Pilotprojekt „Soldat in 20 Tagen“ – In Bayern schon Realität
Anfang des Jahres gab es, auch hier heftig debattiert, ein Papier des Reservistenverbandes mit dem Vorschlag, Ungediente im Schnellkurs zu Soldaten auszubilden – einschließlich Ausbildung an der Waffe. Die Absicht ist dabei, in zwanzig Ausbildungstagen Ungediente eine militärische Grundausbildung durchlaufen zu lassen, an deren Ende die Zertifizierung durch die Bundeswehr steht, hieß es in dem Konzept des Verbandes. Das Angebot sollte sich an Interessierte an einer militärischen Grundausbildung richten, die jedoch keinen Wehrdienst leisten wollten oder könnten.
Da es aus dem Verteidigungsministerium im Januar dazu hieß, das müsse noch zwischen Reservistenverband und Bundeswehr konkretisiert werden, habe ich das erst mal ins Archiv gepackt und nicht weiter verfolgt. Bis mich jetzt ein Bericht der Augsburger Allgemeinen* hellhörig machte:
Seit der Abschaffung der Wehrpflicht ebbt der Zustrom an Reservisten ab. Diese sollen nun über die neue Form einer verkürzten Grundausbildung gewonnen werden. Dabei ist an keine Vorbereitung für einen Gefechtseinsatz gedacht, vielmehr sind die Absolventen schwerpunktmäßig für Wach- und Sicherungsdienste ausgebildet. Dazu gehört auch der Umgang mit Schusswaffen.
Mit anderen Worten: Das Projekt, Ungediente in 20 Tagen, über einen längeren Zeitraum verteilt, zu Reserve-Soldaten auszubilden, läuft schon – hab‘ ich das verpasst?
Am Freitagnachmittag ist das so einfach nicht zu klären, aber es ergibt sich folgendes Bild: Der Reservistenverband und der für Reservistenangelegenheiten zuständige stellvertretende Generalinspekteur Vizeadmiral Joachim Rühle haben sich auf ein Konzept Ausbildung Ungedienter im VdRBw verständigt. Dazu soll es als erstes einen Pilotversuch in Berlin geben, in dem die 20-tägige Ausbildung auf etwa zwölf Wochenenden verteilt wird. 25 weitere Piloten sind geplant.
Hintergrund ist ein Fehl von rund 5.000 Mannschaftsdienstgraden der Reserve, die vor allem für Wach- und Sicherungsaufgaben zur Verfügung stehen könnten. Die Ausbildung soll im Schwerpunkt durch den Reservistenverband erfolgen; die Waffen- und Schießausbildung bleibt aber Aufgabe der Bundeswehr. Rechtliche Hemmnisse sieht das Verteidigungsministerium nicht, nur: Keine Auslagerung von staatlichen Maßnahmen und Sicherheitsüberprüfungsgesetz im Sinn beachten, heißt es aus der Abteilung Führung Streitkräfte (zu dem Punkt mehr unten).
Aber während noch über Pilotversuche und ähnliches geredet wird, hat die Bundeswehr in Bayern längst Fakten geschaffen. Über den obigen Bericht der Augsburger Allgemeinen fand ich dann auch auf der Facebook-Seite der Bundeswehr in Bayern das Video dazu:
Die nächste Info-Veranstaltung dazu ist auch für den 11. November schon angekündigt:
Wollt Ihr Euch wie Kathi und ihre Kameraden als Reservist bei der Bundeswehr engagieren, obwohl ihr keinen Wehrdienst geleistet habt? Dann ist die AGA Ungediente das Richtige für euch. Auch 2018 gibt es wieder die Möglichkeit, an der in Module gegliederten AGA teilzunehmen. Die Informationsveranstaltung des Regionalstabes Süd gibt euch einen Überblick darüber, was euch erwartet und wie ihr euch als Ungediente bei uns engagieren könnt.
Den offiziellen Flyer dazu gibt es hier.
(Nachtrag: Der offizielle Flyer wurde von der Webseite entfernt; die Gründe kenne ich nicht.)
Nachtrag 2: an anderen Stellen ist er im Netz zu finden (wurde vielleicht ja nur verschoben….), nämlich hier und hier. Aber vorsorglich hab‘ ich die Datei mal gesichert:
Interessant sind daran zwei Dinge: Zum einen gibt es in Bayern etwas, was im Rest der Republik noch nicht so angekommen scheint – aus welchen (rechtlichen?) Gründen auch immer.
Zum anderen fällt auf: Auch wenn das Ministerium mahnt, Sicherheitsüberprüfungsgesetz im Sinn beachten, zeigt sich da, militärisch gesprochen, ein Delta. Denn erst in diesem Jahr hat der Bundestag auf Betreiben der Bundeswehr als neue gesetzliche Regelung eingeführt, dass jeder Bewerber für den Dienst in den Streitkräften vor der Ausbildung an Kriegswaffen vom Militärischen Abschirmdienst überprüft werden soll, bei den seit Juli vorgenommenen Routine-Überprüfungen wurden bislang keine Extremisten ausgemacht. Aber gilt diese Regelung auch für die Ungedienten mit Schnellkurs? Oder was bedeutet das im Sinn beachten?
Da gibt’s also noch ein paar Fragen zu klären; sicherlich aber nicht mehr an diesem Wochenende.
*Deutsche Verlagswebseiten werden hier in der Regel aus bekannten Gründen nicht verlinkt; in diesem Fall scheint mir aus inhaltlichen Gründen eine Ausnahme angezeigt.
(Archivbild 2013: Schiessausbildung der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien – Reservistenverband/Dennis Hallac)
Ausgehend von meiner Grundausbildung halte ich es für möglich das man das meiste dort vermittelte Wissen auch in 20 Tage packen kann.
Leerlauf bei der Ausbildung wurde ja schon angesprochen. Unter anderen Bedingungen (z.B. kleinere Gruppe, weniger Revier- und Formaldienst) und mit motiviertem Teilnehmern wäre schon viel Zeit gespart.
Dazu sei angemerkt: Wenn es um Ziele ging wurde nie von Feind oder gar Menschen gesprochen. Taktik und Verhalten im Gefecht war nie ein Thema. Das Schießtraining kaum mehr als ein schlechter Witz. Handgranate oder AGADOS hab ich in den 3 Monaten nie kennen gelernt – geschweige denn das es „richtig knallt“.
Es irritiert mich das hier scheinbar Anforderungen an Wachposten gestellt werden die selbst meine Grundausbildung vor 15 Jahren nicht erfüllte.
Außer natürlich wir können uns einigen das Gefreite keine „echten“ Soldaten sind.
ThoDan | 28. Oktober 2017 – 19:08
Das Ziel der hier diskutierten Ausbildung sind „Soldaten“ für die RSUKp. Spezialisten wie die von Ihnen angesprochenen Ärzte und ITler werden anderweitig rekrutiert und ausgebildet und mit einem entsprechenden Dienstgrad eingestellt – so wie das auch bereits für die aktive Truppe und die Reserve gemacht wird.
Alexander Garnreiter | 28. Oktober 2017 – 19:15
Nein. Die Angehörigen der RSUKp rekrutieren sich – wie die „Reservistenanwärter“ auch –
überwiegend aus dem Dunstkreis des VdRBw, insbesondere die KpChefs sind i.d.R. Verbandsfunkionäre und die Indianer waren und sind regelmäßige Teilnehmer an DVags der freiwilligen Reservistenarbeit. Bei letzteren werden diese dann oft – und zweckmäßigerweise – in einer oder mehreren eigenen AusbGrp zusammengefasst. Dabei haben sich diese bei den Veranstaltungen, bei denen ich anwesend war, nicht durch ihr Können von den übrigen Teilnehmern abgesetzt. Das reicht mir zusammen mit den Berichten von Kameraden, die bei den RSU aktiv sind – und die dort auch nur entsprechen leiden.
