Positionspapier von AKK und GI: Planung für die ‚Bundeswehr der Zukunft‘ (Nachtrag: Papier)
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Bundeswehr-Generalinspekteur Eberhard Zorn haben erstmals gemeinsam in einem Papier den Weg für eine Anpassung der Streitkräfte an neue Herausforderungen skizziert. Wir dürfen nicht einfach die Streitkräfte der Vergangenheit vergrößern, sondern müssen jetzt die Weichen richtig stellen, um Kräfte, Fähigkeiten und Strukturen auf die Zukunft auszurichten, schrieben die Ressortchefin und der oberste deutsche Soldat. Weiterhin sei die Bundeswehr dabei auf eine verlässliche Finanzierung angewiesen.
In dem am (heutigen) Dienstag (KORREKTUR, nicht Montag) vorgelegten gemeinsamen Positionspapier: Gedanken zur Bundeswehr der Zukunft begründen Kramp-Karrenbauer und Zorn ihre Überlegungen, die auch zu neuen Prioritäten in den Streitkräften führen sollen, mit sehr konkreten Bedrohungen für Deutschland und seine Bürgerinnen und Bürger, denen wir begegnen müssen. Von etlichen Ländern werde das Militärische wieder als oberstes Mittel zur Konfliktlösung vorgesehen. Zudem gebe es neue Waffentechnologien, die rasch weiter entwickelt würden. Gegen manche der Bedrohungen, unter anderem Drohnen, Killer-Satelliten oder Überschall-Flugkörper sind wir heute nur schlecht gewappnet.
Deutschland sei dabei vor allem durch Angriffe auf Datennetze und kritische Infrastrukturen, Übergriffe gegen Bündnispartner oder Kommunikationswege gefährdet. Damit könne die politische Handlungsfähigkeit des Landes eingeschränkt werden; außerdem könnten internationale Handelswege und Versorgungsketten bedroht werden.
Für die Bundeswehr als eines der wesentlichen Instrumente der deutschen Sicherheits- und Verteidigungspolitik sei deshalb die Weiterentwicklung zur Bundeswehr der Zukunft erforderlich, schreiben Ministerin und Generalinspekteur in ihrem Positionspapier. Die Streitkräfte müssten gleichzeitig nach dem Sparkurs früherer Jahre aufgefüllt und aufgefrischt werden, zugleich müssten sie auf die schnelle technologische Entwicklung eingestellt werden. Das habe Auswirkungen:
Wer gleichzeitig auffüllt und modernisiert, der ist gezwungen, Prioritäten zu setzen. Wir werden deshalb stärker als in der Vergangenheit prüfen, welche Systeme und Technologien wünschenswert, aber nicht zwingend notwendig sind. Dafür werden wir konsequent – und gegebenenfalls auch auf Kosten bestehender Systeme – Innovationen in die Bundeswehr einführen. Nur so können wir dringend benötigte hochtechnologische Fähigkeiten aufbauen. Geleitet wird diese Auswahl von klaren Kriterien:
• Gegen welche Bedrohungen müssen wir uns schützen?
• Was ist praktikabel und schnell verfügbar?
• Was stärkt den Industrie- und Technologiestandort Deutschland und schafft
Arbeitsplätze?
• Was kann in Kooperation mit unseren europäischen und internationalen Partnern
beschafft werden?
• Und vor allem und am wichtigsten: Was ist das Beste für die Truppe?
Das bedeute gerade nicht Antreten zum Sparkurs, betonten Kramp-Karrenbauer und Zorn. Eine Priorisierung sei für die präzise Ausgestaltung der Modernisierung nötig, nicht aber ein Spartarif. Deshalb sei auch unverändert ein weiter steigender und verlässlich planbarer Verteidigungshaushalt erforderlich, damit nicht die fixen Kosten für Gehälter, Betrieb und Liegenschaften das Geld für Entwicklung und Beschaffung der Fähigkeiten der Zukunft aufbrauchten.
Ministerin und Generalinspekteur formulierten dafür auch einen Zielkatalog:
Unser Ziel ist es,
• die Fähigkeiten der Streitkräfte für alle Rollen unseres Landes und in der gesamten Bandbreite weiter zu modernisieren und dem technologischen Wandel anzupassen,
• die Lücken in der Ausrüstung und Ausstattung zu füllen,
• schlankere, funktionalere, resilientere Strukturen sowie kürzere und damit schnellere
Prozesse in der militärischen Führungsstruktur, in der Beschaffungs- und
Nutzungsorganisation und im Verteidigungsministerium zu schaffen,
• Verantwortung dort anzusiedeln, wo es sinnvoll ist.
Dabei leiten uns ergänzend folgende Fragen:
• Welche Fähigkeiten benötigen wir in welcher Qualität und Quantität – auch im Sinne der Priorisierung kritischer Bereiche, wie z.B. einer umfassenden modernen Luftverteidigung, eines schnellen Transports leistungsfähiger Kräfte, intelligenter Aufklärungssysteme in allen Dimensionen, durchgängiger digitaler Führungsbefähigung?
• Wie gelingt uns zielgerichtete und wirkungsstarke Innovation, um schnell neue Technologien zu erschließen und für die Bundeswehr nutzbar zu machen?
• Wie können wir die Truppe wieder stärken und der Stabslastigkeit der Bundeswehr entgegenwirken?
• Wie können wir multinationale Kooperation effektiver nutzen, um Beschaffung, Nutzung und Interoperabilität zu verbessern?
• Wie kann die Einsatzbereitschaft noch wirksamer erhöht werden?
Dazu gehörten auch eine moderne Beschaffung und Überlegungen zur künftigen Struktur des Verteidigungsministeriums.
Kramp-Karrenbauer und Zorn kündigten an, jetzt möglichst schnell die Entscheidungen zu treffen, die noch vor der Bundestagswahl im September gefällt werden könnten; die übrigen sollten so weit vorbereitet werden, dass sie zu Beginn der neuen Legislaturperiode entschieden werden könnten. Konkret gehört zu den aktuell anstehenden Entscheidungen:
Im März 2021 legen wir eine umfassende Bewertung des Themas bodengestützte Luftverteidigung vor.
Bis zum Ende des I. Quartals leiten wir die Beschaffungsvorlage für die Eurodrohne dem Deutschen Bundestag zu.
Im II. Quartal treffen wir die Entscheidung zur Beschaffung eines schweren Transporthubschraubers.
Im April 2021 präsentieren wir die Grundzüge für einen modernen und zeitgemäßen Heimatschutz.
Wir erlassen im Mai 2021 Eckpunkte für die Bundeswehr der Zukunft und legen damit konkrete Vorschläge zur Weiterentwicklung der Streitkräfte hinsichtlich ihrer Fähigkeiten, Strukturen und Einsatzbereitschaft vor.
Bei allen Schritten für die Bundeswehr der Zukunft, das betonen beide Autor*innen des Positionspapiers ausdrücklich, müssten die Entscheidungen nicht nur der Truppe, sondern auch der Öffentlichkeit immer wieder erklärt werden: Wer wie wir will, dass Deutschland mehr tut und mutig in Führung geht, der muss zu allererst unseren Bürgerinnen und Bürgern schlüssig erklären, warum das nötig ist und wie das gehen soll.
