Weihnachts-Low ops (und ein bisschen Lesestoff)

Jetzt wird es aber höchste Zeit, die low ops über die Weihnachtstage zu beginnen. Hier wird es wie überall jetzt hoffentlich ein bisschen ruhiger – verbunden mit dem Wunsch, dass in den nächsten Tagen nichts passiert, was uns aus sicherheitspolitischer Sicht oder an unvorhergesehenen Ereignissen aufschreckt.

Allen Leserinnen und Lesern von Augen geradeaus! wünsche ich entspannte, frohe Feiertage. Und allen in den Einsätzen weltweit ruhige und friedliche Weihnachten!

Ein bisschen Lesestoff möchte ich dennoch für die ruhige Zeit zwischendurch empfehlen – auch wenn es nicht unbedingt weihnachtlich ist: • Der ADLAS, das Magazin für Außen- und Sicherheitspolitik, hat vor wenigen Tagen seine neue Ausgabe mit dem Schwerpunkt Deutschlands Rolle in der Welt herausgebracht. Durchaus lesenswert.

• Der Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, Karl-Heinz Kamp, hat sich mit der Nuklearstrategie der NATO im Lichte des gewandelten Verhältnisses der Allianz zu Russland beschäftigt. Im Fachaufsatz Eine nukleare Neuausrichtung der NATO plädiert er für eine veränderte Strategie:

Die nukleare Frage ist zurück auf der NATO-Tagesordnung, seit Moskau den eigenen Machtanspruch wieder mit militärischer Gewalt und Drohungen gegen die Nachbarn untermauert. (…) Das Festhalten der NATO an der [NATO-Russland-]Grundakte und an den „Three No’s“ bei der Nuklearstationierung (oder der dauerhaften Stationierung von konventionellen Streitkräften in Osteuropa) sind also Zugeständnisse, die das Militärbündnis in der Hoffnung auf eine Verbesserung der Lage im Verhältnis zu Russland macht. Tritt diese Verbesserung nicht ein, ist eine Verlagerung von Stationierungsorten nicht auszuschließen. (…) Weitere verschärfende Statements sind denkbar, je nachdem wie sich die russischen Drohgebärden weiterentwickeln. Zum einen könnte die NATO die oben erwähnte Konditionalität der derzeitigen Stationierungsorte US-amerikanischer Kernwaffen in Europa offiziell erklären und feststellen, dass die Aufrechterhaltung der drei „Neins“ von dem Fortgang russischer Politik abhängig ist. Auch könnte die NATO die russischen Nukleardrohungen der vergangenen beiden Jahre thematisieren und in einem der nächsten Kommuniqués erklären, dass der extensive Gebrauch nuklearer Rhetorik – wie etwa im Fall der Drohung von Nuklearschlägen gegen Dänemark – den Charakter der Beziehungen fundamental verändere.

(Foto: Weihnachtsbaum in der Dining Facility, der Truppenküche im Camp Marmal in Nordafghanistan im Dezember 2017 – Bundeswehr/Jane Schmidt)