Sicherheitshalber der Podcast Folge 52: Die Ukraine-Krise und ihr Kontext | Dieses “FCAS”… äh, brauchen wir das? | Buchempfehlungen
Sicherheitshalber ist der Podcast zur sicherheitspolitischen Lage in Deutschland, Europa und der Welt. In Folge 52 sprechen Ulrike Franke, Frank Sauer, Carlo Masala und ich zuerst über die aktuellen Vorgänge rund um die Ukraine und die russischen Truppen an der Grenze. Der Schwerpunkt ist dabei weniger das aktuelle Geschehen als vielmehr die Diskussion der historischen Hintergründe, insbesondere mit Blick auf die NATO-Osterweiterung und die russische Bedrohungsperzeption, die ja in der öffentlichen Debatte aktuell immer wieder eine Rolle spielen. Auch die Frage, was Russland – bzw. Putin – mit der inzwischen von detaillierten Vertragsentwürfen flankierten militärischen Drohkulisse eigentlich bezweckt, besprechen wir.
Im zweiten Teil wenden wir uns – bereits zum zweiten Mal ausführlicher – dem Future Combat Air System (FCAS) zu und fragen sich, warum dieses Rüstungsprojekt eigentlich geplant ist wie es geplant ist. Dabei stehen (durchaus unterschiedliche) Vorstellungen auf deutscher und französischer Seite mit Blick auf militärische, industrie- und europapolitische Aspekte im Vordergrund – ebenso wie die Frage, wofür man FCAS eigentlich konkret zu brauchen glaubt. Abschließend ausnahmsweise mal nicht der Sicherheitshinweis, sondern, der guten alten Jahresendtradition folgend, stattdessen ein paar Buchempfehlungen.
Ukraine: 00:01:45
FCAS: 00:45:46
Fazit: 01:20:48
Buchempfehlungen: 01:22:43
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Erwähnte und weiterführende Interviews, Literatur und Dokumente:
Thema 1 – Ukraine/Russland/USA/NATO
Uwe Klußmann, Matthias Schepp, Klaus Wiegrefe:
Absurde Vorstellung, Der Spiegel 48/2009
National Security Archive:
Memorandum of conversation between Mikhail Gorbachev and James Baker in Moscow, 9.2.1990
Svetlana Savranskaya, Tom Blanton:
NATO Expansion: What Gorbachev Heard, National Security Archive Briefing Book 613, 12.12.2017
Hannes Adomeit:
NATO Osterweiterung: Gab es westliche Garantien?, BAKS Arbeitspapier 03/2018
Luke Harding:
On the Ukraine frontline: ‚only the dead aren’t afraid‘, The Guardian, 16.12.2021.
Nolan Peterson:
Lessons in Winter Warfare From the Ukrainian War Zone — A Case Study for America’s Arctic Pivot, Coffe or Die Magazine, 13. 3.2021
Christoph Heusgen im Interview:
Putin verklärt das Stalin-Regime, RND, 28.12.2021
Augen geradeaus!:
Russlands Vorschläge für Verträge über „Sicherheitsgarantien“: Faktisch ein Ende der NATO (Neufassung) – inklusive Links zu den zwei russischen Vertragsentwürfen in der inoffiziellen, allerdings vom russischen Außenministerium veröffentlichten englischen Übersetzung, 17.12.2021
Michael Schwirtz:
Ukraine Commanders Say a Russian Invasion Would Overwhelm Them, New York Times, 9.12.2021
Gustav Gressel:
Russia’s military movements: What they could mean for Ukraine, Europe, and NATO, ECFR, 17.11.2021
Gustav Gressel:
Why Russia could invade Ukraine again, ECFR, 3.12.2021.
Thema 2 – FCAS
Sicherheitshalber Folge #22 (Live aus Urania in Berlin): Iran+USA=WWIII? | Deutsch-französisches Milliardenprojekt „Kampfflugzeug FCAS“, 28.01.2020
Airbus/Fraunhofer FKIE:
Die verantwortliche Nutzung neuer Technologien in einem Future Combat Air System (FCAS)
(Full Disclosure: Das ist die AG, in der Rike und Frank mitarbeiten)
Franz-Stefan Gady, Oskar Glaese:
Germany to operate armed UAVs: too little too late?, IISS Analysis, 29.11.2021
Dominic Vogel: Future Combat Air System: Too Big to Fail, SWP, 11.12.2020
Nana Brink:
Die Wunderwaffe, Internationale Politik, 1.5.2021.
Buchempfehlungen
Carlo:
A. Cosby: Blacktop Wasteland, 2020
&
Marie Elise Sarotte: Not One Inch: America, Russia, and the Making of Post-Cold War Stalemate, 2021
Rike:
Ada Palmer: Too Like the Lightning, 2016
&
Tracy Walder: The Unexpected Spy, 2021
Frank:
David Graeber, David Wengrow: The Dawn of Everything: A New History of Humanity, 2021
Thomas:
Monisha Rajesh: Around India in 80 Trains & In 80 Zügen um die Welt
Zum Thema Was wäre das Playbook für eine russische Militäraktion:
Ich denke, eine militärische „Lösung“ des Konflikts ist nicht in Putins Interesse. Ganz im Gegenteil, er muss danach streben, den Konflikt zu verewigen. Die Ukraine kommt niemals in die EU oder die NATO, solange sie einen ungeklärten Territorialkonflikt hat. Den militärisch zu „lösen“, würde Putin zukünftiger Druckmittel berauben und die Rest-Ukraine in die Hände des Westens treiben.
Das Playbook lautet Georgien! Die russischen Truppen marschieren ein und stabilisieren die beiden „Volkstepubliken“ dauerhaft, ganz genau so, wie sie das in Südossetien und Abchasien gemacht haben.
Das Playbook läuft seinen üblichen Gang.
Lawrow sichert russischen Staatsbürgern im Donbass Schutz zu:
https://ria.ru/20211231/donbass-1766277488.html
Wieder einmal ein großes Dankeschön an das Team, für die Aufbereitung eines komplexen Themas (Thema 1).
Das hilft mir immer bei der Einordnung.
Eine kleine Spitze habe ich aber trotzdem noch vorbereitet: Ich bin sehr froh darüber, wie aufgeklärt „der Westen“ doch ist. Selbst nach der dritten Generation läßt sich hier keinerlei Spur für ein „Brainwashing“ feststellen, dass „Russland halt der Feind ist“.
Dies zeigt sich sehr schön im Fortbestehen eines Verteidigungsbündnisses (von zweien), welches unter dem Eindruck der Blockkonfrontation nach Ende des zweiten Weltkrieges entstand.
Den anderen Block gibt es Heute wohl nicht mehr.
Ob Deutschland ein Programm wie das FCAS braucht? Ja! Ob man so ein Rüstungsprogramm unbedingt mit den eigensinnigen Franzosen machen muss, nein!
@ Scharlatan
Ich stimme Ihnen zu, dass die westliche Denke wieder im kalten Krieg angekommen ist.
Das ist traurig, wenn man bedenkt, wo man 1989 stand.
Am Ende geht bei diesem ganzen Kräftevergleich nur um das liebe Geld, allerdings auf Kosten der Schwachen.
Ich bleibe daher bei meiner Meinung, dass der Westen auf Russland zugehen müsste und nicht umgekehrt.