Den offizellen Flyer gibts hier zum downloaden:
https://www.reservistenverband.de/Regional/6061613000/RSU_Schwaben
@Klaus Trophobie
Es geht hier nicht darum, ob freiwillig oder als Beruf, es geht darum, wer bildet aus, was wird ausgebildet und von wem und dies ist bei der Feuerwehr klar geregelt.
Wenn 20Tage auf die experimentelle Art genügen um Soldat mit Dienstgrad zu sein, dann benötigt man keine Grundausbildung und anschließende Verwendung im Verband, dann gilt das für alle.
Wozu benötigt ein FWDL mehr wenn er doch auch freiwillig ist, ………wie wir alle ;-)
@Alarich
„Es sind keine Hobbysoldaten Sondern Milizen“
Kann nicht sein, denn wir haben in der BRD keine Milizen.
“ Milizonär ist in der Heimat im Einsatz Soldat ist weltweit im Einsatz“
Was ist denn das für eine Definition?
Unsere Reservisten gehen in den Einsatz und Gefreiter ist Gefreiter.
Bei uns ist man nur innerhalb der Bw aktiv.
Wenn Sie schon Soldaten 2 Kl Reden“
Hatte ich nicht getan, aber Sie (siehe oben)
“ Woher bekommt man Leute her die mehr Zeit haben wie die 20 tage im Jahr
Arbeitslose und die sich in der Zeit in ABM Firmen stecken
AIR Berlin vom Stuart zum Reservisten“
War nicht die Forderung, die Forderung ist, einheitliche Ausbildung in der Bw bis zum Soldat, dann gerne als Reservedienstleistender.
Ein Verein darf so etwas m.E. nicht.
„Wenn man Firmen Verpflichtet Leute 3-6 Mon Frei zu stellen klagen die dagegen“
Klagen nur, wenn man nicht bezahl.
Eines von vielen abschreckenden Beispielen für RSU-Ausbildung, nur weil man es macht bedeutet es nicht das man es auch machen sollte/ geschweige denn kann.
Aber Hauptsache man trägt Baseballcap.
https://www.youtube.com/watch?v=hbrIInwWr3M
Gerade im Bereich der Ausbildung der RSU-Kp und was in weiten Bereichen der VdRBw-Ausbildung läuft, fehlt es an einer gesunden Selbsteinschätzung und nur weil Oberst „Hau mich blau“ oder General xy aus dem Landeskommando zur Dienstaufsicht kommt und alles für gut beurteilt bedeutet es nicht das es auch so ist. Die meisten dieser Vorgesetzten ist schon so lange aus dieser Ausbildungsebene verschwunden das denen (in meinen Augen) die Kompetenz fehlt.
Die Grundausbildung in Bayern wird von der aktiven Truppe (Regionalstäbe) geleitetet und von unseren RSU-Kompanien durchgeführt. Der VdRBw hat nichts damit zu tun. Für uns (Aktive) ist dies ein adäquates Mittel, gut ausgebildeten Nachwuchs für unsere RSU-Kompanien zu gewinnen. Dies wird auch von den RSU-Kompanien anerkannt. Als Ausbildungsleiter möchte ich auch gerne nochmal bestätigen, dass wir unser Ausbildungsziel, den „Wachfähigen Soldat“ erreichen.
@Boots on the Ground: Ich will die Ausbildungen, die beim VdRBw laufen nicht bewerten, wohl die aber unserer RSU-Kompanien. Hier wird klassisches „Infanteriehandwerk“ gelernt und gelehrt. Da gehört natürlich die von Ihnen beschrieben Methodik dazu.
@Boots on the Ground 28. Oktober 2017 – 16:14:
Die Dienstpostenbesetzung in einem KVK ist schlicht und ergreifend der Tatsache geschuldet, dass der Leiter eines KVK Berater eines politischen Mandatsträgers auf Ebene Oberbürgermeister / Landrat oder Regierungspräsident ist. Als Hauptman wird man da einfach nicht als adequater Ansprechpartner wahrgenommen.
Sicher wäre es gut, wenn es keine reinen KVK Karrieren geben würde. Es tut sicher keinem Offizier in bezug auf seine militärischen Fähigkeiten gut, wenn er vom Leutnant bis zum Oberstleutnant über Jahrzehnte nur in einem KVK gedient hat. Aber auch hier bestimmt der Mangel an Reservisten wieder die Realität. Wer Charakter hat, der wird nicht glauben, dass er nach so einer Karriere einem OTL mit 20 Jahren aktiver Dienstzeit militärisch das Wasser reichen kann. Darauf kommt es jedoch gar nicht an, denn i.d.r. besitzt der Reservist im zivilen Bereich Fähigkeiten und Verbindungen, von denen der Berufssoldat nur träumen kann. Letztendlich geht es darum, dass man das beste aus zwei Welten zusammenbringt und da ist ein Reservist mit ziviler Führungsverantwortung ein super Bindeglied zwischen Politik und Militär.
Ihr Z12 Kollege hat völlig recht wenn er feststellt, dass ein KVK einen „parallelen Gefechtsstand“ zur FüGK betreibt. Das KVK ist lediglich eine von vielen möglichen Zellen, die an eine FüGK angegliedert werden kann.
Das Landratsamt hat seinen „Gefechtsstand“ selbst zu betreiben und das KVK berät zunächst lediglich über Unterstützungsmöglichkeiten. Weiterhin greift das KVK die zivile Lage ab, bewertet diese und trägt mit seinen Meldungen zu einem aktuellen Lagebild bei der Bundeswehr bei. Dies ermöglicht eine Priorisierung und den rechtzeitigen Einsatz knapper Kräfte. Wenn sich dann irgendwann die Notwendigkeit des Einsatzes von Bundeswehrkräften gibt, dann ist das KVK für die Anforderung und die erste Koordinierung des Einsatzes verantwortlich.
Die Leistung eines KVK in Übungen zu beurteilen ist übrigens alles anderes als trivial, denn jede realistische Übung hat neben der Ebene KVK auch die Ebene Landeskommando und zivile FüGK abzubilden. Das ist alles andere als tivial, vor allem wenn die Soldaten des KVK lediglich während der Übung aktiv sind.
Es reicht nicht wenn man an einer Schiessausbildung teilnimmt und das nur mit einer Waffenart, denn die Geräte sind unterschiedlich in der Handhabung und müssen um voll funktionsfähig sein auch fachgerecht gewartet und gelagert werden. Dazu kommt noch der Umgang mit verschiedenen Abwehrmechanismen wie tarnen und täuschen sowie Nahkampf, Nachtmarsch und Marsch nach trikonometrischen Punkten, Kompassbedienung und ablesen der Marschzahlen die auf dem Wegeplan verzeichnet sind damit man auf unbekanntem Gelände zurecht kommt.Des weiteren sollte man den Dienstgrade kennen und Befehle auch ausführen können. Zu allem dem gab es einmal eine Wehrpflicht, die nicht nur zur Ausbildung sondern auch zum Gehorsam und zur Disziplin diente, was heute so manchem Rambo schwerfallen wird, denn nicht die gefleckte Kampfkleidung mit Stirnband macht den Soldaten sondern der Überblick und die Belastbarkeit .Kriegspielchen oder der Ernstfall das sind Welten.
