Afghanistan: Neue schlechte Nachrichten aus Kundus und ein Rückblick (m. Nachtrag)
Die aktuellen Nachrichten aus Afghanistan klingen eher nicht positiv: Kundus scheint – erneut – vor dem Fall an die Taliban zu stehen; das dürfte Auswirkungen auf die Friedensgespräche zwischen den USA und den Taliban haben. Eine Reduzierung der US-Truppen scheint beschlossene Sache. Und rückblickend? Da haben NDR-Kollegen die Auswirkungen dieses Krieges auf die Bundeswehr nachgezeichnet.
Was am (heutigen) Samstag aus Nordafghanistan zu lesen ist, gibt Anlass zur Besorgnis: Rund um die nordafghanische Provinzhauptstadt gibt es wieder Kämpfe zwischen afghanischen Regierungstruppen und den Taliban – die anscheinend erneut die Chance haben, die Stadt einzunehmen, wie der Kollege Bilal Sarwary berichtet:
Afghan journalist Bilal Sarwary gives the latest on the Taliban’s attack on the city of Kunduz pic.twitter.com/iezZlHj7hQ
— TRT World Now (@TRTWorldNow) August 31, 2019
Bereits zuvor hatten afghanische Medien berichtet, dass die Telekommunikationsverbindungen nach Kundus zum großen Teil gekappt wurden:
Telecommunication system has been cut off in the #Kunduz city after Taliban attack and only govt’s Salaam telecommunication company is still working, Kunduz residents said. #Afghanistan pic.twitter.com/oqcTPXdB4E
— TOLOnews (@TOLOnews) August 31, 2019
Vor dem Hintergrund, dass die laufenden Verhandlungen über einen Frieden in Afghanistan Fortschritte zu machen scheinen, hat diese Entwicklung über Kundus hinaus Bedeutung: Die Verhandlungsposition der Taliban düfte damit gestärkt werden.
Noch immer sind mehr als 1.000 deutsche Soldaten im Norden Afghanistans stationiert – und einige von ihnen immer wieder als Berater zeitweise in Kundus eingesetzt. Die Bundeswehr steht nicht mehr in Gefechten wie vor rund zehn Jahren, aber der seit Anfang 2002 andauernde Einsatz hat die Truppe verändert.
Wie sich der Einsatz im Norden Afghanistans und einzelne schwer wiegende Auseinandersetzungen wie das so genannte Karfreitagsgefecht 2010 auf die Bundeswehr ausgewirkt haben, haben sich die Kollegen vom NDR näher angeschaut und in einer Serie von Radiobeiträgen und Podcasts aufgearbeitet:
Killed in Action – Deutschland im Krieg
heißt ihre Serie, und es ist ein bisschen schade, dass zunächst die Kritik von Ex-Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg an Bundeskanzlerin Angela Merkel die Wahrnehmung dieses Rückblicks bestimmt hat. Da geht es nämlich um viel mehr.
Nachtrag: In den aktuellen Auseinandersetzungen in Kunduz traf es auch das Camp Pamir, wo derzeit über 80 deutsche Soldaten im Einsatz sind. Aus der Mitteilung der Bundeswehr:
Am 31. August um 10.57 Uhr Ortszeit wurde das Camp Pamir bei Kunduz in Afghanistan beschossen.
Ein Geschoss traf das Lager. Bei dem Angriff kam es zu keinen Personenschäden.
Zurzeit befinden sich über 80 deutsche Kräfte im Camp Pamir.
Stand: 31. August, 11.25 Uhr
Nachtrag 2: Zur Lage in Kunduz aus dem englischen Dienst der dpa:
Afghan air forces have slowed down a new Taliban offensive on parts of the north-eastern city of Kunduz, officials said on Saturday.
Various militant locations were targeted inside the city, said provincial councillor Gulam Rabbani Rabbani, in fighting that has being going on for about 12 hours. (…)
The city’s main electricity supply building, provincial hospital, and the third police district are among the most important locations already taken over by the Taliban, according to local officials.
(Foto: Ein Personnel-Recovery-Team der Bundeswehr sichert während einer Rettungsübung in der Nähe von Mazar-e Sharif/Afghanistan im Rahmen der Mission Resolute Support am 10.07.2019 – Andrea Bienert/Bundeswehr)
h/t@zgharrt
„USA special forces alongside those of Kabul govt have reached #Kunduz city. As the telecom services are shut downed due to the fighting, #Taliban fighters can no longer give minute-by-minute updates & pics/vids of the battle like they were doing in the first hours of the battle“.