(Nicht alle Aspekte des Positionspapiers sind hier berücksichtigt; ggf. und nach Entwicklung gibt’s ein Update.)
Nachtrag: Das Papier im Wortlaut:
20210209_AKK_GI_Bundeswehr_der_Zukunft
(Archivbild: Kramp-Karrenbauer und Zorn im März 2020 auf dem Weg in die Bundespressekonferenz – Thomas Imo/ photothek.net)
Chapeau!
Hoffentlich folgen den vielen Fragen auch bald verlässliche Antworten.
Irgendwie muss es bald viel besser werden in der von uns geliebten Bundeswehr.
Korrekturen bei „zu starke Orientierung auf Friedens- und Stabilisierungseinsätze“ kann sich nicht ausschließlich auf eine Organisationsreform konzentrieren, bspw, welche Funktion erfüllt eigentlich ein Einsatzführungskommando in einer LV/BV-Lage?
Sofort sollten Beschaffungen in allen TSK hinsichtlich ihrer Ausschließlichkeit für Friedens- und Stabilisierungseinsätze geprüft, ggf. umgehend storniert, bzw in eine Qualität „Eignung LV/BV“ umdirigiert werden. Dies gilt u.a. für eine F125, aktuell in erster Linie jedoch zur Beschaffung bewaffneter UAS.
Mit Blickpunkt „Bundeswehr der Zukunft“ sind Entscheidungen zur Bündnisfähigkeit vonnöten.
Für eine unter mehreren Regierungs-Entscheidungen gilt: ohne positive Entschlussfassung zur NT z.B. wird deutsche Koalitionsfähigkeit gefährdet. Soweit das Operative der Aufgabe.
Wahlkampf-Thema darf solches nicht sein.
Das Strategische der Anforderung kurz und bündig:
„Als strategische Konkurrenten benennt das Papier Russland und China. Russland definiere sich als „Gegenmacht zum Westen“ und habe seine „militärischen und politischen Drohungen in jüngster Zeit verschärft und internationale Verträge wissentlich verletzt“.
In Ergänzung dazu:
https://de.nachrichten.yahoo.com/bericht-bundeswehr-sieht-ausreichend-f%C3%BCr-163421041.html?
S. auch F.A.Z. EXKLUSIV: Kramp-Karrenbauer und Zorn wollen Bundeswehr modernisieren
@TW: heute ist Dienstag 😎 Wird das Papier veröffentlicht?
[Danke für den Hinweis auf den falschen Wochentag. Verstehe allerdings nicht ganz, warum die Wiedergabe von AFP der Zusammenfassung des Papiers via FAZ-Vorabmeldung ergänzend ist (habe auch den Link mal bereinigt); hier oben steht eine ausführliche Zusammenfasung. Ob und wann das Papier selbst veröffentlicht wird, weiß ich bislang nicht. T.W.]
Wow…klingt nach einer Mammutaufgabe…
inhaltlich alles richtig…und wichtig…
der zeitliche Horizont klingt ambitioniert…
man kann nicht sagen dass die Probleme nicht erkannt werden…
am Ende wird man sehen was greifbares dabei rauskommt!
@TW: danke für diesen Beitrag
Erst mal Kompliment! Endlich mal ein ganzheitlicher, bedrohungsorientierter und zeitgemäßer Ansatz.
Jetzt gilt es die SPD in die Pflicht zu nehmen: Hopp oder Topp – regierungsfähig oder nicht….
@TW
Ich fand den Hinweis auf die Höhe der beschaffungsvorhaben – EUR 20 Mrd. – nicht ganz uninteressant, die Katze kannte man, jetzt ist sie aber quasi aus dem Sack – sowie, daß eine öffentliche Debatte über die deutsche Sicherheitspolitik angestoßen werden soll.
[Und genau das ist eine gewagte Interpretation – denn eine „umfassende Bewertung des Themas bodengestützte Luftverteidigung“ ist noch lange keine Beschaffungsentscheidung. T.W.]
„Wahlkampf-Thema darf solches nicht sein.“
Selbstverständlich darf das Wahlkampfthema sein.
Wo kommen wir denn hin, wenn der Bürger an der Wahlurne über politische Themen nicht entscheiden darf?
Natürlich muss der Bürger auf einfache und verständliche Art und Weise erklärt bekommen, welchen Nutzen/Kosten und welche Folgen bestimmte Entscheidungen haben.
Aber so zu tun, als wenn der Bürger im Wahlkampf und an der Wahlurne nichts zu sagen hat ist extrem undemokratisch.
Wenn beispielsweise die Mehrheit der Bevölkerung im September eine Partei wählen würde, die im Wahlkampf sagt sie wird im Fall eines Sieges aus der NATO austreten und dann tritt sie wirklich aus, wäre das ein ganz normaler demokratischer Prozess. Nix anderes!
Die Entscheidung kann man ganz falsch finden, aber am Ende entscheidet der Bürger (durch Wahlen) und ich perönlich hoffe, dass NT im Wahlkampf zur Sprache kommt und auch viele andere Themen aus dem Bereich Verteidigung.
Den ersten Vorstoß gab es nun und vielleicht äußern sich andere Parteien auch noch zum Positionspapier.
@StMarc
Sollte es nicht auch Ebene der EU eine Bedrohungs- / Risikoanalyse geben („strategischer Kompaß“)? ‚mal sehen, in wie weit das kongruent ist, wobei man natürlich nationale Ziele ableiten kann.
Auf den Teil „Heimatschutz“ bin ich gepannt!
Papier ist geduldig.
Wie oben schon von @Florian geschrieben wären glaubhafte Antworten auf diese Fragen, die alle nicht neu sind, echt spannend.
Wenn ich aber lese: „Wie kann die Einsatzbereitschaft NOCH WIRKSAMER erhöht werden“, dann zweifle ich, dass man den Ernst der Lage der Streitkräfte im BMVg überhaupt zur Kenntnis nimmt.
Ich bin angetan. Das sieht nach Streitkräften aus, die so richtig Spaß machen.
@KPK: Die damalige Diskussion um Einsatzarmee zu zu ( 😵 ) Guttenbergs Zeiten ist irritierend: Einsatzarmee vs. Verteidigungsarmee? Wo ist der Wiederspruch? Die Armee geht mit dem in den Einsatz, was sie hat. Eine Einsatztruppe ergibt sich aus einer gut aufgestellten Truppe, und so können Verpflichtungen erfüllt werden…
Das Papier ist inhaltlich nicht zu beanstanden. Aber ist der Zeitpunkt der Veröffentlichung klug gewählt? Spätestens die Folgemaßnahmen werden zum Wahlkampfthema, in denen die Parteien zur Profilierung die Konfrontation und Überspitzungen suchen. Dabei besetzen sie Positionen, die sie später als mögliche Koalitionspartner aus Gründen der Glaubwürdigkeit nur schwerlich verlassen können,
War ja erst Groundhog Day. Für alle, die schon länger dabei sind: Und täglich grüßt das Murmeltier oder auch Im Westen nichts Neues.
