Die erste Bombe für den (deutschen) Eurofighter (m. Nachtrag, Video)
Eurofighter-Kampfflugzeuge der Bundeswehr können künftig erstmals auch als Bomber eingesetzt werden. Das Bundesamt für Ausrüstung, Information und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) übergab am (heutigen) Montag symbolisch in Nörvenich die ersten Laser- und GPS-gesteuerten Bomben des Typs GBU-48 an das Taktische Luftwaffengeschwader 31 Boelcke. Die Integration dieser Waffe in den Kampfjet und der Abwurf war im September in Schweden erprobt worden.
Mit der Übergabe der GBU-48 an die Luftwaffe werden die deutschen Eurofighter erstmals auch in der Luft-Boden-Rolle einsetzbar. Bislang hatte die Bundeswehr keine Waffen, mit denen die Jagdflugzeuge auch Luftangriffe fliegen konnten; im Unterschied zu anderen Nationen wie zum Beispiel Großbritannien, die ihre Eurofighter bereits vor einigen Jahren für Luftangriffe ausgestattet hatten.
Dass die deutschen Kampfjets jetzt und damit – gegenüber früheren Planungen – mit einigen Jahren Verspätung eine Bewaffnung für die Luft-Boden-Rolle erhalten, hat sicherlich auch mit den deutschen Zusagen an die NATO zu tun: Diese Luftangriffsfähigkeit stellt ein wichtiges Element der Bündnis- und Landesverteidigung dar und war der NATO von deutscher Seite für 2018 als Kernfähigkeit angezeigt worden, erklärte die Luftwaffe. Das Geschwader ist für kommendes Jahr mit dieser Fähigkeit für die NATO Response Force gemeldet.
Die Angaben der Luftwaffe zu den technischen Daten der so genannten Präzisionsbombe Guided Bomb Unit (GBU)-48, von denen ein Eurofighter bei einem Flug vier Stück tragen kann:
Die GBU-48 besteht aus dem Bombenwirkkörper MK 83, dem Leitwerk und dem GPS-gesteuerten Lenk- und Steuerteil mit integriertem passiven Laserzielsuchkopf.
Sie dient der präzisen Bekämpfung von stationären weichen bis leichtgehärteten Zielen unter nahezu allen Sicht- und Wetterbedingungen (allwetterfähig) sowie zur Bekämpfung von sich bewegenden Zielen bei optischen Sichtbedingungen.
Länge: 3,68 m
Durchmesser: 0,35 m
Gewicht: 504,5 kg
Zündeinrichtung: Bodenzünder (Aufschlag, auch zeitverzögert)
Hersteller: Raytheon Company (USA)
Modellbezeichnung: Enhanced Paveway II
Nachtrag: Bei der Luftwaffe habe ich noch mal nachgefragt, warum für den Eurofighter die GBU-48 und nicht die für den Tornado bereits vorhandene, doppelt KORREKTUR: halb so schwere GBU-54 gewählt wurde. Und wie es mit der Nutzung der Brimstone am Eurofighter aussieht:
Der Weg der ersten nationalen Zertifizierung der GBU-48 wurde gewählt, da sie technisch auf eine bereits für den EF zertifizierte Waffe (GBU-16) aufsetzt, quasi ein Derivat darstellt.
Sowohl die Befähigung Brimstone, als auch eine Zertifizierung der GBU-54 für den EF sind zu einem späteren Zeitpunkt geplant.
Nachtrag 2: Die Bundeswehr hat dazu ein Video veröffentlicht:
(Foto: Eurofighter-Rotte mit GBU-48 bei den Tests im September 2017 – Bundeswehr/WTD61)
Natürlich ist dies ein Fortschritt, daß der EF jetzt mit mindestens 10 Jahren Verspätung auch als Jagdbomber eingesetzt werden kann.
Und ich denke ohne die Nato-Meldung für das Jahr 2018 hätte es vermutlich noch ein paar Jahre gedauert. Da frage ich mich schon, ob die Meldung der EF für Nato Response Force nicht absichtlich abgegeben wurde, um die Bombenausrüstung dadurch zu erzwingen?
