Gab wohl nen Unterstellungsappell beim Kommando CIR
Beim Kommando Cyber- und Informationsraum (CIR) soll es am (heutigen) Freitag wohl einen Unterstellungsappell in Bonn gegeben haben. Hat mich bisschen gewundert, denn da war doch schon im April was mit Indienststellung des Kommandos. Auf der Webseite von denen steht bislang nix, der Kollege Detlef Borchers hat für Heise Online eine dpa-Meldung dazu mit weiterem Material ergänzt. Sonst hab‘ ich von denen oder vom BMVg oder von der SKB (wo ja die ganze Masse der neu unterstellten Einheiten herkommt) auch nix bekommen.
@ Koffer
Sollte „Prinzipiell kann man doch den gesamten Block MilNG&A unter MilNW fassen“ heißen.
@ Chris:
Ich meinte mit „großem Auftritt“ des MilNW, dass sich seine Relevanz auch personell/dienstpostenmäßig auswirken sollte/ausgewirkt hat, was zu der Aussage führte, der Bedarf in diesem Bereich sei riesig – außerhalb EloKa/HAufklTr war er dann doch nicht mehr so riesig. Zumal dem Vernehmen nach im BMVg 500 DP fehlen und man wohl schon darüber nachgedacht hat, den Brigaden ihren G3 wegzunehmen. Da hat sich halt einiges zeitlich überschnitten – zumal: Die ATN, die ich erworben habe, wird man Dank SAP nicht vergessen, wenn es darum geht, das Abfragespielchen für den Einsatz zu starten. Ob man dann noch im MilNW eingesetzt ist, oder nicht, spielt dann keine Rolle mehr, Bedarf schafft Eignung…
@Eloka | 03. Juli 2017 – 16:43
„MilNw gehört ins Heer.“
Benötigt die Lw und die Marine keine Information über den Gegner?
„Eloka gehört bis zur Ebene SigInt ins Heer.“
Da wäre ich allerdings bei Ihnen. Die Eingliederung der taktischen EloKa in die SKB (und jetzt in den CIR) war von Anfang an ein Fehler. Sowohl taktisch-operativ, als auch personalführungstechnisch. Das personslaführungstechnische Probleme musste (konnte) dann im Nachhinein mit einer gemeinsamen Personalführung der Unteroffiziere mehr oder weniger geheilt werden, aber das operativ-taktisch bleibt unverändert bestehen.
@chris | 03. Juli 2017 – 16:50
„Das unser Beitrag in Mali letztlich eine verstärkte ISR Taskforce ist würde dem aber in Teilen widersprechen.“
Ich sage ja nicht, dass MilNW aufhört zu existieren. Aber weder im Bereich der Ressourcen noch der Karrieremöglichkeiten konnte das Momentum aus AFG mitgenommen werden.
@chris | 03. Juli 2017 – 16:53
„Sollte „Prinzipiell kann man doch den gesamten Block MilNG&A unter MilNW fassen“ heißen.“
Jetzt verstehe ich Sie ;)
Ob man sich das so einfach machen sollte, da habe ich aber meine Zweifel. Nicht umsonst ist der Bereich NG&A überwiegend den TSK zuzuordnen und dort gehört er doch auch operativ-taktisch hin, oder?
@Hans Dampf | 03. Juli 2017 – 17:25
„und man wohl schon darüber nachgedacht hat, den Brigaden ihren G3 wegzunehmen.“
Naja, das hatten wir früher ja auch schon mal (ChdSt und G3 mit doppeltem Hut). Nach DEU Führungsverständnis ist das ja auch gar nicht so abwegig…
Andererseits haben wir seit „damals“ auch den G2 und den G4 aufgewertet, von daher wäre es nach heutiger Gliederung doch etwas ungewöhnlich. Dann müsste man dem ChdSt wiederum einen G3Op geben und dann hätte man im Ergebnis ja doch nichts gewonnen.