Noch geht das, nach Reduzierung auf 8600 wird’s ungemütlicher.
Was steht dort noch an Bw?
Es ist ein Verbrechen der deutschen Regierung Menschen in dieses Land zurückzuschicken, aus dem sie einst geflüchtet waren.
[Dieser Punkt ist zwar eine wichtige Debatte, aber hier nicht das Thema. T.W.]
Beginnt die „Vietnamisierung“ des Afghanistankriegs?
Geschichte wiederholt sich nicht. Und trotzdem: irgendwie ähnelt die Anzugspolitik der us-amerikanischen Regierung an den zwischen Nordvietenam und den USA unter Leitung von Henry Kissinger ausgehandelten Vertrag von Paris (1973), der zum Ende des Vietnamkriegs und dem Ende der Regierung in Saigon führte. Die USA wollten „raus aus Vietnam“ und nun wollen sie „raus aus Afghanistan“ und verhandeln mit den Taliban in Katar. Bis September dieses Jahres soll ein Abkommen zur Beendigung des Afghanistankriegs vorliegen. Auch das erinnert an die Pariser Gespräche. Mir scheint, die USA setzen nun dieses Format fort und „Vietnamisieren den Afghanistankrieg“ und beenden so Resolut Support (RS). Für das damalige Südvietnam hatte die usamerikanische Abzugspolitik verheerende Folgen. Es darf an den Helikopterabzug aus der ausamerikanischen Botschaft in Saigon erinnert werden. Mai 1975 endete der Krieg mit der Eroberung der südvietnamesischen Hauptstadt Saigon durch nordvietnamesische Truppen. Zu hoffen bleibt, das dem afghanischem Volk dies erspart bleibt und die usamerikanische Regierung mit den Taliban im Ergebnis nicht ähnlich verhandelt wie damals Henry Kissinger mit dem kommunistischen Spitzenpolitiker Lê Đức Thọ.
Die deutschen Berater in Kunduz sind schon seit fast zwei Jahren nicht mehr zeitweise sondern permanent in Kunduz stationiert.
Seit Anfang 2019 beraten sie den inzwischen neu geschaffenen Korpsstab des 217. Pamirkorps.
Und falls eine Debatte zum Thema „dürfen die das“ ausbrechen sollte: Ja, sie dürfen da permanent sein (siehe BT-Mandat 19/7726)
[Ich wüsste nicht, wer hier die Debatte „dürfen die das“ vom Zaun brechen wollte. T.W.]
„Die aktuellen Nachrichten aus Afghanistan klingen eher nicht positiv: Kundus scheint – erneut – vor dem Fall an die Taliban zu stehen;“
Was man bei Tolo News sehen und lesen kann, klingt aber nicht nach „kurz vor dem Fall“. Vielmehr gibt es Gefechte in der Stadt, nach den Bildern zu urteilen in den Aussenbezirken. „“The Taliban attack in #Kunduz has been repelled,“ Khalid said.“ , so steht es bei Tolo News vor zwei Stunden. Der „acting“ Verteidigungsminister Khalid ist in Kundus eingetroffen und leitet die „Clearing Operation“, so steht es bei Tolo News vor einer Stunde. Das klingt durchaus nach einer ernsten Lage, aber noch lange nicht nach „kurz vor dem Fall“.
Ich finde es nicht richtig, das jeder Angriff auf die Stadt und jedes Eindringen in die Stadt gleich in die Nähe des „kurz vor dem Fall“ gerückt wird. Ja, es ist nicht schön um Kundus, aber bisher ist es den ANDSF doch seit Jahren gelungen Kundus zu halten und regelmäßig auch offensiv gegen die Taliban in den umliegenden Distrikten vorzugehen.