Allerdings ist diese Bombe zu schwer für Luftnahunterstützung eigener, angegriffener Kräfte, wenn es gegen Taliban oder IS ginge. Dafür fehlt noch dringend eine Panzerabwehrrakete bzw. leichtere Bomben oder Raketen, die bei einem Hinterhalt nicht auch die eigenen Kräfte gefährden würden.
Bin mal gespannt, wieviele Jahre es dauert, bis die Brimstone II als Panzerabwehrrakete tatsächlich eingerüstet wird und wann der Taurus eingerüstet wird für den EF?
@closius
Mittlerweile ist eher schon die Brimstone 3 geplant denn die Bromstone NG afaik.
Bis und ob wir in Deutschland überhaupt P3E bekommen wird es noch sehr lange dauern. Mit
GBU 48 CAS zu fliegen, grenzt in gewissen Szenarien an Wahnsinn. Vorallem hinsichtlich der bisher erzielten Ergebnisse in Schweden.
@Closius
Neben der geeigneten CAS-Bewaffnung, wie sieht es mit der Manövrierfähigkeit im bodennahen Luftraum aus, auch bei extrem Langsam-Flug. Siehe A10 und Super Tucano.
Ist das nicht nur ein Feigenblatt zur Befriedigung der Papierlage?
Bedeutet dies eine neue Lage bei der anstehenden Entscheidung über den Tornado-Nachfolger? Anknüpfend an KPK, gerade die Flugfähigkeit in geringster Höhe ist entscheidend.
Weiß hier jemand, wie viele dieser Waffen beschafft werden?
Die erste Bombe für den deutschen Eurofighter basiert auf einer Bombe die bereits für diesen eingeführt ist? Wie ist das zu verstehen?
Außerdem: Wie siehts mit Targeting Pods aus? Werden die Eurofighter auch damit ausgestattet (welche) oder ist das nicht vorgesehen?
[Über die erste Frage bin ich auch gestolpert, habe aber noch keine Antwort auf die diesbezügliche Frage. Bislang als Vermutung: GBU-16 für EF anderer Nationen zertifiziert? T.W.]
Eine weitere Frage die sich mir stellt, ist warum nur vier und nicht sechs dieser Wirkmittel wie bei den anderen integriert wurde. Ein ähnliches Phänomen musste man bereits in Sachen Schwerlastenträger und Tornado bei der JDAM beobachten. Mir scheint das es sich hier nur um eine Befriedigungsmaßnahme von besagten NATO-büros handelt! Betrachte ich nun aber mal faktisch das kein EF während seines gesamten Lebenszyklusses nur einen CAS für die eigenen/ oder verbündeten Kräfte fliegen wird und höchst wahrscheinlich nur die Gemüter bei diversen Schießkampagnen bewegt, diese maßnahme mehr als ausreichend erscheind. Schließlich wurde ja nun vor kurzer Zeit (in BW-Zeit gemessen) erst der Strikerhelm pünktlich zur Einführung des Nachfolgemodells (bei den Briten) übergeben.
Grausam dies alles so mit anzusehen. Zynismus off!
@TW:
Die GBU54 basiert auf dem Mk82 Bombenkörper und ist somit mit 500lbs nur HALB so schwer wie die GBU48.
@Klauspeter
Auch wenn jeder bei CAS an die A10 denkt, gibt es noch genug andere CAS Plattformen, welche ja ganz ähnliche Flugeigenschaften haben wie der EF (F16, F15…usw). Da Präzisionsmunition ohnehin aus mittleren Höhen eingesetzt werden, stellt sich die von Ihnen gestellte Frage auch nicht.
[Pardon, ja, mein Fehler. Ist korrigiert. T.W.]
Ich frage mich, wie eine solche Bewaffnung in intensiven Szenarien bei funktionierender Nahbereichs-Luftabwehr funktionieren soll. Was nutzen richtige Luftwaffen in solchen Szenarien (Z.B. die Israelis)?