Und ich habe bisher immer gedacht, das larmoyante Beleidigtsein der Aktiven wäre ne Spezialität meiner (schwimmenden) TSK! Aber zahlreiche Vorkommentatoren belehren mich eines Besseren, und das passt auch gut mit meinen Erfahrungen im Einsatz zusammen, wo ich als “ach ja, der Resi, Ihre Akte ist noch nicht da” an Bord kam und mit einem „über dem Leistungsniveau der aktiven Kameraden” in der Berurteilung äußerst ungern wieder ins Zivilleben entlassen wurde. Meine Erfahrung dabei auch: je größer die Vorurteile und Widerstände, die mir entgegengebracht wurden, desto größer in Wirklichkeit die Angst, vom „Teilzeitsoldaten“ abgekocht zu werden.
Und deshalb muss ich über die Versuche, sich zur Ritterschaft vom erlauchtesten Soldatenstatus emporzuargumentieren, zugleich die neuen Wege der Gesellschaftsvernetzung unserer Bundeswehr aufs Lächerlichste zum strukturellen Bündnis-, wenn nicht gleich Vaterlands- und Geschichtsverrat aufbohrend, ganz herzhaft lachen. Ich habe daher auch nichts anderes erwartet, als dass die Aktivitas zornbebend zum Schmollen die Luke zuschlägt – anstatt ein ergebnisoffenes Review-Verfahren für die verschiedenen Ansätze und Modelle zu entwerfen, das relevante Kenngrößen (spontan: Aufwuchsfähigkeit, Rechtssicherheit, MAD-Clearing,…) ins Visier nimmt, um mal den bundesrepublikanischen SiPol-Realitäten ins Auge zu schauen.
Der Link oben geht zwar auch bei mir nicht mehr zum Flyer, aber an anderer Stelle finde ich den Flyer noch im Internet:
https://www.reservistenverband.de/custom/bilder/microsites/6065655000/Ungedient_kleinaitingen(1).pdf
Als Ex-Technische Truppe bei der Luftwaffe kann ich beisteuern das ich 3 Monate Grundausbildung hatte, im Einsatz dann bestenfalls Auffrischung, wenn überhaupt. Von den 3 Monaten hatten wir so ca. 60 Tage Dienst, davon weniger als die Hälfte militärisch, der Rest technisch.
Uns wurde alles inkl. Umgang mit Pistole bis Flak vermittelt und uns wurde Wachdienst übertragen. Einige Kameraden haben das nach der Grundausbildung bis zum Ende des Wehrdienstes gemacht, u.a. zur Sicherung verbündeter Stellungen mit A-Waffen.
Ich frage mal ganz ernsthaft wieso _motiviertes_ Personal nicht in 20 vollen Tagen für solche Einsätze ausgebildet werden kann wenn das zu meiner Zeit STANDARD für technisch kompetente Abiturienten und Gesellen war, von denen nur die weniger motivierten (und die heimatverbundenen) Kameraden zum Wachdienst gingen.
Ärztliche Untersuchung zur Tauglichkeit für Atemschutz? Ist das eine EU-Verordnung? Bei uns gab es eine Blutprobe für den Impfpass und die Wehrtauglichkeitsprüfung (durch einen kompetenten Grobian). Für Atemschutz war jeder tauglich der im V-Fall überleben wollte.
Heute regiert wohl das Excel-Sheet für Compliance-Vorgaben das müde Soldatenhirn, o tempora, o mores…
Ich bin einer der Interessenten für das entsprechende Pilotprojekt „Ungediente für die Reserve“ in Baden-Württemberg und würde gerne ein paar Klarstellungen aus meiner Sicht beitragen:
Allein der Projektname bei uns zeigt, dass es hier nicht darum geht, als vollwertiger Soldat ausgebildet zu werden, sondern für sich für die Reserve bzw. einen späteren Einsatz bei den RSU-Kompanien zu qualifizieren.
Natürlich wird nur zugelassen, wer vom Karriecenter als tauglich eingestuft wird, also die medizinischen und sicherheitsmäßigen Anforderungen erfüllt
@Boots on the Ground
Ich hoffe, sehr dass ich diese von Ihnen geforderte systematische und zweckmäßige Ausbildung im Rahmen dieses Projekts und seiner Nachfolge DVags erhalten werde. Die bereits an uns ausgegebenen Ausbildungsunterlagen mit einem erheblichem Pensum an eigenverantwortlich zu erarbeitetenden Theorieinhalten zzgl Präsenzveranstaltungen, die den praktischen Ausbildungen vorangeschaltet sind, weisen für mich in diese Richtung.
@Klabautermann
Auch ich finde die Überschrift „Soldat in 20 Tagen“ sehr unglücklich, weil sie leicht als Entwertung des Ausbildungsstands aktiver Soldaten missverstanden werden kann und so tut, als wollten sich die Anwärter mit diesen auf die gleiche Stufe stellen. Das kann ich aber für mich eindeutig verneinen und das wurde uns auch so nicht in Aussicht gestellt. Es geht lediglich um eine Basisqualifikation mit dem Namen „Soldat SK“, mit der man den rechtlichen Soldatenstatus erhält, der einen überhaupt zur Teilnahme an weiteren Ausbildungen im Rahmen von DVAgs berechtigt. Was als ungedientes Fördermitglied und somit reines Vereinsmitglied aus gutem Grund ausgeschlossen ist.
„Freiwillig Reservedienstleistender“ fände ich persönlich ein gute Bezeichnung – denn ich möchte mit meinem Engagement nicht aktiv dienende Soldaten verärgern, sonders ihnen mit meiner Bereitschaft zu militärischer Basisausbildung mein ernstes Interesse an und ehrliche Wertschätzung für ihren langjärig erlenten und professionell ausgeübten Beruf zeigen.
@A. Claus
Danke, dass Sie den freiwillig von RSU-Angehörigen in ihrer Freizeit geleisteten Dienst anerkennen. Man sieht an ihrer Position finde ich sehr gut, dass die Definition, wer oder was ein Soldat ist, bzw. wer sich als solchen bezeichnen darf, die Emotionalität in dieser Diskussion etwas erklären kann.
@Mediator
Sie bringen es auf den Punkt ich würde es nur aus der Sicht des Freiwilligen formulieren: es ist ein Konzept unterhalb der Schwelle des freiwilligen (Vollzeit)Wehrdienstes, in den militärischen Dienst einzusteigen mit der Möglichkeit dabei auch zivile Qualifikationen zur Verfügung zu stellen oder das Engagement für die Streitkräfte wieder im eigenen Zivilleben authentisch zu propagieren. Sind die Erfahrungen dann positiv, so kann ja durchaus daraus auch eine Vollzeitbeschäftigung werden oder mittelfristig ein Beitrag für mehr reguläre Bewerber bei der Bundeswehr entstehen.
Ich verstehe nicht ganz die Aufregung über die Sinnhaftigkeit dieser Projekte. Schließlich werden für Journalisten, Führungskräfte und sonstige Muliplikatoren schon länger InfoDVags durchgeführt, bei denen die Teilnehmer mit nur einer Woche Schnupperausbildung inklusive Gelöbnis in den Soldatenstatus entlassen werden, danach also auch als aktive Reservisten an DVags teilnehmen und sich hochdienen dürfen – wenn sie es denn wollten. Genauso wie bei diesen Veranstaltungen die Hoffnung besteht, Fürsprecher für die Bundeswehr in der Zivilgesellschaft zu gewinnen, können diese Aufgabe auch ungediente Reservisten mitübernehmen, die in ihrem Beruf schon etwas erreicht haben aber erst spätberufen einen Beitrag für die bewusste Unterstützung ihrer Streitkräfte leisten wollen. IMHO scheinen sie mir mit ihrer zivilen Verwurzelung für die Mittlerfunktion besonders geeignet gerade, wenn sie in den RSU-Kompanien zusammen mit altgedienten Profis praktischen Dienst tun.
