Neues Y-Spezial: Soldaten, Sex und Partnerschaft
Ein paar Monate später als geplant hat Y, das Magazin der Bundeswehr, eine Sonderausgabe zum Thema Liebe, Lust und Partnerschaft herausgebracht. Das Heft sollte eigentlich schon im Sommer erscheinen, aber angesichts vorgesehener Beiträge zum Beispiel zum Thema Porno-Dreh gab es da wohl, nun ja, gewisse interne Probleme.
Die Ausgabe mit ihren Themen von Partnerschaft bis zu Sex im Einsatz dürfte, das ist zwei Tage nach Erscheinen schon absehbar, einiges an Kontroversen auslösen. Obwohl das alles natürlich unter Soldaten diskutiert wird, sind die empörten bis ablehnenden Bewertungen leider schon erwartbar.
Ich enthalte mich vorerst mal einer genaueren Betrachtung und verweise nur auf die im Internet verfügbare Online-Version:
Y Spezial: Liebe, Lust und Partnerschaft – ICH WILL DICH
(In diesem Fall scheint mir die dringende Bitte angebracht, in der Debatte sachlich zu bleiben.)
(Foto: Screenshot des Y-Titelbildes)
@Elahan
Kann sein dass ich sie missverstanden haben. Aber sie scheinen mich auch nicht 100% prozentig zu verstehen. Wenn Sexualität den Dienst betrifft, dann muss sie auch dort behandelt werden aber nicht in einem Sonderheft der Y.
Denn generell ist Sexualität und Sex was privates und jeder der diese in den Dienstbetrieb einbringt macht, ich will nicht sagen was falsch, aber zumindest macht er damit nichts richtig.
Man o Man
Also das hier in den Kommentaren gezeigte Maß an teils offener Intoleranz, Homophobie und überhaupt Ablehnung gegenüber „dem Anderen“ verschlägt mir wirklich die Sprache.
Ich will mal versuchen meine Gedankengänge in geordnete Bahnen zu bringen.
Zunächst mal der Spruch: Wie soll jemand der nichtmal seiner Frau treu ist, seinem Vaterland treu sein (oder äquivalent in anderem Wortlaut). Also dieser Spruch ist der größte Humbug den ich je bis hierhin lesen konnte. Impliziert er doch, das wenn eine Beziehung (oder Ehe, aber hey, nicht jeder ist auch verheiratet, gelle?) zu Bruch geht weil der Soldat darin fremdgegangen ist, er sogleich nicht mehr für den Dienst an seinem Vaterland ungeeignet ist.
An die Kommentatoren die diesen Spruch brachten nzw ihn unterstützten: Würden sie den Gedanken zulassen, das einen der Dienst am Vaterland schwerer wiegt als eine Beziehung? Oder gar, das diese beiden Dinge nicht mal ansatzweise miteinander zu tun haben? Denn so war es bei mir. Ich ging fremd, ich hatte wechselnde Beziehungen. War ich deswegen ungeeignet länger Soldat zu sein? Würde ich mit denjenigen die dies nehaupten gerne bei einem Kaffee erörtern. Aug in Aug ist man meist nicht mehr so schnell von der Hand mit seinen Urteilen.
Weiter im Text.
Wa-Ge | 01. November 2017 – 15:05
„[…]auf die Frage wollt ihr nicht verlängern unisono sagen wir wollen nicht in einer „Weicheiarmee“ dienen (wahweise zu ersetzten mit Homo, Transen oder sonstigem Ausdruck der in vielen Berufsfeldern außerhalb der Streitkräfte noch absolut salonfähig ist).“
„Nun mag der eine oder andere sagen, sei es drum nicht schade um solche Soldaten, diese Leute sollten aber wissen, dass es schon quantitativ messbare Fälle sind und dass es sich bei den Fällen im Gegensatz zu der versprochenen Bewerberschwemme (wenn die Streitkräfte sich doch bloß öffnen) um gestandene und bewährte Soldaten mit Einsatz- und vor allem unbezahlbarer Diensterfahrung handelt.“
Sie behaupten also wirklich, also so ganz im ernst, das es Schade um diese Kameraden ist wenn sie die Bw verlassen? Einfach weil sie ein gewisses Maß an Erfahrung haben?