Nachdem HdZ eigentlich schon verbrannt ist, hätte ich nicht erwartet, dass man zu BdZ greift. Naja HdZ hatte 3 Jahre Bestand. Mal sehen, was wir jetzt für eine Lebenszeit erwarten können. Ist ja bald Wahl.
Worte, Worte, Worte….
aber wann folgen Taten?
Beispiel: „Im März 2021 legen wir eine umfassende Bewertung des Themas bodengestützte Luftverteidigung vor.“ Was soll das?
Wir haben keine Luftvereidigung im Heer, noch nicht einmal eine Luftabwehr. In Deutschland gibt es das Waffensystem PATRIOT mit einem um zwei Drittel ggü. 2000 zusammengestrichenen Umfang an Großgeräten. Ja, dann gibt es auch ein paar OTZELOT… DAS WAR’S!
Die Fa. MBDA hatte die Nase voll und hat den Abzug/ die Versetzung des Personals vom WaSys TLVS/MEADS bekanntgegeben. Wieviel Jahre wurde diese Beschaffung verzögert oder aufgeschoben? Seit den 70er Jahren ist der Begriff TLVS bekannt. Diese vertane Zeit kann man nicht mehr zurückholen, das Thema ist erledigt!
Und dieses Positionspapier feiert die Autoren und ihre nicht genannten Ghostwriter, dass man im März eine BEWERTUNG zur bodengebundenen LV vorlegen will!
MkG
Nach meiner Bewertung haben wir in der Bundeswehr kein Erkenntnisproblem sondern ein Umsetzungsproblem.
Machen ist wie Wollen, nur viel krasser.
Ein wahres Mammutunterfangen, in dem auch Kernprobleme der Bundeswehr angefasst werden sollen (!), um die man bei vergangenen Reformen, Transformationen und Neuausrichtungen einen großen Bogen gemacht hat, nämlich Beschaffung und vor allem das BMVg selbst. Beides ist meiner persönlichen Meinung nach leider so durch und durch verrottet, dass ich es weder für rettbar noch für einer Rettung würdig halte, aber meine Hoffnung auf Zerschlagung und Neuaufstellung bleibt wohl Träumerei. Wenn wir wenigstens vom de Maizière’schen „Breite vor Tiefe“ wegkämen wäre ich schon zufrieden.
Hoffentlich überlässt man die Ausführung dann nicht wieder dem berühmten „internen Aufbaustab“, dem Immunsystem des Systems Bundeswehr.
Schwierig bleibt die Frage: Wie nennt man das Kommende? Uns gehen die Vokabeln aus. „Rückbesinnung“? „Bundeswehr.next“ oder gar – ganz verwegen – „Bundeswehr 1980?“
„Wir dürfen nicht einfach die Streitkräfte der Vergangenheit vergrößern…“
Dieser Teil macht mir Angst. Da besteht die Gefahr, dass unter dem Deckmantel der Anerkennung von bisherigen Fehleinschätzungen, ein Schritt in die falsche Richtung gemacht wird = weitere Verkleinerung der Streitkräfte.
Wahrscheinlich wieder mit dem Argument, dass Fähigkeiten ja erhalten bleiben. Gut, dann kann man ja auch aus Kostengründen die Polizei und gleich mit das Parlament um 25% verkleinern. Die Befähigung zur Verbrechensbekämpfung und parlamentarischen Arbeit bleibt ja erhalten…
Wie gesagt, dieser Auszug aus dem Papier macht mir dann doch gr0ße Sorgen.
@all
Habe oben mal das Papier im Wortlaut nachgetragen.
Viele, vielleicht schon zu viele Fragen, die man schon vor Jahren hätte stellen können aber warum erst jetzt?
Wieder mal ein Ansatz um die Bundeswehr zu verbessern…doch hatten wir das nicht schon einmal?
Von der Großbaustelle in die Großbaustelle.
@T.W.: Vielen Dank für die Bereitstellung des Dokuments!
Insgesamt sind mir die folgenden zwei Passagen aufgefallen:
„Wir haben mit einer ersten Planungskonferenz bereits damit begonnen, Forderungen
vernünftig zu begrenzen. Dies werden wir von nun an auf allen Ebenen verankern und in allen
Phasen der Beschaffung fortsetzen.“
[…]
Zur Betrachtung gehören selbstverständlich auch Aufbau und Struktur des
Verteidigungsministeriums. Das gilt insbesondere im Hinblick auf möglichst klare und
ungeteilte Verantwortung sowie strategische Planung und Controlling.
Falls es nicht schon unter VS-NfD (oder höher) fällt, fände ich ein paar zusätzliche Informationen hierzu hochinteressant:
Was genau heißt Forderungen begrenzen? Darf (sehr übertrieben dargestellt) bspw. jedes System künftig nur noch aus 3 Forderungen bestehen? Ist geplant, Forderungen gerade bei Neuentwicklungen komplett abzuschaffen (weil sinnlos) und durch priorisierte Charakteristika zu ersetzen (wie es die U.S. Army beim Bradley Nachfolger praktiziert)?
Wird das Controlling noch stärker in die Planungsphase mit einbezogen? Wenn ja, wie?
Fragen über Fragen… :o)
Das gemeinsame Positionspapier der Bundesministerin und des Generalinspekteurs kommen zur richtigen Zeit; eventuell sogar zu spät. Denn am 30. Januar 2021 veröffentlichte jüngst die FDP ihren BT-Fraktionsbeschluss über „Moderne Führungsstrukturen für das Verteidigungsministerium und die Bundeswehr“. Die FDP ist damit als Oppositionspartei für den Bereich der Sicherheits- und Verteidigungspolitik in den Wahlkampfmodus übergegangen. Insofern könnte man das Positionspapier auch als Antwort auf Überlegungen der FDP deuten. Grundsätzlich gehört Sicherheitspolitik in den Wahlkampf; damit verbunden der „Streit/Diskurs“ um Quantität und Qualität der Bündnisbefähigung der Bundeswehr und damit notwendiger Strukturreformen.
Der Link zum FDP Beschluss: https://www.fdpbt.de/sites/default/files/2021-02/Beschluss%C2%A0Moderne%20F%C3%BChrungsstrukturen%20Verteidigungsministerium%20und%20%20Bundeswehr.pdf
@Akki sagt: 09.02.2021 um 19:45 Uhr
„nämlich Beschaffung und vor allem das BMVg selbst. Beides ist meiner persönlichen Meinung nach leider so durch und durch verrottet, dass ich es weder für rettbar noch für einer Rettung würdig halte“
Ziemlich unsachlich und unkameradschaftlich, oder?!
:(
„aber meine Hoffnung auf Zerschlagung und Neuaufstellung bleibt wohl Träumerei. Wenn wir wenigstens vom de Maizière’schen „Breite vor Tiefe“ wegkämen wäre ich schon zufrieden.“
Da werden Sie wohl enttäuscht werden, wenn Sie das Dokument auswerten (z.B. Aussagen zu LV/BV und zur Anlehnmacht), dann geht das keinesfalls in diese Richtung.
mEn glücklicherweise, denn Tiefe vor Breite für eine Mittelmacht wie DEU wäre international ja auch kaum vermittelbar.