Wie sieht das erreichte Niveau im Vergleich zu den Militzen in Polen und dem Baltikum aus? Wird die Ausbildung nach den 20 Tagen weiter geführt? Bei allen Emotionen, kann eine Truppe die ausschließlich zu Wach- und Sicherungsaufgaben eingesetzt wird nicht tatsächlich die BW von Tätigkeitsfeldern entlasten? In Sachsen hat man gute Erfahrungen mit der Wachpolizei gemacht (Verkürzte Ausbildung, ausschließlich Wach- und Sicherungsaufgaben). Wenn wir über Landes- und Bündnisverteidigung reden, sind Szenarien denkbar wo die Bewachung von Objekten durch private Wachschutzunternehmen nicht mehr geht, dann ist eine solche „Reserve“ doch wohl ein Vorteil.
@Klaus Trophobie | 28. Oktober 2017 – 19:18
„Nur aus Jux drehen wir die Argumentation mal um: Wie schwer ist es einem Rekruten beizubringen welches Ende vom Feuerstock das gefährlichere ist?“
Das ist konkret nicht schwer, aber das ist ja nur eine kleine Facette der Fertigkeit „Schießen mit handeaffen“ und das wiederum ist nur eine kleine Teilfertigkeit für das Ausbildungsziel „einsatzfähiger Soldat sein“.
Ich persönlich bin der Meinung, das 20 Tage da ein seeehr sportlicher Zeitansatz sind und nich kommt die Zerstückelung der Ausbildung hinzu und das Fehlen folgender obligatorischer und regelmäßige Folgeausbildungen…
Wenn die 20 Tage (unter strenger dienstlicher Qualitätssicherung) und direkter Durchführung durch die Bw selbst ein Auftakt für „ein WE je Monat, 14 Tage je Jahr), dann fände ich es einen guten Ansatz.
Aber so wie jetzt und das auch noch durch den zivilen Verein VdRBw?!
Nachtrag zu meinem Post. Die DDR ging bei der Einführung der vormilitärischen Ausbildung davon aus in binnen von 30 Ausbildungstagen die Grundlagen so vermittelt zu haben, dass danach die Spezialisierung der Waffengattungen erfolgen kann. D.h. Es ging darum Zeit für die immer komplexer werdende Spezialisierung zu schaffen ohne den 18 montatigen Wehrdienst zu verlängern. Warum soll es heute nicht möglich sein das selbe Level in gleicher Zeit zu erreichen? Okay man hat mit 20 Tagen angefangen und wird ggf noch drauf packen müssen. Eine Diskussion ist es aber wert!
A. Claus | 28. Oktober 2017 – 20:46
RSUKp und infanteristisches Handwerk?? B
Ich glaube nicht!
Sicherungsaufgaben ja, vielleicht auch ein bisschen Heimatschutz, aber das ist NICHT Infanterie.
Ich eigentliche begeistert, wie intensiv über das Thema des Ausbildungsstandes von Soldaten diskutiert wird. In 20 Tagen können wir den Rekruten einiges beibringen. Die Rekruten sind Soldaten, wenn sie üben. Die RSU-Kompanien holen die Soldaten am Abholpunkt „ Wachfähiger Soldat“ ab und bilden sie weiter aus. Auch ich als Soldat mit 40 Dienstjahren werde ständig ausgebildet. In Themen wie ABC-Abwehr, San-Ausbildung, Schießen, Marschieren werde ich jedes Jahr ausgebildet bzw. muss Leistungsnachweise erbringen. Bin ich deshalb kein „richtiger“ Soldat? Natürlich nicht. Auch Berufssoldaten verlieren Routine und müssen ständig, auch in Grundausbildungsthemen, trainiert werden. Der Soldat der in Einsätze, trainiert teilweise ein Jahr, abhängig von der Qualifikation. Sollte dieser Soldat längere Zeit nicht in den Einsatz gehen, muss er dieses Training wiederholen. D.H. sein Ausbildungsstand sinkt wieder. Ist er dann auch nur „ein halber“ Soldat?
Zum Glück sind alle, die Wehrdienst leisten, Aktive und Reservisten, Soldat, weil dem Staat dienen. Und das hängt nicht vom Ausbildungsstand ab.
Erkennen Sie den Ausbildungsgang für Ungediente einfach als etwas Neues an, mit einfach qualifizierter Nachwuchs für die RSU-Kompanien ausgebildet wird. Unsere Erfahrung damit sind ausgesprochen positiv.
Da spricht man über Tradition der Bundeswehr, bewährtes aus der Bw in die Zukunft zu übernehmen.
Eine dieser Traditionen der Bw ist die Grundausbildung mit anschließender Verwendung und diese wird ohne Aufgabenkritik, evtl, für einen Teil von Soldaten nicht mehr zwingend voraussetzung sein um Soldat zu werden.
Gerade der VdRBw hat die Verkürzung des Grundwehrdienstet kritisiert und in vielen Publikationen (zB Loyal) erläutert warum man in 12Monaten kein Soldat werden kann.
Nun soll ein Bürger nach 20 Tagen Soldat sein?
Wenn ja, dann gibt es großes Optimierungspotential in den Grundausbildungseinheiten!
Thomas Melber | 28. Oktober 2017 – 19:30
DerGruene | 28. Oktober 2017 – 20:33
Zudem darf nicht vergessen werden, dass das LKdo direkt mit der entsprechenden LGrp des VdRBw arbeitet und mangels eigener Planungs- und Durchführungskapazität auf diesen zur Erfüllung seines Auftrags, d.h.z.B. die Planung und Durchführung von DVags der FrwResArb, angewiesen ist. In Verbindung mit dem mangelnden Wissen und Desinteresse des LKdo kann die LGrp so die Interessen des VdRBw durchsetzen.
Oft genug ist die Dienstaufsicht auch bereits von der Motivation und den Bemühungen (Teilnahmeurkunde!) begeistert; zudem kann man wie in der aktiven Truppe auch recht schnell und einfach falsche Bilder stellen.
Die Tatsache, dass es sich bei den KpChefs der RSUKp fast ausschließlich um Funktionäre des VdRBw handelt, sollte für sich sprechen und sollte auch Ihnen aufgefallen sein. Genauso wie die Leitenden von DVags der FrwResArb i.d.R. Funktionäre des VdRBw sind. Und darüber nimmt der VdRBw Einfluss auf die Ausbildung, aber auch die Auswahl des Personals usw.
Und diesen Einfluss des VdRBw auf der konzeptionellen und taktischen Ebene – auf den Auftrag und die Gliederung der RSUKp, die Personalauswahl und auf die Ausbildung – sehe ich als viel größeres Problem als die Idee, in zwanzig Tagen (zzgl. Selbststudium, auch auch Sport zum Ziel einer entsprechenden körperlichen Leistungsfähigkeit!) Zivilisten grundlegende militärische Kenntnisse zu vermitteln, die an Wochenenden dann systematisch wiederholt und vertieft werden. Die Heimatwehren der skandinavischen und baltischen Staaten demonstrieren, dass das möglich ist.