Hallo,
mal eine Frage am Rande, in dem og. Podcast wird (so um min. 13:00) behauptet, die Westgruppe der Truppen (Sowjetunion/Russland) sei auch als „6. Armee“ bezeichnet worden. Also mir ist der Begriff noch nie untergekommen. Beim wikipedia Artikel findet man auch nichts derartiges vermerkt. Abgesehen davon, wirkt der Begriff auch deshalb seltsam, weil diese „Gruppe“ aus mehreren „Armeen“ der Landstreitkräfte zusammengesetzt war, Danke und Gutes Neues.
@ MoneyMaker
Nun, was wäre die Alternative…?
Die egozentrischen Briten, die sturen Italiener, die nationalstolzen Polen, oder eins der vielen Länder mit klammem Geldbeutel in der EU…?
;-)
Es ist ein so großes Projekt, dass man alle europäischen Länder involvieren müsste.
Falls das nicht passiert, freue ich mich auf die erste Luftfahrtshow, wo Tempest und NGF direkt nebeneinander stehen und der Laie sie genauso wenig auseinander halten kann, wie Typhoon und Rafale…
;-)
Mal auf die naive. Würde des den nichts bringen die Ukraine mit Panzerabwehrwaffen zu fluten? Also atgm 5000 werfer und 500000 Raketen? Die Technik ist da. Zb alle restlichen Milan der BW.
Tja. Leider funktioniert es aber nicht wie unter normalen Menschen schlicht zu sagen “ lieber Wladimir komm wir haben Weihnachten. Hier ist ne Kiste Becks. Reden wir mal über Politik.“
@Werner69:
Das wunderte mich auch, da die GSSD bzw GST größer als eine Armee war und die 6. Armee im Kalten Krieg in Murmansk stationiert war.
Vielleicht hat der Professore einfach die 6. Armee aus anderen Zusammenhängen im Kopf gehabt…
Vielleicht klärt sich das ja noch auf?
@alle
Ihr habt natürlich recht. Ich habe mich versprochen. Es gab keine 6 Armee der UdSSR in der DDR. Sorry
Carlo Masala
Es treibt einem immer die Tränen in die Augen, wenn man sieht wie der bösen Westen sich immer weiter Richtung Osten schiebt und den schwachen Russen in die Enge treibt. Wenn das so weitergeht, wird Kamchatka der letze Zufluchtsort fuer die freundlichen, nicht aggressiven Russen sein. Dabei wollen die freundlichen Russen doch nur spielen…mit ihren Nachbarn. Das dabei Zivilflugzeuge abgeschossen werden, ganze Landstriche annektiert und Staaten destabilisiert werden darf man nicht so ernst nehmen. Wenn selbstständige Staaten fuer sich entschieden wollen, welchem Bündnis sie beitreten wollen, dann sind das halt die Konsequenzen. Man könnte sich ja auch „freiwillig“ mit den Russen gegen den aggressiven Westen verbünden.
Das der WP nicht mehr besteht, liegt ja eigentlich auch nur daran, das der an sich friedliche Russe diesen Pakt aufgeloesst hat…trotz der Proteste von den baltischen Staaten, Polen, Ungarn, Tschechen und anderen, um dem Frieden in Europa eine Chance zu geben. Aber dann kam wieder der böse Westen und hat sich die hilflosen Staaten gegen ihren Willen einverleibt. Böse böse böse!!!
Es ist schon interessant was es fuer abstruse Ideen gibt…der Engländer würde fragen:“ Do you want cheese with your whine?“
Was FCAS angeht, was kann da schon schiefgehen? Ausser das es doppelt so teuer wird und 3 mal so lange dauert wie geplant und die DEU Version nach Einführung noch 5 Jahre braucht bis sie IOC ist, allerdings ohne die autonomen Drohnen da die im DEU Luftraum nicht eingesetzt werden dürfen. Dafür kann man gerne schon mal 5-15 Milliarden investieren!
In diesem Sinne, ein frohes neues Jahr…..auch an unsere Freunde von der IRA, Referat „Augengeradeaus Blog“, auf dass wir hier noch viele vergnügliche Stunden verbringen dürfen!
Danke für den Beitrag über FCAS.
Die Fragen „Für was brauchen wir FCAS“ und „Was verstehen wir unter FCAS“ sind interessant.
FCAS soll ja wohl die Überlebensfähigkeit und Wirkfähigkeit in einem möglichen Peer-to-Peer Konflikt der Zukunft sicherstellen. Weiträumige Aufklärung, Teaming mit UAV, sichere Kommunikation in einem Netz/System, ELOKA aus der Luft (SEAD), Stealth und weitere technische Verbesserungen sollen dies sicherstellen. Wir sollten aber aufpassen, dass wir hier nicht auf das Christkind im Jahr 2040 (oder später) warten. Glaubwürdig wird das mMn nur, wenn wir diesen Elefanten kontinuierlich in kleinen Scheibchen entwickeln und die Fähigkeiten kontinuierlich einführen und verbessern. Deswegen wäre es z.B. auch notwendig, die Fähigkeit SEAD und DEAD übergangsfrei vom Tornado auf ein Nachfolgemuster zu überführen. Die Fähigkeiten und Komponenten der „Combat Cloud“ müssten kontinuierlich mit den bestehenden Flotten aus Rafale, Eurofighter und eventuell Growler/Super Hornet Block III entwickelt und getestet werden (und auch eingeführt werden). Ein Warten auf das NGWS im Jahr 2040+ mit folgender (aber unmöglicher Big Bang) Einführung konterkariert jede Begründung nach der Berechtigung für FCAS, denn die Lücke der Fähigkeiten bis 2040 (noch 20 Jahre!) ist wohl absehbar.
Die Komponente der weitreichenden unbemannten Wirksysteme gibt es doch schon heute (z.B. Marschflugkörper) und wurden 1991 und 2003 eindrücklich demonstriert. Wenn man wirklich mehr von den USA unabhängig werden will, müsste man doch auch mehr in dieser Richtung denken und weiterentwickelte Systeme beschaffen, oder? Ist da Taurus mit seinen 350+ km noch ausreichend und auch für diese Fähigkeiten vorgesehen?
Die Fähigkeiten und Komponenten der „Combat Cloud“ wären doch ein interessantes Thema für die deutsche (und spanische) Industrie, wenn sich Dassault auf den NGWS „stürzt“, und die Ergebnisse daraus wären auch ohne den NGWS im Fall der Fälle nutzbar. Wie man die Fähigkeiten und Komponenten verifiziert ist eine Frage. Rein simultativ oder auch live auf einer Range? (von Spanien aus über dem Atlantik?) Die Frage ist dann doch aber auch, woher die echten Daten zur Entwicklung der Aufklärung und SEAD/DEAD kommen sollen?
Die Gefahr sehe ich schon, dass sich Frankreich zu arg auf den NGWS konzentriert als zukünftiges Exportgut ohne FCAS. Wird es einen Exportkunden für das mehr oder weniger ganze, und damit noch teuere, FCAS-System geben (wenn überhaupt gewünscht)?
Ich habe inzwischen gelernt, dass künstliche Intelligenz auch selbstlernende Systeme umfasst. Wenn das auch für Komponenten von FCAS vorgesehen ist, wie soll das dann funktionieren? Wir hoffen, es nie einsetzen zu müssen. Durch ständige Simulationen? Das sieht für mich nach Deterministik aus (abhängig davon, was und in welcher Reihenfolge ich in die Simulation stecke), und nicht nach selbstlernend.
Ich würde noch gerne folgende 2 Gedanken ergänzen.
