DLF-Interview: Wieker zu Tradition, Innere Führung und materielle Lage der Bundeswehr
Zum Nachlesen: Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Volker Wieker, wird am (morgigen) Sonntag im Interview der Woche des Deutschlandfunks zu hören sein – aber schon am Samstag gibts das Interview zum Nachlesen. Darin nimmt Wieker zu Tradition und Traditionserlass, zur Inneren Führung und der Debatte der vergangenen Wochen Stellung. Aber auch zur materiellen Lage der Bundeswehr am Ende der Legislaturperiode:
Zunächst einmal möchte ich die sozialen Verbesserungen ansprechen, die wir für alle Soldatinnen und Soldaten erreichen konnten. Die Planstellenanhebungen, die Neuregelung der Zulagen, eine dauerhafte Regelung des Umzugsrechtes, den Status einsatzgleicher Verpflichtungen, ähnlich wie die Einsätze abfinden zu können. (…)
Hinzu dann die großen Trendwenden. Personal, Finanzen, Material.Das erste Mal wachsen Streitkräfte wieder. Und das setzt uns in die Lage, die Schere zwischen Auftrag und Ressourcen wieder ein wenig zu schließen. Wir werden und haben bereits damit begonnen, eine auftragsgerechte Ausstattung der bestehenden Strukturen zu erreichen. Und wir werden die Grunderneuerung der Streitkräfte einleiten.
Die Grunderneuerung – maßgeblich verursacht durch den Modernisierungsstau bei der Landmobilität – geschützt und ungeschützt –, beim strategischen Lufttransport, bei der mobilen taktischen Kommunikation, bei der Erneuerung der Flotte. Also, mithin eine Perspektive, die sich wirklich sehen lassen kann und die, wenn Sie mich zu Beginn der Legislaturperiode gefragt hätten, in keiner Weise absehbar war.
Das ganze Interview zum Nachlesen hier auf der Seite des Deutschlandfunks.
(Hm, ich kenne meine Leser und ahne schon, wo die Kritikpunkte liegen dürften. Deshalb bitte ich vorsorglich um sachliche Debatte…)
(Archivbild: Wieker und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, am 03.12.2015 vor der Bundespressekonferenz in Berlin – Thomas Trutschel/photothek.net )
Sorry, Leute. Das wird jetzt nur noch zum Schlagabtausch, ob AVZ für einsatzgleiche Verpflichtungen wie eFP sinnvoll ist. Und hat mit dem eigentlichen Thema gar nichts mehr zu tun. Die Debatte endet bitte – oder führt sie beim DBwV oder so weiter.
Der neue Spiegel hat Sprengkraft – eben als e-paper gelesen. Einmal stellt der Historiker Sönke Neitzel Ministerin vdL kein gutes Zeugnis in Sachen Tradition aus. Des Weiteren wird gesondert gemeldet, dass vdL im Zusammenhang mit der Lent-Kaserne den Bundestag belogen hätte. Keine gutes Magazin, wird sicher der Sprecher von vdL äußern.
Der Präsident des VdRBw macht jetzt ernst mit der Tradition:
In einem „Leitlinien-Entwurf“, fordert der Reservisten-Chef Oswin Veith eine neue Nationale -Volks-Armee. (Bild) Wenn das stimmt, sind Sie alle von Sinnen.
[Hm. Vor einer weiteren Debatte darüber würde ich gerne mal diese so genannten Leitlinien sehen. Anyone? T.W.]
@ T.W.: das BMVg müsste das Paier zumindest haben. Da gibt es doch das extra für die Zusammenarbeit mit dem VdRBw geschaffene Referat, dass solche Vorhaben begleitet. Der PräsVdRBw hatte zuletzt auch bei einer Veranstaltung der Reservisten in Stuttgart, neben der gewohnten Verteidigung der Ministerin samt pauschaler Verurteilung der Truppe, die Leitlinien angesprochen, die er mit dem Ministerium erarbeitet habe. Ein Reservist, der das Papier kennt, sagte mir, dass es inhaltlich / konzeptionell nicht an frühere Papiere rankommt und dass die grundsätzliche Linie des Präsidenten sehr umstritten sei. Ich werde mal versuchen an die Leitlinien heranzukommen. Vielleicht sind Sie aber auf dem offiziellen Weg schneller.
[Hm. Vor einer weiteren Debatte darüber würde ich gerne mal diese so genannten Leitlinien sehen. Anyone? T.W.]
@Hr. Wiegold: Ich denke, es ist dieser Vorgang gemeint:
„Forderung nach nationaler „Reserve-Armee“
Nach Einführung einer neuen „Dienstpflicht“ solle es 16 „regionale Landesregimenter“ mit 30.000 Mitgliedern geben, fordert der Reservistenverband. In der Bundeswehr erntet er dafür offenbar eine harsche Abfuhr.“, online auf FAZ.
[Zeitungsmeldungen finde ich schon selbst. Ich würde gerne diese „Leitlinien“ sehen. T.W.]
Bevor nun wieder die wirklichen aber mehr noch selbsternannten Intellektuellen oberlehrerhaft und belehrend in die Diskussion eingreifen und ihr realitätsfernes, immer schön obrigkeitsnahes Modell der Tradition überstülpen, schnell mal einen Einwurf.
