„Zugespitzte Russland-Ukraine-Krise“: Bundeswehr setzt mehr Truppen in Marsch (Nachtrag)

Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine und der wachsenden Spannungen mit Russland hat die Bundeswehr zusätzliche Soldaten in Marsch gesetzt. So liefen sechs Kriegschiffe, fünf Minenabwehreinheiten und ein Tender*, von Kiel aus.

Das – zuvor nicht bekannte – Auslaufen der Boote aus Kiel teilte die Marine am (heutigen) Montag mit:

Am Montag, den 28. Februar 2022 um 15 Uhr, werden die Minenjagdboote „Sulzbach-Rosenberg“ und „Homburg“, das Minensuchboot „Siegburg“ sowie der Tender „Elbe“ in die Ostsee auslaufen, um die NATO-Nordflanke zu verstärken. Zusätzlich machten sich heute Vormittag die Minenjagdboote „Datteln“ und „Fulda“ auf den Weg. „Unser Signal ist klar: Nicht während unserer Wache!“ so der Befehlshaber der Flotte, Vizeadmiral Jan C. Kaack.
Aktueller Anlass dieser Maßnahmen ist die im Moment zugespitzte Russland-Ukraine-Krise und die verstärkte Bedrohung, die insbesondere Deutschlands Partner in Osteuropa wahrnehmen.

In den vergangenen Tagen war bereits die Korvette Erfurt ausgelaufen, um einen Einsatzverband der NATO zu verstärken. Außerdem wurde das so genannte Flottendienstboot Alster, ein Aufklärungsschiff, in die Ostsee entsandt.

Im Moment ist unklar, ob es darüber hinaus auch noch weitere kurzfristige Entsendungen deutscher Einheiten oder Flugzeuge gibt.

Update: Offensichtlich ist der Einsatz der NATO-Speerspitze, der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF), im Gespräch:

Nachtrag: Die Bundeswehr verstärkt zudem ihre Luftaufklärung über der Ostsee. Dafür sollen ein Seefernaufklärer des Typs P-3C Orion der Marine und Tornados der Luftwaffe eingesetzt werden (die Tornados dürften vom Taktischen Lufwaffengeschwader 51 Immelmann aus Jagel kommen). Das teilte die deutsche NATO-Vertretung am Montagabend mit; das Verteidigungsministerium bestätigte das inzwischen:

*Formulierung präzisiert

(Archivbild 2014: Der Tender Elbe und ein CH-53 GS der Luftwaffe – Helwin Scharn)