Bundestag verlängert Bundeswehr-Beteiligung an UN-Missionen im Sudan – erstmals per Handzeichen

Der Bundestag hat die Beteiligung der Bundeswehr an den UN-Missionen im Sudan und Südsudan  verlängert. Für beide Einsätze stimmte nach Angaben des Bundestages eine Mehrheit des Parlaments bei Gegenstimmen der Linken und einer Enthaltung der AfD – erstmals wurde über Auslandseinsätze im Bundestag per Handzeichen abgestimmt, um das Infektionsrisiko mit dem neuartigen Coronavirus bei namentlichen Abstimmungen zu verringern.

Während das Mandat für den Blauhelm-Einsatz im Südsudan (UNMISS, Bundestagsdrucksache 19/17032) unverändert um ein Jahr verlängert wurde, ist die Beteiligung an der UN-Mission in der sudanesischen Provinz Darfur (UNAMID, Bundestagsdrucksache 19/17033) vorerst bis zum Jahresende begrenzt.

Für die UNMISS-Mission im Südsudan bleibt es bei der bisherigen  Personalobergrenze von 50 Soldaten. Derzeit sind im jüngsten Staat der Erde zwölf Bundeswehrsoldaten eingesetzt, davon vier in Stäben der Mission und die übrigen als Militärbeobachter.

Für UNAMID in Darfur, wo derzeit vier deutsche Soldaten als Spezialisten in den Stäben des Hauptquartiers im Einsatz sind, wird mit der Begrenzung zum 31. Dezember auch die Personalobergrenze von bislang 50 auf 20 gesenkt. Hintergrund ist der Plan der Vereinten Nationen, bis Ende März einen Plan für das Ende von UNAMID und eine mögliche Folgemission zu beschließen, die zur Überwachung des Friedens in der Unruheregion im Einsatz bleiben soll. Deutschland ist, darauf weist die Bundesregierung ausdrücklich hin, die einzige europäische Nation in diesem Einsatz.

(Archivbild: UN-Soldat in einem Camp im Südsudan im November 2019 – United Nations Photo)