Schneechaos in Bayern: KSK-Hubschrauber im Lawineneinsatz (akt. Liste)
Zur Unterstützung im Kampf gegen die Schneemassen in Bayern setzt die Bundeswehr jetzt auch Hubschrauber der Spezialkräfte ein. Crews und Helikopter vom Typ Airbus H145M, die als Unterstützungshubschrauber vor allem für das Kommando Spezialkräfte (KSK) beim Hubschraubergeschwader 64 in Laupheim stationiert sind, halfen am (heutigen) Samstag bei der Sprengung von Lawinen in den bayerischen Alpen, wie die Bundeswehr mitteilte.
Aus der Mitteilung der Gebirgsjägerbrigade 23:
Ein Hubschrauber H145M LUH SOF der Luftwaffe aus Laupheim und Heeresbergführer der Gebirgsjägerbrigade 23 sind zur Stunde im Einsatz, um im Bereich Reit im Winkl und Ruhpolding Lawinen kontrolliert auszulösen. Er wird nach Möglichkeit auch im Bereich der B305 und in Siegsdorf eingesetzt, um mit dem sogenannten „Downwash“ Schnee von den Bäumen zu entfernen. Dabei wird der Wind der Rotorblätter genutzt, um Schnee von den Ästen zu wehen.
Übersicht der Streitkräftebasis (aktualisiert am Samstagmittag) den den Stärken der eingesetzen Verbände und Soldaten:
Fürs Archiv die Info-Flyer dazu (Link zur Bundeswehr-Webseite und hier als pdf-Datei):
20190111 Infoflyer Nr 1 PIZ SKB – Bw-Link
20190112 Infoflyer Nr 2 PIZ SKB – Bw-Link
20190112 Infoflyer Nr 3 PIZ SKB – Bw-Link
20190113 Infoflyer Nr 4 PIZ SKB – Bw-Link
(Fotos oben: Hubschrauber Airbus H145M am 12.1.2019; Foto unten: Gebirgsjäger räumen am 11.1.2019 ein Dach in Bad Reichenhall vom Schnee – Fotos Jonas Weber/Bundeswehr)
Wenn ich richtig gezählt habe, sind von den 1100 aber 480 der Brigadereserve zugeordnet.
Eine spannende Auflistung! Das ist ja schon einiges unterwegs (auch wenn ein Viertel davon noch in Reserve ist). Kann sich jemand vorstellen, wie sich der Auftrag „Ruhe“ für das Einsatz- und Ausbildungszentrum für Tragtierwesen (EAZ) 230 gestaltet? Haben die ihren Auftrag abgeschlossen und ruhen sich jetzt aus, oder betreiben sie Ruhegelegenheiten für andere Einheiten?
Schön, dass sich die Bundeswehr wieder ins positive Licht der Bevölkerung bringen kann.
Aber wieso sind es immer nur Unterstützungsleistungen bei Katastropheneinsätzen im Rahmen der Amtshilfe?
Und wieso erhält die Bundeswehr die gleiche Anerkennung nicht auch für die Einsätze in Mali, Afghanistan und so weiter?
Ok, war nur eine rhetorische Frage.
Freuen wir uns, dass die Hilfe gut ankommt und hoffen für die Bevölkerung, dass sich die Lage bald entspannt!
Ich frage mich, warum KSK Hubschrauber und warum nicht der NH 90? Noch immer Seilwindenprobleme beim NH90 ?
Was die Zahlen angeht, so scheinen die Zahlen der Streitkräftebasis gewissen Änderungen zu unterliegen. Für 11.45 Uhr hat die Streitkräftebasis 1132 Soldaten, davon 609 aktive Soldaten und 523 in Reserve gemeldet.
Zum Vergleich, das THW Landeskommando Bayern meldete für gestern 587 Mann im Einsatz.
@ T. Wiegold: Sorry, aber Ihre Überschrift ist leider faktisch falsch. Es ist nicht der KSK-Hubschrauber sondern der SpezKr-Hubschrauber. Nix für ungut. Passiert sogar echten Fachleuten auch immer wieder.
