Wer kennt Thofern?
Da helfe ich doch gerne: In einem finnischen Outdoor-Shop ist eine Isomatte aufgetaucht, die offensichtlich aus ausgesonderten Bundeswehrbeständen stammt. Und die ist so eindeutig gekennzeichnet, dass dieser Laden jetzt nach einem deutschen Soldaten (oder einer Soldatin?) mit dem (Spitz)Namen Thofern sucht.
Der Suchaufruf von der Facebook-Seite (KORREKTUR: Dank mehrerer Leserhinweise – vielen Dank – in einer verständlichen deutschen Fassung):
Haben Sie Thofern gesehen? Wir halten die Isomatte (wörtlich Schlafunterlage) dieses Herrn (?) in unseren Händen, nach der er angesichts des geschriebenen Textes eine starke Sehnsucht hat.
Wir verstehen das durchaus– auf kaltem Boden ist schlecht schlafen!
Hilferuf
Einfach gesagt, brauchen wir Ihre Hilfe, um Thofern mit seiner so geliebten Isomatte zu vereinen! Wir wissen von dieser Person nur folgendes:
– Er ist Deutscher, Nachname Thofern
– Er hat von 2010 bis 2017 in der Bundeswehr gedient
– Handschrift wie auf den Bildern zu sehen
Die Dienstzeit kennen wir vom Herstellungsdatum der Isomatte, also Juli 2010.
Wie es funktioniert:
Wenn Sie glauben, genau diesen Thofern zu kennen, senden Sie uns eine E-Mail an whereisthofern [at] varusteleka.fi
Also, wer Thofern kennt – bitte nicht bei mir melden. Sondern direkt bei Varusteleka.
(Fotos: varustelkea.fi via Facebook)
LOL
+1
Moin,
der Google-Translater setzt bei der finnischen Sprache regelmäßig aus…
wenn ich helfen darf, hier die Übersetzung:
Hast Du Thofern gesehen?
Wir haben hier seine Isomatte, und nach dem vorhandenen Text ist seine Sehnsucht groß.
Wir verstehen – auf dem kalten Boden zu schlafen ist nicht schön.
Wir bitten um Hilfe.
Wir brauchen einfach eure Hilfe um den Thofern und seine liebe Isomatte wieder zuvereinen.
Wir wissen nur:
– Er ist deutscher, Nachnahme Thofern
– Hat bei der Bundeswehr zwischen 2010 und 2017 gedient.
– Handschrift wie auf den Bildern
– Isomatte im Juli 2010 hergestellt.
Was ist zu tun:
Wenn du glaubst gerade diesen Thofern zu kennen, bitte Email an:
whereisthofern[at]varusteleka.fi
Glück Ab
Als Deutsche Alternative, die vor allem Texte deutlich besser übersetzt ist deepl.com zu empfehlen.
[Jaja, gerne immer eine „Deutsche Alternative“, großgeschrieben… deepl.com kann aber kein Finnisch. Und nu? T.W.]
Der Familienname „Thofern“ erscheint in deutschen Telefonbüchern nur 39 mal. (Zum Vergleich: Den Eintrag „Müller“ gibt es über 160.000 mal.)
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass man nach höchstens 39 Telefonaten Herrn Thofern oder einen seiner Verwandten an der Strippe hat.
Varusteleka ist wirklich der verrückteste Militärbeständeladen der Welt. Und einer der besten. Räer kann da nicht mithalten. ;-D
Thofern ist der neue Kilroy – ich würde ja eher auf einen Thomas oder Thorsten *fern* tippen…
„Mensch, Thofern, haben sie dich doch wieder rausgejagt!“
Sehr witziger (und günstiger) PR Gag der Firma.
Daran könnte die BW Agentur sich ja mal ein Beispiel nehmen.