1) In den Links, die ich aus diesem Blog verfolgt habe, diskutieren französische Offizielle auch mögliche, hoch intensive Konfliktszenarien mit Staaten aus dem Mittelmeerraum.
2) Im Zusammenhang mit dem Blogeintrag zur Installation des 56th Artillery Command in Mainz-Kastel wurde von einem Mitdiskutanten die Möglichkeit von DEAD durch weiträumige Flugkörperartillerie erwähnt. In einem Interview mit ESUT hat der GI des Heeres Mais gesagt, dass in 20 Jahren wohl kein Kampfhubschrauber auf dem Gefechtsfeld gegen die dann bestehenden Möglichkeiten von A2/AD bestehen kann.
zur Veröffentlichung der Abkommensentwürfe seitens Russlands – das wurde in der Diskussion etwas ridikulisiert.
Deshalb hier der Vorgang in seinem zeitlichen Ablauf:
# Karen Donfried werden die Abkommensentwürfe am 14. oder 15.12. in Moskau übergeben;
# Die NATO publiziert am 16. 12. eine Stellungnahme dazu, in der gesagt wird „We are aware of Russia’s recent European security proposals“. – um dann die NATO-Positionen dazu zu bringen
# Am 17. 12. reagiert Russland mit der Veröffentlichung der Abkommensentwürfe.
Ich interpretiere die Publikation vor diesem Hintergrund als angemessenes Verhalten: Russland ein Interesse daran, die westlichen Öffentlichkeit wissen zu lassen, wozu die NATO reagiert hat.
Ich kann da nicht Schräges dran erkennen.
Hmm. Das die FRA die Expertise hat im Fluhzeugbau ist das Eine. Jezt überlegen wir mal was wäre wenn es eine historische Firma mit den gleichen Fachkennissen und Möglichkeiten in DEU gäbe und es hieße „wir kloppen mal für die nächsten 20 Jahre 20 mrd rein und bauen das selber“ und nennen das Messerschmitt 2030. Da gäbe es doch sicher auch genug Leute die sich bedenklich am Kopf kratzen würden.
Erstmal Applaus für die 4 Moderatoren, großartig.
Zum Stichwort Optimismus von @T.W an Carlo Masala eine Frage an die Kenner der „Reinen Lehre“ und Militärstrategie:
– Warum führt Russland als Schutzmacht Assads in Syrien Krieg und gewinnt diesen um Tartous / Latakia als Stationierungsort atomwaffenfähiger Trägersysteme auszubauen, wenn er gleichzeitig Odessa preisgibt?
– Wenn also Tartous / Krim und Odessa strategische/geografische Assets sind, dann brauchen die doch strategische Tiefe. Wie groß (weitreichend) ist diese?
– Professor Masala wägt innen- und außenpolitische Motivation Moskaus ab. Gewinnt man nicht den Eindruck, dass je stärker die innenpolitischen Argumente als erklärende Variablen tragen, und damit die Notwendigkeit der Geostrategie aus russischer Sicht, Invasionsw’keit aufgewertet wird?
– Das von den baltischen Staaten kommende Versprechen, die Ukraine militärisch im Fall einer russischen Invasion zu unterstützen. Führt das nicht zu einem Tripwire-Effekt in die gesamte NATO – über die Adresse der Glaubwürdigkeit – im Sinne einer vergleichsweise Okinawa-Connection zu Taiwan i.S.v Japan führt Krieg? Z.B dass die russische Armee die Balten im Feld stellen muss, um deren Eingreifen in der Ukraine zu unterbinden, bzw. sie in der Ukraine zu werfen/vernichten?
Mir ist klar, dass ich den Teufel an die Wand mahle, aber @T.W hat „Optimismus“ geraunt. Daher @All, ins besondere auch @Memoria. Ich halte die W’Keit für eine Invasion Ukraine für wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich, unabhängig Public Diplomacy etc.
@Richtfunkflieger:
Aufgrund der russischen Fähigkeiten im Bereich der Luftverteidigung (A2/AD) legen die USA eben einen Schwerpunkt auf eine erhebliche Stärkung der Artillerie. Die Führungsorganisation in Mainz ist da nur ein kleiner Baustein.
Hier etwas mehr dazu:
https://nationalinterest.org/blog/reboot/current-us-militarys-top-priority-long-range-precision-fires-195363
Eine entsprechende Schwerpunktsetzung in Deutschland ist derzeit nicht erkennbar.
Es gibt zwar auch hier Konzepte und technische Ideen, aber noch keine entsprechenden konkreten Vorhaben.
Aber, aber @ IamGroot, warum fallen Sie mir denn so in den Rücken? Ich schrieb doch „keinerlei Spur eines Brainwashing“. Warum strafen Sie mich derart Lügen?
Ich weiß ja nicht wie alt Sie sind, aber die meisten hier sind Veteranen des Kalten Krieges. Und Wiederholungen sind meistens langweilig. Meine Meinung!
Zudem ist die Geschichte des Kalten Krieges eine Geschichte voller Missverständnisse. Auch meine Meinung!
Aber heute wüsste ich auf jeden Fall schon mal, das es bei einem Atomkrieg nichts bringt unter das Bettchen zu krabbeln. Diese Erkenntnis war damals noch echt schockierend für mich.
Nichtsdestotrotz auch ein friedliches neues Jahr für Sie.
@AoR:
Ich sehe da bezüglich „Public Diplomacy“ (um es höflich zu formulieren) und der Wahrscheinlichkeit von militärischen Maßnahmen eine sehr enge Abhängigkeit, da dies den theoretischen und konzeptionellen Grundlagen des russischen Kriegsbildes entspricht.
Durch Fakten, Halbwahrheiten, Gerüchten und Lügen wird ein Kontext erzeugt indem ein Gegner entweder in seinen Entscheidungen manipuliert wird oder eben als letzte Option durch Gewalt Fakten geschaffen werden. Auch dabei ist der Übergang fließend von nachrichtendienstlichen Maßnahmen über verdeckte Einsätze (inkl. „proxies“) bis hin zu offener Konfrontation.
Also ein Kontinuum an Fähigkeiten im Sinne einer vernetzten Sicherheit.
Wie Klavier spielen mit allen Tasten – auch den schwarzen – in allen Tonlagen.
@ Scharlatan
Und das schließen sie woraus? Wir haben zwar einige, äh, wortgewaltige „kalte Krieger“ aber ob die letztlich in der Mehrheit sind…? Ebenso ist es müßig, in Bezug auf Russland und dessen liebevoll gepflegter Opferrolle nach 1991 ständig den Atomtod zu bemühen – ich habe den Eindruck, dass dieser Reflex gerade von der Trollbrigade gern bedient wird, um den deutschen Michel mal ein bisschen aufzumischen. Denn der möchte ja die armen Russen lieber im Voraus zufriedenstellen, da er keine Lust mehr auf anstrengende Ostermärsche hat. Und sonst eben lieber Rot als tot… Obacht: Sarkasmus könnte vorhanden sein. ;-)
Be that as it may – Ihnen in jedem Falle ebenfalls ein frohes Neues.
@AoR
Zu den Balten und der Ukrainehilfe:
– Wenn die Balten der Ukraine helfen würden mit Truppen schicken in die Ukraine und die Baltentruppen werden dort vernichtet/angegriffen, dann ist das kein Tripwire. Sonst wäre die NATO auch im Bündnisfall weil in Mali französische Soldaten angegriffen werden.