Wie in unserer Gesellschaft ist es auch in der Bundeswehr üblich geworden, das eine vermeintliche geistige Elite vorschreibt, was der „einfache Mann, die einfache Frau“ zu denken hat. In vorauseilendem Gehorsam gefallen sich in der Folge die Eliten „der zweiten Reihe“ alles in diesem Sinne schön zu reden und z.B. der Ministerin nach dem Mund zu reden. Mann kann ja den Eindruck haben, das wenn die Ministerin und ihr Haus ab morgen behaupten, die Erde ist eine Scheibe, daß sich sofort Offiziere, Beamte und Mitarbeiter finden, die das schon immer wussten. Dankbar wird geschmettert: Danke Frau Ministerin, das sie es endlich aussprechen! Das dumme Volk, die bildungsfernen haben es wieder nicht verstanden!
Das Problem ist nur, dass der SOGENANNTE „einfache Mann, die einfache Frau“ sich ehrlicherweise nicht vorschreiben lässt, was man wirklich denkt. Zu Hause, im Verein, bei Freunden, da wird zunehmend anders gesprochen, als zu offiziellen Gelegenheiten. Warum wohl, weil die Christenverfolgung und der Bildersturm zeigt, wer nicht mitmacht, fliegt oder stellt sich hinten an. Manche glauben, dass wenn z.B. in der politischen Bildung oder auch bei offiziellen Besuchen der Ministerin bei der Sommerreise staatstragende Sätze vermittelt und nachgesprochen werden, dann ist das Problem gelöst. So ist mit der Tradition. Nicht was offiziell im BMVg und Bundesoberbehörden geglaubt wird ist Realität. Wenn alles nur verboten, nichts klug vermittelt und glaubwürdig erklärt wird, dann wird im Dienst oder auf Arbeit im öffentlichen Dienst einfach nur das gesagt, was man „oben“ hören will. Auch in den sogenannten „Beteiligungsveranstaltungen“. Manche Vorbilder werden nun einfach außerhalb verehrt. Um es sofort klarzustellen, Vorbild ist ungleich Nazi, wie mancher der Ministerin einredet. Die Männer und Frauen suchen keine Verbrecher und Nazis als Vorbild. Wer will sich schon mit den Verbrechern und Mördern des Naziregimes gleichstellen? Das tun nur ganz wenige und die gehören nicht zu uns. Die muss man finden, erkennen und sofort rausschmeißen. Die Kämpfer und Krieger, soldatische Tugenden, militärische Leistungen, da schaut man hin. Da fallen auch z.B. Begriffe wie Mut, Tapferkeit, Ritterlichkeit, Führungskunst, Kameradschaft, Treue. Eingeordnet in Kämpfe und Operationen, Schlachten. Da hat die Bundeswehr sicher auch einiges zu bieten, siehe Afghanistan aber es deckt bei weitem nicht alles ab. Andere Nationen zeigen uns, dass Tradition auch immer etwas mit Emotion zu tun hat. Flaggen, Musik, Märsche, Uniformen, Ehrentage, Paraden, Umgang mit Veteranen. In den meisten Fällen von der Bevölkerung mit Stolz getragen. Das kann man nun alles als unehrlich und ungebildet, gar dumm bezeichnen, die Oberlehrer werden aufschreien aber im Kopf des Kämpfers befinden sich Vorstellungen von Kämpfern, und zwar solche die er für richtig hält und nicht die vorgeschriebenen , einfach„durchgereichten“ ppt Folien aus der Morgenlage der Ministerin. Mut, Tapferkeit, Ritterlichkeit, Führungskunst, Kameradschaft, Treue gehören sicher nicht oft zum Sprachgebrauch des inneren Zirkels im BMVg. Da ist man moderner, da ist man des Lobes voll für unser Hoheitsabzeichen in Regenbogenfarben. Irgendjemand wird schon „gemeldet“ haben, daß dies in der Truppe super angekommen ist.
Unterschätzen wir gefälligst auch unsere Frauen und Männer in der Bundeswehr nicht, die nicht zur sogenannten immer alles wissenden Elite gehören, die wissen was Demokratie ist, wollen diese von ganzem Herzen. Vergessen wir nicht, sie nehmen dafür einiges in Kauf, Trennung von der Familie, Übungen uvm. Schließlich: sie verteidigen sie, stolz und tapfer.
Holzi | 15. Juli 2017 – 0:15
“ … Einmal stellt der Historiker Sönke Neitzel Ministerin vdL kein gutes Zeugnis in Sachen Tradition aus. …“
Der Professor soll vdL „historischen Exorzismus“ vorgeworfen haben. Die Ministerin habe aus „Angst um ihr Amt“ eine Debatte über die Tradition der Bundeswehr vom Zaun gebrochen, die sie „ziemlich kenntnisfrei“ führe.
Damit wäre das Problem m.E. auf den Punkt gebracht.
Hans Schommer
@TW
https://www.reservistenverband.de/Archiv?menu=0299&newsid=38374
Goethe soll gesagt haben, dass es kein Vorteil für die Herde ist, wenn der Schäfer ein Schaf ist, und imho ganz besonders dann nicht, wenn der Schäfer ein schwarzes Schaf ist
Aber man kann ja mal versuchen, ein schwarzes Schaf zum Schäfer zu machen ;-)
Wenn dann dieser Versuch scheitert, dann schlägt das Streben nach kollektiver Anerkennung und Beachtung der „überlegenen“ Schwarzschaflichkeit um in die Furcht vor kollektiver Ablehnung und Zurückweisung..
Nun stellt sich also ausgerechnet das oberste, weiße Schäferschaf der Streitkräfte aka GI vor den Oberhirten der gesamten Bundeswehr aka IBUK und die Amygdalas der schwarzen Schafe reagieren wie oben beschrieben; prompt kommt es zur Rudelbildung in den sozialen Netzen, und natürlich gegen die Person, die es gewagt hat nicht nur die Schwarzschaflichkeit beim Namen zu nennen, sondern sogar als falsche elitäre, unzeitgemäße Schafshaltung zu kritisieren, aktiv zu isolieren und aus dem Schafsgehege zu vertreiben – und dabei war man sich „in der Gruppe“ doch so sicher, dass diese „überlegene“ Schwarzschaflichkeit von zeitlosem – und damit geschichtslosem – Wert ist.