@ W12 | 13. April 2019 – 11:58
„Daran könnte die BW Agentur sich ja mal ein Beispiel nehmen.“
Wie denn… etwa mit „Hirn & Versand gesucht, leider vor 20 Jahren verloren gegangenen“ (sarc off)
@W12
Wie in
wir sind dafür
das du dagegen sein kannst
@MA
Vor 20 oder eher 9 Jahren den Verlust festgestellt trifft es wohl eher
@ThoDan | 13. April 2019 – 15:25
Selten bin ich ja Ihrer Meinung, aber der war gut gekontert :)
Gut gekontert? Naja, Sarkasmus geht immer leicht von der Hand. Hilft aber selten weiter. Ich meinte im Sinne von Beispiel eher, wie man mit minimalem Aufwand viele Menschen erreicht – und das, ohne zu provozieren oder instrumentalisieren. Sondern sympathisch und originell. Und ja: Das geht auch und gerade im recruiting.
@W12 | 14. April 2019 – 15:17
Wieso Sarkasmus? @ThoDan hat auf eine witzige und kostenfreie Aktion der Bw-Werbung aufmerksam gemacht und damit Ihre Unterstellung widerlegt, das die aktuellen Werber so etwas nicht können.
Witzig ist Ansichtssache, aber von einer „kostenfreien Aktion der der Bw-Werbung“ höre ich zum ersten Mal. Welche meinen Sie?
Was daran kostenlos war, müssen Sie mir auch erst noch erklären. Die Kampagnenmotive (Print, online, OOH) wurden jedenfalls für „richtiges Geld“ gebucht. Und: Witzig ist Ansichtssache, da gebe ich Ihnen recht.
Aber Recruiting muss nicht „witzig“ sein, sondern vor allem überzeugend. Wer am Ende immer wieder darauf zurückfällt, diejenigen, die sowieso gegen einen sind zu provozieren, instrumentalisiert und stellt sich selbst alles andere als selbstbewusst und überzeugend dar.
Die Aktion von Varusteleka dagegen ist charmant und muss niemanden beleidigen oder provozieren, um zu wirken. Und das habe ich – in effektiver Weise – in er BW Kommunikation schon seit längerem nicht gesehen.
Zugegeben, derzeit für die BW gute Nachwuchswerbung zu machen ist schwierig, wenn das „Unternehmen“ quasi jeden Tag neue Beweise seiner Ineffizienz liefert. Aber die Maxime „Clipping ist Clipping“ bzw. Hauptsache, es spricht überhaupt jemand über uns, auch wenn es negativ ist, führt in die Irre.
Bezog sich hierauf
https://augengeradeaus.net/2015/11/nach-farbattacke-auf-bundeswehr-showroom-wieder-fast-sauber-fuer-die-feier/
Fand ich speziell in diesem Zusammenhang eine erstklassige Riposte
@T.Wiegold | 14. April 2019 – 17:13
„Witzig ist Ansichtssache, aber von einer „kostenfreien Aktion der der Bw-Werbung“ höre ich zum ersten Mal. Welche meinen Sie?“
Als die Front des Karriereberatungsbüro in Berlin Mitte mit Farbe beschmiert wurde, man dann das Schild „wir kämpfen…“ raus gestellt hat, das photographiert hat und dann über social media verbreitet hat.
@W12 | 14. April 2019 – 17:34
Siehe meinen Kommentar von 19:17 und den von @ThoDan | 14. April 2019 – 19:00.
„Zugegeben, derzeit für die BW gute Nachwuchswerbung zu machen ist schwierig,“
Sehe ich überhaupt nicht so. Die Bw hat ein großartiges Angebot für einen tollen, vielfältigen Beruf. Da fällt Personalwerbung einfach. Das Problem sind halt manchmal die politische Vorgaben… Bis vor einigen Jahren war es ja ganz schlimm, nur ja zivil rüberkommen und wenig Waffen zeigen.