Vielleicht muss auch mal klargestellt werden, dass Kundus 2015 in Teilen und kurzzeitig in der Hand der Taliban war. 2016 ist Kundus nicht gefallen, die ständige Wiederholung dieser Behauptung macht sie nicht richtig. 2016 sind die Taliban in die Stadt eingedrungen, haben werbewirksam ein paar Bilder und Videos ins Netz gestellt und sind dann geschlagen worden. 2017 wurde die einzige kleinere Offensive der Taliban bereits bei Khanabad (ostwärts von Kundus) zum Stehen gebracht, für die erwartete größere Offensive hatten sie offensichtlich nicht die Kraft. Im Gegenzug gab es aber Offensiven der ANDSF in mindestens drei Distrikten, westlich, ostwärts und nördlich von Kundus. 2018 ist mir keine Taliban Offensive auf die Stadt bekannt.
Was ich nicht ganz verstehe ist die Sache mit der Afghanische Armee.
Sind die nun die letzen Jahre ausgebildet und mit Technik gesegnet worden oder laufen denen die Soldaten wegen mangelhaftem Sold (oder nicht bezahltem Sold) weg?
Da müssten doch schon ganze Armeegenerationen ausgebildet worden sein und die schaffen es immer noch nicht alleine?
Das überall mal eine Autobombe hochgehen kann, verstehe ich noch, aber eine ganze Stadt mit 120.000 Einwohnern von fremden Kräften einnehmen lassen?
@QRF3-Kommandeur
Sie haben Recht – auch wenn es ein bisschen mehr zu sein scheint als ‚die Taliban sind in die Stadt eingedrungen’…
Es scheint es etwa zu früh für „absolute“ Nachrichten. Hoffen wir, dass mindestens die Kameraden Berater in Sicherheit sind. Der Rest dürfte mit US SF zu machen sein.
@QRF3- Kommandeur. KDZ wurde auch 2018 im Oktober angegriffen, nach meiner Erinnerung. Damals wurden sogar Stabselemente der AFG Truppe zur Verteidigung zusammengewürfelt. Camp Pamir liegt nahe genug dran um in „Hörweite“ zu sein. Die Verwundeten AFG und US werden vermutlich, so wie 2018, auch wieder von DEU behandelt werden müssen. Abwarten was dies Jahr passiert.
Das jüngste Update der New York Times am Abend (Ortszeit):
https://www.nytimes.com/2019/08/31/world/asia/taliban-attack-kunduz-afghanistan.html#click=https://t.co/rU2Aybv86Q
So wie 1973 mit dem Vertrag von Paris werden die USA in 2019/2020 mit dem Vertrag von Dohar ihre Verbündeten verraten.
Die ANA hat weder genug Personal (weil die Sterben wie die Fliegen, weglaufen bevor sie geschlachtet werden oder nicht kämpfen weil sie sich vom Feind kaufen Lassen haben).
Sie haben auch nicht genug schwere Waffen und Luftfahrzeuge (weil die USA schlicht ihre Hilfszusagen nicht erfüllen, das Gerät in korrupten Kanälen an Waffenhändler verkauft wird oder das Wartungspersonal fehlt).
Die Taliban werden am Ende siegen (wenn der Westen den letzten Soldaten abgezogen hat und den letzten Dollar/Euro an Hilfsgeldern ausgezahlt hat und sich von dem Konflikt abgewand hat).
Es passiert heute genau das was 1973/1974/1975 in Vietnam passiert ist.
Was mich persönlich zum Kotzen bringt. Das dafür Soldaten aus dutzenden Ländern ihr Leben, ihre körperliche und geistige Unversehrtheit verloren haben. Unsummen für Waffen/Munition/Ausrüstung ausgegeben wurde die heute nicht einmal mehr Schrott wert haben.
Und Millionen Afghanen seit Jahrzehnten darunter leiden müssen. God save America…. wenn das Wutbaby im Weißen Haus das nächste mit dem Abzug von US Truppen aus Deutschland droht. Sollte die Bundesregierung fragen wann sie die Liegenschaften übernehmen kann. Die Bundeswehr hat bestimmt Verwendung dafür.
@Hetfield
Das ist so nicht richtig. Sie heben sicherlich auf die Gefechte um Kunduz im Zuge der Parlamentswahlen 2018 (Ende Oktober) ab.
Kunduz war damals jedoch ganz weit davon entfernt, den Taliban in die Hände zu fallen.
@QRF3-Kommandeur
Teile Ihre Einschätzung 100%.