@Klauspeterkaikowsky
CAS Bewaffnung durch Brimstone wäre sehr sinnvoll, da die bisherige Bewaffnung dafür äußerst ungeeignet ist. Die Minimalgeschwindigkeit ist beim Eurofighter im Internet rund um 200 km/h angegeben. Er ist dennoch 9g capable (wenn auch sehr wahrscheinlich nicht bei 200kmh). Ein Vergleich mit einer A10 ist eher hinfällig, da es DAS Erdkampfflugzeug schlechthin ist. Der Eurofighter soll Swingrole a la F-16 oder F-18 genutzt werden. In diesem Szenario muss er sich messen, wenn man Vergleiche ziehen will.
Bei einer Supertucano steht nicht unbedingt der Superlangsamflug im Vordergrund, sondern viel mehr die Wirtschaftlichkeit. Gemessen an der Effektivität, Waffenlast und Integration, dürfte die A10 nicht übertreffen zu sein.
Die machen aber auch keine EW, fliegen keine OCA/DCA und sind nicht Fox3 capable.
@closius
„Natürlich ist dies ein Fortschritt, daß der EF jetzt mit mindestens 10 Jahren Verspätung auch als Jagdbomber eingesetzt werden kann.“
Liegt wohl daran, dass wir vor 10Jahren noch genügend Tornados (mit MW-1) und F4 hatten und dafür etwas weniger Feind.
@StMarc
Die Nahbereichflugabwehr Kräfte sind da weniger das Problem. Bei de Flughöhe und der Distanz beim Waffeneinsatz kommt die eh nicht wirklich dran.
Die Flugabwehr für mittlere und große Reichweiten sind da problematischer haben potentielle Feind aber ja genauso.
Mal ein paar Punkte von mir:
1. Ein guter Anfang, aber da muss noch mehr kommen, das Ziel war ja nur ein Bombenkörper einzurüsten. Und diesen mit TIP (Trojan Improved Penetrator) dann an CAS Szenarien anzupassen.
2. Die Bewaffnung muss durch einen Mix aus Waffen kurzer Reichweite, wie Brimstone (High Value Targets, z.B. Panzer), LaGS & 70mm Hydra Raketen mit Laserguidance (Low Value Targests). Für Ziele die besonders geschützt sind würde Taurus (große gehärtete Ziele)und Spear3 (kleine Ziele) Sinn machen.
3. Wozu muss man mit einem Eurofighter im CAS runter an das Ziel ran? Aus meiner Sicht war das nur notwendig um die ungelenkten Waffen (30mm Kanone, 70mm Hydra oder Bomben) besser zutreffen. In Zeiten von Smartweapons ist das aber nicht mehr notwendig, daher muss man die Fähigkeiten auch nicht mehr im CAS bereitstellen.
@ ini | 22. September 2017 – 8:03
Der Litening Pod ist mit Sicherheit State of the Art.
Wieviele hat die Bw davon an den EF und Tornados bzw. an anderen Lfzg-Mustern im Einsatz?
An die ganze CAS Fraktion:
Man sollte daran denken dass es in Libyen praktisch nur pre-planned strikes gab in Afghanistan zurzeit mehr als die hälft pre-planned strikes sind und Iraq und Syrien auch in der Masse pre-planned strikes geflogen werden.
Trennung
Gilt das jetzt nur für Tranche 3 oder auch 2?
Moin an Alle,
hier der Link zur Bundeswehr Seite mit dem Test der GBU.
Da kann man wunderbar alles sehen, eventuell erkennen die Experten unter uns auch den Zielzuweiser Pod oder wie auch immer das Ding mittig am Eufi bezeichnet wird. Sorry bin kein Experte dafür, finde es aber gut das die LW mit dem EF Bomben ins Ziel bringen kann.
https://goo.gl/Dv9r8x
[Der Link führt nur auf die Übersichtsseite. Ich vermute, Sie meinen den hier auch als pdf eingestellten Bericht:
http://augengeradeaus.net/2017/09/merkposten-eurofighter-als-bomber/
T.W.]
@Porsche0479
Für den Waffeneinsatz muss man nicht runter da ist hoch im zweifel besser. Um im einen contested airspace und A2AD environment zu überleben aber vielleicht schon sonst kommt es nicht mehr zu Waffeneinsatz. Das ganze hat sich in der Ukraine ja grade erst wieder gezeigt.