– Wenn die Balten aber Truppen schicken und Russland aus taktischer Sicht einen Angriff auf Staatsgebiet Estland, Littauen oder Lettland durchführt, KÖNNTE es einen Tripwireeffekt geben. Aber das ist zum Glück nicht in Stein gemeißelt, sondern wohlüberlegt in den NATO-Artikeln geregelt. (OT: „ist ein Angriff immer ein Angriff oder nur ein defensiver Akt“)
Gleichzeitig ist diese Taktik für Russland überhaupt nicht notwendig und für die Balten auch sehr gefährlich.
Die Balten haben keine Luftwaffe. Nur die NATO unterstützt die Balten mit Air-Policing und das bedeutet, dass diese Luftunterstützung dann nicht zur Verfügung steht für die gesendeten Truppen. Die Ukraine könnter ihrerseits die herannahenden baltischen Truppen mit Luftunterstützung sichern, jedoch fehlen dann diese Lufteinheiten an anderer Stelle über der Ukraine. Wird die Ukraine also gar nicht KÖNNEN.
Ich kenne jetzt die aktuellen Truppenstationierungen nicht, aber es geht auch keine wirkliche Gefahr von den baltischen Truppen aus, also müsste Russland auch nicht die baltischen Staaten angreifen um den herannahenden Truppenaufmarsch zu unterbinden. Es reicht aus, wenn die paar Kräfte dann bei Grenzübertritt zerlegt werden. Sind nun wirklich keine bemerkenswert gut ausgestatteten Kräfte. Was auch wieder die Frage der Möglichkeit der Hilfe betrifft. Per Flugzeug Truppen in die Westukraine schicken (Ver-/Entladung dauert und auch schier unmöglich mit alle Geräten) und dann über das sichere Polen oder direkt über/in Belarus? Oder den Landweg über Polen in die Ukraine (1000 km bis zum Aufmarschgebiet)? Ein paar Infanteriekompanien per Flieger machen dann den taktischen Wert für Russland auch nicht aus, dass man baltisches Staatsgebiet extra dafür angreifen muss. Die fallen in einem ukrainisch-baltischen Verband kräftemäßig fast nicht auf.
Konstruktive Kritik: Bitte die Begriffe FCAS, NGWS, NGF und RC nochmal genauer anschauen. Ich hatte beim Zuhören den Eindruck, dass hier mehrmals Begriffe verwechselt und im falschen Kontext genutzt wurden. Die öffentlich publizierten Veröffentlichungen beschreiben das eigentlich ausreichend genau.
Der Begriff FCAS wurde im ETAP (European Technology Aquisition Programme) geprägt, an dem die 6 LOI Staaten teilnahmen und fünf immer noch aktiv teilnehmen. Deshalb verwenden alle diesen Begriff, auch für ihre nationalen Prgramme. Mit SCAF scherte FRA erst später aus, vermutlich um auch sprachlich den Führungsanspruch zu dokumentieren. FRA hat auch den Wandel von NGWS (Next Generation Weapon System) zu NGF (Next Generation Fighter) forciert. NGF ist ein wenig ambitioniertes Flugzeug der 5. Generation, ohne Schubvektorisierung und andere prägende Features. Gebaut wird es um ASN4G, der FRA. Antwort auf Kinschal. Aus dem FC/ASW Projekt mit GBR ist FRA ausgestiegen. Das illustriert die FRA Vorstellungen. Groß, schwer, teuer, laut und dem russischen Benchmark unterlegen . Auf dieser Basis kann es keine vernünftige Einigung geben.
Vielen dank erstmal für den PODCAST „Sicherheitshalber“ . Jede Folge ist ein Ohrenschmaus sowohl was den Inhalt als auch die Moderatoren:innen betrifft!
FCAS/NGWS:
Ich möchte zunächst die Kampflugzeuggenerationen etwas neu sortieren. Der Eurofighter ist ein Flieger der vierten Generation und nicht mehr. Nach und nach erhält er immer mehr Ausstattung bzw. weitere Einsatzmöglichkeiten. Seine Einsatzfähigkeit ist weder vollständig fertiggestellt, noch robust. Daran ändert auch der mittlerweile höhere Klarstand für den Ausbildungsflugbetrieb nichts daran.
Beispielsweise ist die F/A-18 Block III eine Maschine der 4,5 Generation. Das zeigt ihre hochmoderne Ausstattung und Vernetzung ebenso wie ein Blick ins sehr modern gestaltete Cockpit das dem der F-35 ähnlich ist.
Die F-35 selbst ein Kampfflugzeug der 5. Generation, was sich im Funktionsaufbau und sich hin zur Einsatzreife bewegt. Bei der Entwicklung der F-35 hat die deutsche Luftfahrtindustrie den großen Fehler gemacht, sich dort nicht zu beteiligen. GBR ist alleine mit 10% daran beteiligt.
Das Frankreich mit Deutschland zusammen nun glaubt mit dem NGWS eine ganze Entwicklungsgeneration überspringen zu können und gleich einen Flieger der 6. Generation, sicher nicht vor 2040, FOC vielleicht 2050, auf den Hof stellen will halte ich für absolut gewagt und risikoreich. Bei all den Erfahrungen der Einführung von Kampfflugzeugen aktuell und in den Generationen davor befürchte ich eine fürchterliche Bruchlandung und ein gigantischer Steuergeldvernichtungsgrab.
@ Scharlatan
Viele spielen die Gefahr eines atomaren Konflikts herunter. Was man nicht sieht, kann ja nicht gefährlich sein…
Wie Sie schreiben, unter seinem Bett braucht sich dann niemand zu verstecken. Die Zeit kann man sich sparen. Genauso wie die 2 Wochen Überlebenszeit nach atomarer Verstrahlung.
Ich empfehle jedem, sich einmal das Original von „The Day After“ anzusehen. Dieser Film zeigt das Ende, was uns alle nach dem Atomschlag erwartet.
Vielleicht nimmt man das Thema Atomkrieg danach etwas ernster und merkt, dass man Russland momentan nicht noch weiter provozieren sollte.
Vielleicht auch unter dem Kontext der atomar bewaffneten, autonomen Torpedos. Das ist eine echte Bedrohung, die bei Einsatz in der Nordsee eine totale Katastrophe für die europäischen Staaten auslösen würde. Ein Gegenmittel hat die NATO nicht.
Es ist Zeit zum Reden. Eigentlich sollte Deutschland dabei eine führende Rolle einnehmen.
@Memoria: Und so wird die Public Diplomacy zur durch strategische Optionen erklärte und messbare Variable. Die Kunst scheint mir zu sein hindurch auf den Kartentisch der Strategen zu blicken, die Abwägung, Betonung und Entscheidung für eine oder unterschiedlich gewichtete Optionen nachvollziehen, bestimmen und in Perfektion der Disziplin projizieren zu können. Putin: Ein Mann, ein Plan, ein Land.
@Denethor: Wären wir nicht bescheuert, und mit der RU A2/AD anzulegen mit den paar Vögeln die wir da haben. Nein, RU zwingt seine Gegner ins Infanteriegefecht. (Drohnen, denn eben das ist den Armeniern im Schlagabtausch mit Azerbaijan nicht gelungen.)