Steht und fällt alles mit der Beschaffung. Wie oben schon geschrieben, machen ist wie wollen, nur krasser!
Konzepte für alles mögliche haben wir ja stapelweise im Schrank – können wir gerne noch einmal besprechen und drüber schlafen. Und schlafen bleiben.
Wenn ich nem Söldnerchef 1.000.000$ in die Hand drücke, ist sein zusammengewürfelter Zug nach vier Wochen mit Waffen, digitalen Führungsmitteln, (Schutz-) Ausrüstung, Geländewagen und Fressalien für Monate ausgestattet.
In der Zeit ist bei uns nicht einmal die SAP-Abfrage gelaufen, wo in welcher Einheit ich mir Kaltkriegs-Überbleibsel (SEM-Familie, Wölfe, Koppeltragegestelle und Esbitkocher) zusammenklauen darf.
Sollte ich tatsächlich noch Digitalfunk oder SatCom wünschen, führte wohl nichts am Rüstungsprozess vorbei, Ergebnisse dann (mit Glück) in zehn Jahren.
Klar werden sich jetzt wieder Mitkommentatoren an meinem Beispiel abarbeiten, und klar hinkt es auch an der einen oder anderen Stelle.
Aber ein bisschen mehr Mut beim Thema „Frei Hand“ und Rückendeckung für Entscheidungsfreudige wäre dringend notwendig.
Das System ist im Moment allerdings aufs exakte Gegenteil optimiert.
Wenn wir ehrlich sind, sollten wir nicht von Reform reden, sondern von einer Wiederbewaffnung.
Das Ziel müssen nicht diese elenden, irreführenden 2% sein, sonder 3+ Divisionen mit allen drumherum in der Luft und auf dem Wasser.
Alles andere ist Augenwischerei.
Zur Erinnerung: der 2+4 Vertrag steht uns 390000 Mann voll einsatzfähig zu. Da ist noch jede Menge Luft nach oben, wenn 200000 Mann bestens ausgerüstet mit Ersatzteilen und Reserve das Ziel wäre.
@Konrad Vogeler:
„sonder 3+ Divisionen mit allen drumherum in der Luft und auf dem Wasser.“
Wenn man daran festhalten wollte, dann würde es nun keine erneute *Neuausrichtung“ geben.
Auch mir fiel der Passus mit den Streitkräften der Vergangenheit besonders auf. Was ist damit gemeint? Dazu soll es ja schon umfangreiche Untersuchungen geben.
Allgemein fällt auf dass Aufklärung und Logistik besonders im Fokus stehen.
Von Wirkung und Durchsetzungsfähigkeit ist nicht wirklich die Rede (abgesehen von den prominenten Themen bewaffnete Drohnen und Drohnenabwehr).
Siehe dazu auch das Interview von AKK und GI in der FAZ (hinter paywall).
Erinnert alles ziemlich an die Transformation der Bundeswehr.
Die Bundeswehr ist nicht nur kaputt gespart, sondern auch kaputt reformiert.
Ein Großteil des sog. „Bestandspersonals“ hat ähnliche Versprechungen in den letzten 25 Jahren mehrfach gehört. Am Ende wurde es eigentlich nie wirklich besser.
Auch diesmal scheint der Treiber die Unterfinanzierung zu sein, diesmal wird jedoch erstmals (?) die Reform schon vor der Wahl angekündigt. Offenbar um die Ministerin für die Ressortbesetzung in den Koalitionsverhandlungen zu positionieren.
@Koffer: Ich widerspreche. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass genau hier die Wurzeln der zahlreichen Probleme der Streitkräfte liegen, was mir bislang ausnahmslos durch meine unmittelbaren, langjährigen Erfahrungen und meine Kontake dort bestätigt wird. Das ist ein strukturelles Problem, das die Leistungen sehr vieler engagierter Mitarbeiter dort überdeckt. Natürlich mag meine Perspektive verzerrt sein, das gebe ich sofort zu. Damit leider unmittelbar verflochten ist ein weiteres, kulturelles Problem, nämlich ein Mangel an Ehrlichkeit, der sich von der Politik („kriegsähnliche Handlungen“) über das BMVg bis in die Truppe vorgefressen hat. Aber das führt hier zu weit. Gerne erläutere ich an passenderer Stelle, warum ich es für unkameradschaftlich halte, den Elefanten im Raum zu ignorieren.
Vor lauter Plänen und Visionen gehen bald die Namen aus, nun heißt das Kind also „Bundeswehr der Zukunft“.
Das wohlklingende Papier verrät aber durch die Blume was einige Kommentatoren hier länger prophezeit haben. Der notwendige Anstieg des
Etats kann aufgrund der aktuellen Lage wirtschaftlich als auch politisch nicht mehr gestemmt werden. Folglich muss die Bundeswehr schrumpfen und somit wohl auch auf ein paar Fähigkeiten verzichten. Ich tippe im Heer ganz stark auf die Jägertruppe, die von außen betrachtet zu unspezialisiert ist. Zudem FschJg und GebJg neben ihrer Spezialisierung ohnehin Orts- und Waldkampf im Repertoire haben.
(Was ich selbstverständlich persönlich natürlich nicht hoffe)
Das einzige was der Bundeswehr auf Dauer helfen würde wäre eine Zerschlagung der bestehenden Struktur und eine komplette Neuaufstellung, ähnlich wie es André Wüstner gefordert hatte. Zudem noch das starre Berufssoldatensystem entschlacken und daraus BS-vario oder ähnliche Konstrukte schaffen, um überalterte Wasserköpfe zu vermeiden, die nur existieren um Stabs-/Oberstabsfeldwebeln und Oberstleutnanten einen Dienstposten zu garantieren.
Aber all diese Probleme sind derart tiefgreifend, dass sie schier unmöglich zu bewältigen erscheinen, auch wenn die Lösungen zwingend notwendig sind um einsatzbereite Streitkräfte zu haben.
Wenn ich mir manche Reaktionen hier ansehe, frage ich mich, ob die Führung die zunehmende Reformmüdigkeit in der Peripherie bedacht hat … viele haben offenkundig den Glauben verloren.
@Konrad Vogeler
Die 2% werden nur beerdigt werden, so die übrigen 29 Bündnispartner dem zustimmen.
Da diese in Bezug auf denkbare Bedrohungen dem Realismus durchaus anhängen, wird es eine „Lex Germaniae“ nicht geben. Es käme auch unserer Verabschiedung auch gesamteuropäischer Sicherheit gleich.
2+4
Die Truppenstärke der deutschen Streitkräfte wird von weit über 500.000 (KPK, Bw + NVA) auf 370.000 Mann reduziert und beschränkt. Der Zwei-plus-Vier-Vertrag bildet das außenpolitische Grundgesetz des vereinten Deutschland, damit auch das sicherheitspolitische.
Durchaus also Luft nach oben, wie Sie zu Recht ausführen.
„Wiederbewaffnung“ allerdings ist durchaus ziemlich daneben.