@StMarc
Die Israelis nutzen hauptsächlich ihre F-16 und F-35 für SEAD/DEAD. Wobei SEAD auf Grund fehlender HARM Integration nicht das Ziel des Swingroleupgrades des Eurofighters zu sein scheint. Von den Standoffranges der GBU/LGUs gegenüber herkömmlicher weit verbreiteter Luftabwehr (SA-6/SA-8) einmal ganz zu schweigen. Dafür sind andere zuständig. Höchstens im Rahmen einer größeren COMAO als DEAD, wenn andere für die suppression sorgen. Dazu müsste man allerdings das o.g. Geschwader befragen, welches ihre Air to Ground Fähigkeiten vor der Übergabe sicherlich schon das ein oder andere mal auf diversen Manövern unter Beweis stellen musste.
@MauAu
trifft es, wenn auch zynisch, sehr gut. Solange die Integration und die Qualifikationen nach Papierlage in Ordnung sind, solange kein Eurofighter im Friedensflugbetrieb vom Himmel fällt und wir nirgendwohin Soldaten in scharfe Einsätze schicken müssen, solange ist die übergeordnete Führung und vor allem die Politik besänftigt. Das letzte was dort gewollt ist, ist es wirklich Verantwortung im Rahmen einer Bündnisverteidigung zu nehmen und folgenschwere Entscheidungen treffen zu müssen. Es wird meiner Einschätzung nach, unter dieser oder ähnlicher Regierungskonstellationen, keine Bomben geben, welche von deutschen Flugzeugen
aus abgeworfen werden. Zertifizierung, Integration, operationelle Fähigkeit hin oder her. Es ist schlicht und ergreifend politisch nicht gewollt.
@MA
eine genau Zahl düngt mir wäre eingestuft. Da bin ich mir nicht sicher. Daher folgende Antwort: definitiv zu wenige! Der Wartungsaufwand ist hoch, die Flottenverteilung auf die Geschwader hin ist nicht ausreichend und die Crews sind auch nur bedingt ausgebildet. Selbiges gilt für HEA oder Nachfolger.
@Porsche0479
„Wozu muss man mit einem Eurofighter im CAS runter an das Ziel ran?“
Um z.B. die Ziele von den eigenen Kräften unterscheiden zu können. Ansonsten, wie definieren Sie „nah“. Man benötigt je nach type of control (1-3) Sichtkontakt oder eben keinen. Das wird aber durch den JTAC bekannt gegeben. (öffentlich zugängliche Quelle: Joint Publication Close Air Support bei Google)
@chris
Basic integration benötigt mindestens Tranche 2 mit PSC 12 oder höher. (öffentlich zugängliche Quelle: Flugrevue)
@niemand
Mich würde es sehr interessieren was denn die Tests in Schweden ergeben haben …
Kann man darüber mehr erfahren ? Ich vermute höhere Ablagen die CAS sehr risky erscheinen lassen , oder ?
THX für mehr Info :-)
@all
Aktuelles Bw-Video oben eingefügt.
@ TW / QuiGon
Wie von der Luftwaffe bereits gesagt: Die GBU-48 Paveway II basiert nahezu komplett auf auf der GBU-16 und wird daher eigentlich auch als Enhanced Paveway II EGBU-16 bezeichnet. Diese nutzen bspw. die Spanier für ihre EF. Deswegen auch der Hinweis auf die bereits vorhandene Zertifzierung und die entsprechenden Erkenntnisse zum Handling.
Der eigentliche Unterschied liegt aber in der Möglichkeit die Ziele etnweder per Laser oder per GPS-Koordinaten ins Ziel zu steuern. Dadurch entsteht die Allwetterfähigkeit. Bei der ursprünglichen GBU-16 ist nur ein Laser-Targeting möglich, was natürlich nur sehr gute Wetterbedingungen zulässt.
@niemand:
„Um z.B. die Ziele von den eigenen Kräften unterscheiden zu können.“
Das macht man in Verbindung mit der fraglichen GBU dann aber lieber mit dem Targeting Pod, als mit „eigenen Augen“.