Weil die gleiche Debatte jetzt auch bei Facebook losgetreten wird: Augen geradeaus! ist nicht das Amtsblatt für die Truppeninformation. Und natürlich ist es ein Hubschrauber der Spezialkräfte der Bundeswehr aus der 4. Staffel des Hubschraubergeschwaders 64 der Luftwaffe in Laupheim. Allerdings habe ich den Eindruck, dass bei dem Begriff KSK-Hubschrauber der überwiegende Teil der Leser schon ungefähr versteht, was gemeint ist, und auch die Deutsche Marine hat bislang nicht protestiert.
Ist es eine Vereinfachung in der Überschrift? Ja. Ist es deswegen falsch? Natürlich, für die Bürokratiegläubigen. Die denken sich einfach, dass da „SpezKr-Hubschrauber“ steht (womit die meisten normalen Leser sicherlich weniger anfangen können als mit „KSK-Hubschrauber“).
Können wir diesen OT damit beenden?
Die H145M LUH SOF gehören nicht zum KSK sondern sind die SpezKrLw und Angehörige des HSG 64.
[Danke. Das ist echtes Trollen, so auf den direkt davor stehenden Kommentar einzugehen… T.W.]
Es ist gut und richtig, daß die Bundeswehr bei der besonderen Schneelage in Oberbayern mit Personal und Material hilft.
Es ist auch gut und richtig, daß dies in Presse und Medien auch überregional Erwähnung findet.
Weniger gut kann ich allerdings nur finden, wenn ich in der Schwäbischen Zeitung von heute auf Seite 9 in einem Artikel zur Lage in Oberbayern als Bildunterschrift zu lese „Bundeswehrsoldaten räumen das Dach der Watzmann-Therme in Berchtesgaden, während der Schwimmbetrieb normal weiterläuft.“ Soldaten als Arbeitssklaven, während es sich die Damen und Herren im warmen Wasser wohlgehen lassen?
Abgesehen von der Geschmacklosigkeit des verantwortlichen Redakteurs müssen sich die Verantwortlichen hier fragen lassen, wie es sein kann, daß ein Hallendach wegen drohenden Einsturzes durch die Schneelast von Soldaten geräumt wird, während das Personal des Hallenbetreibers sich um den Badebetrieb kümmert. Das gilt sowohl für das örtliche Landratsamt als auch für die Führung der Gebirgsjägerbrigade 23.
Soldaten als Helfer in Krise zu und Not, ja klar und gerne, aber doch nicht als wohlfeile Hilfsarbeiter auf dem Dach eines Bäderbetriebs, während drin das gewinnträchtige Wellness-Programm ungerührt weitergeht!
Den Betroffenen dürfte herzlich egal sein, mit welchem Gerät Hilfe Naht.
Allen Helfern ein „DANKE für euren Einsatz“!
@TW: Die Liste wurde nun auf der BW-Seite aktualisiert, sodass auch die H145M aufgeführt sind. Allerdings ohne Truppenstärke.
Ohne den teufel an die wand malen zu wollen
Im Frühjahr gibt es die gleiche situation mit dem schmelswasser. Ist für sowas nicht eigendöich das thw zuständig?
Kann es sein das auch gestern bereits H145 M Hubdchrauber im Einsatz waren ?
Denn bei uns im südlichen Gauting hab ich gestern einen ziemlich niedrig fliegenden H145 M gesehen
@ Obristlieutanant
Ich kann ihre Kritik nachvollziehen und es hat tatsächlich ein wenig “Geschmäckle“. Die Entscheidung über den Einsatzort der Bundeswehr liegt jedoch nicht bei der GebJgBrig bzw. den kräftestellende Verbänden und Einheiten, sondern beim Regionalleiter Süd der Feuerwehr. Mitsprache der Bundeswehr gibt es lediglich bei der Beurteilung der eigenen Fähigkeiten.