Ich habe bereits auf den RSUKr-Blogspot verwiesen. Dort gibt es den Bericht einer Reservistenanwärterin über die Teilnahme an einer Ausbildung im Orts- und Häuserkampf – innerhalb ihrer 20tägigen Grundausbildung! Es wird eben nicht systematisch und aufbauend vorgegangen, sondern es geht um erlebnisorientierte Ausbildung…
@Spike:
Die Führer und Soldaten der RSU-Kompanien haben eigenverantwortlich eine militärische Liegenschaft bewacht, alle militärische Funktionen im Rahmen von Wachaufgaben wahrgenommen und die Liegenschaft pioniertechnisch verstärkt. Dadurch konnte zusätzlich eine Ausbildungseinrichtung der NATO gesichert werden.
Als Schmankerl: In der bewachten Kaserne waren Hundertschaften der Polizei untergebracht. Diese waren von der Absicherung der RSU so begeistert, dass eine Abordnung der Polizei an der letzen Flaggenparade der RSU teilgenommen hat.
Zum Wachdienst ist keine besondere SÜ notwendig.
@Koffer: Wenn die 20 Tage (unter strenger dienstlicher Qualitätssicherung) und direkter Durchführung durch die Bw selbst ein Auftakt für „ein WE je Monat, 14 Tage je Jahr), dann fände ich es einen guten Ansatz.
Aber so wie jetzt und das auch noch durch den zivilen Verein VdRBw?!
Die Ausbildung in Bayern wird durch die Bundeswehr durchgeführt und ist in einem Konzept vom Stellvertretenden Generalinspekteur festgelegt worden. Insofern entspricht dies ihrer erwähnten „strengen Qualitätssicherung“. Wir nennen dies im Führungsvorgang die Phase der Kontrolle, ist leider teilweise in Vergessenheit.
Der VdRBw hat ein eigenes Pilotprojekt, welches in Berlin Ende diesen Jahres beginnen soll.
@A.Claus
Ich verfolge die Debatte hier mit Interesse; allerdings stellen sich mir manchmal ganz sachliche Fragen…
Das sieht mir nach einem direkten Widerspruch zur offiziellen Haltung der Bundeswehr aus. Denn die Einführung einer Sicherheitsüberprüfung für Bewerber für die Streitkräfte schon vor der Einstellung wurde damit begründet, dass die ja an Kriegswaffen ausgebildet werden, und deshalb diese Überprüfung erforderlich sei.
Nun war ich bislang davon ausgegangen, dass beim Wachdienst auch Kriegswaffen geführt werden, an denen die jeweiligen Wachhabenden ausgebildet wurden… Oder sind die nicht bewaffnet?
@DerGruene
Das Baseballcap könnte man ja noch verschmerzen, aber was ich hier an den Wochenenden teilweise zu sehen bekomme wenn der VdRBw seinen Auftrieb veranstaltet wenn irgendwelche VVag oder DVag anstehen, lässt einem schon die Augen tränen. Getragen wird alles was irgendwie an Flecktarn erinnert und was einem zweckmäßig erscheint. Die Zentralrichtlinie A2-2630/0-0-5 wird anscheinend nur als Empfehlung erachtet aber nicht als bindend, mit dem Ergebnis das man mehr Ähnlichkeit mit einem Haufen Freischärlern als mit Angehörigen der Bundeswehr hat. Wer sich selber aufs Zepter schreibt als Mittler zwischen Bundeswehr und Bevölkerung zu agieren, es aber nicht einmal schafft für 8-10 Stunden ein korrektes militärisches Gesamtbild abzugeben, dem spreche ich auch die Eignung ab Soldaten in wieviel Tagen auch immer auszubilden, ganz egal welchen organisatorischen Hut man dem Ganzen da als Feigenblatt auch immer aufsetzen mag.
Elahan | 28. Oktober 2017 – 20:28
Nein Klagen wegen Ausfall des Mitarbeiter geht auch
Schweiz und Österreich ist nur im UN Einsatz
Reine Überwachungs Tätigkeiten
Heimatschutz reichen Milizen aus
die sind auch nicht in 20 Tage gedacht für die Auslandeinsätze
und die werden wenn dann an weitere Lehrgänge teilnehmen bis die nur ein Fahrzeug Fahren fahren dürfen
Bei der Polizei gibt seit Jahren Hilfspolezisten die sind Prinzip ja nicht anderes
Die dürfen nur Polizei Dienst mit einen Polizist tun
und sind mehr auf Große Feste zu sehen
Warum soll Bw auch so was nicht hinbekommen wenn selbst die Polizei das kann
@T. Wiegold:
Die Sicherheitsüberprüfung die Sie meinen ist eine Überprügung des MAD, die seit Mitte des Jahres bei jedem Ungedienten duchgeführt werden muss, bevor er an der Waffe ausgebildet werden kann.
Eine besondere Überprüfung für den Wachdienst gibt es nicht. Zurzeit des G7 Gipfels war diese Überprüfung für diese Art der AGA noch nicht notwendig.
Reduzieren wir diese Diskussion mal auf die rechtlichen Grundlagen.
Wenn ich richtig informiert bin, dann wird „Reservist“ wer mind. 1 Tag aktiv in der Bundeswehr gedient hat und nicht ausgemustert wurde.
„Ungediente“ sind n.m.M also keine „Reservisten“ (da kein Tag in der Bw gedient) und sie dürfen nur auf Einladung des VdRBw als Gäste ! an einer DVag teilnehmen.
Sie dürfen selber keine Befehle geben.
Wann und wo kommt dann der Punkt, das aus diesen Gästen „Soldaten“ werden?
Wie kann diese Personengruppe jemals als „Reservist“ mit dem Segen der Bundeswehr bei irgendwelchen Hilfseinsätzen eingesetzt werden? Außerdem dürften sie doch nie offiziell im Dienst Schusswaffen führen, wie es bei den Aktiven im Truppenausweis steht. Was soll also eine Waffenausbildung?
@Elahan | 28. Oktober 2017 – 20:15
„Es geht hier nicht darum, ob freiwillig oder als Beruf, es geht darum, wer bildet aus, was wird ausgebildet und von wem und dies ist bei der Feuerwehr klar geregelt.“
Ausgehend was die anderen Kommentatoren so schreiben hab ich aber nicht den Eindruck als würde das für alle gelten.
@Flieger Moos | 28. Oktober 2017 – 23:11
„Als Ex-Technische Truppe bei der Luftwaffe kann ich beisteuern das ich 3 Monate Grundausbildung hatte […] davon weniger als die Hälfte militärisch, der Rest technisch.“
Darf ich fragen wann das war? Bei uns gabs die technische Ausbildung nämlich erst auf dem Fliegerhorst, also nach der GA.
„Ärztliche Untersuchung zur Tauglichkeit für Atemschutz? Ist das eine EU-Verordnung?“
Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung G26 der Berufsgenossenschaft.
„Für Atemschutz war jeder tauglich der im V-Fall überleben wollte.“
Im Bezug zur FFW ist das natürlich in sofern anders da sich die Wehr überhaupt erst in die Gefahr begibt.
@Koffer | 29. Oktober 2017 – 8:45
„aber das ist ja nur eine kleine Facette der Fertigkeit „Schießen mit handeaffen“ und das wiederum ist nur eine kleine Teilfertigkeit für das Ausbildungsziel „einsatzfähiger Soldat sein“.“
Selbstverständlich. Aber FFW ist halt auch mehr als nur mit Wasser zu spritzen…
@ Insider | 28. Oktober 2017 – 12:51:
„Warum bewerben sich diese „guten Soldaten“ dann nicht bei uns? Tut mir leid, aber wenn ich Soldat werden will, dann gehe zur Bundeswehr und mache das nicht nur mal ab und zu, wenn ich gerade Lust und Zeit habe.“
Wenn das so ist, können wir die Reserve ja auflösen. Problem solved.