@SER
Ich kenne die Ablagen der GBU48 nicht, aber es wäre schon ungewöhnlich, wenn Präzisionswaffen auf einmal weniger Präzise würden. Aber das Ding isf halt eine 1000lbs Bombe! Daraus ergeben sich logischerweise grössere „Sicherheitsabstände“ (in AFG waren in der Regel 500lbs Bomben an den Fliegern…GBU12 oder 38).
Nun ist unser Bild von CAS natürlich stark von AFG geprägt, einem asymmetrischen Konflikt, wo VAS auch seine Stärken ausspielen konnte und entsprechend hohe Bedeutung hatte. In einem linearen Konflikt, bei dem mechanisierte Kräfte in grösseren Abständen gegeneinander antreten, kann eine 1000lbs Bombe ja durchaus die richtige Wahl sein.
Kann man mit den angebauten Bomben auch ggf. wieder landen? Oder muss man die paar Bomben, die man noch hat, dann aus Sicherheitsgründen vorher abwerfen? Meines Wissens gab es doch schon Probleme, wenn der Rollweg vor dem Start zu lang war.
Ganz grob gesagt:
Die Fähigkeit, die GBU-16 zu tragen, ist bereits seit Block 5 der Tranche 1 in den Eurofighter eingerüstet. Die Luftwaffe hatte diese Waffe allerdings nie im Bestand und konnte diese Möglichkeit deshalb auch nicht nutzen (die Briten und Spanier allerdings schon, soweit ich weiß). Die Integration der GBU-48 ist dahingehend nicht allzu kompliziert, weil sie eine Weiterentwicklung der GBU-16 ist (sie hieß zuvor auch EGBU-16 (E=Enhanced)).
Der montierte Laser Designator Pod ist der Litening III von Rafael, der ursprünglich für die Tornados im Zusammenhang mit der GBU-24 beschafft wurde.
Hallo und guten Abend zusammen.
Bemerkenswert. Herzlichen Glückwunsch!
Wir sprechen von P3E, Tranche 4 und sogar über die A10.
Wie bereits die letzte Woche zur Weiterentwicklung des EF erwähnt, wäre es sinnvoll, endlich offiziell anzuerkennen, dass wir über ein Jahrzehnt mit den echten Mehrrollenfähigkeiten unserer EF hinterherhinken.
Dass perspektivische Freund-Frind-Szenarien in unseren JGs abgebildet werden, ist wohl selbstverständlich, oder sollte es zumindest sein!
Spaß beiseite!
Es wird über zukünftige Projekte, bzw. eines 6th Generation Fighters auf europäischer Ebene siniert, denn 2040+ brauchen wir kein Muster der fünften Generation mehr!
Wenn wir Teile unserer Tornados bis 2025 ablösen wollen, müsste spätestens 2019 ein Masterplan vorliegen.
Wo bitte ist ersichtlich, auf welcher Vertragsgrundlage, wir Ende 2017 die Reorganisation anpacken?
Gibt es eine „aktuelle“ Matrix an Missionsprofilen und der dafür benötigten Systeme?
Wir sprechen über NT, CAS, F-35, etc. Über europäische Potentiale und Kooperationen.
Die Teilstreitkräfte unserer Bundeswehr sind seit über einem Jahrzehnt hin- und hergetrieben.
Es werden Hubschrauber, IT-Projekte, politisch-militärische Grabenkämpfe vollzogen.
Wo bitte soll unsere Marine 2025 sein?
Wir benötigen rund 300 Kampfflugzeuge!
Ein Teil davon wird NICHT von unserem EF abgedeckt werden können.
@SER
Bitte auf Grund von Einstufung bei den entsprechenden Einheiten anfragen (WUT/SUZ in Manching). Mit Sicherheit ist eine Kommandobehörde darüber ebenso in Kenntnis.
@ Porsche0479
Warum muss man mit einem EF bei CAS runter an das Ziel ran?
Das haunt ja, so weit ich informiert bin u.a. von den eingesetzten Waffen, Wetter und Verfahren ab.
Bordkanone bedeutet ja schon eine gewisse „Nähe“ zum Ziel und eine geschlossene und tiefe Wolkendecke je nach Verfahren würde es auch erfordern.
