Slowakisches Parlament billigt zusätzliche NATO-Präsenz – Bundeswehr geht an die Ostflanke der Allianz

Das Parlament der Slowakei hat grünes Licht für die zusätzliche Präsenz von NATO-Soldaten gegeben: in dem osteuropäischen Land, das an die Ukraine grenzt, sollen vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs eine Battlegroup der Allianz und Flugabwehreinheiten den Abschreckungswillen des Bündnisses bekräftigen. Daran beteiligt sich auch die Bundeswehr mit mehreren hundert Soldaten.

Der Nationalrat der slowakischen Republik (Národná rada Slovenskej republiky) billigte am (heutigen) Dienstag die Stationierung. Aus dem Bericht der slowakischen Zeitung Pravda:

Die Mitglieder des Parlaments haben am Dienstag eine verstärkte NATO-Präsenz in der Slowakei gebilligt. Bis zu 2.100 Soldaten der Nordatlantikvertrags-Organisation werden in der Slowakei stationiert sein. 96 der 134 anwesenden Abgeordneten stimmten dafür.
Die Truppe soll aus bis zu 600 tschechischen, bis zu 200 niederländischen, bis zu 100 polnischen und slowenischen, bis zu 400 amerikanischen und bis zu 700 deutschen Soldaten bestehen.
Die Zahl der Mitglieder der Streitkräfte hängt auch mit der Ausrüstung zusammen, die die Soldaten bei der Verteidigung der Slowakischen Republik einsetzen werden und die ausgewählte Fähigkeitsdefizite der slowakischen Streitkräfte ergänzen wird. Dazu gehören beispielsweise das Luftverteidigungssystem Patriot oder der mögliche Einsatz von Sentinel-Radargeräten.
(Übersetzt mit www.DeepL.com)

Die neue NATO-Präsenz in der Slowakei soll aus einer Battlegroup – ähnlich den bestehenden in den baltischen Staaten und in Polen – bestehen, hinzu kommt die Verstärkung der Luftverteidigung. Deutschland wird sich an beiden Komponenten beteiligen.

So ist vorgesehen, dass deutsche und niederländische Soldaten gemeinsam zwei Patriot-Staffeln stationär betreiben, jeweils eine nahe der Hauptstadt Bratislava und eine weitere in der Nähe von Luftwaffenkommando und einem Atomkraftwerk. Eine dritte, mobile Staffel soll gemeinsam mit der Battlegroup eingesetzt werden können.

Die Battlegroup soll unter tschechischer Führung stehen. Die Bundeswehr will dazu zunächst eine Jägerkompanie beitragen, die später durch eine Panzergrenadierkompanie mit dem Schützenpanzer Marder abgelöst werden soll. Außerdem ist deutsches Personal für den Stab vorgesehen. Die endgültige Zusammensetzung des Kampfverbandes ist noch offen, weil die vom slowakischen Parlament vorgegebene Obergrenze, die sowohl für die Luftverteidigung als auch für die Battlegroup gilt, die vollständige Besetzung zunächst nicht zulässt.

(Archivbild 2008: Launcher einer getarnten Patriot-Stellung – Oliver Fischer/Bundeswehr)