@Alarich
„Nein Klagen wegen Ausfall des Mitarbeiter geht auch“
Nein.
„Schweiz und Österreich ist nur im UN Einsatz
Reine Überwachungs Tätigkeiten“
Falsch und was heißt hier NUR?
Wir benötigen keine Hilfs-Hilfspolizei!
Wer nur LKW fahren muss, muss auch nur LKW fahren können.
Wenn der Beruf Soldat in 20Tagen zu erlernen ist, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn das Ansehen weiter sinkt.
@A. Claus | 29. Oktober 2017 – 10:30
„Die Ausbildung in Bayern wird durch die Bundeswehr durchgeführt […] Der VdRBw hat ein eigenes Pilotprojekt, welches in Berlin Ende diesen Jahres beginnen soll.“
Ah, dann verstehe ich das jetzt besser, hatte die diversen Hinweise bisher im Diskussionsfaden nicht richtig verstanden.
Dann sehe ich das bayrische Konzept als zumindest theoretisch geeignet, das Berliner Projekt als rechtlich, politisch und militärisch schon von Anfang an als „vergiftet“ oder zumindest hoch problematisch…
„Insofern entspricht dies ihrer erwähnten „strengen Qualitätssicherung“. Wir nennen dies im Führungsvorgang die Phase der Kontrolle, ist leider teilweise in Vergessenheit.“
Ich sehe hier noch keine „strenge Qualitätssicherung“, sondern lediglich die Grundlage für eine solche. Ob dann auch tatsächlich eine Qualitätssicherung erfolgt, wird man noch sehen.
Zudem ein 20-Tage-System zum Sicherungssoldat m.E.n. nur der erste Schritt sein. Nur wenn ein regelmäßiges und obligatorisches Üben nach US-National-Guard Vorbild folgt (14 Tage geschlossen jedes Jahr und ein WE jeden Monat), nur dann kann man aus den „Rekruten“ auch „Soldaten“ machen (nicht rechtlich, sondern inhaltlich) und nur dann können diese Soldaten auch einen ausreichenden Qualitätsstandard erhalten…
Und das sehe ich derzeit auch noch nicht. Wohl gemerkt obligatorisch dienstlich, nicht DVag oder gar VVag beim Reservistenverband!
Und noch ein Hinweis in Bezug auf Qualität: Aussagen wie „in den RSUKp wird Infanterie betreiben oder die RSUKp XY hat in einer Übung der DSK ihre Überlegenheit gezeigt“ lassen mich zweifeln…
@Klaus Trophobie | 29. Oktober 2017 – 12:19
„Selbstverständlich. Aber FFW ist halt auch mehr als nur mit Wasser zu spritzen…“
Ich möchte ehrlich gesagt nicht in die grundsätzliche Diskussion eintreten, ob Soldat sein und Feuerwehrmann sein auch nur annähernd vergleich bar ist.
Zumindest können wir uns aber glaube ich darauf verständigen, dass es in beiden System um komplexe Ausbildungssystematiken geht und das einmalige und/oder kurzzeitige Ausbildungen nach dem Prinzip „wünsch Dir was“ Leben zu einem späteren Zeitpunkt gefährden.
@Boots on the Ground : „Die Tatsache, dass es sich bei den KpChefs der RSUKp fast ausschließlich um Funktionäre des VdRBw handelt, sollte für sich sprechen und sollte auch Ihnen aufgefallen sein“; „Und diesen Einfluss des VdRBw auf der konzeptionellen und taktischen Ebene – auf den Auftrag und die Gliederung der RSUKp, die Personalauswahl und auf die Ausbildung – sehe ich als viel größeres Problem“
In Bayern treffen diese Aussagen so nicht u. KpChefs werden von den Regionalstäben ausgesucht, oft sind KpChef keine Funktionäre, teilweise nicht mal Mitglied im VdRBw. Bei der letzen STAN-Änderung (STAN=Vorgaben zum Auftrag, zur personellen und materiellen Gliederung) war der VdRBw nicht beteiligt und wird auch nicht beteiligt. Personalauswahl, Auftrag und Jahresschwerpunkt der Ausbildung werden von den Regionalstäben durchgeführt bzw. festgelegt.
Ich spreche mich hier nicht gegen eine Zusammenarbeit mit dem VdRBw aus, die RSU-Kompanien unterstehen allerdings truppendienstlich den Regionalstäben bzw. den LKdo’s. Der VdRBw spielt in dieser Kette keine Rolle.
Elahan | 29. Oktober 2017 – 14:55
Die Gerichte Neigen für Große Konzerne
Da würde unsere Regierung eine Große Klatsche bekommen
Die würden Aussagen das man Produkte nicht mehr Liefern kann , weil die Fachkräfte Fehlen bei so langer Zeit
und dann ist die Freistellung weg
Dann bleibt doch wieder die 20 Tage Möglichkeit den Urlaub muss man geben
Anders ist Wehrpflicht das ist Pflicht da geht nichts
Da muss der Arbeitgeber einen Freistellen
Reserve ist Freiwillig da muss der Arbeitgeber nicht
er darf ,
Siehe Freiwillige Feuerwehr
Nachwuchs fehlt weil immer mehr Arbeitgeber seine Leute dafür mehr frei stellen
Das Gemeinden schaun müssen ob die Leute in den Gemeinden oder Städte beschäftigen können , das Notleistungen Leute bereitzustellen
Es ist mir unverständlich, warum diese Diskussion in ein allgemeines VdRBw-Bashing abgleitet. Alleine die Diskreditierung als „Verein“, der sich Soldatenausbildung anmasst finde ich absurd.
Der Verband hat den offiziellen Auftrag, Aus- und Fortbildung fuer unbeorderte Reservisten durchzuführen. Dafür bekommt er auch Geld aus dem Verteidigungshaushalt und für einiges mehr. Die Veranstaltungen sind für alle offen und nicht aneine Mitgliedschaft geknüpft.
Einige Kommentatoren tun so, als wäre es ein Verein für Dackelzucht oder so.
Was spricht gegen eine modulare Ausbildung von Ungedienten? Die 20 Tage sind doch nur das Grundmodul.
@Pio-Fritz | 29. Oktober 2017 – 20:55
„Der Verband hat den offiziellen Auftrag, Aus- und Fortbildung fuer unbeorderte Reservisten durchzuführen.“
Ja und den erfüllt er nun einmal häufig nicht besonders gut und viele (natürlich nicht alle) unbeorderte Reservisten werfen auch kein gutes Licht auf die Bw.
„Einige Kommentatoren tun so, als wäre es ein Verein für Dackelzucht oder so.“
Leider hat man auch häufig diesen Eindruck.
„Was spricht gegen eine modulare Ausbildung von Ungedienten? Die 20 Tage sind doch nur das Grundmodul.“
Da bin ich bei Ihnen, wenn
a) das Grundmodul intensiv dienstlich qualitätsgesichert wird
b) die Folgemodule obligatorisch, regelmäßig und ebenfalls dienstlich qualitätsgesichert sind
c) ein dienstlicher Bedarf besteht.
An allen drei Bedingungen habe ich persönlich Zweifel.