Eines können die Taliban: Medienwirksam Kräfte zusammenziehen. Der Schaden den diese tatsächlich anrichten ist dabei nicht unerheblich, aber es ist kein militärischer Erfolg. Sobald die ANDSF zur Gegenwehr ansetzen ist der Spuk vorbei. Was bleibt sind ein paar starke Bilder und Schlagzeilen und eine zermürbte kriegsmüde Bevökerung/Weltöffentlichkeit. Aber mehr wollen sie auch nicht und bezogen auf die laufenden Verhandlungen scheint es auch zu reichen.
Ich habe eine Frage zu den deutschen Plänen, sollte es zu einem US-Truppenabzug kommen. Welche Hilfen kann Afghanistan von Deutschland (und anderen Staaten) noch erwarten?
Soweit ich es richtig verstanden habe, war klar, dass Trump mit einem Abzug der US-Truppen auch den Rückflugschein für das deutsche Kontingent löst. Gibt es irgendwelche Pläne, was Afghanistan erhalten soll?
@Laie
Es wird einen U.S. TEILABZUG geben, s.o.
Was Deutschland anschließend an Hilfeleistungen an Kabul zahlt, weiß in Berlin, derzeit sicher niemand. Eine Entscheidung bestimmen wesentlich die Taliban, geht’s zurück zum Terrorexport und ein Afghanistan zurück in die Steinzeit, fließt hoffentlich gar nichts.
Einen Rückflugschein für das deutsche Kontingent wird es nicht geben, warum auch, solange U.S. Teile verfügbar bleiben: wer sollte uns sonst schützen – sarc -.
Eine Konsolidierung der Raumordnung erwarte ich im Kontext der Washingtoner Entscheidung aber schon. Sie wird wesentlich davon bestimmt sein, welche assets die USA belassen werden. Kritisch sind Intel, Recce, CAS und MEDEVAC.
@Gorgonstare
Bitte lesen Sie meinen Post richtig. Ich habe berichtet, aus eigener Erfahrung- denn ich war da, dass Kunduz auch 2018 angegriffen wurde ( Richtig- im Zuge der damaligen Wahlen). Ich habe nicht von „Fallen“ oder so etwas gesprochen, das war die Presse.
Es war jedoch kritisch, auch dafür kann ich bürgen. Also, bitte korrigieren Sie andere Forenteilnehmer konstruktiv und mit Gegenargumenten, auch in meinem Fall. Vielen Dank und einen angenehmen Sonntag.
Um weitere Fragen zu den Angriffen beantworten zu können, müsste man wissen, aus welchen Kreisen unter den Warlords der Taliban diese Angriffe kommen?
So wie @Dave es darstellt, sind die Taliban Hierarchisch hoch diszipliniert und rational und agieren im Sinne eines Verhandlungserfolges „Doha“ aus einer Hand.
Eine ehrliche Aussage von einem, der viel erlebt und zu erzählen hat.
Brig. Gen. Donald C. Bolduc (Ret) is a former commander of U.S. Special Operations Command Africa and a fellow at the American College of National Security Leaders. He is a candidate for the U.S. Senate in New Hampshire.
„I served 10 tours in Afghanistan. I was there when we first went in. Our military has performed bravely in Afghanistan and performed their duty to the very best of their ability.
But I believe at this point, the filling of body bags and hospital beds is no longer justified. To win, we would need a comprehensive new strategic approach, and I do not see that as likely to happen. The only alternative left is to leave“.
https://time.com/5664533/afghanistan-troops-leave/
Allerdings, jeder Vergleich in der Lesart „Vietnamisierung“, s.o., ist mehr als weit hergeholt. Eine vergleichbare Kampfkraft und vor allem Gefechtswert wie der einer nordvietnamesischen Armee fehlt, die schiere Masse von Vietcong und nordvietnamesischer Armee desgleichen.
Die ausnahmslos in AFG noch verwendeten U.S.-SOF, heeresseitig, haben mit erschütterten Wehrpflichtigen der 1973/74/75er Jahre nichts gemein. Ein „aus-dem-Land-treiben“ á la Saigon ist auszuschließen!
Dennoch, in dem Zusammenhang, wie sieht die Gedankenwelt im BMVg/EinsFüKdo hinsichtlich Abzugsplanungen aus? Als sicher muss geurteilt werden, „America first“, wenn es um Reduzierung von 14.000 auf 8.600 geht und RSM-Partner sich anschließen! Dennoch kann in Ruhe geplant werden, niemand steht unter unmittelbarem Feinddruck.
