Imagefilm der Rüstungsindustrie: „Wir produzieren Sicherheit“
Wer wie ich schon etwas lebensälter ist, erinnert sich vermutlich noch an den Slogan Wir produzieren Sicherheit. Damit warb die Bundeswehr ab 1969 und Anfang der 1970-er Jahre – und seitdem wurde dieses Motto zwar öfters (auch gerne mal sachfremd) kopiert, aber selten im Zusammenhang mit deutschen Streitkräften oder deutscher Rüstung verwendet.
Da merke ich natürlich auf, wenn dieser Slogan jetzt von der deutschen Rüstungsindustrie wieder-verwendet wird: Der Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie stellt ihn ans Ende seines Imagefilms, den der Verband in der vergangenen Woche veröffentlicht hat:
Der Film zeigt, das ist ja sein Auftrag, die Rolle der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie als Unterstützer der Bundeswehr – und damit nur in seiner inländischen Rolle. Das ist in Ordnung, schließlich dürfte die deutsche Fassung ja nicht als internationale Werbung für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen beabsichtigt sein (um so interessanter wäre dann eine internationale Version, wenn es sie mal geben sollte – und eine denkbare Exportorientierung darin).
Ebenso dürfte die Konzentration auf den Schutz-Gedanken der deutschen innenpolitischen Debatte entsprechen; die kinetische Wirkung deutscher Waffensysteme kommt in dem Video jedenfalls nicht vor. Mal sehen, wie dieser Imagefilm so aufgenommen wird.
Nachtrag: So sah die entsprechende Bundeswehrwerbung in den 1970-ern aus:
(Ehe es zu einer Semantik-Debatte kommt: Ich werde nicht ständig Sicherheits- und Verteidigungsindustrie schreiben, sondern benutze auch Rüstungsindustrie als Synonym. Ich hab‘ noch Airbus-Chef Tom Enders im Ohr, der bei einer Präsentation vor Journalisten seinen Leuten sagte: Ihr müsst nicht immer von Effektoren reden, das sind Waffen.)
(Fotooben: Screenshot aus dem Video; Foto unten: Faksimile einer Bundeswehr-Werbung)
„Peace is our profession“ … war is just a hobby ^^
(ich beanspruche keine Urheberschaft
Sicherlich kann man den Inhalt kontrovers debattieren.
Jedoch würde ich gerne anmerken, dass die Aufmachung des Videos meiner Meinung nach den Zuschauer in der richtigen Art und Weise anspricht und die beabsichtigten Gefühle auslöst. Somit glaube ich, dass die Bundeswehr ihre Zielgruppe besser ansprechen könnte, wenn sie auch Werbekampagnen in diesem Stil produzieren würde.
@GBPKU | 18. September 2017 – 17:09
„Somit glaube ich, dass die Bundeswehr ihre Zielgruppe besser ansprechen könnte, wenn sie auch Werbekampagnen in diesem Stil produzieren würde.“
Das sehe ich ehrlich gesagt anders!
Vielleicht wenn Sie mit Werbung die „Personalwerbung“ meinen (nicht die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit), dann denke ich, dass wir hier in den letzten drei Jahren Quantensprünge gemacht haben, die weit über ein solches „Wohlfühlvideo“ hinausgehen.
Und selbst im Bereich Wohlfühlvideo/allgemeines Imagevideo (so man denn so etwas im Bereich von Personalwerbung einsetzen möchte), wäre ein solches Video m.E.n. handwerklich nicht angemessen (viel zuviel Text). Damit holt man keinen 18jährigen hinter dem Ofen hervor ;)
Das kommt irgend wie schon Witzig
Ich hebe DSEI 2017 im Netz Durchforstet
Rhnm hatte Fett Aufgelegt
von KMW neben Bericht Boxer mit Puma Turm
aber wie will die Industrie Überleben wenn man nicht Arabischen Länder Verkaufen
und in Europa nicht Ausgleichen kann
Ich weiß nicht ob der Inhalt des Videos sein Ziel erreichen wird. Man versucht verkrampft die vermeidlich guten Seiten der Industrie darzustellen und das gefährliche Ende auszublenden.
Ich persönlich würde es begrüßen wenn man sich entschlossen der Debatte stellt und die ganze Sache offensiv angeht. So nach dem Motto, Krieg ist nicht schön aber es gibt Situationen da werden Soldaten auch Gewalt anwenden müssen um schlimmere Sachen zu verhindern. Und unser Ziel ist die Soldaten zu diesem Zweck mit dem besten Material auszustatten dass es auf der Welt gibt, auch wenn dieses Material gefährlich sein kann und wir dafür mit Eiern beworfen werden…
Den ganz ehrlich, die „Fans“ der Streitkräfte/Rüstung die brauchen so ein Video nicht, die Gegener kriegt man eh nicht überzeugt, da kann man sich noch so abmühen nur die nette Seite zu zeigen. Und die unentschlossene Masse kriegt man mit emotionaler Ehrlichkeit meiner Meinung nach eher als mit weichgespülter Romantik.
Ja, ein wenig Wohlfühlen ist schon dabei.
Ob man in anderen NATO-Staaten jedoch mit Panzern im Angriff werben könnte?
Ich finde das Video für seine Ausrichtung gut. Zweckmäßig, mMn nicht zu viel Text. Und eben auch mit der Botschaft, wofür das Ganze. Das klingt dann allerdings sehr altruistisch ;-)
Wen will das Video denn erreichen? Das technisch sehr viel möglich ist zeigen die Internetauftritte und das Geklappere der großen der Branche KFW Rheinmetall usw.
