Warntag 2020: Hat auch ohne Bundeswehr nicht geklappt
Vor dem (heutigen) ersten bundesweiten Warntag haben etliche Leser gefragt, ob ich dieses Thema aufgreifen würde, ggf. unter Einbeziehung der Bundeswehr. Das wäre nun eine sehr kurze Meldung gewesen: Die Bundeswehr war weder in diesen Warntag oder seine Vorbereitung einbezogen, noch wurde sie – über die allgemeinen Informationen für die Bevölkerung hinaus – gesondert alarmiert. Auch an des Modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS) sind die Streitkräfte nicht angeschlossen.
Warum das so ist – das wäre noch eine gesonderte Frage, unabhängig von diesem Warntag. Allein schon deshalb, weil auch im Katastrophenschutz die Bundeswehr zur Amtshilfe angefordert werden kann, das Thema also auch jenseits des Zivilschutzes im Verteidigungs- und Spannungsfall Bedeutung hat.
Aber erstmal habe ich deshalb nicht hier auf Augen geradeaus!, sondern fürs Techniktagebuch was dazu geschrieben, unter der Überschrift Viel Nichts um Lärm. Da es auch hier auf Interesse stoßen dürfte, als Crosspost:
Als Kind des Kalten Krieges kann ich mich noch gut an den regelmäßigen Probealarm erinnern: Zwei Mal im Jahr heulten bei uns (in Westdeutschland) überall die Sirenen, es gab Luftalarm und anschließend Entwarnung, und wir haben das als akustische Unterbrechung des Schulunterrichts wahrgenommen. Was wir im Ernstfall hätten tun sollen, wussten wir ohnehin nicht. In der DDR gab es diese regelmäßigen Probealarme ebenso, nur wohl weit öfter als in der Bundesrepublik.
Als nach dem Ende des Kalten Krieges, dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik, der Auflösung des Warschauer Vertrags als Gegengewicht zur NATO und der Auflösung der Sowjetunion der ewige Friede ausbrach, endeten nicht nur diese Probealarme: Der Zivilschutz, im Unterschied zum Katastrophenschutz die zivile Seite einer kriegerischen Auseinandersetzung, wurde als weitgehend überflüssig betrachtet. Und mit den Bunkern wurde auch das bundesweite Sirenen-Warnsystem außer Betrieb genommen: Wenn eine Kommune das wollte, konnte sie die vorhandenen Sirenen zu den – nicht niedrigen – Betriebskosten weiter betreiben, zum Beispiel für die Feuerwehr oder als Hochwasserwarnung.
Rund 30 Jahre später ist das Bewusstsein wieder da, dass bisweilen eine flächendeckende Warnmöglichkeit für die Bevölkerung ganz sinnvoll wäre. Nicht zur Warnung vor anfliegenden Bombern, sondern vor allem bei Katastrophen wie großen Bränden (zum Beispiel in einem Chemiewerk), Hochwasser und anderen Gefahren. Abgeschaltete Sirenen wurden dafür nur an wenigen Orten reaktiviert: Statt dessen soll ein Technik-Mix, von einem Modularen Warnsystem (MoWaS) für Behörden, Institutionen und Medien wie Rundfunksender bis zu Apps auf dem Smartphone die flächendeckende Warnung sicherstellen. Und zur Not sollen auch Lautsprecherwagen auf die Straßen geschickt werden.
So weit die Theorie. Um mal zu testen, ob und wie das auch praktisch bundesweit funktioniert, gab’s am (heutigen) 10. September einen bundesweiten Warntag – als ersten einer regelmäßigen Probealarm-Serie, die künftig an jedem zweiten Donnerstag im September stattfinden soll.
Um es vorweg zu nehmen: So recht funktioniert hat es nicht – vor allem nicht in den Orten, die keine Sirenen mehr haben. Denn da sollte die Warnung ausschließlich über die Smartphone-Apps KatWarn und NINA laufen. Und die meldeten, je nach Ort, entweder gleich richtig oder gaben gar keine Warnung. Oder erst mit einer halben Stunde Verspätung. Nach der planmäßigen Entwarnung.
Das galt vor allem für Deutschlands größte Stadt Berlin: In der Hauptstadt fand die Warnung praktisch nicht statt, Sirenen gibt es in Berlin ohnehin nicht mehr, und auf Lautsprecherwagen hatte die Senatsverwaltung für Inneres bewusst verzichtet. Beide vorhandenen Warnapps meldeten sich nicht. Es blieb also ein stiller Alarm – und erreichte nur diejenigen, die zufällig einen der Rundfunksender eingeschaltet hatten, die zum vorgesehenen Zeitpunkt um 11:00 Uhr auch diese Warnung brachten.