Wurde hier nicht weiter oben im Faden über charakterliche Nichteignung fabuliert? Und diese erkennen sie hier nicht? Nei offenkundig rassistischen, homophoben und intoleranten Individuen? MEIN Verständiss was es heißt Soldat zu sein ist, das ich für alles und jeden hier im Land eintrete. Period. Ende der Ansage.
Ich sage es ihnen ganz geradeheraus: Wer rassistisch ist, homophob oder sonstwas, der hat nichts in den Streitkräften verloren. Denn er würde im Ernstfall mit absoluter Sicherheit Kameraden an seiner Seite haben welche anderer Herkunft sind, Bi- oder Homosexuell sind oder anderweitig nicht in sein Weltbild passen. Und das ist der Kern der Sache. Ihr Weltbild. Es ist ihres. Ganz eigen und sie können es für sich behalten. In der Armee haben sie für die Zeit ihres dienens die Werte der Organisation zu übernehmen. Denken können sie alles. Solange sie Tolerant bleiben und die geforderten Werte unterstützen. Tun sie dies nicht –> Raus aus der Armee.
Zum Thema: Ich persönlich finde das Heft gelungen. Inhaltlich. Über das Design kann man streiten. Ich find es etwas arg poppig. Aber darüber schaue ich hinweg.
Die notwendigkeit über diese Themen zu sprechen ist gegeben.
Das erkennt man nicht zuletzt an der zutage kommenden Bigotterie einiger Kommentatoren hier. Die Welt besteht einfach aus mehr als: Sich kennenlernen, heiraten, zusammen sterben und das ganze gepflegt hetero.
Schauen sie mal in die Statistiken wie viele Beziehungen > 10 Jahre ein Mensch in Deutschland heutzutage hat. Alleine aus diesen Zahlen leitet sich die Notwendigkeit ab, diesen Themenbereich anzusprechen.
Persönlich Einsatzerfahrung an Bord von Fregatten: Es gibt eine Vielzahl an verschiedensten Zwischenmenschlichen Ereignissen die auf diesem engen Raum über langen Zeitraum passieren. Und nein, das lässt sich de facto nicht unterbinden. Wie also umgehen? Locker bleiben. So habe ich es erlebt. Wird etwas bekannt, so sprechen die Vorgesetzten die beteiligten an, ermahnen dazu es nicht in den Dienst kommen zu lassen und gut. Wenn es dennoch störend wird, so wird gehandelt und die Delinquenten werden getrennt –> einer oder beide nach Hause. In der Realität habe ich das einmal erlebt. Aber viel öfter habe ich erlebt, das es halt Geschichten waren die kamen und gingen. Ist halt so. Nimmt man zur Kenntnis und gut ist. Man muss sich nicht über alles echauffieren.
@Wa-Ge
Kann es sein, dass Sie das Heft nicht gelesen haben?
Beziehung und Liebe gibt es im Militär seit es Militär gibt. Was Sie unter Sexualität im Dienstbetrieb verstehen, erschließt sich mir nicht und keiner fordert Sexualität im Dienstbetrieb.
Auch Religion hat im Dienstbetrieb nichts verloren und doch ist es ein Thema und alles was meine Untergebene bewegt wird ein Thema, ob ich es will oder nicht.
@Elahan
Jetzt überraschen Sie mich aber. Kann es tatsächlich sein, dass Sie noch nie was von Militärgeistlichen, deren LeKu, Standortgottesdiensten oder Garnisonskirchen und Standortkapellen gehört haben?
