Slowakisches Parlament billigt zusätzliche NATO-Präsenz – Bundeswehr geht an die Ostflanke der Allianz
Das Parlament der Slowakei hat grünes Licht für die zusätzliche Präsenz von NATO-Soldaten gegeben: in dem osteuropäischen Land, das an die Ukraine grenzt, sollen vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs eine Battlegroup der Allianz und Flugabwehreinheiten den Abschreckungswillen des Bündnisses bekräftigen. Daran beteiligt sich auch die Bundeswehr mit mehreren hundert Soldaten.
Der Nationalrat der slowakischen Republik (Národná rada Slovenskej republiky) billigte am (heutigen) Dienstag die Stationierung. Aus dem Bericht der slowakischen Zeitung Pravda:
Die Mitglieder des Parlaments haben am Dienstag eine verstärkte NATO-Präsenz in der Slowakei gebilligt. Bis zu 2.100 Soldaten der Nordatlantikvertrags-Organisation werden in der Slowakei stationiert sein. 96 der 134 anwesenden Abgeordneten stimmten dafür.
Die Truppe soll aus bis zu 600 tschechischen, bis zu 200 niederländischen, bis zu 100 polnischen und slowenischen, bis zu 400 amerikanischen und bis zu 700 deutschen Soldaten bestehen.
Die Zahl der Mitglieder der Streitkräfte hängt auch mit der Ausrüstung zusammen, die die Soldaten bei der Verteidigung der Slowakischen Republik einsetzen werden und die ausgewählte Fähigkeitsdefizite der slowakischen Streitkräfte ergänzen wird. Dazu gehören beispielsweise das Luftverteidigungssystem Patriot oder der mögliche Einsatz von Sentinel-Radargeräten.
(Übersetzt mit www.DeepL.com)
Die neue NATO-Präsenz in der Slowakei soll aus einer Battlegroup – ähnlich den bestehenden in den baltischen Staaten und in Polen – bestehen, hinzu kommt die Verstärkung der Luftverteidigung. Deutschland wird sich an beiden Komponenten beteiligen.
So ist vorgesehen, dass deutsche und niederländische Soldaten gemeinsam zwei Patriot-Staffeln stationär betreiben, jeweils eine nahe der Hauptstadt Bratislava und eine weitere in der Nähe von Luftwaffenkommando und einem Atomkraftwerk. Eine dritte, mobile Staffel soll gemeinsam mit der Battlegroup eingesetzt werden können.
Die Battlegroup soll unter tschechischer Führung stehen. Die Bundeswehr will dazu zunächst eine Jägerkompanie beitragen, die später durch eine Panzergrenadierkompanie mit dem Schützenpanzer Marder abgelöst werden soll. Außerdem ist deutsches Personal für den Stab vorgesehen. Die endgültige Zusammensetzung des Kampfverbandes ist noch offen, weil die vom slowakischen Parlament vorgegebene Obergrenze, die sowohl für die Luftverteidigung als auch für die Battlegroup gilt, die vollständige Besetzung zunächst nicht zulässt.
(Archivbild 2008: Launcher einer getarnten Patriot-Stellung – Oliver Fischer/Bundeswehr)
Ich finde es bemerkenswert, dass die Slowakei eine Battlegroup unter tschechischer Führung auf slowakischem Staatsgebiet akzeptiert und kann das noch nicht so genau einordnen. Im historischen Kontext ist das aber schon ein Signal. Die Slowakei ist da sehr empfindlich.
Wie hoch ist denn ab dann der Personaleinsatz Deutschland an dieser Ostgrenze vom Baltikum bis hinab zu Rumänien?
Wenn das Ganze ein großer Stolperdraht sein soll, ja gut äh, was dann tun, wenn jemand darüber stolpert? Bis jetzt haben alle nur daran gedacht ein Signal zu setzen. Aber was, wenn es doch anfängt zu blinken?
@Zu alt: Wenn es anfängt zu Blinken wir vermutlich die Debatte über die Wiedereinführung der Wehrpflicht angesetzt.
1. Warum bekommt die Slowakei jetzt Flugabwehr, was die Balten seit Jahren vergeblich fordern?
2. Sollte die Battlegroup in der Slowakei nicht deutsch geführt werden? Jetzt sollen plötzlich die Tschechen führen.
3. Drei Staffeln Patriot? Selbst wenn mit Niederlande geteilt, dürfte das einzige deutsche Flakregiment bald wieder personell auf dem Zahnfleisch gehen, wie dies schon beim Einsatz in der Türkei der Fall war. Ein zweites Flakregiment wäre schon seit 2014 nötig. Wann merkt die BW dies endlich??