Und das war offensichtlich kein Einzelfall. Auf Twitter meldeten sich viele, viele, viele Nutzer aus ganz Deutschland, die verblüfft fragten, was denn mit dem Warntag nun wäre.
Entgegen den ersten Annahmen war die Nicht-Alarmierung allerdings offensichtlich nicht das Problem der Apps. Denn das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), das den bundesweiten Warntag organisiert hatte und steuerte, machte dafür Probleme schon eine Stufe höher verantwortlich: Bei dem MoWaS, das die Warnmeldung ja erst an Behörden weitergeben sollte, ehe die Bevölkerung selbst informiert würde.
Vom BBK auf Twitter:
Mit anderen Worten: zu viele Alarme gleichzeitig – wer hätte das bei einer bundesweiten Alarmübung auch ahnen können. Oder gar die Software darauf ausgerichtet. Der Berliner Senat jedenfalls wollte vorsorglich keinen Vorwurf auf sich sitzen lassen und reagierte umgehend:
Das Behördenpingpong ist programmiert, aber das Problem liegt tiefer: Bei örtlichen Gefahrenmeldungen wie Großbränden oder Hochwasser funktionieren die WarnApps NINA und KatWarn meistens – das Gesamtsystem ging offensichtlich in die Knie, als eine gleichzeitige bundesweite Warnung ausgestrahlt werden sollte. Die Infrastruktur ist dafür offensichtlich von vornherein nicht ausgelegt gewesen.
Das Scheitern räumte selbst das Bundesinnenministerium, vorgesetzte Behörde des BBK, per Pressemitteilung ein:
Probealarm zum „Warntag 2020“ fehlgeschlagen
Umfassende Aufklärung läuft, Erkenntnisse werden bei der weiteren Entwicklung berücksichtigt
Die Auslösung des Probelalarms am heutigen „Warntag 2020“ ist aufgrund eines technischen Problems fehlgeschlagen. Die Vorgänge werden jetzt umfassend aufgearbeitet. Die gewonnenen Erkenntnisse werden bei der weiteren Entwicklung des Warnsystems berücksichtigt.
Natürlich stellte sich auch sofort die Frage, ob nicht andere Warnmöglichkeiten als die nur begrenzt noch vorhandenen Sirenen und die Apps, die von der Nutzung eines Smartphones abhängig sind, für solche Alarme sinnvoll wären. Zum Beispiel der Cell Broadcast, bei dem eine Nachricht an alle Mobilfunkempfänge gesendet wird, gegebenenfalls auch regional begrenzt. In vielen Ländern wird das System genutzt, das auch ältere Mobiltelefone (und nicht-Smartphones) einbezieht, in Deutschland bislang nicht.
Warum nicht, erläuterte BBK-Chef Christoph Unger zwar in einem Interview des Spiegels – aber seine erste Erklärung, die den Datenschutz vorschob, musste Deutschlands oberster Katastrophenschützer dann doch revidieren:
Unger*: Ja, die Niederlande zum Beispiel setzen auf dieses Cell-Broadcast-System. Cell-Broadcasting wird derzeit aber von keinem deutschen Mobilfunkanbieter angeboten und steht daher zu Zwecken der Bevölkerungswarnung hierzulande aktuell nicht zur Verfügung. Die zuständigen Stellen prüfen, ob und unter welchen Umständen es möglich und sinnvoll ist, Cell-Broadcast als zusätzlichen Warnkanal einzuführen. Derzeit setzen wir auf die App…
(*Anmerkung der [Spiegel]Redaktion: In einer früheren Fassung hieß es, der Bund habe wegen vermeintlicher Kapazitätsprobleme der Mobilfunknetze und aus Datenschutzgründen Abstand von einem Cell-Broadcast-System genommen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat diese Antwort nachträglich korrigiert.)
Mit anderen Worten: Vielleicht kommt ja doch noch Cell Broadcast in Deutschland, es könnte ja funktionieren. Andere Warnmöglichkeiten wie speziell ausgestattete DAB+-Radioempfänger werden derzeit getestet – aber eines wird wohl nicht wiederkommen: Bundesweit empfangbare Radiosender, wie einst den Deutschlandfunk auf Lang- und Mittelwelle. Denn die Sender dafür wurden zugunsten (technisch) nur regional verfügbarer UKW- und DAB+-Sender abgeschaltet.
Die einzige Alarmmeldung zum heutigen Warntag erhielt ich übrigens von einem Rundfunksender: als Push-Nachricht des Deutschlandfunks auf dem Smartphone. Wobei mir ja nicht klar ist, ob der DLF da die Benachrichtigung über MoWaS bekommen hatte – oder einfach mal den angekündigten Probealarm auch pünktlich rausgehauen hat, auch ohne offizielle Information. Die DLF-Nachrichtenredaktion antwortete auf diese Frage erstmal nicht.
