Fürs Protokoll: Reifenpanne bei Landung des Regierungs-Airbus in New York
Die Bundeswehr hat erneut ein Problem mit einer Maschine der Flugbereitschaft hinnehmen müssen: Bei der Landung des Airbus A340 Konrad Adenauer mit Außenminister Heiko Maas an Bord gab es am (heutigen) Montag ein Problem bei der Landung in New York, wie die Luftwaffe via Twitter mitteilte:
Bei uns ist die Luft nicht raus. Aber bei der Landung in den USA überhitzte ein Reifen des #A340 16+01 mit Außenminister @HeikoMaas an Bord. Das Sicherheitsventil ließ kontrolliert Luft ab. Der Reifen muss getauscht werden. Ggf. verzögert sich die Weiterreise.#Luftwaffe pic.twitter.com/YdKaJvqaat
— Team_Luftwaffe (@Team_Luftwaffe) April 1, 2019
Nach Angaben des mitreisenden Hörfunkjournalisten Markus Sambale durften die Passagiere nach der – geglückten – Landung zunächst nicht aussteigen, weil die Maschine erst einmal auf dem Rollfeld stehen blieb. Dadurch habe Maas die ersten Termine bei den Vereinten Nationen verpasst.
Mit @HeikoMaas im Regierungsflieger unterwegs. Technische Panne diesmal: Reifenprobleme bei der Landung der „Konrad Adenauer“ in #NewYork. Deshalb warten wir jetzt auf dem Rollfeld auf einen Abschleppwagen. Der erste Termin @UN wohl nicht mehr pünktlich zu schaffen. @tagesschau pic.twitter.com/phqXxwkF9C
— Markus Sambale (@Medienmann) 1. April 2019
Da hinten ist er, der geplatzte Reifen. Wir durften jetzt doch aussteigen aus dem Regierungsflieger. @HeikoMaas macht sich verspätet auf den Weg zu den @UN #NewYork pic.twitter.com/WaYv2q0KNi
— Markus Sambale (@Medienmann) 1. April 2019
Die Panne ist zwar geringfügig verglichen mit anderen Problemen der Regierungsmaschinen, mit denen Bundespräsident, Kanzlerin und Minister in den vergangenen Monaten zu tun hatten – dürfte aber dennoch eben wegen dieser Häufung wieder besonders Aufmerksamkeit erregen.
Nach den technischen Problemen der jüngsten Zeit hatte das Verteidigungsministerium zwar festgelegt, dass Bundespräsident und einige Regierungsmitglieder, darunter der Außenminister, bei Bedarf eine Reservemaschine anfordern können. Das hätte in diesem Fall allerdings auch nichts geändert.
(Foto: Archivbild 2011 – Wikimedia Commons/Snifjaku unter CC-BY-SA-Lizenz; Karte adsbexchange.com)
Die Pleiten der Flugbereitschaft sind wirklich langsam ein running gag. Ein Reifenplatzer bzw. Luftablaß wegen Überhitzung ist eigentlich kein großes Ding und passiert sicher öfter.
Aber wenn es beim ersten Flug nach 4 Monaten Generalüberholung passiert, dann ist dies schon peinlich. Es war keine Sicherheitslandung mit vollen Tanks, sondern nach dem Flug über den Atlantik, sollte die Maschine relativ leicht sein und da muß doch jemand bei der Reifenkontrolle – bei der Generalüberholung – geschlafen haben.
Peinlich ist natürlich, daß dadurch der Außenminister Termine bei der UN verpasst.
Und diese Meldung ist leider kein Aprilscherz…
@Closius
„Termine“, wie nachsichtig formuliert.
@HeikoMaas „Heute übernehmen wir den Vorsitz im @UN Sicherheitsrat. …“
Der „Vorsitzende“ hat einen Platten, nicht erstmalig. Wie platt ist das denn.
„Peinlich ist natürlich, daß dadurch der Außenminister Termine bei der UN verpasst.“
Da habe ich kein Mitleid.
Wer seine Termine so eng plant (und das noch bei einem Transatlantik-Flug, der ja nicht nur 45 Minuten dauert), der hat es leider nicht anders verdient…..
Also ehrlich…..wie kann man nur auf die Idee kommen, dass der AM wegen dieses „Platten“ Termine in New York verpasst ? Belege ? Die Gehässigkeit einiger Kommentatoren in Sachen BW und SPD (schöner Reim) ist so langsam nicht mehr zu überbieten an Dumpfbackigkeit.
Bin schon gespannt auf die neueste Folge von Mayday – Alarm im Cockpit (aka Air Crash Investigation, Mayday, Air Disaster) – „Chancellors Choice“ oder „State-run Slopiness“
@klabautermann
Gewiss, die Tagesschau ist eine absolut unseriöse Quelle. Manchmal ist der Beißreflex nicht zielführend.
Wie Huey schon schrieb, bei solch einem Termin hätte ich persönlich mit mehr Puffer geplant.
Ein platter Reifen nach der Landung ist kein Himmelsereignis.
Entweder harte Landung oder überhitzte Bremsen bei der Landung!