Der Begriff bezeichnet nämlich die erneute Einführung militärischer Strukturen in der Bundesrepublik Deutschland und der „Deutschen Demokratischen Republik“ nach dem Zweiten Weltkrieg in den 1950er Jahren. Er geht korrekterweise von einer militärischen Stunde Null aus, wovon aktuell in keinster Weise gesprochen werden darf.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wiederbewaffnung#:~:text=Wiederbewaffnung%20bezeichnet%20die%20erneute%20Einf%C3%BChrung,Weltkrieg%20in%20den%201950er%20Jahren.&text=Der%20Deutsche%20Bundestag%20lehnte%20in%20seiner%20ersten%20au%C3%9Fenpolitischen%20Debatte%20am%2024.
@Ha-Wa
Die Jägertruppe ist aber recht preiswert und der Einsatzwert in der Verteidigung – entsprechendes Gelände vorausgesetzt (z.T. anzutreffen im Baltikum) – durchaus hoch.
„Geleitet wird diese Auswahl von klaren Kriterien:
• Gegen welche Bedrohungen müssen wir uns schützen?
• Was ist praktikabel und schnell verfügbar?
• Was stärkt den Industrie- und Technologiestandort Deutschland und schafft Arbeitsplätze?
• Was kann in Kooperation mit unseren europäischen und internationalen Partnern beschafft werden?
• Und vor allem und am wichtigsten: Was ist das Beste für die Truppe?“
Klare Kriterien. Die sich dummerweise direkt widersprechen.
Will man jetzt das Beste für die Truppe oder doch das Beste für den Arbeitsmarkt? Es bleibt wohl, auch sechs Jahre nach der Kriminvasion, beim Blabla …
Und um nicht nur zu meckern, ein Vorschlag fürs Heer …
Eigentlich brauchen wir mE für das Heer einen Aufwuchs auf 4 Divisionen (mit Dienstpflicht). Da das aber zZ so nicht geht*, sollten wir es den Briten im Ansatz nachmachen, mit je einer leichten, mittleren und schweren Division.
1) Panzerdivision (schwer) auf Kette für BV/LV
3 dt Brigaden mit je 1 PzBat (Leo IIA7-9), 2 PzGren Bat (Puma, AMOS auf PMMC), 1 Bat mit 36 PzH,
plus Div Arti, plus Unterstützer auf PMMC
(und Fuchs I [schwimmfähig] für Pios),
plus PzLehrBrig
(*wenn die Niederlande und Tschechen je eine PzGrenBrig beisteuerten, könnte man auch direkt auf ein Korps mit 2 Divs gehen, aber …)
2) Mittlere Division, primär für Stabilisierungsops
2 JägBrig à 3 Bat auf (Ka)Boxer, inkl 6x 75mm für direktes, indirektes und AA-Feuer.
DF Brig mit frz Ausrüstung, insb Jaguar, für gemeinsame Einsätze in Afrika
1 Pz Brig (Reg?) mit Leo A6M und modernsierten Marder zur Unterstützung in Härtefällen
3) Leichte Div als Feuerwehr und zur Ausbildung ausld SK
FJG, GebJG, KSK, (koop mit MarineinfantieBat?)
auf Luwa und Kampf-Boxer 6×6, damit man direkt aus dem A400 in den Einsatz gehen kann und nicht erst lange Module stöpseln muss.
Dann kann man noch jede Division mit einem rückwärtigen HQ koppeln: einem das nach Osten schaut, eines für Afrika (Stuttgart?), und eines für Einsätze im Rest der Welt.
Wenn dann in 10 Jahren wieder Geld da ist, kann man noch ne zweite, mittelschwere Panzerdiv aufstellen und mit den neuen MGCS 50t Europanzer ausstatten ….
@Akki sagt: 09.02.2021 um 21:05 Uhr
„Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass genau hier die Wurzeln der zahlreichen Probleme der Streitkräfte liegen“
Diese Überzeugung ist die Ihrige. Möglicherweise haben Sie damit inhaltlich Recht. Möglicherweise auch nicht. Für einen Teil der Probleme zumindest stimme ich Ihnen zu.
Aber das entschuldigt nicht Ihre unkameradschaftliche Wortwahl.
Hart in der Sache, aber sachlich in der Sprache sollte man schon bleiben, wenn man über zigtausende Kameraden spricht, über die man sich vielleicht dann doch kein Urlaub erlaube sollte.
@Ha-Wa sagt: 09.02.2021 um 21:16 Uhr
„Folglich muss die Bundeswehr schrumpfen und somit wohl auch auf ein paar Fähigkeiten verzichten.“
Zumindest dem ersteren hat AKK im gemeinsamen Interview mit dem GI in der FAZ eindeutig widersprochen „Wir gehen nach wie vor von der Zielgröße 203.000 Soldatinnen und Soldaten aus. Die werden gebraucht. Wir wollenden Aufbau unten verbreitern, indem wir oben etwas wegnehmen. Wie das genau aussehen soll, werden wir in Eckpunkten im Mai vorlegen.“
Und für das letztere gibt es keine Anhaltspunkte. Sehr wohl allerdings für eine neue Priorisierung bei der Ressourcenzuweisung inkl. den Beschaffungsprojekten.
Ich bin ganz offen, ich halte das Papier inhaltlich für ziemlich banal. Nur EIN kleines Beispiel, Zitat: . „…Geleitet wird diese Auswahl von klaren Kriterien: Gegen welche Bedrohungen müssen wir uns schützen?…“
– Diese Fragestellung war vor 2000 Jahren schon die Kernfrage für die Ausgestaltung jeder Armee in der Welt.
– Die Kunst jeder Armeeführung ist es, eine ganz konkrete Antwort auf diese Frage gemessen an den konkreten Rahmenbedingungen zu formulieren, sauber ausformuliert, basierend auf klaren Zielsetzungen und der Gegnerananlyse. Die konkreten „ends, ways and means“ für die Bundeswehr kann ich in dem vorgelegten Papier nicht erkennen, nur neue „Nebelkerzen“ ohne inhaltliche Substanz.
– Aber schön, dass man einmal mehr darüber geschrieben hat wie man es eigentlich machen müßte. Bis dahin, viel Spaß beim „Kontaktverfolgen“. Sorry für den Sarkasmus, aber mußte sein.
@Ha-Wa:
Interessanterweise ist von nationalen Risiko- und Krisenmanagement (NatRKM) in dem Papier keine Rede, obwohl dies neben Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) und internationalem Krisenmanagement (IKM) eine der wesentlichen Aufgaben der Bundeswehr ist. Zudem ist der GI mit dem Thema als ehem. Kommandeur DSK gut vertraut.
Eine beachtliche Lücke in einer Bundeswehr der Zukunft mit Breite vor Tiefe.
Beim ersten Lesen des Papiers war ich enttäuscht. Nichts Neues. Ein Überblick mit Aspekten aus AKKs Grundsatzreden, einiges aus dem Weißbuch, aus der Weizsäcker- und Rühe-Kommission, manche nicht nachvollziehbare Idee wie bspw. der Sicherheitsbeirat und am Ende einige Fragestellungen mit Aspekten (buzzwords) aus dem Glatz/Bartels- oder FDP-Papier. Hmm. Alles in einfacher Sprache gehalten. Zielgruppe Parlamentarier oder Journalisten außerhalb der Community?