Die schwarzen Schafe sollten allerdings nicht überreagieren, denn es geht der IBUK nur darum, eine bestimmte rabenschwarze Schafshaltung aus dem Gehege zu vertreiben und offenbar teilt das oberste Schäferschaf ihre Auffassung.
Siehe auch „Machen Gruppen dumm?“ auf Zeit.de
;-)
@klabautermann | 15. Juli 2017 – 13:45
„Die schwarzen Schafe sollten allerdings nicht überreagieren, denn es geht der IBUK nur darum, eine bestimmte rabenschwarze Schafshaltung aus dem Gehege zu vertreiben“
Ich denke nicht. Ich denke es geht vdL darum in der Öffentlichkeit persönlich gut darzustellen und damit ihrer eigenen Karriere zu nutzen. Damit schadet sie zwar nicht bewusst der Bundeswehr, aber diese ist ihr egal. Sie nimmt den Schaden billigend in Kauf :(
@klabautermann:
„… geht der IBUK nur darum, eine bestimmte rabenschwarze Schafshaltung aus dem Gehege zu vertreiben…“
Widerspruch. Es geht ihr weiterhin einfach nur darum medial gut da zu stehen. Siehe die aktuelle Diskussion um die Lent-Kaserne.
Aber wer ihre Sichtweise nicht teilt, ist halt einfach ein schwarzes Schaf (so ihre Argumentation der letzten Monate, die ich sicherlich nicht wiederholen möchte).
@Thomas Melber
Das scheint mir nicht das Papier zu sein, auf das sich die Bild beruft.
@ renegate
Eine passende Darstellung.
@ klabautermann
Kann es nicht sein, das in einem ganz anderen, erweiterten Sinne die schwarze Schafe diejenigen sind, die aus welchen Gründen auch immer, die Selbstdarstellungen und Profilierungskünste einer Politikerin (IBUK) unterstützen, deren primäre Motivation als „Selbstverteidigungsministerin“ offensichtlich ist.? Solche Akteuere, die im pawlowschen Reflex alles richtig und gut empfinden, was im Zuge der von ihr (IBUK) betriebenen Selbstdarstellungskampagne betrieben wird? Sind schwarze Schafe nicht die, die alles von ihr hinnehmen, mit vermeintlichem intellektuellem Tiefgang vorantreiben? Sind schwarze Schafe nicht die, die vom grünen Tisch und mit spitzer Feder der Truppe Denkmodelle vorschrieben wollen aber weder Auftrag, Geist noch Sprache der Truppe verstehen? Dieses auch nicht wollen, indem sie z.B. immer und immer wieder betonen, das aus deren Sicht Art und Weise bestimmter Teile der Bundeswehr, meist des Heeres, nicht mit dem Denken von Menschen mit höchster Bildung entsprechen. Die sogenannte „Schafsmail“ spricht doch schon Bände. z.B. Sprache. Möglichst so verklausulieren und mit Fremdwörtern schmücken, daß gleich klar wird, hier spricht ein ganz Gebildeter. Jemand der sich als Schäfer versteht und der Herde erstmal beibringen muss, wie die Welt sich dreht.
Da kann man @ renegate schon gut verstehen.
Ich bitte T.W. herzlich, diese sicher nicht „Schäfer“linienförmige Meinung zuzulassen.
Lol – is halt scho saupreißigblöd wenn man einen IBUK hat, die der Meinung ist, man könnte eine einsatzfähige Bundeswehr auch ohne sui-generis Berufsinfanteristenbild, Landser-Graffiti in den Unterkünften und Roter-Baron-Nostalgie sowie „Treue-um-Treue“Kaffebecher und Bildschirmschoner im Kompaniegeschäftszimmer aufbauen ;-)
Ich werde weiterhin an meinen Analogien arbeiten – das mit den Schweinen kam ja nicht so gut an, das mit den Schafen anscheinend auch nicht……….
„Viele Hunde sind des Hasen Tod“ (?) – daher als Kommentar-Hase die Meinungs-Gegner immer möglichst einzelweise angehen, nie mitten in eine Schar von mehreren gegnerischen Kettenhunde-Kommentatoren/Kommentaren fliegen.
Von daher niemals einen Kettenhund-Kommentar oder gar eine Kommentar-Serie in Gänze „angehen“, sondern immer nur einen Satz-/Halbsatz herauspicken und ad commentatorem mit dem ewig gleichen ceterum censeo unter Feuer nehmen…..gute, alte Hasentaktik.
Das reicht zwar zum argumentativen „überleben“, allerdings nicht zur Erringung der „Lufthoheit“, denn die Hunde bleiben dadurch wach und legen sich nicht zum schlafen hin.- na ja, political-dog-fighting im smart-media-space folgt eben anderen Regeln als das dog-fighting des flying circus eines Manfred von Richthofen. Und die Regeln hat wohl UvdL besser drauf als die „Traditionalisten“ – saupreißigblöd ;-)
Das Papier was Bild vorliegt, mit einem Konzept von 30.000 Reservisten in 16 Heimatschutzregimentern unterscheidet sich auf jeden Fall von dem Papier, was Herr Thomas Melber hier verlinkt hat, wo es um eine 400.000 Mann Heimatschutztruppe ging.