@zu alt: Eine deutsche Führung oder US Führung wäre einfacher für die Slowakei. Offensichtlich fühlt die Slowakei sich ziemlich bedroht, dass diese eine Tschechische Führung akzeptiert.
[Ich wäre nicht sicher, ob es nicht genau umgekehrt ist.
https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/video-slowakei-parlament-tumult-100.html
T.W.]
Ergänzend hierzu Anmerkungen auch hinsichtlich der Beteiligung an UN-Einsätzen und in aktueller Flüchtlingshilfe bei SVK und CZE.
https://www.dw.com/en/czech-soldiers-to-lead-nato-support-for-slovakia/a-61124950
Die Zusammenarbeit von Tschechen und Slowaken wird als sehr fruchtdringend und offenbar einvernehmlich dargestellt, etwas anders demnach als es tendenziell bei @Zu alt anklingt.
„Three decades after the collapse of the joint state, relations between the Czech Republic and Slovakia are remarkably good“.
Zwar hat sich die CSSR am 31.12.92 aufgelöst, jedoch sollten erschütternde Erfahrungen während gemeinsamer Staatlichkeit in 1938 und 1968 hinreichend Widerstandsmoral gegen den nächsten Agressor auslösen.
Dass Unser Heer lediglich eine InfKp, resp. PzGrenKp verfügbar macht liegt ursächlich sicher in mangelnder Verfügbarkeit entsprechender Tr im Status „Combat Ready“, ist andererseits aber grundsätzlich umso bedenklicher.
Das Heer ist vordringlich mit KpfTr, KpfUstTr, LogTr und FüTr mit HAufkl in der eFP, der NRF/VJTF, MINUSMA und EUTM gefordert, mehr geht nicht?
Hat der Inspekteur Heer also Recht mit „die Truppe stehe mehr oder weniger blank“ da?
Bedenklich.
[Wie war das mit den Abkürzungen; hatten wir das nicht kürzlich erst? T.W.]
@KPK Das war nicht skeptisch verstanden, sondern überrascht. Es würde mich sehr freuen, wenn die geteilten Brüder zueinander fänden. Auch wenn das nur eine Randbemerkung ist, zeugt es für eine Stärkung des Bündnisses.
Nochmal. Wieviele Truppen stellt D gesamt an der Ostgrenze? Ich kann bspw. nicht einschätzen wieviel Luftwaffenpersonal pro Eurofighter stationiert wird. Und wieviel Logistik, resp. rückw. Dienste, Stab etc. sind da gesamt tätig? Gibt es eine Zahl.? Zählt man die Marine mit?
@TW:
Kann man / Können Sie nicht ein Abkürzungsverzeichnis der Bundeswehr oder ggf auch NATO und Ländercodes auf dieser Seite dauerhaft verfügbar machen? Dann müssten Sie nicht ständig redaktionell „eingreifen“.
(Hinweis: ich brauch‘s nicht!)
@ KPK
Was soll das Heer denn noch stellen, wenn es eine Obergrenze gibt und ein Großteil des Personals für Patriot gebraucht wird? 700 Mann sind 700 Mann. Es muss nicht alles negativ immer sein.
KpfTr= Kampftruppe; KpfUstgTr= Kampfunterstützer (Pioniere beispielsweise); LogTr= logistische Truppen;
FüTr= vermutlich Fernmelder; HAufkl= Aufklärer. Kann man mit Kampftruppe, Kampfunterstützung sowie Einsatzunterstützung zusammenfassen but hey.
eFP= enhanced forward Presence;NRF= Nato Response Force; VJTF= Very High Readiness Joint Task Force;
MINUSMA+EUTM= Mali Einsätze
Wie viel Mann bindet eine Patriot Staffel bei der Bundeswehr? 100? Das sollte man durchhaltefähig hinbekommen…
Die 2. Staffel stellt NL
die 3. „Staffel“ hört sich eher nach mobiler Komponente LeFlSys mit NL an
[Nein, nach meinen Informationen ist dafür ebenfalls Patriot vorgesehen. T.W.]