Aber das ist ja glücklicherweise zwischenzeitlich vorbei :)
Allgemeine ÖA hingegen ist schwieriger, denn es gibt halt auch einen relativ großen Teil der Bevölkerung, der Bw ablehnt, aber wir sprechen hier ja nicht über ÖA, sondern über Personalwerbung.
@Koffer
Dabei scheint die BW und die Werber öfter ihr eigenes schlimmster Feind zu sein
@ThoDan | 15. April 2019 – 8:28
„Dabei scheint die BW und die Werber öfter ihr eigenes schlimmster Feind zu sein“
Wieso? Es läuft doch in den letzten Jahren ziemlich gut. Die Werbung ist komplett modernisiert, sie ist frisch und zeitgemäß und sie versucht endlich (!) nicht mehr unseren Beruf als einen von vielen darzustellen.
Jetzt fehlt nur noch ein bißchen Blut, Schweiß und Tränen (und ein paar mehr Waffen) und alles ist gut.
Die politischen Vorgaben sind und waren hier immer das Problem.
@Koffer
Dann sind die ewigen Wartezeiten für Bewerber, ungenügende Beratung, unzumutbaren Unterkünfte usw. also Vergangenheit?
@ ThoDan | 15. April 2019 – 21:08
Sie verzeihen mir bitte diesen Einwand: Unzumutbar ist nur Ihre persistente Behauptung, dass bei der Bundeswehr alles unzumutbar ist.
Die Wartezeiten mögen lang sein und viele Bewerber verschrecken, es werden ja aber bewiesenermaßen Leute eingestellt und zumindest dieser Teil empfindet es als nicht unzumutbar. Der Prozess ist genau so wenig optimal wie er unzumutbar ist.
Das gleiche gilt für Unterkünfte, diese mögen vielleicht nicht den persönlichen Ansprüchen des einen oder anderen entsprechen, aber die sind weit davon entfernt unzumutbar zu sein! Ich habe in meiner aktiven Dienstzeit nie eine Kaserne in Deutschland betreten, deren sanitäre Anlagen in einem schlechteren Zustand waren, als es in einem Großteil unserer Schulen ist! Der Standard mag vielleicht spartanisch sein, das ist aber weit davon entfernt unzumutbar zu sein.
Zum Schluss eine Anregung. Es empfiehlt sich ab und an seinen eigenen gesellschaftlichen Status und Lebensstil zu hinterfragen und einen Blick in die Lebenswirklichkeit einer breiten Masse der Gesellschaft zu werfen. Ich bin nun wahrlich kein Sozialist, aber solange die Gesellschaft die Meinung vertritt, dass es nicht unzumutbar ist, dass sich Rentner durch Müllberge wühlen um an 25 Cent Pfand zu kommen, solange ist es auch nicht unzumutbar wenn Soldaten in alter aber „gepflegter“ Infrastruktur untergebracht werden. Selbst wenn es Vierer-/Sechserstuben sind. Ich mag da altmodisch sein, aber wer sich nicht überwinden kann diesen Schritt zu gehen (Warten + Unterkunft) der wird sich auch sehr schwer tuen die sonstigen Härten zu ertragen die der Soldatenberuf so mit sich bringt.
@Wa-Ge
Interessant, da dies Überhaupt nicht meiner Meinung entspricht.
Wie viele Bewerber fallen weg, weil es zu lange dauert ?
Der Anspruch wenn Sie nicht warten wollen, bis Wir geruhen uns Zeit für Sie nehmen zu wollen, funktioniert vielleicht in der Welt der BW aber nicht in der realen Welt in der BRD.
Was den Zustand sanitärer Anlagen unserer Schulen betraf, „durfte“ sich mal ein Lehrer vor versammelter Klasse bei mir entschuldigen.
Wir hatten unterschiedliche Meinungen was zumutbar war und wie man das kommuniziert
Ich bezog mich nicht auf Unterkünfte, die nicht mindestens dem Standard einer deutschen Jugendherberge entsprechen, sondern auf Unterkünfte wo ich mich nach der Beschreibung nur gefragt habe warum die nicht wegen Gesundheitsgefährdung geschlossen wurden.