Verfassungswidrig ist die 30.000 Mann Reservistenarmee schon deshalb, weil Frauen und Männer dort dienen sollen, aber 16 Jahren, und ein Zwangsdienst für Minderjährige dürfte ebenso verfassungswidrig sein, wie der vorgesehene Zwangsdienst auf für Frauen, nachdem das GG einen Wehrdienst für Frauen mit der Waffe (bisher) verbietet.
Ein Zwangsdienst schon für 16 Jährige ist kaum zu rechtfertigen und kollidiert zwar nicht direkt mit der UN-Konvention gegen Kindersoldaten,(verbietet nur Soldaten unter 1 15 jahren) aber ist mit dem Ziel kaum vereinbar gegen Kindersoldaten vorzugehen und dürfte von SPD, Grünen, FDP und LInkspartei abgelehnt werden, so daß eine solche Idee keine Aussicht auf Erfolg hat. Die SPD-Bundestagsfraktion ist ja schon gegen 17 jährige Soldaten, wie bisher bei der BW erlaubt. Jeder Versuch dieses Altersgrenze zu senken dürfte aussichtslos sein.
Es ist schon interessant, dass eine Organisation wie der „Verband der Reservisten der Bw“, der zu 100 % von der Bundesregierung finanziert wird, Vorschläge zur Neuaufstellung der Bw macht. Anscheinend gänzlich ohne Vorgaben der finanzierenden Bundesregierung wie KdB, VPR usw.
@klabautermann | 15. Juli 2017 – 16:52
„na ja, political-dog-fighting im smart-media-space folgt eben anderen Regeln als das dog-fighting des flying circus eines Manfred von Richthofen. Und die Regeln hat wohl UvdL besser drauf als die „Traditionalisten“ – saupreißigblöd ;-)“
1. Angesichts des Versagens ihrer Spin-Doktoren in den letzten Monaten wage ich das zu bezweifeln. Bis Mitte Januar hätte ich Ihnen recht gegeben, denn bis dahin hat es vdL meisterhaft verstanden mit Ankündigungen und symbolhaften Handlungen öffentlich ihr Ansehen zu stärken.
Das da seit Jahr zwei ihrer Dienstzeit als IBuK wenig inhaltlich hinter stand (anfangs hat sie ja tatsächlich das eine oder andere inhaltlich voran gebracht), ist ja für ihre Image-Kampagne egal. Da zählt nur die öffentliche Wahrnehmung.
Aber seit Mitte Januar ist ihr glaube ich alles entglitten. Sie hat in der Öffentlichkeit (selbstverschuldet) nur noch Minuspunkte gemacht und dabei gleichzeitig die Bundeswehr weiter geschwächt…
2. Was der Begriff „saupreißigblöd“ mit diesem ganzen Sachzusammenhang und/oder mit ihren Analogien zu tun hat, frage ich mich allerdings wirklich :(
@closius | 15. Juli 2017 – 17:10
„Ein Zwangsdienst schon für 16 Jährige ist kaum zu rechtfertigen und kollidiert zwar nicht direkt mit der UN-Konvention gegen Kindersoldaten,(verbietet nur Soldaten unter 1 15 jahren)“
Doch, denn DEU hat (mit anderen gemeinsam) eine verbindliche, ergänzende Erklärung abgegeben, die eine Zwangsrekrutierung für unter 18jährige unterbindet.
Darüber hinaus hätte ich auch inhaltlich Zweifel an einem Zwangsdienst von unter 18jährigen :(
Man sollte mal fragen, was die Einsatzversehrten der Bw, die AFG-Veteranen von diesen Endlosdiskussionen über die Traditionsvorbilder für die Bw halten.
Die würden sich wahrscheinlich lieber eine bessere Einsatzversorgung, schnellere Anerkennung von WdB, bessere Pensions- und Versorgungsregeln nach einer Schädigung und weniger bürokratische Prozesse anstatt neue Traditionsbilder wünschen.
Was kann man daraus lernen ? Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht !
Vielleicht geht es ja nur noch darum, dass möglichst viele Freiwillige, möglichst oft und lange zum Brunnen gehen ?
@ klabautermann:
Es sind die Esel! Definitiv die Esel – und die sind dabei auch noch intelligent. Und die Esel werden auch die Wölfe in die Flucht schlagen. Bei uns in M-V werden die Esel zum Herdenschutz sogar gefördert. Die können zwar nicht bellen, dafür aber rufen, beißen und auch kräftig auskeilen. Und Esel können auch schwimmen.
Merken Sie’s?
Hans Schommer
@ closius | 15. Juli 2017 – 17:10
Die Umsetzung dieses Vorschlages bedürfte einer Änderung des GG. Und dann ist da ja noch das EU-Recht. In beiden Fällen Stichwort „Zwangsdienst“. Da müsste dann erst mal was ge- oder verändert werden. Und da seh ich keinen politischen Willen. Zudem gibt es genug Leute – in der Regel die Reichen und die Entrückten – die das gar nicht brauchen (z.B. Jetsetter) oder verhindern wollen (Verhinderer aus Überzeugung).
Das Kind muss also wieder mal zuerst in den Brunnen fallen.
Hans Schommer
@Georg | 15. Juli 2017 – 18:02
„Man sollte mal fragen, was die Einsatzversehrten der Bw, die AFG-Veteranen von diesen Endlosdiskussionen über die Traditionsvorbilder für die Bw halten.“
Ich bin ein „AFG-Veteran“ (2x ISAF) und ich halte die Diskussion über Traditionen einerseits für äußerst wichtig (nur mit guten und glaubwürdigen und auch außerhalb von esotherischen Diskussionen tragfähigen Traditionen können wir unsere Männer (und Frauen) richtig erziehen, prägen und motivieren), aber die aktuelle, durch vdL künstlich angestoßene, sachfremde Diskussion halte ich in der Tat auch für vollkommen überflüssig!