@ Simon K
1. Diese Kameraden sind oder waren weder homophob, sexistisch oder rassistisch auch wenn kein einziger von denen auf den „Mund“ gefallen ist. Und allesamt haben treu gedient, einige auch tapfer in Gefechten. Diese haben aber ein Problem in Streitkräften zu dienen die mehr Ähnlichkeiten mit einem Pfadfinderlager haben als mit einer Armee. Und damit haben diese auch ganz ehrlich gesagt nicht unrecht. Da werden Bilder von WK1 und WK2 Soldaten an Kasernenwänden gefunden und es kreist der Hammer (intern und extern), da fliegen keine Hubschrauber, es sind keine U-Boote einsatzbereit oder Flagoffiziere müssen Einsätze vom Bord von Korvetten führen und es passiert nichts.
Sie mögen ein offener und moderner Mensch sein, ein großer Teil der Bevölkerung ist es aber nicht und will es auch nicht werden. Und das Problem ist das dieser Teil der Bevölkerung, bedingt durch seinen Wertekompass, den größten Bewerberpool für viele Bereiche der Bundeswehr gestellt hat. Gehen sie heute in ein Kampftruppenverband und lassen mal alle Russlanddeutschr und Türkisch/Kurdischstämmige (traditionell sehr konservative Bevölkerungsteile) raustreten, ich würde gerne sehen wie Sie diese Reihen dann mit Hipstern und ähnlichem Potential schließen wollen.
2. Zum Thema Fremdgehen: Wenn Sie als Verheirateter Ihre Frau betrügen machen Sie sich angreifbar/erpressbar. Bedeutet wenn Ihnen im Falle des Falles jemand die Pistole auf die Brust stellt und sagt entscheide dich entweder Gefälligkeit A oder deine Frau erfährt davon, dann werden sich einige für die Ehe und andere vielleicht für das Vaterland entscheiden. Wissen wird man es nur können wenn man tatsächlich mit der Situation konfrontiert ist.
Bei Menschen mit Zugang zu Geheimnissen geht der Staat und übrigens nicht nur der Deutsche (die Suspendierung des Kommandanten und 1O der UK Ubootes sind da ein schönes Beispiel) da kein Risiko ein. Genau das gleiche bei Verschuldung. Im Falle des Falles bedeutet es Aberkennung der Ü. Was will man nun mit einem IT Spezialisten, einem Stabsoffizier einem Angehörigen eines Fleigerhorstes etc. die keine Ü2 haben?
Ganz Strenggenommen Verrät also das Fremdgehen den Staat automatisch, da man mit Ausführung der Tat nicht mehr treu dienen kann, weil man unter Umständen nicht mehr eingesetzt werden kann. (Ich habe zur Verdeutlichung mit Absicht ein extrem überzeichnetes Beispiel gewählt)
Wir haben es im Zuge der Friedensdividende einfach vergessen was es heißt wenn die andere Seite
Sorry verklickre daher der zweite Teil hier
Wir haben es im Zuge der Friedensdividende einfach vergessen was es heißt wenn die andere Seite aktive Nachrichtengewinnung betreibt und welche Mittel es dafür einsetzt. Und wir vergessen sehr oft das viele kleine und scheinbar unwichtige Informationshäpchen in den richtigen Händen ganz schnell ein sehr deutliches Bild zeichnen können.
@Wa-Ge | 01. November 2017 – 23:00
+1
@Wa-Ge
„Jetzt überraschen Sie mich aber. Kann es tatsächlich sein, dass Sie noch nie was von Militärgeistlichen, deren LeKu, Standortgottesdiensten oder Garnisonskirchen und Standortkapellen gehört haben?“
…..ich schrieb ja, und doch ist es ein Thema. Ich verwendete ihre beschreibung -hat im Dienstbetrieb nichts verloren-. Ich selbst behaupte, dass alles was meine Kameraden berührt ein Thema ist, man muss es ja nicht teilen.