Ich glaube übrigens nicht, dass diese G3 etwa mit denn 500 DP im BMVg zu tun haben, denn es sind ja nur noch 8 G3 im gesamten Heer und die sollte man ja noch aus zwei LGAN Jahrgängen à 33+ gewinnen können ;)
@Koffer
Das Eine hängt aber sehrwohl mit dem anderen zusammen? Ich kann keine Fähigkeit darstellen, wenn ich keinen passenden Personalkörper dafür habe. Hier die Besonderheit, dass MilNw halt auch personaltechnisch eine Verwendungsreihe darstellt/darstellen soll.
Die HAufklTr ist nunmal teil des militärischen Nachrichtenwesens und im Zuge dessen, ist es sicherlich sinnvoll, wenn die Aufklärer ihre eigene MilNw-Nische, auf ihren Bereich bzw auf ihren Bedarfsträger zugeschnitten, innehaben.
@ Koffer
Richtig , MilNw gehört in die jeweilige TSK und nicht in die SKB. Wenn das KSA wenigstens seiner koordinierenden Funktion als „Spinne im Netz“ nachkommen würde…. bisher behindern sich alle irgendwie gegenseitig obwohl es vereinzelt wirklich gute Ergebnisse gibt (Stichwort dezentrale Lagebearbeitung)
freisprech. | 03. Juli 2017 – 17:38:
“ … Die HAufklTr ist nunmal teil des militärischen Nachrichtenwesens …“
Ein weit verbreiteter Irrtum. Der leider auch so gerne kolportiert wird. Die HAufklTr ist Teil des Einsatzes verbundener Kräfte (Gefecht verbundener Waffen). Schlammzone also – wie alle übrigen Kpf- und KpfUstgTr im Heer auch. Und sicher auch genau darauf stolz (sofern man Waffenstolz in dieser Armee noch haben und pflegen darf).
Hans Schommer
@Hans Schommer | 03. Juli 2017 – 18:36
„Ein weit verbreiteter Irrtum. Der leider auch so gerne kolportiert wird. Die HAufklTr ist Teil des Einsatzes verbundener Kräfte (Gefecht verbundener Waffen).“
Außer den FN-Kompanien, die gehören durchaus zu MilNW. Aber hier lässt sich durchaus berechtigt fragen ob die FN-Kompanien in die AufklBtl gehören ;)
@Koffer
„„Sollte „Prinzipiell kann man doch den gesamten Block MilNG&A unter MilNW fassen“ heißen.“
Jetzt verstehe ich Sie ;)
Ob man sich das so einfach machen sollte, da habe ich aber meine Zweifel. Nicht umsonst ist der Bereich NG&A überwiegend den TSK zuzuordnen und dort gehört er doch auch operativ-taktisch hin, oder?“
Sehe ich auch so nur wie viele interessieren sich noch für diese Kategorie?
Es gibt keine FN-Kompanien, nur die leichten Kompanien. Immer die 3. eines Btl. Dort sind auch die LSGs aufgehangen. Die HAufklTr ist Teil des MilNw. Vor allem durch die Schaffung der ZIVAs, die nach der Auswertung der sensornahen Ergebnisse diese in den Verbund des MilNw einfließen lässt.
freisprech. | 03. Juli 2017 – 21:23:
„Die HAufklTr ist Teil des MilNw.“ Und das sagt wer?
Hans Schommer
@freisprech. | 03. Juli 2017 – 21:23
„Es gibt keine FN-Kompanien, nur die leichten Kompanien. Immer die 3. eines Btl. Dort sind auch die LSGs aufgehangen.“
Und wo sind die FN-Kräfte gebündelt? Ich dachte in den leichten Kompanien, oder?
„Die HAufklTr ist Teil des MilNw.“
Das ist eine definitorische Frage. Die Truppengattung ist zunächst einmal Teil der Führungsunterstützungstruppen und trägt zum Verbund NG&A bei. Als solches ist sie auch mittelbar Teil des MilNW. Um die eigentlichen (klassischen) Aufklärer allerdings haben zunächst einmal wenig mit der Fähigkeit MilNW zu tun, sondern tragen in erster Linien einmal zur Operation verbundener Kräfte auf Brigadeebene bei.