@ Georg
Die „AFG-Veteranen“ diskutieren doch hier schon mit, glauben Sie, in der Truppe sieht das Lage- und Stimmungsbild anders aus?! So langsam kann ich die Instrumentalisierung der Veteranen und / oder Einsatzversehrten im Stile von „Was würde XYZ wohl denken?“ nicht mehr hören, sorry.
PS: Die meisten Personen des von Ihnen umschriebenen Kreises finden Sie in der Inf – just sayin´…
Gerneral Wieker soll ja bis nach der BT-Wahl im Dienst bleiben. Aber General Kneip, von dem ich bisher immer dachte, daß dieser General Wieker beerben könnte als Generalinspekteur ist im Donnerstag als Vier-Sterne-General und Stabschef zur Nato gewechselt. Er dürfte damit für die Nachfolge von General Wieker ausscheiden, jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, daß schon mal ein Vier-Sterne Gerneral bei der Nato zurück geholt worden wäre, um einen Posten in der BW zu übernehmen.
Weiß jemand, wer neuer st. Generalinspekteur wird, weil dieser ein Anwärter auf den Generalinspekteursposten wäre?
[Vielleicht mal auf einer informierten Webseite nachlesen, z.B. bei Augen geradeaus! ?
http://augengeradeaus.net/2016/11/nicht-unerwartet-generalinspekteur-wieker-bleibt-bis-nach-der-wahl/#more-25894
Generell beobachte ich hier den Trend, dass erst mal eine Frage abgefeuert wird, ohne dass man vielleicht mal guckt, ob das hier oder anderenorts schon mal stand…
T.W.]
Georg | 15. Juli 2017 – 18:02
Ich bin auch ein „globaler“ Einsatzveteran. Und wenn Sie schon fragen: Ich halte eben diese Diskussion für enorm wichtig. Allerdings erst, nachdem sie überhaupt losgetreten wurde.
Hans Schommer
@georg
@koffer
Das trifft den Kern:“…. aber die aktuelle, durch vdL künstlich angestoßene, sachfremde Diskussion halte ich in der Tat auch für vollkommen überflüssig!“
Da wurde der Truppe etwas übergestülpt obwohl es seit Jahren zahlreiche gute Grundlagen gibt. z.B. 01.05.2015:
http://www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-verteidigungspolitik/199275/tradition
Dagegen haben einige wenige schwer verstoßen. Schlimm genug. Darf nicht sein, da müssen und werden wir aufmerksam sein müssen.
Anstelle dem unnötigen, aufgeregten Aktionismus der IBUK zu folgen, sollte nun wieder mit Vertrauen in die Grundsätze der Inneren Führung, dabei insbesondere des Prinzipes Führen mit Auftrag zur Auftragserfüllung übergegangen werden. Dazu gehört ehrliches Vertrauen zu den militärischen Führern aller Ebenen. Vergleichbares gilt für unseren zivilen Mitstreiter. Dazu gibt es ebenfalls gute Grundlagen, z.B. Weißbuch und bald Folgedokumente. Also bitte nicht immer alles neu erfinden, um der IBUK nachzuweisen, wie eifrig man ihren Willen umsetzt. Zu tun hat Truppe wirklich genug. Da fallen neben den zahlreichen „Projekten“ und Ideen aus dem Hause BMVg jetzt noch die umfangreichen, oft unkoordinierten, ja sogar spontanen Tagungen, Weisungen und Auflagen zu Tradition schwer ins Gewicht.
Weil es hier nicht untergehen sollte, Herr General:
„Zunächst einmal möchte ich die sozialen Verbesserungen ansprechen, die wir für alle Soldatinnen und Soldaten erreichen konnten. Die Planstellenanhebungen, die Neuregelung der Zulagen, eine dauerhafte Regelung des Umzugsrechtes, den Status einsatzgleicher Verpflichtungen, ähnlich wie die Einsätze abfinden zu können. (…)“
Das alles hat der Deutsche Bundeswehrverband angeschoben, entschlossen und hartnäckig vorangetrieben und so letztlich auch erreicht.
Hier schmückt sich einer ganz gewaltig mit fremden Federn!
ja, Herr Wiegold, hätte mir auch schon früher auffallen können. Ist aber ob des eigentlichen Themas im Faden untergegangen. Trotzdem der Erwähnung wert.
Hans Schommer
JamesJMellen | 15. Juli 2017 – 20:22,
der von Heiko Biehl vorgestellte Ansatz der „Zukunft der Tradition“ erfasst nicht die Traditionslinien, die der neuen „Generation Einsatz“ vorschwebt: Traditionslinien aus dem Kampf heraus als „höchstem Anspruch“ an Soldaten der Kampftruppe. Ich würde deshalb den bei der Bundeszentrale Politische Bildung von Heiko Biehl vorgestellten Ansatz nicht als zukunftsweisend betrachten.
Im neuesten SPIEGEL hat Prof. Sönke Neitzel dazu Wegweisendes(„Die sollen töten können“) gesagt: „ Die Bundeswehr ist auch ein Instrument des Kampfes….Die laufen nicht mit Schaumgummibällen durch die Gegend, die sollen kämpfen und töten können, und zwar weil die Bundesrepublik das von ihnen verlangt… Wir wissen aus Studien der Bundeswehr über den Falklandkrieg 1982, dass sich besonders jene Einheiten in schwierigen Situationen bewährt haben, die wie die britischen Fallschirmjäger oder Royal Marines über eine besondere Kohäsion verfügen – dazu gehörte ein entsprechendes Traditionsbild.“
Wenn Prof. Neitzel darüber hinaus noch feststellt, dass Frau von der Leyen „historischen Exorzismus“ betreibt, ist ihm nur zuzustimmen. Er sagt: „Da fliegt ein mutmaßlicher Rechtsterrorist auf, und aus Angst um ihr Amt bricht sie eine Traditionsdiskussion vom Zaun.“ Wie treffend!