Das Gottesdienst ist ein Angebot, Teilnahme nicht verpflichtend ( im Gegensatz zu LKU). Zudem verwechsle ich nicht Anspruch und Realität. Religion ist Privatsache und darf wie Feiern, Beziehungen, Kommunikation, Sexualität (zB Küssen) in der Öffentlichkeit, innerhalb anerkannter Grenzen gelebt werden.
Grundsätzlich lässt sich Leben bei Soldaten eben nicht in Dienst und Nachdienst (im Besonderen im Einsatz) teilen. Die Grenzen unterliegen, je nach Zeitgeist, der Veränderung. Ein Teil dieser Veränderung beschreibt das Magazin. Dies muss einem nicht gefallen, aber schon deshalb weil sich, wie wir, viele darüber unterhalten und diskutieren hat es sich schon gelohnt ;-)
@Elahan | 02. November 2017 – 7:39
„Ein Teil dieser Veränderung beschreibt das Magazin. Dies muss einem nicht gefallen, aber schon deshalb weil sich, wie wir, viele darüber unterhalten und diskutieren hat es sich schon gelohnt ;-)“
Wie wäre es wenn wir und viele andere diese Zeit dazu genutzt hätten dazu beizutragen eines der brennenderen Belange der Streitkräfte zu lösen?
Sie betrachten es als Gewinn, ich als etwas Unnötiges, was uns in Zeiten knapper Ressourcen (und die Zeit wird immer knapp bleiben) von wichtigen Dingen abhält.
@Wa-Ge
„Sie betrachten es als Gewinn, ich als etwas Unnötiges, was uns in Zeiten knapper Ressourcen (und die Zeit wird immer knapp bleiben) von wichtigen Dingen abhält“
+1
Ich stimme Ihnen dabei uneingeschränkt bei
Die Bundeswehr der Gegenwart kratzt an einigen Stellen nicht nur an der Substanz, sondern schon am Boden darunter. Es gibt weit wichtigere Probleme zu lösen. Wenn diese gelöst sind, kommt der Nachwuchs von ganz allein.
@Niemand
Das Argument ist alter Kaffee und hatten wir hier schon mehrfach.
Jedes System (auch Familien) gehen kaputt wenn man sich nur um die wichtigsten Ding kümmert. Auch ist das Magazin kein Spiegelbild der Truppe und deren Probleme, leider ist eher das Gegenteil der Fall. Es gibt vermutlich wenige Publikationen von NATO-Saaten wie die der Bw, welche so wenig Probleme sachlich ansprechen.
M.E. sollte der Vorwurf eher sein, dass zu wenig Probleme (auch unwichtigere) angesprochen werden. Die Puplikationen der Bw vermissen eher Tiefe und Kritik, aber evtl gibt es ja bald eine Sonderausgabe zum Thema NH90, dann eine zum Boxer, Fregatte, Flugabwehr, Unterkünfte, Kündigung von BS, Munition ………….
@Elahan | 04. November 2017 – 10:18
„Die Puplikationen der Bw vermissen eher Tiefe und Kritik, aber evtl gibt es ja bald eine Sonderausgabe zum Thema NH90, dann eine zum Boxer, Fregatte, Flugabwehr, Unterkünfte, Kündigung von BS, Munition ………….“
Warum sollte die Bw das mit ihrem eigenen Geld tun? Wo ist der Gewinne für die Kampfkraft der Streitkräfte?
@Koffer
Sie wollen Kampfkraft? Ich auch, aber dann helfen uns die drei Affen nicht!
Im Moment wird unsere Kampfkraft weiter verringert, am besten wird die bei den Drehflüglern deutlich, aber es gibt viele weitere Beispiele. Die Neuausrichtung von 2012 ist noch nicht abgeschlossen und geht in vielen Bereichen weiter. Wir verlieren jeden Tag Personal, Material und Infra (trotz halt der Abgabe)
Klare Ansprache von Problemen im Grundbetrieb ist für mich die Voraussetzung, dass Sie behoben werden. Politik reagiert nur, wenn ein Problem an der Wählerbasis ankommt oder die Verantwortlichen Rechtfertigungsdruck bekommen, von wo auch immer.
