Sammler: Moorbrand in Meppen – Update 2. Oktober (Nachtrag 3. Oktober)
Gut vier Wochen nach dem durch Raketentests ausgelösten Moorbrand auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 91 im Emsland schwelen die unterirdischen Feuer weiter. Nach Angaben der Bundeswehr vom (heutigen) Dienstag gibt es allerdings aktuell keine Oberflächenbrände. Geologische Untersuchungen hätten inzwischen bestätigt, dass es keine Hinweise auf Brände gebe, die tiefer als 40 Zentimeter unter der Oberfläche schwelten.
Mittlerweile ist die Zahl der eingesetzten zivilen Helfer von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk deutlich verringert worden, 100 Feuerwehrleute der Bundeswehr und 375 Soldaten werden durch noch 285 zivile Kräfte unterstützt.
Zu den eingesetzten Soldaten gehören inzwischen auch Reservisten aus den so genannten Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien (RSU), die vor allem nachts das Gelände bestreifen und mit einem Wärmebildgerät die Brandentwicklung im Auge behalten. Ein Bericht dazu auf der Bundeswehr-Webseite hier*.
Die Tornado-Aufklärungsflüge mit Wärmebildkameras sollen fortgesetzt werden, unter anderem war für den (heutigen) Dienstag ein entsprechender Überflug der Aufklärungsmaschinen des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 „Immelmann“ geplant, der nächste für kommenden Freitag.
Nachtrag 3. Oktober: Nach aktuellen Angaben der Bundeswehr wurde die Zahl der zivilen Kräfte weiter verringert, aktueller Stand:
Insgesamt 531 Einsatzkräfte vor Ort
− 78 Bundeswehrfeuerwehrkräfte
− 399 Soldaten
− 54 ehrenamtliche Kräfte (THW und Freiwillige Feuerwehren)
Fürs Archiv die Info-Flyer vom 29. September bis 3. Oktober:
Infoflyer_9_29.09.2018
(Gesicherte Datei: 20180929_Bw-Moorbrand_InfoFlyer_9)
Infoflyer_10_30.09.2018
(Gesicherte Datei: 20180930_Bw-Moorbrand_InfoFlyer_10)
Infoflyer_11_01.10.2018
(Gesicherte Datei: 20181001_Bw-Moorbrand_InfoFlyer_11_final)
Infoflyer_12_02.10.2018
(Gesicherte Datei: 20181002_Bw-Moorbrand_InfoFlyer_12)
Infoflyer_13_03.10.2018
(Gesicherte Datei: 20181003_Bw-Moorbrand_InfoFlyer_13)
*Die Dateien sind hier gesichert, weil sie in absehbarer Zeit bei einer Umstellung der Technik der Bundeswehr-Webseiten dort nicht mehr abrufbar sein dürften. Deshalb auch der Bericht zum RSU-Einsatz als pdf:
20181001_Bw-Moorbrand_RSU-Einsatz
(Foto: RSU-Trupp aus Niedersachsen auf nächtlicher Streife am Meppener Moor am 30.09.2018 – Bundeswehr/Sebastian Grünberg)
da eröffnet eine zivile Stelle des Bundesministeriums für Verteidigung eine Quelle massiver Emissionen von CO2; es gibt eine klare Berichtspflicht dafür. Die Bundeswehr gibt ihren inzwischen 12. Infoflyer zu ihren Aktivitäten heraus – und verliert kein Wort über die Treibhausgasemissionen. Schon eine sehr bemerkenswerte Strategie des Kannit-verstahns.
Auf der offiziellen Moorbrandseite der Bundeswehr wird über den Einsatz des Mulchrob berichtet.
Ich freue mich sehr, dass es der Bundeswehr trotz der stets unterstellten Trägheit bei Beschaffungen möglich ist, ein Spezialgerät von einer heimischen Firma zu beschaffen und einzusetzen.
Auch zolle ich den Spezialpionieren aus Husum meinen größten Respekt:
Während die Feuerwehren mit ihren Hytrans-Systemen die F-Schläuche maschinell verlegt und teilweise auch aufgenommen haben, wurde die Pipeline zum Ersatz der F-Schläuche von Hand verlegt und verschraubt. Bei dem zur Verfügung stehenden Personal eine ganz schöne Leistung! Und dann noch die handgefertigten Pipeline-Brücken zum Überfahren mitttels KFZ!