Da sitzt man nichtsahnend bei der ersten Tasse Kaffee, blättert die Welt am Sonntag durch und stößt auf einen knackigen Artikel: „Ursula von der Leyen – Opetation Zapfenstreich“. Mit Verweis auf die Dinge, die Bw ausmachen, Zitaten von Trull etc.. Kenraussage: vdL hat die Bw bis heute nicht verstanden (verstehen wollen) und sollte nicht mehr IBUK in der nächsten LegPer bleiben. Gut geschrieben…
@Georg
T.W. hatte geschrieben, dass es zum Leitlinien Entwurf des Präsidenten noch kein verfügbares Dokument gibt. Solange gehe ich davon aus, dass das Papier auch im Entwurf selbstverständlich dem GG entspricht.
Etwas anderes kann ich von einem MdB in dieser Position nicht erwarten. Zudem hatte er zu Möglichen Konsequenzen für persönliches Fehlverhalten am parl Abend genügend gesagt
Also warten wir auf das Papier.
Politikverdruss | 15. Juli 2017 – 22:56
Einverstanden, lassen wir uns über Weiterentwicklung im Sinne der Betroffenen reden. Wenn es „Generation Einsatz“ sein soll, ok. Ehrlich, unaufgeregt, gründlich, angemessen immer das Wohl der Truppe im Fokus. Auch unter kluger Nutzung unserer Universitäten, Institute, FüAkBw etc. Gutes erhalten,Weiterentwicklung nur da wo notwendig. Keine außenwirksamen Veranstaltungen und Tagungen ohne Mehrwert für die Teilnehmer, keine unnötigen Hochglanzhefte in den Gängen des BMVg, keine zusätzlichen Sondervorhaben, Projektgruppen und Referate im BMVg, über deren Unnötigkeit hinter vorgehaltener Hand selbst im BMVg heimlich gelästert wird, die Zustimmung mit wachsender IBUK Nähe aber offiziell steigt.
Kein Aktionismus, keine show für eine Politikerin, der das eigene Wohl am wichtigsten ist. Für eine Politikerin deren Eigeninteresse so offensichtlich ist, das in den eigenen Reihen Zweifel an Ihrer Eigung als IBUK aufkommen. in den Medien, quer durch die Last, also auch in sogenannten Hausmedien ist dies bereits länger erkennbar. siehe Holzi | 16. Juli 2017 – 8:16
Ab August gibt es eine Reihe von Workshops/Tagungen, mit denen uvdl der Traditionsproblematik auf den Grund gehen will. (So was ähnliches hatte Hans Apel 1981 auch betrieben.) Es bleibt abzuwarten, inwiefern die Veranstaltungen an der Führungsakademie, dem Zentrum Innere Führung, der BAKS und am ZMSBw „open to public“ sind oder geschlossene Veranstaltungen werden. Am ZMSBw soll es zu einem Vortrag der Ministerin kommen – im Oktober, nach der Wahl ….
Fraglich ist auch, inwiefern dabei Kommandeure aus der Truppe eingebunden sind und welche Abschlussreden als Zusammenfassung der jeweiligen Tagung schon vorab geschrieben sind. Ich glaube nicht, dass viel dabei herumkommt.
Nimmt man das Interview von Sönke Neitzel im jüngsten Spiegel zum Maßstab, gibt es viel Diskussions- und Interpretationsbedarf.
@ Zimdarsen 08:26 Uhr
Ich denke Sie sind mit ihrem Kommentar im falschen Faden gelandet.
Es ging in meinem Beitrag zum Verband der Reservisten der Bw darum, wie dessen Präsident dazu kommt eine neue Reservistenkonzeption mit einem starken Aufwuchs an Reservisten vorzuschlagen, auszuplanen ohne einen politischen Auftrag dazu.
Unabhängig von dem genauen Inhalt des Konzeptes des Reservistenverbandes macht man so etwas, als zu 100 % aus öffentlichen Geldern finanzierter Verein, aus dem Einzelplan 14 finanzierter Verein, nicht ohne den entsprechenden poltischen Auftrag von seitens des BMVg.
Ich hatte auch nie in Zweifel gezogen, dass das Papier nicht dem GG entspricht.
JamesJMellen@ | 16. Juli 2017 – 10:56,
stimme Ihnen zu. Aber es scheint so, als solle der Weg zu den Traditionslinien eines überarbeiteten Traditionserlasses von „Oben“ vorgegeben werden. So wird das nichts!
„Tradition lässt sich nicht verordnen“. Die Ministerin sieht das anders. Aber „es ist nicht zu erwarten, dass von der Leyen damit durchkommt…Denn an einem neuen Traditionserlass…müsse der Bundestag beteiligt werden.“ (WAMS 16.07.2017)
Mit der „Operation Zapfenstreich“ (WAMS) wird nun auf politischer Ebene dafür gesorgt, dass für die Ministerin, auch im Falle eines Wahlerfolgs der Union, ein „ehrenvoller Abschied die beste Lösung sein könnte.“ Das „zerrüttete Verhältnis zwischen Bundeswehr und Frau von der Leyen“ (WAMS) lässt kaum noch andere „Lösungen“ zu.
Dass der Ministerin von politischer Seite eine „ehrenvolle Lösung“ zugestanden wird, ist kaum nachvollziehbar angesichts der durch Frau von der Leyen angerichteten Beschädigung des Ansehens der Bundeswehr.