Und dieser eine Satz: „– Wenn die Balten aber Truppen schicken und Russland aus taktischer Sicht einen Angriff auf Staatsgebiet Estland, Littauen oder Lettland durchführt, KÖNNTE es einen Tripwireeffekt geben. Aber das ist zum Glück nicht in Stein gemeißelt, sondern wohlüberlegt in den NATO-Artikeln geregelt. (OT: „ist ein Angriff immer ein Angriff oder nur ein defensiver Akt“)“
Ist das nicht genau das, was Putin von uns hören will, genau die Message, welche er den Balten übermittelt wissen will. Ganz ehrlich, eine von RU besetzte Ukraine und Hersteller von Psychopharmaka errichten Werke im Baltikum…
Daher auch @All
Ich denke unsere Strategen machen einen kleinen Fehler, soweit es öffentlich nachvollziehbar ist einen Kardinalsfehler weil sie, evtl. als Teil der Weltfriedensgeneration, den Begriff der BRUTALITÄT unpräzise in die Analyse aufnehmen.
DENN es geht nicht darum sich zu Fragen wie tief Russland in die Ukraine hineingeht, sondern darum, wie schnell oder langsam sich Russland dann wieder aus der Ukraine zurückzieht und welchen Teil er dann völkerrechtlich abgesegnet im Sinne eines Friedensvertrages davon behält. Lassen sie uns doch mal die Lehre als kreative Querdenker von Hinten, vom gewünschten strategischen Ergebnis der Russen her, denken:
Putin preist die Sanktionen ein, gut, dann preisen wir eine humanitäre Katastrophe in Europa ein und machen es so teuer wie irgend Möglich von Panzerabwehrlenkflugkörpern bis Liederbücher mit Partisanenliedern und Nadelstichen an allen Ecken und Enden der Werkzeugkiste „Ganz normaler Politik“. Dann können wir der Ukraine evtl. noch schlimmeres ersparen…
Und Nein, ich bin kein kalter Krieger sondern schreibe unter Area Of Responisbility MENA, und da ist Brutalität bitterer Alltag. Übrigens egal von welcher Seite, von Blackwater über Weißer Phosphor bis hin zu Wagner und Al-Kaida.
Die Übertragung des Podcast klingt bei mir wie der Empfang aus einem alten Röhrenempfänger bei starkem Nordlicht. Schade.
Dank an T.W. für die verlinkten Quellen und allen ein gesundes, neues und interessantes Jahr.
Der Schlammstapfer
[Hm. Auf welchem Röhrenempfänger hören Sie sich das an? Scheint ja bei anderen besser anzukommen… T.W.]
@ Realist
[blockquote]Es ist Zeit zum Reden. Eigentlich sollte Deutschland dabei eine führende Rolle einnehmen.[/blockquote]
Was kann Deutschland hier einbringen? Wie kann es seine Verbündeten in der NATO überzeugen, sich von Deutschland führen zu lassen? Welche fundierten konventionellen Sicherheitsgarantien kann Deutschland Polen und den baltischen Staaten geben, um diese von Ihrer Sicherheit im Fortgang der Gespräche mit Russland zu überzeugen? Die Verbündeten scheinen momentan nicht auf uns zuzugehen, um uns zu bewegen, ein korrigierendes „Gegengewicht“ zu den USA in der NATO zu bilden, oder?. Oder machen „wir“ das über die Köpfe der kleineren Verbündeten hinweg?
Brauchen die USA unsere Vermittlung?
Haben wir heutzutage in der NATO eine dementsprechende Rolle, so dass wir von den USA zu diesen Fragen als wichtiger Ratgeber gesehen werden?
Der BDLI hat eine gute Beschreibung der Begriffe FCAS, NGWS, NGF und RC auf seiner Webseite bereitgestellt.
https://www.bdli.de/positionen/bdli-fact-sheet-fcas
@ Richtfunkflieger
Deutschland hat aufgrund seiner Historie gleich mehrfach einen wirklichen Grund, einen militärischen Konflikt mit Russland zu verhindern.
Es geht nicht unbedingt um Führung, denn wen außer die USA muss man in der NATO wirklich davon überzeugen, zu verhandeln?
Sie reden von militärischen Druckmitteln Deutschlands, ich von Diplomatie.
Wir können die baltischen Staaten und Polen vielleicht militärisch schützen, aber die Ukraine nicht, ohne einen Atomkrieg zu riskieren.
Die USA sind kein Verhandler, sondern drücken ihre Interessen militärisch durch, was in diesem Konflikt nicht funktioniert. Eigentlich funktionierte es fast nie, wenn man ehrlich ist.
Ohne Diplomatie und Besonnenheit des Westens eskaliert dieser Konflikt.
@Groundabort
Sie vergessen den Rafale F4 zu qualifizieren. Seine Vorteile (und Nachteile) sind anders von denen des Eurofighter.
@ Der Realist
Ich glaube, ich wurde missverstanden. Ich begrüße diplomatische Initiativen.
Deutschland ist durch die NATO in diesen Konflikt involviert. Ein diplomatisches Wirken Deutschlands muss daher wohl aus dem Rahmen der NATO geschehen. Deutschland ist nicht Peer-to-Peer mit USA und Russland.
Wie sind die Meinungen innerhalb der NATO? Ich denke, dass dieses Meinungsbild nicht so einheitlich ist. Wie denken zum Beispiel CA, GB, FR, ES, IT, NL, NO und … darüber? Aber aus Stilgründen genauso wichtig: welche Meinung haben Polen und die baltischen Staaten?
Wenn Deutschland hier eine „Führung“ im europäischen Teil der NATO übernehmen will, muss es diese Staaten besser hinter sich haben. Und für Polen ist ein Russland hinter der Ukraine wohl besser als tief im Westen der Ukraine, und wird vielleicht andere Ansichten haben, wie dies zu erzielen ist als „wir“. Meiner Meinung nach reicht es nicht aus, unsere „vernünftige“ deutsche Sichtweise darzulegen und zu begründen, und alle in der NATO inklusive Polen übernehmen diese Sichtweise sofort ohne Wenn und Aber. Andere Mitglieder werden ihre eigene, ebenso aus ihrer Sicht vernünftige, und gut begründete Sichtweise haben. Wie geben wir Polen und den baltischen Staaten Sicherheit und damit Vertrauen in (weitere?) diplomatische Initiativen?
Beim oberflächlichen Überfliegen der Nachrichten lese ich vor allem von Telefonaten und angekündigten Verhandlungen zwischen USA und Russland und zwischen USA und Ukraine. Ihre Meinung, dass die USA nicht verhandeln wollen, kann ich nicht teilen.
Danke für das Blog Team und alle die nie zu hören und zu sehen sind.
Ob man das FCAS braucht?
Es ist ja ein Kampfflugzeug der nächsten Generation.
Der Eurofighter wird auch in die Jahre kommen.
Ob man solche Projekte mit Frankreich machen muss? Wo Deutschland das Schwänzchen ist und Frankreich der Kopf?!
Ich möchte nicht ganz hilflos Deutschland jemanden überlassen. Ergo heisst es: Erhöhung der Truppenstärke unserer German Defence Forces!
Notfalls Gründe ich ein eigenes Flugzeugbauwerk zb mit den Elbe Flugzeugwerken ähnlich Dassault und habe dort das Sagen.
Ich könnte auch eine Firma Gründen mit Daimler und Mikojewitsch, ähnlich wie es einmal existierte bis Mitte der q990er Jahre.
Dann wird russisches Gerät gekauft und auf Nato Standart umgerüstet, siehe Mig 29 GT.
Nur, daß man sich auf Fahrzeuge beschränkt und zb den Ural 4320 kauft.
Nur darf man die USA nicht vergessen als engsten Verbündeten.