Man könnte durchaus noch mehr Verbände und Kompanien schicken. Das Problem dabei ist aber, dass diese natürlich mit vollen Gerät und Personal hin sollen. Und das was der Verband (in der geforderten Qualität) nicht hat, wird anderen abgezogen. Wie für VJTF/NRF auch. Und dann sitzen die, die nackig gemacht wurden natürlich mit leeren Händen vor ihren Aufträgen.
Mehr ginge, klar, aber zu welchem Preis. Andere Einsätze laufen ja trotzdem weiterhin, das Personal muss auch ausgebildet werden mit SGA, DPA, Führerscheine, in der Vorausbildung wieder in LV/BV beübt werden und so weiter.
In Litauen mit dem 5t GL Baujahr 1972 ohne funktionierende Heizung, uralten undichten Nässeschutz (Übergang seit 2000?), antiquierten Funk und Signal sowie WhatsApp als Führungsmittel unterwegs zu sein, während die Litauer die neuen Unimogs mit neuestem Material und Wehrpflichtigen in Klamotten beladen, die sich bei uns jeder privat beschafft, zeigt international einfach nur ein desaströses Bild.
Es ist zwar schön, dass nun zumindest einige Fähigkeiten mittelfristig durch zum Beispiel BwFPS aufgefüllt werden, aber was bringt mir ein MULTI wenn nicht mal ein einziges Flat da ist um das Fahrzeug überhaupt zu nutzen?
Für die Einsätze werden mittlerweile zumindest die SK4-Westen ausgegeben, teils auch rechtzeitig um damit wenigstens einmal auf der Schießbahn oder dem Übungsplatz gestanden zu haben, aber was anständiges ohne Knöpfe und Reißverschluss zum drunter ziehen gibt’s dann wieder nicht.
Es sind so viele Ecken an denen es kneift, die Listen sind ewig lang, und am Ende wird die Rechnung deutlich höher sein als 100 Mrd um Kaltstartfähigkeiten in wesentlichen Teilen des Heeres zu erreichen.
Den letzten Satz des Beitrages sollte man nochmal hervorheben. Da wird sich in den nächsten Tagen ganz sicher noch was tun. Bei zwei deutschen Patriotsystemen die weit disloziert voneinander eingesetzt werden sollen, wird der Personalansatz erheblich sein. Dazu Führungs- und Unterstützungskräfte sowie die Infanteriekompanie und nicht zu vergessen die Logistik. Da sind 700 Mann mal ganz schnell erreicht.
An und für sich ein schönes Signal der Bündnissolidarität. Vom politischen abgesehen ist diese Entscheidung militärisch gesehen deutlich unzweckmäßig. Ein Aufstocken des deutsch geführten eFP Verbandes in Litauen durch eine weitere deutsche verstärkte Kampfkompanie sowie durch Flugabwehr würde die Kampfkraft dort deutlich erhöhen und somit eine deutlich höhere Abschreckung generieren. Zusätzlich vereinfacht das die deutsche Logistik.
Multinationalität auf taktischer Ebene funktioniert in einem richtigen Krieg einfach nicht, das scheitert an Sprachbarrieren und deutlich unterschiedlichen Grundsätzen der verschiedenen Nationen. Rein nationale eigenständige Kampfverbände, die auf operativer Ebene multinational arbeiten, ähnlich der multinationalen Korps im kalten Krieg nur auf kleinerer Ebene hätten mMn. deutlich mehr Aussicht auf Erfolg im Gefecht. Da ein Krieg mit Russland zwar unwahrscheinlich aber nicht auszuschließen ist sollte auch jede Entscheidung über Truppenentsendungen das Ziel haben dort maximal viel Kampfkraft zu generieren und das geht nur mit einer Schwerpunktbildung, nicht mit einer aufsplitterung der Verbände.
@S4 Offz
Sehe die Dislozierung nicht negativ, im Gegenteil, bin sehr dafür.
Habe aber kritische Verständnisfragen, z.B. auch: da wird also eine Deutsche Kompanie eingesetzt, Inf/PzGren, wer führt, setzt ein, befiehlt diese Einheit?
Der übergeordnete Verband ist am Standort, oder sind Teile Bataillonsführungsgruppe mit dabei? Wohl nicht.
Ernsthaft, dort werden Tschechen, Niederländer, Slowenen (Slowaken???, s. o), Amerikaner neben Deutschen stationiert. Angehörige jeweiliger Luftwaffen (FlaRak) und der Heere. Wer befiehlt also diese deutsche Kampfkompanie?