Und auf der von badger angegebenen aktuellen Liste ist das EAZ mittlerweile der Reserve zugeordnet. Und von den 1132 Soldaten sind 609 als aktiv und 523 in Reserve gelistet – man rechnet wohl damit, dass sich die Wetterlage in Zukunft noch verschärfen könnte.
Kommando zurück, stimmt ja gar nicht. Ich hatte die PDF-Anlage übersehen.
Man sieht, man ist im Einsatz: im Grundbetrieb untersteht das IT Btl 293 natürlich nicht der GebJgBrig 23.
Den Kameraden viel Erfolg und unfallfreies Arbeiten!
@ Horst Scharn
Daß die Verantwortung und Führung für diesen Einsatz bei zivilen Stellen liegt, ist mir durchaus klar. Aber es wäre nach meiner Auffassung sehr wohl Sache des Landrates als Letzvterantwortlichen für den Katastropheneinsatz den Betreibern der „Watzmann-Therme“ klipp und klar zu sagen “ solange ihr nicht den letzten Mann eures eigenen Personals zur Dachräumung einsetzt, keine Unterstützung durch andere!“ Ebenso wäre es Sache des Kompaniechefs/Bataillonskommandeurs/Brigadekommandeurs zu sagen „solange da Badebetrieb stattfindet, gehen meine Männer nicht aufs Dach!“
Ich wüßte jedenfalls als verantwortlicher Vorgesetzter nicht, wie ich meinen Männern begründen sollte, unter erheblicher Gefährdung auf dem Dach Schwerarbeit zu leisten. während unter dem Dach ungerührt Wellness zelebriert wird.
Das ändert absolut nichts an meinem großen Respekt für die Kameraden, die hier tatkräftig im Rahmen ihrer Möglichkeiten sei es mit Manpower oder mit Gerät unterstützen.
@Closius|12. Januar 2019-14:00:“Ich frage mich, warum KSK Hubschrauber und warum nicht der NH 90? Noch immer Seilwindenprobleme beim NH90 ?“
Weil Niederstetten weiter weg ist als Laupheim.
@ Obristlieutanant
Nur weil die Soldaten das Dach freifegen, ist es noch lange nicht einsturzgefährdet. Dann wäre der Betrieb nämlich untersagt.
Es wird aber in den nächsten Tagen weiter Schnee fallen und danach könnte (oder besser gesagt „wird“) die Gefahr des Einsturzes gegeben sein.
Deshalb räumt man jetzt schon im Vorfeld das Dach frei.
Ganz einfach. Nicht immer alles so abstrus in Frage stellen!
Auch eine Straße kann mit Schaufeln geräumt werden, während der Verkehr weiter läuft und Damen und Herren im warmen Auto vorbeifahren.
Und das ist auch keine Geschmacklosigkeit.
Verbuchen sie es doch persönlich unter PR-Maßnahme der Bundeswehr.
@Hansilein
Vielleicht ist nicht deutlich geworden um was es mir geht:
Natürlich ist es gut und richtig, daß die Bundeswehr in der aktuellen lage UNTERSTÜTZT.
Aber zunächst mal ist doch jeder selber für seine Dächer verantworlich inclusive der Räumung von der Schneelast. Und das heißt für mich, daß auch der Betreiber der Watzmann-Themre zunächst mal sein eigenes Personal bis auf den letzten einsatzfähigen Mitarbeiter aufs Dach zu schicken hatt, anstatt Badebetrieb zu machen und statt dessen sein Dach räumen kommod von Soldaten zu lassen.
Was mir nicht gefällt ist diese „Vollkaso-Mentalität“:: wenn was passiert dann soll sich mal die Bundeswehr drum kümmern, dafür is tdie ja da, ansonsten soll sie uns bloß nicht stören und zuviel Geld kosten.
Was würden Sie denn als militärischer Führer ihren Soldaten sagen, Hansilein, wenn von ihnen Dachräumen in der Kälte verlangt wird, während sich unter dem Dach Badgäste im heißen Wasser aalen?