(Foto: Sirene – Frank Vincentz via Wikimedia Commons unter CC-BY-SA-Lizenz)
Die Begründung zu den Sirenen vielfältig, individuell kreativ, für mich nicht nachvollziehbar.
– Man soll Nachts, wenn alles aus ist und man schläft, trotzdem gewarnt werden.
Ja wirklich…?
Nein, das ist genau was nicht funktioniert! Im Sommer bei flächendeckender Instalation der Sirenen vielleicht, aber wir wohnen nicht mehr in Häusern mit Einfachverglasung. 2-3 Gläser sind stand der Technik.
Im Winter reißt einen das nicht aus den Schlaf!
MoWaS ausbauen, diese mit ausfallsicheren Endverbreitungssysteme koppeln.
In einer nationalen Notlage, kann man nicht erwarten das der Strom und das Internet funktioniert, sowie nur regional gewarnt werden muss.
Gut gemeint bis jetzt, aber man muss trotz der Erfahrungen der letzten Jahre immer noch ordentlich Nachsitzen.
In meinem 5000-Einwohner-Städtchen kam die Sirene pünktlich. Von NINA war leider nix zu hören.
Meines Erachtens ist ein bundesweites Sirenennetz auch die einzige Methode um die Bevölkerung flächendeckend sicher zu warnen. Apps, Handy, Fernsehen, Radio sind bei niemandem 24h an (ganz zu schweigen von situationsbezogenen Ausfällen, wie Mobilfunklöcher, Fernseh- und Radiostörungen bei Unwetterlagen, Überlastungen,…). Demensprechend können diese Mittel nur verstärkende Wirkung zusätzliche zur Sirene zeigen, bzw. als tiefergehende Informationsquelle nach der akustischen Warnung dienen.
@Kays Einwand bzgl. der Sirenen verstehe ich da auch nicht so ganz. Mag sein, dass bei heutiger Bauweise die Sirene auf dem Feurwehrhaus nicht mehr ausreicht, um jedes Neubaugebiet zuverlässig zu erreichen. Dann muss halt ein dichteres Sirenenetz mit größerer Lautstärke errichtet werden.
Auch durch eine 3-fach Verglasung schafft es die Sirene bei entsprechender Abdeckung. Dazu kommt, dass wenn die Bevölkerung darauf „trainiert“ ist bei Sirenen in einen bestimmten Modus zu schalten (Radio an!), dann wird man auch bei leiseren Sirenengeräuschen wach. So funktioniert das Menschliche Gehirn nunmal
Gegen wass soll denn gewarnt werden? Anfliegende Bomber giebt es momentan nicht. Und diverse Unwetterwarnugen kommen pünklich im Früstyxfernsehen. Oder auf die Wetterapp. Einfach mal einmal am Tag Nachrichten gucken reicht als Info für das Meiste.
DAB+ soll EWF unterstützen (https://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Radio_Mondiale#Erweiterte_Signalisierungsm%C3%B6glichkeiten), bis aber die Durchdringung der Gesellschaft mit kompatiblen Geräten erreicht ist, wird es vermutlich ebenso lange brauchen wie bisher die Umstellung von UKW.
Die Nutzung von Kfz könnte technisch EU-weit auch über das ECall System erfolgen (https://de.wikipedia.org/wiki/ECall), unter Nutzung des Cell Broadcast. Man könnte das Radio im Fahrzeug aktivieren/umschalten, parkende Fahrzeuge hupen/blinken lassen, Text im Display anzeigen, den Fahrgeräuschesimulator von E-Fahrzeugen als Lautsprecher für umstehende Personen nutzen…
Aber auch diese Idee ist schon älter (welt.de artikel vom 06.07.2009)
NINA hat bei mir 32 min zu spät gewarnt, Katwarn überhaupt nicht. Bei Katwarn konnte ich die Warnung erst nach Öffnen der App sehen.
Alles, was bisher durch das BMI und BKK als Gründe für das Versagen der App-Warnung vorgebracht wurde, sind meines Erachtens Rücktrittsgründe für den BKK-Chef. BMI/BKK hatten die erforderlichen Finanzmittel und mehr als genug Zeit, um ein funktionierendes App-Warnsystem zu realisieren. Das es hier im bundesweiten Ernstfall zu „einer zeitgleich Auslösung einer Vielzahl von Warnmeldungen“ und Bedienfehlern in der Hektik der Ereignisse kommen kann, ohne das dies zu Verzögerungen in der Warnung führen darf, ist selbstverständlich schon in der technischen Auslegung zu berücksichtigen. Im Ernstfall wird es absehbar auch zu einer Netzüberlastung kommen, die in der technischen Auslegung der Warn-App natürlich auch zu berücksichtigen und so zu lösen war, dass die Warnung auch dann nicht beeinträchtigt wird. Hier scheint primär ein Problem bei dem für die Konzeption und/oder Entwicklung des App-Warnsystems zuständigen Personals im BMI/BKK vorzuliegen, welches jetzt vorrangig zu lösen ist.