Am Rande, G6/S6 in dieser bunten Truppe wird durchaus fordernd sein. Ein Festival von Interoperalität oder Standardisierung, wohl kaum!
[Äh, da gibt’s diese, äh, NATO. So ähnlich wie die Frage wer die Soldaten div. anderer Nationen in der deutsch geführten Battlegroup in Litauen befehligt. Aber so rund 70 Jahre nach der Gründung der NATO wollen wir mit diesen Dingen nicht bei Null anfangen, oder? T.W.]
Herr Wiegold, dies ist ne komplett andere Nummer.
Weil: es wird eine Infanteriekompanie, später wohl Panzergrenadierkompanie, beide für sich nicht lebensfähig, aus einem deutschen Bataillon herausgenommen und irgendwem (!) unterstellt.
Egal welche Nation, die Zusammensetzung der NATO-Partner dort erweckt nicht den Eindruck, irgendwer wüsste mit „dieser“ DEU Einheit etwas anzufangen. Intime Kenntnis bei NLD, DEU, U.S. etc Soldaten eines Flugabwehrraketengeschwaders der Luftwaffe liegen zu Inf/PzGren nicht vor.
Ein eFP- Vergleich zieht hier absolut nicht. Dort sind Heeressoldaten jeweiliger gleicher (!) Truppengattung in Zusammenarbeit kombiniert.
Hier ist die Chance statt S2 G2 zu weden ….Nein Lieber nicht…….Das würde ja kämpfen bedeuten……Soviel zum Thema wir „Stehen mit Ukraine“….
@Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) sagt: 15.03.2022 um 22:09 Uhr
„Wer befiehlt also diese deutsche Kampfkompanie?“
Na, der Kompaniechef natürlich.
Ungeachtet der bisher ablehnenden Haltung der Bundesregierung steht Polens Vorschlag nach einer NATO-Friedensmission für die Ukraine im Raum. Welche Kräfte und Mittel hätte die Bundeswehr (theoretisch) beizusteuern??
Eine allgemeine Frage(hoffe sie sei verziehen), wie läuft denn überhaupt die Kommunikation bei solchen gemischten Einsätzen ab? Also in welcher Sprache? Wird alles simultan für jeden übersetzt, oder wird pragmatisch Englisch verwendet, was zumindest rudimentär die meisten beherrschen sollten?
Truppenintern wird ja jede Einheit ihre Landessprache sprechen, aber wenn man doch schnell etwas zwischen den Truppenteilen klären muss, dann stelle ich mir das schwierig vor, wenn erst ein Übersetzer bemüht werden muss, oder „rudimentäre“ Sprachkenntnisse für Missverständnisse sorgen.
Und trotzdem kann man von einem Infanteristen erwarten, dass er mehr weiß, außer wo beim Gewehr vorne ist. D.h. sie können die ihnen zugeteilten Aufgaben (Sicherung der Patriots?) übernehmen. Ja es ist nicht ideal, ja es wird kein Spaß machen. Aber da haben sich andere Leute mit viel Sternen auf den Schultern Gedanken gemacht und nicht einfach blind Karten gezogen im Sinne von: „Was schicken wir denn dahin“.
War auch nicht mal angedacht als Ergänzung Iris t SLM zu Beschaffen?
@Pio-Fritz
Was soll das?
Wer befiehlt deren Einsatz? Der Chef führt, nach Befehlen von wem?
@KPK
Werfen Sie da nicht einiges durcheinander? Die Inf/ PzGren ist doch nicht als Objektschutz für die Fla vorgesehen.
Die Inf/ PzGrenKp wird in die Multinationale Battlegroup (MN BG) intergriert und dort dann entsprechend durch den MN BG Kommandeur (CZE) geführt. Logischerweise wird die Kompanie um ein „Versorgungspaket“ aus der 1. Kompanien verstärkt. Dazu dann noch ein paar Mann im BG Stab, dabei der stvKdr oder der S3 StOffz, als SNR.
Genauso wie wir das seit 5 Jahren in der eFP BG LTU machen. StvKdt immer ein Niederländer, die jeweiligen Kompanie bringen ein eigenes Versorgungspaket mit. Deshalb hat so eine BG als verstärktes Bataillon eine Personalstärke von rund 1200 Mann. Übrigens ist in Litauen regelmäßig auch eine CZE Kompabie dabei.