Eine funktionierende Fehlerkultur erhöht die Schlagkraft der Truppe, Schönmalen unterminiert die Motivation der Betroffenen.
@Elahan | 04. November 2017 – 12:30
„Sie wollen Kampfkraft? Ich auch, aber dann helfen uns die drei Affen nicht!“
Zustimmung.
„Klare Ansprache von Problemen im Grundbetrieb ist für mich die Voraussetzung, dass Sie behoben werden.“
Zustimmung.
Aber das ist nicht Aufgabe eines Truppenmagazins…
@Koffer
M.M. nach ist Aufklärung und Motivation die Aufgabe eines Truppenmagazins.
Halbwahrheiten, Propaganda und Halbwissen gibt es genug.
@Elahan | 04. November 2017 – 14:41
„M.M. nach ist Aufklärung und Motivation die Aufgabe eines Truppenmagazins.
Halbwahrheiten, Propaganda und Halbwissen gibt es genug.“
1. Aufklärung im Sinne dieses Heftes gehört ja vielleicht eher in den Biologieunterricht ;)
2. Ich sehe nicht, wie dieses Heft in seiner kompletten Form Aufklärung und Motivation bietet.
3. Ich sehe außerdem nicht, wieso man für ein heutzutage recht simples Thema wie Sexualität (ist ja schon lange kein Tabu mehr) darüber hinaus soviel Steuerzahlergeld ausgeben muss. Da gibt es wahrlich wichtigere Themen…
@Koffer
Nein, ich meinte nicht nur die Aufklärung bekannt aus Bio.
Ja, auch ich sehe nicht wie dieses Heft zu Sachthemen mit Problembezug aufklärt (kann man ja ändern.
Nein, bzgl Sexualität und der anderen im Heft angesprochenen Themen ist noch nicht allen alles bewusst. Gerade wenn Einheiten betroffen sind durch Konflikte welche sich in diesen Themen begründet gibt es noch einigen Aufklärungsbedarf. Doch ich finde, dass die Truppe da weiter ist als viele Firmen und Betriebe. LKU ist Thema und wir haben einen Erziehungsauftrag (im Gegensatz zu Unternehmen).
@Koffer
Was ist mit den anderen Themen?
@ThoDan | 04. November 2017 – 19:46
„Was ist mit den anderen Themen?“
Welche anderen Themen?
Beziehung, Partnerschaft, Familie
@ThoDan | 04. November 2017 – 21:15
„Beziehung, Partnerschaft, Familie“
Ich verstehe Sie nicht.
Ich hab mir die Mühe gemacht und den kompletten Thread nochmal von Anfang an durchgelesen, weil ich wirklich den Standpunkt von manchen hier verstehen und auch nachvollziehen will. Aber es ändert nichts daran, dass dies meines Erachtens die lächerlichste Diskussion ist, die ich je auf dieser Seite verfolgen durfte.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich dreißig Lebensjahre noch nicht überschritten habe, aber ich verstehe absolut nicht wie man sich über eine Sonderausgabe eines einfachen Truppenmagazins – mit einem Thema das offenbar doch einige unmittelbar und andere wiederum indirekt betrifft – so dermaßen ereifern kann.
Dermaßen emotionale Reaktionen bin ich sonst nur von der Debatte um die Aufklärung von Kindern in der Schule gewohnt. Ich hätte nicht gedacht, dass dies bezüglich Erwachsener im 21. Jahrhundert ein solches Problem sein kann.
Ich will niemandem zu nahe treten, aber wie sich mir das hier darstellt, bekommt für mich auf einmal der Begriff der Reaktion im politischen Sinn bzw. des Reaktionärs an sich wieder eine konkrete Bedeutung, was ich so in der heutigen Zeit nicht mehr erwartet hätte …
@emdeema | 05. November 2017 – 0:31
Reaktionäre also :-(
Dann scheinen auch Sie zu denen zu gehören, die jeden der nicht ihre Meinung und Weltanschauung teilt als bigott, ewiggestrig und nicht offen für alles zu sein! Hier fehlt nur noch der Vorwurf des „rechten Spektrums“ oder der Reichsbürgerschaft.