Dann dachte ich mir, gut, ein Aufschlag ist gemacht. Im Mai soll es ein Eckpunktepapier geben. Diesbezüglich ist die Erwartungshaltung sicherlich hoch. Das dürfen nicht wieder nur Fragen sein. Da sollten Antworten oder zumindest Lösungskorridore aufgezeigt werden.
Irgendwie spannend finde ich, dass der GI diesen Prozess gemeinsam mit der IBuK gestalten soll, praktisch auf Augenhöhe. Oder anders ausgedrückt, wie im Dresdner Erlass beschrieben als Teil der Leitung. Das kann einigen Altgedienten der 87b Community nicht gefallen. Bin gespannt, wie sich das entwickelt.
Ich drücke die Daumen. Wie habe ich es zuletzt beim DBwV gelesen: so wie es ist, kann es nicht bleiben. Das sehe ich auch so.
Da hier von Kommentatoren auch bereits wieder Rüstung ins Spiel gebracht wurden sollten die Streitkräfte zuallererst einmal kritisch auf Ihren Anteil blicken. Zu oft gilt hier das Motto: garbage in garbage out. Für den Input ist Plg zusammen mit den TSKen zuständig.
Die „Rüster“ haben sich doch nicht ausgesucht ewig mit dem Themen STH, Bodengebundene Luftabwehr, Bestriebsstoffversorgern, Flottendienstbooten, … zu warten. Immer wieder kommt aus der „Rüstung“ die Bitte doch endlich mal Entscheidungen zu treffen. Nur zu gut wird verstanden welche Vorlaufzeiten es braucht um Fähigkeiten vernünftig einzuführen. Auf genau dieses Wissen wird in der Bw bewusst verzichtet. Erfahrene Rüster sucht man auf der Ebene oberhalb B6 vergeblich, das ganze nun bereits seit Jahren. Resultat bekannt. Erst keine Entscheidung treffen, dann im Schweinsgalopp irgendwas machen und dann darüber wundern, was dabei so alles schief gehen kann. Anschließend den Schuldigen in Koblenz suchen. Bravo!
Das im Beitrag angesprochene Forderungscontrolling ist ausdrücklich zu begrüßen. Wer ein klein wenig Einblick hat, weiß wie groß die konzeptionellen Luftschlösser noch sind und wie unrealistisch manch eine Forderung ist.
@ Ha-Wa
Das wäre mal ein Anfang, genau hier liegt auch meiner Meinung nach das größte Problem.
Dysfunktionalität aufgrund aufgeblähter Führungsorganisationen , egal in welcher TSK / OrgBereich.
Zusätzlich sind viel altgediente ausgebrannt und die Dienstzeit wird oft abgesessen. Die BW ist überaltert, leistet sich einen übergroßen Verwaltungsapparat um all die müden Papierkrieger unter Dach und Fach zu halten.Der Output ist mager, vielmehr lähmt sich die Organisation selbst.
Der RESET ist überfällig.
Die FDP hat meiner Meinung nach eine hervorragende Analyse dazu aufgesetzt.
https://www.fdpbt.de/sites/default/files/2021-02/Beschluss%C2%A0Moderne%20Führungsstrukturen%20Verteidigungsministerium%20und%20%20Bundeswehr.pdf
[Leute. Ja, ihr habt vielleicht ne Präferenz für ’ne bestimmte Partei. Aber das hat ein Geschmäckle: Gestern Abend Lob und für FDP und Verlinkung des Papiers, heute morgen dann noch mal Lob und Verlinkung des Papiers. Was soll das? T.W.]
„Probleme regierungsamtlich bestätigt, aber ungelöst vertagt.“ aus DIE WELT beschreibt die Situation m.E. Ganz gut. Die zentrale Herausforderungen ist der Finanzbedarf. Mal sehen, weibisch AKK bis zum Eckwertebeschluss und danach einbringt.
@Memoria
Nationales Risiko- und Krisenmanagement könnte im Kapitel Heimatschutz mit behandelt werden.
Der Ansatz erinnert auch mich sehr an die Reform unter Scharping.
Praktischerweise können ganze Statements fast komplett übernommen werden:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/service/bulletin/erklaerung-des-bundesministers-der-verteidigung-rudolf-scharping–808138
Das Festhalten ab der Trendwende Personal (203.000 Soldaten) bei unzureichender Finanzierung und dem Anspruch Breite vor Tiefe wird auch dieses Reförmchen scheitern lassen.
„Wenn ich mir manche Reaktionen hier ansehe, frage ich mich, ob die Führung die zunehmende Reformmüdigkeit in der Peripherie bedacht hat … viele haben offenkundig den Glauben verloren.“
Das habe ich schon vor ein paar Monaten geschrieben:
Der Todessoß für die Bundeswehr wäre eine weitere Reform/Transformation oder wie auch immer man das dann nennt.
Die ausführenden Soldaten sind nicht nur müde, sondern es ist auch nicht mehr vermittelbar.
Deshalb kann ich auch die Kritik an das Ministerium verstehen.
Wenn man jetzt wieder große Worte mit wenig Substanz liefert und Fragen stellt, die schon lange gestellt wurden und trotzdem noch keine Antworten hat – Warum sollte ich überhaupt noch Vertrauen in die Führung haben? – Wieso sollte ich glauben, dass genau DIESE neue Planung Bestand haben wird und die richtige ist? – Oder kommt in 6 Jahren wieder ein neues Positionspapier und die Rolle rückwärts? – Warum sollte ich dann 100 % meiner Schaffenskraft in meine Arbeit (die Umsetzung der Planung) stecken? Es wäre doch eh nur verschenkte Kraft.
Das sind die Folgen von einem hin und her – Standortschließungsentscheidungen, dann die Rolle rückwärts in dieser Frage und wieder eine halbe Rolle vorwärts und dann wird jedes Jahr nach mehr Etat gerufen und trotzdem fliegt/fährt jedes Jahr weniger und es mangelt an den absolut kleinsten lächerlichsten Geräten und Einsatzmitteln.
Dass (neues) Großgerät kompliziert ist, kann der Soldat und Steuerzahler verstehen – auch wenn es ärgerlich ist.
Wenn aber Wollmützen, Schutzwesten und Nachtsichtgeräte fehlen, hat man doch die Prioritäten falsch gesetzt und die eigene Schaffenskraft mal wieder in die Erstellung von Positionspapieren gesteckt.
Positionspapiere und schön formulierte Gedanken sind schon vor 2021 keine Mangelware gewesen …
Erster Test, ob den Worten auch Taten folgen, ist meiner Meinung die Entscheidung über die Beschaffung des STH im 2. Quartal, denn
„• Was ist praktikabel und schnell verfügbar?
• Wie können wir multinationale Kooperation effektiver nutzen, um Beschaffung, Nutzung und Interoperabilität zu verbessern?“
Na welcher sollte es dann werden? Ist wohl den meisten hier klar (Vergleichbare stehen z. B. auf der Gilze-Rijen AB (NLD) sowie RAF Odiham (UK)).
D a s ist für mich d e r „Lackmustest“!