Die Fla-Kräfte werden wohl in eine vergeleichbare MN- oder DEU/NLD Führungskonstruktion eingebunden.
@ lukan
Arbeitssprache im multinationalen Umfeld ist immer Englisch.
@all
Die Sicherung/ Unterbringung der Patriot ist doch zunächst Sache der Host Nation, oder?
Wenn perspektivisch nicht jede Armee mehr alles kann (gerade die mittelgroßen Mittel- und Osteuropäer), dann muss die Zusammenarbeit klappen.Einsätze, die mehr als 2 Wochen laufen, sind dafür gut geeignet.Ich sehe die eFP als einsatznahe Übung. Sicher wird sich da einiges zurechtrucken müssen, aber am Ende des Tages wird die Kampfkraft gesteigert (wenn ale das gleiche Ziel=gleichen Feind haben).
@Andreas
Selbst wenn hier jemand dazu in der Lage wäre, würde es befremdlich sein auf diesem Portal die Möglichkeiten der BW aufzulisten. Meiner Meinung ist die Bundeswehr eh viel zu transparent im Internet präsent.
Das sollte tatsächlich auch von Seiten der Bundeswehr endlich beendet werden. Um potentielle Bewerber zu ködern wurde die Bundeswehr sowas von medial ausgebreitet das der Gegner nur minimale nachrichtendienstlichen Aufklärung nötig hat, um die BW und deren Leistungen einschätzen zu können. Dazu kommt das dauerhafte mediale Niedertreten der Bundeswehr.
Hier muss sich dringend was ändern.
[Hm. Ich verstehe das schon so, dass Ihnen auch Augen geradeaus! ein Dorn im Auge ist. Nun gut, kann ich nicht ändern. Sie beklagen das angebliche „dauerhafte mediale Niedertreten der Bundeswehr“ und wollen zugleich die öffentliche Präsenz der Bundeswehr abschaffen. Merken Sie selbst, oder? T.W.]
Zum operativen Einsatz FlaRak ein paar Fragen:
Wie weit kommt man mit einer einzelnen Kampfstaffel mit einem Radargerät mit 90° Beobachtungswinkel? Oder geht doch eine FlaRakGrp?
Wer übernimmt die Force Protection der FlaRak? Die InfKp?? Dann könnte auch das ObjSRgtLw mitgehen…
Wenn die DEU Obergrenze wirklich bei 700 liegt, dann wird außer der FlaRak + National Support Element (NSE) nicht mehr viel Luft sein….jedenfalls nicht für eine vstk JgKp mit ggf eigenem NSE. Aber das wird sich wohl in den nächsten Tagen ergeben. Die FlaRak wird im NATINADS (NATO Integrated Air Defense System) über das SVK/CZE CRC geführt, dass ist NATO SOP. Aber ob das CRC dann über ein COAC von Brunnsum oder Ramstein geführt wird, wird sich zeigen. Die Sicherung wird hoffentlich durch SVK Kräfte übernommen, da die sich dann auch ggf gegen mögliche Demonstranten der SVK Putin-Versteher-Fraktion durchsetzen könnten.
Sollte eine Kp Jäger tatsächlich irgendwann mal folgen, wird die sich schon in eine BG einbinden lassen. Bei VJTF schaffen es andere Nationen ja auch Kpn oder sogar Züge in MN Strukturen einzubinden. So schlecht nicht wir nun auch wieder nicht!!!
Ich finde, KPK (u.a.) hat mit seinen Zweifeln zur stringenten, einfachen Führung eines nun wirklich sehr taktischen Gemischtwarenladens, der quer durch TCN, TSK/OrgBereiche geht, starke und valide Bedenken geäussert, die ich teile.
Hier wurde mit heisser Nadel politische Aktionsfähigkeit gehuldigt, auch um zu verschleiern, dass man wohl wirklich blank ist.
Die Führungs-/ Koordinationsprobleme, logistische Abstimming, vlt unterschiedliche RoE mit nationalen caveats, nebst ungeübter EinsVerfahren und sprachlichen Lücken lassen mich die Chefs und Kdre bedauern.
Hätte man anders lösen können, vlt. mit einer homogenen Reserve, die aber in 6 Wochen vernünftig abgelöst werden würde.
@PzH2000
Sie stellen Vermutungen an. Ich habe auch dazu o.g. Fragen.