@klabautermann: tagesschau.de und Spiegel online melden, dass der Aussenminister eine Sitzung des un Sicherheitsrates verpasst habe wegen der Reifenpanne! Laut Spiegel online hat Maas auch noch ein Treffen mit dem französischen Aussenminister deshalb verpasst. So dass der Vorwurf der gehaessigkeit hier haltlos ist.
Ein platter Reifen ist also eine Meldung!
Wo sind wir gelandet?
Der Außenminister schreibt selbst, dass er keine Termine im Sicherheitsrat verpasst habe, sondern lediglich ein Pressestatement mit seinem französischen Amtskollegen. Fragt sich halt jetzt, warum das Wetter passt ja wieder so medial aufgeblasen wird.
https://twitter.com/HeikoMaas/status/1112823741548040192
Aber wenn es wichtiger ist, direkt aus dem Flieger als Reporter zu berichten, ohne dass vielleicht alle Hintergründe zu einem technischen Zwischenfall klar sind oder ohne das zu diesem Zeitpunkt schon erkennbar ist, ob und welche Termine der Außenminister verpassen wird…
Köstlich ist der letzte Absatz: die Risikominderungsmaßnahme des BMVg hätte nichts gebracht.
Da hilft dann nur noch umorganisieren. Ach stimmt ja, die Wartung und Instandsetzung führt ja mit Lufthansa Technik einer der besten durch. Vielleicht kann ja auch ein General befehlen, dass nichts mehr kaputt geht?
Sarkasmus beiseite: Wer hätte jetzt was genau besser/anders machen müssen? Hat LT gepennt? Hat der Pilot falsch gebremst? Oder ist es ein Fall von Shit Happens? Ok, ich vergaß, in der eutigen Zeit _muss_ es einen Schuldigen bzw. 100 % Sicherheit geben.
Gibt bestimmt schon Sticheleien auf der Ebene der großen Tollitäten über „Angschellas Lufftwaffah“ … aww dear, sorry Heiko, we solved the Palestine issue allready … dont miss your Star Alliance Flight back home! C U !!
@Zimdarsen | 01. April 2019 – 20:52
„Wo sind wir gelandet?“
In New York.
Die eigentliche Meldung ist doch das der AM 90 Minuten nicht aus dem Flieger durfte weil das Flugzeug zur Parkposition geschleppt werden musste.
Die Fahrzeuge zur Abholung waren doch wohl schon auf dem Gelände.
Die hätte man doch zusammen mit einer Flugtreppe zum Flieger fahren können.
Auf einem Flughafen wie New York JFK (oder auch Frankfurt) macht man das aber nicht „mal eben so“.
Klassischer Fall von „Response Error“.
1000mal platzen täglich Reifen bei einer Landung. Sei es ein Steinchen, ein Materialfehler, Verschleiß (eher unwahrscheinlich, denn beim Groundcheck fällt das auf) oder einfach nur Pech.
No big deal!
Und vor zwei Jahren wäre das maximal eine Randnotiz gewesen, aber hier passt das jetzt ins schlechte Bild, das man eh schon hat und nur „bad news are good news“.
Totale Hysterie bei gleichzeitiger Sinnlosigkeit
„Die Fahrzeuge zur Abholung waren doch wohl schon auf dem Gelände.
Die hätte man doch zusammen mit einer Flugtreppe zum Flieger fahren können.“
Bei aller Liebe zum „Bashing“-aber „einfach so“ darf kein Fahrzeug auf die Start-und Landebahn…
Ein einziger Stein der im Reifenprofil steckt, kann eine Katastrophe auslösen (übertrieben gesagt)…
Das normale Prozedere ist, das die Feuerwehr aus Sicherheitsgründen an das Flugzeug heranfährt….dann wird überprüft, was vorliegt, und welche Massnahmen man treffen muss..
Man hätte aber sicherlich einen Flughafenbus schicken können……warum dies ganze 90 Minuten gedauert hat, erschliesst sich mir auch nicht…
@Team_Luftwaffe
Update zum platten Reifen beim #A340, der mit @HeikoMaas
in den #USA ist:
Grund für den Plattfuss war eine Fehlfunktion am Bremsassistenten des Fahrwerks. Das sogenannte Anti-Skid-System machte nicht was es sollte. Die ganzen Details hier: (link: https://bit.ly/2TRqxiO) bit.ly/2TRqxiO
„… A340 wird planmäßig den Auftrag fortsetzen
Die an Bord befindlichen Techniker der Flugbereitschaft haben den betroffenen Reifen und vorsorglich auch den Parallelreifen gewechselt. Die Funktionsstörung des Anti-Skid-Systems ist nach erster Befundung auf ein schadhaftes Steuerventil zurückzuführen, das ebenfalls gewechselt wird. Natürlich war auch das betroffene Fahrwerk Gegenstand der Wartung bei Lufthansa Technik in Hamburg. Vor dem Flug nach New York absolvierte der Regierungsflieger bereits zwei Einsätze ohne Beanstandungen. Der A340 soll planmäßig Außenminister Maas am Abend des 4. Aprils von Washington nach Köln transportieren“.