@Georg | 16. Juli 2017 – 13:48
Der VdRBw ist zwar überwiegend durch den EP 14 finanziert, aber nicht zu 100%, da es auch noch nennenswerte eigene Mitgliedsbeiträge gibt.
„dazu kommt eine neue Reservistenkonzeption mit einem starken Aufwuchs an Reservisten vorzuschlagen, auszuplanen ohne einen politischen Auftrag dazu.“
Ich halte zwar auch wenig von einer „Nationalgarde“ nach US-amerikanischem Vorbild (egal ob mit Wehrpflicht oder ohne), aber das Recht sich mit Vorschlägen am sicherheitspolitischen Diskurs zu beteiligen, kann man dem größten „sicherheitspolitisch orientierten“ Verband sicherlich nicht absprechen.
Seine Vorschläge kritisieren? Ja, bitte :)
M.E.n. benötigen wir sowieso einerseits eine komplett neue Reservistenstruktur (ohne VdRBw und dafür mit echten Reservisten) und andererseits eine komplett neue Veteranen/Ehemaligenvertretung (für die der – umbenannte – VdRBw als Ausgangspunkt dienen kann – allerdings mit deutlich weniger Mitteln aus dem EP 14 ;) ).
@Politikverdruss | 16. Juli 2017 – 14:53
„Dass der Ministerin von politischer Seite eine „ehrenvolle Lösung“ zugestanden wird, ist kaum nachvollziehbar angesichts der durch Frau von der Leyen angerichteten Beschädigung des Ansehens der Bundeswehr.“
Hmm, ich bin ja in den Kommentarspalten dieses Blogs durchaus als jemand bekannt, der vdL seit längerem wenig abgewinnen kann, aber das halte ich jetzt für übertrieben.
Solange ihr keine persönliche Lüge nachgewiesen werden kann oder ein anderes persönlich zuordnenbares, ehrenrühriges Verhalten, ist sie mit den Ehren zu verabschieden, die einem IBuK nach Brauch und Sitte zustehen.
Natürlich sollte sie nicht viele freiwillige Gäste aus den SK erwarten und die Abschiedsreden dürften auch nüchtern ausfallen, aber die Form muss gewahrt werden.
Sie hat es zwar bei ihren Untergebenen nicht immer getan, aber es sind nun einmal wir, die wir Stil und Form praktizieren (wollen)…
@Politikverdruss
Das Beschädigen der Bw geht leider weiter.
@Koffer
Zustimmung doch mili Aufgaben gehören nicht in einen Verein und Veith ging evtl zu weit.
Soweit ich weiß sind in der Konzeption der Reserve (KdR) dem Verband Aufgaben übertragen (vereinbart, natürlich).
@Koffer
Sind wir doch mal ehrlich, wo findet den ehrliche, nachvollziehbare, nachweisbare und intensive parlamentarische Kontrolle und Überprüfung der IBUK aber auch Kontrolle innerhalb des BMVg statt. Die Theorie kennen wir. Zu lange hatte die IBUK parteipolitischen Rückhalt. Passieren in der Bundeswehr Fehler oder auch nur vermeintliche Fehler wird immer nur nach unten hin scharf, oft hektisch über alle Ebenen hinweg kontrolliert und überprüft. Im BMVg hat man ja auf allerhöchster Ebene sowieso immer alles richtig gemacht, da weiß man auch immer schnell die Lösung. Ist ja klar, bei so viel Truppennähe von zahlreichen, rotierenden BMVg Laufbahnen. Dienstpostenförderung am Hofe des Königs. Das Argument der Königstreuen ist meist die so unglaublich wichtige und unersetzliche ministerielle Erfahrung. Urteile fallen somit rasch, leider meist zu rasch oft auch nicht sachgerecht. Ergebnisse stehen vorher fest und werden im vorauseilendem Gehorsam geleitet. Wer nicht mitspielt wird ausgemustert. Widerspruch von unten wird durch ministerielle Weitsicht und Erfahrung plattgemacht. Nicht die Feststellung des Sachverhaltes steht im Mittelpunkt, sondern die Pressemeldung und der Medienauftritt der IBUK am nächsten Tag. Ausgerichtet daran Schaden und Beschädigungen allerorten. Mühsam im Nachgang schöngeredet oft durch ängstlich und unglaubwürdig wirkende beauftragte Offiziere und Beamte. Mit gesenktem Haupt eilt man nervös durch die Gänge in Berlin und hofft, dass der Sturm der IBUK einen selbst nicht trifft. Gefolgt von erneutem, gern für sie sichtbaren Aktionismus zu Ehrenrettung der Chefin. Besonders wenn der Gegenwind der Presse schärfer wird. Da ist das wichtigste Dokument im Hause die Presseauswertung. Alles andere ist Lichtjahre entfernt. Bei all den sogenannten Erfolgen der IBUK, hier wird bewußt aus rein politischem Egoismus Substanz der Bundeswehr zerstört. Zu den Erfolgen, was davon ist tatsächlich ihr Verdienst? Viele Veränderungen ergaben sich aus den veränderten Rahmenbedingungen der Sicherheitspolitik. Freuen wir uns also auf Veränderung an der Spitze, natürlich mit würdevollem Abgang. im Blog wurde Frau Dr. Suder erwähnt. Nicht perfekt, braucht auch niemand, aber ihr glaubt man. Der IBUK glauben wahrscheinlich nicht mal mehr ihre Vertrauten. Die halten nur angstvoll durch und sehen ihre Felle davonschwimmen. Ganz sicher gibt es zunehmend im inneren Zirkel auch zwei Meinungen, die bei Anwesenheit der Chefin und die im Kreise von Freunden, Vertrauten und Lehrgangskameraden.