Seien wir doch froh, dass es in die Hose gegangen ist und nicht so gut funktioniert hat, dass sich alle Seiten erfolgsbesoffen auf die Schultern klopfen und meinen, dass nichts mehr zu tun sei.
Es war „train as you fight“, was hier immer alle wünschen und , ja, es war kein Ruhmesblatt. So what?!
Es ist eine ÜBUNG, keine KÖNNUNG – jetzt merken alle, dass viele Rädchen nicht so gut greifen, wie gehofft und können nachphasen.
Schlimm wäre das nur, wenn in einem Jahr der „Warntag“ genauso desolat enden würde, wie gestern.
Die Wandlung des Denkens nach der Wende ist im Bereich des Zivil- und Katastrophenschutz immer noch nicht komplett vollzogen worden.
Man hat den Eindruck, Zivilschutz wird von den zuständigen Behörden immer noch auf den Kriegsfall bezogen gesehen und dementsprechend stiefmütterlich behandelt. Also noch schlechter, als Vorkehrungen zum Katatstrophenschutz.
Auch den Abbau der Sirenen habe ich nicht verstanden. Hier auf dem Land werden die jeden ersten Samstag im Monat um Punkt 12:00 Uhr getestet. Ohne Ankündigung, den Termin kennt jeder. Sie dienen auch im Fall des Falles dazu, die freiwillige Feuerwehr zu alarmieren, sollte mal mehr Personal benötigt werden, als per Meldeempfänger in Bereitschaft sind.
Leider wird das Thema Bevölkerungswarnung immer noch stiefmütterlich behandelt. Grund dafür ist die oben im Beitrag von Dante formulierte weitverbreitete Auffassung, es bestünde dafür kein echter Bedarf. Am Fraunhofer INT im Bereich der Wehrtechnischen Zukunftsanalyse wird das anders gesehen und es wurde schon vor Jahren ein ausgeklügeltes System zur Warnung auf Basis von Autohupen entwickelt. Auf Seite der zuständigen Behörden wurde auch großes Interesse signalisiert, dem aber keine Taten folgten. Wen es interessiert, der suche im Internet nach Warnsystem CHORUS .
@TZ
Die Idee ist, daß man bei Alarm sein (batteriebetriebenes) Kofferradio anschaltet und auf Durchsagen achtet – das geht vielleicht auch mit einem Mobiltelefon mit Radioempfang (Übertragung – ?).
Zudem sollen auch Mitbürger, die den Alarm nicht mitbekommen haben, gewarnt werden.
Naja – man muss halt realistisch sein für welche Fälle diese Warnung (ganz Deutschland) überhaupt gedacht ist.
Da geht es auch nicht um normale Wetterereignisse (Stürme, Hochwasser) oder anfliegende Bomber, sondern um überraschend aufkommende Gefahrenlagen.
Beispielsweise wenn eine schmutzige Bombe in Frankfurt/Main explodiert ist und man (Innenministerium/BND etc.) weiß, dass möglicherweise noch mehr schmutzige Bomben in Deutschland deponiert sind.
Oder wenn ein Atomkraftwerk an der Grenze explodiert ist und der Wind stark weht und die Bevölkerung zumindest vorsorglich in Gebäude gehen soll.
Alle anderen Ereignisse lassen sich mit Vorwarnzeiten von Stunden bis Tagen über die normalen Kanäle (TV, Radio, Internet) verbreiten oder sind auch über die vorhandenen Kanäle (Apps, Sirenen) nicht mehr zu verbreiten (Cyberangriff, Sonnenstürme, Revolution), weil beschädigt oder außer Betrieb.
Der Anflug von nuklearen Rakete(n) soll zwar auch so mitgeteilt werden, aber höchstwahrscheinlich wird beim Abschuss oder während des Anflugs mit einem koordinierten Cyberangriff zu rechnen sein und ob dann die Warnung überhaupt noch ankommt, ist mehr als fraglich.
(Wie sind die Sirenen an die Lagezentren angeschlossen? etc.)
Ich kann die behördlichen Vorbehalte vor dem Cellular Broadcasting System nicht verstehen. Während meiner Zeit in den USA habe ich nur positive Erfahrungen mit dem System gemacht. Insbesondere bei der Suche nach vermissten und vermutlich entführten Kindern – den sogenannten AMBER-Alerts – habe ich mehrfach selbst erlebt, wie die Alarmierung abläuft. Schnell, punktgenau und – da alle in den USA verkauften Mobiltelefone vorgerüstet sind – flächendeckend (NINA und KATWARN warnen ja nur diejenigen, die die App auch installiert haben). Wahrscheinlich könnte man technisch dieses System zügig und kostengünstig such in Deutschland einführen, da die Infrastruktur im Wesentlichen vorhanden ist.