Eine 500lbs Waffe (GBU 54 und 48) ist m.E.n. nicht automatisch „zu gross“ für CAS hinsichtlich der Gefährdung für die eigenen Kräfte.
Durch die Wahl verschiedener Zündereinstellungen (Delayed, Contact, Airburst) kann der JTAC (so weit ich informiert bin) in Zusammenarbeit mit den LfzgFhr die Gefährdung fuer die eigene Truppe oder Zivilpersonen reduzieren.
Ich gehe einmal davon aus, dass die Lw hier die durch die LfzgFhr aus dem Cockpit einstellbare Zünder mit beschafft hat.
Der Kölner Stadt-Anzeiger meldet, daß 27 EF in Nörvenich mit der GBU 48 ausgerüstet werden und daß zunächst 400 GBU 48 Bomben für 60 Millionen beschafft werden.
@MA: Es steht zwar schon oben im Artikel, aber sie beiden Bombengrößen gleich setzen, nochmal die GBU 54 und die GBU 48 sind nicht gleich groß. Die GBU 48 ist eine 447 kg Bombe, die GBU 54 der Tornados ist dagegen eine kleinere 227 kg Bombe.
Die Gefährdung eigener Kräfte dürfte durch die Tornado-Bombe folglich etwas geringer sein. Natürlich ist CAS damit grundsätzlich möglich, wird ja auch im Video erklärt, daß man Fahrzeuge mit den Bomben treffen könne,
Aber zur Erinnerung, beim Karfreitagsgefecht waren US-Kampfflugzeuge in der Luft, konnten aber nicht eingreifen, weil sie sonst auch die deutschen Soldaten gefährdet hätten. Ich weiß nicht, welche Waffen/Bomben die US-Flugzeuge damals dabei hatten, aber da die MK 82 und die MK 83 Standard-Bomben sind, werden die US-Kampfflugzeuge vermutlich eine der beiden Bomben mitgeführt haben.
Guten Abend,
jetzt kann ich ein wenig nachvollziehen warum der ein oder andere Kommentator so viel Wert auf den Unterschied zwischen einem LFK und einer Rakete legt ;-)
Nochmals grob erläutert:
Die Tranchen sind eigentlich irrelevant. Es werden aus technischer Sicht die Service Release Packages betrachtet. Das sind die Hardware und Software Änderungen, sowie die dazugehörigen Freigaben. Kurz SRP.
Nur die SRP’s geben Aufschluss auf die hier viel diskutierten Fähigkeiten des Lfz
Die technischen Möglichkeiten einer Tranche 1 Maschine wurden mit dem SRP 4.3 abgeschlossen. Reine Air to Air Fähigkeiten (mit Ausnahme einer britischen Zwischenlösung)
Die Tranche 2 endet mit SRP 5.1 , der nächste Schritt ist SRP 10, hier beginnt die Tranche 3A. Ein Tranche 2 Flugzeug wird somit zu einem „Tranche 3“ Lfz.
Die Umrüstung von 5.1 auf 10.0 nennt sich auch Phase 1 Enhancement. P1E (genauer gesagt P1EA)
Von 10.0 auf SRP 12.0 ist es das P1EB upgrade -> DIES ist der o.g. Luft / Boden fähige Eurofighter
Tranche 3A SRP 12.0
Der nächste multinationale „Milestone“ wird SRP 14 sein (P2E) , dort sind Storm Shadow, Brimstone und eine Anfangsbefähigung Meteor vorgesehen. (Von GB bereits abgeschlossen)
Der SRP 16 ist die volle Meteorfähigkeit und der SRP 18 bringt das neue AESA Radar
Ich hoffe nicht zu sehr Verwirrung zu stiften und denke das der ein oder andere etwas Licht in die Dunkelheit bekommen hat?
Aus dem Beitrag geht nichts über CAS hervor (der kurze Kommentar des Piloten kann sich auch auf eine andere Bombe bezogen haben) , warum also diese Großflächige Diskussion um CAS? Es geht doch nur um „klassische“ Luft/Boden Fähigkeit und nicht explizit um CAS?