@Boots on the Ground
Ich bezog mich auf ITler, Ärzte etc. als Mitglieder der Reserve, RSUKP nicht der aktiven Truppe, des Cyberkommando etc.
@Pio-Fritz
Von der Webseite des VdRBw:
Der Verband der Reservisten der deutschen Bundeswehr e.V. ist ein rechtsfähiger Verein, eingetragen in das Vereinsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg (siehe Impressum). Über die Satzung und deren Änderung kann ausschließlich die Bundesdelegiertenversammlung entscheiden.
@Pio-Fritz
Der VdRBw ist ein Verein und zwar ein e.V. und als solcher ist er organisiert.
Keiner hat ihn hier als Dackelverein bezeichnet.
Im Übrigen sind Dackelvereine gute Vereine und müssen ihre Gemeinnützigkeit beweisen.
Aber die Bw ist kein Verein und hat eine bestimmte Aufgabe in diesem Staat.
Meiner Auffassung nach sollten wir alles tun, damit die Bw ihren grundgesetzlichen Auftrag erfüllen kann.
Aber evtl muss man tatsächlich die Frage stellen ob ein eingetragener Verein die richtige Organisationsform für diesen Zweck ist.
Reservisten der Bundeswehr (ordentliche Mitglieder), aktive Soldaten (außerordentliche Mitglieder), Personen ohne Wehrdienst (fördernde Mitglieder).
Ungediente sind keine Reservisten und können somit kein Mitglied im VdRBw werden.
Der VdRBw hat den Auftrag der Aus-,Fort- und Weiterbildung der Reservisten, jedoch nicht die Ausbildung von Ungedienten.
Aktive Soldaten können keine ordentliche Mitglieder werden! Außerordentliche werden militärisch ausgebildet?? Da passt doch was nicht!
@Elahan | 29. Oktober 2017 – 23:00
„Im Übrigen sind Dackelvereine gute Vereine und müssen ihre Gemeinnützigkeit beweisen.“
Müssen sie nicht.
Man kann auch Vereine ohne Gemeinnützigkeit führen. Der V. muss dann halt Köperschaftsteuer abführen (ab 5000€ Gewinn) und darf keine Spendequittungen ausstellen.
Finde ich gut und würde ich mir für Rheinland-Pfalz auch wünschen. In Frankreich gab es einen Reservisten-Boom nach den Anschlägen von Paris und in Deutschland gab es nicht nicht mal die Möglichkeit. Ich habe im Januar kurz vor dem Artikel schon angefragt und wurde darauf verwiesen, dass ich zwar Mitglied werden kann, aber es sich fast nur auf das Fördern beschränke.
Ja, natürlich ist der VdRBw rechtlich gesehen ein eingetragener Verein (e.V.). Der DBwV
auch, und?
Das ist in unserem Rechtssystem nun mal die vorgesehen Standard-Rechtsform für Zusammenschlüsse mit gemeinnützigen oder mildtätigen oder anderen förderungswürdigen Aufgaben. Sich daran hochzuziehen ist einfach albern.
Es fehlt doch Personal an allen Ecken und Enden, nicht nur bei den Aktiven, auch bei den Reservisten. Jetzt hat der Dienstherr ein neues Konzept entwickelt und dieses in die Pilotphase gegeben. Und anstatt Ergebnisse abzuwarten, wird von vorneherein argumentiert, warum das nicht klappen kann. getreu dem Motto „das haben wir noch nie so gemacht.“. Das war schon zu meiner aktiven Zeit der Satz, der mich immer am meisten genervt hat. Standardantwort. „Dann machen wir das jetzt mal anders.“
Die Unterstützung aus der aktiven Truppe war schon immer nicht so besonders. Kein Material, keine Ausbilder und seit der SaZv am Wochenende? Gott bewahre, bloß nicht.
Das ist der Hebel, an dem man ansetzen muss, soll das Konzept ein Erfolg werden.
Ich bin auf die Ergebnisberichte aus Bayern schon gespannt. Dort macht es ja die Bw selber, dann hat man einen direkten Vergleich zum Berliner Piloten.
ThoDan | 29. Oktober 2017 – 22:08
Zivile Ärzte, ITler usw. werden bereits jetzt unter Berücksichtigung ihrer Abschlüsse und ihrer Berufserfahrung in den entsprechenden Verwendungen (z.B. Cyber oder SanDst) beordert. Oder verstehe ich Ihre Frage falsch?
Pio-Fritz | 29. Oktober 2017 – 20:55
Und dementsprechend muss er sich an der Erfüllung seines Auftrags messen lassen – und den erfüllt er mehr schlecht als recht, weil er dabei die Interessen seiner Mitglieder über seinen Auftrag stellt, und die Ausbildungen entsprechend gestaltet. Das hab ich ja weiter oben schon ausgeführt und ist ein Problem, dass sich aus der Kombination aus einem Verein, der die Interessen seiner Mitglieder vertreten muss, und einer Organisation mit öffentlichem Auftrag ergibt. Und hier ist auch die Verbindung zum Dackelzuchtverein – der kommt seinem Auftrag nämlich besser nach, und die Vereinsmeierei kann auch nicht schlimmer sein als beim VdRBw.
DVags werden übrigens durch das BMVg finanziert, da es sich dabei um hoheitliche („dienstliche“) Veranstaltungen handelt, weshalb auch jeder Reservist teilnehmen können darf und muss. Es sind keine Verbandsveranstaltungen (VVags), organisiert werden sie dennoch wesentlich durch den VdRBw und seine Funktionäre. Ich bezweifle, dass es eine nennenswerte Anzahl an DVags der FrwResArb gibt, die nicht durch den VdRBw organisiert werden.
@Pio-Fritz | 30. Oktober 2017 – 9:27
„Ja, natürlich ist der VdRBw rechtlich gesehen ein eingetragener Verein (e.V.). Der DBwV
auch, und?
Das ist in unserem Rechtssystem nun mal die vorgesehen Standard-Rechtsform für Zusammenschlüsse mit gemeinnützigen oder mildtätigen oder anderen förderungswürdigen Aufgaben. Sich daran hochzuziehen ist einfach albern.“
Sie verdrehen hier etwas die Tatsachen! Die Kritik richtet sich nicht dagegen, dass der VdRBw ein Verein ist, sondern das ein Verein hoheitliche Aufgaben im engsten Sinne übernehmen möchte/soll! Ausbildung von Soldaten ist hoheitliche Aufgabe im Extremfall. Ich kann mir ehrlich gesagt unterhalb der Schwelle der tatsächlichen Kriegsführung wenig weniger hoheitliches Vorstellen!
„Es fehlt doch Personal an allen Ecken und Enden, nicht nur bei den Aktiven, auch bei den Reservisten.“
Ja, aber die Frage ist WELCHE Reservisten fehlen und ob der tatsächliche Mangel an qualifizierten Reservisten (ehemals SaZ/BS bzw. zivil hochqualifizierte in vergleichbarer Bw-Tätigkeit) durch ein solches Projekt behoben werden kann!
„Die Unterstützung aus der aktiven Truppe war schon immer nicht so besonders.“
Vielleicht weil die aktive Truppe den für relevant „Outcome“ nicht sieht und es nicht einsieht eigene Ressourcen aufwenden zu müssen für etwas was der Bw nur PR-politisch hilft?!
Boots on the Ground | 30. Oktober 2017 – 11:26
Nö, keiner muß.