Ich versuche, mir meine Schadenfreude nicht anmerken zu lassen….
Irgendwo habe ich aufgeschnappt, das diese „Übung“ angeblich seit 3 Jahren geplant war-und den Bund 14 Millionen Euro gekostet hat-was ich mir nicht vorstellen kann…hat da jemand Infos?
Ist dies nur ein weiteres Indiz dafür, wie „unfähig“ Deutschland in seiner Gesamtheit mittlerweile geworden ist?
Mir erschliesst sich einfach nicht, wie schwierig es sein sollte, in jeder Gemeinde auf z.B. jeder Kirche, jeder Feuerwache, jeder Polizeidienststelle, jeder Schule und meinetwegen auf jeder Moschee eine Sirene zu installieren, die zentral von der Polizei, Feuerwehr oder Katastrophenschutz ausgelöst werden kann?
Naja. Die Variante mit schmutzigen Bomben und Terrorismus würde sich auch vorher abzeichnen. Die Möglichkeit besteht sicherlich. Und sollte ein Atomkraftwerk hochgehen dürfte Fensterschlissen nicht reichen. Ich kenne auch nur die Variante vom Dorf mit der Sirene Sonnabend um 12 uhr. Giebt es aber in Berlin so nichtmehr. Ausserdem müsste man vorraussetzen dass jeder ein Smartphone mit der entsprechenden App hat. Also ich persönlich habe von der Übung garnichts mitgekriegt.
In Dresden sind die allgegenwärtigen „Pavian 2400“ Sirenen durchaus durch dreifach-Vetglasung zu hören. Sie „sprechen“ übrigens auch. Das System wurde als Konsequenz auf die Hochwasser, allerdings stadtweit errichtet.
@Thomas Melber
Aber genau das habe ich doch geschrieben.
„Demensprechend können diese Mittel nur verstärkende Wirkung zusätzlich zur Sirene zeigen, bzw. als tiefergehende Informationsquelle nach der akustischen Warnung dienen.“
Dafür haben Apps, Radio und Co. natürlich ihre Berechtigung. Aber sie eignen sich eben nicht als Alternative zur Sirene, wie das bisher ja häufig propagiert wurde.
Es ist offenbar systemisch nicht mehr vorgesehen, zu kostengünstigen und zügigen Lösungen zu kommen. Im Zweifel meldet sich ein Datenschützer und dann heißt es „Lied aus“! In anderen (westlichen) Staaten klappt das zwar problemlos, aber was wissen die schon?
Es ist schon peinlich, wie dieser Warntag abgelaufen ist. Aber so wirklich Anstoß nimmt daran ohnehin niemand mehr. Und es zeigt sich wieder einmal, mit einem Federstrich lässt sich vieles auflösen/demontieren, aber es wieder aufzubauen, dauert unheimlich lange.
[Mit Datenschutz hat das alles herzlich wenig zu tun, bitte nicht diese Derailing-Versuche. T.W.]
@ Dante
2008 zog bei einem Brand in einem Chemiewerk in Worringen eine (Zitat) „Giftwolke“ über und durch Köln, ohne dass die verantwortlichen Kräfte nur den Hauch einer Chance hatten, die Masse der Bevölkerung über die üblichen Kanäle rechtzeitig und umfassend zu warnen. Diese Erfahrung wurden im dicht besiedelten Ruhrgebiet bei nachfolgenden Großbränden übrigens auch gemacht (Stichwort: Städteübergreifende Alarmierung).
Anecdotal Evidence: Während der Elbeflut 2002 brach im Raum Magedburg im Bereich der Nachbarkompanie ein durch diese in der Nacht eilig errichteter Behelfsdeich. Das Gelände hinter diesem Deich war abschüssig und das Wasser flutete den Bereich dementsprechend schnell. Aus meiner Erinnerung verhinderten fehlende Sirenen damals eine Warnung an die umliegende Bevölkerung, was zum Glück ohne Folgen für Leib und Leben blieb.
Es gibt also gute Gründe, auch zukünftig auf verschiedene Warnmittel zu setzen. Die Sirenen sind eines dieser Mittel und darüber hinaus sehr wirksam – sonst würden sie durch die (oftmals überschuldeten) Kommunen sicher nicht angeschafft werden. ;-)
@huey hat schon Recht!
Es muss eine einfache, eindeutige, kurzfristige und zentrale Alarmierung möglich sein, bei der auch Menschen ohne Internet, Handy, Fernseher oder Radio klar und eindeutig „informiert“ werden können.