Wofür die Inf/ PzGrenKp tatsächlich eingeplant ist, „als Objektschutz für die Fla“ ja/nein, Verbindliches dazu weiß derzeit hoffentlich das abgebende Btl und die ausgewählte Kp.
Das „Logischerweise wird die Kompanie um ein „Versorgungspaket“ …“ ist Standard, keine Frage.
Begrenzender Faktor ist aber die 700-Obergrenze. Bei dieser Mengenangabe dürfte FlaRak in toto angesichts des Hauptauftrages Vorrang genießen.
Meine Gedanken kreisen auch eher darum, wer, mit welchem taktischen Sachverstand diese Deutsche Kp fähigkeitsorientiert wozu einsetzt.
Kurz noch die Anmerkung zur Ablösung, die PzGrenKp ist keine JgKp, habe beides gemacht. Ein simples „Ablösen in der Stellung“ geht nicht.
@KPK
Bis zu einem gewissen Grad vermuten wir hier alle, aber ausgehend vom den bekannten Informationen und meinen Erfahrungen als G3Plans für u.a. eFP und internationale Übungen, ist das eher ein „Educated Guess“.
DEU beteiligt sich also
a) an einer Battlegroup (Gefechtsverband) unter CZE Führung. Das gänzlich ähnlich den 4 eFP BG. Folgerungen siehe meinen letzten Beitrag, Personalansatz 200+/-.
b) einem DEU/NLD FlaRak Verband. DEU Anteil 500+/- Mann. Ob das reicht oder zu knapp, kann ich als Heeresmann eher nicht bewerten, scheint aber nicht zu unrealistisch.
Allgemein kann ich diese sehr grundsätzlichen Bedenken nie so ganz nachvollziehen. Klar ist, daß MN Gefechtsverbände einen höheren logistischen und führungstechnischen Aufwand bei geringerem Gefechtswert aufweisen als ein nationaler, vergleichbarer Verband. Gerade bei eFP (und vergleichbar) geht’s es aber nicht um maximalen Gegechtswert, sondern um maximalen Symbolwert i.S.v. Demonstration des Zusammenhalts.
Außerdem machen wir sowas im Heer seit Jahren, sei es dauerhaft Bi-Nationale Integration bis auf Zug-Ebene, einsatzgleiche Verpflichtungen wie eFP oder auch Übungen. Und immer funktioniert es am Ende.
Luftwaffe und Marine sind ja quasi schon immer NATO-Integriert unterwegs, dürften also noch weniger Probleme haben.
@KPK
Naja, auch ein CZE BtlKdr kennt die grundlegenden Einsatzgrundsätze Inf bzw. MechInf. Feinheiten erklärt ihm ggf. der SNR zusammen mit dem KpChef. Auch das ist mittlerweile fast schon Alltagsgeschäft.
Ein extremes Beispiel, Teinahme eines JgZg Boxer als Teil eines US National Guard MechInfBtl an einer Übung in Georgien. Nicht einfach, aber es funktionierte.
dpa meldet, daß die Verlegung von Patriotsystemen aus Husum(Flugabwehrraketengeschwader 1) in die Slowakei begonnen hat Fahrzeuge mit Ausrüstung und Waffensystemen seinen auf dem Weg in die Slowakei.
@PzH2000
Wenn Sie mir die Stelle zeigen, in der von CZE Kampftruppe die Rede ist, ziehe ich alle Kommentare zurück.
Denen vertraue ich natürlich eine DEU Jg/PzGrenKp an.
@KPK
Naja,was soll es denn sonst sein? Eine „Battlegroup ähnlich eFP“, kann ja nur auf ein KpfTrpBtl hinauslaufen. Als weiterer Anhalt dient die vergleichbare BG in Rumänien, Leitverband FRA Gebirgsjägerbtl ( 7e Regiment Chasseurs Alpine, wenn ichs richtig in Erinnerung habe).
Nochmal, ich glaube nicht bzw. sehe keinen Anhalt dafür, daß Inf/PzGren und FlaRak gemeinsam in einem Verband stehen, wäre ja auch Quatsch.
@Zu alt:
Meiner mehr oder weniger fachlichen Schaetzung nach, koennen eine kleine Anzahl EF (<=6) mit ca 30 bis 40 Soldaten aus der „Technik“ durchhaltefaehig betrieben werden. Dies setzt natuerlich den ernsthaften Willen der Fuehrung voraus (das Arbeitszeitgesetz wird dann ggf. nicht immer eingehalten :) ).