@Obristlieutenant:
Ich sehe ihren Punkt, aber Sie fordern doch nicht etwa ernsthaft, dass der Betreiber der Therme sein eigenes Personal aufs Dach schicken soll? Alleine aufgrund der enormen Schneemassen und der Höhe das Daches besteht da doch eine erhebliche Unfallgefahr für das Bäderpersonal, was wohl kaum mit alpinen Sicherungstechniken vertraut ist.
Feuerwehr, THW, Polizei und eben auch die Gebirgsjäger sind für den Einsatz in solchen Lagen ausgebildet und trainiert. Sie können sich sichern und wissen auch, wie man sich im Gelände bewegt. Sagt übrigens der Kommandeur der Truppe: https://www.youtube.com/watch?v=AED5HsTT2js. (Ich hoffe, der Link ist erlaubt).
Man sieht man den Fotos und Videos auch sehr gut, dass sich die Kräfte der BW auf dem Dach ausschließlich angeleint bewegen.
„Obristlieutenant | 12. Januar 2019 – 14:26“
Mein Wertester, ob das Personal des Bades für ein Schneeräumen auf dem Dach ausreichen gekleidet, ausgerüstet und trainiert ist, sich selbst und andere sichern kann vor Absturz?
Ob sich das Personal auf sowas einliesse? Ob der Arbeitsvertrag sowas einschliesst? Wie sähe es wohl bei einem Unfall aus? Ob die Berufsgenossenschaft dafür zahlt? Oder der Arbeitgeber denn selbst in Haftung käme?
Wären Sie wirklich Soldat, Sie wüssten, Sie müssten den unterstellten Soldaten nicht erklären.
Durch den Bäderbetrieb werden Steuern generiert von denen sich die BW finanziert wird.
In Masse werden die Soldaten eh nicht allzu viel zu tun haben von daher ist der Einsatz vollkommen ok und sicher auch eine willkommende Abwechslung.
Mein Dank gilt vor allen den freiwilligen Helfern die diesen Job *neben* ihrem Job machen.
@Edgar Lefgrün
„Wären Sie wirklich Soldat, Sie wüssten, Sie müssten den unterstellten Soldaten nicht erklären.“
Ich dachte grade von dem Denken wollten wir seit 1945 weg?
Bzgl. Nh90 vs H145..
Warum mit einem Schulbus zur Arbeit fahren, wenn auch ein Golf zur Verfügung steht?
Grds. ist es einfach billiger, angenehmer und vollkommen ausreichend mit einer kleinen Maschine im Gebirge zu arbeiten. NH90 geht wie das Messer im Gebirge, die Winde tut was sie soll. Nur der Downwash ist wohl wirklich herb. Für den HBF an der Winde ist es schlicht sicherer und angenehmer mit einer kleinen Maschine.
Auf einen anderen veröffentlichten Foto sah man die vorbereiteten Ladungen, alles Wurfladungen. Auch die lassen sich präziser abwerfen mit kleineren Maschinen. Geht halt mit den großen nicht besser, also wozu die großen Dinger auspacken? Die haben andere Stärken!
Schön dass das durchgeführt werden konnte. Sinnvoller Einsatz in der derzeitigen Lage. Freut mich für die eingesetzten Kameraden.
