Erste Auslandsreise von AKK als Ministerin geht zur NATO
Bei ihrer ersten Auslandsreise als Verteidigungsministerin will Annegret Kramp-Karrenbauer noch vor Kollegen in befreundeten Nationen die NATO besuchen. Die Ressortchefin werde am (morgigen) Mittwoch von Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel empfangen, teilte die Allianz mit:
On Wednesday, 31 July 2019, the NATO Secretary General, Mr. Jens Stoltenberg will meet the Minister of Defence of the Federal Republic of Germany, Ms. Annegret Kramp-Karrenbauer at his residence in Brussels.
Im Anschluss an das Treffen ist ein Pressegespräch vorgesehen.
(Foto: Kramp-Karrenbauer bei ihrem ersten Truppenbesuch als Ministerin am 24. Juli2019 beim Feldwebel-/Unteroffizieranwärterbataillon 2 in Celle – Maximilian Schulz/Bundeswehr)
Klasse Zeichen, Bündnissolidarität pur.
Es tut gut, dies wieder in den Fordergrund zu rücken. Solch ein Zeichen wird nun gebraucht.
Die europäischen Verteidungsbemühungen müssen jedoch unverändert so weitergeführt und ausgebaut werden, wie sie eingeschlagen wurden.
Immerhin konferiert hier auch in Personalunion die Vorsitzende der größten Regierungspartei: d.h., was hier vereinbart wird sollte dann auch politisch möglich (und nicht nur wünschbar) sein. Das Problem ist, daß sich die andere Regierungspartei derzeit in einem Selbstfindungsprozeß befindet und somit unsere Regierung teilweise nur bedingt handlungsfähig ist.
Auf dem Bild sieht man schon eines der langjährigen Probleme, das wir unverständlicherweise nicht gelöst bekommen: Persönliche Ausrüstung. Seit Jahren schon im Bericht des Wehrbeauftragten vermerkt tut sich da nichts. Bzw werden Soldaten erst kurz vor Ihren Einsätzen mit der nötigen Ausrüstung ausgestattet das aber aus eigener Erfahrung viel zu kurzfristig und mit nicht annähernd mit genügend Zeit um damit vertraut zu werden oder die verpflichtende vorbereitende Ausbildung (ELUSA/ELSA) damit zu absolvieren bevor es in den Einsatz geht (Wenn man es nicht sogar erst im Einsatz bekommt).
Ich habe nach 10 Jahren Dienst als Mannschaftssoldat einen Laufbahnwechsel vollzogen und hatte das Vergnügen im letzten Jahr die Laufbahnausbildung der Feldwebel zu durchlaufen. Die große Freude der Laufbahnwechsler Erstausbildung G36, Formaldienst und das Gelöbnis nochmal zu durchlaufen kann man sich sicherlich vorstellen, aber das ist ein anderes Thema. Da wird dann in der Führerausbildung mit der „guten alten“ Koppel ausgebildet (Das die Magazine immer noch nicht vernünftig in die Magazintaschen passen hat mich daran errinert wie ich vor 10 Jahren in meiner Grundasubildung da stand und mich gefragt habe wie das denn sein kann). Dann wird NeuSAK und Gefechtsdienst ausgebildet was ohne Schutzweste absolut unzweckmäßig ist und mal wieder dem Grundsatz übe wie du kämpfst widerspricht. Denn dann stehen die unerfahrenen neuen Kameraden auf der Schießbahn, haben das erste mal die Schutzweste an und schon ist alles anders was man in der ganzen Vorausbildung geübt hat, sowohl was den Anschlag, die Ladetätigkeiten und die körperliche Belastung angeht.
Davon ab das zeitgemäße zweckmäßige persönliche Ausrüstung neben der effektiveren Ausbildung und Handhabungssicherheit die Zufriedenheit jedes Soldaten direkt unmittelbar steigern würde.
Das Argument: „Früher hatten wir auch nur die Koppel, das hat auch funktioniert !“ ist hier auch nicht angebracht denn wir uns nicht weiterentwickeln, würden wir immer noch mit Musketen aufeinander schießen oder uns mit Äxten den Schädel einschlagen.
[Mir ist schon klar, das persönliche Ausrüstung ein Dauerthema ist, Stichwort Lochkoppel. Dennoch bitte ich dringend darum, das Thema NATO jetzt nicht für diese Debatte zweckzuentfremden. T.W.]