Einst erste Kommandantin, jetzt erste Frau im Militärattachédienst

Fast fünf Jahre ist es her, da schrieb Helena Linder-Jeß Marinegeschichte: Im Juni 2013 übernahm sie – zeitgleich mit ihrer Kameradin Inka von Putkamer – als eine der ersten zwei Frauen das Kommando über ein deutsches Kriegsschiff. Gut zwei Jahre lang führte sie das Minenjagdboot Datteln.

Jetzt schickt sich Linder-Jeß an, dazu noch ein Stück Bundeswehrgeschichte zu schreiben: In der kommenden Woche beginnt sie ihre neue Verwendung als stellvertretende Marineattachée an der deutschen Botschaft in den USA.Mit Dienstantritt in Washington ist sie damit die erste Frau im Militärattachédienst zumindest der Bundeswehr (ob in deutschen Streitkräften überhaupt, würde ich zwar vermuten, kann das aber nicht belegbar sagen).

Die Frau Korvettenkapitän gehörte zu den ersten Soldatinnen, die nach Öffnung der Bundeswehr für Frauen (über den Sanitätsdienst hinaus) im Jahr 2001 zu den Streitkräften kamen. Ihr Bruder diente in der Marine,  ihre ersten seemännischen Erfahrungen – nach dem obligatorischen Aufenthalt auf dem Segelschulschiff Gorch Fock – als Offizier machte Linder-Jeß  als Wachoffizier  auf einem Minenjagdboot – und war 2008 der erste weibliche Wachoffizier im deutschen UNIFIL-Einsatz vor dem Libanon.

Vor Übernahme des Kommandantenpostens hatte Linder-Jeß bereits Erfahrungen in einer internationalen Verwendung sammeln können: Sie diente als Adjutantin beim (deutschen) Direktor des internationalen Militärstabs der NATO in Brüssel.

(Archivbild – Katharina Junge/Führungsakademie der Bundeswehr)