Zurück auf null!
Trump: „Wir müssen Afghanistan beobachten, ich bin nicht sicher, ob dieser Deal überhaupt zustande kommt.“
Ihm wurde klar, mit Machtergreifung der Taliban wäre der Zustand von vor 2001 zurück?
https://www.spiegel.de/politik/ausland/afghanistan-die-usa-aendern-ihre-strategie-am-hindukusch-a-1284674-amp.html?__twitter_impression=true
@Josef König
Geschichte wiederholt sich nicht – aber die ihr zu Grunde liegenden Prozesse aus meiner Sicht sehr wohl.
@ Klaus-Peter Kaikowsky
Mit „Vietnamisierung“ wollte ich die Art und Weise verstanden wissen, wie sich die us-amerikanische Regierung mit Verhandlungen in Paris mit Nordvietnam, ohne Beteiligung der Regierung in Saigon, aus dem Vietnamkrieg „herausverhandelte“. Ähnliches geschieht jetzt in Katar, wo ausschließlich mit Tabilban ohne der Regierung in Kabul verhandelt wird. Das Muster ist also eher das selbige wie damals, 1972/1973 in Paris. Man wird also auf die Zugeständniss warten, die die us-amerikanische Regierung an die Taliban machen wird. Ich hoffe nicht, dass diese Zugeständnisse Afghanistan in den Zustand vor ISAF zurückversetzen. Was besonderns ärgerlich ist – Afghanistan findet (in der Außen- und Sicherheitspolitik in Deutschland) nicht mehr statt. Na ja, das erste ISAF Mandat war ja auf Kabul begrenzt und sollte 60 Tage dauern.
@Josef König sagt: 02.09.2019 um 9:45 Uhr
„Ich hoffe nicht, dass diese Zugeständnisse Afghanistan in den Zustand vor ISAF zurückversetzen. Was besonderns ärgerlich ist – Afghanistan findet (in der Außen- und Sicherheitspolitik in Deutschland) nicht mehr statt.“
Sie übersehen dabei, das Afghanistan während ISAF die stabilste Phase hatte (so ca. 2009) Seitdem sind kaum Fortschritte zu verzeichnen. Seit dem Beginn von RS ist die Sicherheitslage schlechter geworden.
Und was soll Afghanistan bitte noch in der europäischen Außen-und Sicherheitspolitik stattfinden? Abgesehen davon, das man sich von der nationalen
Betrachtungsweise lösen sollte. Dazu müsste man ein Ziel und einen Weg dorthin haben. Ein Ziel gibt es bestimmt, auch wenn es schwer zu definieren ist. Nur keinen Weg dorthin. Die Regierung in Kabul mit ihren Statthaltern in den Provinzen ist bei der Bevölkerung genauso unbeliebt wie Al-Kaida oder die Taliban. Wie immer gibt es kein schwarz-weiß, nur viele Schattierungen von grau.
In diesem Fall ist die Lage schlecht und hoffnungslos.
@ Pio-Fritz
Dieser Beitrag aus der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) vom Februar dieses Jahres mag überzeugen wen auch immer. Mich nicht. Auch nicht, wenn einer der Autoren Generalleutnant d.D. Rainer Glatz, ehemals Befehlshaber Einsatzführungskommando der Bundeswehr, dafür (mit) verantwortlich zeichnet.
https://www.swp-berlin.org/publikation/der-wandel-der-amerikanischen-afghanistan-politik/
Heute ist zu lesen:
„Taliban und Amerikaner einigen sich auf Truppenabzugsplan“. Hat jemand den Entwurf des (Abzugs-)vertrages?
@Laie
Wir können jede Menge ausgeruhter Fußtruppen zur Unterstützung hinschicken.
„Opfert“ Trump AFG für seine Wiederwahl? „Bring the boys home“ ist ja ein Teil seines Programms:
https://www.thedailybeast.com/zalmay-khalilzad-says-afghan-taliban-agree-in-principle-to-peace-deal-but-they-scoff-at-trumps-bluff?via=newsletter&source=DDAfternoon
Die USA sind jedenfalls eher unter Druck als die TLB.