Noch etwas generelles, in der Luftwaffe gibt es zwei Möglichkeiten der Zulassung. Eine volle Zulassung mit allem was dazu gehört und eine vereinfachte Zulassung. Die vereinfachte Zulassung ist anwendbar wenn z.B. Brimstone bereits auf dem gleichen Muster bei einer befreundeten Nation betrieben wird.
@Gp. Capt. Mandrake @niemand:
Zunächst werden 400 Stück in einem Umfang von circa 60 Millionen Euro beschafft. Die Zahl geistert zumindest gerade durch die Medien.
Seufz. Warum ist das bei uns immer alles so schwierig?
Man kann ja sagen, was man will, aber zumindest das Bildmaterial des Videos mit den verschiedenen Abwürfen ist erste Sahne!
Wundert mich fast, dass die Bw so etwas in der Öffentlichkeit zeigt – muss wohl die Anspannung kurz vor Sylvester sein, da darf man dann auch mal ein bisschen knallen… ;-)
@ closius | 18. Dezember 2017 – 21:44
„Es steht zwar schon oben im Artikel […]“
Meine Fehler, die GBU 49 ist ja die (vom Gewicht) vergleichbare.
na immerhin 400 Stück…
Stückpreis von 150.000€ ist nicht gerade günstig… hätte dann doch eher 100km auch eine gewisse Abstandsfähigkeit bietet, außerdem auch gegen Seeziele einsetzbar ist…
Hmm, mitten in der Findungspase für einen Tornado-Nachfolger wird endlich der Eurofighter auf den Stand gebracht, den er als Nachfolger bräuchte…
Ein Schelm, wer Arges dabei denkt… ;-)
Wiviele von den Teufelseiern sind den in der Planung der Beschaffung?
@Der Realist:
Echt jetzt? Sie meinen, weil vor 4 Wochen mal etwas über einen TORNADO Nachfolger in der Presse war, ist man jetzt mal eben schnell nach Schweden gedüst, hat vorher noch eilig ein paar Bomben in den USA gekauft und hat jetzt auf einmal Air-to-Ground Fähigkeit für den EF?
Sie haben wirklich KEINE Ahnung, wieviel Vorbereitungszeit soetwas braucht. Die Absicht zur A-G Fähigkeit des EF bestand schon länger.
@ Phantom711
Und Sie verstehen keinen Humor…
Ist eigentlich auch die Integration von ungelenkten Bomben geplant? Oder ist dies schon längst geschehen? Finde nur nichts dazu.
StMarc | 18. Dezember 2017 – 15:38
„Ich frage mich, wie eine solche Bewaffnung in intensiven Szenarien bei funktionierender Nahbereichs-Luftabwehr funktionieren soll. Was nutzen richtige Luftwaffen in solchen Szenarien (Z.B. die Israelis)?“
Genau dasselbe. GBU-16,48,58 etc. pp. werden alle von der IDF eingesetzt zusammen mit dem israelischen Litening III pod zur Markierung. Und immer daran denken: Primat der Politik, Parlamentsarmee usw usf. Das ist alles so gewollt vom Bundestag und damitletztendlich vom eigentlichen Souverän: dem Wähler. (Wer Zynismus findet…)
@moth:
„Es wird über zukünftige Projekte, bzw. eines 6th Generation Fighters auf europäischer Ebene siniert, denn 2040+ brauchen wir kein Muster der fünften Generation mehr!
Wenn wir Teile unserer Tornados bis 2025 ablösen wollen, müsste spätestens 2019 ein Masterplan vorliegen.“
Masterplan bis 2019. Sie haben Humor. :-)
Pirat77 | 19. Dezember 2017 – 8:25
„Seufz. Warum ist das bei uns immer alles so schwierig?“
Bei Primat der Politik und eben diese Politik ist kopf- woe planlos. Dann kann nichts bei herauskommen. Desweiteren ist die schwarze Null alternativlos, also kein Geld im Finanzplan für verfassungsmäßige Aufgaben wie Landesverteidigung.
@Sommerbiwak
:-)
Dieser ist, bei den sich abzeichnenden Evaluationen und
Projekten definitiv auch notwendig.
Wir dürfen gespannt sein.