Ich hatte wegen der 90 min bis zum Einsatz der Flugtreppe nachgefragt, hier die Antwort:
@Team_Luftwaffe
Antwort an
@kaikowsky und @HeikoMaas
„Das ist nicht ganz richtig. Ein Flieger mit Platten darf nicht selbständig auf einem Flugplatz fahren. Daher mussten wir warten, bis die Bodenmannschaft des Flughafens den #A340 zur Parkposition geschleppt hat. Und sicherheitshalber auch, bis sich alles abkühlte (Feuergefahr)“.
Somit ist wohl alles geklärt.
@Pio-Fritz :-)
@Ex-Inst
Es gibt mit Sicherheit in NY, wie überall bestimmte Verfahren bei einem derartigen Zwischenfall und daran halten sich die Amis, da kann im Flieger sitzen wer will.
Wie würde ein deutscher Autobesitzer auf so einen Schadensfall reagieren ?
Da ist sein Auto zur großen Inspektion in der Werkstatt gewesen und die TÜV-Überprüfung wurde auch neu gemacht. Bei der dritten Bremsung blockiert ein Rad, weil das ABS-System versagt.
Mit einem Achselzucken zum Routinebetrieb übergehen ?
Ach was ?! Der AM (himself) gibt zu Protokoll, dass er wegen des „Platten“ keine Termine bei den VN versäumt hat – na so was ;-)
Hab mir heute eine neue Brille machen lassen müssen.
Erste Frage, wollen sie den Maas?
Der Mann hat es geschafft.
Werter Herr Wiegold, leider lesen Sie das eben auch, aber es brennt.
@Georg: Ja.
Es gibt nun einmal Restrisiken im Leben. Überall.
@ Nur 2Cent
Ein defektes Anti-Skid System nach der großen 4-monatign Inspektion ist kein Restrisiko sondern Pfusch in der Werkstatt !
@Georg
Was würde in einem Geschwader geschehen wenn ein Tornado nach dem D-Check einen Defekt an der Anti-Skitanlage hat?
Reparieren und zum Routinebetrieb übergehen? Was sonst?
Die Überprüfung einzelner Ventile ist selbst bei einem D-Check nicht vorgesehen. Da gibt es nur geht oder geht nicht und wenn es beim Check geht, schließt das nicht aus, das beim nächsten Flug Teil Teil versagt.
Hui, da hat der Michel wieder ein schönes Stück Aufregerle aus der Abteilung: „Ich wusste doch, die können nix!“
Blödsinn, das kann immer passieren. Deshalb hat ein Flugzeug ja ein Fahrwerk mit jeweils mehreren Reifen. Und es ist auch nicht „peinlich“, wenn man wegen sowas eine PK verpasst, sondern auch das gehört zum Leben einfach dazu.
Der Alltag der Kommentatoren, die sich über sowas jetzt hämisch freuen oder aufregen, läuft ganz bestimmt 24/7 vollkommen fehlerlos und wie eine geölte Maschine, in der jedes einzelne Rädchen ohne Mucken und Murren funktioniert und dreht. Da kommen auch immer die Handwerker genau, wann sie sich angekündigt haben, nach dem Postboten kann man die Uhr stellen und es gibt nie Schlangen an der Kasse, wenn die einkaufen. Nein? Och, man hätte den Eindruck gewinnen können, hier hätten einige das Geheimnis der Perfektion für sich gepachtet.
@ Zimdarsen, @ Metallkopf
Es ist richtig ein Steuerventil kann immer Versagen, aber eine 4-Monatsgehalt Standzeit tut einem Steuerbentil mit beweglichen mechanischen Teilen umgeben von einer korrosiven Flüssigkeit nicht gut. Es sollte vor Wiederinbetriebnahme eines Lfz mehrmals betätigt werden, um die Gangbarkeit sicher zustellen.
Zur Perfektion. Jeder im Lfz-Bereich strebt Perfektion an. Pilot, Techniker, Wart, Bodenpersonal Wetterberatung usw. Darauf beruht die Sicherheit im Luftfahrtbereich.
Zur eigenen Person ich habe noch während meiner Fw-Jahre einen Verbesserungsvorschlag für den Anti Skid Tester der F4F geschrieben, der damals mit 800 DM prämiert wurde.
@Georg
Ja, dann würde ich den Vorschlag doch gleich nochmal bringen.
Bin mir sicher, dass das Ventil vor dem Ausfall funktionierte und mehrmals betätigt wurde ;-)
@Georg:
Sehnse, grandioses Beispiel für falsches Leseverständnis. Das Streben nach Perfektion ist überhaupt nicht verwerflich. Wer strebt, der weiß nämlich in der Regel, dass er noch nicht perfekt ist.
Daher schrieb ich auch, dass man den Eindruck hätte gewinnen können, dass einige hier das Geheimnis der Perfektion für sich gepachtet hätten. Denn nur dann könnten die möglicherweise erwarten, dass doch gefälligst immer alles perfekt zu sein hat.