Erinnerung an den D-Day: Auch deutsche Fallschirmjäger dabei
Vor 74 Jahren begann die Invasion der Allierten in der Normandie, die das Ende des von Deutschland begonnenen Zweiten Weltkriegs einläutete. Zur Erinnerung daran gab und gibt es auch in diesem Jahr zahlreiche Gedenken, aber auch symbolträchtige Aktionen der damaligen Gegner: Am vergangenen Sonntag sprangen bei Ste. Mère Eglise rund 600 Fallschirmjäger aus den USA, Frankreich, Australien, Niederlande und Belgien sowie aus Deutschland und Rumänien ab.
Die Bundeswehr war mit Fallschirmjägern der Luftlandebrigade 1 beteiligt (Foto oben). Außerdem setzte eine Transall der Luftwaffe Fallschirmjäger über dem französischen Ort bei La Fière ab. Abgesetzt wurde aus neun Maschinen hintereinander in jeweils fünf Anflügen aus einer Sonderabsetzhöhe von rund 380m. Freifallschirmspringer sprangen ebenfalls. Rund 6.000 Zuschauer beobachteten das Ereignis.
Von der U.S. Army dazu:
More than 500 U.S., French, Dutch, Romanian and German paratroopers jumped from nine U.S., French, Dutch and German C-130s and C-160s during a commemorative airborne operation near here June 3 to pay tribute to D-Day veterans who demonstrated the selfless service and sacrifice characteristic of the Greatest Generation.
Following the flight path of June 6, 1944, aircraft dropped 60 paratroopers per pass, with many of them landing on beds of green grass or in waist-deep creeks as they did 74 years ago.
This year marks the 74th anniversary of Operation Overlord, the Allied invasion of Normandy on June 6, 1944 — most commonly known as D-Day. An epic multinational amphibious and airborne operation, D-Day forged partnerships and reinforced transatlantic bonds that remain strong today. Overall, U.S. service members from 20 units in Europe and the U.S. will participate in events and ceremonies May 30-June 7, 2018, in almost 40 locations throughout the Normandy region of France as part of Joint Task Force Normandy 74.
(Foto oben: Fallschirmjäger der Luftlandebrigade 1 kurz vor der Landung – Bundeswehr/M. Leinen; Foto unten: Paratroopers look on as others participate in the D-Day 74 commemorative airborne operation near Sainte-Mere-Eglise, France, June 3, 2018 – U.S. Army photo by Staff Sgt. Tamika Dillard)
Was genau ist an der Absetzhöhe von 380m so besonders? Mit dem T-10 sind wir auch immer bei so 400m Höhe gesprungen. Die 20 Meter Differenz machen da doch jetzt keinen großen Unterschied.
Frage von einem Laien (techn. Beamter im Bereich der Marine) hab ich den Unterschied zwischen Fallschirmspringer und Jäger richtig verstanden, dass Fallschirmjäger eine eigene Truppengattung sind, während jeder (andere) Soldat der mit einem Fallschirm abspringt ein Fallschirmspringer ist?
@ T.W.
Erster Satz: „Vor 74 Jahren begann die Invasion der Allierten in der Normandie, die das Ende des von Deutschland begonnenen Zweiten Kriegs einläutete.“
Fehlt da evtl. ein „Welt-“ vor dem Krieg? Ansonsten wäre es eine eher ungewöhnliche Umschreibung ;-)
[Ups, in der Tat, sorry ein Schreibfehler. Danke für den Hinweis; ist korrigiert. T.W.]
@Sven
Kann man so sagen:
Zur Infanterie gehören als Truppengattungen Jäger, Gebirgsjäger und Fallschirmjäger, jeweils mit ihren eigenen Spezialisierung.
Fallschirmspringer können aber auch Nicht-Infanteristen werden. Muss man nur den Springerlehrgang in Altenstadt absolvieren.
Im Übrigen nehmen seit vielen Jahren Kameraden der LLBrig an den D-Day Feierlichkeiten teil.
Kleine Korrektur: Ich beziehe mich bei den Truppengattungen nur auf das Heer.
Die Infanteristen von Luftwaffe und Marine gehören natürlich auch zur Infanterie.
Oh weh, ich ahne fürchterliches. Jetzt bitte keine Glaubenskriege, ob Luftwaffe und Marine auch Infanterie haben. Jedenfalls die nicht hier austragen.
Bitte nicht falsch verstehen, aber ist die Wertung des D-Day als „Angang vom Ende“ nicht doch etwas überhöht? Ja es wurden Kräfte gebunden, ja es gab eine weitere Front. Aber mit Anzio gab es bereits eine Invasion auf dem europäischen Festland.
Aber die Wehrmacht war mit dem Hauptanteil der Kampfkraft und Logistik im Osten gebunden wo Mitte 44 ohnehin nur noch eine Richtung angesagt war. Insofern haben Overlord und später Dragoon evtl. die Entwicklung etwas beschleunigt, aber die Trendwende kann ich nicht erkennen.
Objektschutzregiment – Luftwaffeninfanterie
Seebataillon – Marineinfanterie
Diskussion – beendet
;)
@Sven | 06. Juni 2018 – 18:00
„Frage von einem Laien (techn. Beamter im Bereich der Marine) hab ich den Unterschied zwischen Fallschirmspringer und Jäger richtig verstanden, dass Fallschirmjäger eine eigene Truppengattung sind, während jeder (andere) Soldat der mit einem Fallschirm abspringt ein Fallschirmspringer ist?“
+1
@T.Wiegold | 06. Juni 2018 – 18:43
„Oh weh, ich ahne fürchterliches.“
:)
„Jetzt bitte keine Glaubenskriege, ob Luftwaffe und Marine auch Infanterie haben. Jedenfalls die nicht hier austragen.“
Oder einfach in die Vorschrift schauen (lassen), dass hilft zumeist ;)
@Sven: Und vielleicht noch zur Ergänzung / Klarstellung: Nicht jeder Fallschirmjäger (also der Soldat der Truppengattung) ist auch immer Fallschirmspringer!