Aber wie bei allen definitorischen Fragen, kann man natürlich den Schwerpunkt auch auf die Betrachtung von Seiten des Verbundes MilNW richten und da es in üblichen Zeiten (also heute) zwar viele Aufklärer in Auslandseinsätzen gibt, aber wenig Operationen verbundener Kräfte auf Brigadeebene, würde in diesem Fall MilNW (als Fähigkeit) in der Betrachtung sicherlich an Bedeutung gewinnen.
Aber um einmal wieder zum Thema CIR zurück zukommen. So oder so hat die HAufklTr derzeit nichts mit CIR zu tun und ist auch inhaltlich nicht bei CIR denkbar (vielleicht mit der Ausnahme der FNKr, die könnte man notfalls zu CIR packen). Ganz im Gegenteil würde ich sogar aus dem CIR Kräfte rückabwicklen zurück in Heer, nämlich die taktische, landgebundene EloKa…
@Hans Schomer
StOffz – Ausbilder für Prozess Aufkl
PS: NG&A ist ein veralteter Begriff und wird nicht mehr genutzt bzw. soll nicht mehr genutzt werden
freisprech. | 04. Juli 2017 – 12:20
„@Hans Schomer
StOffz – Ausbilder für Prozess Aufkl“
Gut – das ist mir neu. Hab ich in Munster so nicht mitbekommen. Wir hatten ja vor bzw. mit der Auflösung HFlaTr Kameraden zu Euch abgegeben.
Hans Schommer
@Hans Schommer
Der Hinweis @freisprech zur „Außerkraftsetzung“ des Begriffspaares NG&A trifft zu.
Im Frühommer 2012 (irgendwann Mai – Juni) wurde, noch durch HFüKdo (für das Heer), auf Basis einer Maßgabe BMVg SE 1 die Verwendung des Begriffs Nachrichtengewinnung&Aufklärung (NG&A) beendet.
Hintergrund war (ist?), die Verwechselungsmöglichkeit zwischen NachrichtenGEWINNUNG und NachrichtenBESCHAFFUNG auszuschließen. Letzteres ist den Diensten vorbehalten, beinhaltet auch strategische Auslandsaufklärung.
Nachrichtengewinnung hingegen bedeutet nicht-nachrichtendienstliche Informationsgewinnung (HAufklTr / FN) durch Befragung, Beobachtung von Personen, sowie Operative und taktische Aufklärung als auch die Gefechtsfeldaufklärung, die aber auch Aufgabe aller Truppen ist.
Solche, in Zusammenhang mit Beschaffungsvorhaben gem. CPM (nov) liegenden und bereits begonnenen Projekte blieben (bleiben?) bei alter Begrifflichkeit, da ansonsten wieder von vorne hätte begonnen werden müssen und bei nicht wenigen Vorhaben der Bereich des Heeres verlassen wurde.
Ob dies noch derzeitiger Sachstand ist, entzieht sich mir. Unklar auch (mir!), inwiefern andere TSK/OrgBer das gleichermaßen umgesetzt haben.
@freisprech. | 04. Juli 2017 – 12:20 u. Klaus-Peter Kaikowsky | 04. Juli 2017 – 14:19
Der Begriff NG&A ist als Fähigkeit zwar in der Tat veraltet, im taktischen Konzept des Heeres aber immer noch als wichtiger „Auftrag“ im Zusammenspiel aller Teile zur Umsetzung der Operationen verbundener Kräfte vorhanden.
Um die kleinen aber feinen Unterschied einmal deutlich zu machen (ich zitiere hier frei und aus dem Gedächtnis aus der (noch) gültigen „TF“): „Die Koordination der Augabe NG&A wird in den Stäben der Großverbände in der Zentrale MilNW wahrgenommen.“
Sie erkenne also, dass sich NG&A für das Heer noch nicht ganz erledigt hat, da man es auch nach bisheriger Definition der Begriffe nicht 1:1 durch MilNW ersetzten könnte. Für den CIR ist dieser Unterschied nachrangig, für das Heer allerdings (bisher) nicht.