Neues Problem mit F125-Fregatte: Kran rasiert Antennenmast

Die von Pannen geplagten neuen F125-Fregatten der Deutschen Marine müssen ein weiteres Problem hinnehmen: Beim zweiten Schiff der Reihe, der Fregatte Nordrhein-Westfalen, hat ein Kran einen Antennenmast rasiert. Ob sich die Abnahme des Schiffes verzögert, ist noch offen.

Der Unfall ereignete sich nach Angaben des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) bereits am 24. Juli. Bei Arbeiten an der Fregatte in Hamburg sei der Kran einer zivilen Firma gegen den Mast gefahren, auf dem die Antennen für die elektronische Aufklärung montiert sind. Dabei seien die äußere Hülle aus glasfaserverstärktem Kunstoff beschädigt und die Antennkuppel zerstört worden.

Weitere Schäden wurden laut BAAINBw bislang nicht festgestellt, die Instandsetzung werde umgehend begonnen. Ob und wie sich die Beschädigung auf Abnahme des Schiffes und die geplante Dienststellung noch in diesem Jahr auswirken würden, kann derzeit nicht beurteilt werden.

Allerdings ist es bei einer solchen elektronischen Anlage und den dabei eingesetzten Antennen mit der Reparatur der Schäden in der Regel nicht getan: Möglicherweise müssen die Antennen neu vermessen werden, was weitere Verzögerungen bedeuten kann. Die so genannte RCESM-Anlage, deren Antennemast vom Kran getroffen wurde, war ohnehin im jüngsten Rüstungsbericht als eines der nur eingeschränkt funktionierenden Systeme genannt worden.

Erst im Juni, fünf Jahre später als geplant, hatte die Marine das Typschiff Baden-Württemberg als erste Fregatte der F125-Reihe in Dienst gestellt. Verschiedene technische Probleme hatten die Ablieferung immer wieder verzögert; das Typschiff hatte das Bundeswehramt sogar zur Nachbesserung an das Herstellerkonsortium erst mal wieder zurückgegeben.

(Archivbild 2017: Die Nordrhein-Westfalen auf der Elbe bei Hamburg – Wikimedia-User Buonasera via Wikimedia Commons unter CC-BY-SA-Lizenz)