möglich die Lage einzuschätzen ? Es ist doch offensichtlich, dass uns Wunschdenken nicht weiterbringt, also müssen wir mit den Tatsachen arbeiten. Tatsache ist, die beste Option ist eine umgehende diplomatische Lösung. Korrigieren Sie mich bitte wenn ich mich irren sollte.
@Koffer
Was bitte verbreite ich denn ? Ich appelliere zu Besonnenheit und gebe meine Einschätzung der Situation wieder. Diese gebietet mMn eine sofortige diplomatische Lösung anstatt „Öl ins Feuer“ zu giessen. Dazu stehe ich und verstehe das Problem dabei nicht. Ich verstehe, dass es Stimmen gibt, die einen längeren „Guerilla Krieg“ befürworten nur denke ich, dass dies kontraproduktiv für sämtliche Beteiligten wäre. Ebenso für die Unbeteiligten, zu denen ich mich zähle. Ich verstehe nicht, was man damit bezweckt, mehr Tote auf allen Seiten und ein grösseres Eskalationspotential in Kauf zu nehmen. Wofür ?
@road2hell
Sie können das so sehen wie Sie möchten, leider ist die Realität trotzdem so wie sie ist und was wir dabei persönlich empfinden ist erst einmal irrelevant, Ihre Gefühle in allen Ehren. Vermutlich brauchen Sie einen Sündenbock (und Nachhilfe in Deutsch) aber ich würde Sie doch bitten bei der Sache zu bleiben. Was genau an meiner Position führt Sie denn zu Ihren absurden Unterstellungen ? Evtl sollten Sie sich fragen, was Sie für ein Problem damit haben, wenn jemand einfach nur der Meinung ist dass es besser wäre, diese ganze Angelegenheit umgehend am Verhandlungstisch zu klären, anstatt mehr Menschen in den Tod zu schicken und das Risiko einer Eskalation zu erhöhen. Es kann ja wohl nicht allzu schwer zu verstehen sein. Ihre rüpelhaften Mutmassungen und Unterstellungen verbitte ich mir höflichst.
@ Ulf 14.03.2022 um 5:17 Uhr
Ich habe ihre Absicht a.m.S. offengelegt. Darauf gilt es durch mich nicht weiter mit Wiederholungen einzugehen. Ich suche keinen Sündenbock, ich habe schon einen: Kriegsverbrecher Putin. Dieser wird duch Sie wenig differenziert betrachtet.
Zu Ihrer letzten Antwort:
Sie wollen erneut kommunizieren, dass man eine Verhandlungslösung suchen sollte. Das Problem Ihres Ansatzes ist, dass Sie nicht unterscheiden. „Öl ins Feuer“ zu giessen“ – damit meinen Sie sicher – besonders – den Widerstand des ukrainischen Volkes. Da ist es wieder ihr Narrativ – letztlich den Aggressor belohnen.
Dass es tatsächlich zu einer tragenden Einigung (außer Waffenstillstand) kommen könnte, schätzte ich als nicht sehr wahrscheinlich ein. Zumindest nicht, wenn Aggressor Putin sein Gesicht wahren will. Moskau fordert z.B., dass Kiew die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisch anerkennt sowie die Separatistengebiete in der Ostukraine als unabhängige „Volksrepubliken“ – wei gesagt, eine Belohnung für Völkerrechtsbruch, Krieg, Vertreibung und Mord.
Ich kann es mir nicht vorstellen, weil Putin am Ende jedenfalls mehr bekommen müsste, als er vor Beginn des Kriegs gehabt hat. Bereits erreichte Territorialgewinne wieder aufzugeben, kommt für Putin einer dramatischen Niederlage gleich.
Ich glaube nicht an einen raschen vor allem tragenden Friedensschluss. Maximal humanitäre Korridore, zeitweiliger Waffenstillstand. Von russischer Seite sehen wir eine brutale Intensivierung der Kampfhandlung inklusive des Einsatzes von aggressiven Waffensystemen.
Verhandlungslösungen zementieren die Aggression. Übrigens, die jetzigen Verhandlungen kommen nur zustande, weil das ukrainsiche Volk so tapfer und gut kämpft. Die russichen Streitkräfte haben enorme Verluste, etc. Kann man ja alles hier nachlesen.
„(und Nachhilfe in Deutsch)“ sollten Sie doch nur anführen, wenn Ihre eigenen Texte ein Vorbild in Rechtschriebung und Grammatik wären. Versuchen Sie es wenigstens da bitte mit Selbstreflexion. Wer selbst im Glashaus….
Wie bereits betont, unser Point to point bringt die Gesamtdebatte nicht weiter. Es ist besser auf die aktuellen Verhandlungen zu schauen, wir werden sehen….