Sammler Wasserstandsmeldungen: Wer wird neue(r) IBUK?

Ursula von der Leyen ist zur neuen Präsidentin der Europäischen Kommission gewählt worden und wird, wie angekündigt, am (morgigen) Mittwoch vom Amt der Verteidigungsministerin zurücktreten. Natürlich gibt es jetzt Überlegungen, Berichte und Spekulationen, wer ihr in diesem Regierungsamt nachfolgt – ein Sammler. 

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am (heutigen) Dienstag noch vor der Wahl von der Leyens im Europaparlament erklärt, die Entscheidung über einen Nachfolger werde schnell fallen – der Posten des Inhabers der Befehls- und Kommandogewalt (IBUK) über die Streitkräfte könne schließlich nicht unbesetzt bleiben.

Die Aussage Merkels im Wortlaut, bei der Pressekonferenz mit Ministerpräsidentin der Republik Moldau, Maia Sandu:

Frage: Ursula von der Leyen wird ja morgen unabhängig vom Wahlausgang ihr Amt als Verteidigungsministerin niederlegen. Nach welchen Kriterien und wie schnell wollen Sie für die Nachfolge sorgen?
Haben Sie vielleicht auch Angst, dass diese Kabinettsumbildung Ihre Urlaubspläne durcheinanderbringen könnte, wie auch immer die aussehen?
Merkel: Nein, Angst habe ich nicht. Es wird eine sehr schnelle Neubesetzung geben. Der Verteidigungsminister oder die Verteidigungsministerin sind Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt; das kann man nicht lange offenlassen. Insofern wird es nicht lange dauern, und Sie werden Bescheid wissen.

Das könnte, so die einhellige Meinung von Korrespondenten in Berlin, auf eine Kabinettsumbildung hinauslaufen – denn beim Wechsel eines bisherigen Mitglieds des Bundeskabinetts auf die Spitze im Bendlerblock ist keine (aufwändige) Sondersitzung des Bundestages in der Sommerpause zur Vereidigung eines neuen Ministers erforderlich.

Favorisiert werden deshalb vor allem ein Wechsel von Gesundheitsminister Jens Spahn in das Verteidigungsministerium. Aber auch ein größeres Revirement, bei dem Wirtschaftsminister Peter Altmaier in den Bendlerblock wechselt und Spahn das Wirtschaftsministerium übernimmt, scheint möglich. Mit einem Wechsel der bisherigen Integrationsbeauftragten Annette Widman-Mauz an die Spitze des Gesundheitsministeriums würde dann auch die Geschlechterparität im Kabinett gewahrt.

Eine erste harte Meldung über eine Berufung Spahns brachte am Dienstagabend die Rheinische Post*

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) soll Nachfolger von Ursula von der Leyen im Amt des Verteidigungsministers werden. Das berichtet die Düsseldorfer „Rheinische Post“ (Dienstag) unter Berufung auf Regierungskreise. Im Gesundheitsministerium soll die bisherige Integrationsstaatssekretärin Annette Widmann-Mauz folgen.

Zur Ergänzung: Das Nachrichtenkarussell dreht sich ziemlich schnell…

• Aus dem Berliner Tagesspiegel (Link aus bekannten Gründen nicht):

Der bisherige Gesundheitsminister Jens Spahn soll neuer Verteidigungsminister werden. Das melden unabhängig voneinander die „Rheinische Post“, die Funke Mediengruppe und die „Bild“-Zeitung. Die Journalisten beziehen sich auf Informationen aus Regierungs- und Bundeswehrkreisen. Allerdings sind die Berichte bisher nicht bestätigt. In Regierungskreisen war am frühen Abend schon von einer Falschmeldung die Rede.

• Die Deutsche Presse-Agentur meldet die CDU-Vorsitzende Annegret Kamp-Karrenbauer als künftige Verteidigungsministerin:

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer wird überraschend neue Verteidigungsministerin. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstagabend aus Kreisen des CDU-Präsidiums.

Update 22.00 Uhr: Mehrere Medien berichten jetzt ebenfalls unter Berufung auf CDU-Kreise, dass Kramp-Karrenbauer an die Spitze des Verteidigungsministeriums rückt.

Eine offizielle Bestätigung steht weiterhin aus.

Weiter nach Entwicklung.

*Deutsche Verlagswebseiten werden hier i.d.R. nicht verlinkt; bei diesem Link handelt es sich um eine Pressemitteilung der Zeitung

(Archivbild: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, v.r., unterhält sich mit Verteidigungsministern Ursula von der Leyen und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf der Regierungsbank des Bundestages am 14.03.2018 – Felix Zahn/photothek.net )