Dort kauft man halt F-18 oder F-15SE (neu) oder F-35B.
Deutschland benötigt eine starke Bundeswehr mit maximum 370.000 Soldaten und muss gleichzeitig eine Vermittlerrolle spielen. Einst wie Otto von Bismarck!
Ich würde eher oder zusätzlich US Rüstungsgüter kaufen statt mich nur von Airbus abhängig zu machen.
Die USA ist führend in der NATO. Frankreich hat gerade den EU-Vorsitz übernommen und Deutschland die G7-Leitung. Alle diese Organisationen befassen sich mit der Ukraine. Also mangelt es auch für Deutschland nicht an Möglichkeiten, einen entsprechenden Diskurs zu führen.
@Nachhaltig
Zudem ist FRA in 2022 Rahmennation für die VJTF.
@allexm78
Sie kaufen lieber, mit geschlossenen Augen, amerikanische Flugzeuge, anstatt gemeinsam mit unseren europäischen Partnern auch nur einen Euro auszugeben. Das ist nicht die Art und Weise, wie wir Europa aufbauen!
Es wäre klüger, Dassault zu bitten, eine Tochtergesellschaft in Deutschland zu gründen, um mit Airbus zu konkurrieren.
Brauchen wir FCAS?
Natürlich brauchen wir die Entwicklung eines neuen Kampfflugzeuges mit Stealth-Eigenschaften unter deutscher Beteiligung und mit verbesserter digitaler Vernetzung. Da sind ja schon Länder wie Japan, Südkorea und sogar die Türkei voraus. Zwei solcher Projekte in Europa halte ich für angemessen. Derzeit sind es drei europäische Muster. Also wäre dies bereits eine Konsolidierung. Und die Bündelung der Kompetenzen von GB, Italien und Schweden (EF und Gripen) einerseits und Frankreich, Deutschland, Spanien (EF und Rafale) andererseits ist grundsätzlich auch in Ordnung.
Schwierig finde ich das Thema digitale Vernetzung und Ergänzung durch Drohnen und andere Teilnehmer in einem Wirkverbund. Einerseits sehe ich das Potential und die neuen Möglichkeiten. Andererseits sehe ich aber auch die Schwierigkeiten und Risiken bei den neuen Kontrollsystemen. Das Beispiel Puma sollte da eine Warnung sein. Ich habe vor einiger Zeit erfahren, dass selbst manche Lokomotiven heute eine Stunde Vorlaufzeit benötigen, um ihr Kontrollsystem hochzufahren.
Wenn in einer ersten Stufe ein funktionsfähiger zweisitziger NGF und ein funktionsfähiger Remote Carrier mit jeweils eigener Sensorik und Steuerung herauskommen würde, wäre schon viel gewonnen. Dann kann man sich daran machen, die Steuerung des Remote Carriers auf die Flugmuster zu übertragen.
Nebenbemerkung: Ich halte es in diesem Zusammenhang für absolut sinnvoll eine Tranche 5 Eurofighter als Doppelsitzer zu entwickeln und bestellen, der auch den Remote Carrier steuern kann. Dies ist naheliegend, da der Lead für den Remote Carrier und die Cloud bei Deutschland und Airbus liegen, Also beispielsweise mit dem Potential den EF als escort jammer und den RC als stand-in jammer zu betreiben. Wenn man hier zügig vorgehen würde, erarbeitet man sich bereits das Know-How, dass später bei der vollen Integration in den NGF benötigt wird. Mit der Quadriga-Bestellung kommen ja auch vier instrumentierte EF, die man zu diesem Zweck entwickeln könnte. Eine Option wäre die beschriebene ECR-Kombination. Aber natürlich könnte der RC den EF auch in der Aufklärung oder als Waffenträger in der Jagdbomber-Rolle unterstützen.
Summa summarum: Ich sehe als echte Option einen Wirkverbund in den 30er Jahren aus einem zweisitzigen EF, der den vorausfliegenden RC steuert. Zudem einen EF der Tranchen 2 oder 3, der diesem EF den Begleitschutz als Luftüberlegenheitsjäger bietet.
@Lukas sagt: 02.01.2022 um 19:33 Uhr
+1
@FCAS:
Gut fand ich das Herausarbeiten der unterschiedlichen Bewertungen von FCAS in F und D in den Bereichen Industriepolitik, Militärpolitik, Europapolitik.
Kurz zusammengefasst: Die Franzosen wollen einen neuen trägerfähigen Atomwaffenträger, den man irgendwann auch exportieren kann, den Deutschen geht es primär um Arbeitsplätze.
Eine Anmerkung:
Der Junktim aus den ganzen FCAS-Pfeilern dient primär dazu, ein Konstrukt zu erschaffen, das allen Partnern ein Ausscheiden so schwer wie möglich zu machen. Ohne dabei irgendwelche Anreizsysteme zu effizientem Arbeiten zu setzen.
Zur Einschätzung der Bedeutung der Pfeiler würde ich jetzt mal sagen „Follow the money“:
Von den 2,5 Mrd Euro für die Demonstrator-Phase 1B geht fast die Hälfte für NGF und Triebwerk drauf (d.h. Dassault und Safran), ganze 12% für die Combat Cloud. Entsprechend wird letzteres natürlich in/für Deutschland gehypt, um zu verschleiern, dass hier mit deutschem Geld ein französisches Flugzeug gebaut werden soll (überspitzt formuliert). Das kann aus technologischer Sicht Sinn haben, man sollte es aber ehrlicherweise trotzdem benennen.
Dazu passend wurde das NGWS auch aufgebohrt, um neben dem NGF Remote Carrier und Combat Cloud (beides unter deutscher Führung) unterzubringen. Dann sieht es zumindest auf dem Papier so aus, als gehöre alles zwingend zusammen.
(BTW: Mit Neuron ist ein europäischer RC übrigens schon geflogen. Aber gut, dass jetzt Airbus auch noch sowas bauen soll.)
Links zur Finanzaufteilung der Demonstratorphase: https://twitter.com/wachterbdi/status/1396719463081336834
Naja @Nachhaltig, erstmal haben die Russen DE und damit auch die EU vorerst formvollendet ins Abseits geschoben und das aus nachvollziehbaren Gründen:
Die „europäischen Partner“ waren so dermassen „erfolgreich“ :) bei der Durchsetzung des unter ihrer Regie verhandelten Minsker Abkommens, dass die Russen oder (für HouseOfCards-Fans) uncleSam oder beide irgendwann zum Schluss gekommen sind, dass das Thema am Besten bilateral aufgehoben wäre. Also bleiben die Europäer jetzt einfach draussen.
Finden die so Bevormundeten natürlich nicht ganz so dufte und folglich kann man heute in einer grossen deutschen Tageszeitung (SZ, S. Kornelius) folgende deftige Passage lesen:
„…Der Plan sei für Brüssel, das nicht eingebunden sei, „eine gewaltige Demütigung“, gegen die die EU „in aller Härte ihren Gestaltungsanspruch deutlich machen“…“
– Ein Must Read für jeden militärstrategisch Interessierten:
FORECAST SERIES: Putin’s Likely Course of Action in Ukraine
PUTIN’S MILITARY OPTIONS
https://www.aei.org/wp-content/uploads/2021/12/ISW-CT-Forecast-Series_Piece-2.pdf?x91208
Karten, Truppen und taktische wie strategische Optionen der Invasion
– Die MENA-Variable NATO-RU Reibungen:
Putin, Erdogan Pledge To Boost Russia-Turkey Ties
The call comes as NATO-member Turkey, which has the alliance’s second-largest army, has angered Moscow by supplying weapons to Ukraine, including armed drones that were used for the first time against Russia-backed separatists in eastern Ukraine in late October.
https://www.rferl.org/a/russia-turkey-putin-erdogan-call/31636485.html
Da stelle ich mir doch die Frage, wieviel Syrien Erdogan von Putin haben möchte, dass er die Drohnen nicht an die Ukraine liefert um Russische A2/AD zu bekämpfen? Wir erinnern uns an Azerbaijan vs. Armenien. Denn Russland und die USA halten da etwas die schützende Hand über die Kurden:
“ Al-Monitor: Have Russia and the United States provided you with such guarantees?