Ich kann in einer Mehrpersonenstube, ich will es nur ohne wirkliche Notwendigkeit nicht für Jahre in einer Kaserne akzeptieren.
Aber da sollten sie vielleicht auch mit jenen Kritik üben, die meinen im Einsatz wäre ein Mehrpersonenraum unter ihrer Würde wegen ihres Ranges o.ä. Status.
@Wa-Ge | 16. April 2019 – 4:54
„@ ThoDan | 15. April 2019 – 21:08
Sie verzeihen mir bitte diesen Einwand: Unzumutbar ist nur Ihre persistente Behauptung, dass bei der Bundeswehr alles unzumutbar ist.“
+1
@ThoDan | 16. April 2019 – 15:02
Die Wartezeiten werden seit Jahren kontinuierlich optimiert. Nach wirklich unschönen Fallzahlen in Folge der überstürzten Aussetzung der Wehrpflicht und der daraus folgenden unangepassten Struktur der Annahmeorganisation (Ex-KWEA/ Zentren für Nachwuchsgewinnung jetzt KarrBB/KarrC), wurde es dann ab spätestens 2014 strukturiert und kontinuierlich besser.
Neuester Schritt ist die Realisierung eines seit Jahren geplanten zentralen „Call-Centers“ mit dem lokale/regionale Über- und Unterkapazitäten ausgeglichen werden können.
Ist da noch Luft nach oben? Ja.
Wird es jemals perfekt sein? Nein.
Ist alles schlecht, furchtbar, katastrophal? Beim besten Willen nicht!
Aber das sind Dinge, die Ihnen zumindest hier im Blog glaube ich schon erläutert wurden.
Sie müssen es nur zur Kenntnis nehmen.
„sondern auf Unterkünfte wo ich mich nach der Beschreibung nur gefragt habe warum die nicht wegen Gesundheitsgefährdung geschlossen wurden.“
Deswegen wurde ja auch in den letzten Jahren Milliarden investiert und es werden weitere Milliarden investiert.
Ist da noch Luft nach oben? Ja.
Wird es jemals perfekt sein? Nein.
etc. etc.
„Aber da sollten sie vielleicht auch mit jenen Kritik üben, die meinen im Einsatz wäre ein Mehrpersonenraum unter ihrer Würde wegen ihres Ranges o.ä. Status.“
Würde haben alle Menschen gleich, denn diese ist Gottgegeben. Dazu bezieht unser GG sehr eindeutig Position.
Dienstgrad, Dienstposten, Auftrag/Verwendung und Alter hingegen unterscheiden sich. Deswegen wird natürlich auch die Unterbringung differenziert.
Unabhängig davon werden aber auch Subalterne Offiziere und UmP im Einsatz regelmäßig in zwei oder drei-Mann Belegungen untergebracht und häufig sogar StOffz.
Also wo ist jetzt das Problem?
Bauschen Sie bitten nicht Probleme auf, wo gar keine sind.
Und nebenbei: das hat wirklich SEHR, SEHR wenig mit der Frage von Plakaten vor Ford und VW-Werken zu tun.
@Koffer
Es verbessert sich also seit 2014, das ist ein Anfang.
<<Dienstgrad, Dienstposten, Auftrag/Verwendung und Alter hingegen unterscheiden sich. Deswegen wird natürlich auch die Unterbringung differenziert.<<
Das meinte ich nicht, ich meinte z.B. jemand der meint als Halbgott in Weiß wäre sowas nicht angemessen.
Nur für die Akten; wir sind hier bei Thoferns BW-Matte
@ThoDan | 16. April 2019 – 22:45
I stand corrected.
Dann eben so…
Und nebenbei: das hat wirklich SEHR, SEHR wenig mit Thoferns Mehrzweckmatte zu tun.