Dazu kommt noch Personal aus der fliegenden Staffel, dazu habe ich aber nicht ausreichend Sachkunde. *sarc on*Ich gehe mal von mindestens 1 Soldaten (Pilot ;) ) aus. *sarc off*
„Wenn das Ganze ein großer Stolperdraht sein soll, ja gut äh, was dann tun, wenn jemand darüber stolpert?.“
Strafanzeige vorm EuGH…
wenn’s stimmt was manche gesagt haben – dass Merkel „die Dinge vom Ende her denkt“ – dann war sie wirklich Honeckers Rache.
Gibt es seriöse Verifizierung über Anzahl ausländischer Kämpfer i.d. Ukraine?
In Polen und im Baltikum wierden verstärkt Übungen mit Reservisten angesetzt und – m.W. – auch Freiwillige (zumindest für den Zivilschutz) trainiert. Ähnliches in D denkbar?
Schutzräume sind ja teils noch vorhanden, an Ausbau/Nutzbarkeit ist wohl noch die Bürokratie im Weg (?)
@PzH2000
„Was soll es sonst sein“? Warten wir’s ab.
@ZcohenCNN
News: Slovakia has preliminarily agreed to provide Ukraine w/ S-300 air defense system, per 3 sources. US & NATO still grappling with how to backfill that country’s own defensive capabilities & the transfer is not yet assured.
Slowaken hängen sich rein? Ausbildung wo?
Was haben eigentlich alle mit Sicherung oder gar „Force Protection“ der FlaRak in der Slowakei? Die Slowakei ist nicht die Ukraine. Weshalb sollte dort „Force Protection“ notwendig sein? Und wieso soll sie dort notwendig sein, aber nicht auf einer Übung in Norwegen oder auf Kreta? Nicht verstanden – jeder Truppenteil sichert sich grundsätzlich selbst und wenn überhaupt, wäre es Sache der LwSichTr, etwas zur Sicherung abzustellen und nicht des Heeres – wenn nicht gar die Host Nation die Sicherung übernimmt.
@ Hans Dampf Ja, Sie haben Recht, grundsätzlich sichert sich jeder selbst. Aber es gibt auch Ausnahmen. Habe ich selber 99/2000 im Kosovo mitbekommen. Da saßen ein paar Fernmelder einsam und alleine auf einem Berg und haben eine Station betrieben. Die waren recht schnell offen und wurden dann durch extra Sicherungskräfte gesichert. Ansonsten gehe ich davon aus, dass die Kameraden der Luftwaffe sich schon Gedanken zum Thema Sicherung gemacht haben.
perspektivisch ist es wichtig dass der Nachfolger / die Ergänzung von Patriot weniger Personal bindet… und dadurch auch durchhaltefähiger verlegt werden kann.
Ich denke hier an Iris-T SLM. Liegt leistungsfähig knapp unter Patriot, bindet aber massiv weniger personal.
Ich hoffe dass man hier als Ergänzung 4-6 Systeme zeitnahe beschaffen wird.
ggf bietet Patriot durch Soft- und Hardware Upgrades diesbezüglich aber auch noch potentiale um den Personalaufwand zu reduzieren.
Um durchhaltefähig bei Patriot zu sein bedarf es auch Reserve Flugkörper. Ich befürchte da sind die Bestände bei PAC2 und PAC3MSE nicht wirklich hoch ausgelegt. Zumal ein Flugkörper da zwischen 2-4 Mio € kostet.
Bevor hier massiv Nachschub geordert wird sollte man über die zeitnahe Integration von PAAC4 (wie Polen) nachdenken… da liegt der Stückpreis bei 400.000€ … man bekommt also um Faktor 5-10 mehr Flugkörper fürs gleiche Geld. Außerdem soll die Reichweite von PAAC4 höher sein.
„Bundeswehr geht an die Ostflanke der Allianz“
Das wirft bei mir zwei Fragen auf:
1) Hat die Bundeswehr dafür eigentlich das nötige Material? Nacht dem Wegschenken von soviel Wehrmaterial und bei aufrechterhaltung der anderen internationalen Einsätze müsste die Bundeswehr ausrüstungstechnisch doch längst ‚auf dem Zahnfleisch‘ gehen.
2) Wenn man in der NATO auch weiterhin nicht vorhat, militärich in den Krieg in der Ukraine einzugreifen, dann ist das doch bloß ein teurer Akt von Symbolpolitik.