@ Pete am 09.02.2021 um 22:31 Uhr
leider muss ich Ihrer negativen Grundhaltung und Zusammenfassung zum vorliegenden Positionspapier zustimmen. Persönlich war bei dem Punkt „Verantwortung dort anzusiedeln, wo es sinnvoll ist.“ raus. Das lese ich seit über 20 Jahren. Das schlimme ist jedoch, dass Papier strotzt vor Binsen, Wiedersprüchen und illusorischen Vorstellungen. Zudem werden keine wirklichen belastbaren Aussagen gemacht. Also insg. „Alter Wein in neuen Schläuchen“ ist der alle paar Jahre neu serviert wird.
@Kay Trieglaff:
sehe ich genauso…
die nächsten Monate werden zeigen ob den Ankündigungen Taten folgen?
Haushaltsplanung und Etat für 2022-2024 wird im März aufgestellt (erleben wir eine weitere Steigerung des EPL14?)
Die Beschaffung des STH (wird wirklich mal von der Stange gekauft?)
das weitere Vorgehen/Konzept bzgl Bodengebundene Luftabwehr NICHT TLVS (mehr Blick Richtung SHORAD?)
aber auch, bisher nicht genannt, die Zwischenlösung Nachfolger P3C Orion (findet man hier schnell eine marktverfügbare Lösung?)
Gut gemeint ist nicht gut gemacht, sagt man in der Truppe. Was meine ich damit? Das Papier ist neben der erkennbaren Grundgliederung dann doch eine recht unstrukturierte, zusammengewürfelte Aufzählung von meist bereits bekannten Erkenntnissen. Der Gi ist oft in der Truppe und spricht die deren Sprache. Das kommt an. Das heißt aber noch lange nicht, dass man ein solches Papier in einer zu einfachen Sprache schrieben muß. Das hat den Charakter, besser die Botschaft, dass die ‚Anderen‘, also die außerhalb der alles verstehenden Wissenszentrale BMVg, z.B. in Parlament und den Medien aber auch interessierte Teile der Bevölkerung nur einfache Erklärungen auf Volksschulniveau verstehen. Doch Sicherheitspolitik ist nicht Unterricht für Achtklässler. Es muß und darf erklärt werden. Auch wenn es schwerfällt und die Bedingungen nicht immer optimal sind.
Vor einigen Tagen war Groundhog Day („Murmeltiertag“) Mediale Auftritte wie dieses Papier gab es regelmäßig, auch 2010/2011. z.B. an der FüKkBw oder bei Kommandeurtagungen, etc. Auf Scharping wurde schon verwiesen. Nach allen zunächst beindruckenden Grundsatzreden zum Einleiten von Reformen gefielen sich insbesondere die ‚Königstreuen‘ im BMVg selbst, hohe Kommandeure aber auch Parteikollegen der BM in Jubelchören wie „Endlich“, Hohe Zeit“ uvm.,- um sich dann in allzu rascher, unreflektierter Umsetzung der nun neuen Ideen zu gefallen. Ich ahne dies auch hier. Wir sollten uns mit Blick auf Reformerfahrung der BW vor Aktionismus hüten. Als Beispiel nenne ich die zusätzliche Ausrichtung auf den Raum um China. Die NATO sucht wieder nach neuen Aufgaben, u.a. auch um der USA zu gefallen. Bedrohungsmanagment im Pazifik ist auch ein Kind der Ministerin (siehe auch Zusammenarbeit mit Australien!) und Ihres mil-pol Apparates. Wollen wir diese Erweiterung wirklich, nachdem wir wissen, dass wir schon so viele Defizite in der Bewältigung der Herausforderungen mit Russland haben? Geht es nicht um das Kerngeschäft LV/BV? Geht es nicht auch um grundlegende, bei einigen offensichtlich als zu gewöhnlich, gar langweilig erscheinende Fähigkeiten und nicht schon wieder(!) um ‚schicke’, teure Spezialisierungen? So liest man schon wieder im Bereich internationales Krisenmanagement von spezialisierten „Hochwertfähigkeiten“, wie zum Beispiel Aufklärung, Luftbetankung und -transport, elektronische Kampfführung oder Spezialkräfte. Ist ein solcher Versuch nicht schon bekannt? Was hat er gebracht? Und wieder lese ich von der Notwendigkeit, die Bundeswehr „breit“ aufzustellen, damit sie in „allen“ militärischen Bereichen für unsere Partner andockfähig ist. Da werden sich die ausschweifenden Fähigkeitsträger mancher als unnötig kritisierter MilOrgBer aber freuen.
Man könnte dies fortsetzen. Ich warne vor medial befeuerter Freude über eine längst überfällige Lagebeurteilung und ziemlich offensichtlichen, lange bekannter Folgerungen, um nicht dasWort Allgemeinplätze zu nutzen. Was hat den BMVg bisher eigentlich gemacht? Abteilung Politik? Strategie und Einsatz. Ich betone nur einmal das Wort Strategie. Das darf man doch also fragen dürfen? Mehrere Jahre an diesem Papier gearbeitet?
Abschließend warne ich nochmals vor zu viel Begeisterung und dem damit verbundenen Aktionismus.
Als erklärende Sommersprossen füge ich z.B. an, dass noch vor wenigen Monaten InspSan (Tempel) noch persönlich die Zusammenarbeit mit China begrüßte und auch medial eine umfangreiche Zusammenarbeit mit den nun neuen Feinden ankündigte. Nun ist China plötzlich Teil der neuen Bedrohung. Ach!
In einem anderen Faden sprach man z.B. von der Reduzierung der Jägertruppe. Das wollen jetzt ausgerechnet einige Generale, welche das Aufblähen der Infanterie im Jahr 2011 für IKM selbst vorangetrieben haben. Also Vorsicht mit übereilter Begeisterung für Richtungswechsel. Nur weil es gut klingt und zunächst für das Gefühl und die verletzte Seele eingängig ist, muß es nicht richtig sein. Sollten wir doch in den nie endenden Reformen gelernt haben.
Also warten wir in Ruhe auf das Eckwertepapier.
@Koffer
Ja, wenn man den Aussagen glauben schenkt schon und ich bezweifle nicht mal die Ehrlichkeit dahinter.
Allerdings ist die aktuelle Lage ökonomisch mehr als angespannt. Viele Betriebe gehen momentan nicht insolvent weil die gesetzliche Meldefrist zeitlich befristet aufgehoben wurde…tritt diese Frist wieder in Kraft wird eine wahre Insolvenzwelle auf uns zurollen und zwar nicht nur im Gastronomiegewerbe sondern in fast allen Bereichen.
Das ist leider die bittere Realität und kann nur durch massive Finanzmittel des Bundes annähernd behoben werden.
Während die Bw also die bestehende Wasserkopfstruktur, am liebsten mit noch mehr StOffz und Generalsdienstposten, aufbohren will, lassen sinkende Steuereinnahmen ein Wachstum in der bestehenden Struktur nicht zu.
Es bestehen also zwei Handlungswege:
1. Den Laden von Grund auf neu aufbauen mit allen notwendigen Anpassungen.
2. In der bestehenden „Struktur“ weiter wursteln, aber dann auf Kosten einer Verkleinerung oder neudeutsch „Refokussierung“.