Für Sie persönlich darf es wohl lächerlich erscheinen. Und nein, es dreht sich hierbei (auch nach mehrfachen Lesens der Sonderausgabe) eben nicht um Sexualaufklärung von Kindern.
Seite 106 dieses Wartezimmer-Boulevard -Blattes zeigt uns wohin die Reise geht und was wichtig oder „hippsterdeutsch“ gesagt „Okay“ist. Familie? Auch okay?
Ach und ihre Meinung dazu ist auch Okay…deckt sich aber vmtl nicht mit meiner weil ich der Meinung bin daß das Y-SdHeft einer ganz bestimmten Dame von den Lippen gelesen ist und nur derer Selbstverwirklichung gilt.
@ 0815 | 05. November 2017 – 12:46
Also jetzt muss ich mich tatsächlich mal wieder zu Wort melden.
Die Y hat mitnichten einfach nur UvdL etwas von den Lippen gelesen. So etwas zu behaupten entbehrt jeder Grundlage. Ist ihnen vielleicht beim studieren der heutigen Nachrichtenlage aufgefallen, das Karlsruhe mittlerweile die eintragung eines dritten Geschlechtes im Geburtenregister fordert? Meinen sie die hohgen Richter tun dies aus jux? Oder könnte da eine Notwendigkeit vorhanden sein?
Jeder der hier kommentiert kann seine ganz eigene Meinung haben. Aber sich darüber zu echauffieren das ein Magazin das sich, durchaus, an die jüngeren Generationen in der Truppe richtet, über diverse Lebensmodelle berichtet ist gelinde gesagt verschwendete Lebensenergie.
Wissen sie was die Wahrheit ist? Die Wahrheit ist, es gab immer schwule, heteros, lesben, bisexuelle, monogame, polygame….(Liste hier fortsetzen) in der Truppe. Nur wurden sie durch intolerantes Verhalten dazu gezwungen sich zu verstecken. Etwas anderes zu zeigen als das was sie sind. Wissen sie, die Wahrheit ist auch, das das stumpf konservative Lebensmodell kaum noch die Mehrheit der Bevölkerung abdeckt und es auch nie getan hat. Die Sozialwissenschaften bieten hierzu viele Einsichten. Man kann nun dem gegenüber die Augen schließen und fordern das die Y gefälligst über Rüstung zu berichten hat, was nebenbei an keinem einzigen Problem hierbei etwas ändert, oder eben dies als Anstoß zu Diskussion und hinterfragen seiner eigenen Ansichten nehmen. Das alles steckt hinter dem Wort Toleranz. Man muss sich nicht ändern, so ein Bericht muss niemanden anleiten sich selbst zu ändern und er wird auch null auswirkungen auf das Leben einzelner haben, die ihr festes Bild haben. Aber so ein Bericht kann Menschen helfen sich aus der Deckung zu wagen. Ihnen helfen ein besseres Leben zu führen. Und hier meine Frage: Wer sind sie, die Kommentatoren die vehement gegen diesen Bericht wettern, das sie diesen Menschen solche Möglichkeiten verwehren wollen?
Und nebenbei: Was zum Teufel hat dieser Bericht in der Y (unbedeutend as $%&) mit den Problemen in der Rüstung und mit den Problemen struktureller Natur unserer Bw zu tun? Verwechseln sie hier nicht etwas die Kausalitäten?