Auch viele Menschen außerhalb der Bundeswehr spüren z.B., die Merkel, die ist nicht allen recht und macht auch Fehler aber ist sehr ehrlich und sachgerecht, Frau Dr.vdL lebt ausschließlich nach dem Motto, jeder ist sich selbst der Nächste.
@Georg
Nein ich war schon im richtigen Faden. Solange seine internen Entwürfe nicht gegen das GG verstoßen kann er jederzeit Vorstellungen in seinen Verein als Mitglied einbringen.
Auf welcher Grundlage sollte die Bundesregierung da einschreiten können.
Anders sieht es aus, wenn die Vereinsorgane Beschlüsse gefaßt haben. Ansonsten ist er nur an das BGB und die Satzung im Handeln gebunden. Ideen kann jedes Mitglied einbringen.
Koffer | 16. Juli 2017 – 15:38,
Frau von der Leyen hat sich auf Kosten der Truppe aus der medialen „Schusslinie“ davongemacht, den Soldaten und dem Führungspersonal der Bundeswehr pauschal und völlig unberechtigt ein Haltungs-und Führungsproblem vorgeworfen, um sich selbst als die große „Inquisitorin“ zu inszenieren, die mit „Säuberungen“ hervortritt.
Sie hätte bereits nach den bestätigten Plagiatsvorwürfen zurücktreten müssen. Mit welcher Autorität will Frau von der Leyen auf diesem Hintergrund wissenschaftlicher Glaubwürdigkeit noch vor Studenten der Bundeswehruniversitäten treten? Das ist doch absurd!
Sie wird sicherlich ihren „ehrenvollen Abgang“ erhalten. Aber nach meiner Ansicht hat sie es in keiner Weise verdient. Und die medialen Angriffe an diesem Wochenende gleich aus zwei Richtungen- WELT am Sonntag und SPIEGEL – zeigen sehr deutlich, dass ihre Zeit als IBuk bald beendet ist.
Bemerkenswert ist die Aussage des Generalinspekteurs (WAMS 16.07.2017): „Ein General sollte sich so äußern, wie er es für richtig hält“. Hoffentlich äußert sich nun auch mal jemand!
@Koffer
Nur eine Korinte, aber:
Der DBwV hat rund 200.000 Mitglieder, der Vdrbw lediglich 115.000, ist also mitnichten der größte sicherheitspolitisch orientierte Verband.
@JamesJMellen | 16. Juli 2017 – 18:09
+1
…“ jeder ist sich selbst der Nächste“…ist in so einem „Fall“ schon schlimm genug!
Konsequent sein heisst gehen, auf den Zapfenstreich incl. K98 verzichten.
Melde mich ab -Ende-
@Politikverdruss | 16. Juli 2017 – 19:56
Ich bin auch kein Anhänger von vdL (mehr). Ich halte viele ihre Positionen für inhaltlich gefährlich, ihr Auftreten ggü. verdienten Staatsdienern für bedenklich und ihre Rücksichtslosigkeit für die gesamte Bundeswehr beschädigend.
Aber das ist eine politische und persönliche Bewertung.
Solange ihr kein persönlich unehrenhaftes Verhalten nachgewiesen wird, hat sie ein Recht auf einen ehrenvollen Abschied.
@Spike | 16. Juli 2017 – 20:07
Der Bundeswehrverband ist keine allgemein sicherheitspolitisch ausgerichtete Organisation, sondern eine Interessenvertretung seiner Mitglieder.
Eine wichtige Aufgabe, aber aus einem anderen Politikfeld.
@0815 | 16. Juli 2017 – 21:01
„Konsequent sein heisst gehen, auf den Zapfenstreich incl. K98 verzichten.“
Aua! Der war gut :)
@Koffer
Auch der VdRBw vertritt „Nur“ die Interessen seiner Mitglieder und glauben sie mir, die aktiven und ehemaligen Soldaten im DBwV haben durch unzählige Beschlüsse den DBwV zu einer sicherheitspolitisch ausgerichtete Organisation gestaltet. Der DBwV ist zu dem mit Euromil und der KTMS noch stärker sicherheitspolitisch aktiv als irgend ein anderer Verein in Europa und ggf darüber hinaus.
Die Verbandsdebatte, die hier in allen möglichen und unmöglichen Threads schon mehrfach geführt wurde, endet bitte. Jetzt.
@Koffer
Lach!
War es nicht der GI selbst welcher behauptete, dass ie innere Führung der Bundeswehr nicht funktioniert wie sie soll? Hat nicht er gesagt, dass die Selbstreinigungsmechanismen bei der Bundeswehr nicht wirkten wie gewünscht. Nun bin ich gespannt wie er die wichtigen Weichen stellen will, damit sich so ein Vorfall nicht wiederholen.
Ich kann’s einfach nicht finden: Welches waren nochmal diese Selbstreinigungsmechanismen?
Hans Schommer
@Zimdarsen
Hat der GI nicht neulich auch seine Generale aufgefordert, das zu sagen was sie denken…?
Da geht er ja mit gutem Beispiel voran, als uniformierter Sprachwiederholer seiner Ministerin in ihrer Operation Selbstverteidigung. Flankiert von ihren und seinen ministeriellen Funkwiederholern. Wenn das Weichensteller sind, da können sie sehr gespannt sein.
@Reque
1+
Noch schlimmer, wenn der GI sich selbst daran gehalten hat, da bleibt ja nicht mal mehr ein Mindestfunken Hoffnung, intern eine vernünftige andere Meinung zu haben… naja, der wird hoffentlich nicht noch den x-ten Minister „beraten“…