Auch auf die Gefahr hin nun off topic zu werden, muss ich dem oberistenleutnant doch grundsätzlich zustimmen, wohin gegen die letzten Kommentare auch sicherlich Teilweise ihre Richtigkeit haben. Außer HaTi, da muss ich doch die Gegenfrage stellen: Denken Sie, dass der Infanterie-Verband GebJgBrig 23 in Zeiten von stark erhöhten Übungsaktivitäten, VJTF 19, Mali, Afgh, Soldaten AZV diese Schneekatastrophe als Beschäftigungsterapie braucht? Die globale Argumentationslinie „BW schützt Staatsgebiet, daraus folgt wirtschaftliche Prosperität mit Steuereinnahmen und daraus wird als Gegenleistung die Bw alimentiert“ kann ich ja grundsätzlich unterstützen. Dies aber auf den konkreten Fall zum Räumen des Daches einer Badeerlebniswelt runterzubrechen geht mir persönlich dann aber doch zu weit. Denn seit Freitag hat das KdoTerrAufgBw auch den militärischen Katastrophenalarm ausgelöst. Nach meiner aktuellen Kenntnis ist auch in den betroffenen Landkreisen der Katastrophenalarm ausgelöst. Aus meiner Sicht sollte daher der Schwerpunkt der eingesetzten Soldaten doch eher sein, kritische Infrastruktur zu sichern. Das aufrechterhalten des Badebetriebs zählt für mich eher nicht dazu.
@Edgar Lefgrün
„Ob sich das Personal auf sowas einliesse? Ob der Arbeitsvertrag sowas einschliesst? Wie sähe es wohl bei einem Unfall aus? Ob die Berufsgenossenschaft dafür zahlt? Oder der Arbeitgeber denn selbst in Haftung käme?“
und Soldaten haben ja keinen Arbeitsvertrag, es redet keine Berufsgenossenschaft rein und außerdem gehört Schneeräumen auf Dächern von Bädern ja zu den genuinen Aufgaben von Gebirgsjägern …
Aber sei´s drum, vielleicht können Sie mir wenigsten darin recht geben, daß es ein überaus merkwürdiges Bild ergibt, wenn oben Soldaten Schnee räumen und darunter unbeeindruckt Badebetrieb läuft, willkommen in Bad Deutschland.
Ach ja übrigens, ich war Soldat, Berufssoldat, und ich habe es immer als eselbstverständlich empfunden und praktiziert, den mir unterstellten Soldatn zu erklären, warum ich etwas bestimmtes von ihnen verlange, wenn das nicht selbsterklärend und die Zeit dazu vorhanden war. Das war für mich immer gelebte Innere Führung im täglichen Dienst …
Weiß jemand, warum viele der Kameraden im Hilfseinsatz Schneetarnung tragen ?
Glück ab, Gunther Buch
@Obristlieutenant: Vielen Dank für das Bild vor meinem inneren Auge, wie die Angestellten der Therme in ihrer Dienstkleidung (mit kurzer Hose und Schlappen) auf dem Dach den Schnee fort treten. Made my day.
Die Bundeswehr zeigt ihren Einsatz auch auf Facebook, unter anderem mit dem Foto ganz oben im Artikel und versehen mit dem Kommentar:
„Ja, das ist ein Hubschrauber der Bundeswehr.
Ja, er kann fliegen.
Ja, es gibt noch mehr davon.
Ja, die können auch fliegen.“
Schön, wenn man da ein bisschen Humor einbringen kann (zumal die H145 wohl echt gute Hubschrauber zu sein scheinen)!
@Gunther Buch | 12. Januar 2019 – 19:04
Ich vermute mal, dass die neuen Schneetarnanzüge der Gebirgsjäger (im Gegensatz zu ihren Vorgängern) nicht nur tarnen, sondern auch gegen Nässe und Wind schützen.
Die Kameraden tragen Schneetarn weil dieser die Nässe länger/besser abhält als der Standard Nässeschutz.
@oberstleutnant
Was hier glaub ich außer Acht gelassen wird ist die Tatsache das es total egal ist ob in der Therme Betrieb stattfindet oder nicht, da das Dach so oder so geräumt werden müsste weil es sonst Einsturz gefährdet wäre. Außerdem kann es doch wohl von niemandem hier das Anliegen sein das die Therme ihre Angestellten ( Bademeister , Putzleute usw.) die keine Ahnung haben wie man sich ausreichend sichert auf 10 Meter hohe Häuser Dächer schickt. Unsere Bundeswehr Soldaten dagegen wissen wie man sich ausreichend zu sichern hat und können so verhindern das unnötig Menschenleben riskiert werden.