Mazlum Kobane: Yes. The United States has given us such assurances. They were relayed to us officially. The United States said they were opposed to, and would not accept, any attack by Turkey against us. The US officials we spoke to also recalled the existing congressional sanctions against Turkey [over its acquisition of Russian S-400 missiles]. They informed us that during the last meeting between Erdogan and President Joe Biden [on the sidelines of the G20 summit in Rome] that Erdogan was told that the United States would not accept any attack against us.
The Russians also told us that they had not made any deals with Turkey. They did say though that Turkish-backed [Syrian National Army] forces might attack us rather than the Turkish military per se. They actually gave us a date. They were supposed to attack us today [Nov. 5] but nothing happened.“
Read more: https://www.al-monitor.com/originals/2021/11/syria-kurdish-commander-assured-washington-turkey-wont-invade-again#ixzz7GuYseC00
Bzw. wieviel Syrien kann Putin Erdogan anbieten im Tausch gegen Teile Gefechtswert Ukraine? Denn:
Kremlin hopes Syria can be a future thorn in NATO’s southern flank
The longer runway at Khmeimim airbase in Syria gives nuclear-capable bombers a place to land, and is one more move in Russia’s plan to expand its capacities in new directions.
Read more: https://www.al-monitor.com/originals/2021/12/kremlin-hopes-syria-can-be-future-thorn-natos-southern-flank#ixzz7Gud0Z0mh
Damit 2022 spannend bleibt und noch weniger Hoffnung für die jemenitische Zivilbevölkerung aufkeimt:
CNN Exclusive: US intel and satellite images show Saudi Arabia is now building its own ballistic missiles with help of China
https://edition.cnn.com/2021/12/23/politics/saudi-ballistic-missiles-china/index.html
Was haben alle Bauklötze gestaunt als Putin entschied in Syrien zu einzugreifen?
Bitte einen Satz aus 2015 auf die heutige Ukraine anwenden:
„By any objective measure, Russia has made a strategic decision to challenge America for dominance in the Middle East. Despite depressed global oil prices and economic sanctions intended to curb his Ukraine adventurism, Vladimir Putin is pursuing an undisguised effort to expand Moscow’s military power, political heft, and economic influence in a region long under Washington’s sway. Barack Obama has made no effective response, and none seems in prospect. The recent Obama-Putin meeting at the United Nations did not change that underlying reality.
Putin unleashed
Russia’s move for dominance in the Middle East.
https://www.aei.org/articles/putin-unleashed/
Gabs nicht mal die Regel deutschsprachige Lektüre vorzuschlagen?
@Thomas: Würde uns in den Sprachraum von 1% der Weltbevölkerung, in die Echokammer der deutschen Sprache verbannen.
@laie: Oder wir Deutschen sind ein hinter der Kulisse der so angenehmen unaufgeregten Art derart harte Verhandler, dass Russland weinend zu Uncle Sam gerannt ist damit Papa Joe seine Buben befehligt, was halt so auch nicht geht 😉
„Büddebüdde im Kalten Krieg da waren wir noch jemand“ /SCNR
@Thomas
Dann gäbe es so ziemlich gar nichts zu irgendeinem SIPO Thema von Wert oder Interesse. Aber wenn Du Quellen hast, keep’m coming!
@AoR
es gab zig gründe und eine einladung für russland sich in syrien zu engagieren, den mittelmeerhafen beibehalten, achse rus-iran-syrien stärken, einen haufen isl. fundis dran hindern, das kalifat auszurufen als auch in russland tätig zu werden. aber auch neue waffen testen und erfahrung sammeln. haben Sie denn argumente für einen einmarsch in ukr zur hand? nun der status quo nutzt russland am besten, ukr ist stets kurz vor der pleite, braindrain verschlimmert die wirt. situation und das stehende heer kostet millionen. zelenski hat ein zeitproblem, bis 23 – neuwahlen muss er sich irgendwie bewegen…viel optionen hat er nicht. auch wenn er liefert, seine popularität ist gesunken, eine wiederwahl unwahrscheinlich.
@die vier reiter der sicherheitspods –
krim mit donbas landwärts zu verbinden – das ist sicherheitsmässig ein alptraum für die grenzposten, transitstrassen und wsserkanäle wären ein dauerziel, da ist es billiger paar wasserpipelines zu bauen.
BTW – einen aspekt habt Ihr ausgelassen, was will die ukraine?
@AoR
Naja – dafür ist aber ordentlich Betrieb unter der Decke. Die Woche gibts Normandy-Light in Moskau direkt – aber nur auf 2nd LevelSupport (Kozak/Ploetner/Bonne) und wohl ohne UKR. Dann saust Baerbock nach DC um bei uncleSam …keine Ahnung… zu sein :) und zusätzlich wird gemunkelt, Scholz könne direkt mit Moskau… noch diesen Monat…
https://www.dw.com/en/ukraine-tensions-normandy-format-talks-set-for-thursday/a-60319432
Ausserdem haben Scholz und Baerbock wohl die Richtlinienkompetenz in Sachen Aussenpolitik geklärt und sie klingt mittlerweile so:
„Frage: Wie lief das erste Gespräch mit Sergej Lawrow?
Baerbock: Es war eine Chance, die Gesprächsfäden wieder aufzunehmen, auch wenn wir in zahlreichen Punkten sehr gegensätzliche Positionen hatten. Aber das ist nach meinem Verständnis die Grundlage einer starken Außenpolitik: weder um den heißen Brei herumzureden noch die andere Seite mit lautstarken Tönen und Tiraden zu überfallen, sondern die Welt zu beschreiben, wie sie ist, und auf dieser Grundlage zu handeln.“
Köstlich.
https://www.auswaertiges-amt.de/de/newsroom/-/2502928
@Der Realist
Ich persönlich wäre erstmal für einen Alleingang Deutschland’s. Wieso?
Weil ich fest davon überzeugt bin, das DE die Industrie und das nötige Geld hat, um einen neuen Kampfjet der 5,5 oder 6 Generation zu entwickeln und zu bauen. Klar, ein Alleingang wäre nicht gut für den europäischen Zusammenhalt oder den Deutsch-Französischen Beziehungen, aber immer noch besser, als den Franzosen ein neues Flugzeug zu finanzieren. Ich lehne hier bewusst das Wort „Freundschaft“ ab, weil meines Erachtens nach, waren und sind DE und FR nie Freunde gewesen. Deshalb habe ich auch geschrieben, das Deutschland ein FCAS braucht, aber ohne Frankreich.