Soweit so bekannt.
Dass abgesehen von diversen Leuctturmprojekten in der Masse der BW immernoch Mangelwirtschaft herrscht wird nicht gezeigt. Stichwort Unterschied zwischen vorhanden, verfügbar und einsatzfähig. Man beachte Fuchs in Grundausstattung (nicht A8) und Puma ohne Mells an der Seite und nach verschiedener Aussage erst 2023 einsatzbereit.
Da ist ganzschön viel Schminke drauf.
Ich denke mal die Industrie wäre sofort bereit mehr Stück und bessere Ausstattungen zu verkaufen ;)
Von daher verstehe ich den Einwurf @Dante nicht
Ich denke die Message soll keine allzu gezielte sein, sondern eher darstellen wieviele unterschiedliche Projekte und Beteiligungen der Industrie im Rüstungsbereich existieren.
Und vielleicht auch, dass es so viele Firmen gibt, dass sich ein Bundesverband gegründet hat. Der vielleicht seine Wichtigkeit bei der Lobbyarbeit aller hervon tun möchte.
Und zack ist man schön am interpretieren
FF | 19. September 2017 – 11:20
Aber nicht von der Realität betrachtet
Wann kamen DINGO und BOXER im Liefertermin
und selbst der PUMA kommt nicht rechtzeitig wohl die Stückzahl 400 auf 350 Reduziert wurde
Nur GDLS wahren die EAGLE IV auf Halte bis der Liefertermin da war
Bei Rhnm und KMW fehlt Personal aber das steht gegen die Dividente
und Bw durfte 132 Boxer nachbestellen weil auch für L Produziert wird
Schaun wir GDLS an 3 SPz im Laufen bei einer Größeren Stückzahl
Puma wird nicht mal weiter entwickelt
wenn BW Kattenaufkl Gerät bräuchte gibt es nur den G5 von FFG der ist bei der BW nicht Genehmigt
Es gibt auch kein Gepard Nachfolger gegen einen evtl KA 52
FÜ auf Kette gibt es auch nicht
PzJg gibt es auch nichts
Das einzige was es gibt ist ein Boxer MK 30 als Luchs Ersatz
Erstaunlich, dass Aufnahmen von leicht identifizierbaren Soldatinnen und Soldaten für einen werblichen Film verwendet werden dürfen, der zumindest keinen unmittelbar dienstlichen Zweck erfüllt …
. . .und Herr Schulz hat in seiner Fragerunde gestern im Fernsehen nur von der Erhöhung der Rüstungsausgaben, die mit ihm nicht zu machen sein, und von der Rüstungsindustrie gesprochen. Das der Thematik grundsätzlich einen negativen Touch.
Alle verantwortlichen Politiker sollten von Verteidigungsausgaben sprechen. Das ist der Wehretat in der Tat auch, nämlich ein Verteidigungshaushalt.
Ebenso kann die wehrtechnische Industrie gut als Verteidigungsindustrie bezeichnet werden. In der englischen Sprache ist dieses auch üblich.
[Den Nachsatz zur Semantik-Debatte oben in Klammern nicht gesehen oder bewusst ignoriert? T.W.]
Leute, es ist nur ein Imagefilm der Rüstungsindustrie. Bitte tief durchatmen und beruhigen.
@Alarich | 19. September 2017 – 13:01
Ich habe Ihren Post dreimal gelesen und versucht zu verstehen. Das ist mir weder inhaltlich noch sinngemäß und schon gar nicht in irgendeinem Kontext zu dem von Ihnen genannten Post gelungen. Was wollen Sie uns damit sagen?
Ein wirklich schöner Werbefilm für den BDSV,
nur was ist die Zielgruppe? Es wurde hier ja schon mal nachgefragt.
Herr Wiegold,
wissen Sie da eventuell mehr? Dass der Verband Lobby-Arbeit verrichtet ist mir klar,
Werferfehler
„Peace is our profession…war is just a hobby“!
Böse gedeutet, könnte daraus den tatsächlichen Zustand der Streitkräfte ableiten:
Ein „attraktiver Arbeitsplatz“ im Frieden, über den „Ernstfall“ wird nicht „richtig“ nachgedacht.
DAS verursachte sowieso nur nicht unerhebliche „Kopfschmerzen“…
https://bw2.link/iNfSR
Werbevideo von staatswegen, Stil 08/15
Zum besseren Verständnis der Zielgruppe bzw. der Frage, wen dieser Film überhaupt erreichen will: Die Kernzielgruppe fast jedes Verbandes besteht zuerst erst einmal in dessen Mitgliedern.
Die zahlen für die Verbandsarbeit, und beide Seiten wollen wissen/zeigen, wofür. Die eigentliche Lobbyarbeit machen die Unternehmen ohnehin selbst, und nicht selten beargwöhnen sich vor allem die großen Mitgliedsunternehmen und achten darauf, dass der Verband ja nichts unternimmt, was primär den anderen Mitgliedern helfen könnte.
Im Härtefall wird dann einfach ausgetreten oder sogar ein eigener, neuer Verband gegründet (siehe z.B. Tabakindustrie).
Da greifen Verbände gern auf das einfachste Mittel zurück und produzieren einen Imagefilm der zeigt, wie wichtig die Arbeit der Mitglieder ist. Und alle haben danach so ein warmes Gefühl im Bauch bzw. keiner kann meckern.