Liebe Grüße
@Grashüpfer:
Im Jahre 2019 ist JEDER Angehöriger der BW freiwillig dabei und man muss davon ausgehen das sie wissen worauf sie sich eingelassen haben als die Unterschrift getätigt wurde. Und solch Einsätze im Innern gehören nunmal dazu, nicht erst seit diesem Winter…
Leben in der Lage. Nix ist so beständig wie die Lageänderung. ISSO.
@HaTi
Da bin ich mir nicht so sicher, ob Einsätze dieser Art dazu gehören.
Kan in meinen Unterlagen auch nichts finden wo steht, dass ich versäumnisse, von Architekten, Komunen oder Unternehmen komensieren muss.
Hilfe in Notlagen auf Anforderung steht im GG, doch der oben beschriebene Auftrag ist wohl alles andere als eine Notlage.
Anonyme_Typ | 12. Januar 2019 – 17:54
@Edgar Lefgrün
„Wären Sie wirklich Soldat, Sie wüssten, Sie müssten den unterstellten Soldaten nicht erklären.“
Ich dachte grade von dem Denken wollten wir seit 1945 weg?“
Wir (Soldaten des FlaRakBtl 37) waren in den 197x mehrmals bei Cuxhaven am Deich bei bevorstehender Sturmflut. Weder musste ich den Unteroffizieren und Mannschaften erklären wozu wir dort waren, noch musste es mir von jemanden erklärt werden. Der Sturm, die Wellen und der Pegel erklärten es. Und wir waren fähig selbst zu denken, selbstständig zu handeln, das wurde bei uns praktiziert.
@Edgar Lefgrün
Blücher sah das anders und handelte dementsprechend.
Egal wie man dazu steht, gut ist das sich die Bundeswehr zeigt und aktiv ist. Befähigung im schwierigen Gelände, da ist der Winter doch passend Fahrzeuge, Gerät sowie die Soldaten für eine gute Sache zum Einsatz zu bringen. Und die Soldaten helfen immer und gern, es ist ihre Verankerung in der Gesellschaft.
Fraglich ist die Situation bei den vielen Flachdächern, wieso gab es früher im Gebirge so viele Häuser mit Spitzdach? Wer hat die Dachlasten berechnet und den Bau freigegeben?Eine gute Gelegenheit für die Bauämter die Situation mal genauer zu betrachten und in Zukunft etwas vorsichtiger bei der Genehmigung von Flachdächern zu sein. Zuerst aber hoffentlich helfen die Bauämtler beim freischaufeln der Dächer …
Den Kameraden viel Glück und Kraft. Ein echter Knochenjob.
M.E. gilt: im Katastrophenfall hört die Erklärerei auf. Und der Gedanke, dass oben geschippt und unten genossen wird, ist fast Youtube-reif. Ich bezweifle, dass man so Männer motiviert. Aber vielleicht kriegen ja zumindest alle eine Gratis Jahreskarte für das Bad. DAS wäre Anerkennung.
@ AWi | 12. Januar 2019 – 22:49
Genau wie es Erdbebenzonen gibt, gibt es Windzonen, Schneelastzonen usw…
Danach wird ganz grundsätzlich ermittelt welches Haus wo was aushalten können muss. Darüber hinaus ändert es nichts daran, das solche Zonen aufgrund vergangener Erfahrungen und Messwerte sicherlich plus Zuschlag aufgestellt worden sind. Und manchmal wird es halt zu viel (Zonenunüblich).
Natürlich spielt auch die Dachform eine starke Rolle, sowie die Kombination mit anderen Lastfällen, wie z.B. Wind.
@Auslandsdiener
Danke, Sie haben es auf den Punkt gebracht! An sich sind Katastropheneinsätze für Soldaten selbsterklärend und bedürfen daher auch keiner Erklärung mehr. Aber daß „oben geschippt und unten genossen wird“ ist so ähnlich, als wenn bei Hochwasser Soldaten die Sandsäcke schleppen und schichten, während die Anwohner gemütlich bei der Kaffeetafel auf ihren Terrassen sitzen und zuschauen …. Und das wäre dann schon den Sandsäcke schleppenden Soldaten gegenüber erklärungspflichtig. Genau darauf wollte ich hinaus!