Hallo Zusammen, da unter anderem das Projekt Eurofighter mit Integration der Luft Boden Rolle eine zentrale Rolle spielt (neben dem Projekt Leguan) mal der Tipp in der ARD Mediathek nach dem Bericht Die Truppe hinter der Truppe zu suchen. Ist vom SWR und lief Anfang Oktober. Hierin wird ein ganz guter Blick in die Arbeit, die dahinter steckt, geworfen.
@ Christian | 19. Dezember 2017 – 20:03
„Ist eigentlich auch die Integration von ungelenkten Bomben geplant“
Die Betonung liegt vermutlich auf geplant, ursprünglich sollte der Eurofighter vollumfänglich den Job unser Phantom und Tornado Flugzeuge übernehmen.
Der Sprecher in Video hat nicht differenziert, also sind auch umgelenkten Bomben mit eingeschlossen. Zumal ich in der Vergangenheit auch schon ein Eurofighter geschehen habe, wo Eisenbomben angehängt waren.
Aber,
da der Eurofighter auf der Nordhorn Air To Ground Weapon Range nicht aktiv in Erscheinung getreten ist, gibt es berechtigte Zweife l!
Bislang kein Strafing, keine Zielanflüge, nur simulierte schein Anflüge ohne Waffen Einsatz.
In September wurde sogar mit dem Eurofighter der Angriff auf ein SA-8 „Gecko“ System simuliert.
https://www.flugzeugforum.de/threads/flugbetrieb-nordhorn-range-2017.86303/page-6
@ Klauspeterkaikowsky | 18. Dezember 2017 – 14:47
Flugzeuge die im bodennahen Luftraum in der Luft-Boden-Rolle unterwegs sind, sind alles andere als langsam unterwegs. Auch eine A-10 „Thunderbolt II“ hat es eilig, um die Zeit in einer Gefecht Zone, möglichst gering zu halten.
Es wirkt eben nur so, als ob eine „Thunderbolt II“ langsam unterwegs ist.
@ QuiGon | 18. Dezember 2017 – 15:01
„Die erste Bombe für den deutschen Eurofighter basiert auf einer Bombe die bereits für diesen eingeführt ist? Wie ist das zu verstehen?
Außerdem: Wie siehts mit Targeting Pods aus? Werden die Eurofighter auch damit ausgestattet (welche) oder ist das nicht vorgesehen?“
Es ist richtig, die Bombe basiert tatsächlich auf eine Bombe die bereits eingeführt ist.
Wir haben bereit die Eisenbomben der Mk-80-Serie eingeführt, diese Bomben werden jetzt nachträglich mit einen Laser / GPS Kit nachgerüstet.
In den Video wurde nicht erwähnt das auch noch eine Pro-Nav Steuereinheit und ein Datenlink sich in verbaut Rüste Satz befinden um den Zündmodus oder die Ziel Koordinaten während des Fluges zu verstellen.
Der Zielbeleuchter scheint ein Rafael Litening Basic Pod Generation II mit einen upgrades auf III zu seien. Dass der Behälter nicht dem Stand der Technik entspricht konnte man deutlich in den Video Einspieler sehen, der dieser noch in Schwarzweiß und in einer niedrigen Auflösung war.
Seit 2015 ist der Rafael Litening Generation V mit neusten Sensorpaket verfügbar, von Mitbewerber gibt es auch noch den Sniper XR Targeting Pod.
https://youtu.be/q7_wU4rxuFg
@Bombenkosten:
„Die Beschaffung von 400 Bomben samt Ausbildung, Wartung, Ersatzteilen und Einsatztests kostet rund 82 Millionen Euro, heißt es beim Bundeswehrbeschaffungsamt auf Anfrage. Rechnerisch wären das gut 200.000 Euro pro Bombe.“ (welt.de –> Der Eurofighter kann jetzt noch mehr)
Hier der Link zum SWR-Beitrag (ist ja kein Verlag):
http://www.ardmediathek.de/tv/made-in-S%C3%BCdwest/Die-Truppe-hinter-der-Truppe/SWR-Fernsehen/Video?bcastId=2499530&documentId=46830538
Da wird der Unterschied zwischen britischer und deutscher Herangehensweise explizit angesprochen.