Bei uns in der Kompanie waren knapp ein Drittel der Soldaten auch Fallschirmspringer. Der Rest wollte oder durfte (körperlich bedingt) nicht Springer werden oder hatte einfach Pech, denn die Plätze für den Springerlehrgang sind i. d. R. heiß begehrt und dementsprechend schnell vergeben.
Und immer daran denken: die deutsche Fallschirmjägerei kommt aus der Luftwaffe ^^
@klaumau
„Nicht jeder Fallschirmjäger (also der Soldat der Truppengattung) ist auch immer Fallschirmspringer! “
wie soll ein solcher Verband denn dann luftverbracht werden?
springt der dann nur mit halber STAN weil… „Mit Konflikt haben wir erst nach 10 jahren vorlauufzeit wieder gerechnet?“
Bei der Wehrmacht gehörte die Fallschirmjägertruppe noch zur Luftwaffe…
Aber das hatte auch was mit der Person Görings zu tun, der einfach nichts aus der Hand gab.
Immerhin hatte die Luftwaffe auch eine („Fallschirm“) Panzerdivision :P
Es wäre schön wenn Deutschland eines Tages auch mal seine Veteranen auf offiziellen Anlässen ehrt. Aktionen wie diese huldigen nämlichen der Tötung unserer Vorväter und nicht unserer Befreiung.
[Natürlich steht Ihnen Ihre Meinung frei. Die aus Ihrem Kommentar direkt ableitbare Folgerung – „huldigen … nicht unserer Befreiung“ – legt nahe, dass Sie den fehlenden Endsieg des Reiches immer noch bedauern. Aber das verkünden Sie besser an passenderen Orten als hier. T.W.]
@ Koffer nicht jeder hat Zugang zu den Vorschriften der Bundeswehr.
@Koffer
+1
An alle „Springer“, egal aus welcher Truppengattung:“….aufstehhhhhn…….einhaaacken.“
Nachtrag zur Absetzhöhe.
Mit dem T-10 geht’s auch bei 150m an die frische Luft. Sogar im Dunkeln. ;-)
Frage vom Laien: Warum sind wir da mit der Transall und nicht A400M? Oder können da keine Fallschirmspringer rausspringen?
Was haben die Rumänen bitte mit dem D-Day zu tun? Frage für einen Freund,
Der Anfang vom Ende des von Deutschland begonnenen Krieges war wohl eher der 1.September 1939 oder der 11.Dezember 1941 (deutsche Kriegserklärung an die USA).
Die Erinnerung ist sehr transatlantisch und selektiv angelegt.
Die Niederlage des deutschen Reiches war mit der Entscheidung GB unter Churchill durchzuhalten und dem Scheitern der Sommeroffensive 1941 in der Sowjetunion unabwendbar geworden.
Im November 1941 (also vor dem offiziellen Kriegseintritt der USA) hatte sich der US Präsident bereits auf die „Germany First“ Strategie festgelegt.
Der D-Day war eine sehr bedeutende Operation, aber nur eine Etappe auf dem Weg zu einem zwangsläufigen Sieg.
@seagull | 07. Juni 2018 – 6:37
„Frage vom Laien: Warum sind wir da mit der Transall und nicht A400M? Oder können da keine Fallschirmspringer rausspringen?“
Derzeit nicht, zumindest nicht automatisch aus beiden Türen. Es gibt da erhebliche Probleme…
Hallo.
Weiß hier jemand wo es sich lohnen könnte nächstes Jahr an den Feierlichkeiten für den D-Day teilzunehmen? Ich könnte mir vorstellen das es hier zum 75. Jahrestag größere Veranstaltungen gibt.
@Vae Victis
Falls Sie Ihren Kommentar so meinten, dass die Aktion nicht dem Gedenken an die Befreiung Westeuropas diente sondern dem Sieg über Deutschland, könnte ich Ihre Bedenken nachvollziehen. Die Bundesregierung hat in der Vergangenheit die Beteiligung der Bundeswehr an solchen Feiern durchaus davon abhängig gemacht, ob Deutsche bei ihnen als Teil des transatlantischen Bündnisses und des seit 1945 freien Westeuropas dargetellt wurden, oder ob die deutsche Rolle als früherer Gegner betont wurde.
Im aktuellen Fall ging es aber doch offensichtlich um eine versöhnliche Geste, bei der im Vordergrund stand, dass die Soldaten aller westlichen Nationen heute zusammen abspringen und sich nicht mehr als Gegner gegenüberstehen.
Schade , dass nicht alle ehemaligen Verbündeten gemeinsam springen, und man in diesen Tagen, mal die Politik links liegen lässt.
@Andreas | 07. Juni 2018 – 23:56
„Schade , dass nicht alle ehemaligen Verbündeten gemeinsam springen, und man in diesen Tagen, mal die Politik links liegen lässt.“
Schade ist, dass die Weltlage derzeit so ist, wie sie eben ist.
Das „man“ (also die drei Alliierten + FRA) derzeit militärisch nichts gemeinsam machen, halte ich für mehr als nur angemessen!
Also um konkret zu sein, dass zwar USA + GBR + FRA etwas gemeinsam machen, aber der dritte (vierte) im Bunde fehlt ist angesichts des Verhaltens des Dritten (Vierten) mehr als nur gerechtfertigt!
Man muss sich eben nicht anbiedern…