Vielleicht hätte der Betreiber der Therme ja einfach mal den Betrieb „wegen Schneeräumarbeiten“ geschlossen lassen können, solange Soldaten und notabene andere Hilfsfkräfte wie die Feuerwehr usw sein Dach vom Schnee freiräumen, damit es nicht einstürzt. Soviel Fingerspitzengefühle wäre m.E. nicht zuviel verlangt gewesen.
Im übrigen sollten sich die Kommentatoren, die das Thermenpersonal von mir in kurzen Hosen und Badelatschen aufs Dach geschickt imaginieren, mal überlegen, was die Betreffenden wohl anziehen, wenn sie ihre Autos und die Wege vor ihren Häusern vom Schnee freizuräumen, bevor sie zur Arbeit in die Therme fahren, und was die Berufsgenossenschaft wohl dazu sagt …
Laut den Berichten der BW ist das Gebirgspionierbataillon 8 mittlerweile auch mit schwerem Gerät, wie dem Pionierpanzer Dachs im Einsatz, so die Streitkräftebasis im Bericht Operation Schneelage 2019.
Schneekatastrophen sind in Deutschland in Bayern wegen den Alpen am wahrscheinlichsten. Aber ich frage mich, wie gut wäre die BW heute auf eine Schneekatastrophe in Sachen oder Norddeutschland wie 1979 gerüstet? Denn Gebirgsjäger haben wir nur in Bayern. Und 1979 besaß die BW noch mehr Bergepanzer als die BW heute an Kampfpanzern und Schützenpanzer besitzt.
Das Fahrzeug Hägglund gibt es nur bei den Gebirgsjägern in Bayern und bei den Sanitätseinheiten der Luftlandetruppe, ist also in den meisten Bundesländern nicht vorhanden.
Selten gesehen, dass sich jemand so sehr daran festbeißt der Meister des Off-Topic zu werden!
Vielleicht erkläre er es uns nochmal wie schlimm es für die Soldaten gewesen sein muss, bei Ihrer Unterstützung ansehen zu müssen, wie andere baden :D
@Closius | 13. Januar 2019 – 8:51
Gegenfrage. Muss die Bundeswehr für eine Schneekatastrophe gerüstet sein?
Nein, denn es ist nicht ihre originäre Aufgabe. Wer in die einschlägigen Vorschriften sieht findet dazu das Schlagwort „Subsidiaritätsprinzip“. Das heißt nichts anderes, als dass die Bw dann kommt, wenn die zivilen Kräfte nicht ausreichen, die geforderte Fähigkeit nicht anders zur Verfügung steht und die rechtlichen Voraussetzungen vorhanden sind.
Sind die Fähigkeiten der Bw erschöpft, anderweitig gebunden oder schlicht nicht vorhanden (zu weit weg, im Auslandseinsatz etc.), dann ist das eben so.
Das muss man nicht gut finden, aber so ist es.
Katastrophen- und Bevölkerungsschutz ist immer noch Aufgabe des BMI und der Länder, und die haben auch entsprechende Vorsorge zu treffen. U.a. hat der Bund dazu das THW aufgestellt.
Da muss man einfach die Kirche im Dorf lassen.
Ob die Kameraden auf dem Dach beim Schaufeln jemanden beim Baden zusehen konnten und wollten?
@Hotel-Victor
„der Meister des Off-Topic … werden (wollen)“ liegt mir fern! Wozu auch?
Um es nocheinmal deutlich zu machen, was mich an dieser Sache stört und ärgert:
Unsere aktiven Kameraden beklagen mit Recht (!), daß ihre Leistungen im In- und Ausland von der Öffentlichkeit, sprich von unseren zivilen Mitbürgern, nicht angemessen gewürdigt werden.