Ich denke hier vor allem an Kinder und alte Leute, aber auch an Menschen in eher dörflichen Gegenden, in denen von Mobilnetz nicht allzu viel zu erwarten ist.
Hier ist einzig und allein eine Sirene sinnvoll und gangbar.
Ich wundere ich mich wenig über die Überlastung der App NINA. Die App basiert darauf, jedem Benutzer einzeln eine eigene PushNachricht (ein Datendienst) über ein funktionierendes Mobilfunknetz zu senden. Auch bei einem sehr gut ausgebauten Mobilfunknetz, belastet dieser Ansatz das Netz und skaliert bei einer hohen Verbreitung der App NINA vermutlich gar nicht mehr.
Der alternative Ansatz, eine Art von Funk-Rundruf über das Mobilfunknetz, wurde in Deutschland nach einer Testphase wieder eingestellt, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Cell_Broadcast
(ob ein Bundesland jetzt die Warnung vom Bund „abgeschossen“ hat – wie man hörte – ist da technologisch fast egal)
Nachdenklich hat mich aber etwas anderes gemacht. Der Ansatz die Bevölkerung über eine App auf deren Smartphone im Katastrophenfall zu warnen, setzt ein funktionierendes Mobilfunknetz voraus. Wenn der Schadensfall jetzt auch das Mobilfunknetz lahmlegt, hätte ich das Vorhandensein einer Rückfallebene erwartet. Eine Rückfallebene scheint es aber gar nicht zu geben oder sie hat ebenfalls versagt.
Habe vor ein paar Wochen auf einer kleinen griechischen Insel ein Cell Broadcast Erlebnis gehabt, in einem kleinen Ort einkaufen gewesen und plötzlich tönte aus meinem Handy zeitgleich mit dem des Verkäufers das gleiche Alarm Signal. Es war eine Warnung zu den wieder steigenden Corona Zahlen von griechischen Behörden. Ich wusste bis zu dem Zeitpunkt weder das es solch eine Übertragung gibt noch das mein Handy das kann – bin aber davon überzeugt das Cell Broadcast eine sinnvolle Lösung wäre für Deutschland.
@Bruno
„Eine Rückfallebene scheint es aber gar nicht zu geben oder sie hat ebenfalls versagt.“
Klar , es wurde ja:
A) nach 1990 alles was an Krieg und Katastrophe (Bevölkerungs-und Katastrophenschutz) schmeckt wegrationalisiert oder schlicht entfernt.
Bis vor kurzem kam man sich ja als krimineller Prepper vor, wenn man mehr als 3 Dosen Ravioli, Stromerzeuger und sonstige Dinge die früher einmal festgelegt waren, bevorratete oder Einsatzbereit hielt.
B) Selbst bei der Bw gibt es kein „autarkes“ Kommunikationsnetz mehr. Von der Katastrophenschutzseite ganz zu schweigen. Stecker ziehen, Ende.
Ja, und das hat nicht nur mit der Bw zu tun. Die Gesellschaft hat sich nach 1990 einfach zu sehr auf Friede-Freude-Eierkuchen und Grenzenlose Freiheit eingeschossen gehabt.
Ein klassiker des Versagens ist , derzeit aktuell, die Vorsorge zur aktuellen Pandemie COV-19…und daß, obwohl es eine Studie von 2013 gab. OT Ende
Zur Überlastung der Mobilfunknetze brauchen wir nur an den 31.12. denken. Jedes Jahr das gleiche Spiel. Mich wundert daher nicht das es etwas in die Hose ging.
Aber wenn daraus „Lessons learned“ stattgefunden hat, wird es 2021 besser laufen. Ich bleibe vorsichtig optimistisch.
Nette Anekdote am Rand. Nachbars Hund hat mitgeheult…wie jeden 1. Samstag im Monat in BY.
@Bow Genau!
in NRW wird der Neuaufbau von Sirenen mit zweckgebundenen Zuwendungen (nicht ohne Grund) vom Land finanziell gefördert.
Alles was Rundfunk, TV, Nina und andere Apps bringen, kann nur von sekundärer Natur sein.
Primär muss die Bevölkerung (auch Nachts) erst mal darauf aufmerksam gemacht werden können – es gibt ein Problem. Das geht nur mit einer vernünftigen Warnstruktur basierend auf Sirenen, die auch großflächig von einer Stelle ausgelöst werden können.
Zur Erinnerung wie so etwas aussehen kann und ausgesehen hat:
Bis 1990 wurde es vom Warndienst mit bundesweit 10 Warnämtern realisiert, die sowohl großflächig Sirenen auslösen konnten, wie auch über Warnempfänger bei wichtigen Institutionen mit Rundsprüchen über die Lage informieren konnten.