Der Grund für einen Alleingang sind in erster Linie drei Flugzeuge bzw. Flugzeugmodelle aus den späten 80er und 90er Jahren. Die Flugzeugmodelle wie die MBB-Lampyridae und dessen Nachfolger TDEFS oder die EADS Mako zeigen in meinen Augen klar und deutlich, das DE theoretisch in der Lage ist, eigene Flugzeuge zu bauen.
Von der MBB-Lampyridae wurden sogar ein originalgroßes Modell für Vermessungszwecke (16 Meter lang, 8 Meter Spannweite) und ein flugfähiges Modell im Maßstab 3:4 gebaut, das mit einem Piloten an Bord im Windkanal geflogen wurde.
Das Projekt wurde 1987 fast zeitgleich zum Beginn des Eurofighter-Programms gestoppt. Nach Aussagen der beteiligten Ingenieure war die MBB-Lampyridae aber noch besser gegen feindliches Radar geschützt, als die erstmals im Golfkrieg 1991 eingesetzte amerikanische F-117 A.
Mein Gedanke wäre, diese Modelle (MBB-Lampyridae, TDEFS oder die EADS Mako), die es bis heute noch gibt und die durch das futuristische Design. wie Flugzeuge aus den 2020er aussehen – einfach weiterzuentwickeln. Man würde dadurch bestimmt 5-10 Jahre Entwicklungszeit sparen, weil einige dieser Modelle – wie oben schon gesagt bereits im Windkanal getestet worden sind.
Mein Gedanke ist nicht neu. Schon Ende der 90er wollte die Industrie ein Flugzeug entwickeln, dass auf der MBB-Lampyridae basiert. Dieses Flugzeug nach Baukastenprinzip hätte den Tornado Ablösen können bzw. sollen. Wenn die Politik damals auf die Industrie gehört hätte, hätten wir jetzt ein Nachfolger für den Tornado und ein Flugzeug, das man weiter entwickeln könnte bzw. mit den Erfahrungen aus dem diesem Jet, hätte man sogar ein Nachfolger für den Eurofighter entwickeln können.
Den europäischen Zusammenhalt könnte man dennoch stärken, in dem man Europäische oder andere Staaten die Möglichkeit gibt, Teil dieses Projekt zu werden, die ebenfalls kein Kampfjet der 6sten Generation haben. Diese Länder wiederum könnte man dann in verschiedene Level einordnen, ähnlich wie bei der F35.
Wenn die ganzen kleineren Nutzerstaaten der F35 erstmal merken, wie teuer der Schrott der Amerikaner im unterhalt wirklich ist, kann ich mir vorstellen, das einige in Erwägung ziehen, die F35 zu verkaufen und in das deutsche Projekt mit einsteigen. Man würde Arbeitsplätze sichern und Deutschland seine Vormachtstellung in Europa weiter festigen und ausbauen.
Bitte, steinigt mich nicht für meinen Vorschlag/Idee/Gedanke. Wir sind alle nur hier um zu diskutieren und mögliche Ideen oder Möglichkeiten auszutauschen.
Alles ist möglich, man muss nur wollen.
@prnoest:
„es gab zig gründe und eine einladung für russland sich in syrien zu engagieren,“
– Nach kremmelscher Lesart gibt es eine Einladung sich zu engagieren überall dort, wo russische Minderheiten leben.
„den mittelmeerhafen beibehalten,“
– Welcher exakt was wert ist, wenn er nicht oder nur unzureichend versorgt werden kann? Tartous/Latakia dienen als Sprungbretter nach Afrika und Venezuela für z.B Wagner
„achse rus-iran-syrien stärken,“
– Sicher, um der Türkei zuerst als NATO-Mitglied und (ich denke vor allem) den neo-osmanischen Ambitionen vorzubauen (Erinnerung Krim-Kriege). Das ist auf dem Kartentisch Moskaus einen Schritt weiter als Odessa.
„einen haufen isl. fundis dran hindern, das Kalifat auszurufen als auch in Russland tätig zu werden.“
– Sicher, 2014 war dadurch geprägt, dass islamistische Extremisten zunehmend die Überhand gewannen. Man hatte den Eindruck, dass ab da auch im Westen unterrichtete Kreise lauter wurden und sich fragten, ob Assad nicht evtl. das kleinere Übel wäre. So bitter es klingt…
„aber auch neue waffen testen und erfahrung sammeln.“
-Gölte auch für z.B ARMATA (T-14) symmetrisch im Angriff beim vernichten älterer aufgewerteter Sovietmodelle.
zelenski hat ein zeitproblem, bis 23 – neuwahlen muss er sich irgendwie bewegen…viel optionen hat er nicht. auch wenn er liefert, seine popularität ist gesunken, eine wiederwahl unwahrscheinlich.
– Wahlen sind Ende 23 und Anfang 24. Liefert? Sein Versprechen ist die EU-Mitgliedschaft, die Rückeroberung der Krim und des Donbass. vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Wolodymyr_Selenskyj
„krim mit donbas landwärts zu verbinden – das ist sicherheitsmässig ein alptraum für die grenzposten, transitstrassen und wsserkanäle wären ein dauerziel,“
– Zustimmung! Und da kommen die NATO-Staaten ins Spiel. Wie schafft man es eine mögliche Invasion so kostspielig, den Verfügungsraum so ungemütlich wie möglich zu machen. Oder ein Argument, warum Putin in der Ukraine keine halben Sachen machen wird, strategische Tiefe generiert und sich zu seinen Bedingungen dann wieder zurückzieht.
Also Warum? Weil er es gesagt hat:
“First and foremost it is worth acknowledging that the demise of the Soviet Union was the greatest geopolitical catastrophe of the century.[…] As for the Russian people, it became a genuine tragedy. Tens of millions of our fellow citizens and countrymen found themselves beyond the fringes of Russian territory. […] The epidemic of collapse has spilled over to Russia itself,”
Putin: Soviet collapse a ‚genuine tragedy‘
https://www.nbcnews.com/id/wbna7632057
Daher:
The U.S. Is Naive About Russia. Ukraine Can’t Afford to Be.
Putin is right about one thing: A free, prosperous, democratic neighbor is a threat to his autocratic regime.
By Anne Applebaum
https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2022/01/ukraine-russia-kyiv-putin-bluff/621145/
P.S: Meine Meinung, die Ukraine könnte die letzte Chance sein, dass Demokratie mehr ist als Lippenbekenntnisse nach Hong Kong und Tunesien, denn danach kommt Taiwan. Die Ukraine ist für den Apparat in Moskau eben das, was Tunesien für Kairo und Riyadh ist, was Hong Kong und Taiwan für Xi sind. Der Beweis, dass Demokratie und Freiheit, die Regelbasierte Ordnung kein westliches Konstrukt sind, sondern einen möglichen universellen Gesellschaftsentwurf darstellen, egal ob Chinese, Araber oder Russe.
@laie: Ja, unsere Interessen sind sortiert worden :)
@MoneyMaker: Gute Idee, aber ist es für die Kleinen Länder nicht zu spät?
U. A. Belgien, Schweiz und Finnland haben gerade die Entscheidung pro F 35 getroffen.
Die werden leider kaum in den nächsten 20 Jahren umsteigen.
Ich gebe Ihnen recht, auch wenn Simulatoren noch so gut sind, ersetzen können die keine echten Trainings.
Daher werden vvor allem die Schweizer noch böse erwachen, wenn die F 35 eingeführt wurde.
Zur Führung bräuchte man aber auch Stückzahlen, Geld und Know-how . Und die sind eher mit Italien, Spanien und Schweden machbar. Die Folgen aber – noch? – den Briten.