Die Gedankenlosigkeit des Thermenbetreibers – die ich hier als denkbar harmloseste Erklärung hier mal unterstelle – ist genau der unakzeptable Ausdruck dieser Geringschätzung, mit der außerordentliche (!) Leistungen von Soldaten als selbstverständlich vorausgesetzt werden nach dem Motto „Schneeräumen ist Gebirgsjägersache, das sind eh Freiwillige, warum soll ich meinen gewohnten Ablauf ändern.“ „Freies Wochenende für Soldaten? Warum denn das?“
Darauf „wie schlimm es für die Soldaten gewesen sein muss“ kommt es in diesem Zusammenhang überhaupt nicht an, sondern auf die unakzeptable Geisteshaltung oder bestenfalls Gedankenlosigkeit des Thermenbetreibers!
Und das ist, verehrter Hotel-Victor, imho durchaus nicht Off-Topic!
Reicht das als Erklärung?
@Obristlieutenant | 13. Januar 2019 – 12:07
Sie übertreiben maßlos. Irgendwann muss es mit dem Thema auch mal gut sein.
Das wird den Kameraden nicht gerecht.
Meine Herren, meine Herren, mäßigen Sie sich. Der Einsatz ist möglich, der Einsatz ist notwendig, der Einsatz kann durchgeführt werden und er wird durchgeführt. Ende. So wie in früheren Zeiten auch, und auch in der Zukunft. Jed weitere Diskussion oder Meinungskundmache ist damit überflüssig. Auch wenn Sie teilweise anderer sind.
@Pio-Fritz
Aus meiner Sicht ist alles gesagt.
Ich zolle all unseren Kameraden, die zum Teil seit Tagen in dieser Lage im Einsatz für ihre Mitbürger schwer arbeiten, meinen hohen Respekt und meine Anerkennung.
Gleiches fordere ich auch von den zivilen Mitbürgern ein, für die unsere Kameraden ihre hervorragenden Leistungen erbringen.
Nichts anderes wollte und will ich mit meinen Beiträgen zum Ausdruck bringen.
@Obristleutnant:
Der Unterschied zum Sandsackschleppen wäre btw aus meiner Sicht noch der folgende: Sandsackschleppen geht ohne besondere Ausbildung oder Ausrüstung. Dass man da mithilft ist schon allein von daher logisch. Das Dach dort räumen – sieht für mich zumindest aus dem verlinkten Video heraus nicht so aus, als ginge das mal eben ohne weiteres.
Was hätte es dann also geändert, wenn unten nicht geschwommen wird? Der Laden wäre zu. Gut. Die Mitarbeiter würden ja dennoch kein Schnee auf dem Dach schippen – da fehlt wohl sowohl Ausbildung als auch Ausrüstung für.
Also bestenfalls eine Sache fürs (angenommene) „Wohlfühlen“ der Soldaten oben auf dem Dach. Dafür verzichtet man dann im Gegensatz auf die Einnahmen für die Gemeinde. Ob das so lohnenswert ist?
Und dem Betreiber da pauschal „Gedankenlosigkeit“ unterstellen scheint mir zudem sehr vermessen/arrogant/unverschämt, so aus der Entfernung – oder wissen Sie, wie die Absprachen dort vor Ort aussehen? Vielleicht hat man ja vorher schon mal drüber gesprochen. Vielleicht auch nicht, ich weiß das jedenfalls nicht.
Da scheint mir das Offenlassen doch sinniger, vielleicht ja verbunden mit Betriebsausflug in die Therme oder eine durch die Gemeinde gesponserte Grillparty (im Sommer) oä. Da haben im Endeffekt doch alle Beteiligten (Angestellte, Soldaten und Besucher) mehr von als wenn man den Laden ganz stumpf dichtmacht.
@Obristlieutenant
In dem von Badger am 12. Januar verlinkten Video auf YouTube sehen Sie doch auch, wie Mitarbeiter des THW in Altenberg ein Tankstellendach räumen, während der Tankstellenbetrieb normal weiterläuft …