Beides war bis dato drahtgebunden über das Fernmeldenetz der D. Bundespost geschaltet, weil Funkauslösungen (wie heute üblich) störanfälliger sind (EMP, Hacker usw.). Zusätzlich konnten die HVBs (Hauptverwaltungsbeamten) die Warndienst-Sirenen für ihren kommunalen Beteich mit verschiedenen Signalen auslösen (auch z.B. Signal „Feueralarm“ oder „ABC-Alarm“).
Die damals verwendete Technik ist mittlerweile veraltet, aber so ein ähnliches Konzept wäre auch heute nötig, um diesbezüglich einen wirkungsvollen Zivilschutz zu haben.
Großstädte wie Berlin oder München haben anscheinend überhaupt keine Sirenen mehr – das ist mehr als fahrlässig.
https://www.bbk.bund.de/DE/AufgabenundAusstattung/Krisenmanagement/WarnungderBevoelkerung/MoWaS/ModularesWarnsystem_node.html
Das liest sich spannend. Aber wurde das so auch geübt?
Moin,
gibt es einen Grund, warum die Bundeswehr komplett außen vor war bzw. ist?
Grade aufgrund der Dislozierung, Truppenübungsplatzaufenthalten etc. würde eine Warnung doch Sinn machen. Auch kann eine parallele, interne Beübung der Meldewege vom Kommando Territoriale Aufgaben bis hinab zu den BVKs/KVKs und den Truppenteilen sicherlich nicht schaden, zumal es auch hier schon Probleme gab.
@Stubenviech sagt: 12.09.2020 um 22:47 Uhr
„…gibt es einen Grund, warum die Bundeswehr komplett außen vor war bzw. ist?“
Weil es hier um Zivil- und Bevölkerungsschutz geht und das keine Aufgabe der Bundeswehr ist. Ganz einfach.
Oder was soll die Bundeswehr im zivilen Sektor alles aus ihrem Haushalt heraus leisten? Vor allem, da sich die Länder mit ihren Landkreisen ihrer Aufgabe weitestgehend verweigern und nur das Allernötigste machen. Und das noch nicht mal gut, obwohl sie qua Gesetz dafür verantwortlich sind.
Bei diesem Thema bin ich voll und ganz bei @TZ und @Frog.
Für eine unverzügliche einfache und beim Empfänger zu jeder Tages-/ Nachtzeit gerät-/systemunabhängige Initial-Warnung – „Achtung Bürger, es gibt akut irgendein schwerwiegendes Problem in Deinem Umfeld –> mache Dich bereit, detailliertere Informationen aufzunehmen“ kommt man um ein flächendeckendes Sirenennetz nicht herum.
Auch der regelmäßige Test dieser Sirenen zu einem – möglichst landesweit einheitlichen – festen Zeitpunkt (z.B. Samstag 12Uhr – in meiner Kindheit in unserer Gegend jeden Mittwoch 15Uhr) hat den entscheidenden „Zusatznutzen“, dass jede Sirenen-Auslösung zu einem anderen als dem „gewohnten“ Zeitpunkt automatisch kognitiv zu einer erhöhten Aufmerksamkeit hinsichtlich einer akuten Gefahrenlage führt.
WarnApps, Radio, TV, PushNachrichten, Cell Broadcast, Lautsprecherwagen, klingelnde Nachbarn etc. können m.A.n. dann immer nur diese weitere detaillierte Information, ggf. auch mit Handlungsempfehlungen, gewährleisten.
Pio-Fritz sagt:
13.09.2020 um 11:36 Uhr
Wie alarmiert die Bundeswehr die Soldaten? Ich denke eine Gesamt-Alarmierung, wurde sicher auch noch nie geübt … oder irre ich mich!?
Ich meine jetzt nicht „Bunter Faden“ … sondern, hat die Bundeswehr schon mal geübt, ob sie alle Soldaten erreichen kann?
@Heiko Kamann
100% Alarmierung war in analogen Zeiten, im Kalten Krieg, bis 1990 Standard, jährlich.
Bis 1973 als allgemeiner NATO – Alarm, dann als NATO Alarmübung “Active Edge” bis in die Führungsebene Einheit samt Alarmkalenderüberprüfung der Btl.
Der allgemeine Alarm umfasste Alarmierung – Mobilmachung/Mobilisierung – Marsch in die Verfügungsräume, ggf. in den [GDP]-Stellungsraum (1) und dort Herstellung der Verteidigungsbereitschaft.
Bei ausgesuchten Verbänden pro Division wurde bis zur Aufnahme der Kampfbeladung durchalarmiert, Meist dauerte die Alarmierung 36 Std, zweimal im Jahr.
Nachdem uns der ewige Frieden erwischte, wurde das beendet.