Koffer | 30. Oktober 2017 – 11:41
Das wird nicht reichen. Reservisten, insbesondere Fw und Offz sind nunmal idR ehemalige längerdienende Kameraden. Da aber das Ausildungslevel im Reservistenverband schlecht und diese längerdienenden Kameraden idR Leitende der Ausbildung sind, müssen wir die Ausbilder wohl anderweitig rekrutieren. Vielleicht Feuerwehr? – Ironie aus.
@Andreas | 30. Oktober 2017 – 13:00
„Das wird nicht reichen. Reservisten, insbesondere Fw und Offz sind nunmal idR ehemalige längerdienende Kameraden. Da aber das Ausildungslevel im Reservistenverband schlecht und diese längerdienenden Kameraden idR Leitende der Ausbildung sind, müssen wir die Ausbilder wohl anderweitig rekrutieren. Vielleicht Feuerwehr? – Ironie aus.“
Ich denke wir reden hier an einander vorbei.
Ich habe Zweifel daran, ob es in der aktuellen Konzeption einen tatsächlichen dienstlichen Bedarf an Reservisten auf der Ebene Sicherungssoldat gibt, der über die Ebene einer PR-Aktion hinausgeht!
Nach meiner persönlichen Bewertung benötigen wird derzeit fast ausschließlich Reservisten auf gespiegelten DP oder vergleichbar. Dh. wir benötigen ehemalige SaZ/BS damit sie in Wehrübungen das weitermachen, was sie bei uns gelernt haben oder Externe, die aufgrund ihrer zivilen Qualifikation benötigt werden.
Solange wir keine richtige Heimatschutz-Konzeption haben UND/ODER eine System à la US National Guard mit regelmäßigen Übungsverpflichtungen einführen sehe ich keinen Bedarf an Sicherungssoldaten mit sporadischen bzw. optionalen Übungsverpflichtungen…
D.h. ich sehe schlicht keinen militärischen Bedarf an dieser Ausbildung.
Darüber hinaus habe ich außerdem Zweifel daran, dass die Ausbildung nach dem bayrischen Modell ausreichend qualitätsgesichert ist.
Und das Berliner Modell mit einer Ausbildung durch einen zivilen Verein lehne ich aus rechtlichen und grundsätzlichen Erwägungen heraus komplett ab.
Nur damit ich richtig verstanden werde. WENN man die Reserve endlich grundsätzlich neu ausrichten würde UND wir eine echte Heimatschutzkomponente einführen würden, dann könnte im bayerischen Modell durchaus Potenzial liegen (im Berliner Modell allerdings keinesfalls).
Ich habe übrigens gar nichts gegen Reservisten. Ich habe zahlreiche Reservisten kennen gelernt, die die Bundeswehr wirklich weiter gebracht haben.
Ich habe aber etwas gegen eine Konzeption der Reserve und einer Struktur der Reserve und einem Verein, der/die sich zu einem großen Teil als Hobby-/Trachtenorganisation begreift und die nicht an erster, oberster und alleiniger Stelle den Nutzen für die Streitkräfte angeht.
@Koffer
Ich denke mal, soweit sind wir nicht auseinander. Mein ironischer Kommentar war primär an die Kommentatoren gerichtet, die die Reserve hier per se schlecht reden und mir immer wieder ein Schmunzeln auf die Lippen zaubern. Ihr Kommentar diente mir da nur als Aufhänger. Ich bitte da um Verzeihung.
„Nur damit ich richtig verstanden werde. WENN man die Reserve endlich grundsätzlich neu ausrichten würde UND wir eine echte Heimatschutzkomponente einführen würden, dann könnte im bayerischen Modell durchaus Potenzial liegen (im Berliner Modell allerdings keinesfalls).“
Ich bin da ganz bei Ihnen. Ich denke nur, die Bundeswehr und ebenso die Politik ist hier gerade in einer Phase der Entscheidungsfindung, wie das vonstattengehen soll. Ein Pilotprojekt ist da eben mal ein Pilotprojekt, das dann eben ggfls. verbessert werden muss.
@Koffer
Danke und 100%,Zustimmung
@Koffer:
Der militärische Bedarf ergibt sich augrund vieler Fakten:
1. Das Durschnittsalter der Reservisten liegt bei weit über 50 Jahren. Wenn in den nächsten Jahren nicht ausreichend Junge nachrücken wird die Anzahl an Reservisten deitlich abnehmen.
2. Der Beorderungsgrad unsere RSU Kompanien ist zwischen 40 und 60%.
3. Durch die AGA gewinnen wir ein Potential, das bis in 10 Jahren auch als Führer zur verfügung steht.
@A. Claus | 30. Oktober 2017 – 16:06
„1. Das Durschnittsalter der Reservisten liegt bei weit über 50 Jahren. Wenn in den nächsten Jahren nicht ausreichend Junge nachrücken wird die Anzahl an Reservisten deitlich abnehmen.“
Die meisten Kameraden, die wir heute als „Reservisten“ bezeichnen, sind m.E.n. keine Reservisten, die uns als Bw wirklich unterstützen. Da ist viel Hobby und viel Folklore bei.
Wenn wir Reserve als das betrachten, wie ich es oben beschrieben habe (primär Spiegeldienstposten zur unmittelbaren und tatsächlichen Unterstützung der Truppe), dann dürfte den so betrachteten Kameraden einen deutlich geringeren Altersdurchschnitt haben.
Darüber hinaus wird der Altersdurchschnitt aber auch nie sehr niedrig sein, denn da wirklich brauchbare Reservisten für Spiegeldienstposten (oder vergleichbar) fast niemals Mannschaftssoldaten sind und alles entweder ehemalige SaZ 12+ oder BS oder aber externe Spezialisten, die bereits Berufserfahrung haben, sind, dürfte selbst ein perfekter Altersdurchschnitt hier niemand deutlich unter 40 wandern und auch die Dienstgrade eigentlich selten unter Hauptfeldwebel bzw. Hauptmann liegen.
„2. Der Beorderungsgrad unsere RSU Kompanien ist zwischen 40 und 60%.“
Ich halte die RSU Kompanien in der aktuellen Situation für überflüssig.
Für einen tatsächlichen Heimatschutz zu wenig. Für eine PR-Aktion zu viel.
„3. Durch die AGA gewinnen wir ein Potential, das bis in 10 Jahren auch als Führer zur verfügung steht.“
Bitte nicht! Einen „Führer“, der niemals „richtig“ (mehrere Jahre am Stück) gedient hat, auf den können wir in der aktuellen Struktur verzichten.
Etwas anderes wäre es natürlich, wenn wir einen echten Heimatschutz bzw. ein System à la US National Guard etablieren würden. Also mit regelmäßigen Übungsverpflichtungen und einer Truppenstruktur mit der man auch Krisen tatsächlich angehen kann.
Aber das würde dann auch ganz andere Werbe- und Ausbildungserfordernisse sowie ganz andere Ausrüstungsfragen nach sich ziehen…
Die ehemaligen WBK konnten diese Aufgabe selbst stemmen. Ab 2013 sind die LKdo nach Übernahme dieser Aufgabe mangels Kompetenz und Kopfzahl und der Dislozierung nicht mehr dazu in der Lage und wurden schleichend vom VdRbw unterwandert. Und, werter @ A. Claus, LKdo und infanteristische Ausbildung ist, wie wenn eine Jugend- Volleyballmannschaft zum Hammerwerfen geht.😁
Ein Oberst, der auf seinen Ersten Goldstern wartet, kann sich schwer gegen die „Grosskopferten“ aus Berlin werten – ein Zweisterner hatte schon einanderes Standing.
Die Frage bleibt: Wer schafft eigentlich an, noch die Bw oder schon der VdRBw?