Ich hoffe, den Beteiligten aller Organisationen wird die Gastfreundschaft der Emsländer stets in guter Erinnerung bleiben.
Auch wenn in meinen Augen eigentlich die Bundeswehr die Verpflegung hätte bestreiten müssen: Was wäre dann mit den Spenden der Anwohner geschehen?
(Annahme von Belohnungen und Geschenken ist immer kritisch und gedeckelt.)
So war es einfach. Das THW hat die Verteilung in einem Kiosk übernommen.
In Stavern habe ich beobachtet, wie die Firma Aldi eine Sattelzug mit Obst an das THW übergeben hat. Das wäre über den Bundeswehr-Apparat vermutlich nicht möglich gewesen.
Als Beobachter im Umfeld der WTD ist mir aufgefallen, dass die Feldjägerkräfte schnell und zahlreich vor Ort waren, im Gegensatz zu den übrigen Bundeswehr-Einheiten.
Vielleicht gibt es dort eine andere Führungsstruktur.
Die eingesetzte Taskforce wird sicher genau dies und alles andere genau beleuchten und untersuchen.
Hoffentlich erfolgt der Bericht öffentlich.
Letzte Woche Donnerstag gab es übrigens eine Demonstration gegen Waffentests in Meppen. Die Veranstalter waren aber anscheinend unter sich. Gerade mal etwas über zwanzig Personen nahmen teil. Mich persönlich würde es nicht wundern, wenn der oder die „Schlauchaufschlitzer“ auch dabei waren.
Mal abgesehen von dem Moorbrand haben hier wohl die wenigsten Menschen ein Problem mit der Tätigkeit der WTD.
Denn die war ja schon da, ehe man geboren wurde.
[Auch wenn es Sie persönlich nicht wundern würde, wäre es nett, wenn solche spekulativen Anschuldigungen hier unterblieben. T.W.]
„Ökonom | 02. Oktober 2018 – 18:4 da eröffnet eine zivile Stelle des Bundesministeriums für Verteidigung eine Quelle massiver Emissionen von CO2; es gibt eine klare Berichtspflicht dafür.“
Weisen Sie doch die Bundeswehr darauf hin!
@Edgar Lefgrün
ja, ist längst geschehen.
Die Bundeswehr prüft derzeit, ob das Feuer radioaktive Strahlung und Quecksilber freigesetzt hat. Das dürfte vor allem für das eingesetzte Personal vor Ort und direkte Anwohner interessant sein.
Moorbrände können Monate dauern. Falls o.g. Stoffe tatsächlich frei gesetzt werden, sollte man die Löschkräfte vor Ort daher regelmäßig austauschen.
Den Link noch als Nachtrag (NDR dürfte ja keine Verlagsseite sein).
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Moorbrand-Radioaktive-Strahlung-freigesetzt,moorbrand858.html
Hieraus:
„Damit steht erneut die Frage nach einer Gefährdung der Einsatzkräfte und Anwohner im Raum. Erst am Donnerstag war bekannt geworden, dass einige Luftmessungen, auf die sich Bundeswehr und Landkreis bezogen hatten, nie durchgeführt wurden, wie die NOZ berichtet hatte.“
Aua! So zerstört man Vertrauen.
Nach Angaben der NOZ/05.10.18 hat es keine umfassende Luftschadstoff Messung seitens der Bundeswehr gegeben, als es die maximale Rauchentwicklung gegeben hatte.
Trotzdem wurde verbreitet das keine Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung besteht.
Gleichwohl erfolgte der Hinweis, Fenster und Türen geschlossen zu halten, weil bei Bränden grundsätzlich Feinstäube und Rauchgase entstünden.
Das jetzt Spezialisten nach Quecksilber und radioaktive Strahlung in Boden, Luft und Wasser suchen, wird ebenfalls berichtet.
Die Pressemitteilung der NOZ dazu:
https://www.presseportal.de/pm/58964/4079101
Ich gucke mal, was ich dazu noch bekomme, sind ja schon massive Vorwürfe.