(1) Zur Vermeidung der Aufklärung der GDP Räume seitens der WP-Aufklärung wurden Üb-Auflockerungsräume in Standortnähe bezogen.
Um den Zusammenhang zwischen Warndienst und Bundeswehr herzustellen, komme ich nochmals auf die alte Struktur bis 1990 zurück. Die früheren Warnämter hatten feste Verbindungsleitungen zu den Wehrbereichskommandos (WBKs sind ja auch inzwischen abgeschafft). Grund war der Luftschutz in der BRD-West in Zusammenhang mit militärischer Verteidigung.
Außerdem gab es Standleitungen zum ZVS in Nato-Nachbarländern, zu Befehlsstellen von Bundes- und Landesregierung, zum Wetterdienst, zum DWD. Das ODL-Messnetz (Radioaktivität) wurde auch von dort überwacht.
Insofern war und ist die Verknüpfung von Zivilschutz und Bundeswehrstellen partiell für beide Seiten sinnhaft.
@Pio-Fritz: Das habe ich auch nicht behauptet.
Aber welcher andere Anlass würde sich denn eher anbieten, die Alarmierungswege zu überprüfen?
Das dies nicht der einzige Überprüfungsweg sein darf und dass der Bevölkerungsschutz nicht der originäre Auftrag der Bundeswehr ist, versteht sich.
@T.W.:
In der Sendung medias res sagte der DLF, er habe ohne Alarmierung wie geplant um 1100h gesendet. Also hat es auch hier nicht funktioniert.
@Stubenviech sagt: 13.09.2020 um 23:52 Uhr
„Aber welcher andere Anlass würde sich denn eher anbieten, die Alarmierungswege zu überprüfen?“
Welchen Alarmierungsweg? Es ist weder das Kdo TA (Kommando Territoriale Aufgaben) noch das jeweilige Landeskommando, das die BVK/KVK alarmiert und diese anweist zu ihren Hauptverwaltungsbeamten (HVB) zu fahren.
Vielmehr ist es der HVB, der sein KVK/BVK alarmiert, dieses lässt sich dann durch das Landeskommando aktivieren. Das ist der übliche Weg.
Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) sagt:
13.09.2020 um 21:03 Uhr
Vielen Dank für Ihre Antwort. Aber ich bezweifele, dass Ihre Antwort tatsächlich auf die gesamte Bundeswehr zutrifft. Ich selbst war über 30 Jahre Soldat und habe es tatsächlich nur ein einziges Mal erlebt, das die gesamte Alarmierungskette geübt wurde (irgendwann Mitte der 1980er Jahre). Ich befürchte, die Bundeswehr wüsste gar nicht, wie sie ihre Soldaten erreichen könnte. Nein, der große Vaterländische Krieg steht derzeit nicht bevor; aber warum sowas nicht dann und wann mal üben?
@Heiko Kamann
Schade um Ihre negativen Erfahrungen.
Ich war 42 Jahre Soldat und kenne es seit Rekrutentagen nicht anders.
Die Erreichbarkeit ist simpel Alarmzentrum BMVg – BefH/KGs – Kommandeure aller Ebenen – Chefs – ZgFhr – Truppe in der Alarmkette, zuletzt fernmündlich/persönlich.
Einige haben es deutlich gemacht: Der Zivilschutz fällt in die Zuständigkit des Bundes, der Katastrophenchutz in die der Länder.
Geplant war ein BUNDESWEITER Warntag. Selbstherrlich haben jedoch Verwaltungsgliederungen teilgenommen oder auch nicht.
Solange keine klare Kompetenzzuweisung an eine zentrale Stelle vorhanden ist, kann es nicht funktionieren.
An die früher zentrale Aufgabe des Zivilschutzes mit klarer Zuständigkeit ist inzwischen die Warnung vor ganz anderen Gefahren getreten, die davon nicht erfasst werden.
Laut diversen Pressemeldungen wird der Präsident des BBK, Christoph Unger, aufgrund des fehlgeschlagenen Warntages entlassen.
[Laut RBB, den kann man auch verlinken:
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2020/09/bundesamtes-fuer-bevoelkerungsschutz-christoph-unger-abgesetzt.html
T.W.]
Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) sagt:
15.09.2020 um 11:49 Uhr
Es geht ja gar nicht um die „negative Erfahrung“ … eher darum, wird das bei der Bundeswehr noch beübt? Also, tatsächlich bis zur Ebene „Soldat“? Wir haben ja nun gesehen, wie es eben nicht funktioniert. Welche Apps werden den Soldaten empfohlen? Ich bin nun seit 11 Jahren a.D.
Ärgerlich ist, daß der nächste „Warntag“ erst in einem Jahr angesetzt sein soll (09/2021) statt jetzt möglichst schnell die Mängel zu beheben und noch in diesem Jahr eine neue Übung anzusetzen.