Den Vertrauensverlust vieler, durch die Kaskade „Reform-Transformation-Neuausrichtung“ bedingt, kann ich verstehen. Nach 3 Jahrzehnten Pseudo-Strategien, die nur die naechsten Sparmassnahmen kaschieren sollten, ist man „auf“. Gleichzeitig hat die Afghanisierung solche Blueten getrieben, dass sogar Offiziere im Studium meinten, der besondere Auslandseinsatz und das angeblich dafuer noetige Mindset des stets von allen Zivilisten missverstandenen Militaerhandwerkers sei das Mass aller Dinge, Innere Fuehrung passé.
Nun liegen die Dinge anders, und ich habe den Eindruck, das IBuK/GI-Papier spiegelt das. Nur leider wird dieser verzagten Ernsthaftigkeit in der Analyse und Bewertung nicht mit Mut und Elan bei den Folgerungen entsprochen. Es gibt diesen passiv-reaktiven Grundton: Das kommende Jahrzehnt, das Wandel bringen wird..vom lieben Gott? Haben wir da gar keinen Gestaltungspielraum? Oder: Wir muessen Schritt halten mit der rasanten Technologie-Entwicklung..wenn ich Schritt halten muss, gibt jemand anders den Schritt vor, aber: Technologie hat kein Eigenleben, da sind Menschen am Werk, denen durch Technologie ggf. strategische Optionen geboten werden. Also: Welche Optionen wollen wir zu welchem Zweck nutzen? Wir sind doch auch Akteur, der Umstaende schafft gemeinsam mit anderen, die damit auch verbundene Verantwortung koennen wir doch nicht weg-delegieren, indem wir die Deutungshoheit ueber unsere Strategie z.B. auf unsere Verbuendeten uebertragen.
Und warum dieser vorauseilende Selbstbeschraenkungsgehorsam bei „Strategiefaehigkeit“, welche man mit der Schaffung von „Raum fuer strategische Debatten“ sicherstellen will? Da erwartet bestimmt nicht nur ich mehr von der Fuehrung der deutschen Streitkraefte; Dieser schon lang andauernde Trend, dass moderne FuehrerInnen gerne sowas wie TalkmasterInnen sein wollen, die „Change management“ methodisch wertvoll moderieren koennen, um dann bei dem Murks, der dabei rauskommt, sagen zu koennen: „Haben die Leute gemaess Umfrage so gewollt“: Geht gar nicht. Nicht Debatten erlauben, sondern sie im doppelten Sinne fuehren, mit klaren Standpunkten und Zielen, bitte!
Dann erledigt sich auch so was wie „nat Sicherheitsrat“ von selbst: Denn entweder ist der dann wahrscheinlich leider geschaffene Dienstposten „Nationaler Sicherheitsberater“ der eines Scheinriesen, weil nix anderes als ein hoch besoldeter Sekretaer eines inter-ministriellen Gremiums, oder aber ein weiterer Verwirrung stiftender Player, der die Verantwortungsdiffusion in der deutschen Aussen- und Sicherheitspolitik befoerdert. Ergo auch keine weiteren Beiraete, Gesetze oder MdB-Bespassungsveranstaltungen. Wir haben in der deliberativen Demokratie von Natur aus genug Raum fuer Austausch zur Willensbildung, diesen nutzen, einfach mal machen!
Daher finde ich den Schluss ganz gut: Konkret sagen, was wann zu welchen Thema auf den Tisch kommt, wie beim Militaer.
Ich bin etwas irritiert über einige User. Das ist ein Positionspapier. Darin geht es doch nicht um die Umsetzung von Vorschlägen und konkrete Vorhaben. Die Operationalisierung dieser werden erst im Mai 2021 verkündet. Diese 7 Seiten sind der teaser für die Berliner Blase und die Kollegen aus der Regierung. Als ob es auf der Ebene um Inhalte geht?!
Wer wissen will, in welche Richtung diese laufen werden, sollte das Interview mit GI und Ibuk in der FAZ lesen. Der GI spricht explizit von der Reduktion einer „stabslastigen Fehlerstruktur“, Einsparen ganzer Hierarchie Ebenen in den TSK und einer Rückverlagerung dieser Stellen in die Truppe. Ich deute das als klaren Hinweis von mehr Boots on the ground.
Luftikus schreibt: „…Dass (neues) Großgerät kompliziert ist, kann der Soldat und Steuerzahler verstehen – auch wenn es ärgerlich ist….“
Als Außenstehender beschreibe ich mal meine Sicht. Da alimentiere „ich“ als Souverän in D über den Bundeshaushalt eine Organisations- und Hierarchiestruktur (Stäbe und Verwaltungen mit gut dotierten Dienstposten), einschließlich deren Privilegien. Diese Struktur scheint aber innerlich so mit sich beschäftigt, dass, wenn es Probleme gibt, erst nach Beratungsdienstleistungen in Millionenhöhe „gerufen“ wird. Als Steuerzahler frage ich mich da schon, wofür zahle ich jeden Monat den DP-Inhabern ab A15 ihr Salär, wenn da gefühlt nix rauskommt? Wenn @RS schreibt „…Das lese ich seit über 20 Jahren…“, sollte man sich innerhalb der Bw mal fragen, was der Souverän davon hält, der liest das ja schließlich auch.
Ich kann einigen Foristen nur zustimmen, das Vertrauen in Soldaten ist grundsätzlich da, ob Vertrauen in die Organisationsstruktur und vor allem Entscheidungs-/Reformfähigkeit der handelnden Führungskräfte da ist, kann in Teilen stark bezweifelt werden, so meine Sicht.
Die „Demotivation“ einiger mir bekannter BS, ist mir nun verständlicher. Sie können oder wollen das „Soldatsein“ nicht aufgeben. Warum, verstehe ich zwar nicht, aber gut.
Die Diskussion über die Bw, ihrer Fähigkeiten und des Finanzbedarfs ist eine Frage, die in der Gesellschaft gestellt und geführt werden muss. Ohne Rücksicht. Gerade in Zeiten des Wahlkampfes. Genau so, muss die Gesellschaft aber auch darüber diskutieren, wie sie sich gegen wen, ggf. im Verbund, verteidigen möchte. Und… wie sie ihrer gefallenen Kinder gedenkt zu erinnern.
Fallen sie jetzt bitte nicht über mich „her“, sie kennen mich nicht. Nur so viel. Ich diene diesem Land seit 31 Jahren. Ohne Uniform.
Lasst Euch nicht blenden, Das Papier ist eine Luftnummer und es werden weder echte Probleme auf der Ebene identifiziert, wo sie auch lösbar wären, noch werden Lösungsansätze aufgezeigt, die aus irgendeiner Misere rausführen würden. Letztere wären auch verdammt unbequem und akk würde sich viele Fürsprecher verprellen, die sie sich bisher mit populistischen, aber völlig unwirtschaftlichen Entscheidungen erkauft hat.
Eine echte Reform der Bw täte richtig weh, da bliebe kein Auge trocken – das wird einfach nicht passieren!