@Simon K. | 08. November 2017 – 20:25
„Die Y hat mitnichten einfach nur UvdL etwas von den Lippen gelesen.“
Dem würde ich zustimmen, wenn nicht UvdL dieses Thema seit Januar persönlich „pushen“ würde und zudem aus dem Leitungsbereich diese Ausgabe in der ursprünglichen Version gestoppt wurde…
„Wissen sie was die Wahrheit ist? Die Wahrheit ist, es gab immer schwule, heteros, lesben, bisexuelle, monogame, polygame….(Liste hier fortsetzen) in der Truppe. Nur wurden sie durch intolerantes Verhalten dazu gezwungen sich zu verstecken“
Ja, aber das ist doch schon lange kein Problem mehr. So etwas zu behaupten und daraus einen „Hype“ zu machen, bedeutet doch aufmerksam auf ein „Nicht-Problme“ zu lenken und dabei (oder besser „um dabei“?!) andere, dringendere, akutere Dinge auszublenden…
@ Koffer
Können Sie mir mal darlegen wie dieser Artikel von anderem ablenkt? Wird hier ständig behauptet. Aber ich verstehe nicht wie das gehen soll…
@Simon K. | 08. November 2017 – 20:25
Ich fasse es kurz , wg der „verschwendeten Lebensenergie“
„Die Y hat mitnichten einfach nur UvdL etwas von den Lippen gelesen“
Den Namen haben Sie ins Spiel gebracht…
“ Ist ihnen vielleicht beim studieren der heutigen Nachrichtenlage aufgefallen, das Karlsruhe mittlerweile die eintragung eines dritten Geschlechtes im Geburtenregister fordert?“
Ja…und was tut dies zur Sache?
“ Meinen sie die hohgen Richter tun dies aus jux? Oder könnte da eine Notwendigkeit vorhanden sein?“
Ob die Richter dies aus „Jux“ machen kann ich nicht beurteilen. Ob eine Notwendigkeit darin besteht ebenfalls nicht…
„Jeder der hier kommentiert kann seine ganz eigene Meinung haben.“
Ja! Hierzu geben ich ihnen recht.
“ Die Wahrheit ist, es gab immer schwule, heteros, lesben, bisexuelle, monogame, polygame….(Liste hier fortsetzen) in der Truppe.“
Richtig und nicht nur in der Truppe.
„das stumpf konservative Lebensmodell kaum noch die Mehrheit der Bevölkerung “
Stumpf und konservativ…also leichtgäubig/dumm/untertänigst allem folgend und , naja…da war es wieder: Konservativ
Ich darf hierzu kurz bemerken das ich über Jahre mit einem homosexuellen Kameraden gedient habe. Nur hat der keinen „Hype“ darum gemacht und versteht den Hype auch nicht! Er hatte sich hierzu mal geoutet, keiner hatte es vermutet und keinen hat es auch so richtig offen interessiert. Er hat auch nicht „agressiv“ seine, nunja Neigung vertreten. War vorher verheiratet,vmtl. Stumpf konservativ und lebt seit 10 Jahren mit seinem neuen Partner. Ach und er hat dies nicht in Uniform ausgelebt, erinnert sich immer noch gerne (Wie kann das sein?) an seine Dienstzeit und wird regelmäßig zu Ehemaligentreffen eingeladen.
Wenn ich also ihre Zeilen lese, so kann dies gar nicht sein. Vmtl eine einzigartige Ausnahme.
„Und nebenbei: Was zum Teufel …“
Relativ einfach….denken Sie mal darüber nach oder haben Sie etwa in den letzten Jahren etwas von den Leuchtturmprojekten „FmGerät, SPz, A400M, NH 90, DynVM (Liste hier fortsetzen) und sonstigen „Grundgängern“ in der selben Hochglanzhingabe gelesen?
Kann auch sein das ich diese Sonderausgaben hierzu schlicht übersehen habe.
Aber bitte, ich respektiere ihre Meinung, teile Sie aber nicht!
-Ob die Bearbeitung der Erkenntnisse, die zum Vernunftgeschäfte gehören, den sicheren Gang einer Wissenschaft gehe oder nicht, das läßt sich bald aus dem Erfolg beurteilen- (von Immanuel Kant; Kritik der reinen Vernunft)